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a story of love

von

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angelic

Etliche Sterne waren am Horizont zu sehen, einer schöner und hell erleuchteter, als der Andere. Das bemerkte auch Kami, der nach dem Tod seiner Mutter wie ausgetauscht war. Aus dem stets konzentrierten, lächelnden jungen Mann ist ein unkonzentrierter, stets bedrückter und leicht reizbarer Mann geworden. Er konnte nicht leugnen, das er die Doktorin, und dass obwohl er ihm bereits verziehen hatte, für diese Tat abgrundtief hasste. Auf der anderen Seite wusste er, für eine gewisse Person, hätte er mindestens genauso, wenn nicht sogar viel übertriebener gehandelt. Jene Person, auf die er Nacht für Nacht hier an seinem Fenster wartete. Jene Person, die allerdings nie kam. Und manchmal, da dachte er darüber nach, was das Leben für ihn noch von Bedeutung habe. Er lebte für seine Mutter und die ist nun tot. Er wollte für die Milady weiterleben, doch dieser schien sich einen Dreck um ihn zu scheren. Wieder und wieder stiegen ihm die Tränen ins Gesicht. Er konnte sie einfach nicht zurückhalten, genauso wenig wie das Schluchzen, das ab und an sogar den Grafen im Nebenzimmer weckte. So auch dieses Mal. Das Fenster nebenan öffnete sich und der Graf Camui starrte hinaus in die sternenklare Nacht, schwieg jedoch. Kami sah so gut es ging zu jenem hinüber, folgte seinem Blick dann wieder gen Sternenhimmel und versuchte sich zu beruhigen. „Verzeiht, ich wollte euch nicht schon wieder wecken...“ Wieder folgte Stille. „Kami...“, sprach Gackt dann, mit unglaublich ruhiger Stimme. Fast schon beruhigend. „Jede Nacht höre ich dein Schluchzen und wenn ich frage, was dich bedrückt, dann antwortest du nicht...“, Camuis Blick wanderte zu Kami hinüber und er lächelte leicht. „Zu erfahren, was in dir vorgeht, mein lieber, habe ich schon aufgegeben. Dennoch liegt mir auch weiterhin viel daran, das du endlich aufhörst dich so zu quälen.“ Nun erwiederte Kami den Blick, so gut es eben ging. Zum einen, konnte man deutlich hören, das der Graf noch ziemlich verschlafen daher sprach, zum anderen lagen so viele Gefühle in seinen Worten, das es Kami die Haare zu berge stehen lies. „Es tut mir leid mein Graf...“ Die Blicke der beiden richteten sich wieder zu den Sternen. „Ich kann nur erahnen, was in dir vor geht und wie du dich fühlen musst. Aber ich denke ich kenne dieses Gefühl nur zu gut...“ Kami wurde hellhörig. „Ich weis wie das ist, jemanden zu verlieren, den man über alles liebte. Und ich weis auch, wie man den Schmerz am besten abschüttelt...“ „Und wie?“, wollte Kami gleich wissen, sah den Grafen weiterhin an. In seinem Blick lag zum einen pure Neugier, zum anderen starkes Misstrauen- als ob man so ein Gefühl jemals wieder loswerden würde. „Abschließen. Abschließen und von vorn beginnen.“ Auch der Graf sah wieder hinüber zu dem Fenster, vor welchem Kami stand. „Du solltest morgen nach Hause gehen und mit diesem Leben abschließen. Dein neues leben ist hier bei mir, an meiner Seite. Verkauf das Haus...schließe einfach endlich ab. Ich kann dir versprechen, danach geht es dir wieder besser – wenn auch nur ein bisschen.“ „Mein Graf, ist das euer ernst? Ihr...wollt tatsächlich das ich weiter für euch Arbeite, nach alle dem?“ Kami war in den letzten Wochen nämlich ein Missgeschick nach dem anderen passiert und um den Schaden in einer Summe zu nennen, war es wohl einfach zu viel. „Nein Kami, du musst nicht mehr für mich arbeiten. Ich hätte dich gern an meiner Seite...“ Die Augen des Bediensteten weiteten sich stark und vermutlich wurde er auch etwas rot. Er war sich nicht sicher, doch das klang stark nach einem Antrag. „Mein Graf ich -“ „Nein warte, sag nichts...“ Und der Graf verschwand von dem Fenster, betrat Sekunden später das Gemach Kamis und als dieser sich zu ihm drehte, fiel der Graf doch tatsächlich vor dem Angestellten auf die Knie und griff nach seiner Hand, sah hinauf in Kamis verheultes Gesicht. „Ich weis, dass wir niemals kirchlich verbunden werden können. Trotzdem würde ich dich gerne an mich binden, liebster Kami.“ Verdutzt sah der Angesprochene zu dem Grafen hinab, wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Kami hatte ja inständig gehofft, dass der Graf ihm niemals sagen würde, was er für ihn empfand. Denn dann hätte er ihm niemals absichtlich wehtun müssen. Und jetzt gleich so extrem. Wie konnte er ihn so etwas fragen? Ohne einen einzigen Kuss? Ohne eine einzige zärtliche Berührung? Ohne ihm je zu sagen, was er tatsächlich für ihn empfand? Kami fühlte sich mehr als nur überrumpelt und die Worte blieben ihm im Halse stecken. Langsam erhob sich der Graf wieder, um seinem Liebsten direkt in die Augen sehen zu können. „Ich will dir alles geben was du dir wünschst und immer an deiner Seite sein. Kami, seit dem Tag, an dem du in meine Dienste getreten bist, schlug mein Herz allein für dich...“ Diese wunderschönen Worte schmeichelten Kami sehr. Es war ja auch gar nicht so, dass er sie nicht gerne gehört hätte, irgendwann. „Mein Graf...“ „Gackt. Du darfst mich Gackt nennen“ „Nein ich...mein Graf...das ist nicht...ich meine...“, stammelte Kami vor sich her, wich dem standhaften Blick des Grafen aus. „Shht mein Liebster. Es ist in Ordnung, wenn du noch einmal darüber schlafen möchtest. Das ist mir lieber, als das du mir eine Antwort gibst, die uns beide nur todunglücklich machen würde.“ ‚Nein‘. Wieso war das nur so schwer? Wieso brachte er dieses Wort nicht über die Lippen? Weil er in Camuis Gesicht sah und deutlich erkannte wie ernst und wichtig ihm das ist. Wie stark seine Gefühle tatsächlich für ihn waren. Und in seinem inneren Auge sah er, wie Gackt zusammenbrechen würde, würde er ihm diese Antwort geben. „ich...ja...vermutlich habt ihr recht...ich brauch noch ein bisschen...“ „Wie du wünscht...“ Und schon versiegelten die Lippen des Grafen Kamis. Dieser hielt schlagartig die Luft an und rührte sich keinen Millimeter mehr, bis der Kuss von seinem Gegenüber wieder gelöst wurde. „Schlaf nun. Und morgen gehst du in die Stadt um dein altes Leben hinter dir zu lassen.“ Kami nickte leicht, zitterte am ganzen Körper und hielt sich Mittel- und Zeigefinger gegen seine eben noch geküssten Lippen...
 

