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Kangeki no saikai

Entscheide dich! [+*~ KaRe ~*+]
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Part Six

Kata: *_____________________________*

Kai: Oô

Rei: Oô

Kai: *auf Kata deut* Was hat sie denn jetzt schon wieder?

Rei: *mit den Schultern zuck* Weiß nicht. *Kata anpieks* Hey, was ist mit dir los?

Kata: *zehn Zentimeter überm Boden schweb* *wortlos den beiden das letzte Kapitel unter die Nase halt*

Kai: Oô Aha... Und was soll uns das jetzt sagen?

Kata: ^____________^ Na, da. Siehst du es denn nicht? Den letzten Kommi. *Rara-chan umknuffel*

Rei: Dir schreibt jemand Kommis? Oo

Kata: Òo Rei! *Rei schubs*

Rei: Was denn? Ich dachte nur...

Kata: *grummel* Hör’ auf zu denken. Spiel lieber anständig in der Fanfic mit. Wenn du so weiter machst, dann wirst du von mir noch zum richtigen Arsch gemacht. *nodz*

Rei: ;-; Das würdest du nicht tun, oder?

Kata: *Rei lange anschaut* *soifz* Aber natürlich nicht. *Rei knuff* ^____^ Wer kann dir schon böse sein?

Rei: ^____________________^

Kata: ^_____________________^

Kai: Oô Mei, ihr kommt mir vor, wie auf Drogen. *drop*
 

Nun ja. Zuerst will ich mich natürlich mal für den tollen megalangen Kommentar von Rara-chan bedanken ^___^ Wirklich toll von dir, dass du soviel schreibst. *strahl* Und fins lieben Kommi will ich natürlich auch nicht vergessen. *fin Keks geb* Hach, Leute, ihr macht mir so glücklich T.T *gerührt ist*
 

+++ Kangeki no saikai – Part Six +++
 

~*~
 

„Alte Angewohnheiten legt man wohl nicht ab, was? Zumindest nicht so, wie du mich abgelegt hast…“ flüsterte sie leise, während eine einsame Träne über ihre Wange lief und ungesehen auf die Tischplatte fiel.
 

~*~
 

„Kai, kannst du den Fernseher nicht ausschalten? Das ist langweilig, was da im Moment läuft“, murrte Rei, während er den Kopf von Kais Schulter hob und diesem fragend ins Gesicht sah. „Nur noch kurz, Rei. Ich möchte nur schnell wissen, wie die Börsenkurse sind.“ Bittend erwiderte der Russe den Blick des Schwarzhaarigen, welcher sich geschlagen gab. „Also gut. Aber wirklich nur schnell die Nachrichten mit den Kursen, ja? Ich habe heute nicht mehr so viel Zeit.“ Mit diesen Worten war er von der Couch aufgestanden und machte sich auf den Weg in die Küche, um sich dort einen Schluck Wein zu holen.
 

Wie immer stand sein Zeichenblock locker an die Anrichte gelehnt, sein Etui mit den Stiften lag auf dem Holz neben seinem Schlüssel und seinem Geldbeutel. Es war Donnerstag Abend, und Rei verbrachte diesen wieder einmal bei Kai, hatte erneut den Zeichenkurs, den es überhaupt nicht gab, als Ausrede vorgeschoben, um den anderen zu treffen.
 

„Wie lange das wohl noch gut geht?“, flüsterte Rei leise, während er sich ein Weinglas aus dem Küchenschrank nahm und neben die Flasche stellte, die er zuvor geöffnet hatte. Seufzend schaute er beides einen Moment an und schenkte sich dann etwas Wein ein.
 

„Möchtest du auch etwas, Kai?“, rief er über die Schulter und erschrak. Kai war in der Zwischenzeit hinter Rei getreten, ohne dass dieser ihn bemerkt hatte. Anscheinend waren die Nachrichten vorbei und der Russe hatte es vorgezogen, bei seinem Freund zu sein, anstatt vor dem Fernseher zu sitzen. „Gerne doch.“ Lächelnd umarmte er Rei kurz von hinten und hauchte diesem einen leichten Kuss auf den Nacken, was dem Schwarzhaarigen einen kurzen Schauer über den Rücken laufen ließ. „Kai, das kitzelt.“ Nur schwer konnte er sich beherrschen, um nicht aufgrund dieser sanften Berührung zu kichern.
 

„Ich weiß“, grinste Kai, ließ jedoch von ihm ab und lehnte sich abwartend an den Küchentisch. Er beobachtete, wie der Chinese mit ruhiger Hand ein weiteres Glas einschenkte und ihm wortlos reichte. Einen kurzen Moment sahen sie sich schweigend an, fast gleichzeitig berührte ihre Lippen ihre Gläser.
 

„Rei, sag’ mal...“, begann Kai, nachdem er einen Schluck getrunken hatte, wobei er den Blickkontakt zu dem Schwarzhaarigen nicht unterbrochen hatte. „Was ist?“, wollte Rei wissen und stellte sein Glas auf die Arbeitsplatte hinter sich, während er sich selbst auf sie setzte. Mit seinen Händen stützte er sich auf ihr ab, sein Oberkörper war leicht nach vorne gebeugt. „Wie sagtest du noch einmal, dass deine Tochter hieße?“ Erneut nahm Kai einen Schluck, ließ den anderen nicht aus den Augen. „Meine Tochter heißt Rin. Wieso fragst du?“ Verwundert hob Rei die Augenbraue und sah sein Gegenüber neugierig an.
 

Ein kleines Grinsen schlich sich auf das Gesicht des Russen. „Nun ja, wie soll ich sagen? Scheinbar kommt sie ganz nach ihrem Vater.“ „Wie soll ich das verstehen?“ Unbewusst bewegte Rei seine Beine, ließ sie so von der Arbeitsplatte baumeln. „So wie ich das sehe, scheint auch Rin gewissen Russen den Kopf zu verdrehen.“ Noch immer sprach Kai für Rei in Rätseln. „Tut mir leid. Aber ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, von was du da sprichst, Kai.“ Rei klang ein wenig verärgert, konnte er es nicht leiden, wenn man ihn so hinhielt und nicht mit der Sprache herausrückte.
 

„Nicht böse sein“, Kai war einen Schritt näher getreten und stand nun dicht vor Rei, strich diesem sanft über die Wange, „aber du solltest wissen, dass Gou in den letzten Tagen ziemlich viel von Rin gesprochen hat. Anscheinend hat ihm das Training am Samstag ziemlich gut gefallen. Und nicht nur das Training.“ Nun begann Rei zu begreifen und erwiderte Kais Grinsen. „Hm, ich glaube, das hat sie wohl wirklich von mir geerbt.“ Er legte seine Arme um Kais Hals und zog so den anderen ein Stück näher zu sich, dass dieser zwischen seinen Beinen vor ihm stand. „Was? Russen zu betören?“, fragte Kai und legte seine Arme auf Reis Hüfte. Dieser nickte. „Oh ja, ich glaube, DAS hat sie eindeutig von dir geerbt.“
 

Und bevor Rei etwas darauf erwidern konnte, hatte Kai ihn schon in einen Kuss verstrickt. Seine Lippen fanden die des Schwarzhaarigen. Zuerst noch sanft, doch dann immer fordernder küsste er den anderen, schob sich selbst näher an den Chinesen heran, welcher, ohne es zu merken, seine Beine hinter dem Rücken von Kai überkreuzt hatte. „Kai...“, begann Rei, als sie sich für einen kurzen Moment voneinander lösten. „Was?“, wollte dieser von ihm wissen, ließ ihm jedoch erneut keine Gelegenheit zur Antwort.
 

Seine Hände begannen langsam unter das Shirt des Schwarzhaarigen zu schlüpfen, lösten so bei diesem eine Gänsehaut aus, die seinen ganzen Körper überzog. Seine anfangs noch kalten Finger fuhren hastig Reis Rücken hinauf, während sie langsam die Wärme des anderen annahmen.

Der Chinese hatte inzwischen seinen Griff um Kais Nacken verstärkt, drückte diesen mit einer Hand fest an sich. Seine andere wanderte langsam nach unten, strich fast schon gemächlich die Wirbelsäule entlang.

Ihren Kuss unterbrachen sie hierbei nicht. Im Gegenteil. Ihr Zungenspiel wurde immer intensiver, schnell und fordernd erforschten sie sich gegenseitig.
 

„Kai, ich...“ Mit einem Ruck löste sich Rei von Kai, schob ihn schon fast ein Stück von sich. Schweratmend schaute ihn der andere an, seine Augen glänzten und sprachen eine eindeutige Sprache, drückten genau das aus, was der Russe jetzt wollte. „Ich...“, begann Rei stammelnd und senkte seinen Blick.
 

