Zum Inhalt der Seite

Salzseen

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Wieder einmal eine kurze Geshcichte über den Tod.

Irgendwie habe ich bis jetzt nur etwas über dieses Thema hier hochgeladen. Aber gerade bewegt mich soetwas sehr stark und wenn ich schreibe, kann ich soetwas immer am besten Verarbeiten.
 

---------------
 

Leise erschall der Klang eines einsamen Flügels durch die Villa auf dem erhabenen Hügel über die Stadt. Seine Melodie, sonst von Leben erfüllt, wirkte nun trostlos und leer. Viel eher wurde er von etwas getragen, dass nicht von dieser Welt, aber dennoch mit jener verbunden ist.

Die Nacht, jene wunderbare Zeit, in der die Sterne und der Mond das dunkle himmlische Firmament liebkosen, war finster. Behangen mit schweren Wolken, die ihre Tränen zur Erde schickten, weil sie weinten. Weinten um die Menschen und ihr Verzagen. Weinten darum, dass sie solche Schmerzen erleiden mussten.

Wenn der Himmel weint, so erzählt man sich aus alter, längst vergangener Zeit, dass die Engel ihre Tränen zu uns schicken wollen, damit unsere Trauer, unser Schmerz davon gewaschen werden.

"Wie schön, wenn dies so wäre", dachte die Person am Flügel, die noch immer die Melodie des Todes erschallen ließ, nicht davon abließ, aller Welt zu zeigen, dass wieder einmal ein geliebtes Wesen diese Welt verlassen hat und nur eine kalte, leere und leblose Hülle zurück ließ.

Ein Leben so zerbrechlich, wie zartes Porzellan, das schon entzweit, wenn die Hand es zu fest in sich einschließt. Ein Leben so vergänglich, wie das Licht einer Kerze. Denn wenn ein eisiger Hauch sie umweht, dann verlischt das Licht des Lebens und nimmt es mit sich in die Weiten des Unvergänglichen.

Perlen tropften auf die Tasten des Flügels und zerbarsten. Sie hinterließen nur kleine Spuren. Kaum sichtbar für die vom tiefen Schmerz verhangenden Seelenspiegel. Diese sahen nicht, was vor ihnen war, sie blickten gar in die Vergangenheit zurück und erinnerten sich an all die schönen Zeiten, die nun nie mehr sein werden.

Zu spät war alles "Wenn" und "Wir wollten doch...". Vergebens der Gedanke an die Zukunft, die nun nichts mehr ist, als ein finsterer Tunnel der Einsamkeit. Fern ab allem Gefühl des Glücks und was in diesem Tunnel bleibt, ist nur der Schmerz über den Verlust.

Salzseen, die nun die verstummten Tasten bedeckten, ihnen einen wehleidigen Schimmer gaben, der sich im Schein der flackernden Kerzen brach und verschlungen wurde von der Verzweiflung, die in ihnen inne wohnte.

Perlen gar zu Flüssen geworden, die ihren Weg durch die unendliche Luft nahmen, nur damit sich ihre Kreise durch die aufgewühlten salzigen Seen zogen.

Gebrochenes Herz, da seine zweite Hälfte nun für immer verschwunden. Entzweit und nicht mehr in dieser Welt. Nie mehr.

Und die Salzseen? Sie waren verschwunden als sich abermals eine Melodie durch die Villa ihren Weg bahnte. Eine grausige von kurzer Dauer und kaum das sie erschall, war sie auch schon wieder in das Reich des Vergessens geraten und nur das Schluchzen eines Menschen war zu vernehmen, der sein Gesicht auf die Arme gebettet hatte, um seiner Trauer Ausdruck zu bringen.

Salzseen so vergänglich wie das zarte Leben selbst...



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück