Das Ziel
Moin ^^
Bitte schön, bitte sehr, ein Kapitel. Ein letztes Kapitel, das seiner Autorin eine ganze Menge Kopfschmerzen verursacht hat. Aber das wäre jetzt ja geschafft, und JETZT kommt mein Abi. Halleluja.
Mir fällt gerade auf, dass ich an dieser FF fast 14 Monate geschrieben habe. Das dürfte neuer Rekord sein… joa. Gott, was bin ich schreibfaul geworden ._.“
Und JA! Das ist das Ende ^__^
Aufgrund einiger Verwirrung aber noch ein kurzer Erklärungsansatz: Man beachte den Titel. Mating Season. Es geht in dieser FF nicht um die Rettung der Digiwelt, die ist nur ein Rahmen. Wer sehen will, wie Digimon gegen andere Digimon kämpfen um den ein oder anderen Planeten zu retten, der soll die SErie schauen. Hier geht es um die Beziehung zwischen Taku und Kou. Die FF beginnt mit einem logischen Punkt für einen Anfang _in der Beziehung_ und endet mit einem logischen Punkt für ein Ende _in der Beziehung_. Der Rahmen ist wurscht. Vielleicht werden sie sie retten, vielleicht gehen sie alle drauf... kann alles passieren. Aber für dieses Stadium der Beziehung zwischen den beiden ist es einfach unwichtig - und würde zu lange dauern.
Die Serie endet mit dem für sie entscheidenen Ereignis: Rettung der Digiwelt, Zurückschicken der Kinder. Andere Handlungsstränge, zB die Beziehungen zwischen ihnen werden an vollkommen unwichtigen Punkten unterbrochen.
Die FF endet mit dem für sie entscheidenden Ereignis: Siehe Ende.
Au revoir, mes amis. Irgendwann hört ihr sicher wieder von mir, die Frage ist nur, wann…
Ich hatte jedenfalls Spaß an der FF, und hoffe, sie hat euch auch gefallen, obwohl ich euch bei den letzten paar Teilen unmenschlich lange hab warten lassen… und vielen herzlichen Dank für die ganzen lieben Kommis ^__^ Ich hab mich über jedes kringelig gefreut ^____^
Ciao!
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Scheinbar war er doch noch etwas erschöpfter gewesen, als gedacht, denn als Takuya etwas später die Augen mal wieder öffnete, hatte er geschlafen.
Sehr lange geschlafen.
Und sehr gut geschlafen.
Nur der Grund dafür, dass er so gut geschlafen hatte, war augenscheinlich verschwunden, weswegen er wohl auch aufgewacht war.
Verschlafen richtete er sich etwas auf, und sah sich suchend um. Junpei, Izumi und Tomoki schliefen noch tief und fest, nur Kouichi blinzelte ihn müde an: „Wenn du meinen verehrten Bruder suchst, der ist mal für kleine Gabumon.“
Takuya sah ihn fragend an.
„Auf dem Weg dorthin ist er auf mich draufgetreten. Versuch du mal, weiter zu schlafen, wenn du einen ganzen Kerl auf deinem Schienbein stehen hast“
Takuya grinste nur, bettete seinen Kopf wieder in die Armbeuge, und wünschte sich seinen Kuschelkou zurück, der auch tatsächlich nach nicht einmal einer – natürlich ewigen – Minute wieder kam, mit leicht schmerzverzerrtem Gesicht, aber in erster Linie total verschlafen: „Ich werde nie wieder bei zwanzig Grad unter null im Freien pinkeln...“, grummelte der Kleine, ließ sich auf seinen Platz nieder und schmiegte sich an Takuya, dessen Blut sich schon wieder auf in ferne Welten machte.
„Da friert man sich die wichtigsten Teile ab, und überhaupt wird einem scheußlich kalt!“
Und da man ja ein Gentleman war, kam man der indirekten Aufforderung nach und nahm das Prinzeschen auf dem Stecknadelkopf ganz fest in den Arm. Dieses sah auch sofort wieder etwas zufriedener aus und steckte seine Hände zwischen die Felle auf Takuyas Brust.
Kurze Zeit genoss zumindest Takuya diese Situation noch, dann schlummerte auch schon wieder weg.
Als er das nächste mal aufwachte, stand die Sonne direkt über ihnen und Junpei und Tomoki waren bereits wach und beklagten sich flüsternd darüber, dass die Bananen zu Bananeneis geworden waren, vom Wasser gar nicht zu reden. Kouji lag einige Zentimeter vor ihm, und betrachtete hochkonzentriert sein Gesicht.
