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Blutschwur

Bis in den Tod...
von

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Widerwillen

Es war keine große Überraschung, dass Itachi den Kampf gewonnen hatte. Dass die Gen-Jutsu des Uchiha-Clans mächtig waren, hatte auch er im Laufe der Jahre anerkennen müssen. Zumal Itachi auch ein Talent für Tai- und Nin-Jutsu hatte, was ihn zu einem gefährlichen Gegner, der kaum einen Schwachpunkt aufwies, machte. Möglicherweise hätte Kisame einen finden können, weil er ihn mittlerweile recht gut kannte, aber für Deidara war die Niederlage unvermeidbar gewesen. Eine bittere Erfahrung für den Jungen und Kisame musste wieder an Itachis Worte in der Taverne denken; Zwang war tatsächlich keine geeignete Grundlage für Loyalität.

Seine grünen Raubtieraugen richteten sich für einen Moment auf den Blondschopf, der mit missmutigem Blick vor sich hin starrte. Sie würden über Nacht im Tempel bleiben und erst am nächsten Morgen losziehen. So, wie er Zetsu kannte, würde dieser ihnen bald eine Nachricht von Pain bezüglich ihrer neuen Ziele überbringen. Vermutlich stand als nächstes wieder eine Zusammenkunft bevor, um das neue Mitglied kennenzulernen – sofern Deidara da mitspielte.

In Anbetracht der angespannten Stimmung sah das nämlich nicht danach aus.

„Genau genommen“, begann der Blonde, während er nach seinem Pott mit Instant-Ramen griff. „Sehe ich absolut keinen Grund, warum ich mich euch anschließen sollte, hmm.“

Kisame warf einen Seitenblick zu seinem Partner, der jedoch schwieg. Seine inzwischen wieder dunklen Augen waren auf die Feuerstelle des Tempels geheftet, beobachteten die lodernden Flammen und die Schüssel mit heißem Wasser, welche darüber aufgesetzt war. Der Hüne zuckte einmal mit den Schultern, ehe er sich ebenfalls einen Becher Ramen griff, diesen in der Hand drehte und das Etikett inspizierte. Hühnchen.

„Na ja, dass du verloren hast, sollte als Grund eigentlich reichen, findest du nicht?“, entgegnete er und warf dem Blonden einen Blick zu. „Du erlaubst doch?“

„Ich hab nie gesagt, dass ich mich euch anschließe!“, fuhr Deidara zornig auf und deutete mit dem Finger auf den Uchiha. „Das hat der da einfach entschieden! Ich hab nicht mal zugestimmt! Aber klar, von mir aus, futtert mir ruhig auch noch die Vorräte weg, hmm…“

Kisame musste grinsen, fand die explosive Art des Neuen ziemlich amüsant, vor allem da er merkte, wie genervt die anderen beiden davon waren.

„Sehr freundlich“, erwiderte er und schöpfte etwas von dem erhitzten Wasser in den Becher.

Itachi schien nichts auf Deidaras Worte sagen zu wollen, tat einfach so, als hätte er sie nicht gehört. Ob das noch knallen würde? Der Blondschopf machte nicht den Eindruck, als könne er Itachis ignorante Art lange ertragen.
 

„Und du!“, wandte er sich plötzlich an Hiruko, der regungslos in ihrem Kreis ausharrte. „Was bist du überhaupt für ein seltsames Tier, hmm?“

Kisame konnte ein Glucksen nicht unterdrücken und er bedauerte wirklich, dass Sasori so gut wie nie aus seiner Puppe herauskam; er hätte vieles gegeben, um dessen Gesichtsausdruck sehen zu können. Hirukos Schweif bewegte sich schon wieder unruhiger, so dass Kisame hoffte, dass er Deidara nicht gleich abstach.

„Pass auf, wie du mit mir sprichst, Junge!“, grollte es finster aus der Puppe. „Das ist meine Kunst – und im Gegensatz zu deinem Verständnis davon ist sie der Inbegriff von Perfektion.“

Kisame zog eine Braue in die Höhe, während er die Stäbchen zur Hand nahm und sich den Ramen zuwandte. Das klang nach dem Anfang einer unheimlich langweiligen Diskussion – jedenfalls für Itachi und ihn.