Am folgenden Morgen brach Kami tatsächlich sehr früh zur Stadt auf, um sein Zuhause, welches gleichzeitig seine Geburtsstätte war, aufzusuchen. Auch um das zu tun, was der Graf ihm geraten hatte, aber vielmehr nur, um ihm aus dem Weg zu gehen. Der Graf blieb im Anwesen zurück. Er war gerade zu Tisch und unterhielt sich mit Kaori, die ihn bediente. „Ihr seht so wahnsinnig glücklich aus, mein Graf“ „Ich habe ja wohl auch jeden Grund dazu.“ Die junge Dame schenkte dem Graf einen Tee nach. „Wieso, was ist denn passiert?“ „Ich habe Kami einen Antrag gemacht~“ Vor lauter Entsetzen lies Kaori die volle Teekanne aus Porzellan fallen, die natürlich sofort zerbrach und der Teppich saugte die heiße Flüssigkeit. „Verzeihung mein Graf. Ich werde es sofort wieder sauber machen!“ Hurtig rannte sie in die Küche und kam mit einem Lappen wieder. Zwar seufzte der Graf, doch heute lies er sich scheinbar von nichts, nicht einmal von tausend zerbrochenen Wertgegenständen den Tag verderben. „Was hat er denn dazu gesagt...“, wollte Kaori schließlich wissen. „Nichts Konkretes. Er braucht Zeit hat er gesagt. Und ja, die soll er bekommen.“ Der Graf nahm einen Schluck von seinem Tee. „Wisst ihr Kaori, ich bin sehr zuversichtlich. Ich weis das er ja sagen wird, ich weis es einfach.“ KLIRR! Da lag der Teller auf dem Boden, den Asada gerade abräumen wollte. „Verdammt Kaori, jetzt fang du nicht auch noch damit an. Kami hat schon das halbe Service zerstört. Ich habe keine Lust mir neues Porzellan anschaffen zu müssen.“ Eifriges Nicken seitens Kaori folgte, ehe sie die Scherben zusammenklaubte, die sie hinterlassen hatte.
 

