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Thread: --------------- (Bitte sperren o. löschen)

Eröffnet am: 13.04.2011 00:01
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Von:   abgemeldet 13.04.2011 00:01
Betreff: --------------- (Bitte sperren o. löschen)
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Da dieser Thread vollkommen missverstanden und für abwertende Zerfleischungs-Diskussionen missbraucht wurde, möchte ich die Administration bitten, ihn zu sperren/zu löschen.
'Man schließt die Augen der Toten behutsam; Nicht minder behutsam muss man die Augen der Lebenden öffnen.'
Jean Cocteau
Zuletzt geändert: 02.05.2011 14:43:03



Von:    cuby 13.04.2011 06:57
Betreff: "Die will doch nur Aufmerksamkeit!"
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>
> Jetzt stellt euch vor, wie es ist, wenn jemand zu euch sagt "Stell dich nicht so an."
> "Du musst einfach nur mal rausgehen an die frische Luft."
> "Du betreibst doch nur Attention whoring"
> Stellt es euch gut vor. Ein schreckliches Gefühl, nicht?


Ist doch völlig normal, dass sowas gesagt wird, oder erwartest du von den Menschen deiner Umgebung eine medizinisch-psychologische Ausbildung?
Jemand, der Ahnung oder selber Erfahrung damit hat, würde sowas wohl nicht sagen.
Leute, jetzt bitte keine Panik bekommen: Ich habe soeben festgestellt, dass mein Kalender bereits am 31.12.2011 endet!!!
Scheiße - wir werden also schon viel eher sterben!!!

Spiel doch mal mit:
http://www.schulterglatze.de/einberufung/74526



Von:   abgemeldet 13.04.2011 09:00
Betreff: "Die will doch nur Aufmerksamkeit!"
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Naja, es gibt solche und solche. Meine beste Freundin zum beispiel ist ein völlig gesunder Mensch, gibt sich aber trotzdem Mühe damit, nachzuempfinden, wie es mir während der schlimmsten Zeit ergangen ist, sie informiert sich, was viele nicht tun. Und die hat auch keine medizinisch-psychologische Ausbildung.
'Man schließt die Augen der Toten behutsam; Nicht minder behutsam muss man die Augen der Lebenden öffnen.'
Jean Cocteau
Zuletzt geändert: 13.04.2011 09:01:06



Von:    Tentakel 13.04.2011 00:18
Betreff: "Die will doch nur Aufmerksamkeit!"
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Depressionen sind doch mittlerweile jkein Tabu mehr - und Depressionen sind sogar mit Medis in recht kurzer Zeit heilbar.

Was mich eher stört - oft wird heute gleich alles - auch von Ärzten - als Depression abgetan.

Bzw. Leute bezeichnen sich oft selbst sehr schnell als depressiv - dabei sind sie nur traurig oder gefustet.

Ich kann dieses "Ich bin voll Depri" - nicht mehr hören - weil diese Leute eben nicht unter dem richtigen krankheitsbild einer Depression leiden.


Edit: Warum wirfst Du eigentlich SVV mit Depressionen in einen Topf?
Depressionen sind eine Baustelle.
SVV eine Andere.
Und Magersucht noch eine Weitere.
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Zuletzt geändert: 13.04.2011 00:21:15



Von:   abgemeldet 13.04.2011 00:25
Betreff: "Die will doch nur Aufmerksamkeit!"
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>Depressionen sind doch mittlerweile jkein Tabu mehr

Gut, da habe ich dann wohl andere Erfahrungen gemacht.

>- und Depressionen sind sogar mit Medis in recht kurzer Zeit heilbar.

Das stimmt absolut nicht. Ohne Therapie kann man so viele Medikamente einschütten, wie man will, die sorgen lediglich für einen Spiegel von Glückshormonen im Blut, allerdings lösen sie nicht das Problem, das tief in der Seele verankert ist.
Ich habe über einen langen Zeitraum hinweg Medikamente bekommen - hat nichts geholfen, das waren dann mehr die Therapiegespräche mit meiner letzten Therapeutin - und nicht zuletzt meine Katze, die ich seit fast einem halben Jahr jetzt habe.


>Was mich eher stört - oft wird heute gleich alles - auch von >Ärzten - als Depression abgetan.

Ja, das ist leider ein Problem. Ein Unwohlsein kann auch physische Ursachen haben.


>Bzw. Leute bezeichnen sich oft selbst sehr schnell als depressiv >- dabei sind sie nur traurig oder gefustet.

Und das ist das, was mich richtig ankotzt, verzeihung für die derbe Aussprache. Ich finde, man merkt es schon ziemlich schnell, ob man "depri-sein" nur als sorglose Umschreibung eines aktuellen Zustandes verwendet, oder ob jemand wirklich krank ist.


>Ich kann dieses "Ich bin voll Depri" - nicht mehr hören - weil >diese Leute eben nicht unter dem richtigen krankheitsbild einer >Depression leiden.

Dem kann ich nur vollständig zustimmen. Ich fühle mich da als selbst (ehemalig) Betroffene ziemlich ins Lächerliche gezogen.


EDIT:
>Warum wirfst Du eigentlich SVV mit Depressionen in einen Topf?

Weil bei mir das eine aus dem anderen resultierte.
Depressionen <- ich darf nicht glücklich sein <- ich muss mich selbst verletzen

>Depressionen sind eine Baustelle.
>SVV eine Andere.

Man verletzt sich nicht selbst, wenn man komplett gesund ist.

>Und Magersucht noch eine Weitere.

Ich sagte nie, dass ich Magersucht hatte. Denn die hatte ich nicht. Ich hatte Phasen, da hab ich normal gegessen, ich hab nicht zwanghaft Kalorien verbrennen wollen - es war eine bewusst zerstörerische Handlung, um zu sehen, wie belastbar ich bin; Als ich gemerkt habe, dass ich kurz vor dem Umfallen war, habe ich wieder normal angefangen zu essen.
'Man schließt die Augen der Toten behutsam; Nicht minder behutsam muss man die Augen der Lebenden öffnen.'
Jean Cocteau
Zuletzt geändert: 13.04.2011 00:28:24



Von:    TokyoMEWS 13.04.2011 13:50
Betreff: "Die will doch nur Aufmerksamkeit!"
Avatar
 
> und Depressionen sind sogar mit Medis in recht kurzer Zeit heilbar.

... wenn man dann damit leben kann, den Rest seines Lebens die Tabletten zu schlucken....
Dann müsste ich mich aber auch mit dem folgenden abfinden:

- den Rest meines Lebens von Koffein Migräne kriegen
- nicht schwanger werden dürfen, weil Antidepressiva fruchtschädigend sind
- wenn ich die Tabletten mal einen Tag vergesse werd ich (wieder) launisch und bekomme Selbstmordideen (was mein Wohlbefinden ja beides extrem steigert......nicht >.<)
- ständig Nasenbluten beim Naseputzen weil Blutgerinnung gehemmt
- ich darf bei Migräne keine Triptane verwenden sondern muss auf die 'Steinzeitbehandlung' mit Schmerzmitteln zurück greifen
- ich darf eine Sorte Antibiotika nicht nehmen wegen Wechselwirkungen
- es gibt weitere Medikamente die ich nicht nehmen darf, weil sie zu einem Serotininschock führen können, zB MCP, was natürlich wieder super gegen Übelkeit bei Migräne helfen würde, aber ich darf nicht mehr...

Von anderen Tabletten bekam ich u.a. das folgende:
- bis heute anhaltenden Bewgungs-Koordinationsstörungen (gegen laufen, hängen bleiben, daneben greifen etc.), werden auch nicht mehr weggehen
- Kreislaufkollaps weil sich ein Blutbestandteil auflöste
- extremes Schwitzen
- Milchfluss, alles ziemlich peinlich in der Öffentlichkeit...
- extreme Morgenmüdigkeit die es mir zum Teil unmöglich machte, weniger als 12h zu schlafen. Dosisverringerung verbesserte die Schläfrigkeit, verschlimmerte aber die depressiven Symptome


... und da wär der Punkt:
Medikamentöse Therapie ist nur eine Behandlung der Symptome.
Tabletten ersetzen keine Verhaltens- oder Gesprächstherapie.
Tabletten sagen einem nicht 'das ist ein selbstschädigendes Verhalten, lass uns eine bessere Methode finden' , sie helfen einem auch nicht Traumata zu verarbeiten.
In gewisser Hinsicht verbessern sie lediglich die Lebensqualität der Betroffenen (und deren Umfeld), aber eine Heilung ist das überhaupt nicht.
<This space left blanc intentionally>



Von:    cuby 13.04.2011 16:43
Betreff: "Die will doch nur Aufmerksamkeit!"
Avatar
 
> > und Depressionen sind sogar mit Medis in recht kurzer Zeit heilbar.
>
> ... wenn man dann damit leben kann, den Rest seines Lebens die Tabletten zu schlucken....


Das wäre ja keine Heilung, sondern lediglich Symptombekämpfung.

Und JA, einige Formen von Depression sind heilbar. (wenn auch nicht immer)
Hab über 1 Jahr lang sowas genommen (mehrere Sorten wurden ausprobiert, eine half und war vor allem verträglich) und etwa 1 Jahr ausgeschlichen (elendigen Entzug gehabt)!

Seitdem ohne Medis seit Jahren alles Paletti!
Leute, jetzt bitte keine Panik bekommen: Ich habe soeben festgestellt, dass mein Kalender bereits am 31.12.2011 endet!!!
Scheiße - wir werden also schon viel eher sterben!!!

Spiel doch mal mit:
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Zuletzt geändert: 13.04.2011 16:46:49



Von:    TokyoMEWS 13.04.2011 18:24
Betreff: "Die will doch nur Aufmerksamkeit!"
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Das sagte ich ja bereits.
In meinen Augen ist das nur symptomatische Behandlung.
Manchmal dauert die Depression von sich aus nur 3 Monate, manchmal existiert sie so lange, bis man sein Leben in gewissem Maße geändert hat, manchmal ist sie aber auch einfach ein 'Hardware-Problem' und geht nicht weg.
Geht die Depression weg und kann man wieder ohne Tabletten, da ists gut; kommt aber keine Änderng, dann kann man auch nicht arg viel weiter helfen.
Heilung kommt mitnichten von reiner Medikamentengabe.
Medikamentengabe unterstützt den Heilungsprozess, aber wenn dieser aus bleibt, bleibt es bei Symptombehandlung.
Ich mein... Erkältungen kann man auch nicht wirklich mit Medikamenten heilen. Antibiotika wirkt nicht bei Viren und Tamiflu ist Overkill. Alles was man tun kann ist mit Medikamenten die Beschwerden zu mildern und verhindern, dass es schlimmer wird.
Entweder die Erkältung verschwindet, was sie in den meisten Fällen ja auch tut, oder man hat Pech und muss chronisch Husten und weiterhin die Symptome 'so angenehm wie möglich' machen.
Aber wirklich geheilt wurder man durch Medikamente dann nicht...


Und ist man im Klinikum Nürnberg und es geht einem nicht besser messen sie den Serumsspiegel, stellen fest, dass der ok ist und machen einem Vorwürfe warums einem nicht besser geht >.<
Wirkstoff wechseln? Wieso, bei andern hilfts ja... <.<
<This space left blanc intentionally>



Von:    Tosken 13.04.2011 02:17
Betreff: "Die will doch nur Aufmerksamkeit!"
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Ich finde die Absicht, mit der du diesen Thread eröffnet hast, zwar durchaus lobenswert, aber das hier halte ich für ziemlich gefährlich:

>Viele dieser Menschen haben bereits einen Aufenthalt in einer >Klinik hinter sich und diese Kliniken sind teilweise einfach nur >menschenunwürdig.
>Natürlich gibt es auch die Guten. Leider sind sie in der Unterzahl.

1. Das kannst du nicht WISSEN. (Ich bezweifle, dass du schon in allen Kliniken warst oder genug Leute kennst, die das beurteilen können.)
2. Betroffene selbst können oft gar nicht einschätzen, ob sie in ihrer Klinik wirklich schlecht behandelt werden, denn ihre Krankheit vernebelt ihnen oft die Sinne.
3. Mit deiner Behauptung machst du Erkrankten unnötig Angst und nimmst ihnen damit eventuell sogar die Chance auf Besserung.

>Ich will endlich das Schweigen brechen.

Das ist seit Robert Enke nicht mehr nötig, würde ich sagen.
Ich sehe es eher wie Tentakel: Das Pendel schwingt mittlerweile in die andere Richtung und sorgt dafür, dass sich manche Menschen mit normaler Niedergeschlagenheit gleich für krank halten. (Das gilt nicht nur für Depressionen. Mir reicht speziell auf Animexx ein Blick in den Thread über Sozialphobie.)

>Was habt ihr für Erfahrungen mit Depressionen gemacht? >Vielleicht auch in eurem Umfeld?
>Erfahrungen mit pschiatrischen Kliniken?
>Suizid?

Ich habe auf verschiedene Arten genug Erfahrungen in diesen Bereichen gemacht.
Speziell zu den Kliniken kann ich dir sagen:
Ich kenne vier Menschen (drei davon in meinem Alter), die aus verschiedenen Gründen bereits einen Klinikaufenthalt hinter sich gebracht haben. Und ALLE haben in den ersten Wochen gesagt, dass es schlimm wäre und nichts bringen würde. - Aber dann, nach ca. einem Monat, ging dann bei zweien von ihnen das Umdenken los. Heute sind diese beiden Menschen gesund und glücklich.
Die anderen beiden sind noch immer krank, waren mittlerweile mehrmals in verschiedenen Kliniken und sehen ihre Krankheit auch nicht ein.
Es hängt eben vieles von der Schwere der Störung ab und von dem Willen des Patienten.
Das nochmal zu den "menschenunwürdigen Kliniken".

Ansonsten kann ich deinem Beitrag nur noch hinzufügen, dass Depressionen oft nur ein Symptom einer größeren Sache sind. (Ich hatte beim Lesen deines Beitrags den Eindruck, dass es bei dir ebenfalls so ist/war.)



Von:   abgemeldet 13.04.2011 08:57
Betreff: "Die will doch nur Aufmerksamkeit!"
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>1. Das kannst du nicht WISSEN. (Ich bezweifle, dass du schon in >allen Kliniken warst oder genug Leute kennst, die das beurteilen >können.)

Nein. Aber ich kenne GENUG Leute, um einen erschreckend hohen Prozentsatz an negativ Beispielen nennen zu können.
Natürlich wurden mir auch von positiven Erfahrungen berichtet. Und genau deshalb möchte ich hier einen Austausch anregen - damit man ein wenig eindämmen kann, an die falschen zu geraten.
Nicht jeder Arzt ist ein guter Arzt, nur weil er ein abgeschlossenes Medizinstudium(Psychologiestudium hat.


>2. Betroffene selbst können oft gar nicht einschätzen, ob sie in >ihrer Klinik wirklich schlecht behandelt werden, denn ihre >Krankheit vernebelt ihnen oft die Sinne.

Das ist absolut übertrieben ausgedrückt und vermittelt wieder ein völlig falsches Bild.
Psychiatrie - Unzurechnungsfähigkeit.
Glaub mir, wenn in einer Klinik in der ich bin, BLUT an den Wänden in meinem Zimmer klebt, dann kann ich sehr wohl einschätzen, dass das kein Zustand ist.
Wenn man mich und meine Mitpatienten sozusagen, sich selbst überlässt.
Es gibt auch Menschen, die begeben sich selbst in Behandlung, weil sie merken, dass es nicht mehr geht und wenn sich so ein Mensch UNWOHL fühlt, dann hat das nichts mit Sinne vernebeln zu tun.


>3. Mit deiner Behauptung machst du Erkrankten unnötig Angst und >nimmst ihnen damit eventuell sogar die Chance auf Besserung.

Es ist keine Behauptung, es sind Tatsachen, dass man sich einfach genau informieren sollte, WO man sich einweisen lässt.


Und jetzt passiert hier genau das, was ich eigentlich nicht wollte - mein Thread wird ins Negative zerpflückt und anderen wird dadurch der Mut genommen, den Mund aufzumachen, aus Angst angefahren zu werden. Danke auch, liebe Mexxpolizei.
'Man schließt die Augen der Toten behutsam; Nicht minder behutsam muss man die Augen der Lebenden öffnen.'
Jean Cocteau



Von:    Tosken 13.04.2011 12:21
Betreff: "Die will doch nur Aufmerksamkeit!"
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>Nein. Aber ich kenne GENUG Leute, um einen erschreckend hohen >Prozentsatz an negativ Beispielen nennen zu können

Du willst sogar einen Prozentsatz nennen können? Das bezweifle ich.
Ich habe eben "Psychiatrie" auf der Webseite der Gelben Seiten eingegeben und erhielt eine Fehlermeldung, weil es mehr als 3000 Kliniken in Deutschland gibt.

>Nicht jeder Arzt ist ein guter Arzt, nur weil er ein >abgeschlossenes Medizinstudium(Psychologiestudium hat.

Behaupte ich etwas anderes?

>Das ist absolut übertrieben ausgedrückt und vermittelt wieder >ein völlig falsches Bild.
>Psychiatrie - Unzurechnungsfähigkeit.

Das hast du falsch verstanden.
Ich meinte, dass eine stationäre Therapie eine sehr anstrengende und schmerzhafte Sache sein kann, deren positive Folgen man vielleicht erst später erlebt. Unter diesen Umständen kommt so mancher Patient zu der irrigen Annahme, dass die Behandlung ihm nichts bringt oder ihm sogar schadet.
(Außerdem gibt es auch Krankheitsbilder, die den Eindruck einer schlechten Behandlung noch unterstützen.)

>Es ist keine Behauptung, es sind Tatsachen, dass man sich einfach genau informieren sollte, WO man sich einweisen lässt

Davon, dass man sich informieren soll, hast du beim Thema "Kliniken" aber nichts geschrieben. Nein, du hast davon geschrieben, dass die Mehrheit der Kliniken "menschenunwürdig" sei. Das ist kein Informieren, sondern eine unbelegte Behauptung, die ausschließlich auf deinen Erfahrungen beruht und "ganz nebenbei" noch die Vorurteile und Ängste der Menschen verstärkt, die du mit deinem Thread doch eigentlich aufklären willst.

>Und jetzt passiert hier genau das, was ich eigentlich nicht >wollte - mein Thread wird ins Negative zerpflückt und anderen >wird dadurch der Mut genommen, den Mund aufzumachen, aus Angst >angefahren zu werden. Danke auch, liebe Mexxpolizei.

Hier wird nichts zerpflückt, hier wird diskutiert. Würdest du diesen einen negativen Punkt nicht so persönlich nehmen, wäre dir bestimmt aufgefallen, dass ich deinen Ansatz "durchaus lobenswert" finde.
Es geht mir nicht darum, deine schlechten Erfahrungen zu verharmlosen, versteh das nicht falsch. Mir passt es allerdings nicht, dass du diese Erfahrungen verallgemeinerst und behauptest, die Mehrheit der Kliniken wäre schlecht.
Ich will eben auch nur informieren - genau wie du.



Von:    Ladeniel 14.04.2011 11:51
Betreff: "Die will doch nur Aufmerksamkeit!"
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Es gibt beschissene Psychiatrien und es gibt gute... so, wie bei allem.
Trotzdem würde ich nicht pauschal alle über einen Kamm scheren. Einige Freunde von mir waren wegen Depressionen, Schizophrenie und Essstörungen in Kliniken.

Speziell die Esssgestörten fanden die Kliniken schrecklich und waren der Meinung, dass ihnen dort gar nicht geholfen wird. Es ist nun mal oft so, dass die Patienten das Konzept nicht verstehen können und im ersten Moment keine Linderung ihrer Krankheit sehen. Damit will ich ihnen gar nicht ihren gesunden Menschenverstand absprechen, aber es ist nun mal so. In extremen Fällen wie "Blut an den Wänden" ist das natürlich was anderes.

Ich halte Kliniken nach wie vor für eine brauchbare Lösung.

Und Depressionen als Tabuthema??? Ich glaube, zu keiner Zeit wurde so offen mit psychischen Krankheiten umgegangen, wie heute. Depressionen, SVV, Essstörungen, Soziophobie - alles total salonfähig. Mit solchen Sachen kann man sich heut problemlos in der Schule und Uni entschuldigen, die werden bei uns ernstgenommen.

Zu dem "Stell dich nicht so an": Die Erklärung ist einfach, psychische Krankheiten gelten teilweise als "cool", Ritznarben werden nicht mehr versteckt, depressiv sein ist "in". Die Gründe dafür sind wie die Gründe aller Teenager: Liebe, Schule, Eltern, booyah.

Und wenn zehn Leute dir "unauffällig" ihre Narben unter die Nase halten, dann wirst du beim elften vielleicht unfreundlich.

Depressionen sind, wie alles andere, ernstzunehmen. Aber für mich besteht einfach ein Unterschied, wenn jemand wirklich verzweifelt Hilfe sucht und sich an jemanden im Freundeskreis wendet, und wenn jemand jedem, der es (nicht) hören will von seinen üblen Depris erzählt, aber langfristig keine Anstalten macht, Hilfe anzunehmen.
Mortal Instruments als Shonen-AI-Manga?! Fail.
Zuletzt geändert: 14.04.2011 11:54:59



Von:   abgemeldet 17.04.2011 10:20
Betreff: "Die will doch nur Aufmerksamkeit!"
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>Und Depressionen als Tabuthema???

Gut, dann hab ich mir das viele Unverständnis, das mir bisher begegnete wohl nur eingebildet.


