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Son of Ra

YamixBakura
von

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Das Bad unter den Sternen

Hier ist also das neue Kapitel! Seid doch so lieb und schreibt ein paar Kommis, Yami+Bakura muss vertreten werden, es gibt ohnehin nur so wenige FFs über die beiden!
 

@YaKuRaMi: Hast du auf yaoi.de mein Kommi gekriegt zu deinem neuen Kappi? Ich hab's dort geschrieben, weil es hier auf animexx aus technischen Gründen nicht geklappt hat.
 

Kapitel 6: Das Bad unter den Sternen
 

Zwei weitere Tage waren vergangen und das Pferd schleppte sich nur noch mühselig voran, denn bisher hatte sich keine Gelegenheit mehr ergeben, um zu rasten. Die Sonne brannte erbarmungslos auf das seltsame Paar hernieder und sie hatten das Gefühl, bei lebendigem Leibe gekocht zu werden.

"Hör mal zu, Pharao", keuchte Bakura, der in seinen schweißnassen Händen schlüpfrige Zügel hielt, "....wir müssen dringend mal eine Pause machen, sonst bricht das Tier zusammen und wir gleich mit! So schnell wird keine Schlange mehr auftauchen, Apophis wird sich erst was neues ausdenken müssen! Schau mal auf diese blöde Karte, was zeigt sie an?!"

Yami umklammerte die Schulter des Weißhaarigen, als er seine Arme löste, um in der Hosentasche nach dem Schriftstück zu suchen. Der Dieb bemerkte es, sagte aber nichts.

"Wenn wir, wie ich hoffe, noch auf der richtigen Route sind, müsste demnächst eine winzige Oase kommen, wo das Pferd ausruhen kann - und wir auch! Diese Sonne bringt mich noch um! Und du hattest schon mal einen Hitzschlag, nochmal muss das ja nicht sein! Beten wir, dass die Oase bald unseren Weg kreuzt!"

"Ich bete aus Prinzip nicht."

"Habe ich vielleicht von dir gesprochen?"

"Du sagtest ,wir', wenn ich dich erinnern darf!"

"Siehst du? Mein Hirn wird allmählich geröstet! Ich rede schon wirres Zeug!"

"Dass dein Hirn geröstet wird, glaube ich weniger. Es kann nämlich nur geröstet werden, wenn man eins hat! Und dass du wirres Zeug redest, ist mir nun wirklich nicht neu, was anderes kommt dir ohnehin nie über die Lippen!"

"Leute mit nichtvorhandener Intelligenz kommen natürlich nicht mit meinen Äußerungen zurecht, dazu ist ihre Entwicklungsstufe zu niedrig!" gab Yami prompt zurück und Bakuras Miene verfinsterte sich deutlich.

"Spielst du etwa auf mich an?!"

"Auf wen sonst? Du bist der einzige noch lebende Neandertaler, den ich kenne!"

"Es ist unter meiner Würde, darauf zu antworten!"

"Du hast tatsächlich so etwas wie Würde? Das muss ich glatt übersehen haben!"

"Halt die Schnauze, du Muttersöhnchen!"

"Geh Säuglinge erschrecken, du Pausenclown!"

"Säuglinge???"

"Klar, das sind schließlich die einzigen Menschen, denen du noch Angst einjagen kannst! Alle anderen würden sich über eine Jammergestalt wie dich lediglich totlachen!!"

"DAS REICHT!!!!"
 

Der Grabräuber packte den Pharao am rechten Arm und schleuderte ihn während des Galopps von dem Pferd herunter. Der Bunthaarige kullerte in den heißen Sand und keuchte und spuckte, als er einen Mund voll davon abbekam. Der Dieb zügelte das Tier und brach in schallendes Gelächter aus, denn das Bild des sich überschlagenden Königs, wie er über die Dünen kugelte, war einfach zu köstlich. Yami erhob sich in bedrohlicher Ruhe und näherte sich seinem Gegner in tiefem Schweigen. Dann schossen seine starken Arme nach oben und zerrten den verdutzten Bakura mit einem Schwung vom Sattel und drückte seinen Kopf in den Sand. Der andere wehrte sich und schlug wild um sich, bis er die Wange des ehemaligen Regenten traf. Yami ließ ihn los und der Weißhaarige würgte ein paar Körner aus.