Gegen Mittag war es dann Kaori, die der Graf in die Stadt schickte, um neues Porzellan zu besorgen. Wie es der Zufall so wollte, lief sie Kami dort über den Weg, da das Porzellangeschäft ganz in der Nähe von Kamis altem Zuhause war, aus welchem er just in diesem Moment austrat. „Hier hast du also früher gelebt?“ Erschrocken drehte Kami sich um und sah die junge Frau ebenso erschrocken an. „Gott Kaori, hast du mich jetzt erschreckt.“ Sie legte ihren Kopf zur Seite und besah sich Kami skeptisch. „Das muss dich Camuis Antrag auch“, meinte sie schließlich, woraufhin Kami leicht zusammenzuckte. „Woher..?“ „Er hat’s mir erzählt. Und? Wieso hast du nicht ‚Nein‘ gesagt? Ich dachte, du empfindest nichts für ihn?“ Ohne lange zu zögern griff er nach Kaoris Handgelenk und zog sie in das leere Gebäude. Er war der Meinung, dass nicht unbedingt gleich das halbe Königreich von einer Hochzeit erfahren soll, die es vermutlich niemals geben wird. Unter vier Augen, versuchte er ihr dann zu erläutern, warum es so unmöglich für ihn war, letzte Nacht einfach ‚Nein‘ zu sagen.
 

