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Auf immer und ewig 2

von

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getrennte Wege

Hallöchen da bin ich endlich wieder!Es tut mir wirklich wahnsinnig leid,dass ich mal wieder so ewig lange gebraucht habe.

Naja ich gehöre leider zu der Sorte, die sich schnell entmutigen lassen und jetzt, wenn ich alle bisherigen Kapitel lese, würde ich am liebsten die ganze FF löschen, so unzufrieden bin ich im Moment. Ich hoffe ihr verzeiht mir meine immer so langwierigen Schaffenspausen! Aber jetzt genug des Rumgeschwafels, viel Spaß und ich freu mich natürlich immer wieder über eure Kommentare, die ja

der einzige Grund sind weshalb ich mich doch noch aufraffe weiterzuschreiben ;)
 


 

Die letzten sanften Klänge der Okarina schwebten durch die Stille der Nacht hinfort, vermischten sich mit dem leisen Raunen des Windes und entschwanden schließlich auf Ewig in eine Welt, in die ihnen kein sterbliches Wesen zu folgen vermag.

Zelda setzte die Okarina von ihren Lippen ab und betrachtete schweigend wie der tosende Wasserfall immer schwächer wurde und schließlich vollständig verebbte, als hielte eine unsichtbare Kraft die Wassermassen zurück, bis letztlich nur noch einzelne, im Mondlicht silbern funkelnde Tropfen geradezu sanft von dem kündeten, was einst an Kraft und Unbeugsamkeit herniedergestürmt war.

Nun da das Rauschen mit dem Wasserfluß aufgehört hatte, wurde noch deutlicher wie ungewöhnlich still es in dieser Nacht war, denn selbst das sonst so geschäftige Quaken der Frösche, das Zirpen und Summen der Insekten, begleitet vom Gurren des Uhus und das Rauschen des Windes, der durch Grashalme und Bäume fegte, waren nicht zu hören.

Die Prinzessin Hyrules trat nun vorsichtig in die vor ihr aufgetauchte Höhle, dem Eingang zum Reich von König Zora und dessen Volk, das sonst durch den Wasserfall geschützt und vor den Augen eines Unwissenden verborgen war.

Einzelne Wassertropfen fielen auf ihren Kopf und ihre Schultern, wo sie wie Seifenblasen zerplatzten. Die Steine unter ihr waren glitschig und rutschig weshalb sie sich haltsuchend gegen die Höhlenwände stützte. Feuchte Luft schlug ihr entgegen, doch weder modrig noch unangenehm, sondern eher frisch, wie die Luft am Hyliasee, an dem sie in friedlichen Zeiten als kleines Mädchen so oft, begleitet von Impa, gewesen war und staunend über die ehrwürdige Natur stundenlang mit der Ruhe eines Weisen auf den kristallklaren See gestarrt hatte..

Obwohl sie nun jeder weitere Schritt näher zum König des stolzen Wasservolkes brachte, verriet ihr gewöhnliches Anstandsgefühl für die Ernsthaftigkeit und die Ehre eines solchen Besuchs sie, indem ihre Gedanken immer wieder zu Link zurückschlichen, statt sich geistig auf diese würdevolle Aufwartung vorzubereiten.

Ständig flehte sie die Göttinnen an, ihm möge nichts geschehen und er würde gesund zu ihr zurückkehren.

Doch was wenn ihm doch etwas passierte? Hier konnte sie ihn unmöglich beschützen. Allein die Vorstellung wie er völlig allein mit einem vor Schmerz verzerrtem Gesicht in der brutalen Sonne der Wüste lag und einsam starb, seine letzten Worte vom Wind in die Unendlichkeit des Sandmeeres hinweggetragen, brachte sie fast um vor Sorge. Und niemals würde sie erfahren was mit ihm geschehen war...

Plötzlich blieb sie stehen und starrte auf ihre Hände. Ein undeutbares Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus und für den Bruchteil eines Moments war sie tatsächlich versucht laut auf zu lachen. Was dachte sie da eigentlich? Stets hatte er sie beschützt, über sie gewacht und ihr Leben mit dem seinen verteidigt. Wozu bedurfte er jemals ihres Schutzes? Er war stark und mutig, er konnte und würde es schaffen!

