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Thread: Visual Kei in Deutschland ausgestorben?!

Eröffnet am: 03.04.2016 18:39
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Lythari Visual Kei in Deutschland ausg... 13.03.2020, 17:49
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Von:    AkaiLuna 04.02.2020 01:05
Betreff: Visual Kei in Deutschland ausgestorben?! [Antworten]
ich bin auch noch da :D
aber ich traue mich im allgemeinen nicht auf Leute zu zu gehen und mich mit Leuten, die ich nicht kenne anzufreunden xD aber eigentlich wäre es schön Leute zu haben, mit denen man sich gut versteht und über Visual Kei richtig austauschen kann



Von:   abgemeldet 13.03.2020 17:49
Betreff: Visual Kei in Deutschland ausgestorben?! [Antworten]
Hey, noch jemand aus dem Osten :)

Ich kann zwar nichts zur VK hoch Zeit nichts sagen, dafür bin ich zu jung aber ich würde jetzt nicht sagen VK ist tot. Es scheint zwar nicht mehr das Blühende leben zu sein, nach dem, was man so hört und liest, aber wenn VK wirklich tot ist, warum sind wir dann alle hier?

Leider kenn ich persönlich nur Recht wenige andere Fans, Naja bin nun Mal kein Freund von großen Menschenmassen und dazu verdammt schüchtern. Aber es wäre schön toll noch andere Leute aus der Szene kennenzulernen.


War eigentlich jemand bei Dir en Grey in Berlin Anfang Februar dieses Jahres?



Von:    Dead_Freedom_ 01.04.2020 23:15
Betreff: Visual Kei in Deutschland ausgestorben?! [Antworten]
Ja ich war da



Von:    Masik 12.04.2023 14:13
Betreff: Visual Kei in Deutschland ausgestorben?! [Antworten]
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Tooooot - aber weiss, vllt kommt es ja mal wieder =)



Von:    moritz 28.08.2023 23:19
Betreff: Visual Kei in Deutschland ausgestorben?! [Antworten]
näh, ich würd sagen, das wurde komplett vom K-Pop Wahn verschlungen.



Von:    Hakuya 28.09.2023 22:14
Betreff: Visual Kei in Deutschland ausgestorben?! [Antworten]
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So einen kleinen ganz harten Kern gibt es wohl noch in Deutschland. Zumindest reicht es noch damit Miyavi eine kleine Halle in Berlin füllt.

Aber es ist natürlich überhaupt kein Vergleich zu den Hochzeiten so 2004 bis puuuhh 2010?

Ich hab noch 3 Freunde, die auch noch VK Bands hören aber würde schon sagen, dass ich noch am aktivsten bin. Und ich habe auch nicht mehr so viel Zeit und Muse mich ganz intensiv damit zu beschäftigen.

Der K-Pop hat dem VK/J-Rock wirklich zugesetzt. Wobei fraglich ist, ob das wirklich die gleiche Zielgruppe ist. Klar es gibt gemeinsamkeiten. Hübsche, gestylte Asiaten. Aber das war es dann eigentlich auch schon. Das eine sind eben Rock Bands und das andere Boygroups. Mir ist K-Pop zu oberflächlich. Klar sollen Künstler damit auch Geld verdienen aber K-Pop ist ja wie so eine Industrie wo was zusammen gecastet wird. Die meisten VK Bands haben sich selbst zusammen gefunden weil sie Musik machen wollen. Die Instrumente werden selbst gespielt und auch Songs und Texte von den Bandmitgliedern geschrieben. Zumindest offiziell, ist natürlich auch möglich, dass da geschummelt wird. Aber wenigstens würde dann noch versucht werden, den Schein von Authentizität zu wahren.

Es gibt auch ein paar K-Pop Songs die ich nicht schlecht finde aber irgendwie könnte ich mich da nie so emotional begeistern wie beim VK. Frage mich jedenfalls, ob der Großteil der Leute, die K-Pop sich theoretisch für VK begeistern könnten.
Ich bin süchtig nach dem Blau des Himmels ~



Von:    moritz 02.10.2023 17:56
Betreff: Visual Kei in Deutschland ausgestorben?! [Antworten]
Ich war ja nie ein Visual Kei-Fanatiker. 'N bisschen Dir en Grey gehört und ähnliche Sachen, war aber oft in Visual Kei Fan-Kreisen unterwegs. Vieles war mir echt kryptisch, aber ich vermiss' es irgendwie. Als reiner Musik-Fan fand ich das musikalisch gesehen sehr spannend. War auch auf Konzerten etc.
Und die Genres waren übergreifend, es war ja nicht immer nur Rock.

