introducing
Chapter three: Introducing
Jun, den man nun keineswegs mehr für einen Jungen halten konnte, stand nervös neben Toma und nestelte an seinen Ärmeln herum. Toma legte eine Hand auf seine Schulter um ihn zu beruhigen ohne zu merken dass er ihn damit nur noch nervöser machte "Ruhig Blut" flüsterte er Jun ins Ohr und stieß danach die zweiflügelige Tür ins Esszimmer auf.
Tomas Eltern standen vor dem Kamin, scheinbar in ein Gespräch vertieft und wandten sich nun der Türe zu. Toma schob Jun ein Stück in den Raum "Mutter, Vater, darf ich euch vorstellen, Mizuno Juna." Tomas Vater kam den beiden entgegen, nahm Juns Hand und gab ihm einen galanten Handkuss, Jun, pardon, Juna lief bis über beide Ohren rot an und Toma musste sich große Mühe geben nicht laut loszulachen. Juna rang sich ein verlegenes Lächeln ab und stammelte in einer knappen Verbeugung "Es ist mir eine Ehre sie kennen lernen zu dürfen." "mir ebenfalls" brummte Tomas Vater tief. Juna gab auch Tomas Mutter die Hand, wobei er darauf achten musste nicht allzu fest zuzupacken. "Willkommen in unserem bescheidenen Heim" begrüßte Tomas Mutter ihn und Juna antwortete artig "Vielen Dank für den freundlichen Empfang" und verbeugte sich wieder. Tomas Mutter wies einladend in eine Sofaecke "In einer halben Stunde wird das Essen serviert, wollen wir solange die Zeit nutzen uns ein wenig näher kennen zu lernen?" fragte sie mit einem freundlichen Lächeln, welches nicht wirklich in ihr Gesicht passen wollte.
"Sie besuchen also noch die Schule? Erkundigte sich Tomas Vater interessiert, Jun dem es unangenehm war gesiezt zu werden antwortete zögernd und achtete dabei unheimlich auf eine vornehme Wortwahl "ja, derweil besuche ich die 6 Klasse." "Gymnasium?" wollte die Mutter wissen und Jun nickte, er kam sich langsam vor wie bei einem Verhör. "Was für Interessen haben sie denn?" hakte der Vater neugierig nach, Juns Gesicht hellte sich auf "Sport und Musik..." Toma war kurz davor sich verzweifelt die Hand an die Stirn zu schlagen. "...Literatur, Philosophie und Geschichte." Beendete Jun de Satz souverän und Toma atmete erleichtert aus.
Jun wurde noch eine Viertelstunde darüber gefoltert was er alles in seine Schulische Laufbahn geplant hatte und unterhielt sich noch eine Weile mit Tomas Vater über große Philosophen bis es endlich Essen gab und für eine halbe Stunde herrschte Stille da es sich nicht geziemt bei Tisch zu sprechen. Jun fühlte sich die ganze Zeit sehr unwohl da ihn Tomas Eltern genau unter die Lupe nahmen, glücklicherweise passierte nichts peinliches und Juns manierliches Benehmen stimmte die Eltern von Toma friedlich. Nach dem Essen entließ Tomas Vater die beiden Jugendlichen. "Was meinst du Kanoe? Ist sie deiner Meinung nach eine gute Partie für unseren Jungen?" Kanoe sah ihrem Gatten fest in die Augen "Sie stammt aus einer gewöhnlichen Familie, wie willst du dir sicher sein dass sie sich nicht nur an Toma hängt aufgrund seines Geldes?" Tomas Vater lächelte gütig "In dem Alter kümmern sich Kinder nicht um das Geld des anderen, da geht es noch um Gefühle!" Kanoes Blick wurde ein wenig verächtlich, sie wusste worauf er anspielte.
