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Einzelposting: Vergewaltigung in Fanfictions pietätlos?


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Von:    MilliBee 05.05.2011 10:18
Betreff: Vergewaltigung in Fanfictions pietätlos? [Antworten]
Vergewaltigung, Folter oder Sadismus jeglicher Art sind grenzwertige Themen - aber nicht notwendigerweise pietätlos, wenn sie in einem logischen, nachvollziehbaren Kontext stehen.

Als Autor sollte man sich, bedient man sich solcher Themen, auch immer die Frage stellen, inwieweit eine detaillierte Schilderung einer solchen Situation überhaupt notwendig ist, um die daraus resultierende Konsequenz zu unterstützen. Oftmals ist die bloße Andeutungen von Dingen dramaturgisch der viel spannendere und emotionalere Weg, da es der Fantasie des Lesers überlassen ist, sich diese Situation auszumalen, was das bebabsichtigte Grauen und auch die Spannung um ein vielfaches erhöht.

Wenn es zum Voyeurismus verkommt, ist es geschmacklos.

Soviel zur obejktiven Betrachtungsweise des Themas.

Wir tummeln uns hier aber in einem ganz besonderen Genre- FANFICTIONS. Und das macht diese Frage psychologisch gesehen recht interessant. Warum schreibt man Fanfictions? Warum denkt man sich Geschichten über Stars oder literariusch vorgedachte Figuren aus?
Weil man etwas für sie empfindet. Weil da immer auf eine gewisse Art LEIDenschaft mit im Spiel ist.
Der Reiz, eine solche Person in eine fiktive Situation zu bringen, in der sie gequält(Folter, Sadismus) und erniedrigt(Vergewaltignung) liegt darin dass man durch diese Phantasie eine extreme, LEIDenschaftliche Emotion durchlebt, in der die Grenzen zur sexuellen Erregung nun einmal fließend ist.
Ich muß hier nur ein bischen querbeet durch die Fanfictions lesen um zu sehen, dass bei vielen die Geschichte eigentlich nur als Alibi dient, nur um genau solche Situationen zu erzeugen.
Was ich prinzipiell jetzt erst einmal nicht verwerflich finde, es ticken eine verdammte Menge Köpfe genau so, meiner eingeschlossen.
Nur sind die Grenzen dessen, was bei dem einzelnen eine solche Situation emotional interessant macht doch sehr unterschiedlich und das, was der eine noch als LEIDenschaftlich empfindet, kann bei einem anderen schon längst über die Grenze des erträglichen hinausgegangen sein.
Auch wenn die Anonymität des Internets die Grenzen der Geschmacklosigkeit auf ein erschreckendes Maß reduziert hat, sollte man sich bei aller Anonymität dennoch immer mal sehr nüchtern fragen- darf ich die Phanatsie, die in meinem Kopf herumspukt wirklich anderen zumuten?
Und da einige offensichtlich nicht in der Lage oder willens sind, darüber nachzudenken finde ich es sehr wichtig, dass in einem Forum wie diesem irgendwo Grenzen gezogen werden müssen.
Letztendlich sollte man sich doch immer fragen- gebe ich hier einen öffentlichen Einblick in mein Seelenleben oder versuche ich, eine gute Geschichte zu schreiben?
I'm not evil. The horns are just there to hold up the halo.
Zuletzt geändert: 05.05.2011 10:22:00

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