Aber ich muss dir zustimmen, dass die K-Pop-Musikindustrie anders ist. Von dem was ich so mitbekam, ist die Industrie ein Menschen-Verheizer. Das hab ich bei J-Rock oder J-Pop so nie gehört.

Also, ist es die gleiche Zielgruppe? Ich weiß nicht. Das Internet hat sich geändert, Medien haben sich geändert. Musikproduktion ansich hat sich geändert und ist immer weniger authentisch geworden (Meilensteine siehe Baby Metal). Aber, kann ich vielleicht gewisse Ähnlichkeiten bei den Fans erkennen? Vielleicht zumindest optisch, aber ich bin dermaßen raus, dass ich da kein Urteil fällen kann.

Sehr interessant jedenfalls, deinen Post zu lesen. Wusste nicht, dass sich die meisten VK Bands selbst zusammenfanden. Das macht mir VK nachträglich nochmal sympathischer.



Von:    plastic-kurage 17.01.2024 21:37
Betreff: Visual Kei in Deutschland ausgestorben?! [Antworten]
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Also ich bin seit 2021 teil von der szene, konnte also nie wirklich die Zeit, wo Vkei hier beliebt war miterleben und in meinem direkten Umfeld interessiert sich leider niemand so wirklich dafür. (T--T)



Von:   abgemeldet 18.01.2024 10:57
Betreff: Visual Kei in Deutschland ausgestorben?! [Antworten]
Ich kenn niemanden aus meinem Umfeld, der sich sich jemals für Visual Kei interessiert hat. Visual Kei war hier schon immer ein Nischenthema.



Von:    Feendrache 26.04.2024 09:58
Betreff: Visual Kei in Deutschland ausgestorben?! [Antworten]
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Gute Güte, wer hätte gedacht, dass ich jemals wieder etwas hier auf animexx schreibe? Aber aus gegebenem Anlass (wir alle wissen was bei Gazette passiert ist) und der Nachricht die ich eher durch Zufall nach über einem Jahrzehnt erhalten habe, hatte ich die letzten 5 Tage sehr viele Flashbacks in meine Teenagerzeit.

VK war, jetzt mal auf den deutschsprachigen Raum und auf animexx bezogen, einfach ein Kind seiner Zeit. Mich hat es damals mit süßen 15 Jahren, irgendwann 2006, in diese wilde Szene hinein gezogen und das nicht ohne Grund.

Die Happy 90er waren noch nicht lange her und die seichte Funny-Popmusik der Anfang 00er Jahre erlebte, langsam aber deutlich, ihren Downfall. Mit einem Schlag wurde die Musik ernster, brachialer, brutaler und das war nicht alleine auf die harten Klänge der Instrumente bezogen.
Rückblickend betrachtet erscheint es mir sehr logisch, dass wir Teenager der 00er Jahre uns so sehr für diese andere Seite der Unterhaltungsindustrie interessiert haben, wenn man bedenkt was wirtschaftspolitisch damals los war.

Wir waren alle um die 10-16 Jahre alt und haben schon gut verstanden, dass irgendwas komisch läuft mit der Welt. Die Nahost-Krise war auf ihrem Höhepunkt, die Wirtschaft erlebt einen extremen Crash und (bei uns im Osten) verfielen die Eltern in einen Zustand von Dauerstress, ständigem Jobwechsel, Kündigungen, Schulden, Unsicherheiten, Depressionen.

Aber wie es der Generation unserer Eltern leider zu eigen ist, sprach niemand offen darüber und Kinder sind trotzdem sensibel genug um zu spüren, dass irgendwas vor sich geht. Zu der Zeit gab es die erste große Welle an Burnout-Krankschreibungen (mehrfach auch in meiner Familie) und das Thema psychische Erkrankungen drängte sich immer aggressiver in den Vordergrund - und immer noch sprach niemand offen darüber.
Wenn man ein wenig in den Archiven kramt, fällt schnell auf, dass die Medien immer mehr Berichte veröffentlichten, in denen es darum ging, dass psychische Erkrankungen und Essstörungen, bei Kindern und Jugendlichen, rasant zunahmen. In meinem Fall kamen schulische Probleme dazu (Mobbing bis hin zu mehreren Klassen- und Schulwechsel) und damit war ich nicht die einzige.