„Kunst?“, wiederholte Deidara ungläubig. „Was soll das für eine Kunst sein, hmm?“

„Hiruko ist eine von mir gefertigte Marionette und ein wahres Meisterwerk. Sie verfügt nicht nur über spezielle Geheimtechniken, die sie für den Angriff perfekt machen, sondern dient mir noch dazu als nahezu unzerstörbare Rüstung.“

Kisame verbiss sich mit aller Macht den Kommentar, dass das Ding zudem so unglaublich hässlich war, dass es Fremde sicher durch seinen bloßen Anblick in die Flucht schlagen konnte.

„Ach so ist das…du bist das gar nicht selbst, sondern sitzt in dieser Puppe“, verstand Deidara und grinste dann. „Aber du hast trotzdem Unrecht, denn Kunst spiegelt sich in der Einzigartigkeit einer gewaltigen Explo-“

„Daran merkt man, dass du keine Ahnung hast“, fiel Sasori ihm einfach ins Wort. „Kunst überdauert die Zeit, ihre Schönheit währt ewig.“

„Das ist doch schwachsinnig!“, hielt Deidara dagegen und knallte seinen Becher Ramen auf den Boden. „Kunst ist die Momentaufnahme einer Explosion, hmm!“

„Ich gebe zu, dass diese Figuren, die du formst, eine gewisse Ästhetik aufweisen. Deine Explosionen dagegen sind nicht mehr als überflüssiger Lärm.“

„Was hast du gesagt?!“

„Du bist noch zu jung, um wahre Kunst wertschätzen zu können. Ich bin sicher, dass du mit der Zeit-“

„Oh, ich bin also zu jung?“, murrte Deidara in sarkastischem Tonfall. „Und Ihr wisst natürlich alles besser, Sasori no Danna, hmm.“

„In der Tat – und, so überraschend es ist, ich bin froh, dass du das einsiehst.“

„Ist Euch auch bewusst, dass Ihr an maßloser Selbstüberschätzung leidet, hmm?“

„Da ich über ein Talent verfüge, das dir fehlt, kann ich mir eine qualifizierte Meinung dazu sehr wohl leisten. Und ich sagte dir bereits, dass du nicht so vorlaut sein sollst, Balg.“

„Ihr haltet euch ja wohl auch nicht zurück!“

„Das habe ich im Gegensatz zu dir auch nicht nötig.“

Kisame schob sich die Ramen in den Mund, während seine Augen von einem zum anderen wanderten. Er schluckte das Essen, das nicht so schlecht wie erwartet schmeckte, herunter und warf seinem Partner einen Blick zu, den dieser direkt erwiderte. Es stand ihnen beiden wohl ins Gesicht geschrieben, dass sie nicht verstanden, wie man über so einen Unsinn zanken konnte.
 

„Ihr seid genauso arrogant wie der da!“, fauchte Deidara und funkelte wieder Itachi an. „Das sind noch mehr Gründe, eurer komischen Organisation nicht beizutreten! Ihr behindert mich nur in meiner Kreativität, hmm!“

Sein Partner wandte Deidara ganz langsam den Kopf zu, musterte diesen für ein paar Sekunden. Kisame fragte sich, ob das Absicht war, um den Blonden seine Geringschätzung spüren zu lassen. Eigentlich war das nicht Itachis Art, immerhin hielt er sich meistens aus Streitereien heraus, doch ihr unwilliger Neuzugang schien ihm wirklich auf die Nerven zu gehen.

„Du hast gegen mich verloren“, erinnerte er noch mal. „Ob du vorher zugestimmt hast oder nicht, spielt keine Rolle. Wenn du dich weigerst, dich uns anzuschließen, wirst du diesen Tempel nicht lebend verlassen.“

Deidaras Zähneknirschen und sein wütender Blick sagten deutlich aus, dass Itachi zur Hölle fahren sollte, doch er sprang ihm, entgegen Kisames Befürchtung, nicht an den Hals.

„Denkst du, ich hätte Angst vor dir, hmm?“, kam es stattdessen aufmüpfig zurück.