Während dessen bekam Gackt unerwarteten Besuch. Wie lautes Donnergrollen klopfte es an der Tür und da alle Bediensteten außer Haus waren, musste der Graf wohl oder übel höchstpersönlich zur Tür. Als er diese öffnete stürmte ein völlig aufgebrachter Machi in das Anwesen. „Wo ist Kami?“, wollte die Doktorin gleich wissen, war vollkommen außer Atem. „Noch nicht wieder zurück, wieso?“ „Gut, ich wollte sowieso mit euch sprechen...“ Gackt sah den Roten vollkommen verwirrt an, verschränkte die Arme und fragte erneut. „Wieso, was ist denn los?“ „Ich dachte, ihr solltet es erfahren, zumal ihr der Einzige zu sein scheint, der dem Ärmsten geblieben ist...“ Machida setzte sich zielstrebig Richtung Speiseraum in Bewegung und es dauerte eine Weile bis der verdutzte Graf ihm folgte. „Verdammt, Machida. Hört auf mich auf die Folter zu spannen und sagt mir endlich, was euch hier her führt.“ „Gleich mein Graf...“ Im Speisesaal angekommen, bat der Rothaarige dem Grafen eine Sitzgelegenheit an. „Setzt euch...“ So langsam verstand der Graf gar nichts mehr. Ein Gast bat ihn sich in seinem Anwesen zu setzen? Aber gut, wenn er dafür erfahren durfte, weswegen die Doktorin so aufgewühlt war, sollte es so geschehen. Der Graf setzte sich also und fragte erneut. „Was ist denn jetzt überhaupt los?“ Auch Machida nahm Platz, genau gegenüber Camui. „Erinnert ihr euch, als ich sagte, dass es sich bei Frau Ukiyous Krankheit um eine Erbkrankheit handle?“ Der Graf nickte. „Und ihr meintet auch, dass sie lediglich zu 5% weitervererbt werden könne, also wo ist das Problem?“ Machida nahm Gackts Hand in die eigene. „Mein Graf, als ihr mich darum batet, Kamis, von Miyavi zugefügten, Wunden zu verarzten, habe ich ihm eine Blutprobe entnommen und...“ „Und was?!“ „Kami ist...er ist eindeutig infiziert...“ Die Augen des Grafen weiteten sich. „WIE BITTE?! Aber ihm geht es doch prächtig, dass kann gar nicht sein!“ „Mein Graf...“ Machida strich über Gackts Handrücken um ihn zu beruhigen. „Die Symptome sind vollkommen unterschiedlich. Es kann so kommen, wie bei Kamis Mutter – ganz plötzlich, oder eben langsam und stetig...“ Wutentbrannt erhob sich der Graf und entriss Machida seine Hand. „Das darf doch nicht wahr sein!“ Auch Machida erhob sich, versuchte durch freundschaftliche Berührungen sein Gegenüber zu beruhigen. „Mein Graf, hört mir doch zu. In beiden Fällen ist bei rechtzeitiger Feststellung Heilung möglich. Deswegen bin ich hier. Ich muss sofort mit seiner Behandlung beginnen. Es dürfte noch nicht zu spät sein.“ „Aber Kami ist noch nicht wieder zurück. Er ist seit heute Morgen in der Stadt...“ „Alleine?“

„Ja. Da fällt mir ein, Kaori ist auch dort. Und sie müsste schon längst wieder zurück sein...“

„Dann auf. Nichts wie in die Stadt. Ihr wisst ja, wie plötzlich die Krankheit ihr wahres Gesicht zeigen kann. Wollen wir es nicht hoffen, aber es könnte etwas passiert sein.“
 

