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Verfluchte Liebe

von

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Der Schmerz in ihrer Seele

Titel: Verfluchte Liebe (6/circa 35)
 

Autor: KimRay
 

e-mail: KimRay@gmx.de
 

update-info: http://de.groups.yahoo.com/group/kimrays_2004/
 

Kategorie: ??
 

Unterkategorie: Drama
 

Inhalt: Voldemort ist besiegt, Lucius Malfoy ein Held und Harry zerbrochen, doch noch ist das Spiel nicht beendet und noch immer mischt Albus Dumbledore die Karten.
 

DISCLAIMER: Alle urheberrechtlich geschützten Figuren in dieser Story gehören natürlich den jeweiligen Eigentümern. Ich habe sie mir nur ausgeliehen. Einzig die Idee und neue Charaktere sind komplett von mir.
 

Anmerkungen: ...*traut sich nicht, was ANZUMERKEN*
 

Beta: FiZi und Shirokko - wie immer big thanks an Euch.
 

Big thanks für die kommis geht an: Jeanca, AyaScythe, sekhmet, Asagao und VampirHunter. Weiter so.
 


 

~ Kapitel 6 ~

Der Schmerz in ihrer Seele
 

Flashback
 

//... "So, so, wir treiben uns also nach der Ausgangsperre in den Kerkern herum?" Ich glaube, so zufrieden hatte er sich in meinen Ohren noch nie angehört.

Wie konnte ich mich nur ausgerechnet von ihm hier unten erwischen lassen und wieso verdammt noch Mal hatte ich ihn auf der Karte des Rumtreibers nicht in diesem Gang gesehen?

"Du scheinst eins zu vergessen, ich bin genau wie du Vertrauensschüler und darf mich auch nach der Ausgangssperre noch frei im Schloss bewegen!" Lahme Ausrede, hier unten hatte ich nichts zu suchen. Das war das Revier der Slys. Sein Revier!

"Ach und das gibt dir das Recht, im Zaubertränkekerker rum zu schleichen?" Er kam näher. Ich wich vorsichtig zurück. Inzwischen traute ich ihm alles zu.

"Weißt du, ich glaube nicht, dass dich das was angeht!" Musste er doch nicht wissen, dass ich meine Aufzeichnungen verschlampt hatte und noch ein paar Hausaufgaben erledigen musste.

"Falsch Potter, entweder hast du eine gute Ausrede, oder wir fragen Professor Snape, was er von der Geschichte hält." Das würde sowieso passieren, warum also Ausreden erfinden?

"Was? Keine Antwort!" Plötzlich piekte mich sein Zauberstab in die Brust. Wo kam auf einmal die Wand in meinem Rücken her?Ich kniff die Augen zusammen und funkelte ihn an.

"Treib es ja nicht zu weit!" Meine Stimme klang kalt. Das schaffte ich genauso gut wie er.

"Wie weit darf ich es denn treiben?"

Und da war es wieder passiert. Er gab jeder Diskussion zwischen uns mit nur ein paar Worten eine ganz andere Richtung.

Schneller als er es wohl erwartet hatte, war mein Zauberstab in meiner Hand und auf seinem Gesicht machte sich Überraschung breit. Er durfte nicht denken, dass er mich so kriegen würde.

"Zurück, auf der Stelle!" Mein Zauberstab zielte auf seine Kehle.

"Glaubst du wirklich...Harry?" Und im nächsten Moment lagen seine Lippen auf meinen...//
 

Flashback Ende
 

Harry schrak keuchend aus dem Schlaf. Seine Lippen prickelten und sein Körper brannte. Gott, wie er diese Träume hasste. Immer wieder zerrten sie Erinnerungen ans Licht, die er am liebsten vergessen würde.

"Ganz ruhig, Harry, es ist alles okay!" Jemand legte ihm ein feuchtes Tuch auf die Stirn und Harry brauchte einen Moment, um zu begreifen, dass Ron bei ihm war.

"Wie lange war ich weg?"

"Seit gestern Morgen!" Also ganze zwei Tage, denn es dämmerte draußen.