>Und wenn zehn Leute dir "unauffällig" ihre Narben unter die Nase halten, dann wirst du beim elften vielleicht unfreundlich.

Genaue Definition? Wenn man trotz Sommerhitze es wagt, kurze Ärmel, oder Hosen zu tragen, oder wie meinst du das jetzt genau?
'Man schließt die Augen der Toten behutsam; Nicht minder behutsam muss man die Augen der Lebenden öffnen.'
Jean Cocteau



Von:    murmeltierchen 16.04.2011 12:04
Betreff: "Die will doch nur Aufmerksamkeit!"
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Zunächst einmal halte ich Depressionen absolut nicht mehr für ein Tabuthema. Es gibt diverse Möglichkeiten, sich darüber auszutauschen (v.a. Foren) und es wird fortlaufend intensiv daran geforscht (wie an vielen anderen psychischen Erkrankungen auch).

Wie cuby so schön sagte, kann man von seinem Umfeld keine medizinisch-psychologische Ausbildung erwarten.
Deine Freundin muss man deswegen ausklammern, weil sie weiß, was du für ein Krankheitsbild hast/ hattest.
Aber bedenk doch bitte mal folgendes: sofern jemand nicht in engem Kontakt zu dir steht, kriegt er von deiner Gefühlswelt nichts mit.
Dieses Gefühl, in Ängsten gefangen zu sein, steht einem nicht auf die Stirn geschrieben.
Es gibt viele Leute, denen eher kleine Dinge den Tag versauen und die dann brummig wirken oder lustlos sind; es gibt ebenfalls viele Leute, die alles direkt als depri bezeichnen. Wie soll man da als mehr oder minder aussenstehende Laie erkennen, was im Inneren eines Menschen vorgeht?
Dafür braucht es eine gewisse Zeit, viel Aufmerksamkeit in Form von guter Beobachtung und oftmals Gesprächen und auch gewisse medizinisch-psychologische Kentnisse.
Der Übergang von normalen Stimmungsschwankungen und simpler Unlust zu tatsächlicher Depression ist, was sichtbaren Merkmale angeht, fließend.
Dinge wie Selbstverletzung oder Selbstmordversuche bindest du schließlich nicht jedem auf die Nase, oder?

Nehmen wir doch mal ein einigermaßen klassisches Beispiel: ein(e) Schüler(in) ist depressiv, ist im Unterricht still, fehlt immer wieder, scheint nicht recht in der Klassen-/ Kursgemeinschaft drin zu sein, hat wahnsinnige Prüfungsangst, ist von dem Arbeitspensum recht schnell überfordert...
Das sind Dinge, die ein Lehrer sehen könnte und nach einer gewissen Zeit auch sehen wird.
All diese Dinge können aber auch eine völlig andere Ursache haben; welchem Lehrer kommen, speziell in gewissen Altersgruppen, nicht rudelweise Schüler unter, die einfach nur keinen Bock haben?
Um zu sehen, dass jemand ein ernstzunehmendes Problem hat, ist mehr Aufmerksamkeit nötig.
Nimmt den jeder Schüler, der von seinem Lehrer angesprochen wird, das Angebot auch wahr? Wieviele blocken denn nicht mit einem "Der/ die versteht mich doch eh nicht!" ab? Oder schämen sich dafür, so etwas zuzugeben und tun dann so, als sei alles okay?
Eine sehr kritische Einstellung gegenüber Mitmenschen ist nunmal ebenfalls etwas, was viele Depressive haben.

Und hinzu kommt noch, dass tatsächlich (ich muss leider sagen vornehmlich Mädchen/ Frauen) die Masche drauf haben, mit vermeintlichem Elend an Leute heranzukommen.
Die einfach nur wollen, dass die Umwelt auf sie reagiert, sie wahrnimmt.
Mitmenschen haben es nicht leicht, echte Depressionen zu erkennen und vor allem passend drauf zu reagieren.
Richtige "attention whores", Überschneidung der Symptome mit alltäglichen Verhaltensweisen, fehlendes Vorwissen, kritische Einstellung Depressiver etc. erschweren das nunmal und sowas sollte ebenfalls berücksichtigt werden.

@  TokyoMEWS: Ich weiß nicht, was du da für einen Stümper als Arzt hattest, aber was du da aufzählst entspricht weiß Gott nicht dem Normalfall.
Ich habe Leute in meinem Bekannten- und Familienkreis, die solche Medikamente eine Weile genommen haben und die nur geringfügige Nebenwirkungen zeigten: etwas frühere Erschöpfung abends oder ähnliches.
Es erfordert Feingefühl und etwas Geduld um das richtige Medikament zu finden, denn vor allem bei ADs sind die Reaktionen von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich, weil sowohl physische als auch psychische Vorausssetzungen des Patienten die Wirksamkeit und Nebenwirkungen stark beeinflußen.
Was beim einen nichts bringt und nur Nebenwirkungen hat, mag beim anderen das Wundermittel sein.



Von:    TokyoMEWS 18.04.2011 11:28
Betreff: "Die will doch nur Aufmerksamkeit!"
Avatar
 
> Höhere Belastung als früher? Mehr Stress? Give me a fucking break.

Nachdem du bewiesen hast, dass du in der Lage bist im Internet zu suchen, suche bitte mal ruhig mehr Infos folgendem und frage dich, ob da nicht ein Zusammenhang mit psychischen Erkrankung stehen kann.

In den 60ern, zur Zeit des Wirtschaftswunders, konnte es sich keiner erlauben einen Mitarbeiter zu feuern, denn es bestand die Gefahr, dass er eine Woche später schon für die Konkurenz arbeitete. Arbeitsplatz verloren? Kein Problem, jeder, wirklich jeder, suchte jede helfende Hand.
Im Vergleich dazu heute:
Mitarbeiter feuern? Angst haben, dass er für die Konkurenz arbeiten geht? Wieso das denn?? Jemand der gefeuert wurde wird heute bei anderen Firmen in der Berwebungsreihenfolge nach hinten sortiert.
Arbeitsplätze vorhanden?
Jaja, bestimmt </ironie>
Es wird ja nicht ständig aus wirtschaftlichen Gründen Personal abgebaut, die Produktions ins Ausland verlegt oder einfach mal fest gestellt, dass ja eigentlich 2 Mitarbeiter die Arbeit von 3 machen könnten.
Aktuell hat die Arbeitsagentur 3,4 Mio Profile von Menschen, die Arbeit suchen, aber nur ca 798.000 Stellen bzw 207.000 Ausbildungsangebote. (und jetzt nöl von mir aus rum, dass die AfA ja überholt sei und über die eh keiner mehr Mitarbeiter sucht ... Tatsache bleibt: Wenn es wirklich wesentlich mehr freie Stellen gäbe, dann gäbe es nicht 3,4 Mio Profile...)

Darf ich meinem Chef sagen, ich brauch unbedingt eine Woche um das Projekt fertig zu stellen?
Nein, darf ich nicht. Er hat's dem Kunden versprochen, dass es schon übermorgen bei denen läuft.
Im Klartext: 3 Tage durcharbeiten, Überstunden machen und drauf kacken, dass ich so nicht zum schlafen komm und/oder die Dinge, die ich neben der Arbeit zu erledigen hab liegen bleiben. (Was da so wichtiges anfällt? Geschirr spülen, Einkaufen, Essen, Wäsche waschen, Putzen...oder soll ich dafür meine Eltern einfliegen lassen...? Die sind ja Rentner... die könnten sich ja auch darum kümmern, dass die Leute, die im arbeitsfähigen Alter sind auch fleissig bis zum umfallen arbeiten...?)