Interessiert beobachtete Kisame, wie etwas Rotes in Itachis dunklen Iriden aufglomm, jedoch aktivierte er die Sharingan letztendlich nicht. Musste er auch nicht und wenn Deidara schlau genug war, nahm er sich die Warnung zu Herzen.

„Du tätest besser daran, deine Situation zu akzeptieren“, erwiderte er bloß.

Gut, dass Deidaras Blick nicht töten konnte, so hasserfüllt, wie er Itachi soeben anschaute. Anstatt diesem jedoch ein paar gepfefferte Beleidigungen an den Kopf zu knallen, erhob er sich und stampfte zornig aus dem Tempel. Keiner von ihnen machte Anstalten, den Blondschopf daran zu hindern – dieser wäre sicher nicht so lebensmüde, Itachis Drohung nicht ernst zu nehmen.

„Der Junge wird Ärger machen“, durchbrach Sasori die Stille. „Er ist zu impulsiv.“

Itachi zuckte leicht mit den Schultern, ohne den Blick vom Feuer zu nehmen.

„Wenn er überleben will, wird er sich anpassen.“

„Du kannst das leicht sagen, immerhin wird er nicht dein Partner“, knurrte es ungehalten aus Hiruko zurück.

Kisame stellte den leeren Becher Ramen beiseite, warf Itachi einen Seitenblick zu, den dieser nicht erwiderte. Was auch immer der Uchiha gerade dachte, er würde es nicht aussprechen. Kisame ahnte jedoch, dass es ihm auf der Zunge lag, zu erwähnen, dass sie sich anfangs auch aneinander gewöhnen mussten.

„Ich rede mal mit ihm“, entschied der Hüne und erhob sich.

„Sicherlich wirst du seine Einstellung im Handumdrehen ändern können“, spottete Sasori, wofür Kisame nur ein Grinsen übrig hatte.

„Nun, ich habe bessere Karten als ihr beide, nicht wahr?“, erwiderte er. „Ich habe seine Kunst noch nicht verspottet.“

Ihm entging nicht, wie Itachi eine Braue hob, sich aber nicht dazu äußerte, während von Sasori ein Schnauben kam. Da er nicht auf Erlaubnis wartete, wandte er sich um und machte sich auf den Weg nach draußen. Lange suchen musste er nicht, denn Deidara hatte sich auf die Treppenstufen gesetzt und blickte missmutig vor sich hin. Seine eigenartigen Hände mit den Mündern spuckten gerade einen Miniatur-Vogel aus, der munter mit den Flügeln schlug und ihm in die Finger pickte.
 

„Was willst du, hmm?“

Das klang alles andere als freundlich, doch Kisame war niemand, der sich durch so etwas einschüchtern ließ.

„Wenn du mir auch drohen willst – spar‘s dir! Ich bin nicht taub, okay?“, murrte Deidara weiter, als er sich einfach neben ihn setzte. „Ich hau schon nicht ab, hmm.“

„Das hoffe ich für dich“, gab Kisame zurück und betrachtete neugierig den kleinen Vogel. „Aber deswegen bin ich gar nicht hier.“

„Ach nein? Was willst du dann? Mir vorschwärmen, wie toll euer Verein ist und dass ich total das Glück habe, euch beitreten zu dürfen, hmm?“

Spätestens jetzt konnte Kisame sich ein Glucksen nicht mehr verkneifen und sofort richteten sich die blauen Augen zornfunkelnd auf ihn. Deidara schienen seine scharfen Zähne, die das breite Grinsen entblößte, nicht abzuschrecken, denn er hielt seinem Blick mühelos stand.

„Sowas in der Art“, gestand er schmunzelnd. „Nur vielleicht ein bisschen weniger übertrieben.“

Der Ton-Vogel hüpfte aus Deidaras Handfläche und blieb auf seiner Schulter sitzen, pickte an den blonden Haarsträhnen herum. Kisame musste gestehen, dass er keine Ahnung von Kunst hatte und sich im Allgemeinen auch nicht für so etwas interessierte, aber diese Knallfrösche schienen schon praktisch zu sein, wenn sie dem Jungen gehorchten und auf dessen Befehl hin explodierten.