Worst Case. Kurz nachdem die Kutsche in welche die beiden eingestiegen waren losfuhr, kippte Kami, inmitten einer Ansprache von Kaori, nach Schwindelgefühlen und Atemnot einfach um und rührte sich nicht mehr. „Kami, hör auf mit dem Blödsinn und steh wieder auf.“ Sie vermutete, dass das ein weiterer Versuch war, Kaoris Ansprache zu entkommen. „Kami? ...“ Bald bemerkte sie allerdings, dass es sich hier sicherlich nicht um einen Scherz handelte, kniete sich besorgt neben ihn. „Kami...? Kami du Idiot, mach die Augen auf...“ Völlig unbeholfen bettete sie den Kopf des Langhaarigen auf ihren Oberschenkel und begann lauthals nach Hilfe zu rufen. Dieser Hilferuf drang sofort an die Ohren des Grafen und der Doktorin, als diese aus der Kutsche stiegen. „Das ist doch Kaori!“, stellte das Blaublut schnell fest, woraufhin Machi gleich dem Geschreie entgegen rannte. Gackt hingegen wunderte sich nur, das man die Schreie zu überhören schien, ehe er dem Rothaarigen folgte. „Na endlich...“, kam es verheult von Kaori, die wie eine Gestörte vor und zurück wippte und weinte. Als auch Gackt eintrat und sich das Szenario entsetzt betrachtete, erhob sie wieder das Wort. „Er atmet nicht mehr. Er hat einfach aufgehört zu Atmen. Was sollte ich tun? Was?!“ Hurtig kniete sich auch Machida auf den alten, knarrenden Holzboden, fühlte an Kamis Puls, ehe er eine Mund-zu-Mund-Beatmung startete. „Du blödes Weib!“, keifte Gackt unter dessen seine Bedienstete an. „Was hast du getan?!“ „Nichts. Ich habe nichts getan. Er...er ist einfach umgefallen und hat nicht mehr geatmet...“ Gackt wurde stinksauer. „Ja, das habe ich gesehen, dass du nichts gemacht hast, außer in der Weltgeschichte herum zu brüllen!“ „Camui, reist euch zusammen...“, mischte sich der Rothaarige ein, nachdem er den regungslosen Körper zumindest wieder dazu brachte, selbstständig zu atmen. „Es kommt gerade schlimmer, als es tatsächlich ist. Bringt ihn einfach erstmal in ein Bett.“ „Ja gut...“ und der Graf nahm Kami auf seine Arme. So, dass sein Kopf gegen dessen Brust lehnen konnte. „Liebster...“, hauchte er dann leise, so dass es, wenn überhaupt, nur Kami hören konnte. „Ich wollte dich schon immer einmal über eine Türschwelle tragen, aber doch nicht unter solchen Umständen...“ Der Graf setzte sich in Bewegung, folgte Machida, der sich um die völlig aufgelöste Kaori kümmerte.
 

Auf dem Anwesen zurück wurde Kami sofort ins Bett gesteckt, als er kurz darauf auch wieder zu sich kam. „Na, alles klar bei dir Kami?“, wollte die Doktorin, welche gerade dabei war, den zerbrechlichen Körper Kamis zu untersuchen, wissen. „Was...wie?“ Kami wollte sich aufsetzen, doch Machida hinderte ihn daran. „Nicht, bleib liegen. Du hattest gerade so was wie einen Schwächeanfall.“ Kami nickte leicht, tat was zu ihm gesagt wurde. „Ich vermute das liegt an dem Stress der letzten Tage...“, murmelte er dann leise, schloss die Augen. „Das ist durchaus ein Mitgrund...“ „Mitgrund?“ der Langhaarige öffnete seine Augen und sah den Femininen fragend an. „Ja, weist du Kami...deine Mutter hat dir doch noch etwas mehr hinterlassen, als wir alle ahnten...“ „Ich verstehe nicht...?“ Machi atmete einmal tief durch. „Du musst ganz ruhig bleiben, das ist jetzt das wichtigste.“ Kami schmunzelte leicht, gab sich dann aber mit einem ‚Okay‘ bereit. „Scheinbar...nein es ist eigentlich ziemlich sicher, dass du derselben Krankheit unterliegst, wie deine Mutter.“ Kamis Augen weiteten sich entsetzt. „Was?!“ „Ruhig!“, mahnte der Rothaarige erneut. „Verständlich, dass das für dich erschreckend sein mag, da deine Mutter noch vor kurzem daran gestorben ist. Aber das hat noch nichts zu sagen, hörst du?“ Kami nickte leicht und starrte zur Decke. „Gackt würde alles dafür tun, das es dir schnell wieder gut geht. Und ich werde auch alles in meiner Macht stehende tun, ohne die Kasse des Grafen unnötig zu belasten. Ich möchte damit wiedergutmachen, was ich angerichtet habe.“ Wieder ein zaghaftes Nicken seitens Kami. „Die Qualen deiner Mutter will ich dir ersparen.“ „Danke...“, hauchte Kami leise und lächelte abermals schwach. Machida griff in seine mitgebrachte Tasche und holte ein kleines Fläschchen hinaus, welches er Kami dann unter die Nase hielt. „Trink das leer..“, bat er diesen, der daraufhin das geheimnisvolle Mittel entgegennahm und beäugelte. „Was ist das?“ „Die Medizin die du in Zukunft zu dir nehmen solltest. Sie...wird dich schläfrich machen. Dann solltest du auch schlafen, verstanden?“ Erneutes Nicken Seitens Kami, ehe er den kleinen Korkverschluss löste und das Fläschchen leer trank. „Morgens, mittags und abends jeweils eine.“ „Heißt das, ich muss jetzt im Bett bleiben...?“ Machida nickte entschuldigend. „Es wäre zumindest besser, bevor du dich überarbeitest oder aufregst.“ „Na super~“, raunte Kami sichtlich genervt von dieser Vorstellung. „Kami, glaub mir. Die Tage werden vergehen wie im Flug und das obwohl du im Bett liegst.“ Auf diese Aussage sagte Kami nichts mehr, denn die Medizin hatte ihn bereits überwältigt und ins reich der Träume geschickt. Machida lächelte schwach. „Schlaf schön...“ Die Doktorin erhob sich um das Zimmer zu verlassen. Vor der Tür wartete schon der Graf darauf zu erfahren, wie es seinem Liebsten nun geht.