... aber ich glaube, der Name sagt ja alles :p
Verschluck dich an deinem roten Hering...
<This space left blanc intentionally>



Von:   abgemeldet 17.04.2011 10:22
Betreff: "Die will doch nur Aufmerksamkeit!"
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>Da du offensichtlich KEINE Ahnung hast, halt einfach deine Klappe.

Danke v.v
'Man schließt die Augen der Toten behutsam; Nicht minder behutsam muss man die Augen der Lebenden öffnen.'
Jean Cocteau



Von:   abgemeldet 16.04.2011 23:48
Betreff: "Die will doch nur Aufmerksamkeit!"
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Find ich gar nicht Bullshit.

Du kannst in dieser Gesellschaft nie abschalten, egal ob Todesfall, Krankheit, Stress, Mobbing, du musst weiterfunktionieren.
Sonst hast du keinen Job, kein Geld, keine Existenz, schon allein diese Angst lässt dich alles verdrängen.
Und irgendwann kannst du halt einfach nicht mehr.
Und wenn man sich schonmal am eigenen Arbeitsplatz/ in der Schule umgesehen hat wieviel gemobbt wird(ne, nicht Statistik, da steht "eigene"), kann man sich da echt noch wundern wieviele Leute dadurch psychische Probleme bekommen?

Sicher wird jetzt vorschnell gehandelt und Ärzte schieben schnell etwas in Schubladen, mag jetzt auch von der großen Medienbegeisterung für dieses Thema kommen. Aber es gibt auch welche die gerade andersrum gestrickt sind.
Außerdem, eine psychische Störung in irgendeiner Form hat fast jeder Mensch und sei es nur der Größenwahn, oder das sich-nicht-unterordnden-können, oder auch das alle-andern-sind-doof-Syndrom.

Außerdem ist es eine Frechheit sich so zum Thema zu äußern, wie Einige es tun.
Ihr könntet mal weniger auf die Leute mit dem Finger zeigen, die nur so tun als ob.
Ihr könntet den Finger lieber mal auf die Leute richten, denen es wirklich schlecht geht.
Und auch dieses dringende Aufmerksamkeitsbedürfnis der Leute, die immer labern wie depressiv sie sind sollte ein Warnzeichen sein.
1. Haben die auch so ein Problem
und
2. wenn ich mir etwas über lange Zeit hinweg einrede, wird genau das auch passieren.

Der Witz ist ja sowieso, das die wenigsten Menschen mit Depressionen, oder sonstigen, psychischen Störungen zum Arzt gehen würden.
Würden sie einfach so mit Jemandem über ihre Probleme reden können, währen sie ja wohl nicht depressiv, oder?
If u r reading this, then u will become a superidiot. U will be haunted and killed by boredom. to stop it eat 60902908438932489389 pizza inin 30 seconds GOOD LUCK
~nicht die äußeren sondern die inneren werte zählen...
nicht wie die brieftasche aussieht,sondern was drin ist.



Von:   abgemeldet 17.04.2011 01:44
Betreff: "Die will doch nur Aufmerksamkeit!"
Ich stimme murmeltierchen vollkommen zu, was die Sache mit dem "Depressionen erkennen" angeht. Ansonsten habe ich das Gefühl, dass viele sich das Helfen etwas zu einfach vorstellen. Klar, es ist schön, wenn man jemanden hat, der einen unterstützt, aber man sollte es nicht erwarten oder Leute verurteilen, die es nicht tun. Es gibt einfach Fälle, in denen ich nicht mehr helfen kann und Fälle, in denen ich nicht helfen will.

Ich kenne z. B. mehr als eine Situation, in dem eine psychisch kranke Person ihre Krankheit quasi als "Entschuldigung" benutzt hat, um Menschen, die ihr nahe standen und die auch tatsächlich helfen wollten, wirklich permament unter Druck zu setzen, ihnen Schuldgefühle einzureden und dafür verantwortlich zu machen, dass es ihnen nicht besser geht.

Für mich hört Respekt und Rücksichtnahme gegenüber einer Krankheit bzw. der kranken Person selber einfach ab dem Punkt auf, an dem eine andere verletzt wird. Konkret war das enorme emotionale Erpressung (die natürlich nicht nur bei Leuten mit psychische Störung vorkommt), angefangen von "Danke, dass du nicht da bist, jetzt geht's mir wegen dir noch schlechter", irgendwelchen versteckten Andeutungen, bis hin zu "Hey, ich hab hier Tabletten liegen und bin kurz davor mich umzubringen, ich will dich nur wissen lassen, dass du Schuld daran bist". Das mal die harmloseren Beispiele.

Diese Aussagen kamen teilweise nicht mal bewusst oder böswillig, sondern oft eben aus einer Angst heraus (in anderen Fällen sind sie allerdings ziemlich zielsicher als Waffe eingesetzt worden), deshalb ist das für mich aber noch lange nicht in Ordnung. Und wer einmal um vier Uhr in der Nacht dabei war einen Krankenwagen zu rufen, weil die Person ganz bewusst nicht mehr reagiert hat, nur um dann festzustellen - ups, war doch nichts - oder auf diese Art zu irgendeiner Handlung gezwungen wurde, der wird auch nicht sagen: "Na dann soll man doch helfen, damit der/die Arme das in Zukunft nicht mehr tun muss".

Auf der anderen Seite, wenn man von solchen durchaus nicht untypischen Reaktionen absieht, sehe ich vor allem das Problem, das hier schon mehrfach angesprochen wurde:

Was wenn man nicht helfen kann? Mit "einfach zuhören", wie jemand hier meinte, ist es eben nicht getan. Ich hatte mehrmals mit Leuten zu tun, die Depressionen hatten (auch eine sehr gute Freundin) und ich musste höllisch aufpassen, was ich sage, weil gerade von Personen, die wegen ihrer Depression sowieso schon ziemlich labil sind, auf so persönlicher Ebene vieles als Angriff oder Verrat an der eigenen Person aufgefasst wird. Und ich bin kein Psychologe. Du kannst Leuten sagen, dass sie nicht wertlos/hässlich/dumm sind so oft du willst, aber wenn der/diejenige das selber nicht glauben will, wenn die Stimmung eine Stunde später schon wieder auf dem Tiefpunkt ist, immer und immer wieder, dann resignierst du irgendwann. Sowas ist wahnsinnig kraftraubend, zumindest wenn man nicht gleichzeitig komplett abschaltet. Und wenn dann am Ende im besten Fall noch Vorwürfe kommen, WARUM man nicht helfen konnte, WARUM man nicht immer und zu jeder Zeit da war, obwohl man sein Möglichstes versucht hat, dann zieht das einen selber auch irgendwann runter.

Je näher man einer Person steht, desto schwieriger wird das mit dem Helfen übrigens (war zumindest meine Erfahrung), weil man auch selber emotional ziemlich mit reingerissen wird.