„Das macht dich gleich viel sympathischer“, kam es sarkastisch von diesem.

„Das höre ich eher selten.“

Deidara runzelte die Stirn, musterte ihn ein paar Sekunden lang eine Spur kritischer.

„Vermutlich weil du wie ein Hai aussiehst“, meinte er dann. „Und weil du, wenn du grinst, mehr den Eindruck machst, als würdest du jemanden auffressen wollen, hmm.“

Da war mal jemand direkt, doch bevor er etwas dazu sagen konnte, streckte der andere ihm die Handfläche entgegen. Der Mund darin verzog sich zu einem Grinsen und leckte sich einmal die schmalen Lippen, wobei er eigenartige Geräusche von sich gab.

„Na ja, ich bin auch nicht gerade normal“, fuhr Deidara fort, grinste jedoch im nächsten Moment. „Aber ohne sie könnte ich meine Kunst nicht herstellen. Die sind schon praktisch, hmm!“

„Ein Kekkei Genkai?“, erkundigte sich Kisame.

Deidara zuckte auf die Frage hin mit den Schultern, verzog das Gesicht, als der kleine Vogel an seinem Ohr zu picken begann.

„Denke schon“, erwiderte er und scheuchte die übermütige Figur zur Seite. „Ich hatte die schon immer, bin so geboren worden, hmm.“

Dann hielt er kurz inne, musterte ihn noch etwas genauer, wobei er den Kopf in seine Richtung drehte.

„Könnte dich genauso fragen, warum du Kiemen hast, hmm.“

„Stimmt wohl.“

„Also dann…erzähl mal, warum Akatsuki so ein toller Verein ist. Ich bin schon richtig gespannt, hmm…“

Das glaubte Kisame ihm anhand der Tonlage natürlich sofort. Kurz ließ er den Blick über die Umgebung schweifen, doch alles verhielt sich soweit still.
 

„Nun, was meinst du, wie lange du noch so weitermachen kannst?“

Verwirrt sah Deidara ihn an, schien nicht zu verstehen, was er damit sagen wollte.

„Weitermachen, hmm?“

„Na, mit deinen Aufträgen“, fuhr Kisame fort. „Du lässt dich von fremden Dörfern kaufen, deswegen bist du nie lange an einem Ort, nicht wahr? Du bleibst zwar in Tsuchi no Kuni, aber du suchst dir ständig einen neuen Unterschlupf, damit dich niemand aufgreifen kann.“

Für ein paar Sekunden sah Deidara aus, als würde ihm gleich die Kinnlade herunterfallen, und Kisame musste daran denken, dass Zetsus Informationen wirklich nützlich waren. Schließlich hatte der Pflanzenmann erst herausgefunden, wo sich ihr Neuzugang aufhielt.

„Du weißt schon, dass das unter Stalking fällt?“, brummte Letzterer und klang beleidigt. „Und überhaupt, was soll sich ändern, nur weil ich mit euch umherziehe, hmm?“

„Wenn du so weitermachst, werden sie dich bald als Nuke-nin einstufen und dann bist du vogelfrei. Deine Auftraggeber werden dich verraten und ausliefern, sobald sie dich nicht mehr brauchen – und am Ende richten sie dich hin.“

Etwas flackerte in den blauen Augen, etwas, das deutlich machte, dass Deidara den Ernst der Lage sehr wohl begriff.

„Wenn du dich uns anschließt, lebst du sicherer. Wir schützen einander und agieren bei Missionen in Teams.“

Vielleicht verschwieg er Deidara lieber, dass einige von ihnen nicht allzu harmonisch miteinander umgingen. So, wie dieser jedoch drein sah, konnte er sich das auch selbst zusammenreimen.

„Mal ehrlich – die beiden da drin wirken nicht sehr sympathisch. Aber na ja…der eine ist wenigstens Künstler, auch wenn er eine ziemlich verdrehte Ansicht davon hat, hmm.“

Kisame sagte nicht, dass sie bezüglich des Kunst-Themas seiner Meinung nach beide einen an der Waffel hatten. Die passten schon sehr gut zusammen. Die Vorstellung, was Kakuzu mit Deidara angestellt hätte, wenn der Zombie sein Partner sein würde, rückte Sasori fast schon in ein positives Licht.
 