„Rei.“ Es war kaum lauter als ein Flüstern, was den Schwarzhaarigen wieder aufsehen ließ. Kai sah ihn immer noch mit diesem gewissen Blick an. Doch es hatte sich noch etwas anderes hinein gemischt. Konnte er einen Anflug von Unsicherheit, von Angst darin erkennen? „Rei, sag. Was ist das hier für dich?“ Der Ernst in Kais Stimme war nicht zu überhören. Hilflos öffnete Rei den Mund, schloss ihn jedoch sogleich wieder, da er nicht wusste, was er auf diese Frage antworten sollte. „Rei, bitte.“ Mit diesen Worten zog der Russe den anderen fest an sich, legte seinen Kopf auf dessen Schulter und drückte ihn an seinen Körper. „Bitte“, wiederholte Kai leise flüsternd. Doch Rei konnte noch immer nichts sagen. Stattdessen erwiderte er die Umarmung, hoffte so, das, was in ihm vorging, am ehesten ausdrücken zu können.
 

„Papa?“ Erschrocken fuhren die beiden auseinander, starrten mit großen Augen Gou an, der wie aus dem Nichts im Türrahmen aufgetaucht war. „Gou, was...“, begann Kai stammelnd, bemerkte erst jetzt, dass er immer noch Rei fest im Arm hielt und löste sich fast schon ein wenig panisch von diesem. Der Chinese hüstelte verlegen, schaute betreten zu Boden und versuchte so, sein Gesicht zu verbergen, auf welches sich ein deutlicher Rotton geschlichen hatte.
 

„Wie es aussieht, störe ich dich wohl gerade, oder?“ Grinsend kam Gou einen Schritt näher. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt, lehnte nun am Kühlschrank und betrachtete seinen Vater und dessen Freund, wie beide hastig ihre Kleidung richteten. „Gou, was machst du denn schon hier?“ Wie es aussah, hatte Kai es endlich geschafft, seine Fassung zurückzugewinnen. Fast schon ein wenig strafend blickte er seinen Sohn an, imitierte dessen Haltung. Wäre die Situation nicht so absurd gewesen, hätte Rei sich ein breites Grinsen nicht verkneifen können aufgrund der Ähnlichkeit zwischen Vater und Sohn.
 

„Was ich hier mache? Ich wohne hier“, kam es frech von dem kleinen Russen, während sein Blick nun zu Rei wanderte, der langsam von der Arbeitsplatte heruntersprang und es tunlichst vermied, den Jungen anzusehen. „Das weiß ich selbst“, grummelte Kai, „ich meinte auch eher, warum du jetzt schon zu Hause bist? Hattest du nicht noch dein Training heute Abend? Oder hast du etwa geschwänzt? Ich bete für dich, dass das nicht der Fall ist.“ „Da war ich doch schon, Papa.“ Gou zeigte sich keineswegs von der versteckten Drohung seines Vaters in irgend einer Weise beeindruckt. Mit einem Ruck stieß er sich von der Kühlschranktür ab, drehte sich um und öffnete diese, um sich etwas zu trinken heraus zu nehmen. „Wie, du warst da schon?“ Bei diesen Worten wanderte Kais Blick automatisch zur Uhr, die über dem Regal in der Küche hing.
 

„Meine Güte, ist es etwa wirklich schon so spät?“ Seine Augen weiteten sich, als er sah, dass es schon längst nach neun war. Kein Wunder also, dass Gou wieder zurück war, hörte sein Training doch immer um halb neun auf. „Ja, scheinbar ist es schon so spät. Aber kein Wunder, dass du die Zeit vergessen hast.“ Sein Blick fiel auf Rei, der inzwischen ebenfalls auf die Uhr gesehen hatte.
 

„Es ist schon nach neun? Hilfe, Kai, ich muss los. Dringend.“ Erschrocken drehte der Schwarzhaarige sich zu Kai, welcher ihn traurig ansah. „Du musst wirklich?“ Er war einen Schritt auf den Chinesen zugegangen, hatte Gou für einen Moment vergessen. „Ja“, Rei nickte, „ich muss. Auch wenn ich lieber hier bleiben würde.“ „Dann bleib doch...“, flüsterte Kai, doch Rei hörte ihn schon nicht mehr. Er hatte sich bei seinem letzten Satz umgedreht, Kai einen leichten Kuss auf die Wange gehaucht und war inzwischen schon durch die Tür, um sich im Gang seine Schuhe anzuziehen. Wenige Sekunden später hörten die beiden Russen in der Küche nur noch die Tür ins Schloss fallen.
 

Seufzend ließ Kai sich auf den Stuhl am Küchentisch fallen, stützte seinen Kopf in seine Hände. „Papa?“ Leise näherte sich Gou seinem Vater, setzte sich neben ihn und legte ihm seine Hand auf die Schulter. „Was hast du?“ „Ich... kann dir das nicht erklären, Gou.“ Mit diesen Worten sah der ältere der beiden auf, blickte seinem Sohn fest in die Augen. „Doch, Papa, das kannst du. Ich bin immerhin schon zehn.“ Ein Lächeln schlich sich auf Kais Gesicht. Er hob die Hand und fuhr über den Kopf seines Sohnes. „Ach, Gou. Weißt du, es ist ziemlich kompliziert“, begann er seufzend. „Als ob es bei dir jemals einfach gewesen wäre, Papa.“ Grinsend sah Gou ihn von unten heraus an, woraufhin Kai ihn leicht in die Seite kniff. „Sei mal nicht so frech zu deinem Vater.“
 

Langsam stand Kai auf und ging zur Arbeitsplatte, um dort die Weingläser wegzuräumen. Für einen Moment schwiegen beide. Gou wusste, er musste seinem Vater einen Augenblick Zeit geben. Wenn er reden wollte, würde er das von sich aus machen. Und er sollte recht behalten. „Weißt du, Rei..., er ist ein alter Freund von mir. Aus meiner Zeit bei den Bladebreakers.“ Kais Finger fuhren nachdenklich über das Weinglas, welches der Schwarzhaarige kurz zuvor noch in seinen Händen gehalten hatte. „Wir beide... Ich...“, abrupt drehte er sich zu dem Jungen um, der immer noch abwartend am Küchentisch saß, „ich habe damals einfach das Team verlassen, ohne ihm zu sagen, was er mir bedeutet. Und jetzt habe ich ihn vor wenigen Wochen wieder getroffen, hier in Tokio.“
 

„Papa“, nun war auch Gou aufgestanden, ging auf seinen Vater zu, „es ist in Ordnung.“ „Ist es?“, wollte Kai wissen, packte seinen Sohn sanft bei den Schultern und sah diesen fragend an. „Na klar“, Gou nickte leicht, „mir ist es doch egal, mit wem du glücklich wirst. Hauptsache, du wirst es.“ Lächelnd drückte sich der Junge bei diesem Satz an seinen Vater, welcher die Umarmung sofort erwiderte.
 

Für einen kurzen Moment standen sie beide in der Küche ohne ein Wort zu wechseln, bis Kai die Stille unterbrach. „Langsam wird es jetzt aber Zeit für dich, dass du ins Bett kommst. Es ist schon spät“, sagte er und löste sich von dem Jüngeren. „Ich bin aber noch überhaupt nicht müde, Papa.“ Schmollend verschränkte Gou die Arme vor der Brust und sah seinen Vater leicht flehend an, hoffte so, noch einige Zeit herauszuschinden, die er mit Kai vor dem Fernseher verbringen konnte. „Nichts da. Du gehst ins Bett. Morgen hast du Schule. Und da musst du ausgeschlafen sein. Ich will nicht, dass du verschläfst oder sogar im Unterricht einschläfst. Das wäre ja nicht das erste Mal.“
 

Grummelnd und ohne ein weiteres Wort zu verlieren verließ Gou die Küche, jedoch nicht, ohne dem älteren Russen noch einen letzten bösen Blick zuzuwerfen. Dieser lauschte einen Moment, atmete dann jedoch erleichtert auf, als er das Wasserrauschen im Bad hörte, was darauf schließen ließ, dass Gou sich bettfertig machte. Kai drehte sich wieder um und räumte nun endgültig die Gläser in die Spülmaschine, nachdem er die Reste des Weins in den Ausguss gekippt hatte.
 