"Was ist passiert?" Das Einzige, woran er sich erinnern konnte, war Dracos Gesicht. Alles andere war grauer Nebel.

"Malfoy, die Ratte, ist ausgetickt! Er hat rumgemault und hat sich eingemischt! Professor Lupin hatte keine Chance, denn plötzlich hat das totale Chaos geherrscht. Die Slys sind ausgeflippt und Seamus hat Nott verprügelt...tja...und Malfoy...die verdammte Schlange hat dir einen Pulsus duplex verpasst!..." Harry langte nach seiner Brille und stand auf.

Mit Rons Worten waren die Bilder zurückgekommen. Ihr lächerliches Duell, Dracos Protest gegen die Show, die sie abzogen und sein Eingreifen. Es schnürte ihm die Luft ab und er konnte Ron das nicht sehen lassen.

"Hey, bitte bleib liegen, ja! Pomfrey killt mich, wenn irgendwas ist! Ich musste ihr versprechen aufzupassen!" Ron folgte ihm besorgt mit den Augen, als er zum Fenster ging.

"Ich bin okay!" Das ließ bei seinem Freund alle Alarmglocken losgehen. Harry war nach einem Knockout nie okay. Er wich ihm aus.

"Harry, bitte!"

"Ich sagte, ich bin okay!" Es klang aggressiver als geplant und er lehnte sich mit der Stirn gegen das kalte Glas des Fensters. Ihm war schwindlig und er müsste sich hinlegen, doch er konnte Ron nicht ansehen.

Ron wusste, dass er log.

"Harry, was ist mit dir los?"

Es war die gleiche Sturheit, wie auf dem Quidditchfeld, die gleiche Entschlossenheit, nicht zu zeigen, was in ihm vorging, die gleiche Ignoranz seines Zustandes.

"Was soll mit mir sein? Ich hatte einen verdammten Knockout, Ron!" Harry versuchte seine Stimme unter Kontrolle zu bringen, doch er schaffte es nicht. Er sah im Fensterglas, wie Ron hinter ihn trat und versuchte erneut, sich zusammenzureißen, doch da zwang er ihn auch schon herum.

"Hör auf mir was vorzumachen! Das lass ich dir einmal durchgehen, aber nicht zweimal!" Harry stieß ihn weg.

"Lass mich in Ruhe!!" Er versuchte sich erneut abzuwenden, doch Ron hinderte ihn.

"Harry, hör auf damit! Ich weiß, dass die Situation für dich unerträglich ist...ich bin hier, weil ich dir helfen will!"

"Du weißt gar nichts...gar nichts, Ron!" Ron, inzwischen fast einen Kopf größer als Harry, starrte auf seinen gesenkten Kopf. Seine Stimme klang brüchig. Vermutlich hatte er Recht. Vermutlich hatte er wirklich keine Ahnung von dem, was in ihm vorging, denn er wusste, dass Harry die Tränen in den Augen standen.

Und dann tat er etwas, von dem sie eigentlich übereingekommen waren, es niemals zu tun. Er nahm Harry in die Arme und es überraschte ihn nicht wirklich, als dessen Widerstand nur sehr spärlich ausfiel, bevor sich dessen Finger in seinen Umhang krallten und Harry sich verzweifelt an ihn klammerte.
 

Flashback
 

//... "Oh man...das war ein geiles Spiel! Du warst so was von erstklassig...Malfoys Gesicht war eine Wucht, das war doch sicher nicht mal ein Inch!" Ron ließ sich schwer neben mich aufs Bett fallen und augenblicklich schrillten bei mir trotz des übermäßigen Butterbiergenusses alle Alarmglocken.

Das war nicht gut, gar nicht gut!

Ich rutschte hastig von ihm weg. Es war nicht das erste Mal, dass wir so dalagen, doch es war das erste mal, dass ich mir bewusst war, warum es mich immer so nervös machte, nicht dass ich auf Ron stand, gewiss nicht, er war mein Freund, aber nervös machte es mich trotzdem, erst recht wenn ich alles andere als nüchtern war.

