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Niemand Vertrauen (Kurzgeschichte)

von

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Story

Alle lachen mich aus. Alle nutzen mich aus. Alle trampelten sie nur auf meinen Gefühlen herum. Ich war einsam und allein. Meine Bank in der Ecke war verschmutzt von Kritzeleien meiner Mitschüler. Immer wieder stahlen sie meine Hefter und schrieben ab. Immer wieder warfen sie mir Streber an den Kopf. Ich hatte keinen Halt. Meine Freunde wanden sich von mir ab. Sie hielten den Druck mit mir nicht mehr aus. Sie wollten lieber bei den anderen sein und nicht bei dem Außenseiter. Alles wurde auf mich geschoben, meine Noten zählten nicht. Ich durfte Nachsitzen. Ich durfte den Ordnungsdienst machen. Doch meine Leistungen zählten nicht. Ich ging in der Menschenmenge unter. Niemand beachtete mich auch nur im Geringsten. Auf die Unterstützung meiner Eltern konnte ich nicht offen, denn beide haben mich allein gelassen. Sie wollten keine nutzlose, naive Tochter. So lebe ich allein in der Wohnung. Musste mir mein Geld selbst verdienen. Ein wenig Geld kam noch von ihnen, doch auch nur so viel, um die Miete zu bezahlen. Sie meinten, sie hätte ein besseres Leben ohne mich.

Auf Arbeit saß ich in der Pause allein auf dem Flur. Die anderen mochten mich nicht und schlossen mich aus. Doch dann kam er. Er fragte mich: "Wieso bist du nicht beiden den anderen?" Ich sagte: "Sie mögen mich nicht. Doch das bin ich gewohnt." Er redete mich ihnen und verteidigte mich. Schnell schlossen wir Freundschaft. An seiner Schulter konnte ich mich ausweinen. Er war so verständnisvoll und offen. Er lächelte mich immer sanftmütig an und hielt mich fest in seinen Armen. Ich vertraute ihn, wie ich es noch keinem geschenkt hatte.

Doch er hielt den Druck der anderen nicht aus. Er zeigte mir die kalte Schulter. Wies mich ständig ab. Ich suchte nach Erklärung, doch nie bekam ich Antwort. Ich war verzweifelt. Dann sah ich ihn mit einer anderen Frau. Sie war hübsch und hatte mehr zu bieten als ich. So stürzte ich mich immer weiter in den Strudel des Hasses.

Aus Wut über alle sprang ich von der Brücke. Meine Seele war nun frei. Ich kämpfte nicht um mein Leben. Meine Eltern kamen nun zu mir. Meine Mutter heulte in den Armen meines Vaters. Er hielt meine kalte Hand und suchte nach Worten der Entschuldigung. Meine Freunde legten Blumen nieder. Alle trauerten um mich. Sie trauerten damit ich ihnen verzieh, damit sie ihre Fehler wieder gut machen konnten. Ich verzieh ihnen, denn jetzt war ich nicht mehr allein.



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