„Ich hätte es dir lieber anders gesagt, Gou“, nachdenklich schloss Kai die Klappe der Spülmaschine, „aber gottseidank verstehst du es. Und das, obwohl du doch gerade erst zehn geworden bist. Anscheinend bist du doch erwachsener als ich dachte.“ Gedankenverloren setzte er sich an den Tisch, fuhr mit seinen Fingern imaginäre Linien auf dem glatten Holz nach. „Vielleicht liegt es ja daran, dass du ohne Mutter aufgewachsen bist, dass du es nicht kennst, von einer Frau liebevoll umsorgt zu werden, die dir ein Heim bietet. Du warst immer nur mit mir alleine, mit ständig wechselnden Haushälterinnen, zu denen du nie eine feste Bindung aufbauen, in denen du nie eine wirkliche Bezugsperson sehen konntest.“ Seufzend betrachtete Kai seine Hände. „Nur deshalb scheinst du es wohl zu verstehen, dass ich einen Mann liebe... auch wenn ich nicht weiß, ob er das Gleiche für mich empfindet wie ich für ihn.“ Bei diesem Gedanken ballte er abrupt seine Hände zu Fäusten und schaute auf. „Rei, was bin ich für dich? Nur eine Affäre? Oder etwas ernstes?“
 

„Gute Nacht, Papa.“ Gou streckte kurz den Kopf in die Küche und holte Kai so wieder aus seinen Gedanken. „Gute Nacht. Und dass du mir gleich schläfst.“ „Jaja. Nacht.“ Mit diesen Worten war er verschwunden, Kai wieder alleine. Ein letztes Seufzen verließ seine Kehle, dann löschte er das Licht und ging zurück ins Wohnzimmer, um noch ein wenig fern zu sehen.
 

~*~*~
 

„Mist, ich komm’ schon wieder zu spät.“ Gehetzt hüpfte das junge Mädchen den Flur entlang, versuchte mit einer Hand ihre Schleife in die Haare zu machen, während sie mit ihrer anderen Hand hastig die Bluse in den Rock stopfte. „Langsam wird das wirklich zur Gewohnheit, Rin.“ Mit verschränkten Armen stand Rei am Türrahmen der Küche und betrachtete seine Tochter, wie diese eilig durch die Wohnung raste.
 

Unbemerkt war Mao hinter ihm aus der Küche getreten. „Oh, guten Morgen, Mao“, begrüßte Rei seine Frau, die ihn jedoch keines Blickes würdigte. Wortlos ging sie an ihm vorbei, hielt das kleine Plastikköfferchen in ihren Händen fast schon krampfhaft umklammert. Ohne etwas zu sagen drückte sie es ihrer Tochter in die Hand und verschwand genauso wie sie gekommen war wieder in der Küche. Für einen Moment hielt Rin in ihrem Hüpfen inne und schaute verwirrt ihrer Mutter hinterher. „Mama?“, fragte sie, erhielt jedoch keine Antwort. Langsam ging sie in die Küche, dicht gefolgt von Rei, der jedoch mit einigem Abstand zu Mao stehen blieb, während Rin zu ihrer Mutter ging und ihr die Hand auf den Arm legte. „Mama, was hast du? Geht es dir nicht gut?” Besorgt blickte das junge Mädchen zu der älteren auf, die ihr den Rücken zugewandt hatte. „Es ist nichts.“ Mit einem leisen Zischen drehte sie sich um, ließ Rin ein wenig erschrocken zurückweichen, während sie mit wütendem Blick Rei anfunkelte, ihre Tochter gar nicht zu bemerken schien. Getroffen wich Rei einen Schritt zurück, senkte den Blick, konnte Maos nicht standhalten, welche nur abfällig schnaubte und sich wieder herumdrehte.
 

Fragend blickte Rin zwischen ihren Eltern hin und her, schwieg überrascht. Was spielte sich hier nur zwischen ihnen ab? „Rin, komm. Lass’ uns gehen. Ich bringe dich in die Schule“, kam es leise von Rei, während er sich umdrehte. Noch einen letzten Blick auf ihre Mutter werfend wandte auch Rin sich um. Allerdings nahm sie sich fest vor, am Abend, wenn sie nach Hause kam, ihre Mutter darauf anzusprechen. So konnte es doch nicht weitergehen.
 

~*~*~
 

Schweigend liefen die beiden Chinesen die Straße entlang. Rei hielt Rins Hand fest in seiner, als wolle er sie damit beruhigen und ihr sagen, dass sie sich keine Sorgen zu machen brauche. „Papa, was hat Mama?“ Mit großen Augen blickte das junge Mädchen zu ihrem Vater. Für einen Moment schien er langsamer zu werden, beschleunigte dann jedoch sofort wieder. „Es ist nichts, Rin. Das legt sich wieder. Glaube mir.“
 

Er konnte es einfach nicht. Er konnte seiner Tochter nicht in die Augen sehen. Noch immer nicht. Noch immer konnte er ihr nicht mit gutem Gewissen eine Lüge nach der anderen auftischen. Doch sie würde es schon bald wissen. Schon bald würde sie wissen, dass ihr Vater sie schamlos belogen hatte. Dass er der Grund war, warum ihre Mutter sich schlecht fühlte. Und das wollte er verhindern. Er wollte nicht, dass seine Tochter sich von ihm abwandte, wenn sie wusste, was für ein schlechter Mensch er doch eigentlich war.
 

„Das glaube ich dir nicht, Papa.“ Skeptisch betrachtete Rin den Älteren von der Seite. Was verbarg ihr Vater nur vor ihr? „Ach, Rin...“, begann Rei mit einem Seufzen, stockte jedoch sofort wieder, da er nicht wusste, was er sagen sollte. Mit zusammengepressten Lippen ging er weiter, seinen Blick stur geradeaus gerichtet. „Ja?“, hakte das junge Mädchen nach, da der Schwarzhaarige auch nach einigem Warten seinen Satz immer noch nicht beendet hatte. „Rin...“ Reis Stimme klang fast schon ein wenig gequält, während er neben seiner Tochter stehen blieb. Noch immer konnte er ihr nicht in die Augen sehen, ließ seinen Blick über die Umgebung schweifen, um so ihrem fragenden Gesichtsausdruck zu entgehen.
 

„Gou!“ Abrupt ließ Rin die Hand ihres Vaters los, hatte sie den jungen Russen nur wenige Meter von ihr entfernt entdeckt, wie er gerade mit seinem Schulranzen um die Ecke sauste. Vergessen waren die Fragen, die ihr auf der Zunge brannten, die sie beantwortet haben wollte. Für den Moment zählte nur der Junge, der sich mit langsamen Schritten näherte.
 

Reis Herz hingegen hatte bei dem Ausruf seiner Tochter einen Sprung gemacht. Gou? War Gou hinter ihm? Was sollte er jetzt tun? Würde dieser ihn erkennen? „Gou, guten Morgen.“ Freudestrahlend hatte Rin die wenigen Meter zwischen sich und dem Jungen überbrückt und diesen an der Hand gepackt. „Du, kennst du eigentlich schon meinen Papa? Ich glaube, ihr habt euch noch nicht gesehen. Er war es, der uns am Samstag diesen tollen Platz beim Training beschafft hat.“ Munter plapperte das junge Mädchen drauflos, während Rei wie erstarrt immer noch an der gleichen Stelle stand. „Papa, darf ich dir Gou vorstellen?“ Lächelnd und mit glänzenden Augen strahlte Rin ihren Vater an, deutete mit ihrer linken Hand auf den Jungen neben sich.
 

Mühevoll drehte Rei seinen Kopf zu dem jungen Russen. Tausend Gedanken machten sich in ihm breit, sein Leben, seine Existenz, alles zog an ihm vorbei. Dieser Junge konnte mit einem Satz alles zunichte machen.
 

Doch er tat es nicht.
 

In seinen Augen konnte der Schwarzhaarige ein kurzes Wiedererkennen wahrnehmen, was jedoch nach wenigen Sekunden wieder verschwand, so dass Rei sich nicht sicher war, es überhaupt gesehen zu haben. „Ich freue mich, sie kennen zu lernen. Danke für Samstag.“ Höflich verbeugte sich Gou vor dem Älteren, hatte dabei sanft Rins Hand abgeschüttelt, woraufhin diese ein wenig schmollte. „Ich freue mich auch, dich kennen zu lernen.“, war Reis leicht hölzern klingende Antwort.
 

