Der Herbst vertrieb alle Wärme - nur nicht die aus unseren Herzen.
Es ist die Zeit des Vergänglichen... des Regens,
der die Tränen der Einsamkeit von meinen Wangen wusch...
Bedächtig hebe ich ein Blatt vom Boden auf-
Ein Ahornblatt... du sagtest mir einmal, wie sehr du diese Bäume liebst.
Genau so, wie ich es tue.
Du liebst den Wald, der nun in blutrot leuchtet.
Ich sehe dich tanzen, inmitten abfallender Blätter,
übermütig, wie der Wind
ergibst du mit ihnen eine Einheit.
Weißt du, wie sehr ich deine Haare liebe, die so
Lodernd wie ein Feuer
Meine Fingerspitzen zu verbrennen mögen?
Du bist ein Wirbelwind -
So aufrichtig, so treu.
Manchmal verstehst du nicht die Welt um dich herum
Genau wie ich sie manches Mal nicht verstehen kann und will...
Weißt du noch, als Menschen
Mit dem Finger auf uns zeigten?
Du hast vor mich gestellt,
mich verteidigt, dich und deine Liebe.
Ich war zu scheu, verstand dich nicht - ich
Wollte fliehen, doch meine Hand hast du umfasst,
sie geküsst und mir ins Ohr geflüstert
wie egal dir die Anderen doch sind - du hast doch mich.
Ich wünschte, ich könnte auch so offenherzig sein,
so ehrlich zu dir wie auch zu mir selbst.
Du kennst mich auswendig - wie ich all meine Bücher,
du liest in meinen dunklen Augen
mein Leid, meine Freuden, meine Ängste.
Manches Mal hat es mir Angst gemacht,
ich stieß dich von mir weg,
wenn du diesen wissenden Ausdruck hattest
in deinem Gesicht.
Ich versperrte mich dir so oft,
wenn du mich trösten wolltest, mir
deine Schulter angeboten hast.
Du weißt, dass ich es hasse, in deiner Gegenwart zu weinen.
Ich will stark sein, für uns beide.
Doch ich bin nicht einmal stark genug um mich zu stützen.
Du willst mich tragen, wenn ich zu schwach zum Gehen bin,
hast du mir einst gesagt. Ich fragte dich:
Bin ich nicht eine Last für dich?
Ein Mädchen, das keine Gefühle in sich trägt-
Verdienst du nicht etwas Besseres als mich?
Du hast nur gelacht, so wunderschön und hell.
Du hast mich umarmt, das erste Mal geküsst,
Feuer hüllte mich so sorgsam ein,
hatte keine Angst mehr zu verbrennen.
"Ich liebe dich", hast du gesagt.
Ich konnte es nicht erwidern, doch du hast gewusst
Was ich für dich fühle.
Ein Blick in meine Augen hat dir gereicht,
andere hätten ein Geständnis gewollt - nur nicht du.
Du nahmst mich auf, mit solcher
Selbstverständlichkeit.
Ich trat ein in eine Welt, die mir so unbekannt erschien,
doch mit dir an meiner Seite hatte ich keine Angst...
Du drehst dich zu mir um.
Deine Augen leuchten wie Smaragde.
Ein Lächeln umspielt meine blassen Lippen,
sie sehnen sich nach deinen.
Ich spüre deine langen, schlanken Finger.
Sie schieben zärtlich die Kapuze zurück,
tadelst mich erneut, dass ich mein Gesicht nicht mehr
vor dir verbergen solle - ich sei so schön für dich.
Dein Lächeln lässt mich schaudern,
erröten mein Gesicht.
Die Fingerspitzen bahnen sich einen Weg
Durch meine Haare, es tut so gut
Dich zu spüren.
Wie gerne hätte ich es dir gesagt,
doch du kommst mir zuvor...
"Es ist in Ordnung... du weißt dass ich alles in deinen Augen lesen kann..."
Ein zarter Kuss durchbricht mein Schweigen,
dein Körper wärmt mich, deine Liebe.
Ahornblätter tanzen um unsere Erscheinung,
so sacht, begierig, neugierig.
Lass diesen Moment niemals mehr vergehen.
"Der Herbst... ist so vergänglich..." - "Ich weiß... doch unsre Liebe nicht..."