Es ist eine höchst erstaunliche Eigenart von allen fühlenden, vernunftbegabten Wesen, dass wir die, die wir lieben, für hilfebedürftiger und verletzlicher in Erinnerung halten wenn sie erst fort von uns sind, als sie es in der Realität je waren und uns einbilden, wir seien die Einzigen auf dieser Welt, die sie beschützen können und ihnen zum wahren Glück gereichen.

Doch trotz ihres Wissens um sein Talent reichte es ihr nicht aus, ihn so auf sich selbst gestellt zu lassen, so dass sie weiterhin in tiefes Grübeln versunken war, bis ihr endlich auffiel, dass sie das kurze Stück Weg durch die Höhle bis in das eigentliche Reich der Zoras zurückgelegt hatte.

Und ihr stockte der Atem. Zuletzt hatte sie diesen Ort betreten als sie sieben Jahre alt gewesen war und ihre Erinnerung daran war dunkel und unwirklich, Realität mit kindlicher Phantasie zu einem unaufwirrbaren Knäuel verflochten.

Das Reich des Amphibiengeschlechts war bei Weitem noch viel schöner und mystischer als es sich in ihrer Erinnerung - oder Einbildung - abgezeichnet hatte, sodass sie bei diesem Anblick nun erstaunt stehenblieb und sich mit großen Augen umsah.
 

Bereits weit entfernt preschte Link auf Eponas Rücken durch die dunkle Nacht immer weiter gen Westen reitend und seinem Ziel mit jedem Schritt der fuchsroten Stute bedrohlich näher kommend. Was würde ihn erwarten? Und wonach genau sollte er eigentlich suchen?

Er musste sich seine nächsten Schritte gründlich überlegen, da ihm die Zeit für die Suche nach dem Ursprung von Erinns Verwandlung und somit Ganondorfs wahrscheinlicher Wiederauferstehung eilig davon lief und es daher nicht gegeben war ohne Plan nutzlos in der Wüste umher zu irren.

Der Mond schien in dieser Nacht besonders hell und warf ein silbernes Licht auf die dunkle Schattenlandschaft vor dem mutigen Hylianer. Er blickte nachdenklich zum Mond, der am sternenbeschmückten Firmament wie ein Vater unter seinen Kindern weilte.

Seine bis vor kurzem noch so finsteren, selbstzerstörerischen Gedanken waren mit der hoffnungsvollen Geste Zeldas einfach verschwunden; der Nebel in seinem Kopf hatte sich aufgelöst und ihm endlich wieder klare Gedanken geschenkt. Es schien als hätte ihn diese reale, wirkliche Berührung aus seinen finstren, nicht greifbaren Gedanken, vergleichbar mit dunklen,alles verzehrenden Dämonen, herausgerissen, ihn zurück ins Licht der Wirklichkeit geholt und ihm selbst wieder Hoffnung gegeben. Doch trotz allem legte sich eine tiefe Trauer über seine Gedanken wie ein dunkler, nie verschwinden wollender Schatten, der ihn solange durch Hyrule begleiten würde bis sein Geist seinen Körper wieder verlassen würde und er sich endlich der stumpfen, friedlichen Vergessenheit im Reich der Toten hingeben konnte. Vergessen..ja vielleicht würde das ihm Linderung verschaffen, denn dieses starke Gefühl der Ungerechtigkeit und Unausweichbarkeit seines dunklen Schicksals peinigte ihn, Sekunde um Sekunde grausamer. Er konnte sein eigenes und Zeldas Unglück weder verhindern noch vermindern und das vergebliche Hoffen es doch zu schaffen machte ihn beinahe wahnsinnig.

Zelda...ich kann nur noch versuchen dich zu beschützen und Hyrule endgültig sein Recht auf Frieden wiedergeben...doch dich vor mir beschützen, das vermag ich nicht.... Verzeih mir..könnte ich unser Schicksal doch nur ändern..was würde ich dafür geben mit dir zusammen sein zu dürfen...

Doch sich dessen bewusst, dass es Dinge gab die weitaus wichtiger waren als sein Glück, die Liebe zu einem Mädchen, sogar wichtiger als Zeldas oder sein Leben, bereitete er sich schweren Herzens auf den letzten Kampf um Hyrule vor.
 