Für einen Moment herrschte Stille zwischen den dreien, welches nur wenige Sekunden später von einem lauten Klingeln unterbrochen wurde. Synchron fuhren drei Köpfe in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war. „Die Schulglocke!“ Mit vor Schreck geweiteten Augen stand Rin wie angewurzelt neben ihrem Vater, während Gou schneller die Fassung wiedergewonnen hatte. Er packte das junge Mädchen am Arm und sprintete los. „Es war nett, sie kennen gelernt zu haben“, rief er über die Schulter. Rin stolperte neben ihm her, drehte sich nur noch einmal kurz zu ihrem Vater um und winkte. „Bis später, Papa.“ „Bis später, Rin. Und dass du dich ja benimmst, hörst du?“ Dann waren die beiden um die nächste Ecke gebogen und aus Reis Blickfeld verschwunden.
 

„Gou.“ Erleichtert atmete Rei aus, die ganze Anspannung der letzten Minuten fiel von ihm ab. Er hatte gar nicht bemerkt, wie er die Luft angehalten hatte bei ihrer Begegnung. Natürlich war es unausweichlich gewesen, dass sie sich eines Tage begegnen würden. Schon allein wegen Rins Begeisterung für den jungen Russen. Doch dass es so schnell sein würde, nur einen Tag, nachdem der Junge ihn und seinen Vater miteinander gesehen hatte...
 

Rei wäre es lieber gewesen, wenn er noch ein bisschen Zeit gehabt hätte, ein paar Tage, Wochen, Monate, in denen er sich selbst darauf vorbereiten konnte, Gou zu begegnen, ihn zu sehen, wenn er mit Rin zusammen war.
 

Doch nun war es ganz anders gekommen.
 

Seufzend und leicht den Kopf schüttelnd wandte sich Rei um, machte sich zögerlich wieder auf den Heimweg. Seine Schritte führten ihn fast automatisch zu seinem Haus, dem Ort, wo er die letzten Jahre mit Mao und Rin verbracht hatte. Erst, als er mit einer Hand die Tür zum Garten hinter sich schloss, realisierte er, wo er war.
 

Und ihm wurde klar, was auf ihn zukommen würde.
 

Mao.
 

Sie würde nicht mehr schweigen können. Sie würde ihm alles an den Kopf werfen, was ihr einfiel. Sie würde ihn mit seiner Falschheit, seinen Lügen konfrontieren, ihn mit bösen Worten und Blicken für seine Taten strafen.
 

Wie recht sie doch haben würde...
 

Und was würde er tun? Er würde nur schweigend daneben stehen, betroffen auf den Boden blicken, nicht wissend, was er sagen oder tun sollte.
 

Er wollte es vermeiden. Er hatte nie die Absicht gehabt ihr weh zu tun. Und doch hatte er es getan, würde er es tun, wenn er jetzt das Haus betrat und ihr so die Möglichkeit gab, ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen, die Wahrheit herauszufinden.
 

Denn dass sie es tun würde, das wusste er. So, wie sie ihn angesehen hatte, nur wenige Zeit zuvor, bevor er fast schon fluchtartig mit Rin als eine Art Ausrede, als eine Art Schutzschild das Haus verlassen hatte.
 

Aber er konnte es nicht umgehen. Er musste sich seiner Frau stellen. Er konnte nicht mehr weiter mit ihr Verstecken spielen. Sie wollte Antworten... und er würde sie ihr geben müssen.
 

Zögerlich glitt seine Hand in die Hosentasche, spielte ein wenig mit dem Haustürschlüssel, immer noch überlegend, ob er ihn herausnehmen und die Tür öffnen sollte. Die andere Hand lag an der Klinke.
 

Sein Herz begann mit einem Mal wie wild zu schlagen. Er hatte Angst, große Angst vor dem, was jetzt kommen würde. Und doch, tief in ihm konnte er Mao verstehen, konnte er ihre Gefühle, ihr Bedürfnis nach Klarheit verstehen.

Und das war letzten Endes der ausschlaggebende Punkt, das bisschen, was ihm noch gefehlt hatte, um endlich den Schlüssel herauszunehmen, die Tür zu öffnen und in das Haus zu gehen, in dem seine Ehefrau auf ihn wartete.
 

„Mao, ich bin wieder zu Hause.“ Fast schon geflüstert, ein wenig ängstlich betrat Rei den Flur, schloss leise die Tür hinter sich und schaute sich suchend um. Als keine Antwort kam, ging er von einem Zimmer zum nächsten, auf der Suche nach Mao, welche er endlich im Wohnzimmer fand.
 

Sie hatte den Rücken zu ihm gedreht und saß auf dem Sessel. Die Beine wie auch ihre Arme waren vor ihrem Körper überkreuzt. Er konnte sehen, wie sich ihre Schultern leicht bewegten, ein wenig zuckten. Doch kein Geräusch war von ihr zu vernehmen. Die Tränen auf ihrem Gesicht konnte er nur erahnen.
 

„Mao?“ Er war einen Schritt näher getreten, stand verlegen hinter ihr, wusste nicht so recht, was er sagen oder tun sollte. Abrupt drehte sie sich zu ihm um, als habe sie eben erst seine Anwesenheit im Zimmer bemerkt. Für einen kurzen Augenblick konnte Rei einen Blick auf die Verzweiflung in ihren Augen erhaschen, bis sich ihre goldenen Augen zu kleinen Schlitzen verengten, als sie erkannte, wer da vor ihr stand. Wütend sprang sie auf. „Du...“, zischte sie und hatte die Hände zu Fäusten geballt.
 

„Mao, ich...“, begann Rei, doch die junge Frau fiel ihm sofort ins Wort, ließ ihm keine Möglichkeit, auch nur einen Satz zu entgegnen. „Du, du mieser Lügner. Ich wusste immer, dass du nicht lügen kannst, Rei Kon. Du warst schon immer ziemlich schlecht darin. Hast du denn ernsthaft geglaubt, ich würde es nicht merken? Hältst du mich wirklich für so blöd, dass ich nicht bemerke, wie sehr du dich verändert hast? Deine Ausreden, deine Blicke, dein... du widerst mich an.“ Für einen Moment verstummte sie, ihre Augen funkelten vor Zorn. Rei schwieg, wusste nichts, was er zu diesen Vorwürfen sagen, was er auf diese Fragen antworten sollte.
 

Hatte er sie wirklich für so naiv gehalten? Nein, bei weitem nicht. Er hatte einfach nur den bequemsten Weg gesucht, die einfachste Möglichkeit, um endlich mit Kai zusammen sein zu können. Und dass er seine Frau dabei verletzen würde, das war ihm klar. Doch was hätte er tun sollen?
 

„Wieso lügst du mich an? Wieso, Rei, wieso?“ Nur schwer konnte Mao die neu aufkommenden Tränen unterdrücken. Krampfhaft hielt sie sich selbst umklammert, ihre Hände fest in den Stoff ihres Pullovers gedrückt. „Wieso bist du so feige?“, presste sie leise hervor, während ihr Blick fest auf ihr Gegenüber gerichtet war.
 

„Mao...“, begann Rei, wurde jedoch von einer fast schon herrischen Handbewegung von ihr unterbrochen. „Ich will es nicht hören. Ich will deine Ausflüchte nicht hören. Ich kann nicht mehr, keine Lügen mehr“, zischte sie. Seufzend senkte der Schwarzhaarige seine Hände, die er zuvor beschwichtigend gehoben hatte. Er trat einen weiteren Schritt auf sie zu. „Mao...“, begann er von neuem. „Du hast eine Geliebte.“ Das war der einzige Satz, der, gefolgt von einem kaum hörbaren Schluchzen, ihre Lippen verließ.
 

Mit einem Satz war Rei bei ihr und legte seine Hände auf ihre Schultern. „Nein, Mao. So ist es nicht. Ich habe keine Geliebte...“, wollte er erklären, doch mit einem mehr als angewiderten Blick schüttelte sie seine Hände ab, wich einen Schritt zurück, als sei ihr seine bloße Gegenwart zuviel.
 

„Du hast keine Geliebte? So?“ Ein verzweifeltes Grinsen schlich sich auf ihr Gesicht. „Du hast also keine Geliebte? Wirklich? Und das soll ich dir glauben, Rei? Ich bitte dich. Dann sag’ mir doch, wohin du jeden Donnerstag verschwindest, warum du in letzter Zeit so kalt und abweisend zu mir bist, was du in den Stunden treibst, wenn du für mich unauffindbar bist.“ Bei dem letzten Satz war sie einen Schritt auf ihn zugegangen, war immer lauter geworden, während Rei nun derjenige war, der vor ihr zurückwich.
 

„Ich war...“ Doch auch diesen Satz beendete der Schwarzhaarige nicht. Dieses Mal allerdings von sich aus, abwartend sah Mao ihn an. Lange konnte er diesem Blick nicht standhalten, wich ihr aus und senkte die Augen, starrte hilflos auf den Boden.
 