"Bah, widerlich! Na warte, das wirst du büßen, du Mistkerl!!" Zu einem unkenntlichen Knäuel verkeilt, bestehend aus zwei spitzen Haarschöpfen und zwei Paaren langer Beine, rauften sich die beiden am Boden und belegten sich dazwischen mit den besten Schimpfnamen, die ihnen einfielen.

"Verfluchter Punk!"

"Wischmopp!"

"Igelkopf!"

"Staubwedel!"

"Arroganter Fatzke!"

"Sturer Bock!"

"Selbstgefälliger Bastard!"

"Hinterhältiges Scheusal!"

"Du Witz von einem Monarchen!"

"Du armselige Kopie eines Banditen!"

"Du nutzloses Stück Dreck!"

"Du verlauster Straßenköter!"

"Adeliger Pinkel!"

"Klassenloser Wurm!"

"Arschloch!"

"Schlange!"

Während ihres Handgemenges rutschten sie über einen kleinen Abhang und landeten mit einem satten Platsch! in einem Teich mit kühlendem Wasser. Das Pferd, das den Geruch des lebenswichtigen Nass aufgenommen hatte, trottete langsam hinter seinen Reitern her und senkte sein Maul, um zu trinken, als Yami und Bakura prustend an die Oberfläche kamen.
 

"Alles deine Schuld! Hättest du nicht besser aufpassen können?!"

"Was, meine Schuld?! Du hast doch damit angefangen, als du mich aus dem Sattel geworfen hast!"

"Du hast mich beleidigt!"

"Du mich vielleicht nicht, oder was?!"

"Das ist was anderes!"

"Eine dümmere Antwort ist dir nicht eingefallen, oder?"

"Halt's Maul!"

Sich gegenseitig angiftend und sich schüttelnd, stiegen die unfreiwilligen Partner aus dem Teich, mit durchnässten Klamotten und feuchten Haaren. Der Pharao holte die Karte hervor, wrang sie aus und überprüfte, ob sie noch lesbar war. Aber alles war nach wie vor klar zu erkennen, vermutlich, weil die Karte göttlichen Ursprungs war. Er sattelte das treue Tier ab und breitete auf dem Beduinenmantel etwas zu essen und zu trinken aus.

"Was ist? Willst du dich nicht hersetzen? Wenn du es allerdings vorziehst, vor dich hin geifernd dort am Ufer stehenzubleiben, mir soll's recht sein!"

"Ist das hier die blöde Oase, zu der wir kommen sollten?"

"Ich glaube schon."

"Glauben heißt nicht wissen!"

"Ach, spitzfindig bist du auch? Dein Charakter ist wahrhaftig mies!"

"Längst nicht so mies wie deiner!"

"Hör auf, deinen üblichen Schwachsinn zu verzapfen und iss, sonst muss ich mir später nur wieder dein langweiliges und nervtötendes Gemecker anhören!"

"Ich meckere nie!"

"Oh, selbstverständlich, das tust du nie, es ist bloß dein Lebensinhalt und die einzige Art und Weise der Kommunikation, die du beherrschst!"

"Fick dich!"

"So tief wie du bin ich noch nicht gesunken!"

"Das kommt noch! Wer hoch hinaufgestiegen ist, wird umso tiefer fallen!"

"Egal, wie tief ich falle, ich werde wieder aufstehen und weitergehen - während an dir die Maden knabbern, denn so tief wie du in der Gosse steckst, bringt dich nichts mehr da raus!"

"Du bist widerlich!"

"Du auch."

"Sei nicht so herablassend!"

"Sei nicht so unverschämt!"

Der Dialog zwischen ihnen kam zum Stocken, als Yami sich urplötzlich umdrehte und zum Horizont blickte. Die Sonne versank wie ein glutroter Edelstein in einen See aus Gold, der rötliche und rosige Schleier auf die Wolken und den Himmel malte. Gefangen und bezaubert von diesem Schauspiel, kletterte der Pharao die kleine Anhöhe hinauf und ließ diese großartige Kulisse auf sich einwirken. Das Licht des sich neigenden Tages umschmeichelte seine schlanke Gestalt und zauberte aufregende neue Akzente in die flammenden und blonden Strähnen seines Haares. Seine Augen schienen noch dunkler, noch intensiver zu sein als normalerweise, und seine makellose Haut schimmerte gesund und leicht golden.
 

>>Oh Ra....<< durchzuckte es den Grabräuber, und das gewiss nicht zum ersten Mal. Sein Zorn verebbte und verwandelte sich in das ihm mittlerweile vertraute Ziehen in der Lendengegend.