Mit langsamen, geradezu taumelnden Schritten näherte sie sich dem Thronsaal König Zoras. Links von ihr und viele Meter weiter unten spiegelte die glasklare Oberfläche der nahezu heiligen Grotte der Zoras den taghellen Schein mehrerer Fackeln wider. Ein kleiner, ungewöhnlich leiser Wasserfall rauschte in der Ferne in das Wasserbecken und kräuselte die glatte Oberfläche des Wassers geradezu zärtlich auf. Doch nicht nur der Wasserfall wirbelte sie auf. Wenn Zelda angestrengt die Augen zusammen kniff und ins Wasser starrte, konnte sie hin und wieder weiße, perlmuttfarbene Wesen unter der Wasseroberfläche erblicken. Und dann, ohne Vorwarnung schossen die Zoras elegant wie Delphine aus dem klaren Wasser.

Zelda war stehengeblieben und beobachtete erstaunt dieses schöne, graziöse Amphibiengeschlecht, daran denken wie sie früher als kleines Mädchen halb ängstlich, halb begeistert dem Wasservolk zugesehen hatte. Doch dieses mal, soviele Jahre später starrte sie mit schwerem Herzen und dunklen Vorahnungen hinunter, sich wie schon so oft des vollen Umfanges ihrer Pflichten als Hyrules Thronfolgerin bewusst. Sie fühlte sich für jedes Lebewesen in Hyrule verantwortlich, ganz gleich ob es nun einen eigenen König besaß oder nicht und das sie nun alle in Gefahr schwebten schmerzte sie noch mehr.

Plötzlich merkte sie, dass ihr Erscheinen nicht unbemerkt geblieben war, denn mehrere Azurblaue Augen starrten sie verwundert und begeistert an. Schnell ging sie weiter und beschleunigte noch ihre Schritte, als sie sah wie ein paar Zoras sie höflich begrüßen wollten. Zum einen schämte sie sich wegen ihrer erbärmlichen Erscheinung und zum anderen war ihr das Herz zu schwer um so zu tun als sei alles in Ordnung. Und nun auch noch dieses stolze Volk durch ihr Gebaren zu verunsichern und verängstigen war das letzte was sie im Moment wollte, denn noch sollten sie nichts von der katastrophalen Gefahr erfahren, die Hyrule immer enger umschlang. Angst und Verzweiflung wollte sie vorerst nur sich selbst zumuten, nicht jedoch anderen. Sollten sie noch so unbeschwert und glücklich bleiben solange sie Zeit dazu hatten und ihr möglicherweise bitteres Los nicht noch dadurch zu verschlechtern indem sie die restliche Zeit in Angst und Schrecken verbrachten.

Vor ihr tat sich endlich die Treppe zum Thronsaal von König Zora auf. Wie immer bewachte diesen keinerlei Wächter oder Soldat, nur leise knisternde Fackeln stellten sich ihr entgegen und warfen ihr warmes Licht auf das blasse Gesicht der Prinzessin; die züngelnde Flamme spiegelte sich in ihren unergründlichen großen Augen wieder und ließ über ihre mitgenommene aber dennoch bildschöne Gestalt ein Spiel aus Licht und Schatten gleiten.

Ihr Herz raste, als sie schließlich so ruhig und anmutig wie es ihre Lehrer ihr einst beigebracht hatten den letzten Schritt in den Raum und somit vor den Monarchen des Amphibiengeschlechts trat.

Vorher hatte sie zwei Stimmen murmeln gehört, doch dieser sanfte Geräuschpegel erstarb sofort bei ihrem Eintreten. Gegenüber des Platteus auf dem sie nun mit zitternden Knien stand und um ein paar Meter weiter oben, um dem Besucher unmissverständlich die Stellung zwischen dem Herrscher dieses Reiches und des Besuchers zu vermitteln, saß der doppelt so große und mindestens viermal so breite König Zora, auf dessem weiß-bläulich schimmernden, fischähnlichem Kopf eine kleine Krone thronte. Sein roter Umhang verbarg fast vollständig den massigen Leib, doch nichtsdestotrotz strahlte er eine sanfte Liebenswürdigkeit und Erhabenheit aus, die so oft bei großen Geistern zu finden ist. Sein Gesichtsausdruck wechselte zwischen völliger Verblüffung, Freude und leichter Besorgnis, während er Zelda sprachlos musterte. Neben ihm saß seine Tochter, Prinzessin Ruto, die Zelda seit vielen Jahren nicht mehr gesehen hatte. Ihre schlanke, graziöse Gestalt bildete einen allzu stechenden Kontrast zu ihrem Vater, doch im Gegensatz zu ihm war in ihrem Gesicht weder die langanhaltende Verblüffung noch Freude zu erkennen. Sie blickte Zelda ausdruckslos, aber dennoch gespannt an.