In den Sommerferien war ich auch alles andere als nüchtern gewesen.

"Was is los, Harry!" Ron rollte sich auf den Bauch, stützte den Kopf auf die Rechte und sah mich mit trunkenem Blick an. Plötzlich lachte er. "Hey, du bist rot wie 'ne Tomate. Etwa wegen Ginny?" Nein, gewiss nicht wegen Ginny. Im Moment machte mir ein anderer Weasley Probleme.

"Mach dich in dein Bett, Weasley, du bist besoffen! Wir sind beide besoffen!"

"Na und, ist das ein Problem? Ich bin nich müde! Was ist jetzt mit Ginny?" Armer, naiver, verliebter Ron. Wenn du wüsstest, was vor ein paar Tagen im Kerker abgegangen ist, würdest du keine dummen Fragen mehr stellen, sondern die Flucht ergreifen.

Ich versuchte aufzustehen, doch alles schwankte um mich und ich wollte nur noch schlafen.

"Harry, sag schon! Ich will nich noch mal fragen!?" Ich schaffte es mich aufzusetzen und wollte mich dünne machen, doch Ron gab mir keine Chance. Er packte mich am Kragen und zerrte mich nach hinten.

Eine wirklich dumme Idee, denn nun fanden wir uns Nase an Nase wieder. Das war wohl auch ihm ein wenig zu nah, denn verstört brachte er Abstand zwischen uns. Ich blieb wo ich war und ließ ihn nicht aus den Augen, plötzlich sehr, sehr übermütig.

"Was is, gehst du jetzt in dein eignes Bett oder willst du mit hier schlafen?" Jetzt ritt mich wahrscheinlich der Teufel. Anders konnte ich mir nicht erklären, woher ich die Frechheit nahm diese Frage zu stellen. Ron wurde augenblicklich dunkelrot.

"Da...da...das ist aber...jetzt nicht dei...dei...dein Ernst, oder?"

"Was wäre wenn?"

"D...d...d...dann müsste ich da...da...dankend ablehnen!" Sah ganz so aus, als habe mein Freund verstanden, worum es ging. Ich funkelte ihn aufmerksam an und war auf seine Reaktion gespannt. Plötzlich war ich nur noch halb so betrunken wie zuvor, denn ich wusste, dass das im Ernstfall das Ende unserer Freundschaft sein könnte, vor allem, wenn er irgendwann hinter diese Sache mit IHM kam.

"Dann solltest du das schnell tun!" Ron, wohl dank des Adrenalins auch um einiges nüchterner als zuvor, starrte mich einen Moment lang an und ließ sich dann in sicherer Entfernung wieder auf mein Bett fallen.

"Ich fass es nicht!" Diese Reaktion überraschte mich jetzt doch ein wenig. Er war viel zu gelassen.

"Du fasst was nicht?...Dass ich wahrscheinlich schwul bin? Keine Sorge, mir ging es ähnlich!", brachte ich es nun deutlich auf den Punkt. Ron blieb ganz cool.

"Woher willst du's dann wissen?" Meine Güte!

"Ich kann mir nicht vorstellen, dass du das wirklich wissen willst!" Ich musste ihn nicht ansehen, um zu wissen, dass er schon wieder rot war. "Mich würde eher interessieren, warum es dich so überhaupt nicht stört!"

"Für was hältst du mich? Einen engstirnigen Idioten?"

"Ganz bestimmt nicht, nein... es... es überrascht mich nur!...Ich weiß nicht mal, wie ich auf die Idee gekommen bin, es überhaupt zu sagen!"

"Du wolltest es noch fast zwei Jahre für dich behalten? Harry, träum weiter!" Da kannte Ron mich aber schlecht, doch das würde ich ihm nicht sagen!

"Also, warum stört es dich so wenig?" Das wollte ich jetzt wirklich wissen. Ich konnte ihn leise lachen hören.