>>Das ist absolut nicht fair!! Scheiße!! Warum ist er bloß so....so verdammt schön?! Damals habe ich mich einzig und allein auf meinen Rachewunsch konzentriert und hatte kein Empfinden mehr für etwas anderes....deshalb habe ich mich niemals darum gekümmert, aber wenn ich es jetzt recht bedenke, habe ich das Volk sagen hören, dass viele den jungen Pharao begehren würden....Ich habe das nicht verstanden. Bis heute....<<

Die nassen Kleidungsstücke waren ein weiterer problematischer Punkt, denn sie sassen bereits im trockenen Zustand relativ eng und nun....nun verbargen sie im Grunde fast nichts mehr; die Muskeln zeichneten sich unter dem schwarzen Stoff markant ab und die dunkelblaue Hose lag wie eine zweite Haut an diesen atemberaubenden Beinen und diesem....konnte er es wagen, ihn so zu beschreiben?....diesem....knackigen....Hintern....In einem spontanen Entschluss entledigte sich der Dieb seiner Klamotten und sprang noch einmal ins Wasser, um sich zusätzlich abzukühlen. Yami bemerkte davon nichts, denn er wandte sich erst wieder um, als die Sonne nur noch ein schmaler roter Streifen war. Umso erstaunter war er, die Sachen des Grabräubers auf einen Haufen geworfen vorzufinden, ohne eine Spur von ihrem Besitzer entdecken zu können. Als ihm die Boxershorts in die Hände fielen, fragte er sich unwillkürlich, ob sein Rivale tatsächlich hier irgendwo splitterfasernackt herumwanderte und errötete bei dieser Vorstellung. Da tauchte ein weißer Haarschopf aus den Fluten auf und der Grabräuber erklärte: "Ich dachte mir, ich nehme ein Bad, bevor ich noch einmal austrockne und aus den Schuhen kippe. Das Wasser ist nicht besonders tief, aber einmal den Kopf eintunken, das geht gerade. Bist du endlich fertig damit, wie ein Idiot den Sonnenuntergang anzuschauen?"

"Nur weil dir der romantische Sinn dafür fehlt, bin ich noch lange kein Idiot, du Trottel! Aber das mit dem Bad ist keine schlechte Idee, obwohl es eine Idee von dir ist. Ich werde mich auch waschen, denn nur weil ich mich in der Umgebung eines Banditen bewege, muss ich ja nicht unbedingt wie einer riechen!"
 

Bakura wollte eine seiner traditionellen patzigen Erwiderungen darauf liefern, aber seine Stimme verweigerte ihm den Dienst, als der ehemalige König anfing, sich komplett auszuziehen. Mechanisch verfolgte er, wie Kleidungsstück um Kleidungsstück von Armen und Beinen herunter wanderte und schlussendlich stand sein Erzfeind vor ihm, so wie die Götter ihn geschaffen hatten. Ungerührt kletterte der Pharao ins Wasser und streckte seine beanspruchten Gliedmaßen aus. Dem Grabräuber allerdings war nicht besonders wohl in seiner Haut, im Gegenteil. Obwohl es nun dunkel geworden war, die ersten Sterne sich zeigten und die Kälte der Nacht über sie hereinbrach, war ihm viel zu heiß für die äußeren Umstände. Das Blut rauschte ihm in tiefere Körperregionen und schien zu brodeln, brennende Begierde durchströmte ihn bis in die Zehen. Während er noch einmal untertauchte, um sich am Riemen reißen zu können, kam der Mond hinter einer Wolke hervor und warf sein helles Licht auf alles. Bakura durchstieß wieder die Oberfläche, wischte sich einige Strähnen aus der Stirn und sah zu dem anderen hinüber, der den Blickkontakt aufnahm. Obwohl der Dieb es ihm nicht anmerkte, war Yami nicht so ruhig und gefasst wie er sich gab. Der Mondschein ließ das weiße Haar fast silbern glänzen, die Wassertropfen auf der perlgleichen Haut glitzerten sanft, die muskulöse Brust und der flache Bauch waren ungemein anziehend und die üppigen, rosigen Brustwarzen

waren ein wenig aufgerichtet, wie in stummer Einladung.