„Ich wusste es, Rei. Da steckt eine andere Frau dahinter.“ „So ist es nicht, Mao“, unterbrach er sie, hob den Kopf und sah sie verzweifelt an. Wie sollte er ihr nur die Wahrheit sagen? Würde es sie nicht kaputt machen, würde er ihr erzählen, dass er und Kai...
 

„Ach? Wie ist es dann? Los, sag’ schon, Rei. Wie ist es? Habe ich alles falsch verstanden, ja? Ist alles ganz anders, als ich dachte?“ Mit vor der Brust verschränkten Armen stand sie da, blickte auf ihren Ehemann, der hilflos ihren Blick erwiderte, schweigend, ohne ein Antwort zu finden. „Feigling.“ Bei diesem Wort drehte sie sich um, ging zum Fenster und schaute hinaus, versuchte so, sich selbst zu beruhigen.
 

Für einen Moment schwiegen sie beide, standen nach außen hin teilnahmslos im gleichen Raum, während in ihnen die Gefühle tobten.
 

Ein letztes Mal blickte Rei zu Mao, betrachtete ihren Rücken. Er schluckte. Er musste es ihr endlich sagen. Sie durfte nicht weiter leiden. Das war er ihr schuldig. Irgendwie.
 

„Es ist Kai. Er ist zurück.“ Kaum hörbar, leise geflüstert kamen diese sechs Worte über Reis Lippen.
 

Und diese Worte reichten aus, um all das, was sich in ihrem Herzen, ihrem Kopf angestaut hatte, frei zu lassen. „Kai.“ Fast schon zischend kam dieses eine Wort, dieser eine Name über ihre Lippen. Dieser Name, der so viel bedeutete. Noch hatte sie sich nicht umgedreht, stand immer noch mit dem Rücken zu dem Schwarzhaarigen, welcher fast schon ein wenig angsterfüllt, mit großen Augen zu der reglosen Person am Fenster starrte.
 

„Kai.“ Noch einmal presste sie diesen Namen über die Lippen, spukte ihn regelrecht aus. Diesen Namen, den sie ab heute so sehr hassen würde. „Er ist wieder da?“ Langsam drehte Mao sich zu ihm um, ihre Augen blitzten vor Wut. Rei wich einen Schritt zurück, nickte schweigend, während Mao sich auf ihn zu bewegte. Ihre Stimme war leise, wirkte so noch bedrohlicher. „Er ist gekommen, um dich mir wegzunehmen?“ Nur noch wenige Schritte trennten sie von ihrem Mann. „So ist das nicht...“, versuchte dieser zu erklären, hatte abwehrend die Hände vor dem Körper erhoben.
 

Aber Mao hörte nicht auf ihn, schien wie in Trance, wie in einem Rausch, in dem sie ihre Außenwelt vollkommen vergaß. Ihre ganze Wut, ihr ganzer Hass, konzentrierte sich im Moment auf den Mann, der nicht im Raum war, der ihr ihren Ehemann geraubt hatte. „Kai, dieser Dreckskerl. Wie kann er es wagen, unsere glückliche Familie zu zerstören? Wie kommt er dazu, sich in unser Leben einzumischen?“ Mit jedem Satz war sie lauter geworden, hatte sich Rei immer weiter genähert, der durch die Couch nicht mehr weiter zurückweichen konnte.
 

„Mao, so ist das nicht. Es ist nicht Kais Schuld...“ Es war, wie wenn diese Worte Mao aufwecken würden, aus dieser Welt voller negativer Gefühle zurückholen würden. „Du“, zischte sie, nahm dabei das erstbeste, was ihr in die Hände kam. „Du.“ Mit einem Schrei schleuderte sie das Buch, welches auf dem Beistelltisch gelegen hatte, in Reis Richtung. Nur knapp konnte er diesem ausweichen. Erschrocken zuckte er zusammen, als es mit voller Wucht an die rückwärtige Wand krachte. „Mao...“, versuchte er die junge Frau zu beruhigen.
 

Doch diese ließ sich nicht beruhigen, wollte sich nicht beruhigen lassen. „Du verlogener Hund. Du betrügst mich mit einem Kerl.“ Mit Tränen in den Augen und nur schluchzend kamen diese Sätze über ihre Lippen, während Mao immer weitere Gegenstände nahm und sie gegen den jungen Mann schleuderte, der nur mit Mühe diesen ausweichen konnte. „Mao...“, fing er zum wiederholten Male an.
 

„Ich will, dass du von hier verschwindest, Rei. Hau’ ab, hau’ einfach ab!“ Und als wolle sie diese Aussage bekräftigen, krachte eine Blumenvase aus Glas dicht neben seinem Kopf an die Wand hinter ihm. Für einen Sekundenbruchteil blickte er auf die Scherben am Boden, wandte sich dann jedoch wieder der jungen Frau vor sich zu, die inzwischen schon das nächste Wurfobjekt in Händen hielt.
 

„Gut, ich gehe“, schützend hob Rei seine Hände vor sich, seinen Blick konsequent auf Mao gerichtet, um so rechtzeitig reagieren zu können, sollte sie sich auf ihn stürzen, „ich gehe.“
 

„Verschwinde! Und komm nie wieder.“ Maos Schultern begannen zu zucken, immer wieder unterbrach sie diesen Satz für ein Schluchzen, doch ihre Augen verfolgen stetig weiter jede von Reis Bewegungen.
 

„Mach, dass du von hier wegkommst. Ich will dich nie wiedersehen!“ Ein letzter Schrei, dann brach ihre Stimme. Nur noch ein Krächzen war zu vernehmen.
 

Noch einen kurzen Moment blieb Rei im Türrahmen stehen, sah zu Mao, welche in ihrer Position verharrte, ihn jedoch nicht mehr wirklich wahrnahm. „Auf Wiedersehen, Mao, es tut mir leid“, flüsterte er leise, während er sich schweren Herzens umdrehte und mit langsamen Schritten zur Haustür ging. Behutsam öffnete er sie und trat hinaus ins Freie.
 

Mit einem leisen Aufschrei brach Mao zusammen, sank auf die Knie, ließ das Bild in ihren Händen vor sich auf den Boden fallen. Sie konnte es nicht mehr verhindern, dass ihre Tränen nun unaufhaltsam ihre Wangen hinabliefen, ihre Kleidung benässten, während ihre Hände sich in den Teppichboden krallten.
 

„Rei, du verdammter Idiot“, würgte sie leise hervor, als ihr Blick auf das Bild fiel, welches sie soeben noch in den Händen gehalten hatte.
 

Es zeigte sie, Rei und Rin bei ihrem letzten Familienausflug.

Lächelnd.

Glücklich.
 

„Du Idiot!“ Wütend hob sie ihre Hand und ließ sie auf das Bild hinabsausen.
 

Das Glas zerbarst unter dieser Bewegung, viele kleine Scherben flogen in alle Richtungen davon, während ein einzelner Tropfen von rotem Blut Reis Gesicht bedeckte.
 

~*~ End Part Six ~*~
 

Kata: *hüstel*

Kai: Was ist denn?

Kata: Kann es sein, dass Rei immer mehr doch zum Arschloch mutiert? Oô~

Rei: T.T

Kai: *nachdenk*

Rei: *Kai schubs*

Kai: Hey, schubs nicht mich. Schubs die da *auf Kata deut* Die schreibt doch den Kram.

Rei: Òo“ Wie kannst du so was schreiben? *Kata schubs* Das würde ich nie machen!

Kata: ^__^°°° Sorry, aber es gehört doch zur Geschichte.

Rei: Toll, jetzt halten mich alle für den Ober-Arsch. *grummel*

Kai: *Rei pat* Ich nicht.

Rei: Wenigstens einer >.>

Kata: Siehst du.

Rei: Na, du bist mal lieber still. Und schreibst schnell weiter, damit die schlechte Meinung von mir ganz arg schnell aufgehoben wird, ja.?