"Bill hatte sein Coming-out schon vor einer ganze Weile! Und ich muss sagen, du bist erschreckend früh drauf gekommen. Er hat gesagt, er habe Jahre gebraucht, um es richtig zu begreifen!"

"Bill? Ehrlich?" Der Gedanke war irgendwie... nun ja... verführerisch.

"Würde ich lügen?"

"Gewiss nicht!" Es überraschte mich nur. Mir war es nicht schwer gefallen, drauf zu kommen. Man braucht nur die richtige Anleitung. Die Erinnerung daran war alles andere als willkommen und ich verdrängte sie energisch.

"Was ist das für ein Ausdruck auf deinem Gesicht?", fragte Ron nun mit einem fiesen Grinsen und ich bemerkte, dass er mich beobachtete. Erneut stieg mir das Blut in die Wangen. "Denk nicht mal dran! Bill führt ein Lotterleben! Er wechselt seine Kerle, wie sein Handtuch und ich kann dir versichern, dass er das oft tut!" Das war es nicht woran ich gedacht hatte, doch das war Nebensache.

Noch immer war das fiese Grinsen da und mit einer überraschend schnellen Bewegung war ich über Ron. Sein Grinsen war wie weggewischt.

"Hey..."

"Vielleicht sollte ich es doch testen?...Wenn du schon einen Bruder hast, der meine Interessen teilt!" Nicht das ich je auf die Idee kommen würde! Ron nahm es jedoch ernst.

"Lass das, Harry, sonst sind wir geschiedene Leute!", meckerte er nun mit hochrotem Kopf. Lachend ging ich wieder auf Abstand. Nein, Ron war nicht schwul! Und selbst wenn, musste ich feststellen, dass ich wahrscheinlich kein Interesse hätte. In meinem Kopf spukte ein anderer herum.

"Das war fies, Harry!"

"Ich weiß!"

"Tu das nie wieder!"

"Nie wieder."

"Gut..." und danach begann er mir Verhaltensregeln zu diktieren, von denen ich mir nicht eine merken konnte, denn nun übermannte mich doch langsam der Schlaf und der Alkohol forderte seinen Tribut...//
 

Flashback Ende
 

Die Umarmung gehörte zu diesen Verhaltensregeln, von denen Ron wusste, dass Harry sie gar nicht mitgeschnitten hatte und es war ihm egal, ob er sie nun selber brach. Er wusste nur eins. Harry war am Ende und wenn ihm das half, sich besser zu fühlen, dann war es das Einzige, was zählte. Harry wusste, wohin er gehörte und würde keine falschen Schlüsse ziehen.

Und so standen sie da, Harry weinend in Rons Armen, das Gesicht an seine Schulter geschmiegt. Keiner von ihnen bemerkte, wie die Tür zur Krankenstation geräuschlos wieder zugezogen wurde, genauso wenig wie sie bemerkt hatten, als sie sich öffnete.
 

Hermione rannte. Es war ihr egal, was die Schüler dachten, die sie durch die Gänge hasten sahen. Sie musste allein sein und sie wusste, wo sie das am besten konnte.

Als die Tür des Studierzimmers hinter ihr zufiel, murmelte sie hastig den Spruch, mit dem sie sie auch sonst immer verschloss, ließ sich in den Sessel vor dem Kamin fallen und ließ ihren Tränen freien Lauf.

Die Szene in der Krankenstation hatte etwas in ihr ausgelöst, das sie vollkommen von den Füßen riss. Die Vermutung, dass zwischen Harry und Ron etwas laufen könnte, war ihr in den letzten Wochen schon ein paar Mal gekommen, doch es jetzt mit eigenen Augen gesehen zu haben, war ein Schock. Ein Schock, der ihr mehr Erkenntnisse gebracht hatte als jedes Nachdenken, denn das erste Gefühl, das ihr vollkommen bewusst geworden war während sie Harry und Ron da stehen sehen hatte, war bittere Eifersucht gewesen. Eine Art von Eifersucht, die sie nie verspürt hatte, Eifersucht, die sie wünschen ließ, Voldemort hätte Harry mit diesem letzten Fluch getötet anstatt ihn nur für sein Leben lang zu brandmarken, die sie dazwischen gehen lassen wollte, Ron von ihm wegzerren lassen wollte und Harry weh tun lassen wollte. Eifersucht, die keine Grenzen kannte.