Jun saß im Schneidersitz auf Tomas Bett und sah sich staunend um "so ein großes Zimmer, ich wusste gar nicht dass deine Familie SO viel Geld hat!" Toma war das ein wenig peinlich und er antwortete nichts. Er setzte sich zu Jun aufs Bett und eine Weile schwiegen sie. Toma dachte über irgendetwas angestrengt nach. Jun beugte sich vor uns sah Toma besorgt in die Augen "stimmt was nicht?" plötzlich griff Toma nach Jun und drückte ihn an sich. Jun schoss das Blut ins Gesicht "W-was machst du denn Toma?" stotterte er überrascht und er versuchte Toma von sich wegzudrücken "sht," flüsterte Toma in Juns Ohr und Jun bekam eine Gänsehaut "wehr dich nicht, nur ganz kurz." Jun schlug das Herz bis zum Hals °Oh, Gott, mein herz schlägt wie verrückt, hoffentlich merkt er nichts° dachten beide gleichzeitig "Schau dich jetzt nicht um, aber meine Eltern haben in allen Zimmern Kameras installiert, wissen aber nicht dass ich es auch weiß." Jun überlegte einen Moment "Also ist es damit sie das Schauspiel nicht aufdecken?" Jun schlang nun auch seine Arme um Toma. °Mein Herz schlägt so laut, er muss es hören! °
Nach einer Ewigkeit die beiden dennoch viel zu kurz schien löste Toma endlich seinen Griff und Jun zog hastig seine Hände zurück. Immer noch mit roten Wangen lachte er verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. Toma musste lächeln "wärst du ein Mädchen hätte ich dich gern wirklich als Freundin." Meinte er mit einem leichten Bedauern. Jun schreckte zusammen "was ist mit deinen Eltern?" Toma schüttelte sacht den Kopf "Nur Kameras, keine Mikrofone" es folgte eine peinliche Stille. Endlich brach Toma das Schweigen "Tut mir leid". Jun Hob abwehrend die Hände "ist doch okay, du brauchst dich nicht entschuldigen! Ich meine... ach ich weiß nicht..." wieder kratzte er sich am Hinterkopf "ich glaub ich geh dann besser mal..." enttäuscht nickte Toma und begleitete Jun bis vor die Tür.
"Also dann" verabschiedete sich Jun und wollte gehen als Toma unerwartet fragte "Hast du was dagegen wenn ich dich noch einmal umarme?" Jun zögerte kurz und hoffte das Toma im nächtlichen halbdunkel nicht sehen konnte wie er schon wieder rot wurde. "von mir aus..."
da schloss ihn Toma auch schon wieder fest in die Arme. Jun legte seine Arme ebenfalls um Toma, eine leichte Traurigkeit erfüllte ihn und er wusste nicht warum.
Als sie einander wieder losließen sahen sie sich tief in die Augen. Toma beugte sich langsam ein Stück tiefer und als Jun nicht zurückwich küsste er ihn sanft auf den Mund. Jun schloss die Augen und ließ es über sich ergehen, seltsamerweise hatte er überhaupt nichts dagegen. Als ihre Lippen sich wieder voneinander lösten schlug er die Augen auf und blickte Toma einfach nur tief in die Augen.
Völlig gegen seine Erwartungen packte dieser ihn plötzlich bei den Schultern und presste seine Lippen fest gegen Juns. Jun taumelte rückwärts, die Hauswand bewahrte ihn davor rückwärts umzufallen. Toma lies nicht locker und drängte nun sogar seine Zunge in Juns Mund. Er bekam weiche Knie und sein Herz schlug so schnell dass es schmerzte, dennoch machte er keine Anstalten sich zu wehren. Jun musste daran denken dass Toma es nur tat, damit seine Eltern dachten er hätte eine Freundin. Urplötzlich überwältigte ihn eine Welle aus Trauer, Neid und Bedauern. Sie war so stark dass sie in Form von Tränen aus seinen Augen brach. als Toma das salzige Nass schmeckte stieß er sich von Jun weg und sah ihn entsetzt an. Jun konnte Toma nicht in die Augen sehen, er wischte sich die tränen aus dem Gesicht "Tut mir leid Toma" flüsterte er und rannte dann davon. Toma sah ihm bestürzt nach.
Zuhause angekommen begann Jun sich die Klamotten im wahrsten sinne des Wortes vom Leib zu reißen. Die Tränen in den Augen erschwerten es ihm im halbdunklen Flur etwas zu erkennen und da er sich selbst das Gleichgewicht nahm als er am Pulloverkragen zerrte fiel er Gegen einen der Schränke im Flur. Durch das Poltern wachte seine Mutter auf. Mit wirrer Frisur und Nachthemd erschien sie im Flur "Jun? Alles in Ordnung?" fragte sie mit besorgter Miene und kniete sich neben ihren Sohn. Dieser sah ihr mit Tränenverschmiertem Gesicht entgegen "Mama" Akis Augen weiteten sich vor Schreck "Oh Gott, Jun! Was ist denn passiert? bist du überfallen worden?" Jun schüttelte den Kopf. Aki packte ihn an den Schultern "Bist du dir sicher? Deine Kleidung... sag mir doch was passiert ist!" Sie war nahe daran panisch zu werden. Jun riss sich einfach weiter den Pullover kaputt "ich wollte nur möglichst schnell aus den Sachen raus." Aki wischte ihrem Sohn liebevoll die Tränen aus dem Gesicht "Ist dir wirklich nichts passiert Schatz?" Jun schüttelte wieder den Kopf "Es ist nicht so gut gelaufen" er versuchte ein Grinsen "so was blödes mach ich nie wieder" Aki strich Jun durch die Haare "soll ich dir ein Bad einlassen?"
