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Without hope

von

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Kapitel 3

Es war verdammt kalt. Wie lang war es her, dass er das letzte Mal auf der Erde gewesen war?

Jahrhunderte waren vergangen, da war er sich sicher. Genauso sicher war er in der Meinung, dass die Erde damals wesendlich wärmer war, selbst in einer Winternacht und der zeit herrschte eher Sommer.

Aber dieser Temperaturunterschied hing wohl eher mit seinen Ausgangsort ab, als das man es wirklich der Klimabedingung zuschieben konnte.

Da wo er jetzt herkam, war es den ganzen Tag heiß, früher hatte er in einen recht kalten und windigen Ort gelebt… natürlich kam ihn da die Erde jetzt anders vor… kälter.

Doch es war eine Tatsache, dass es ihn fröstelte. Und darin war nicht die Nacht schuld. Irgendetwas stimmte in den Wald nicht. Er hatte mitbekommen, wie sich zwei Scherken des Meisters unterhallten hatten.

Es handelte sich dabei um Ankou - der in der Form einer Zicke durch die ewigen Gänge seiner Heimat schritt - und eine Peymakalir namens Utene.

Die beiden waren seit langer Zeit her Freunde und Ankou mochte von vorneherein eh alle Todesdämonen, so dass die beiden ganz vertraulich miteinander sprachen.

Utene hatte sich bei ihren Freund über ihren gemeinsamen Meister beschwert. Angeblich hatte der sie gewaltsam im Thronsaal genommen und zwar gegen seinen Willen. Das konnte und wollte Ankou nicht glauben. Nicht etwa, weil er seinen Meister treu ergeben war, sondern weil er die Eigenart der Peymakalir sehr genau kannte. Er wusste, dass sie alle den Meister bekehrten und das sie alle mit ihm schlafen wollten. Doch der Meister lies sich nicht darauf ein, denn er liebte nur Empusa, die diese Gefühle zwar nicht erwidert, aber dennoch die Liebe des Meisters für sich aus nutzte.

So kamen sie in laufe des Gesprächs zu der Tatsache, dass die Telchinen wieder auf der Erde wandelten und zwar genau hier, in den Wald, wo die 12 Gefährten waren.

Dann fielen Utene und Ankou übereinander her. Mitten auf den Gang hatten sie wilden, hemmungslosen Sex miteinander. Wie genau es so plötzlich dazu kam, wusste der heimliche Lauscher nicht. Doch er konnte auch nicht weg, ohne das die beiden es nicht merkten.

So wartete er darauf, dass die beiden fertig wurden und weiter zogen, bevor er sich auf die Erde begab, um die Telchinen zu finden und sie aufzuhalten.

Damit war er aber nicht sehr erfolgreich. Bisher hatte er nur ein Haarbüschel gefunden, von dem er nicht wusste, von wem es stammen konnte. Allerdings war er sich sicher, dass die fremden Haare nicht von Ihr stammten. Leider hieß das nicht, dass Sie außer Gefahr war. Ganz im Gegenteil:

Wahrscheinlich hatten die Telchinen dadurch nur Blut gewittert und waren dadurch noch wesendlich gefährlicher als zuvor.

Er musste sie finden! Unbedingt!
 

Esmeralda spielte an ihren langen Röcken herum, während sie schweigend in die Dunkelheit starrte. Kam es nur ihr so vor, oder war Verus schon viel zu lange fort? Nachdem der Dämon weg war, hatte Nirynja gemeint, dass die Grube nicht sehr weit weg wäre und das man relativ schnell dort hinkäme… aber das Höllenwesen war nun schon seit fast einer Stunde unterwegs… und nach dem Gesicht des Engels zu urteilen, war dies viel zu lang.

Die Verletzte starrte angestrengt nach Süden, während sie an ihrer Unterlippe kaute und Isuldar ignorierte, die ihr unbedingt noch etwas von ihren Heiltrank einflössen wollte und anscheinend nicht mitbekam, wie viel Zeit bereits vergangen war.

Eine Weile beobachtete sie die beiden jungen Frauen, bevor sie sich an den Zentauren wandte.

“Es dauert zu lange.”, sagte sie schlicht.

Ikon drehte seinen Kopf zu ihr. “Wahrscheinlich sind es mehr Telchinen als er eigentlich erwartet hatte und muss sich etwas mehr anstrengen.”

Noch ehe Esmeralda etwas erwidern konnte, wirbelte der Kopf des Engels herum.

“Was ist?”, fragte Ikon.

“Du machst dir keine Sorgen?”

“Nein.”

“Du hast keine Angst?”

“Nein.”

“Du machst dir keine Sorgen?”

“Nein.”

Einige Minuten lang herrschte Stille auf der Lichtung. “Was bist du?”

Ikon zwinkerte. “Was meinst du?”

“Du bist ein Zentaur und nachdem, was ich über Zentauren weis, sind sie sehr von ihrer tierischen Seite geprägt. Das Pferd ist ein ausgesprochenes Fluchttier, was bedeutet, dass die meisten Pferdewesen entweder permanent flüchten oder sich schnell Sorgen machen.

Keines von beiden trifft aber auf dich zu.

Und der Instinkt eines Pferdes kann nicht überwunden werden.”

Ikon schwieg nach dieser Ansage. Die Blicke der drei Frauen ruhten auf ihn und obwohl er nur Nirynjas Blick erwiderte, wusste er um die Besorgnis in den Blicken der Anderen.