Ron hatte nie an jemand anderem Interesse gezeigt. Er hatte im letzten Jahr an ihr Interesse gezeigt, doch da war sie ebenso wie fast alle anderen Mädchen in Hogwarts in Harry verschossen gewesen. In ihren Augen hatte er sich in keinem Schuljahr so herausgemacht, wie im letzten und er war einer der bestaussehenden Jungs in Hogwarts. Nicht, dass das für sie vorrangig gewesen wäre, nein, sie wusste im Gegensatz zu allen anderen auch noch, was für ein lieber Kerl er war.

Doch er war nicht darauf angesprungen, obwohl sie es mehr als einmal versucht hatte. Jetzt war ihr klar warum. Er war schwul und die heimliche Affäre, die ihm das ganze Jahr angedichtet worden war, war offensichtlich Ron - ihre zweite Wahl. Ron, den sie immer als sichere Bank betrachtet hatte, bei dem es sie nie interessiert hatte, was er tat.

Wann sie Harry aufgegeben hatte, wusste sie nicht. Sie wusste nur, dass die Situation zwischen ihr und Ron da schon verfahren gewesen war und musste sich nun fragen, ob er möglicherweise gemerkt hatte, dass sie auf Harry stand und sie als Konkurrenz betrachtet hatte.

Alles fügte sich zusammen, wie ein Puzzlespiel. Ein Teil passte ins andere und sie war die Verliererin.

Hermione schob den Kopf noch ein wenig tiefer in das inzwischen feuchte Kissen. Warum tat es so weh, etwas zu verlieren, was man nie besessen hatte?

Ich bisher leises Weinen wurde zu einem herzzerreißenden Schluchzen, als ihr die ganze Tragweite dessen, was geschehen war, bewusst wurde und ihre Verzweiflung überwältigte sie vollends. Niemand würde sie hören. Das wusste sie. Und niemand würde sie suchen, wenn sie nicht zum Abendessen kam. Ron hatte damit schon lange aufgehört und Harry hatte mit sich selbst zu tun.

Niemals in ihrem Leben hatte Hermione sich so allein gefühlt.
 

"Hermione, was ist mit dir los?

Hermione erstarrte regelrecht in der Bewegung, als Harry sie vor ihrem Studierzimmer abpasste. Sie war ihm die letzten drei Tage erfolgreich aus dem Weg gegangen und es überraschte sie, dass ihm das offenbar bewusst geworden war.

"Harry..." Erneut mit einer Wut im Bauch, für die sie sich schämte, wandte sie sich langsam zu ihm um.

Seit dem Zwischenfall in VgddK war er noch ein wenig blasser, introvertierter und undurchschaubarer geworden. Die ganze Schule hatte darüber gerätselt, was in diesem Unterricht bei Remus vorgefallen war und niemand verstand, warum Harry überhaupt nicht reagiert hatte.

Malfoy hatte im Moment keinen guten Stand, der einzige, der ihm inzwischen wieder die Stange hielt, war Snape... und natürlich seine Slys. Was blieb ihnen übrig? Er war ihr Held.

"Hermione...du weichst uns aus! Was ist mit dir los! Es gefällt mir nicht, dass du so blass bist!" Harry sah Hermione an und versuchte in ihr zu lesen, doch das war schon immer unmöglich gewesen.
 

Flashback
 

//... "Harry... hey, Harry... warte auf mich!" Ich blieb stehen und sah mich um. Hermione kam den Gang heruntergestürmt und gab sich alle Mühe, mich einzuholen.

"Was ist denn los, Mione!" Ich sah ihr entgegen.

"Willst du auch deine Hausaufgaben für Snape machen?...Ich wollte dich da was fragen!"