>>Osiris steh mir bei....er ist so....so....so....unglaublich....verführerisch....Er hat immer versucht, mir mein Puzzle zu stehlen und mich zu töten, sodass mir nie aufgefallen ist, wie attraktiv er eigentlich ist....ziemlich attraktiv, um genau zu sein. Seine Augen sind so unergründlich und bestechend, wie Strudel, die mich einsaugen....und ich habe nicht die Kraft, dem zu widerstehen....verflucht sei er, dieser....dieser....Schönling....!!<<

Er spürte, dass das Verlangen in seinen Lenden explodierte, unerwartet und abrupt, und es gelang ihm nicht, sich von seinem Gegenüber abzuwenden. Er ahnte, dass seine Augen seine widerstreitenden Empfindungen sichtbar ausdrückten und wirklich erkannte der Grabräuber, dass irgendetwas nicht stimmte. Das Feuer in den violetten Seen vor ihm jagte ihm ein Prickeln über den Rücken und der Gedanke, dass der Pharao ihn ebenfalls begehren könnte, erregte ihn zusätzlich. Er watete durch das Wasser und streckte seine Hand aus; streichelte die Stelle mit der Wunde, die der Schlangenbiss hinterlassen hatte. Die Berührung durchfuhr den Pharao wie ein Blitz und sein Atem beschleunigte sich.
 

>>Wie sensibel er ist....wie leicht man ihn zum Erschauern bringen kann....Wie mag es wohl sein, ihn eine ganze Nacht lang in den eigenen Armen erbeben zu fühlen....?<<

Sie sahen einander an, schweigend. Die Spannung zwischen ihnen wuchs bis ins Unerträgliche an, man konnte die erotischen Impulse, die durch die beiden hindurch rannen, förmlich mit den Fingern abtasten. Bakura packte ihn an den Oberarmen....

....und schubste ihn grob ins Wasser. Der einstige Regent Ägyptens paddelte prustend nach oben und fixierte den breit grinsenden Weißhaarigen zornig.

"WAS SOLLTE DAS?!?!"

"Das war als kleine Rache gedacht für die Nummer mit dem Brunnen, als du mich einfach mitsamt Eimer in die Tiefe hast schnellen lassen! Du weißt doch, dass ich nachtragend bin!"

"Ich hatte den Eindruck, du würdest lieber etwas anderes mit mir tun...."

"Ach? Und was?"

"Hm....mich küssen, zum Beispiel?"

"TICKST DU NOCH RICHTIG?!?!" stieß Bakura hervor, dem es natürlich sterbenspeinlich war, dass er sein Begehren so deutlich hatte durchblicken lassen. "Allein die Vorstellung....! Bäh, da muss man ja kotzen!! Erwähne das nie wieder in meiner Gegenwart, kapiert?!"

Yami grinste nun auch, strich sich lasziv durch das nasse Haar und säuselte: "Warum so nervös, Kura-chan? Ich weiß selbst, dass ich ein sexy Biest bin! Gehen dir etwa die Hormone durch?"

Der suggestive Singsang dieser samtweichen, sinnlichen Stimme hatte in der Tat diese Wirkung, aber diesmal sammelte der Grabräuber all seine mentale Kraft zusammen, um die Kontrolle nicht zu verlieren.

"Jetzt hör mal zu, Pharao: Dass du leicht zu haben bist, wusste ich ja, aber seit wann bist du irre?!?! Erstens hast du null Sex-Appeal und zweitens würde ich mich niemals mit einem minderwertigen, hinterfotzigen, arroganten, schwachsinnigen, eingebildeten Bastard wie dir einlassen!!! Du bist genauso ein Mistkerl wie dein verachtenswerter Vater, der meine Heimat ausgelöscht hat, nur um die verdammten Millenniumsgegenstände zu erschaffen!! Ein schöner Herrscher, der unschuldige Menschen ermordet, bloß um seine Macht zu vergrößern!!!"

Yamis Augen wurden ganz kalt vor Wut. Es stimmte zwar, dass er sich an nichts aus seiner Vergangenheit erinnern konnte, aber Bakura war der letzte, den er für eine verlässliche Quelle hielt. Er war geneigt, eine Lüge zu erwarten, sobald der Dieb auch nur den Mund auftat, und die Beleidigungen über seinen Vater verletzten seinen Stolz.

"Ich glaube dir kein Wort!!!" zischte er erbost, und das hämische Gelächter des Grabräubers fachte seinen Zorn noch mehr an.