„Mein Graf, ihr müsst dafür sorgen, das er seine Medizin zu sich nimmt.“

„Selbstverständlich...“

„Er wird jetzt viel, und vor allem tief und fest, schlafen. Im Ruhezustand kann sein Körper nämlich effektiver gegen die Krankheit vorgehen.“ Der Graf nickte leicht und lauschte weiter.

„Wenn er wach ist, ist er auf euch angewiesen. Er wird zu schwach sein um selbst zu essen, da ihn das Medikament praktisch lahm legt...“

„Verstehe. Ich werde selbstverständlich alles in meiner Macht stehende tun!“ die Doktorin lächelte zufrieden. „Das bezweifle ich auch nicht.“
 

Kaum war Machida gegangen, setzte sich der Graf zu Kami ans Bett und betrachtete den ruhig schlafenden. Tatsächlich rührte er sich keinen Millimeter und nur das Heben und Senken seines Brustkorbes verriet, das er schlief. Dennoch war dieser Anblick für den Grafen mehr als nur beängstigend. Sanft strich er über die Wange des Langhaarigen und betrachtete ihn auch weiterhin still. „Du wirst wieder gesund und dann werden wir miteinander alt...“, hauchte er leise in das Ohr Kamis, nachdem er ihm einen Kuss auf die Stirn gegeben hatte. Dann erhob sich das Blaublut und verließ den Raum. Gerne wäre er bei ihm geblieben, doch Kamis Anblick, so hatte er zumindest das Gefühl, schien ihn selbst auch krank zu machen. Krank vor Sorge. Deswegen bat er seine Angestellte Kaori bei ihm zu bleiben, was diese auch tat. Nacht für Nacht war sie an seiner Seite und wachte genau über den Zustand Kamis. Einmal geschah allerdings etwas Ungewöhnliches…
 

Es schien eine gewöhnliche Nacht zu werden, doch dieser Gedanke verflog in Windeseile, als der Blick der jungen Dame zum Fenster wanderte. Erschrocken sprang sie von ihrem Stuhl auf und starrte entgeistert weiter in die Richtung des Fensters. Durch ein Klopfen wurde sie darauf aufmerksam; auf die feminine Gestalt, die vor dem Fenster stand. ‚Unmöglich...‘, dachte sie für sich. ‚Da geht es mindestens zehn Meter in die Tiefe...‘ Die roten Augen der Person flößten ihr zusätzlich noch eine Heidenangst ein, deswegen dauerte es eine Weile, bis sie der Bitte der Gestalt nachkam und das Fenster öffnete. Sofort stieg die Person, die eben noch im Himmel schwebte, durch das Fenster und ging Richtung Bett, auf dem noch immer der schlafende Kami lag. „Nein, nicht wecken...“ Kaoris Worte blieben ihr mehr oder minder im Halse stecken, und so erreichten sie die fremde Person nie. „Kami~“, nuschelte der Feminine und begann leicht an dem regungslosen, schlafenden Körper zu rütteln. Doch als dieser nicht einmal Anstalten machte, zu erwachen, wandte sich die Kreatur zu Kaori um. „Warum wird er denn nicht wach? Was ist hier los?“, Besorgnis schwang in der durchaus männlichen Stimme mit. Kaori räusperte sich, ehe sie das Wort ergriff. „Er...Kami...ist krank. Er muss...viel schlafen...“