Und ich finde sowas unterschätzen viele. "Nicht helfen" ist nicht immer "nicht helfen wollen" und Ignoranz gegenüber einer Erkrankung, sondern oft "nicht helfen können" oder "es aufgegeben haben zu helfen". Ich würde niemanden fallen lassen, weil er Depressionen hat, aber ab dem Punkt, an dem das so weit geht, dass das von Selbstzerstörung zur Mitzerstörung anderer geht und die Krankheit als Druckmittel benutzt wird (s. oben), würde ich mich heute zurückziehen.

Und das ist genauso ein Recht: Ich bin kein schlechter Mensch, nur weil ich meine eigene Gesundheit über (oder wenigstens gleichauf mit) der einer anderen Person sehe.

Sicher sind dumme Sprüche unangebracht, ganz unabhängig davon, ob die Person krank ist oder nur normale Probleme hat, und ich stimme auch zu, dass Depressionen auf keinen Fall zu unterschätzen sind, aber ich bin trotzdem der Ansicht, dass jemand, der Probleme hat, sich immer an ausgebildete Leute wenden sollte.


(Übrigens hoffe ich, es wird ausreichend klar, dass ich hier nicht behaupten will, dass alle Leute mit psychischen Erkrankungen nichts besseres zu tun haben, als ihre Mitmenschen zu terrorisieren. Um Gottes Willen. Aber solche Dinge wären für mich Gründe "nicht zu helfen".)
Zuletzt geändert: 17.04.2011 01:45:56



Von:    Archimedes 17.04.2011 08:19
Betreff: "Die will doch nur Aufmerksamkeit!"
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Bis zu einem gewissen Punkt hat PublicEnemy leider recht, selbst wenn er es nicht charmant formuliert hat. Viele Menschen meinen lediglich, sie leiden an Depressionen u.ä. Viele (nicht alle) schieben ihr Versagen und ihre Unzulänglichkeiten auf eine Krankheit, um eine Erklärung zu haben und um sich nicht fragen zu müssen, ob sie nicht selbst zu einem Großteil die Verantwortung für ihre Situation tragen.
Es ist tatsächlich der Fall, dass die Menschen heute nicht mehr so belastbar sind wie früher, was u.a. an dem ständig wachsenden Luxus und der zurückggehenden Bereitschaft, für diesen auch zu arbeiten, liegt. Dem Menschen geht es in Deutschland überdurchschnittlich gut, sogar wenn er nicht selbst für seinen Lebensunterhalt sorgt. In Deutschland muss der Mensch keine existenziellen Ängste durchleben. Der Mensch hat heute bedeutend mehr Zeit, die nicht mit Arbeit gefüllt ist. Das ist einer der Gründe für das vermehrte Auftreten solcher "Modekrankheiten" bzw. Zivilisationskrankheiten (Hier meine ich nicht die verschiedenen diagnostizierbaren tatsächlichen Depressionen).

Hier wurde das Beispiel angesprochen, dass unsere heutige Gesellschaft es nicht zuließe, sich eine Auszeit zu nehmen, wenn ein Schicksalsschlag erfolgt und man immer funktionieren müsse. Das ist faktisch falsch. Heutzutage wird sich wegen jedem kleineren Wehwehchen frei genommen.
Früher war das nicht möglich. Bedenkt mal die ganzen Arbeiter während der Idustrialisierung oder die Bauern, deren Überleben vom Arbeiten (auch wenn sie krank waren oder jemand in ihrer Familie gestorben war) abhängig war. Diese Menschen hatten gar keine Zeit, sich Gedanken darüber zu machen, wie gemein die Welt zu ihnen ist, weil es bei ihnen tatsächlich ums Überleben ging.

Depressionen ist eine anerkannte Krankheit und erfolgt in der Regel nach einem bestimmten Krankheitsbild. Depressionen äußern sich auch nicht nur aufgrund psychischen oder körperlichen Stresses. Da kommt noch wesentlich mehr hinzu.
Ich bezweifle, dass auch nur die Hälfte der Animexxler (bleiben wir mal bei Animexx), die darüber jammern, wie schlecht es ihnen doch gehe, tatsächlich und ernsthaft an einer Krankheit leiden.
In den meisten Fällen ist ein "stell dich mal nicht so an" und ein guter Tritt in den Allerwertesten daher genau das Richtige und sogar Notwendige.
Mein endliches Bewusstsein hat Augenbrauen!
Zuletzt geändert: 17.04.2011 08:35:48



Von:    cuby 17.04.2011 09:49
Betreff: "Die will doch nur Aufmerksamkeit!"
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> Ich bezweifle, dass auch nur die Hälfte der Animexxler (bleiben wir mal bei Animexx), die darüber jammern, wie schlecht es ihnen doch gehe, tatsächlich und ernsthaft an einer Krankheit leiden.
> In den meisten Fällen ist ein "stell dich mal nicht so an" und ein guter Tritt in den Allerwertesten daher genau das Richtige und sogar Notwendige.


Ich dachte, HIER in diesem Thread gehts um ECHTE Depressionen und nicht um "Ach, ich fühl mich ja so depri."
Leute, jetzt bitte keine Panik bekommen: Ich habe soeben festgestellt, dass mein Kalender bereits am 31.12.2011 endet!!!
Scheiße - wir werden also schon viel eher sterben!!!

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Von:   abgemeldet 17.04.2011 10:50
Betreff: "Die will doch nur Aufmerksamkeit!"
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>Bis zu einem gewissen Punkt hat PublicEnemy leider recht, selbst wenn er es nicht charmant formuliert hat. Viele Menschen meinen lediglich, sie leiden an Depressionen u.ä. Viele (nicht alle) schieben ihr Versagen und ihre Unzulänglichkeiten auf eine Krankheit, um eine Erklärung zu haben und um sich nicht fragen zu müssen, ob sie nicht selbst zu einem Großteil die Verantwortung für ihre Situation tragen.
>Es ist tatsächlich der Fall, dass die Menschen heute nicht mehr so belastbar sind wie früher, was u.a. an dem ständig wachsenden Luxus und der zurückggehenden Bereitschaft, für diesen auch zu arbeiten, liegt. Dem Menschen geht es in Deutschland überdurchschnittlich gut, sogar wenn er nicht selbst für seinen Lebensunterhalt sorgt. In Deutschland muss der Mensch keine existenziellen Ängste durchleben. Der Mensch hat heute bedeutend mehr Zeit, die nicht mit Arbeit gefüllt ist. Das ist einer der Gründe für das vermehrte Auftreten solcher "Modekrankheiten" bzw. Zivilisationskrankheiten (Hier meine ich nicht die verschiedenen diagnostizierbaren tatsächlichen Depressionen).

>Hier wurde das Beispiel angesprochen, dass unsere heutige Gesellschaft es nicht zuließe, sich eine Auszeit zu nehmen, wenn ein Schicksalsschlag erfolgt und man immer funktionieren müsse. Das ist faktisch falsch. Heutzutage wird sich wegen jedem kleineren Wehwehchen frei genommen.
>Früher war das nicht möglich. Bedenkt mal die ganzen Arbeiter während der Idustrialisierung oder die Bauern, deren Überleben vom Arbeiten (auch wenn sie krank waren oder jemand in ihrer Familie gestorben war) abhängig war. Diese Menschen hatten gar keine Zeit, sich Gedanken darüber zu machen, wie gemein die Welt zu ihnen ist, weil es bei ihnen tatsächlich ums Überleben ging.

