Ich sehe dich
Wieder einmal saß sie unter der Eiche im Schulhof und beobachtete die Leute. Wie fröhlich doch alle waren. Alle lachten und freuten sich ihres Lebens. Doch es war alles nur gespielt, tief in ihren Herzen war es kalt. So wie bei Kimiko. Sie wusste das es nur gespielt war nur die Schauspieler selber wussten es nicht.
Ihr Blick schweifte wie jeden Tag über die Menge und wie jeden Tag blieb er an der Gruppe von fünf Jungs hängen. Sie waren immer zusammen niemals trennten sie sich. Kimiko liebte es sie beobachten zu können dann fühlte sie sich als gehöre sie dazu. Die Tatsache das sie jeden Tag alleine war, konnte sie dann für einige Minuten vergessen. Das Klingeln kündigte das Ende der Pause an und Kimiko ging -wie immer- ziemlich als Letzte in das Gebäude. Genervt von der gespielten Fröhlichkeit der anderen ließ sie sich auf ihren Stuhl fallen und starrte zum Fenster hinaus, auf den Platz wo die fünf Jungs immer standen. Sie waren in ihrer Parallelklasse, das wusste sie aber mehr auch nicht.
Shinya: Daisuke lass mich in Ruhe!!
Die: Aber es macht Spaß
Shinya: Ärger doch Kyo
Die: Der wird immer so böse
Shinya: *seufz*
Kao: Jetzt langt es wieder Die
Lehrer: Haben die Herren ein Problem??
Kao: nein alles in Ordnung Takarai-Sensei
Der Lehrer drehte sich mit einem vielsagenden Blick wieder um und schrieb weiter an der Tafel. Kyo bekam von alle dem nichts mit denn er starrte aus dem Fenster auf den Schulhof. Er folgte dem Unterricht nicht, wie sooft nein eigentlich folgte er ihm nie. Er war froh wenn er seine Ruhe hatte und seine Jungs wussten auch das er sehr grob reagierte wenn ihn jemand aus seinen Gedanken holt. Das einzige was Kyo immer wahr nahm war das läuten der Klingel die jetzt das Ende der Stunde ankündigte. Er hatte noch zwei Stunden vor sich aber diese würde er - wie jeden Tag - mit seinen Gedankengängen verbringen. Nach zwei weiteren Verwarnungen für Daisuke und zwei Schulstunden später klingelte es das Ende der Unterrichtszeit herbei. Alle packten ihre Taschen zusammen und verließen das Gebäude.
Kao: Hey Jungs machen wir heute Abend Bandprobe?
Toto: Ja
Shin+Dai: Klar
Kao: Und du Kyo? Kommst du auch?
Kyo nickte nur Abwesend und war in seinen Gedanken verloren. Er sah sie. Wieso war sie immer alleine? Er hatte sie schon eine ganze Weile beobachtet. Sie war ihm durch ihre Kleidung ins Auge gefallen. Sie war wie er ein Visu. Aber alleine, immer alleine. Er beobachtete sie die ganze Zeit doch als er einen Moment abgelenkt war weil Toshiya meinte er müsste ihn durch die Haare wuscheln, fand er sie nicht mehr. Sie war wie vom Erdboden verschluckt.
Kyo: >Nicht schon wieder, danke Toto <
Sie verließen das Schulgelände und gingen noch bis zur Kreuzung zusammen wo sich dann ihre Wege trennten.
Kao: Also Jungs bis heute Abend dann ne
Shinya: Bis dann
Toto: Ich werd da sein
Die: Ich auch
Kyo hob nur die Hand zum Gruß und ging seinen Weg weiter bis zu seiner Wohnung.
Kimiko schloss die Tür auf und betrat die Wohnung. Wie immer war ihre Mutter nicht zu Hause und sie war auf sich alleine gestellt. Wenn sie alleine leben würde, wäre es eigentlich das Selbe. Sie ging in ihr Zimmer, schmiss ihre Schultasche in ein Eck und setze sich auf's Fensterbrett. In ihren Gedanken vertieft sah sie aus dem Fenster.
Kimiko: >Wieso machen die sich alle etwas vor?<
Seufzend stand sie auf und holte ihre Tasche, sie packte ihren Zeichenblock, einen Kohlestift und ihren MP3-Player ein. Dann machte sie sich auf den Weg in den Park. Dort angekommen setzte sie sich auf ihre Lieblingsbank und fing an zu Zeichnen. Sie zeichnete für sich. Niemand durfte ihre Zeichnungen sehen. Sie schaute auf den See und plötzlich kam ihr das Bild in den Kopf das sie malen wollte.
Shinya: Kao sag mal, hat er mitbekommen das wir uns treffen wollten?