Zwar dauerte das ganze höchstens wenige Sekunden, doch kam es ihr so vor als würden viele Minuten der absoluten Stille vorherrschen, ehe sie ihren Blick vom klaren, ruhigen Wasser, das zwischen ihr und dem Monarchen war, abwandte und sich höflich verbeugte.

"Prinzessin Zelda? Oh welch große Ehre Euer überraschender Besuch unserem Volk und insbesondere mir bereitet! Es ist wahrlich selten, dass wir so schöne und hohe Gäste empfangen dürfen!"

Zelda erhob sich aus ihrer Verbeugung.

"Habt vielen Dank König Zora...ich"

doch bevor sie weitersprechen konnte wurde sie bereits von ihm unterbrochen, da er scheinbar allgemein selten Besuch empfing und daher die Gunst der Stunde zu einem amüsanten und anregenden Gespräch witterte.

"Und wie schön Ihr geworden seid, wenn Ihr mir diese allzu persönliche Bemerkung erlaubt. Die Gerüchte um Eure Anmut und Schönheit sind weitaus untertrieben, hat man Euch erst persönlich gesehen. Ich wünschte meine liebe Ruto wäre von solch anmutigen und zurückhaltenden Gemüt wie Ihr es seid..."

"Vater!" Die Prinzessin beäugte Zelda auf wenig höfliche Weise und verschränkte die Arme vor der Brust. Scheinbar bildeten die beiden nicht nur körperlich einen starken Unterschied zueinander sondern auch in ihrer Meinung zu Zelda.

"Wie steht es um die Gerüchte über meine Gewandtheit im Wasser, oder um die enorme Tiefe, die ich des öfteren beim Tauchen im Hylia See erreicht habe? Niemand konnte jemals zuvor so weit hinabsinken, ohne dass der Druck auf das Gehör unseres Volkes geschlagen wäre! Was sind Schönheit und Anmut im Vergleich dazu, die doch so vergänglich sind wie die Jahreszeiten und keinerleih Nutzen mit sich führen! Auch die schönste Rose vertrocknet einst."

Zelda blickte Ruto verwirrt an und konnte sich des Gefühls nicht erwehren, dass diese einen ganz bestimmten Grund hatte, weshalb sie sich so ihr gegenüber benahm und das dieser nichts mit der kleinen, aber dennoch liebevollen Stichelei von Seiten ihres Vaters zu tun hatte. Doch was konnte dieser Grund sein? Zu lange schon hatte sie Ruto nicht mehr gesehen um ihr in irgendeiner Weise eine Kränkung angetan zu haben und früher, als sie beide noch kleine Mädchen waren, hatten sie sich äußerst gut verstanden. Zelda hatte Ruto wegen ihrer unverzagten Wildheit und Kühnheit, und Ruto wiederrum Zelda wegen ihrer großen Empfänglichkeit für alles Schöne und die Liebe zu jedem Wesen, bewundert.

Ruto war während ihrer Verteidigungsrede ganz rot geworden und starrte verdrießlich zwischen Zelda und ihrem Vater hin- und her. Dieser jedoch schenkte der Hylianerin nur ein entschuldigendes Lächeln:

"Versteht Ihr nun was ich meine? Ich muss mich sehr für das Benehmen meiner Tochter entschuldigen...wie schon gesagt, ein Wesen von Eurer...."

Doch bevor der König weiterhin in Lobpreisungen und Bewunderung für Zeldas Äußeres ausbrechen konnte, begann sie schnell und so klar wie möglich ihr Anliegen darzubieten, damit er vom Ernst der Lage unterrichtet wurde.

" Habt Dank für eure Güte, König Zora. Der eigentlich Grund weshalb ich hier bin, liegt an dem, was gerade in Hyrule vor sich geht..ich befürchte wir alle schweben in größter Gefahr..."

Plötzlich breitete sich eine ungewöhnlich drückende Stille aus. Der König furchte nachdenklich die Stirn und Ruto musterte Zelda sehr ernst. Worte lagen ihr auf der Zunge, doch sie konnte kaum weitersprechen.

"Das dachte ich mir bereits...nach diesem schrecklichen...Ereignis auf dem Marktplatz fragte ich mich bereits, weshalb der König nicht eingegriffen hatte..."

Nun sah er sie fragend an, als erhoffte er sich eine Antwort von ihr, doch sie blickte nun ebenso verwirrt drein.