„Und was ist jetzt euer Ziel, hmm?“

Kisame überlegte für einen Moment, wie er Deidaras Frage beantworten sollte. Am besten so ehrlich wie möglich – Pain würde das zu gegebener Zeit noch genauer formulieren.

„Wir haben viele Ziele, doch letztendlich geht es darum, eine Welt zu schaffen, in der wir leben können. Dieses ganze System ist fehlerhaft…“

Deidara zog die Stirn in Falten, musterte ihn etwas genauer.

„Fehlerhaft“, wiederholte er langsam. „Mag ja sein, aber mal im Ernst – glaubst du, ihr könnt die ganze Welt auf den Kopf stellen, hmm?“

Kisame zuckte mit den Schultern; es war nicht das erste Mal, dass jemand so reagierte, wenn es um das höhere Ziel ihrer Organisation ging. Selbst Kakuzu, der ja schon lange genug dabei war, glaubte nicht daran. Vielleicht war er tatsächlich der Einzige, von Pain und Konan einmal abgesehen, der hinter ihrem Vorhaben stand. Es war sein Antrieb, während die anderen ihren ganz eigenen Vorteil daraus zogen. Ob Forschung oder Geld, für sie alle stand etwas im Fokus, an dem sie interessiert waren, und Kisame stellte nicht zum ersten Mal fest, dass ihm das schlicht und ergreifend fehlte.

Das Kämpfen lag ihm im Blut, ja, und er genoss Akatsukis Vorteile durchaus, doch es war das höhere Ziel, das ihn in der Organisation hielt.

„Ihr müsst ja ein ziemliches Selbstvertrauen haben“, brummte Deidara mit gewissem Spott. „Oder ihr seid einfach nur größenwahnsinnig, hmm.“

„Vermutlich Letzteres“, gab Kisame schmunzelnd zurück. „Aus diesem Grund sind wir der Meinung, dass du sehr gut zu uns passen würdest.“

Deidara blies die Backen auf, warf ihm einen angefressenen Blick zu.

„Sehr schmeichelhaft, hmm…“

Kisame grinste ihn an.

„Lass dir das bis hierhin noch mal durch den Kopf gehen“, riet er dem Neuen dann und erhob sich. „Ich meine, eine große Wahl hast du nicht, aber wenn du drüber nachdenkst, wirst du merken, dass du durch eine Zusammenarbeit auch Vorteile hast. Über unsere genauen Ziele und deren Umsetzung wird dich unser Boss noch unterrichten.“

Deidara grummelte etwas Unverständliches, blieb aber auf der Treppe sitzen. Es war wohl besser, ihn erst einmal in Ruhe zu lassen. Dass er so töricht sein würde, wegzulaufen – oder zu fliegen –, das glaubte Kisame nicht. Sie würden ihn sowieso finden.
 

Als er den Tempel wieder betrat, sah er, dass sich Hiruko in eine Ecke zurückgezogen hatte, während sein Partner weiterhin am Feuer saß. Itachi sah nicht auf, als er sich neben ihm niederließ, sondern schaute in die Flammen.

„Nun?“, hörte er ihn leise fragen.

Kisame zuckte mit den Schultern, ehe er sich einmal streckte, den Nacken dabei knacken ließ.

„Glückwunsch, du bist der Einzige, dem er die Pest an den Hals wünscht.“

Es wirkte nicht so, als würde das seinen Partner sonderlich betrüben, denn dieser verzog keine Miene.

„Solange ihn seine Wut auf mich nicht zu irgendwelchen Dummheiten verleitet, kann ich damit leben.“

„Kann ich dir nicht versprechen“, gab Kisame ehrlich zurück. „Ich denke aber, er wird sich beruhigen.“

Itachi nickte knapp und er sah ihn für einen Moment die Lider schließen, was Kisame dazu brachte, ihn etwas genauer zu mustern.

„Willst du dich hinlegen? Ich übernehme die erste Wache“, bot er an, würde sich dabei sicherlich nicht auf Sasori verlassen.