„Krank?!“ Der Blick des Fremden wanderte wieder zu dem Schlafenden. „Was hast du Kami...?“ Langsam und zaghaft näherte sich Kaori der Szene. „Wer...seid ihr...?“ Der Rotäugige sah auf, lächelte schwach. „Mana“, antwortete er knapp und Kaoris Augen weiteten sich erneut. „Milady?! A-aber ihr seid doch tot?!“ Mana lächelte ironisch. „Daran müsst ihr mich nicht erinnern.“

„Seid ihr...ein Geist?“ Der Angesprochene kicherte. „Dann hättet ihr mir das Fenster aber nicht öffnen brauchen.“

„S-stimmt...a-aber was seid ihr dann? E-ein Engel...?“ Nun bekam Kaori die volle Aufmerksamkeit von Mana, der erstmal schwieg, dann aber zustimmend nickte. „Ja, ich bin ein Engel. Zumindest, so etwas in der Art.“ Natürlich war das gelogen, aber vor Engeln haben die Menschen wesentlich weniger angst, als vor Vampiren. Das Merkte man auch, denn kaum hatte Mana seinen Satz beendet, wurde Kaori wesentlich lockerer. „A-aber ich dachte, Engel sehen anders aus. Weiß und mit Flügeln...“ der Feminine lächelte leicht Entschuldigend. „Tut mir leid, dass ich nicht deinen Vorstellungen entspreche~“ Hastiges Kopfschütteln Seitens Kaori. „Nein, nein! So war das nicht gemeint. Ich meine...ihr seid...wunderschön. Ihr müsst ein Engel sein!“ Wieder musste Mana schwach lächeln, warf dann einen Blick gen Fenster. Ein Seufzen folgte. „Ich muss wieder gehen...“ Kaori horchte auf. „Was? Schon? Wieso?“ Manas Schritte führten ihn langsam aber stetig zum noch offenen Fenster zurück. Eine schwarze Krähe, die sich zuvor in der Baumkrone niedergelassen hatte, landete nun auf Manas Schulter. Etwas erschrocken besah sich Kaori das gefiederte Tier, sah dann aber wieder zu Mana und hoffte noch immer auf eine Antwort. „Weil ich vor dem Morgengrauen wieder zurück sein muss.“

„Im Himmel?“

„Ja, im Himmel..“ Kaori lächelte leicht und nickte dann.

„Sagt Kami bei Gelegenheit, das ich hier war. Und das es mir leid tut, das ich mich so lange nicht bei ihm gemeldet habe. Sagt ihm, das ich ihn wahnsinnig vermisse.“ Erneut nickte Kaori freudig, ehe sie Mana dabei zusah, wie er vom Fenstersims sprang und in der Tiefe verschwand.
 


 

„Warum habt ihr es schon wieder so eilig, Közi?“ Als die Milady nach dem Sprung wieder festen Boden unter den Füßen hatte, landete die schwarze Krähe, die sich kurz vor dem Sprung von Manas Schulter löste um selbstständig in die Tiefe zu gleiten, vor ihm und nahm die gestalt Közis an. „Die Sonne, Milady...“