Kao: Ja er hat doch genickt.
Toto: Das sagt bei Kyo gar nichts.
Kao: Ich ruf ihn mal an
Kaoru wählte Kyo's Nummer und schon nach dem zweiten Klingeln wurde abgehoben
Kyo: ich bin schon unterwegs
Tut Tut Tut
Die: Was war denn das?
Kao: Er ist unterwegs.
Shinya: Also hat er es doch mitbekommen *grübel* Wie macht er das bloß
Toto: Du kennst doch Kyo unseren stillen, in sich gekehrten warumono.
Kao: Ja wenigstens kommt er.
Er verließ gerade seine Wohnung als Kaoru anrief. Wieso musste er ihn immer so hetzen? Kaoru wusste doch genau das er meistens schlief. Es war ja sowieso ein Wunder das er heute von alleine und auch noch pünktlich aufgewacht war. Also war er jetzt auf dem Weg zu Kaoru und lief durch den Park. Wieder einmal hing er seinen Gedanken nach. Er lief durch den Park und beobachtete die Leute. Alles schien ihm normal bis er "Sie" erblickte. Er blieb für einen kurzen Moment stehen und sah sie an. Es schien als malte sie doch sicher war er sich nicht. Nach einigen Momenten ging er weiter mit den Gedanken wieder bei ihr. Er klingelte bei Kaoru und keine zwei Sekunden später stand der an der Tür.
Kao: Da bist du ja endlich, wir dachten du kommst gar nicht mehr.
Kyo: Hab geschlafen
Ohne sich zu entschuldigen betrat er Kaoru's Wohnung. Doch der erwartete von ihm gar keine Entschuldigung sondern war froh das er wenigstens da war.
Toto: Da bist du ja Kyo.
Kyo: Ja
Die: Dann können wir anfangen oder?
Shin: Ja los kommt
Sie gingen alle nach unten in den Keller und fingen an ihre Instrumente zu stimmen. Kyo saß auf dem Sofa und sagte kein Wort. Eigentlich konnte er seine Gedanken abschalten aber heute wollte ihm das nicht so recht gelingen. Shinya riss ihn aus seinen Gedanken und sie probten für eine Stunde. Dann machten sie erst einmal eine Pause. Kyo ging nach draußen um eine zu rauchen, er sah Richtung Park und irgendwie wollte er zurück gehen und sehen was sie gezeichnet hatte. Aber warum? War es nicht idiotisch zu einem na ja fast fremden Mädchen zu gehen und zu fragen ob er ihre Zeichnung sehen kann?? Er wusste ja nicht mal ihren Namen. Schade eigentlich dachte er und zog an seiner Zigarette. Daisuke kam nach draußen und stellte sich neben ihn.
Die: Sag mal Kyo, was ist los?
Kyo: Nichts was soll los sein?
Die: Na du bist in letzter Zeit total in Gedanken vertieft und man weiß nie ob du überhaupt mitbekommst was man dir sagt.
Kyo: bekomm ich schon mit
Die: Und es ist sicher nichts los?
Kyo: nein
Er zog ein letztens Mal an seiner Kippe und ging dann wieder zu den anderen. Daisuke ging ihm hinterher. Er glaubte ihm nicht das alles in Ordnung sei. Wieder bei den anderen angekommen war Kaoru schon wieder an seiner Gitarre.
Kao: Los Jungs noch eine Runde
Toto: Muss das sein?
Kao: Ja los, sonst wird das nie was.
Die Jungs begaben sich mit leichtem Protest an ihre Instrumente und spielten weiter. Kyo sang heute nicht so gefühlvoll wie sonst denn er grübelte immer über sie nach. Was wusste er nicht aber er wusste dass das Mädchen etwas an sich hatte was ihn sehr neugierig machte.
Kao: Ihr wart gut heute Jungs.
Shin: Sind wir immer
Die: Ach ja?
Toto: na du nicht Die...
Kao: Ich bestell noch Pizza
Kyo: Für mich nicht ich wollte heim
Kao: Warum denn das?
Kyo: Bin müde
Toto: Ach komm Kyo du Spielverderber
Shin: Du warst heute schon den ganzen Tag fast nicht bei uns, immer in deinen Gedanken bleib jetzt wenigstens noch.
Kyo: Nein ich will ins Bett. Seit mir nicht böse, bis morgen
Kyo nahm seine Tasche und verschwand dann nach draußen.
Kao: Was ist bloß mit ihm los?
Die: Als ich ihn vorhin darauf angesprochen habe, meinte er es sei nichts.
Toto: So sieht es aber gar nicht aus.
Shin: Ihr kennt ihn doch, er zeigt nie Gefühle.
Kao: Ich hoffe wenn er Probleme hat, kommt er zu uns und redet mit uns.