Ein langer Blick traf ihn, beinahe so, als haderte der Uchiha mit sich, ob er dieses Angebot annehmen sollte. Kisame wusste, dass es nicht länger das Misstrauen war, das ihn dazu anhielt, sondern die Überlegung, wer den Schlaf gerade dringender benötigte. Es war eigenartig, dass sie sich mittlerweile so gut verstanden, dass sie nicht nur im Kampf aufeinander Acht gaben.

„Gut“, murmelte Itachi schließlich. „Danke.“

Kisame winkte ab, während sein Partner seinen Mantel auszog und diesen als Kopfkissen zurechtlegte. Eigentlich war es warm genug, da Itachi nicht weit vom Feuer entfernt lag, aber Kisame erinnerte sich noch gut an das Fieber. Es konnte nicht schaden, auf Nummer sicher zu gehen, nicht wahr?

Der Uchiha hatte gerade die Augen geschlossen, als ihn das Rascheln wieder aufschauen ließ. Eine schmale Braue hob sich, als sich der Hüne kurz vorbeugte, um ihm den Mantel zu reichen.

„Kisame…“

„Nimm schon.“

Ein Widerspruch blieb aus und er beobachtete einen Moment lang, wie sich sein Partner in den Mantel wickelte, diesen als Decke benutzte.

„Danke.“

Kisame erwiderte nichts darauf. Sie brauchten beide etwas Schlaf, bevor sie morgen weiterziehen würden, doch Itachi hatte heute bereits sein Gen-Jutsu benutzt, von daher stand ihm die Ruhe mehr zu. Für ein paar Sekunden blieb sein Blick an seinem Partner haften und ihm fielen seine Gedanken von zuvor wieder ein. Es war nicht das erste Mal, dass er sich fragte, was jemanden wie Itachi eigentlich bei Akatsuki hielt. Was war das Ziel des Uchihas? Sicher hatte er schon einige Male nachgehakt, jedoch hatte ihm der andere stets sehr schwammige Antworten geliefert. Nicht ungewöhnlich, da Itachi ja ohnehin sehr wortkarg war, doch manchmal wurmte es Kisame, dass es so viele offene Fragen zwischen ihnen gab.

Gerade diese eine Frage interessierte ihn brennend, doch mit der Zeit hatte er Itachis Geheimnisse zu akzeptieren gelernt.

Ein leises Seufzen entwich ihm, ehe er einen Blick über die Schulter warf, denn er vernahm Schritte. Anscheinend war Deidara zur Vernunft gekommen, denn er schlurfte mit missmutigem Blick zurück in den Tempel – nicht, ohne Itachi einmal hasserfüllt anzublitzen. Jedoch gab er keinen Laut von sich, sondern zog sich in eine freie Ecke zurück, vermutlich um seinen Schlafplatz aufzubauen.

Nun, sie machten wohl Fortschritte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Na, wenn das Fortschritte sind. ;)
Ich beginnt langsam, diese neue Teamkonstellation zu mögen - auch wenn sie nicht lange halten wird.
So, Deidara "joins the crew", auch wenn er sowas von keinen Bock drauf hat. :D
Hoffe, ihr habt das Kapitel so sehr genossen wie ich.
Da die Hochzeit meiner Schwester vorbei ist, kann ich mich endlich wieder aufs Schreiben konzentrieren...zumindest bis es mit der nächsten Hochzeit eines Freundes weitergeht. xD
Wünsche euch einen schönen 1. Mai!

LG Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kartoffelecke
2017-05-11T07:33:31+00:00 11.05.2017 09:33
Oh man! Ich mag deinen Stil total!
Es bleibt spannend um die Truppe ^^

Mach weiter so, ich kanns kaum erwarten das nächste Kapitel zu lesen!
Deine Art zu erzählen lässt mich als Leser richtig gut die Charaktere verstehen, ohne, dass es kitschig wird.
Oft sind Akatsukifanfiction genau das..
Aber du hälst ne gute Balance zwischen künstlerischer Freiheit und dem Bezug zur 'echten' Narutotimeline.
Du hast Ahnung und das merkt man.

Jetzt ist auch endlich Deidara dabei (mein lieblings aka xD)
Also noch mehr punkte von meiner seite aus ^^/

Keep going!


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