„Aber es ist doch noch stockdunkel.“ Közi lächelte schwach. „Es ist Sommer. Die Sonne erwacht schneller als ihr glaubt.“ Mana seufzte, schwieg aber, denn er wusste ja, das Közi Recht hatte. „Ihr könnt Kami gerne wieder besuchen, wenn ihr wollt.“ Mana überlegte kurz und schüttelte dann den Kopf. „Ich muss Kami nicht unnötigerweise der Gefahr aussetzen, die von mir ausgeht. Außerdem ist er krank und ich will das er ganz schnell wieder gesund wird...“ Közi nickte leicht. „Wie ihr wünscht.“ Und damit verschwanden die beiden Kreaturen der Nacht, geschützt von der Dunkelheit, zurück zu ihrer Hütte im abgeschlagenen Wald.
 

bigi’s talking:

joah….ich kann dazu nix sagen ._.

finds nich so toll ûu Aber na ja~

was soll man machen? :P Es kamen wenigstens mal wieder mana und Közi drin vor XDDDD Und es war…lang oô



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2008-02-23T15:52:45+00:00 23.02.2008 16:52
Ich wusste es, ich wusste es! Er liebt wirklich Mana, er liebt ihn so richtig! xD ^0^
Hach herlich, okay das mit Gackt ist jetzt gerade was mistig, aber das wird schon, bzw. ich hoffe doch, dass das noch was wird. Die sind so schön zusammen! Mana muss ihn retten, er muss einfach.
Von:  Kirida
2007-12-16T18:17:25+00:00 16.12.2007 19:17
Hi ^^
Wow ich verstehe gar nicht was du dich manchmal so überkritisierst. *drop*
Das war wiedermal klasse. *applaudier* (( ^.^ ))
Wobei besser überehrgeizig und etwas selbstkritisch als jene schreiber, sie meinen sie seien so gut und nicht einmal grammatisch was richtiges zustande kriegen, geschweigedenn von einer schönen und gut durchdachten story. u_U
*seuftz*
Scheint auf Mexx leider größtenteils der Fall zu sein und die wirklich guten oder einfallsreicheren werden meist übergangen, oft alleine schon wegen der Länge. *möp*
Lass dich niemals entmutigen, es war super! Wie Gackt da doch ankam und Kami den Antrag machte... oh man man fühlte richtig mit dem armen Kami mit in was für einer schwierigen Lage er steckt, denn es ist ja nciht s, dass er den Grafen nicht auch gerne hat, nur eben nicht so. *augen roll*
ô.ô
Ich finde es allerdings auch etwas anmaßend von gackt, schließlich war es damals eine streng religiös und gesellschaftlich gewichtigte Zeit, für so etwas könnte man angeklagt werden. *dro~p*
>___________>'''
Ich glaube wenn Camui wüsste, dass seine große liebe in wirklichkeit Gefühle für Milady Mana hegt und ihn deswegen abweist, würden ziemlich schnell wieder seine alten, härten Seiten auftreten. >_<'''
*sich das kaum vorstellen mag*
Apropos Mana, hab mich echt gefreut, dass er auch mal endlich wieder vorkam, und dann noch mit einem so kurzen, aber auch wunderschönen Auftritt und dann diese Sache mit dem Engel... ein dunkler Engel eben... *schwärm*
*_________________*
Hoffentlich verschwiendet er nicht wieder in der versenkung, Kami sehnt sich doch so nach ihm und jetzt ist er auch ncoh so schwer krank, da muss er doch für diesen da sein. *möp*
;.;
Alles in allem wieder einwandfrei super, deine Art Metaphern eunzubauen und Wortwahl sind einfach traumhaft, cih leibe es wirklcih deine Story zu lesen und es bereitet einem echt supi viel Freude wenn man sieht, dass wieder ein neues Kapitel da ist oder wie dieses mal, als du so nett warst, und es mir sogar schicktest. Du bist ungelogen und ungeschleimt eine der besten Autorinnen die ich jeh gelesen habe, und das waren nicht wenige. *knuffz*
~^-^~
Bitte, bitte mach bald weiter und ich freu mich sehr auf den nächsten Teil, also bis denn bye *wink* ^.~


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