Die: ich denke schon, wenn wir ihn zwingen bringt es auch nichts.
Kao: Ich denke du hast Recht, also wollt ihr wenigstens noch ne Pizza?
Shin: Ja klar
Kaoru bestellte noch Pizza und die vier hatten einen schönen Abend.
Kyo ging langsam die Straße entlang und genoss die Nachtruhe. Er wollte nur noch nach Hause und in sein Bett. Er hatte eine Zigarette in der Hand und schlenderte durch den Park in seine Wohnung. Er bog um die Ecke und wäre fast umgefallen denn jemand rannte in ihn. Im ersten Moment schaltete er gar nicht sondern taumelte nur zwei Schritte nach hinten. Dann traf ihn der Schlag. Auf dem Boden vor ihm saß "SIE". Er hielt ihr gleich die Hand hin um ihr aufzuhelfen.
Kimiko: Tut mir leid.
Kyo: Kein Problem war meine Schuld
Kimiko erschrak in dem Moment wo sie ihm unter dem Laternenlicht sah. Er war es, der der immer bei seinen Freunden war. Es war das erste mal das sie ihn ohne seine Freunde sah. Sie stand etwas geschockt da und merkte gar nicht das er ihre Sachen aufhob.
Kyo: hier deine Tasche
Kimiko: Danke
Kyo bückte sich noch mal und hob den Zeichenblock auf. Er sah das Bild das sie gemalt hatte. Er betrachtete es kurze Zeit als sie es ihm etwas unsanft aus den Händen nahm.
Kyo: hast du das gemalt?
Kimiko sah ihm nur in die Augen und nickte stumm. Ihr Gesicht veränderte sich nicht im geringsten.
Kimiko: Entschuldige noch mal
Sie verbeugte sich und ging ihren Weg weiter.
Kyo sah ihr hinterher.
Kyo: >sie hat schöne Augen, aber warum ist ihr Gesichtsausdruck so kalt?<
Kyo ging weiter zu seiner Wohnung. Mit ihrem Bild im Kopf und den Gedanken bei ihr. In seiner Wohnung angekommen legte er sich gleich ins Bett und schlief ein. Er schlief tief aber hatte im Traum immer wieder das Bild von ihr gesehen. Das Bild zeigte ein Mädchen in einem langen Kleid das auf einer Klippe stand und weinte.
Als Kyo am nächsten Morgen das Schulgelände betrat sah er sie, wie sie gerade vom Pausenhof kam. Er nickte ihr zu und zu seinem Erstaunen kam ein Nicken zurück. Ein kaltes Nicken ohne jegliches Gefühl. Sie wurde für ihn immer interessanter. Die Stunden bis zur Pause vergingen für Kyo gar nicht. Er hatte sich vorgenommen in der Pause zu ihr zu gehen. Die Jung mussten das ja nicht mitbekommen. Nervös saß er auf seinen Stuhl und schaute ständig auf die Uhr. Als es endlich so weit war stürmte er aus dem Klassenzimmer ohne seinen Jungs bescheit zu sagen.
Toto: wieso hat der es denn so eilig?
Kao: Kein Ahnung?
Die: Der verheimlicht uns etwas oder?
Kao: Das Gefühl habe ich auch
Shin: Unser Sorgenkind.
Die Jungs gingen nach draußen zu ihrem Stammplatz, in der Hoffnung sie würden Kyo dort finden aber das taten sie nicht. Kyo schritt gemütlichen Schrittes auf den Baum zu wo sie immer saß. Er sah das sie malte, leise ließ er sich neben ihr nieder und zündete sich eine Zigarette an. Sie sah ihn an und packte ihre Zeichnung weg.
Kyo: Du kannst ruhig weiterzeichnen stört mich nicht.
Sie schaute auf den Boden vor sich und zeigte keinerlei Reaktion.
Kimiko: >Was will der jetzt von mir?<
Kyo hielt ihr die Zigarettenschachtel hin. Doch sie schüttelte nur den Kopf. Er steckte sie wieder ein und zog an seiner Zigarette. Sie saßen ein paar Minuten schweigend nebeneinander bis Kyo es nicht mehr aushielt.
Kyo: Ich bin Kyo
Er hielt ihr die Hand entgegen, doch sie nahm sie nur zögerlich an.
Kyo: Darf ich wissen wer du bist?
Sie schaute ihn wieder mit diesem leeren aber doch vollen Blick an und Kyo wusste das dieses Mädchen nicht leicht zu knacken war aber er nahm es als eine Herausforderung an.
Kyo: Gut du willst nicht reden, mir soll es recht sein.