"Ihr habt davon erfahren? Dass Erinn kurz davor war einen Soldaten des Königs hinzurichten? Ich dachte mein Vater hätte während seines Aufenthaltes hier davon nichts mitbekommen..."

"Von welchem Aufenthalt sprecht Ihr, Prinzessin? Ich hatte leider seit zwei Jahren nicht mehr das Vergnügen Euren Vater zu Gesicht zu bekommen!"

"Er....er ist nicht hier?!" stotterte sie schockiert und starrte bangend abwechselnd in die zwei Augenpaare, die sie gerade ebenso verwirrt musterten.

"Nein...sollte er es denn?"

Zelda merkte wie ihre Knie unter ihr nachgaben, weshalb sie sich taumelnd gegen die Wand hinter ihr stützte. Zum ersten Mal spürte sie wirklich, was Angst und Gefahr vorher unterdrückt hatten: sie war erschöpft. Zu lange schon hatte sie nicht mehr geschlafen oder gar etwas gegessen. Auch wenn sie dies im Moment für unwichtig, geradezu lachhaft hielt, forderte ihr Körper nun den Tribut für all die Anstrengungen, die sie in den letzten Tagen durchgemacht hatte. Er lehnte sich nun gegen ihren Geist auf, der seinerseits außerstande war seinen Träger zu weiteren Hochleistungen anzuspornen.

Das durfte nicht wahr sein...was war hier los?

Und plötzlich wurde ihr alles mit einem Schlag klar.

Bei den Göttinnen, ich habe Link ins Verderben geschickt!

Zitternd stürzte sie auf die Knie.
 

Die konstanten Hufschläge hallten laut in der Stille der Nacht über das marode Holz der erst kürzlich wieder reparierten Brücke. Er betete,dass die sonst so faulen und eher plump wirkenden Handwerker bei der Reparatur größte Sorgfalt und berufliches Geschick hatten walten lassen, denn während die fuchsrote Stute eher widerwillig über die schwankende Hängebrücke, die beide Teile der Schlucht miteinander verband, trabte, blickte der Herr der Zeit lange auf den rasenden Strom tausende Meter unter ihm, der sich rauschend durch die Schlucht in Richtung des Hyliasees wand.

Wie unbedeutend ihm nun das Leben und die Geschicke eines Einzelnen vorkamen während er diese gewaltige Kraft der Natur betrachtete. Sein Leben war im Grunde so unbedeutend und schwach wie ein Blatt, das in diese reißende Strömung fällt. Kraftlos ohne Chance auf Rettung wurde er im Strom des Schicksal hinfortgezogen. Verloren.

Er spürte wie die Hufen Eponas nun knirschend über Sand eilten. Bald war er da. Noch wenige Meter trennten ihn von dem Tal der Kriegerinnen.

Plötzlich sprang aus der Dunkelheit eine flinke Gestalt auf ihn zu und kam wenige Schritte vor ihm zum stehen. Link riss sein Schwert aus der Scheide und richtete es blitzschnell ohne einen weiteren Gedanken zu verschwenden auf das Phantom im Schatten, sodass dessen Spitze nun auf es zeigte.

"Wer bist du?!"

Seine Stimme klang ungewohnt hart und kalt. Gereizt versuchte er in der Finsternis etwas zu erkennen, doch selbst das sonst so helle Mondlicht wollte ihm dieses mal nicht zur Hilfe kommen, da es sich hinter den scharfen Felskanten der Ebene versteckte.

"Erkennst du mich nicht,Herr der Zeit?"

Überrascht ließ er das Schwert sinken,als er die rauhe Stimme einer Frau vernahm. Und tatsächlich, aus dem Schatten trat eine der Gerudokriegerinnen, deren volle Lippen sich zu einem spöttischen Lächeln verzogen.

"Wir haben bereits mit deiner Ankunft gerechnet...du willst ebenfalls in die Wüste, wie dieser Mann der kürzlich hierherritt...habe ich recht?"

"Ja."

Erleichtert, die immer rascher davonrennende Zeit nun doch nicht mit einem vielleicht langwierigen Kampf verschwenden zu müssen, steckte er nun seinerseits das Schwert wieder weg und wandte seinen Blick wieder der Gerudo vor ihm zu.