„Morgen“, er lächelte und zog eine Hand aus den Pelzen, um einige Bröckchen Schnee aus Takuyas Haaren zu ziehen, und den Kapuzenpelz wieder zurecht zu rücken.
„Guten Morgen… oder Mittag...“ so oder so, es war zu früh, um die vielen Informationen zu verdauen, die seine Hormone gerade an sein Hirn sendeten.
„Alle wach? Dann wollen wir weiter!“, unterbrach Izumis Befehl seine ohnehin noch nicht wirklich vorhandenen Gedankengänge.
„Wollen?“, brummte Kouichi von hinter Kouji, und sah wahrscheinlich gerade genauso begeistert aus er Wäsche wie sein kleiner Bruder, der mit diesem Gesichtsausdruck übrigens zum anbeißen süß aussah.
„Ja, wollen. Es sei denn, es ist dir lieber, für jetzt und in alle Zeit hier zu bleiben, und kläglich zu verhungern – oder zu erfrieren, was genau als erstes passieren wird, kann ich dir leider auch nicht sagen“
Schneewittchen konnte dominant sein?
Schneeweißchen war die reinste Domina!
„Izumi… wir wollen ausschlafen!“, maunzte ersteres in diesem Moment mitleidserregend, was bei dem Mädchen, das sich gerade zwischen ihnen aufbaute, und gefährlich ungeduldig von einem zum anderen sah, aber nicht die geringste Wirkung zu zeigen schien.
Zu schade.
Man erhob sich also meckernd und motzend unter dem gestrengen Kommando von Herrin Izumi, machte noch mal kurz Pinkelpause (und Takuya musste Kouji in allen Punkten recht geben. Es war ar…mselig kalt. Zu kalt für so sensible Körperteile.),und dann nahm ein jeder seinen Platz wieder ein, und die Tortur begann von neuem.
Takuya versuchte zwar, sich mit Gedanken an die vergangene Nacht zu wärmen, aber irgendwie wollte diese Art der Hitze seine Beine einfach nicht erreichen…
„Ist das eine Fata Morgana?“, fragte Kouji schlussendlich, nachdem er vor etwa zwei Minuten wie erstarrt stehen geblieben war, Junpei in ihn hineingerannt war, sie beide umgekippt, und anschließend wieder aus dem Schnee herausgezogen worden waren.
„Nein, das ist Schnee“, Kouichi sah ihn leicht genervt an: „Was meinst du?“
„Na das da!“, Kouji ignorierte den ersten Teil, und deutete mit einem triumphierenden Blitzen in den Augen nach vorne in den Einschnitt zwischen den beiden Bergen, die vor ihnen lagen.
Dort zeichnete sich tatsächlich ganz leicht eine Silhouette gegen den inzwischen wieder stahlblauen Himmel ab.
„Ich glaube… nicht“, Takuya beugte sich nach vorne, erkannte natürlich nicht viel mehr, war aber sowieso viel zu beschäftigt damit, Kouji nicht im Laufe eines spontanen Freudentaumels um den Hals zu fallen und… besser nicht darüber nachdenken.
Würde nur peinlich werden.
„Bei allen Eisheiligen… wir sind da!“, Izumi war hinter ihnen auf das Boot geklettert um über die Herren hinüber schauen zu können: „Naja… fast zumindest. Aber heute dürften wir es noch schaffen“
DAS war doch mal eine gute Nachricht.
Zur Abwechslung.
Wurde auch Zeit.
Wie auch immer. Plötzlich mit viel mehr Elan, die Kälte in den Beinen nicht mehr ganz so sehr fühlend (ob das eher mit den Erfrierungen oder der Euphorie zusammenhing konnte Takuya leider nicht ganz so genau bestimmen), in einem geradezu schnellen Trab setzten sie sich wieder in Bewegung, und so erreichten sie nach erneuten 3 Stunden, die sie größtenteils damit verbracht hatten, nach vorne zu stieren, zu versuchen, das Schloss telepatisch dazu zu bringen, näher zu kommen, zu schweigen, zu gehen, zu frieren und zu schweigen, endlich den Berghang, wo die Schneedecke nicht mehr bis zu den Hüften sondern nur noch bis zu den Knien reichte.
Und so abstrus es klang, aber es war eine enorme Erleichterung.
„Und jetzt?“
Die Sonne machte sich gerade daran, hinter einem der Berge unterzugehen, und sie standen mehr oder weniger ratlos vor dem verschlossenen Tor einer geradezu gigantischen Mauer aus Stein.
„Weiß nicht, aber mir ist kalt“, brummte Tomoki auf Junpeis Frage hin: „Takuya, frag mal dein Handy“
Sofort begann Takuya, seine Hand unter den endlosen Lagen von Fell zu vergraben, um die Tasche zu finden, in der das Handy sich befinden sollte, ungeduldig beobachtet von fünf sehr verfroren aussehenden Wesen.