"Natürlich glaubst du mir nicht!!! Wie solltest du auch, du bist ja der festen Überzeugung, dass du aus einer hochwohlgeborenen, ach so edlen Familie stammst, die über jeden Zweifel erhaben ist!! Aber das ist nicht der Fall, das verspreche ich dir!! Dein Vater hat meine Existenz vernichtet, meine Kindheit, meine Familie, mein Leben!!! Ich war dabei - ich habe gesehen, wie die Soldaten des Pharaos meine Nachbarn abschlachteten, die Häuser in Brand steckten und mein Dorf dem Erdboden gleichmachten!! Ich war damals acht Jahre alt und musste miterleben, wie das Blut meiner Eltern und meiner Freunde im Sand versickerte!!! Ich hatte einen Grund, deinen Vater zu hassen....dich zu hassen!!! Es war mein Recht, Rache zu nehmen!!!"

"Selbst wenn mein Vater all das getan hat....weshalb hat sich dann dein Hass auch auf mich gerichtet!?! Wenn du zu diesem Zeitpunkt noch ein Kind warst, kann ich doch nicht sehr viel älter gewesen sein!! Warum gibst du mir die Schuld?!?!"

"Du bist der Sohn des Mannes, der mir alles genommen hat!! Ich musste dich hassen!!!"

"Nein....nicht mich!! Sondern das, was ich verkörpere!!!"

Die Entgegnung war scharf wie ein Schwertsreich. Bakura starrte ihn an. "Was soll das heißen?!" Der frühere König stemmte die Hände in die Hüften und erklärte: "Was hast du gegen mich persönlich?! Ich meine, wenn mein Vater wirklich verantwortlich ist für die Schrecken, die du erdulden musstest, warum bist du dann auf mich wütend? Es geht hier gar nicht um mich, gib es doch zu!! Dein Hass richtet sich gegen die Monarchie als Einheit, den Adel im allgemeinen, gegen Menschen, die sich für etwas Besseres halten, die glauben, sie könnten über das Leben oder den Tod anderer bestimmen!!"

"Sei still....du hast ja keine Ahnung!!!"

"Was hat es dir gebracht, all deinen Hass auf mich zu konzentrieren?! Noch mehr Wut, noch mehr Zorn, noch mehr Verbitterung, noch mehr Einsamkeit....glaubst du, deine Eltern hätten gewollt, dass du so ein bemitleidenswertes Leben führst, unglücklich und verdorben in deinem Vergeltungsdrang? Hass gebiert nur neuen Hass...."

"Ich sagte: Sei still!!!"
 

Bakura stürzte sich auf ihn und schloss erbarmungslos seine blassen Finger um die königliche Kehle. Yami krallte seine Nägel in die weiche Haut und trat seinem Feind in den Bauch. Der Dieb sackte zusammen und visierte ihn an wie ein Tiger seine Beute. Der ehemalige Herrscher war allerdings herzlich wenig beeindruckt; er schickte sich an, aus dem Wasser zu steigen und sich mit dem Beduinenmantel abzutrocknen.

"Dreh mir nie den Rücken zu, Pharao!" raunte der Weißhaarige gefährlich. Er betrat das Ufer und ging langsam auf den Meisterduellanten zu, die dunkelbraunen Augen von unheilvollen Sturmwolken erfüllt, das Gesicht von wildem Hass verzerrt. Yamis Antlitz war regungslos, es war nicht zu erkennen, ob er Angst hatte oder sonst irgendwie betroffen war.

"Ich soll dir nie den Rücken zudrehen, Bandit?" fragte er verächtlich. "Warum? Willst du mir ein Messer zwischen die Schultern rammen? Wer hätte gedacht, dass du so feige bist!"

Nach diesen Worten, stolz, erhaben, eisig ausgesprochen, ohne die winzigste Spur von Furcht erkennen zu lassen, hatte Bakura den Eindruck, schreien zu müssen. In seinem Inneren tobte ein Orkan aus Hass, Begierde und Abscheu, aber er fand auch Respekt in diesem Sturm, den ihm der andere durch seine majestätische, unerschütterliche Haltung und seinen starken Willen abzuringen vermochte; er spürte die Härte dieses Charakters vor ihm, ein Mann aus Stahl. Genau wie er.