Ihre im Mondlicht okerfarben leuchtenden Augen sahen ihn ungewöhnlich scharf an, das rote Haar schimmerte wie Feuer. Langsam trat sie näher, doch plötzlich scheute Epona laut wiehernd zurück, bäumte sich auf, trat mit ihren Vorderhufen in Richtung der Kriegerin und hätte beinahe Link dabei abgeworfen, wenn dieser sich nicht geistesgegenwärtig am Zaumzeug festgehalten hätte.

"Ganz ruhig...sie will dir nichts tun.." flüsterte er ihr beruhigend ins Ohr während Epona ängstlich und wild umhertänzelte, doch scheinbar beruhigte sie die sanfte, klangvolle Stimme des Hylianers, denn endlich blieb sie wieder ruhig stehen und schnaufte nur noch gelegentlich ängstlich auf.

Die Gerudokriegerin hatte die ganze Szene ohne sich auch nur einen Millimeter zu rühren mit angesehen.

"Verzeih, fast hätte sie dich mit ihren ausschlagenden Hufen getroffen..ich weiß nicht was in sie gefahren ist."

"In letzter Zeit scheuen auch unsere Tiere..sie scheinen etwas Böses zu spüren...tut mir leid wenn ich dein Pferd erschreckt habe.."doch während sie das sprach, verschwand der spöttische Ausdruck noch immer nicht von ihrem Gesicht. Link verfluchte finster die Überheblichkeit und Arroganz des Wüstenvolkes in Gedanken und ließ Epona in langsamen Trab neben der Kriegerin hertrotten, wobei er spürte wie widerwillig sie ihm gehorchte. So seltsam hatte sich seine treue Gefährtin bisher nie verhalten, ganz gleich wie gefährlich die Situation auch gewesen war. Er musste auf der Hut sein.

Schweigend gingen sie so eine Weile nebeneinander her, ehe sie die Stille brach.

"Wo ist die Prinzessin?"

Beim Gedanken an Zelda schlug sein Herz schneller. Er kam sich vor wie ein junger Schulknabe und konnte nur den Kopf über sein unreifes Verhalten schütteln.

Er spürte den ungewöhnlich lauernden, erwartungsvollen Blick der Gerudokriegerin, gleich einer Schlange die erst lange ihr Opfer betrachtet ehe sie zubeißt. Doch einen Herzschlag später erschien sie nur noch gleichgültig.

Natürlich war das alles nur ein Trugbild gewesen, das ihm seine gereizten Nerven und seine finsteren Gedanken um das Wissen der drohenden Gefahr vorgegaukelt hatten. Doch trotz dieser einleuchtenden Erklärung blieb ein Rest des beklemmenden Gefühls in ihm zurück.

"Zelda..befindet sich in den Wäldern der Kokiris.."

Er selbst wusste nicht,wieso er die Kriegerin anlog, doch in diesem Moment war der Beschützerinstinkt in ihm stärker als sein moralisches Empfinden für die Wahrheit. Auch wenn es nahezu lächerlich war in einer Verbündeten eine Gefahr für Zelda zu sehen. In Gedanken entschuldigte er sich für sein unehrenhaftes Verhalten und blickte schweigend geradeaus. Die Felskanten zu beiden Seiten des engen Passes schluckten das Mondlicht geradezu auf, bis plötzlich eine weite Ebene mit vielen miteinander verbundenen Gebäuden zum Vorschein kam. Das Gerudotal. Es glich einer Festung, wie geschaffen für das kriegerische Volk, dessen typisches Merkmal das erlernen höchster Kampfkunst war.

"Du hast sie dort völlig allein gelassen? Schutzlos?"

Link zuckte zusammen und starrte beschämt und in seinem Stolz verletzt geradeaus. Sie hatte die Wahrheit gesagt und das schmerzte ihn, doch hatte er eine andere Wahl gehabt?

Nachdenklich starrte er den durch Epona aufgewirbelten Staubwolken nach, die träge durch die schwarze Nacht davonstoben.

"Das war die einzige Möglichkeit, die mir blieb...wo sind die restlichen Gerudos?"

Zum einen wollte er von diesem unliebsamen Thema ablenken, zum anderen erschien das Tal tatsächlich wie ausgestorben; selbst zu dieser späten Stunde waren normalerweise ständig Kriegerinnen auf Patrouille. Etwas stimmte hier überhaupt nicht, das spürte er.

"Sie Trainieren alle in der Arena...Naboru befahl mir dich in die Wüste zu bringen...zum Grab Ganondorfs..."