Ich absolut deiner Meinung, was das angeht, und kann da auch nichts mehr hinzufügen.
(Nur vielleicht die Frage, wie hoch der Prozentsatz an Depressiven in Ländern ist, in denen Krieg und Hunger herrscht...)

Abgesehen davon: "Depression" ist eine inflationär gebrauchte Diagnose, nicht jeder, der länger mal traurig ist, hat gleich eine Depression. Und es stimmt auch, dass sich viele damit nur wichtig machen wollen.
Allerdings fällt mir zu dem Thema das Erlebnis eines Bekannten ein, der immer so leichthin über Depressionen und die "Wichtigtuer" gesprochen hat, die depressiv sein wollen, obwohl es ihnen doch in BRD so gut geht.
Bis er dann einmal einen echten Depressiven getroffen hat, danach war er tief beeindruckt und bezeichnet seither die echten Depressionen (anders als die Depri-Wannabes) als ernste und schlimme Krankheit.

Das Problem ist eben, dass viele Leute einfach die echten, ausgeprägten Depressionen als Krankheitsbild gar nicht kennen. Stattdessen läuft man vielen Leuten über den Weg, die ständig jammern und sich künstliche Probleme machen, wo es eigentlich keine gibt, und das dann als Depression bezeichnen.
Und wieder muss ich für diese Fälle Archimedes zustimmen:
>In den meisten Fällen ist ein "stell dich mal nicht so an" und ein guter Tritt in den Allerwertesten daher genau das Richtige und sogar Notwendige.

@cuby:
>Ich dachte, HIER in diesem Thread gehts um ECHTE Depressionen und nicht um "Ach, ich fühl mich ja so depri."

Das zu trennen ist eben das Problem. Gerade für uns Laien.
Kann und darf man soche Leute hart anfassen und zur Raison bringen? Oder muss man die Samthandschuhe rausholen, um nicht noch mehr kaputt zu machen?
Wem kann man vertrauen, wenn er die Diagnose Depression aufstellt? Dem Arzt, dem Psychologen, dem Kranken ("Kranken") selbst?
Wo hört depri auf und fängt Depression an, und wer will das beurteilen? Ich glaube schon, dass die Depri-Leute von sich selbst überzeugt sind, an echter Depression zu leiden. Kann ein Psychologe oder Arzt da sagen: "Ich glaube Ihnen nicht, Sie haben keine echte Depression"?
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Zuletzt geändert: 17.04.2011 10:54:00



Von:    cuby 17.04.2011 11:34
Betreff: "Die will doch nur Aufmerksamkeit!"
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> @cuby:
> >Ich dachte, HIER in diesem Thread gehts um ECHTE Depressionen und nicht um "Ach, ich fühl mich ja so depri."
>

> Das zu trennen ist eben das Problem. Gerade für uns Laien.

Ja, ist es. Aber Laien kömnnen nunmal keine Depression diagnostizieren, damit haben viele Ärzte schon ein echtes Problem.

> Kann und darf man soche Leute hart anfassen und zur Raison bringen? Oder muss man die Samthandschuhe rausholen, um nicht noch mehr kaputt zu machen?

Das Problem ist eine häufige Einstellung: Was man nicht sieht, kann ja nicht so schlimm sein.
Erfahrungswerte mit unechten Depressionen bzw. leichten depressiven Phasen: Reiß dich mal zusammen und hör auf zu jammern!

Das ist ja nichts Schlechtes, weil das WISSEN und/oder die Erfahrung fehlt.
Sich aber einfach hinzustellen und Depression als Einbildung abzutun, weil man es sich selber SO nicht vorstellen kann, ist übel.


> Wem kann man vertrauen, wenn er die Diagnose Depression aufstellt? Dem Arzt, dem Psychologen, dem Kranken ("Kranken") selbst?

Das ist eine gute Frage - dennoch exisitert eine echte Krankheit.

> Wo hört depri auf und fängt Depression an, und wer will das beurteilen? Ich glaube schon, dass die Depri-Leute von sich selbst überzeugt sind, an echter Depression zu leiden. Kann ein Psychologe oder Arzt da sagen: "Ich glaube Ihnen nicht, Sie haben keine echte Depression"?

Auch sowas kann mitunter zu bösem Erwachen führen, wenn es nämlich keine echte Depression ist. Und man SELBER was tun muss, ohne dass andere helfen können.
DA hilft Wachrütteln.
Depressive Gefühle sind nunmal noch keine Depression.

Echte Depressionen allerdings resultieren unter Umständen aus einer bereits veränderte Hirnchemie, da lässt sich medikamentös eingreifen, das ist durchaus heilbar.
Nur... die URSACHEN ändern sich oft nicht, so dass eine weitere depressive Episode schon fast vorprogrammiert ist.

Unser Leben ist derart komplex und somit kompliziert geworden, das kann man mit dem Mittelalter nicht vergleichen.
Vieles in der sog. Zivilisation MACHT tatsächlich krank.
Der eine wird depressiv, ein anderer läuft Amok...
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Zuletzt geändert: 17.04.2011 11:36:14



Von:    TokyoMEWS 18.04.2011 12:11
Betreff: "Die will doch nur Aufmerksamkeit!"
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> schieben ihr Versagen und ihre Unzulänglichkeiten auf eine
> Krankheit, um eine Erklärung zu haben und um sich nicht fragen zu
> müssen, ob sie nicht selbst zu einem Großteil die Verantwortung
> für ihre Situation tragen.

Würden diese Leute nicht nur meckern, sonder therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen, würden sie erkennen, dass sie selbst 'auch schuld' sind, obwohl dasso auch nicht stimmt, denn der 'Schuld-auslöser' kommt in der Regel aus dem Unbewussten.
Ich hab in meiner Therapie gelernt, dass ich Erwartungen habe, die nie erfüllt werden können und Verhaltensweisen, mit denen ich anecke.
Die Arbeit an sich selbst ist auch bei psychischen Erkrankungen richtig wichtig und genauso unverzichtbar wie monatelange Physiotherapie nach ner komplizierten Knie-OP.
Wer nach ner Knie-OP gleich wieder aufm Bolzplatz steht hat was nicht verstanden...
Da ist aber meiner Meinung nach ein Aspekt unserer modernen Gesellschaft mit schuld: Ständig kriegen wir suggeriert, wir könnten alles haben und immer 100% leisten, wenn wir nur xy tun würden. (und 'einfach mal zusammenreissen' fällt da auch unter 'xy')
Ich werd mit meiner kaputten Hüfte nie einen 100m-Lauf in Wettbewerbs-Zeit schaffen. Egal was ich mach. Egal ob ich mich zusammen reisse, Anabolika nehm, einen Porsche kaufe oder mich operieren lasse (danach könnt ich eh noch weniger tun weil dann ständig die Gefahr besteht dass die Schrauben im Gelenk brechen würden -.-)
Jeder Mensch hat Grenzen und jeder selbt und jeder andere sollte sie bitte akzeptieren

> Diese Menschen hatten gar keine Zeit, sich Gedanken darüber zu
> machen, wie gemein die Welt zu ihnen ist, weil es bei ihnen
> tatsächlich ums Überleben ging.