Kyo saß die ganze Pause lang bei Kimiko. Beide schwiegen und Kyo rauchte seine Zigarette. Als die Pause zu Ende war stand Kyo auf und stellte sich vor sie.
Kyo: kommst du?
ER hielt ihr die Hand hin wie am Abend zuvor. Sie nahm sich an und lief neben ihm zu den Klassenräumen.
Kyo: Also man sieht sich
Kimiko nickte ihm zu und ging dann in ihr Klassenzimmer. Kyo wartete bi sie weg war dann ging er zu seinen Jungs. Er ließ sich auf seinen Platz nieder und starrte aus dem Fenster zu dem Baum wo er gerade mit ich saß.
Toto: Kyo wo warst du?
Kyo: ich musste was erledigen.
Shin: hast du ein Problem?
Kyo: Nein hab ich nicht.
Der Lehrer betrat den Raum und alle waren augenblicklich still. Shinya schrieb einen Zettel und warf ihn zu Kyo. Er seufzte innerlich, nahm den Zettel unter die Bank und laß ihn.
Hey Kyo, hast du wirklich kein Problem? Ich mach mir nur Sorgen um dich! Oder hast du etwa ein Geheimnis vor uns?
Kyo nahm einen Stift und schrieb zurück.
Shin, du musst dir keine Sorgen machen, ich habe kein Problem. Ehrlich gesagt habe ich ein kleines Geheimnis vor euch aber es ist harmlos. Ihr werdet es zur gegebenen Zeit erfahren, Kyo.
Er schmiss den Zettel zurück und sah wie Shinya ihn laß. Shinya seufzte hörbar aber gab sich mit der Antwort zufrieden denn mehr würde er sowieso nicht aus Kyo herausbekommen. Der Rest der Schulzeit verging ziemlich schnell. Kaoru wartete auf Kyo und die beiden verließen das Schulgebäude
Kao: Kyo erzählst du uns was los ist?
Kyo: noch nicht, aber ihr werdet es erfahren.
Kao: Aber bitte sei immer ehrlich zu uns ok?
Kyo: klar
Auf dem Schulhof angekommen sahen sie Daisuke der sich wieder einmal mit seinem Erzfeind angelegt hatte.
Kao: Nicht schon wieder
Er ging einen Schritt schneller auf Daisuke zu und zog ihn weg.
Kao: lass dich nicht auf sein Niveau runter
Toshiya und Shinya standen nur daneben denn in solchen Situationen konnte immer nur Kaoru Daisuke vor größeren Dummheiten fern halten.
Die: Dieser Baka kann mich mal
Toto: Reg dich nicht auf
Daisuke schnaubte abfällig und ging seinen Weg neben Kaoru her. Kyo hatte alles ruhig mit angesehen und lief hinter den anderen her. An der Kreuzung trennten sie sich wieder. Kyo lief nach hause und setzte sich erst einmal vor den Fernseher. Er snappte wie automatisch durch die Programme aber seine Gedanken waren bei ihr. Ihre Augen strahlten aus da sie viel zu erzählen hat. Er wollte alles über sie wissen. Seufzend schaltete er den Fernseher aus und konnte den nächsten Tag schaltete er den Fernseher aus und konnte den nächsten Tag nicht erwarten. Kaoru war mit Daisuke gegangen denn der wollte sich nicht beruhigen. Sie saßen in Daiuske's Zimmer und Kaoru redete auf Daisuke ein.
Kaoru: Genau das ist es doch was er will.
Die: Was?
Kao: Das du dich aufregst.
Die: Diesen Baka bringt ich um
Kao: Das hast du schon sooft gesagt Die.
Die: Dieses Mal zieh ich das wirklich durch
Kao: *seufz* Ich mach dir einenTee
Er ging einfach in die Küche, kochte Wasser und ließ den Tee 5 Minuten ziehen damit er eine beruhigende Wirkung hatte. Dann ging er wieder nach oben zu Daisuke und sah ihn auf dem Bett liegen.
Kao: hier, trink damit du ein bisschen runter kommst
Die: Danke
Die setzte sich hin und nahm sich eine Teeschale. Kaoru setzte sich neben ihn und dachte über Kyo nach. Daisuke merkte dies nach einiger Zeit.
Die: Über was denkst du nach Kao?
Kao: Über Kyo
Die: Weißt du was mit ihm los ist?
Kao: Er meinte zu mir, er sagt es uns zur richtigen Zeit
Die: Meinst du er ist wieder in sein altes Millieu gerutscht?
Kao: Nein das denke ich nicht, das mit den Drogen hat er entgültig abgeschlossen
Die: Aber was hat er dann?
Kao: Das wird er uns schon sagen wenn wir es wissen sollen.
Von Daisuke kam nur ein Nicken und die beiden verbrachten den Nachmittag zusammen.
