„Verdammt noch mal, stirb einfach!“
Das ist so in etwa das letzte, was einem einfällt, wenn man im Sterben liegt. Natürlich, man stellt sich vor, dass man allen, die einem je etwas bedeutet haben, noch einen letzten Rat gibt oder sich bei ihnen entschuldigt.
Ein Verlangen stieg in mir auf, gegen das ich einfach nicht ankämpfen konnte. Ich wollte es auch gar nicht. Langsam und bedächtig legte ich mich hinter ihn und schlang einen Arm um seine nackte Brust.
"Aber sag mal, du willst uns doch nicht nur mitnehmen, damit wir als Stoßdämpfer zwischen dir und Kazuha wirken, oder?“
„Ach, nicht doch. Wie kommst du auf so eine Idee?“
„Die Leichen – oder das, was von den Kiddies über ist – wurden hübsch um ein Lagerhaus drapiert. Einige liegen wohl einfach verteilt herum, andere sind zerfetzt, wieder andere an die Wände genagelt und einige sind sogar blutleer und angenagt“.
Die Nacht war kalt und stürmisch. Lucas bewegte sich geschmeidig durch die Schatten und den Wind. Er hasste die Nacht. Nicht weil sie dunkel war, er konnte sie fast mühelos durchschauen, nein er hasste sie, weil er gezwungen war, für immer in ihr zu leben.
Bloody Leaves
Blutroter Herbst
-Prolog-
Eine stürmische Nacht im Oktober.
Es regnet ohne Unterlass und in der Ferne kann man nur schemenhaft die Umrisse einer Siedlung erahnen.