Link stieg von Eponas Rücken und starrte die Kriegerin an.

"Woher weiß Naboru von all dem?"

Ihr spöttisches Lächeln wurde breiter.

"Sie besitzt die Gabe der Vorraussicht...hast du das schon vergessen?"

Sich innerlich für seine Dummheit verfluchend, nickte er nur. Was war nur mit ihm los? Wieso hegte er so großes Misstrauen? Es war einfach nur lächerlich und doch blieb dieses unruhige Gefühl in seinem Innern.

Seufzend streichelte er Epona.

"Tut mir leid aber du musst hierbleiben. Die Wüste ist nichts für ein Pferd.."

Sie stupste ihn mürrisch an und er begann zu lachen.

"..nein selbst für ein so stolzes Tier wie dich nicht..warte hier auf mich!"

Um seine beleidigte Begleiterin etwas zu beschwichtigen, kramte er in einer der ledernen Satteltaschen nach einem Stück getrockneten Brotes, das Malon ihm jedesmal mitgab und ihm einbläute Epona ja gut zu versorgen, aber statt der erwarteten rauhen, brösligen Oberfläche, fuhren seine Finger über etwas glattes und kaltes, Metall nicht unähnlich.

Vor dem stechenden Blick der Gerudo geschützt, zog er den unerwarteten Gegenstand heraus und schnappte erschrocken nach Luft. An einer goldenen Kette, deren Glieder so zart wirkten als könnten sie bei einer unbedachten Bewegung sofort auseinanderbrechen, hing ein blutrot leuchtender Rubin, um den sich ein dünnes Netzwerk, den verzweigten Ästen eines Baumes ähnelnd, aus schimmerndem Gold wand.

Er erkannte ihn sofort wieder. So oft schon hatte er diese Kette an einem schlanken Halse hängen gesehen und sich dabei jedesmal im Stillen gefragt welches Gold wohl wertvoller sei, das des Anhängers oder das des glänzenden Haares seiner Trägerin.

Sie musste es ihm vor dem Wasserfall zu Zoras Reich in die Satteltasche gesteckt haben.

Mit schnell schlagendem Herzen dankte er Zelda für diese Geste und die Erinnerung an sein stilles Versprechen, zu ihr zurückzukehren, hing sich die Kette um den Hals und ließ den Anhänger unter sein Hemd gleiten. Er spürte das kalte Metall an seiner Brust und begann unwillkürlich zu lächeln.

"Gehen wir!"

Und mit diesen Worten eilten die beiden unterschiedlichen Krieger in die Wüste.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  queermatcha
2009-07-22T18:30:01+00:00 22.07.2009 20:30
Das Kapitel war wirklich toll.
Ich liebe deinen FF und deinen Schreibstil.
Ich kann ohne zu übertreiben behaupten, dass "Auf immer und ewig" meine absolute Lieblings-Zelda-FF ist!
Ich hoffe doch sehr, dass du noch weiterschreibst?
Ansonsten wäre das sehr schade.
Von:  Serina
2008-01-07T14:14:12+00:00 07.01.2008 15:14
Ich lese deine Geschichte voll gerne ^^. Ich kanns kaum erwarten, das was neues reinkommt ^-^
Von:  Persea
2007-03-11T21:11:10+00:00 11.03.2007 22:11
Neeeeeeiiiin, was für ein geniales Kapitel! Wie du das immer alles beschreibst, das ist einfach nur....fantastisch! Ich find es echt super! Vielen vielen Dank, dass du weitergeschrieben hast und ich bitte dich, das nächste Kapi auch bald hochzuladen, ja?

Ich könnte sie einfach stundenlang lesen von vorne bis hinten und dann wieder von vorne anfangen! *.*

Du bist echt die Beste! ;)
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Von: abgemeldet
2007-02-28T15:42:34+00:00 28.02.2007 16:42
erstmal nochmal viiiielen dank das du weiter geschrieben hast! super toll der neue teil! und ich kanns jetzt schon kaum erwarten den nächsten zu lesen! danke danke danke!
Von:  Yuna_Medium
2007-02-26T19:22:04+00:00 26.02.2007 20:22
echt super deine FF ;-)
bin voll froh das du weiter geschrieben hast
deine FF ist einfach super und ich kann sie stundenlang lesen und das immer und immer wieder XD
hoffentlich schreibst du schnell weiter kann es jetzt schon gar nicht mehr erwarten!!! ;-)


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