Zurück im Klassenzimmer schauen mich alle wieder so abwertend an. Ein Grund mehr, warum ich es wagen sollte. Für die bin ich derjenige, der alles weiß und bei dem sie immer die Hausaufgaben abschreiben können.
Ich spürte noch immer dieses zarte und volle Lippenpaar auf meinen, wenn ich daran dachte. Ich spürte die Schüchternheit in diesem zärtlichen Kuss, wenn ich die Bilder wieder hervorrief.
Es war ein Knistern zu hören, als unsere Gesichter sich näher kamen. Sein unwiderstehlicher und betörender Duft kroch in meine Nase und vernebelte mein Denken.
Gedankenverloren sitzt der brünette Sänger auf der Couch im Proberaum. „Was soll ich bloß machen ohne Ryohei?“, flüstert der junge Japaner.
Plötzlich wird die Tür aufgerissen und ein blonder Japaner betritt den Raum.
Ist es die menschliche Neugier, die uns zur Faszination treibt? Faszination, welche uns den Atmen raubt, uns verrückt spielen lässt, einem die Kehle abschnürt, wenn dieses Verlangen nicht gebändigt wird?
Einfach so, nehmen wir alles hin. Wir hinterfragen nichts, stempeln ab. Wir wollen nicht mehr wissen, was hinter bestimmten Personen und ihren Taten steht.
Er stand auf, setzte sich wieder hin. Erst in die Küche, dann ins Bad, ohne zu wissen warum. "An freien Tagen zieht sich die Zeit wie Kaugummi dahin...", murmelte der Sänger, ehe er sich wieder auf sein Sofa setzte.
Es ist wieder einer der Momente, an denen ich mich so unwohl fühle.
Ich sitze, wie immer im Sportunterricht, auf der Bank am Rande. Auch wenn ich so dünn bin, ich bin eine Niete in Sport.
Meine nackten Füßen gaben ein komisches Geräusch von sich, als sie den Fliesenboden der Küche berührten. Ein kurzer Schauer durchfuhr mich bevor ich den Kühlschrank öffnete und mir die Milchflasche aus Plastik herausholte.
„Ich liebe dich“, die Worte kamen wie ein Windhauch aus Kouyous Mund, „Und… vergiss mich nie“
Das waren seine letzten Worte. Denn langsam sanken sich seine Lider und er schloss die Augen, für immer.
[...]aber vor allem waren es die Vögel, die sich in den Pfützen neben dem Gehweg badeten, die mir zeigten, wie schön das Leben ist und vor allem, wie wertvoll.
Gerade, als ich mich in die weiße Fleecedecke gekuschelt hatte, kam Aoi angekrochen.
„Ryohei? Würdest du mir einen Gefallen tun?“, fragte er leise. „Was für einen?“, flüsterte ich.
„Gibst du mir eine Nacht?“
Heute war wieder einmal so ein Tag, an dem seine Laune den Tiefpunkt erreicht hatte. Mit Niemandem sprach er, grummelte nur vor sich hin und zog ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter. Ignoration, so lautete auch heute wieder sein Motto nach dem er lebte.
Er schlug die Augen auf, blinzelte verschlafen und drehte sich dann auf die Seite. Es war ein Sonntag Morgen. „Jetzt sind es noch sieben Tage“, schoss es dem jungen Japaner durch den Kopf und schlagartig sammelten sich Tränen in seinen Augen
Es gibt Dinge, die uns nicht los lassen.
Es gibt Dinge, die uns von Anfang an fesseln und uns verfolgen, bis auf alle Ewigkeit, wie lange diese auch immer sein wird.
Der Tag beginnt für Reita wie immer. Aufstehen, Frühstück machen und nach seinem Schatz schauen. Doch ihm graut es jeden Tag davor. Er weiß nicht, was ihn erwartet, wenn er die Tür öffnet.
Langsam stieg ich in meine, dunkelblaue Simpsons-Boxershorts und zog mein „New Moon“-Shirt drüber bevor ich in das große Doppelbett krabbelte. Ich war im Urlaub und das nicht allein.
Es war schon so lange her und trotzdem konnte ich mich daran erinnern, als wäre es gestern gewesen. Wir waren jung und unschuldig, als sich unsere Blicke trafen,...