Der Grabräuber zitterte, als diese Tatsache durch seinen Geist flutete. Er hatte seine Hände zu Fäusten geballt und musterte seinen Rivalen mit zusammengebissenen Zähnen. Der Pharao hatte sich den Beduinenmantel um die Hüfte geschlungen, dennoch war der Dieb sich der Nacktheit des Bunthaarigen unter dem Stoff nur zu klar bewusst und auch seine eigene Blöße fiel ihm wieder ein. Das Licht der Sterne malte helle Punkte auf Yamis noch immer ein wenig feuchte Haut, und der Zorn sowie die Aura seines unbezähmbaren Wesens, die von ihm ausgingen, zwangen Bakura dazu, die Augen zu schließen, um von der großen Schönheit des einstigen Königs nicht geblendet zu werden. Er hatte das Bedürfnis, ihn zu schlagen, zu küssen, ihn in der Luft zu zerreißen, ihn zu berühren, zu verwöhnen, ihm das Genick zu brechen, ihn zu halten, an sich zu pressen....er wollte ihn, hasste ihn, verdammte ihn, respektierte ihn, verachtete ihn....Er konnte sein arrogantes, siegessicheres Lächeln nicht leiden, wenn sie sich in einem Duell gegenüberstanden, und trotzdem fand er es anziehend, sexy....Er konnte seinen Gerechtigkeitsfimmel nicht leiden, seine Selbstgefälligkeit oder seinen Hochmut, ganz zu schweigen von der Art, mit der er Verlierer behandelte....von oben herab, demütigend, triumphal, grinsend, überlegen....aber nie, wirklich nie, war er faszinierender, königlicher, verabscheuungswürdiger, hinterhältiger, fieser, erotischer, begehrenswerter als in eben diesen Momenten, da er sein Geschick und seine scharfe Intelligenz unter Beweis stellte....!! Eine seltsame Sehnsucht teilte sich seiner Persönlichkeit mit, eine, die mit Yami zusammenhing und die er nicht begreifen konnte. Er näherte sich ihm, seine Brust wogte vor Empörung, Wut - und Erregung. Er konnte nicht mit dem Pharao....aber auch nicht ohne ihn, das hatte er nun kapiert. Sein Herz klopfte wie rasend, als violette Blitze ihn trafen, entschieden und furchtlos. Der Meisterduellant hatte sich um keinen Millimeter zurückbewegt. Er wich ihm nicht aus. Bei allen Göttern Ägyptens....warum nur machte ihn dieser Mann halb wahnsinnig?!

"Pharao....!"

"Grabräuber....?"



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  jyorie
2013-02-25T16:24:07+00:00 25.02.2013 17:24
Hey ^_^

Bei so einer reise und aufgezerrten Kräften, Hunger, Durst und den anstrengenungen liegen
die Nerven blank! Hi hi, jetzt haben die beiden endlich mal Tacheles geredet *grummel* wie
kannst du an so einer stelle nur einen chliffhanger machen?
*tomaten sucht* (war ja dein Vorschlag)
*hm ... Keine mehr da*
*schulter zuckt*
*dann bewerf ich sich eben mit Wattebausch*
>.<

Ich bin gespannt ob sich die beiden jetzt annähern??

CuCu Jyorie

Von:  Aletalis
2006-04-26T18:32:19+00:00 26.04.2006 20:32
hahhhh *dahin schmelz* sogar die Kapi Überschrift is cool

das *sprachlos ist (kommt selten vor)* einfach göttlich
ich habe plötzlich das Bedürfniss zu Baden
aber *rausguck* erst wenn es dunkel ist

und ich kanns nur immer wieder tun *verbeug*

Tschau schreib schnell weiter!
Von:  Disqua
2006-02-14T23:38:44+00:00 15.02.2006 00:38
Schmoll
ich bin nicht das erste das hier rein schreibt,
daher schmoll *gggg*

Aber eeeeeeeeeeeeh egal,
ich find die story einfach weiterhin nur genial,
kann mich da eh nur wiederholen *das ja auch tut*
Aber schreib auch brav mal weiter, will ja wissen wie es weiter geht
Von: abgemeldet
2006-02-13T15:50:55+00:00 13.02.2006 16:50
Jaaaaaaaaa! Küssen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Na los!!!
Die Dialoge werden immer... anspruchsvoller *g* [Ironie xD]
Boah, nutz die Situation, lass sie küssen! *weiterlesen will*
Und dann versalz es mit Apophis *gggg* Na los!!! *drängel*
Die Beschreibung vom Sonnenuntergang is dir richtig gut gelungen!
Und die kleine Rauferei war beeindruckend gechildert!
Nur Mut! Weiter so!!!!
*anfeuer* *Daumen drück*
*kiss* *knuff*

Da ~*~Lolchen~*~


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