Jemine! Hermione kam auf Ideen. Ich konnte mir nicht vorstellen, wobei ich ihr behilflich sein könnte, aber wenn sie unbedingt wollte. Schade, dass Ron abgelehnt hatte die VgddK Hausaufgabe heute schon zu machen. Es wäre eine tolle Gelegenheit gewesen.

"Was denn, Mione?" Sie hatte mich eingeholt und ging nun neben mir her den Gang zu Bibliothek hinunter.

"Na ja... ich... es ist mir jetzt ein wenig peinlich... aber wir sind ja jetzt bei den magischen Kreaturen der höheren Klassifikation angelangt!" Ups!

"Und?"

"Weißt du wo Remus ist?"

Ah ja, jetzt kamen wir der Sache schon näher. Mione wollte wohl ihre Arbeit über die Werwölfe ein wenig aufbessern. Snape würde das sicher nicht gefallen.

"Mione, ich weiß, worauf du hinaus willst, aber ehrlich... glaubst du nicht, dass Snape das übel aufnehmen würde?"

"Ich..." Sie wurde rot und ich musste grinsen. Automatisch legte ich ihr den Arm um die Schultern und zog sie ein wenig an mich.

"Weißt du was, Mione, verlass dich ausnahmsweise mal ganz auf mich! Was die Werwölfe angeht... wäre es ein großer Fehler, Remus rein zu bringen, egal, ob du ihn namentlich erwähnst, oder nicht... aber... ich hab da was für dich!" Mione strahlte mich an, wie ein Honigkuchenpferd und ich fragte mich, was in ihrem Kopf vorging.

Wie wir dann von Hagrids erstklassiger französischer Abhandlung über die Verwandlungsstufen der Werwölfe und ihre Bekämpfung auf mein Liebesleben gekommen sind, weiß ich nicht!

"Und... sag schon!" Mione hatte rosa Wangen und ihre Augen blitzten übermütig. Ich wusste nicht recht, wie ich den Ausdruck in ihren Augen deuten sollte. Darum ließ ich es lieber. Wir saßen an einem der hinteren Arbeitstische, hinter Unmengen von Regalen und Bücherstapeln. Es war Hermiones Lieblingsplatz, ruhig und gut versteckt. Irgendwie fühlte ich mich ziemlich in der Falle.

"Ähm... na ja... ich glaube nicht, dass ich dazu große Lust habe!" Ich hatte wirklich keine Lust, ihr zu sagen, wie viele Mädchen ich schon geküsst hatte. Erstens waren es nicht viele und zweitens waren es in letzter Zeit nur noch Jungs gewesen.

Um genau zu sein: ein Junge. Er.

Es mochte sein, dass ich es schaffte, dieses Eingeständnis mit Mädchen nicht viel am Hut zu haben Ron gegenüber herauszulassen, doch Hermiones Blick veranlasste mich dazu, ihr das lieber verschweigen zu wollen. Etwas an der Art, wie sie mich ansah, gefiel mir nicht. Es irritierte mich und es war völlig neu in ihrem Blick. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, meine beste Freundin sei in mich verschossen.

"Das ist nicht fair, Harry! Ich hab dir gesagt, wie viele es waren!"

"Vielleicht will ich mich ja nur nicht blamieren!" Ron würde es nicht gefallen, wenn er erfuhr, dass sie schon ganze acht Jungs geküsst hatte und einer davon Ray Hays von den Ravens war... der absolute Schwarm aller Mädchen ab der vierten Klasse. Quidditchsucher schienen wohl eine magische Anziehungskraft auf Mädchen auszuüben. Man, wenn ich es mir recht überlegte, musste ich zugeben, dass bei diesem Gedanken sogar ich ein wenig eifersüchtig wurde, auch wenn ich irgendwie bezweifelte, dass Ray IHM Konkurrenz machen konnte, zumindest, wenn es mich betraf.

Seit dem Zwischenfall in den Kerkern hielt er sich zurück. Leider.

"Das kann ich mir nicht vorstellen, Harry, du willst doch nicht etwa behaupten, dass es dir entgangen ist, wie... äh... die meisten Mädchen dir nachschauen!"