„Hab’s!“
Und es hatte nur vier Minuten gedauert! Freude!
„Na dann, Eremit. Sind wir hier richtig?“
~Ja
Ach… schön. Und weiter?
„Gib mir mal…“, befahl Kouji von hinten und nahm Takuya das Gerät aus der Hand und fauchte: „Und warum bitte stehen wir dann noch hier draußen? Ist das Schloss kaputt oder was?“
Keine Antwort. Dafür knarrte es vor ihnen, es gab einen Ruck, einer der Torflügel bewegte sich einen Zentimeter, stockte dann, es knarrte wieder, und Takuya drängte sich langsam der Verdacht auf, dass das gute Stück zugefroren war.
Eine halbe Ewigkeit später war die Tür soweit offen, das man nicht nur durchkam, sondern dass sie auch ihr Kanu durchschleppen konnten. Prinzeschen ließ sich nicht lange bitten, grummelte leicht, aber erleichtert, und schlüpfte hindurch.
„Na ja…“, kam es von jenseits des Tores, und sofort folgte ihm die anderen.
Tatsächlich befand sich hier nicht gerade das, was sie erwartet hatten – ein warmes Zimmer, möglicherweise mit Kamin oder zumindest mal etwas anderes als Schnee und Eis.
„Typischer Fall von Vorhof, würde ich sagen“, bemerkte Kouichi und trat etwas Schnee: „Aber zumindest nur noch ein paar Zentimeter Schnee. Suchen wir uns nen Eingang…“
Der Eingang war schnell gefunden. Zwei unauffällige kleine Holztüren waren etwa zwanzig Meter links und recht des Tores in die Wand eingelassen, durch die man in einen schmalen Gang gelangte, der geradezu in den Berg hinein führte und in einer großen Halle mündete.
„Willkommen“, begrüßte sie eine dünne Stimme.
Es kam, was kommen musste, man sah ratlos in der Gegend herum.
Erst auf Augenhöhe… Wand, Wand, Treppe, Wand, Kerzenständer, Wand, Treppe, Wand, Wand. Kein Eremit.
Nach oben? Decke, Gebälk, Decke, Spinnennetz, Decke, Staub, Lampe, eine Fledermaus, Gebälk, noch ein Spinnennetz, Decke. Kein Eremit – es sei denn es war die Fledermaus, was der Digiwelt durchaus zuzutrauen gewesen wäre.
Unten? Boden, Staub, Boden, Teppich, Treppe, Boden, Erdmännchen, Boden... – Erdmännchen?
„Gut, das ist ein neuer Höhepunkt der Seltsamkeit…“, murmelte Izumi, nachdem sie und das Erdmännchen sich einige Zeit lang schweigend und verwirrt angestarrt hatten.
Genau betrachtet war das Erdmännchen nicht wirklich ein Erdmännchen. Sein Fell war braun, sein Schwanz lang, seine Pfoten vier, seine Augen klein, süß und schwarz... aber es trug einen kleinen, schwarzen Umhang mit Kapuze, einen kleinen, schwarzen Gürtel und kleine, schwarze Hand… Pfotenschuhe.
„Was? Hast du was gegen Nagedigimon?“ fragte es leicht eingeschnappt und Izumi schüttelte entsetzt den Kopf: „Nicht doch! Wie kommst du darauf? Wir sind es nur nicht gerade gewohnt, ein… du bist doch der Eremit, oder?“
„Höchstpersönlich!“, offensichtlich stolz, gleich erkannt geworden zu sein stupste es die Nase in die Höhe und richtete sich zu seiner ganzen Größe – von schätzungsweise dreißig Zentimetern – auf.
„Ist das niedlich!“, flüsterte Kouji begeistert und sah den Eremiten an, als würde er ihn gleich in sein Puppenhaus stecken wollen. Takuya sah ihn leicht zweifelnd an, was Kouji mit einem etwas pikierten Blick quittierte. Lächelnd drehte Takuya sich wieder um und wandte sich an den Eremiten: „Ähm… Eremit? Wir wollen ja nicht unhöflich erscheinen oder mit der Tür ins Haus fallen oder so…“
Kouichi schnaubte leise.
„Aber uns ist schweinekalt, wir sind müde, verschwitzt und hungrig. Wäre es möglich, dass wir erst mal Zimmer, Bäder und etwas zu essen bekommen, bevor wir hier irgendwas retten?“
„Sicher doch“ piepste der Eremit und drehte sich um: „Folgt mir!“
Das war nicht wirklich nötig, denn Erdmännchen und Treppen schienen sich nicht nur schlecht zu verstehen, sondern geradezu natürliche Feinde zu sein.