Er grinste.
 

Toriin knurrte wütend. Wie konnte das nur geschehen?

Eigentlich war er durch den Wald geflogen und hatte seine Ultraschallwellen ausgestoßen, um etwas zu essen zu finden. An sich war das seine normale Art zu jagen und er war sehr geübt darin.

Aber irgendwas hatte seinen inneren Radar gehörig durcheinander gebracht.

Nachdem er eine ganze Zeit lang erfolglos herumgeschwirrt war, berichtete sein zusätzlicher Sinn schließlich von Leben. Er fand jedoch nicht heraus, wie groß seine Beute war… oder welcher Rasse er angehörte. Das war sehr seltsam, denn normalerweise lies sich das mit Hilfe seiner tonlosen Schreie leicht herausfinden.

Deswegen hatte er sich auf den Boden fallen lassen und hatte eine Weile überlegt, was er machen sollte. Sein Instinkt hatte ihm zu geschrieen, damit er floh und den anderen bescheid gab, gleichzeitig war jedoch sein Drachenstolz zu stark, um sich als einen Feigling abstempeln zu lassen. Schließlich hatte ihn die Neugier übermannt und zu seinem Leidwesen hat er af diesen gehört.

Ohne zu fliegen hatte er sich den Wesen genähert, was er da gefühlt hatte… und erblickte ein Wesen, das einem gefallenen Engel ähnlich sah… wenn seine Flügel auch seltsam missgestaltet waren und ihm ein Unterkiefer fehlte.

Er hatte das Geschöpf nur sehr kurz gesehen, bevor es mit einem gewaltigen Satz tiefer in den Wald gesprungen war.

Bevor Toriin ihn hatte folgen können, wurde er auf einmal von einem anderen Wesen nieder gerissen und noch ehe er seine Stimme erheben konnte, hatte man seine Schnauze auch schon gefesselt gehabt. Zu diesem Zeitpunkt hatte er das Vieh noch nicht gesehen gehabt, aber es bereitete ihm Sorge, dass seine Waffe bekannt war. Schreidrachen waren immerhin selten und es gab nur noch ein paar hundert von ihnen, die sich alle versteckt auf den Dracheninseln aufhielten. Er musste der erste Schreidrache seit fünfhundert Jahren auf dem Kontinent sein!

Dann war der Telchinen in sein Gesichtsfeld getreten und hatte ihn mit seinen Blick außer Gefecht gesetzt.

Irgendwann war er wieder zu sich gekommen und hatte sich gefesselt in einen Käfig wieder gefunden. Nach einer kurzen Orientierungslosigkeit hatte er Fjorl in einer Art Vogelkäfig gesehen… und Lulupa direkt daneben, festgebunden mit silbernen Ketten.

Vladt war auch in der Nähe, er hatte sein Stöhnen gehört, wenn er ihn auch nicht sah, worüber er sehr froh. Denn direkt vor ihm lag Verus.

Der Dämon war nicht gefesselt und war auch in keinen der Käfige gefangen, aber er rührte sich auch nicht. Sein Gesicht konnte der Drachen nicht erkennen, da der Mann mit dem Rücken nach oben lag. Die Wunden auf seinen Rücken und seinen Flügeln sprachen jedoch Bände.

Schließlich musste er beobachten, wie ein paar Telchinen auch Ikon heranschleiften, der das Bewusstsein verloren hatte.

Ja… irgendetwas war hier gründlich schief gegangen!
 

Hungrig schritt der Telchinen in dem Zelt umher. Er und seine Gefährten wollten endlich die Beute, die ihnen gehörte. Doch der Befehl ihres Herren war ebenso deutlich gewesen wie der Befehl ihrer Herrin.

Letztere saß gerate Seelenruhig vor ihm und spielte mit ihrem Haar.

“Sei nicht so nervös.”, fauchte sie schließlich. “Kain wird bald mit den fehlenden Frauen zurückkehren und dann könnt ihr euch satt fressen.”

“Er ist schon viel zu lange weg.”, erwiderte der Schmidtsdämon.

Lilith lächelte. “Da stimmt… aber inzwischen hat er seinen Zauber aufgegeben.”
 

Plötzlich wurde es kalt. Kälter als es bisher eh schon war.

Nervös sah er sich um. Er erkannte diese dunkle Aura. Nicht etwa, weil er die dazugehörige Person bereits gegenüber gestanden hätte, sondern viel mehr, weil sie in der Hölle genauso allgegenwärtig war, wie die Aura des Lichtbringers.

Die Hölle war in drei große Territorien untergliedert. Das größte und mächtigste Gebiet gehörte Luzifer, das Kleinste gehörte dem Urbösen. Das dritte Revier gehörte jedoch Kain und Lilith, einen unerschrockenen Paar von gefallenen Menschen.

Da er selbst sich nicht um die Grenzen der Höllenreich scherte, kannte er die beiden Auren wie seine Westentasche.

Und eine von den beiden war genau hier… in diesem Wald. Wenn er noch etwas genauer Suchen würde, würde er wahrscheinlich auch die andere finden. Aber jetzt war das erst einmal egal.

Nicht etwa, weil sie in Gefahr oder… oder er selbst. Nein, der Grund war viel mehr der Schrei, der gerade durch die Wälder hallte.



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