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Schwarzer Drache: Silberschwingen

Schwarzer Drache III
von

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3. Eröffnungstanz

Vergnügt winkten Van und Hitomi aus der Kutsche der Bevölkerung zu. Die Menschen standen entlang der Straßen und jubelten ihnen zu. Van beugte sich zu seiner frisch angetrauten Ehefrau hinüber und gab ihr einen zärtlichen Kuss.

"Wie fühlst du dich, Hitomi?" fragte er sanft und blickte ihr in die grünen Augen.

"Glücklich," lachte Hitomi. "Einfach nur glücklich. Milerna hatte Recht. Das hier ist wirklich der schönste Tag meines Lebens." Sie streichelte Van liebevoll über die Wange. "Du weißt gar nicht, wie froh ich bin, dass es dich gibt, Van. Ich liebe dich."

"Ich liebe dich auch, Hitomi." Van küsste sie erneut und winkte dann weiter aus dem Fenster.
 

Im Ballsaal des Schlosses sammelten sich mittlerweile die geladenen Gäste und warteten auf das Brautpaar. Allen legte Milerna den Arm um die Hüften und zog sie liebevoll an sich.

"Bedauerst du, dass bei uns dieser Zirkus weggefallen ist?" fragte er sie.

"Nein, eigentlich nicht. Es ist zwar ganz schön, aber... Bei jedem ist es so ein Pomp. Bei uns war es etwas ganz Besonderes. Wann darf eine Prinzessin schon allein im engsten Kreis heiraten?" Milerna gab ihrem Ehemann einen liebevollen Kuss auf die Lippen.

"Hast du mal nach Ayres gesehen?" erkundigte er sich.

"Ja, als ich Drayos zu dem Kindermädchen gebracht habe. Er muss ja diese Feierlichkeiten nicht mitmachen. Das ist todlangweilig für ihn."

"Das stimmt..." Allen grinste breit.

Alexander, Louvain, Merle und Farla gesellten sich zu den Beiden.

"Wie lange müssen wir denn noch warten?" quengelte Merle und zappelte auf der Stelle herum. "Ich will den Beiden endlich gratulieren."

"Da musst du dich in die Schlange stellen," grinste Louvain. Mit einer weiten Handbewegung erfasste er sämtliche Leute, die sich im Ballsaal aufhielte. "Die alle wollen Van und Hitomi gratulieren. Du siehst, wie viele das sind. Ich glaube, da können wir doch ein bisschen warten. Und in aller Seelenruhe eine Runde tanzen gehen... Soweit ich weiß, schulde ich dir seit gut drei Monaten noch einen Tanzabend..."

Merle lief rot an, als sie sich an die Szene erinnerte, die sie ihm vor langer Zeit, wie es ihr schien, im Schloss von Palas gemacht hatte.

"Daran erinnerst du dich noch?" fragte sie vollkommen verblüfft.

"Natürlich." Grinsend strich ihr Louvain über das rosafarbene Haar.

"He, pass auf meine Frisur auf," quietschte Merle und duckte sich unter seiner Hand weg. Der Löwenjunge lachte auf und warf seine blonde Mähne demonstrativ zurück.

"Welche Frisur meinst du?"

"Du....!" Das Katzenmädchen ging fauchend auf ihn los. Louvain lachte noch breiter, zog sie energisch an sich und gab ihr einen Kuss.

"Mein kleiner Wildfang."

"Sind die beiden immer so?" erkundigte sich Farla und blickte Alexander neugierig an.

"Immer," seufzte Folkens Sohn. "Aber sie sind glücklich. Und nur das zählt."

"Ja..." Nachdenklich blickte die Elfe ihn an. "Glücklich..."

Plötzlich erklangen Fanfaren, die Gäste nahmen Haltung an und reihten sich entlang des roten Teppichs auf, der zu den beiden Thronsitzen am Kopfende des Saales führte.

"Sie kommen," flüsterte Milerna und zog ihre Freunde mit bei Seite.

Dann sprang das große Tor auf und bei dem Fanfarenklang schritten Hitomi und Van Arm in Arm durch die Menge. In der Mitte des Ballsaales blieben sie schließlich stehen. Sie nahmen Haltung an und Musik begann zu spielen. Arm in Arm tanzten sie durch den Saal.
 

Hitomi konzentrierte sich allein auf Van. Sie sah in seine braunen Augen und wusste, dass es sonst nichts auf der Welt gab, das ihr so wichtig war wie er. Sie lächelte ihn strahlend an. Van lächelte zurück.

Ja, das ist genau das, was ich immer wollte, dachte er zufrieden.

Sie schwebten durch den Saal und keiner von ihnen achtete auch nur eine Sekunde auf das, was sich außerhalb dieser Welt, die nur sie beide umfasste, befand. Völlig in einander versunken tanzten sie ihren Tanz.

Schließlich endetet die Musik und Van und Hitomi blieben stehen. Applaus brandete auf. Dann reichte Van Hitomi seinen Arm und gemeinsam schritten sie zu den Thronsesseln.

Als sie die Thronsitze erreicht hatten, drehten sie sich um und Van wandte sich an die wartende Menge.

"Hiermit erkläre ich den Ball für eröffnet," verkündete er. Danach ließen Hitomi und er sich auf den Sesseln nieder. Die ersten Gratulanten strömten nach vorne, um dem Brautpaar ihre Glückwünsche zu überbringen.
 

"Komm, Milerna. Wir tanzen erst einmal," meinte Allen und zog seine Frau auf die sich füllende Tanzfläche. Milerna nickte zustimmend und gemeinsam verschwanden sie in der Menge.

Die verbliebenen Vier betrachteten in aller Ruhe die Szenerie. Schließlich blieb Alexanders Blick an einem Mädchen mit einem langen schwarzen Kleid hängen, das ihm den Rücken zuwandte. Sie war die Einzige auf diesem Fest, die Schwarz trug. Die anderen Frauen trugen alle bunte Kleider, die kaum noch schmuckvoller sein konnten. Nur dieses Mädchen mit den langen, weißen Haare war in Schwarz gekleidet.

"Wer ist das?" wandte sich Alexander an Louvain. Der Löwenjunge folgte seinem Blick und seufzte auf.

"Lothians Schwester. Sie heißt Ivory. Und ist im Moment nicht gerade gut auf mich zu sprechen. Sie macht mich für seinen Tod verantwortlich," sagte er traurig.

"Meinst du, sie mag mit mir sprechen?" fragte Folkens Sohn vorsichtig. Sein Blick haftete noch immer an dem Rücken des Mädchen.

"Versuche es. Mehr als dir einen Korb einfangen, kannst du nun auch wieder nicht." Louvain zuckte mit den Schultern. "Aber ich warne dich. Sie ist so schon launisch genug, aber seit Lothians Tod... Sie ist verbittert und trauert. Sei einfühlsam, Alexander."

Vans Neffe nickte langsam und ging dann entschlossenen Schrittes auf das Mädchen mit den weißen Haaren zu. Farlas Blick folgte ihm.



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