Kata: Dein Wunsch ist mir Befehl ^______________^v



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Kommentare zu diesem Kapitel (16)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  BunnySauseherz
2007-09-22T15:44:19+00:00 22.09.2007 17:44
T_T hast du nicht gesagt, nur noch eine Woche?
Mittlerweile sind es schon 2...
*Schluchzt*
Von:  BunnySauseherz
2007-09-02T18:13:15+00:00 02.09.2007 20:13
T_T
wir mussten jetzt schon so lange warten.
Kannst du nicht bitte das nächste Kapitel bringen?
Ich möchte so gerne wissen, wie es weitergeht...
Ob Kai Ray aufnimmt... wie es mit Mariah weitergeht...
Und die Kinder? Dürfen sie sich weiterlieben und sehen?
findet Mao heraus, dass Rins Schwarm in Wirklichkeit auch Kais Sohn ist?
Bitte! es ist jetzt schon fast ein Jahr!
;-;
schick das nächste Kapitel bitte rein


BunSan
Von:  Yin_Onee-chan_
2007-06-07T13:56:58+00:00 07.06.2007 15:56
woah die story ist sowas von geil!!
ich hab jetzt (7.6.2007) all deine sechs Parts gelesen und finde dein schreibstil echt hammer! ><"
mao tut mir zwar leid aber irgendwie finde ich die paarings zwischen kai und rei echt interessant, rei wird von mao weggeschickt und bin gespannt ob er von kai untergebracht kommt.
hoffentlich geht das bald weiter! ^w^ und vielleicht das zwischen kai und rei was passiert? *räusper* eh...ja ^^"""
mach bald weiter!!

LG
_Yumika_
Von:  Pfefferminze
2007-01-19T19:40:22+00:00 19.01.2007 20:40
... ich glaub ich bin unter die analysierer gekommen...

*ängstlich anfängt zu sprechen*
also, hier schreib hier nur mal ein Kommi anstatt der vielen... auch wenn das eigentlich unfair ist bei der leistung die du da erbringst ^^

Ich mag die Story, habe eine entfernt ähnliche Idee, aber wirklich so um 1000 Ecken ^^ (kommt halt ne kleine Tochter von Mao drin vor, is KaRE und schwupps haben wir ne ff- verwandtschaft *lolz*)

nja, ich find die Kiddies total süß, wenn auch erstaunlich Reif für die 10 Jahre

Mao ist total bescheuert, anstatt den beiden einfach ihr Glück zu gönnen xDDD... okay, das is fies, aber sie ist es auch, welche Gedanken sie da zum Teil hatte *brrrrrr*

Ne Frage hätt ich da aber noch, Rin hat ja Drigger 'geerbt' und Gou? Is er jetzt neuer Besitzer von Dranzer? Oder hab ich nur was überlesen... is nämlich gut möglich ^^°

nja, haste geil hinbekommen, solange die Wörter nicht komplett falsch sind, interessieren mich Rechtschreibfehler nicht, bei Grammatikfehler isses mir wurscht solange es sich lesen lässt und mehr kann/will/muss ich nich schreiben, nur das ich sie echt genial finde ^^

mach weiter so
*knuddelz*
Ming
Von: abgemeldet
2006-12-25T16:36:46+00:00 25.12.2006 17:36
*es irgendwie immer verpennt die Kommis zu neuen Kappis zu schreiben* -_-

mann, ich fand dieses Kapitel irgendwie voll deprimierend... mao tut mir so leid. Du bringst den zwiespalt in dem Rei steckt wirklich richtig schön zur Geltung! Und zwar so, dass man richtig mitfühlen MUSS.
Jeder hat ja schonmal eine unangenehme Erfahrung gemacht, in der er irgendwas ausbaden musste... und bei diesem Kappi hat man das Gefühl es tatsächlich nochmal selber durchleben zu müssen... irgendwie schon unangenehm zu lesen, aber das zeigt nur, was für starke Gefühle du im Leser mit deinen Worten hervorrufen kannst... Hoffentlich kommt dafür bald eine richtig romantische KaRe-Szene *_____* *flehend guckt*

Man weiß echt nicht, auf welche Seite man sich schlagen soll... auf der einen Seite steht Mao, auf der anderen kai und dazwischen irgendwo Gou und Rin... gou würde eine Beziehung von Rei und Kai wohl nicht so schockieren... Ich glaube er ist in dieser Beziehung wirklich nicht konservativ, sondern... ich möchte nicht sagen erwachsen, aber vielleicht eher gleichgültig? Es ist ihm jedenfalls egal, was den KaRe-Fans ja nur Recht ist. Aber Rin hat es schon schwerer. Sie kennt Kai ja nicht wirklich, hat keine Beziehung zu ihm und sie würde es wohl sehr verletzen, wenn Rei Mao verließe. Allein Rin zuliebe würde ich Rei bei Mao lassen... Die Kleine schreibst du aber auch zu knuffig *_______* Die kann man nur liebhaben und beschützen wollen. *smile*
Und Mao? Naja... leid tut sie mir schon, aber so wie sie sich eben aufgeführt hat weiß ich auch nicht, ob ich ihr Rei gönne. *smile* Sie hat schon Recht sich aufzuregen, aber ich mag Kai einfach lieber als sie. Tut mir auch leid. ^^° Und eine KaRe-FF ohne KaRe-Ende ist einfach trostlos... Sorry, Mao. Sie hat echt die Deppenkarte gezogen *gg* Aber zumindest war sie ein paar Jahre mit Rei verheiratet. Es gibt einige, die sich sonstwas ausreißen würden um das von sich behaupten können xD

du machst das alles schon richtig. *smile*
nur weiter so *drück*

...

*Kaddü am Ärmel zupft*
aber du~hu? *Dackelblick aufsetzt*
wann kommt denn meine (^^ *kleptomanisch veranlagt ist*) KaRe-Szene? *rumnervt*

xD
*winkz*
*rauswuselt*
Von:  Chichi
2006-12-24T01:12:46+00:00 24.12.2006 02:12
LIEBE.

TOTALE LIEEEEEEEEEEEEEEEEEEBE *_*

boah ey, ich hab diese FF wirklich VÖLLIG vergessen gehabt, ich hab ja die ersten kapitel mitbekommen noch abe rirgendwann hat sich da slesne zerstreut.. UND JETZT MACH ICH ZUENDE~~~

also ich finde das ringo imem rnoch super süß und gosh ich finde die kiddies eigentlich von der ganzen story am TOLLSTEN die sidn so zum FRESSEN *_* ich mein rin als süßes mädchen total am fangirlen über hiwatari jr. und dieser voll cool als sein papa einen rin-verschnitt verführt XD XD XDDDD~

really cool. obwohl meien charakterisierung von gou etwas anders is. aber ich fin d deine auch sehr schön. JEMAND NORMALES. für hiwatari verhältnisse versteht sich.

Kai tut mir leid, erstens weil e rnich t weiß woran e rbei rei steht und 2. weil er von ihm nix fordern darf. der geliebte is immer der gearschte - aber in dem fall wohl nicht , wenn Mao schon mit Rei abgerechnet hat. Aber als sie dann mit "Geliebte" anfing.. musste ich kurz lachen XD weil uhm ja weiß net - vllt. weil wir alle wussten dass Rei und Kai und so.. und da klingt der gedanke an eine frau so absurd. also meine reaktion war di eselbe wie reis. wobei apropos reaktion, ich finde reis charakterisierung und dieser sache schwächelt mir zu sehr und mao hat auch zu viel zusagen :/ weiß net irgendwie denke ich mao is da eher handgreiflich als beleidigend. ich finde wenn sie sich mit rei kloppen will DAS wärs gewesen XD aber gut egal steht schon so da und ist auch ok^^

so...Rei ja tut mir Rei leid? Jein. Ich habs ja schon von Kapitel 1 an kommen sehn dass es so enden wird - ok naja in einer affaire. Aber dass es so schnell aufgedeckt wird.... und hiwatari jr. weiß ja jetz auch überalles bescheid (Wos Papa und Rin's Papa???) ...XD

hach wunderbar. ich hab die restlichen kapitel (4 & 5) nur überflogen die le sich aber auch noch. aber ich find das so toll... geht die geschichte noch viel weiter oder is si ebald zuende? ;_;

~kisu

Chichi
Von: abgemeldet
2006-12-23T13:24:18+00:00 23.12.2006 14:24
Also .__.
Das Kapitel ist sehr lang XD

Mal ein wenig Kritik:
-Ich finde die Dialoge teilweise unübersichtlich aufgebaut. Vlt. wäre es ein wenig hilfreicher, wenn du Absätze nach den einzelnen Antworten/Fragen machst...
-Auch die Reaktion Kais bei Gou's Auftreten bzw. Reis Reaktion nach dem Streit von Mao und ihm vor Rin. Die beiden waren in dem Moment so "feige" und un-Kai/Rei-mässig, fand ich.
-Und das Verständnis Gou's, nachdem er Rei und Kai in der Küche erwischt hat fand ich auch ein wenig strange.
Ich meine, er ist doch noch zehn, oder?