Ich bin sicher, dass ich ziemlich dämlich geschaut habe, denn Hermione begann zu lachen, nahm mich in die Arme und zerzauste meine Haare.

"Wenn ich es mir recht überlege... und mal davon ausgehend, dass ich dich wirklich gut kenne... dann muss ich zugeben, dass das wahrscheinlich im Rahmen des Möglichen ist... naives kleines Dummerchen..."

Was das anging hatte sie wohl Recht...//
 

Flashback Ende
 

"Es ist alles okay, Harry! Mach dir keine Gedanken!" Hermiones Stimme klang fest. Zu fest.

Harrys Blick wurde intensiver.

<Starr mich nicht so an... ich warne dich Harry, das vertrage ich nicht... nicht von dir!>

"Es tut mir leid, aber irgendwie glaube ich das nicht! Ich weiß, was du glaubst... aber du irrst dich! Niemand schließt dich aus. Das will weder Ron, noch will ich es... und du weißt, dass du jederzeit zu mir kommen kannst, wenn du Sorgen hast!"

"Ach kann ich das?", es klang schärfer als geplant und Harry nahm das deutlich wahr. <Schau du nur so interessiert... wenn ich dir sage, was du mir antust, interessiert dich garantiert nicht mehr, was mit mir los ist!>

"Mione... ich will nicht, dass du dich ausgeschlossen fühlst! Du bist meine beste Freundin!"

"Harry, es ist alles okay!" Hermione fühlte sich schlecht bei dem, was sie tat. Was auch immer Harry und Ron verband, er wusste nicht, was sie fühlte. Er machte sich nur Sorgen um sie. Er könnte nicht verstehen, dass sie ihn im Moment nicht ertragen konnte. Es war verdammt unfair, doch zum ersten Mal in ihrem Leben konnte Hermione nicht aus ihrer Haut. Da half es gar nichts, zu wissen, dass Ron eh niemals auf sie eingestiegen wäre. Wenn er auf Jungs stand war das nicht zu ändern.

"Das glaube ich dir aber nicht, Mione! Himmel noch mal, warum vertraust du mir nicht mehr! ...Du hast mir immer vertraut und ich mache mir Sorgen um dich! Hab ich dir je einen Grund gegeben mir nicht mehr zu vertrauen?"

"Harry... ich... bitte..."

"Ich will doch nur, dass du nicht unglücklich bist... und du brauchst gar nicht zu versuchen, mir etwas anderes weis zu machen! Du bist unglücklich! ...Ich kann es sehen! ...Bitte, Mione, rede mit mir!" Harrys Rechte legte sich auf Hermiones Schulter. Mit aller Macht versuchte er, sie zum Zuhören zu bewegen und der Blick, den sie ihm entgegen schickte war voller Tränen. In einem Anflug von Verzweiflung, zog Harry sie an sich.

Das war zu viel für Hermione.

"Lass mich... fass mich nicht an!" Hermione löste sich aus der Umarmung und traf Harrys nun völlig irritierten Blick. Es hatte Zeiten gegeben, da hatte sie sich nichts so sehr gewünscht, wie von ihm in den Arm genommen zu werden, doch jetzt konnte sie es nicht ertragen. Sie hatte ihn mit Ron gesehen...

"Hermione...?" Harry verstand es nicht. Es war nicht zu übersehen. Er verstand nicht, warum sie sich weigerte, seine Hilfe anzunehmen. "Mione, was ist mit dir los... ich kenne dich nicht mehr!..." Er hob die Hand, um ihr die einzelne Träne von der Wange zu wischen, die ihrer Selbstbeherrschung entwischt war.

Hermione schlug die Hand weg und plötzlich war ihr alles egal.

"Du kennst mich nicht mehr?... Das sagst ausgerechnet du? ... ich habe schon lange aufgehört, dich zu kennen!"