"Die Aufgabe der Kinder ist es, die Wahrheiten der Eltern in Frage zustellen" und ich finde dieser Satz ist nicht zu unterschätzen. Teenager halten den Generationen die vor ihnen kamen, immer mit ihrer Lebensweise den Spiegel vor.
"Du willst nicht über deine Gefühle sprechen? Aber ICH will dass du darüber sprichst, also zwinge ich dich dazu, indem ICH sie zum Ausdruck bringe, auch wenn dir das nicht gefallen wird!"
Wir suchten alle nach einer Möglichkeit, in einer emotional ohnehin schon schwierigen Lebensphase, diesen Gefühlsstürmen eine Art von Ausdruck zu verleien.
Und wo die Emo-Szene sich mehr in einen romantischen Weltschmerz stürzte, kam VK um die Ecke und schlug alles mit dem Vorschlaghammer in Stücke.

Es gab mir damals das erste Mal die Chance, diesem Etwas das in mir tobte, ein Gesicht zu geben und andere Künstler die Welt so darstellen zu lassen, wie ich sie damals sah. Und als Teenager (bis Anfang/Mitte 20) versucht man seine Persönlichkeit aktiv durch seine Optik zum Ausdruck zu bringen.

Richtig tief war ich in VK nur zwischen 2006-2008 drin. Nach der regulären Schulzeit war ich so traumatisiert, dass ich jahrelang die geliebte Musik von damals nicht mehr hören konnte. Sobald Bath Room auch nur anfing, musste ich es wieder ausmachen, weil es zu viel Flashbacks hervor geholt hat. Das was mich damals davor bewahrt hat durchzudrehen, verursachte jetzt Panikattaken. Komischerweise war nur noch Dir en Grey für mich hörbar - aber das lag vielleicht auch daran, dass die sich zu dem Zeitpunkt auch schon aus dem VK verabschiedet hatten.

Tatsächlich hörte diese Phase des "meine Optik definiert wer ich bin" aber langsam mit 25 auf. Komplett ohne äußeren Einfluss, möchte ich hier unterstreichen! Ich stand gefestigter im Leben, hatte angefangen mich mit mir selbst auf eine wesentlich liebevollere Weise zu befassen und das Trauma von damals aufzuarbeiten, das in mir viele Narben hinterlassen hat.

Man verliert in dieser Zeit irgendwie auch so langsam ein Interesse daran, sich optisch für andere zur Schau zu stellen. Die konsequente Abgrenzung durch Kleidung, Haare und Makeup hört auf, man steht wesentlich fester im Leben und VK (Stellvertretend für alle anderen Musikrichtungen) verliert die Bedeutung, die es noch in der Teenagerzeit hatte. Einfach aus dem Grund, weil man kein Teenager mehr ist.

Und der langen Rede keinen Sinn: Wir VKs von damals sind noch hier, doch wir sind mittlerweile 30 Jahre alt und leben unsere Interessen nicht mehr derart offensiv aus, wie noch als Teenager. Und nein, das liegt nicht daran, dass irgendwann mal jemand sagte "Willst du nicht erwachsen werden?" (Mir hat das noch nie jemand gesagt) Es ist einfach ein ganz natürlicher Prozess.

Zudem hat sich auch die Interaktion im Netz deutlich gewandelt. Damals war alles vorwiegend über Foren organisiert und die schnelle Kommunikation über Social Media Kanäle waren noch nicht in der Form möglich, so wie wir sie heute haben.
Das hat Vorteile, das hat Nachteile, aber es ist alles gut so wie es ist.

VK war UNSERE Teenagerzeit und wir sollten es nachfolgenden Generationen immer erlauben, sich ihre Zeit selbst aufzubauen und zu gestalten.

Und hey, ich kann wieder Bath Room hören - und dieses Mal ohne komplett schwarz umrandete Augen, Sicherheitsnadeln in der Jeans und selbst gemalten Bandshirts, weil wir uns die richtigen nicht leisten konnten ;)
Zuletzt geändert: 26.04.2024 10:02:52


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