Er musste gehen, egal wie sehr es ihm widerstrebte. Es gab nun einmal diese unausgesprochene Abmachung zwischen ihnen: Keiner blieb über Nacht. An sich kein Problem und nichts Neues. Die nächste Nacht folgte garantiert.
Fasziniert beobachtete er, wie die schlanken Finger einen Rhythmus, den wohl nur der Brünette kannte, auf die Armlehne trommelten. Die Lippen waren zu einem schmalen Strich zusammengepresst, die Augen konzentriert auf das Buch in seinem Schoß gerichtet.
Ich blinzle noch einmal und bemerke jetzt erst den weichen Stoff, der meine Augen verdeckt. Ein minimaler Lichtschimmer dringt hindurch, mehr erkennen kann ich nicht.
Ich will mir mit den Händen übers Gesicht fahren, doch ich komme nicht weit.
Es ist beinahe genauso wie gestern, dennoch anders. In einem Moment war alles in Ordnung und im nächsten hatte ich das Gefühl nicht mehr richtig atmen zu können. Der Auslöser war indirekt derselbe gewesen wie jetzt. Die.
Obwohl seine Haare deutlich kürzer als bei unserem letzten Treffen waren und eine Spur heller – dieses Lächeln war unverkennbar. Ich spürte, wie mir warm wurde.
Auf mich wirkte er wie eine kleine Grinsekatze, denn wenn er nicht gerade verträumt vor sich hinsinnierte, hatte sein Gesicht neben dem normalen Lächeln, auch des Öfteren etwas Spöttisches an sich.
...das Surren einer funktionierenden Klimaanlage wäre mir gerade eindeutig lieber. Es ist ja nicht so, dass die Klimaanlage wirklich streikte, wie ich in meinem Tweet behauptet habe - nein, es gibt schlicht und einfach keine.
Eine kleine alte Frau humpelt die steinerne Treppe hinunter und schlurft, leise murmelnd, an mir vorbei, bis sie dann draußen auf der Straße verschwunden ist.
Traurig lächle ich ihr hinterher.
//Sag, Kaoru… hättest du gewollt, dass ich an deinem Zustand kaputt gehe?
Wahrscheinlich nicht… aber ich bin doch dran Schuld an deinem Zustand.
Hätte ich es dir bloß früher gesagt, dann würdest du nicht hier, sondern in meinen Armen liegen.\\
Dann zog er mich plötzlich an sich. Ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte.
Er weinte mit mir. Die ganze Zeit hockten wir dort auf dem Boden, hielten uns umklammert und weinten.
FF HAT NIX MIT LIED ZUTUN!
//Es wurde still, nur Jukas Gewand raschelte leise als er auf die Treppe zutrat und damit begann langsam hinauf zusteigen.
Die Schönheit rührte sich immer noch nicht, bewegte nur die Lippen.
„Wer bist du?“\\
Warum gehen eigentlich immer alle davon aus, wenn sie jemanden ihre Liebe gestehen, dass derjenige, dem diese Liebe gilt, sie daraufhin, hasst, sollte er diese Liebe nicht beantworten.
Die Trauer in meinem Inneren machte einer wohltuenden Leere Platz.
Ich stand einfach einige Minuten da, lauschte meinem Herzschlag und ließ alles auf mich wirken: [...] das Gefühl, dass doch an diesem Ort der Toten noch Leben herrschte.
Und SIE … sie haben dich mir weggenommen. Sie haben gesagt, du hättest einen schlechten Einfluss auf mich, du wärst kein guter Umgang.
Dabei kennen sie dich doch gar nicht.
Rein…
Wer ist das schon?
Keiner.
Die menschliche Seele besteht nur aus Abgründen.
Sie werden nur gut hinter einer makellosen Fassade versteckt.
Alle tragen diese schwarzen Flügel und einen falschen Heiligenschein.
Doch dadurch wird die schwarze Seele immer tiefer.
Du lachtest kurz auf, dann fingst du an meine Hand zu tätscheln, wobei du zu mir mit verstellter Stimme, die mit etwas Fantasie an die einer alten Dame erinnerte, sagtest: „Jaja, mein Guter, du wirst auch nicht jünger...
~Kettén no nai~ eikyû-ni
Regen trommelt gegen die Scheibe.
Ich wende meinen Blick vom Fenster ab und lasse ihn durch den Raum schweifen, bis er auf dir ruhen bleibt.
Du bist so schön... wie du dort auf dem Sofa liegst.
Lautlos schwebte sie über den Boden in Richtung Versammlungsplatz.
Neben der Gestalt bewegte sich etwas und eine zweite verhüllte Gestalt erschien um allerdings gleich wieder zu verschwinden.