"Mione, bitte, was quält dich? ...Ich... wir... du weißt, dass wir alles tun würden, um dir zu helfen!" Es war Harrys Ernst. Er wusste, wie Ron reagieren würde, wenn ihm klar wurde, wie schlecht es Hermione ging. Seine Gefühle für sie waren zu tief, egal was er behauptete. Wüsste er, dass jemand ihrer Freundin wehtat, würde er sie beschützen! Ganz gleich, ob sie jemals seine Gefühle erwiderte oder nicht.

Wieder hob Harry die Rechte und versuchte Hermione an sich zu ziehen.

Es war wie ein Kurzschluss. Später würde sie es als genau das empfinden und wissen, dass es so war. Als Harrys Hand ihre Schulter berührte, brannten Hermione die Sicherungen durch.

Es war die gleiche Hand, die Ron gehalten hatte. Die Hand, die den berührte, von dem sie inzwischen wusste, dass er im Moment alles war, was sie wollte.

"Lass mich in Ruhe!"

Es ging so schnell, dass Harry keine Chance hatte zu reagieren. Hermiones Hand traf seine Wange mit einem lauten Knall.

Es tat nicht wirklich weh. Dazu war sie nicht kräftig genug. Es war nicht die erste Ohrfeige in Harrys Leben, doch etwas zerbrach dabei in seinen Augen, das konnte Hermione deutlich sehen. Voller Entsetzen schlug sie die Hände über den Mund.

"...Harry..." Was hatte sie getan?

Harry sah sie an, mit der gleichen Kälte im Blick, die er allen anderen zeigte und von der Hermione wusste, dass sie nur verbarg, was er fühlte. Niemals zuvor hatte er auch sie so angesehen.

"Es... es... es tut mir leid... wenn ich dir zu Nahe getreten bin... Das... das wollte ich nicht!", kam es ihm emotionslos und leise über die Lippen, bevor er sich abrupt abwandte und ging.

"...Harry... es tut mir leid... es... oh Gott, was habe ich getan?" Endgültig am Ende begann Hermione zu schluchzen und es war nicht zu vergleichen mit dem Weinen, das sie geschüttelt hatte, als ihr klar wurde, was Harry und Ron verband. Da hatte sie ihre Illusionen verloren. Diesmal hatte sie möglicherweise ihren besten Freund verloren.

Verzweifelt fuhr sie herum und rannte davon, erneut auf der Suche nach Zuflucht, die sie nicht finden würde.
 

tbc



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2006-03-05T22:24:58+00:00 05.03.2006 23:24
Sorry das mein Review erst jetzt kommt, aber ich hab es einfach net schneller hinbekommen *drop*

Ich könnte Hermine echt was antun. Ich meine Ok, ich verstehe warum sie enttäuscht ist usw., aber warum muss sie Harry gleich so wehtun?
Sie weiß genau wie es um ihn bestellt ist und wenn er schon eine umarmung braucht (auch wenn es der liebhaber ist) hätte sie sehen müssen, dass Harry total verzweifelt war.
Na ja aber wieder großartig geschreiben!

Greets Jeanca
Von:  Sinia
2006-03-03T17:25:06+00:00 03.03.2006 18:25
sollte eher Harry hinterherrennen das Stück *gg*
schreib schnell weiter ja
Von: abgemeldet
2006-02-28T06:49:47+00:00 28.02.2006 07:49
So nun bin ich endlich fertig mit dem Lesen der Story und ich kann nur sagen wow, diese Geschichte ist wirklich gut geschrieben und alle Charaktere handeln wie sie es auch im Buch getan hätten. Du hast ihre Charaktere wirklich gut getroffen. Besonders mit Harry kann man gut mitfühlen. Ich hoffe du schreibst bald weiter und kannst du mir eine ENS schicken wenn ein neues Kapitel on ist? Danke!!!!!

lg Sarah-sama
Von:  Kerstin-S
2006-02-25T10:09:42+00:00 25.02.2006 11:09
morgen ;)

also ich mal wieder +gggg+
das kapi is echt spitze ;)
freu mich schon auf das nächste... hoffe das kommt bald, kannst du mir per ENS bescheid geben?
wäre super von dir ;)

buzzle Kerry


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