Die Reaktion Mao's bei Reis Geständnis fand ich super.
Auch den "Erklärungssatz" von unserem Lieblingschinesen war toll

»„Es ist Kai. Er ist zurück.“ Kaum hörbar, leise geflüstert kamen diese sechs Worte über Reis Lippen.

Und diese Worte reichten aus, um all das, was sich in ihrem Herzen, ihrem Kopf angestaut hatte, frei zu lassen. „Kai.“ Fast schon zischend kam dieses eine Wort, dieser eine Name über ihre Lippen. Dieser Name, der so viel bedeutete.

Der Teil war toll.
Alles in Allem aber ein schönes Kapitel ;-)

Liebe Grüße,

Marcellina
Von: abgemeldet
2006-12-20T18:43:37+00:00 20.12.2006 19:43
Eine unglaubliche Verzweiflung schwingt in dem Kapitel mit. Das ist das Erste, was ich dir jetzt nach dem Lesen sagen kann. Ich weiß eigentlich momentan noch nicht so recht, wie ich all meine Gedanken in Worte fassen kann, noch wie ich beschreiben kann, wie dieses Kapitel mich mitgerissen hat. Es geht ein unglaublicher Sog davon ein, der einen so weit in die Geschichte hineinzieht, dass man meint, man wäre selbst Rei, der Mao gegenübersteht. Dein gesamter Schreibstil, die Art, wie du die Dinge beschreibst, hast du in dieser fanfic so perfektioniert, dass ich wirklich sprachlos bin.

Aber eins nach dem Anderen.

Nun, nachdem im letzten Kapitel sich ja alles in einem Art Schwebezustand befunden hat, beginnt nun der Umschwung. Ich fand übrigens die Einleitung hierzu sehr gut gemacht. Eine alltägliche Szene zwischen Kai und Rei, eine Belanglosigkeit wie das TV-Programm, so in der Art wie die Ruhe vor dem Strom. Erst später, als sie in der Küche stehen und Rei zum Aufbruch drängt, bemerkt man die Veränderung in der ganzen Atmosphäre. Sie ist nicht mehr so locker, leicht und verliebt wie vorher, langsam machen sich auch Probleme in der Beziehung zwischen Kai und Rei bemerkbar. Früher oder später hat es ja so kommen müssen. Ebenso wenig wie Mao ist auch Kai mit seiner Position nicht zufrieden. Er will mehr als nur eine Affäre sein, er versucht Rei (glaube ich) sogar nun zum ersten Mal dazu zu überreden, bei ihm zu bleiben. Also sah er doch auch ein, dass sich etwas hat ändern müssen.

Auch in Kais Verhalten hat sich langsam Verzweiflung geschlichen. Die Art, wie er Rei schon fast anbettelt, bei ihm zu bleiben – dabei sogar, wie ich finde, auf Methoden zurück greift, die nicht gerade als fair bezeichnen möchte. Die Art, wie sie sich küssen und berühren, er appelliert damit ja sehr viel mehr an Reis Körper, als an ihn selbst, oder? Man merkt deutlich, dass er jetzt viel weiter gehen würde, um den Chinesen bei sich zu behalten, als früher. Und trotz der eigentlich romantischen Szene schimmert der Unterton der Verzweiflung so sehr durch, dass sie mich an zwei Ertrinkende erinnern, die ums Atmen ringen. Nicht vor und nicht rückwärts, sich liebend aber doch nicht dürfend – ich kann mir kaum vorstellen wie es ist, sich in so einer Position zu befinden.

Gou, tja, der Kleine ist mir sehr, sehr sympathisch geworden. Er wirkt teilweise für sein Alter sehr erwachsen, wobei das wahrscheinlich daran liegt, dass er mit nur einem Elternteil aufgewachsen ist. Es ist schön, dass er Kais Liebesangelegenheiten so gut aufnimmt, sich kein bisschen daran stört und selbst sagt, dass es nur darauf ankommt, dass sein Vater glücklich ist. Es kommt mir vor, als wäre nun eine Hürde weniger zu bewältigen. Ob nun für Rei und Mao, oder für Rei und Kai kann ich dir jedoch nicht sagen.

Was mir aufgefallen ist war die Tatsache, dass Rei Gou nicht direkt ansieht. Er vermeidet, den Sohn seines „Geliebten“ anzusehen, wohl aus dem Grund, dass er seine Beziehung mit dem Russen als falsch/verboten ansieht und die Kinder Gou und Rin wie zwei Moralapostel für ihn wirken müssen. Die unschuldigen Kinder, sozusagen die Opfer des Ganzen, und die einzigen in dem ganzen Spiel, deren Zuneigung zueinander unproblematisch ist.

Was Gous erwachsene Art angeht, so ist es doch deutlich bei dem Gespräch mit seinem Vater offensichtlich. Er weiß genau, wie er mit ihm reden muss, wie er ihm zum wirklich sprechen bringt. Und gleichzeitig, nur kurz darauf, ist er wieder wie das kleine Kind, das er sein sollte, und das fragt, ob es länger aufbleiben kann. Die Dinge, die Kai dann über die Vergangenheit seines Sohnes sinniert, bestätigen nur meine Vermutung, dass Gou um einiges reifer ist, als er vielleicht zu sein scheint.

Der krasse Gegensatz zum Umgang in der Familie von Kai ist ja der in Reis Familie. Mao hat also ihre passive Haltung abgelehnt, und wie es nicht anders zu erwarten war, richtet sich ihre Wut nicht nur gegen Rei, sondern auch unbewusst gegen Rin. Sie jedenfalls scheint mir nicht so erwachsen wie Gou, vor allem da sie später vor der Schule so schnell das Interesse am Gespräch mit ihrem Vater verliert, dass man meint, es hat sie sowieso gar nicht so sehr interessiert. Erfahren wir im nächsten Kapitel, wie sie auf die ganze Geschichte mir der Affäre reagieren wird?

Gou erkennt Rei wieder. Da habe ich wirklich die Luft angehalten und mich fast nicht weiter lesen getraut, mir ging es da ähnlich wie dem Chinesen. Aber wieder zeigt sich: in Kais Sohn steckt mehr, als man vermuten mag.

Reis Sicht der Dinge. Du hast vorher noch nie so lange und so ausführlich über seine Gedanken geschrieben, wie in den darauf folgenden Absätzen. Es hat mir wirklich fast die Luft abgeschnürt, seine unglaublich verzweifelten Gedanken zu lesen. Man versteht alles, jede seiner Handlungen und jede seiner Ängste, und wie man im vorherigen Kapitel unwillkürlich für Mao Partei ergriffen hat, so geschieht es hier nur anders herum.

Die Szene, kurz bevor er die Haustür aufsperrt, ist übrigens sehr, sehr gut gemacht! Ich kann es nur immer wieder sagen. Du steigerst dich hier mit jedem Kapitel!

Wie Mao schließlich alle Fassung verliert und endlich ihre Wut herausschreit – darauf habe ich immer gewartet. Ihre Reaktion, die ich keinesfalls übertrieben finde, ist so, wie sie sein sollte. Wie sie ein Recht darauf hat, schließlich war das, was Rei ihr angetan hat, eines der schlimmsten Dinge, die Rei hat tun können: er hat ihr Vertrauen missbraucht.

Der Chinese wirkt die ganze Szene über sehr hilflos angesichts Maos Wut. Hilflos und auch irgendwie ahnungslos in der Art, wie er ihr begreiflich zu machen versucht, dass er keine Geliebte hat, sondern… Kai. Dieser Name ist in ihrem Verhalten wie ein Blitz eingeschlagen. Nur ein Wort, aber doch wussten beide sofort, was sich dahinter verbarg.

Ich weiß nicht mehr, ob du es schon mal erklärt hast, aber anscheinend weiß Mao ja sehr gut über Reis Gefühle Kai gegenüber bescheid. Zu gut bescheid, wenn ich mir ihre Reaktion darauf ansehe. Aber wenn sie es wusste, wenn sie wusste, dass ihr Mann noch immer Gefühle gegenüber einem anderen gehegt hat – war dann eigentlich die ganze Ehe, die sie geführt haben, so perfekt wie sie beide gedacht haben? Ich möchte nicht sagen, dass sie hätte darauf vorbereit sein können – ich denke viel eher, dass dadurch Reis Verhalten nur noch schlimmer geworden ist – aber irgendwie erscheint es mir plötzlich so, als ob es in der Ehe von Mao und Rei ganz im Hintergrund, im Schleier verbogen, eine dritte Person gegeben zu haben.