Nach drei Stufen und einigem unterdrückten Kichern bei Kouji seufzte Tomoki auf, ging zum Eremiten, nahm ihn hoch, ging die Treppe hoch und setzte ihn dort wieder ab.
Der Eremit sah nicht wirklich begeistert zu ihm hinauf: „Danke“
Ein schmollendes Erdmännchen. Das war doch auch mal was…
Gebannt starrte Takuya aus einem der Fenster und wunderte sich noch immer, warum man diese von außen nicht sehen konnte.
Der Eremit hatte sich wieder gefangen, Tomoki seine Respektlosigkeit mehr oder weniger vergeben (Kouji tippte auf weniger und Kouichi ließ ein undeutliches Brummen von wegen ‚du wirst es schon wissen’ hören, was der Kleine wiederum mit einem beleidigten Blick kommentierte und den Rest der Anwesenden zum Grinsen brachte), ihnen großzügig eingerichtete Zimmer samt Bädern zugewiesen, und eine halbe Stunde später hatte ein kleiner, weißlicher Geist mit Schürzchen ein Tablett gebracht, das brechend voll mit verschiedensten Nahrungsmitteln – Takuyas Aufmerksamkeit hatte sich vor allem auf das heiße Zeug gerichtet – und neuen Kleidern – einem schwarzen Umhang sowie schwarzer Unterbekleidung - war.
Einlanges, heißes Bad, ein ebenso langes Essen und einige Minuten faulen Herumliegens später stand Takuya jedenfalls an seinem Fenster und sah hinaus, als in seinem Rücken die Tür geöffnet wurde.
Überrascht drehte er sich um, und entspannte sich sofort wieder, als Kouji mit frisch gewaschenen und hochgebundenen Haaren, in seinen neuen Eremitenaufzug gekleidet und mit eindeutig besser gelauntem Gesichtsausdruck als vorhin vor dem Tor das Zimmer betrat: „Hey“
„Hallo“, antwortete Takuya, etwas neben der Spur: „Stimmt etwas nicht?“
„Nicht die Bohne, mir war nur langweilig. Willst du mich nicht hier haben?“
Äh…
Kokett, der Gute.
„Doch… sicher…“
Und hier sehen Sie Takuya Kanbara, Herr der Rhetorik und gerade kein bisschen durcheinander!
Kouji lächelte nur und schwebte auf ihn zu: „Ich hoffe nur, die Rettung der Welt findet nicht hier in der Nähe statt… ich hab nichts gegen Schnee, aber allmählich hängt er mir zum Hals raus“, stellte er trocken fest und lehnte sich neben Takuya ans Fensterbrett, welcher im Moment etwas mehr mit seinen Hormonen als mit dem Schnee zu kämpfe hatte.
Was machte seine Hand da bitte auf Koujis Hüfte?
Und was machte Koujis Kopf an seiner Schulter?
Hilfe!
„Takuya?“
„Hm…?“
„Ich dachte, du hast ne Freundin?“
Heiliges Gabumon… woher wusste er denn nun schon wieder davon? Äh… antworten, Kanbara! Denken und antworten! – denken mit dem Hirn, bitte…
„Reine Scheinehe. Meine Eltern sind ein klein wenig homophob…“
„Ach so“
Und was machte Koujis Hand an seinem Rücken?
Und was machte seine Schläfe auf Koujis Haaren?
„Machst du mit ihr Schluss?“
Soviel zu Thema denken mit dem Hirn…
„Wenn du das willst, klar…“
„Mhm“
Schön ruhig, die Atmosphäre… auch wenn er sich fühlte, als würde er gleich explodieren.
„Takuya?“
„Hm…?“
„Ich glaube, ich hab Angst.“
„Ich auch, Kleiner. Aber wir schaffen das schon irgendwie.“
„Ich bin nicht klein“
„Doch“
Kouji sah bitterböse schmollend nach oben, Takuya konnte sich angesichts dieses Gesichtchens beim besten Willen nicht mehr zurückhalten und beugte sich nach vorne.
Koujis Fingerspitzen an seiner Wange waren warm, weich und lösten ein wunderschönes Kribbeln aus, und als der Kleine seine verführerischen Augen schloss und sich an ihn schmiegte, befand Takuya die selbstmörderische Wanderung durch die Digiwelt für das beste Ereignis seines Lebens.
„Kouji?“
„Hm…?“
„Ich glaube, ich liebe dich“
„Ich dich auch – würdest du mich jetzt bitte endlich küssen?“
„Sicher doch, mein Schatz“
Nichts lieber als das.