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Vendetta - Blutrache

Vorläufiger Titel
von

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Prolog

Laufen. Laufen soweit die Füße tragen. Weg von hier, nur weg von diesem Ort...

Seine Füße waren schon fast taub vom eisigen Wasser, das bei jedem Schritt in seine leichten Sommerschuhe drang. Sein Körper war übersät mit tiefen Schnitten, sein Hemd völlig zerfetzt und blutdurchtränkt. Der Gestank der in diesem engen Tunnel allgegenwärtig schien, hätte wohl ausgereicht um jeden anderen in den Wahnsinn zu treiben. Ihm war er gleichgültig. Ratten huschten im fahlen Licht davon, doch auch das interessierte ihn nicht. Er rannte einfach weiter, so schnell er konnte. Ohne Ziel und ohne zurück zu blicken, beseelt von einem einzigen Gedanken. Lauf um dein Leben. Lauf, solange du es noch kannst. Lauf, oder du stirbst.

Er rannte um die nächste Kurve und wäre fast mit voller Wucht gegen das Gitter geprallt, das den kompletten Gang versperrte. In seiner Panik rüttelte er daran und versuchte schließlich sich durch eine der Öffnungen zu zwängen. Seine Bewegungen wurden immer hektischer. Sie waren nah, so nah... Diese Wahnsinnigen, die Spaß daran hatten, andere leiden zu sehen. Denen es Vergnügen bereitete, Menschen zu quälen und schließlich langsam zu töten...

Er hatte es geschafft seinen Oberkörper durch das Loch zu schieben und empfand für einen kurzen Moment tiefe Dankbarkeit dafür, dass er sich jahrelang im Fitness-Center abgequält hatte. Mit einem Ruck zog er sich ganz auf die andere Seite und zog sich dabei weitere Schrammen an seinen Hüften zu. Einen Augenblick lang wurde ihm schwarz vor Augen und wieder hörte er die Stimme, die in seinem Kopf flüsterte, die Stimme, die überall zu sein schien und die seine Gedanken lahm legte. Sanft legte sich ihr beruhigender Klang auf seine Sinne und vernebelte seinen Geist und wieder und immer wieder hörte er die gleichen Worte: Gib auf, es hat keinen Sinn... Du weißt dass du nicht entkommen kannst, also warum weiter davon laufen... Gib einfach auf... es ist gar nicht so schwer... Bleib einfach liegen... Warum solche Schmerzen erleiden...Gib dich dem süßen Vergessen hin...

Mühsam schlug er die Augen auf und stemmte sich aus dem stinkenden Wasser hoch. Kraftlos stolperte er ein paar Schritte weiter und sank erneut auf die Knie. Er hatte zuviel Blut verloren. Jetzt kroch er auf allen vieren weiter. In seiner Phantasie hörte er schon ihre Schritte hinter sich, spürte wieder das kalte Metall, das langsam und beinahe genüsslich in sein Fleisch drang. Noch einmal kam er auf die Beine. Jetzt konnte er Licht sehen. Nicht das trübe Licht, das durch die Schächte floss wie zäher Schleim, sondern Mondlicht, das durch einen kleinen Spalt fiel und die Brühe zu seinen Füßen anmutig glitzern ließ. Eine Tür, die irgendein nachlässiger Arbeiter unverschlossen zurückgelassen hatte. Ein Weg der nach draußen führte, der rettende Ausgang zum Greifen nahe... Und mit diesem Gedanken schlug die Bewusstlosigkeit über ihm zusammen. Vielleicht hätte er es geschafft. Vielleicht wäre er entkommen. Hätte er doch nur nicht gezögert...



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