Zwei Dinge, die ich jetzt nicht zu sehr in die Länge ziehen möchte, um nicht den Rahmen dieses Kommentars zu sprengen: Mao, die am Fenster steht und Rei den Rücken zudreht. Ich kenne mich zwar mit Körpersprache nicht aus, aber es erscheint mir in diesem Moment, als wäre Mao die Stärkere von Beiden. Diejenige, die sich wegdrehen kann, aber immer noch um die Aufmerksamkeit des anderen sicher sein kann. Gleichzeitig könnte die Geste der Ablehnung auch nicht größer sein.
Mao, die Kai alle Schuld gibt. Wiederum, ich kenne mich nicht mit Psychologie aus, aber ich kann sie verstehen. Ihre Familie bedeutet ihr alles, und nur wegen Kai liegt nun alles in Scherben. Arme Mao.

Letztlich befinden wir uns aber doch wieder im Schwebezustand. Mao vertreibt Rei, doch eine Lösung haben sie noch lange nicht gefunden. Wie wird es weitergehen? Es bleiben doch nur zwei Möglichkeiten übrig, oder? Rei muss sich entscheiden. Kai und Mao.

„Das Glas zerbarst unter dieser Bewegung, viele kleine Scherben flogen in alle Richtungen davon, während ein einzelner Tropfen von rotem Blut Reis Gesicht bedeckte.“ → Eine wunderschöne Metapher! So als kleines Schlusswort dieses Kommentars (ich wollte ihn eigentlich nicht so lange machen ;.;)

lg,

fin
Von:  Teiou
2006-12-16T22:48:05+00:00 16.12.2006 23:48
Hoi-hoi ^^~
*nnuff*

Wow, was für ein geladenes Kapitel! Es hat mich buchstäblich umgehauen. Dabei fing es noch so unschuldig an.
Irgendwie lag anfagns schon etwas in der Luft und als Gou die beiden dann in der Küche erwischt hat, dachte ich schon, es sei aus *lach*. Es ist einfach zu süß, wie sehr Gou seinem vater ähnelt! Man sieht wirklich einen kleinen Kai in ihm. Besonders die posen. Das kai-typische Arme verschränken. Jetzt wissen wir auch, wie alt er ist x3...oder wussten wir das vorher schon? *drops*
Ich mag das Vater-Sohn-Verhältnis zwischen den beiden Russen *lach* Kai ist so eine tolle Vaterfigur. rei natürlich ebenso. Sie sind beide klasse und das jeder auf seine eigene Art und Weise. Bei Kai und Gou ist das nur hier im Kapi erst richtig zur Geltung gekommen. x3
Und Gou ist wirklich schon sehr erwachsen für seine 10 Jahre. Aber das ist manchmal doch wirklich so. Jedenfalls kenne ich das von Bekannten( die jedoch alle schon weit über zeh sind xD).

Kai stellt sich am Ende des einen Absatzes noch die Frage, die wir doch alle immer so fürchten *grusel* Ob er~ Rei~ es wirklich ernst mit ihm meint. Dessen sind wir uns alle doch sicher xD Aber das kann einen schon beunruhigen. Hoffentlich geht alles gut aus Q_Q *mit fiebert*
Hachja, und nun zum Höhepunkt *schluck*. mit jedem Satz, bei dem Rei Maos Ausbruch näher rückte, hab ich mich immer weniger begonnen zu bewegen, wie mir aufgefallen ist x"D Die Szene war aber auch fesselnd.
Man steht so zu sagen zwischen den Fronten oô Einerseits habe ich Mitleid mit Mao, bange um reis Verhältnis zu Rin und auch noch das Mitleid um Rei. ~Die KaRe-Fans sind natürlich auf Reis Seite x"D~
Und nun ist rei auch noch rausgeflogen. Wie wir ihn kennen, traut er sich jetzt sicherlich nicht wieder zurück o_ô Oh men, wo soll das nur enden x_x Wah, und du hörst hier einfach auf zu schreiben x"D Wie fies~~~
Ich sehe Rei immernoch vor mir, als die blumenvase neben ihm gegen die Wand geflogen ist O_O Welch Szenario O,O"!! Berühmte 'Jetzt ist es aus'-Szenen, wie sie im Buche stehen *rum wusel*
Und die allerletzte Szene hat jawohl alles übertroffen. Gah, jetzt komm ich mir so ausgelutscht vor xD *schon ganz kribbelig auf das nächste kapi binz* x333

*nuff*
Vanü~
Von: abgemeldet
2006-12-10T17:05:10+00:00 10.12.2006 18:05
Verzeih mir bitte, wenn mein Kommentar relativ knapp ausfallen sollte... Hab's regelrecht verpennt, früher zu kommentieren, und nun hab ich den Salat in Form eines riesigen Berges Arbeit >_>"
Erstmal bin ich (positiv) überrascht, dass es so schnell ging. O_o" War ganz verwirrt, als ich den Link in der Übersicht sah XD...

Stilistisch gesehen nach wie vor super, du hast einen tollen Schreibstil, der einfach sehr gut zum Erzählten passt und es richtig lebendig wirken lässt.
Hier und da gab's noch ein paar kleine Fehler - der "gravierendste" hier
> „Kai.“ Noch einmal presste sie diesen Namen über die Lippen, spukte ihn regelrecht aus.
("spukte"? XD) - sonst waren das nur unauffällige Zeichen- und ein Grammatikfehler, die echt nur denen auffallen, die auch (unbewusst) danach suchen. ^^" Nichts Besonderes also.

Inhalt:
Bin noch überraschter als zuvor. XD
Entgegen dem, was du zuende des Kapitels geschrieben hast, finde ich, dass Rei in diesem Kapitel eben NICHT der "Oberarsch" ist. Dass sein Verhalten inakzeptabel und verletzend ist, steht außer Frage. Aber im Gegensatz zu vorherigen Kapiteln hast du hier mehr Wert darauf gelegt, auch seine inneren Zweifel näher zu beschreiben, zumindest hab ich den Eindruck. Er kommt hier viel menschlicher und einfühlsamer rüber als zuvor. Er kann nichts für seine Liebe, und auch, wenn er sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert, so macht er sich doch ernsthafte Gedanken, Sorgen und Vorwürfe; er hat Angst und zweifelt, befindet sich in einem Dilemma, das du sehr gut (und nachvollziehbar) dargestellt hast.

Gou ist super. In den meisten FFs, die ich bisher mit ihm gelesen habe, wird er nicht nur äußerlich, sondern auch charakterlich arg mit seinem Vater verglichen - was an sich gar nicht so shclimm ist; nur ist er da eben auch als Kind ein altkluger, stoischer, arroganter Bengel, der sich selbst für den König der Welt hält und nichts und niemanden an sich heranlässt. -_- Dementsprechend spricht er Kai auch grundsätzlich mit "Vater" oder dergleichen an... Das hast du - Gott sei Dank - nicht so gemacht. Man erkennt zwar durchaus den Hiwatari ein Stück weit heraus, aber er ist ein völlig normales Kind; vielleicht ein wenig reifer und erwachsener als andere in seinem Alter, aber auf jeden Fall im akzeptablen Bereich. So gefällt er mir viel besser <3.

Ich wusste auch, dass er Rei nicht verpfeifen würde, das hätte nicht zum vorherigen Eindruck gepasst, wäre sogar sehr widersprüchlich gewesen. Deswegen finde ich die Szene umso... interessanter und spannender in Bezug auf das, wie es in dieser "Ecke" weitergehen wird, d.h. zum Beispiel, was Gou zu Kai sagen wird und so weiter.
Auch, was nun mit Kai ist, wie es mit seiner und Reis Beziehung weitergeht etc.

Mao letztlich... Na ja, kann mich allen anderen da nur anschließen, du hast ihren Charakter selbstverständlich sehr gut getroffen und ihre Handlungen und gefühle nachvollziehbar dargestellt. Sie ist hier nicht die Täterin, sondern das Opfer. Besonders in der letzten Szene, als sie Rei mit ihrer Ahnung bzw. ihrem Wissen konfrontiert und Rei ihr die Wahrheit beichtet... Wahnsinn.
Überhaupt ist dir dieser Moment brillant gelungen: Herlich realistisch dargestellt, man fühlt sich ins Geschehen hineinversetzt. Maos Gefühlsausbruch ist passt vollkommen zur Situation und wurde auch rein sprachlich wunderbar geschildert, ebenso Reis Reaktion.

Insgesamt also sehr spannendes, aufschlussreiches Kapitel. Find ich klasse, hoffentlich lässt das nächste ähnlich kurz auf sich warten :D (Ha ha... Doch ein recht langer Kommentar O_o")
Megami.~


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