Statt dessen haben sie brav an das was ihnen in der Kirche vorgebetet wird geglaubt ohne es zu hinterfragen, und bis Luthers Zeiten nicht mal hinterfragen können.
Das Leben im Hier und Jetzt war irrelevant weil nur das Nachleben zählte. Und fürs Paradies reisst man sich gerne mal ein Bein aus, oder? (Religion als Opium des Volkes)
Damit wären wir faktisch wieder bei der gleichen Situation wie heute, nur anders. Es ist immer noch 'Tu brav dies, damit du dein Heil in jenem findest'. Heute sind nur solche Dinge wie Status und Konsum zur Religion erhoben worden.

> Depressionen äußern sich auch nicht nur aufgrund psychischen
> oder körperlichen Stresses. Da kommt noch wesentlich mehr
> hinzu.

Der Nachweis von Depressionen und Stress lässt sich am einfachsten durch Analyse Hirnchemie bestimmen.
Welche Neurotransmitter werden vermehrt oder vermindert abgegeben?
Bei Stress wird unter anderem vermehrt Noradrenalin ausgeschüttet, eine Gruppe von Antidepressiva wird 'Noradrenalin Wiederaufnahme-Hemmer' genannt (gemeint ist damit, dass das NA im synaptischen Spalt verbleibt und damit etwas mehr Gelegenheit hat bei den Rezeptoren anzukommen. Die 'Wiederaufnahme-Hemmung' bezieht sich auf die ausschüttenden Stelle. Das NA wird dann nicht nach kurzer Zeit wieder in sein 'Lager' zurückgeräumt)
Entsprechend: wir lange genug durch Stress NA ausgeschüttet gewöhnt sich der Körper an den NA-Spiegel. Bricht der ein, zeigen sich Symptome eine Depression. (Natürlich gibt es noch mehr Botenstoffe als NA, aber nicht mal die Wissenschafft kennt sie heute alle oder weis wofür ganz genau sie alle gut sind)

Als 'wesentlich mehr' fallen vorallem Veranlagung und Traumata ins Gewicht.
Jemandem zu sagen, er solle sich einfach zusammen reissen ist ungefähr genauso hilfreich wie einem Kind zu sagen, dass in Afrika Kinder verhungern weil in Deutschland ein Kind seine Suppe nicht aufisst.
Das Problem ist viel komplexer und der Hase liegt an einer anderen Stelle begraben. (Im Falle von Afrika sind die EU-Subventionen auf den Export von landwirtschafltichen Gütern nach Afrika viel schlimmer als ein deutsches Kind, das seine Suppe nicht isst...)
Ausserdem klingt das in meinen Ohren jedesmal wie 'Du hast dich verletzt? Schneid einfach ein bischen tiefer, es tut ja nicht noch mehr weh, oder?'
<This space left blanc intentionally>



Von:   abgemeldet 17.04.2011 10:29
Betreff: "Die will doch nur Aufmerksamkeit!"
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Liebe Mituser.

Ich möchte hier noch einmal deutlich machen, dass das hier ein FRIEDLICHER und RESPEKTVOLLER Erfahrungsaustausch ehemaliger Betroffener, Betroffener und passiv Betroffener werden soll und keine hitzige Diskussion über ... naja alles andere.
Bitte. Conteneance.

Ferner merke ich, dass ich das ein oder andere in meinem Erstpost vielleicht nicht ganz so treffend formuliert habe - Vorschläge zur Umformulierung nehme ich gerne an, ich bin auch nur ein Mensch =)
'Man schließt die Augen der Toten behutsam; Nicht minder behutsam muss man die Augen der Lebenden öffnen.'
Jean Cocteau
Zuletzt geändert: 17.04.2011 10:30:51



Von:    Staand 17.04.2011 11:43
Betreff: "Die will doch nur Aufmerksamkeit!"
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Depression kann man messen. Es sind Auffäligkeiten im Gehirn, die bei einen "normalen" Gehirn nicht auftreten.

Ich kann Leute verstehen, die meinen Deepression sei eine Modekrankheit, bei den ganzen Teenies die versuchen sich mit Aspern das Leben zu nehmen, aber wer jemanden kennt der eine "echte" Depression hat wird schnell den Unterschied merken.

Zu den Aussagen, damals war das aber nicht so, das ich eine zu einfache Aussage. Damals (ich nehme mal die Zeit nach den 2. Weltkrieg) hatte man andere Probleme, es musste wieder aufgebaut werden. Das Gesehende seelisch zu verarbeiten dazu blieb keine Zeit und vor allen gab es keine Leute, die einen helfen könnten, so wie heute.
Die Leute die damals im Krieg gewesen sind, oder Kinder waren haben vieles erlebt. Darüber geprochen haben die meisten nicht. Bis heute nicht! Denn danach war es ein Tabu-Thema, die Leute mussten funktionieren und die Gesellschaft wollte glauben das es diesen Menschen gut geht!
Bis heute gibt es nur eine handvoll Studien darüber ob und welche psychologischen Probleme diese Menschen haben. Leider ist es so das diese Menschen gerade dabei sind zu sterben. (Für mich eine verpasste Chance)
Ich wollte nur damit sagen das es auch früher sowas gab aber es nicht erkannt wurde! Heute wird es erkannt und behandelt. Ob Mode oder nicht, Depression gibt es wirklich!



Von:   abgemeldet 17.04.2011 11:47
Betreff: "Die will doch nur Aufmerksamkeit!"
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> Hier wurde das Beispiel angesprochen, dass unsere heutige Gesellschaft es nicht zuließe, sich eine Auszeit zu nehmen, wenn ein Schicksalsschlag erfolgt und man immer funktionieren müsse. Das ist faktisch falsch.
Also in meiner Firma dürfte ich mir genau ein mal im Jahr einen Tag Sonderurlaub nehmen, selbst wenn meine gesamte Familie und zukünftige Kinder allesamt bei einem Unfall ums Leben kommen würden. Nach zehn Jahren in der Firma, da dürfte ich mir zwei nehmen :'D

Warum ich das schreibe? Nunja.. ich fand es passt ganz gut zum Thema "Schicksalsschlag", "man muss immer funktionieren" und das unsere Gesellschaft nicht zulässt, dass man sich mal eine Auszeit nimmt.. ;-)

In der Schule ist es nicht anders. Es ist schon was her, da verstarb kurz vor den Abschlussprüfungen einer Freundin von mir ihr Vater. Wie die Prüfung dann verlief, das kann sich denke ich jeder denken. Interessierten die äußeren Umstände denn irgendjemanden? Nein. Sie rasselte eiskalt durch, denn Regeln sind ja bekanntlich Regeln.. und wen interessieren da schon tragische Schicksalsschläge, huh?

> In Deutschland muss der Mensch keine existenziellen Ängste durchleben.
Der war btw gut :D Wir schreibt ihr hier immer? "mmd"? *g*

> In den meisten Fällen ist ein "stell dich mal nicht so an" und ein guter Tritt in den Allerwertesten daher genau das Richtige und sogar Notwendige.
Ja, und in anderen führt dieser Tritt dazu, dass sich im Extremfall wer das Leben nimmt oder dieser mit einer Waffe am Arbeitsplatz auftaucht. Arschtritte sind der falsche Weg. Erst muss man erkennen, was genau denn das Problem ist und seine Ursache finden, dann muss man versuchen diese auch gezielt anzugehen. Nur so kann man auch helfen. Ein Tritt in den Allerwertesten könnte dies zwar auch vermögen, aber genau so gut kann er auch alles noch weiter verschlimmern.

> Wem kann man vertrauen, wenn er die Diagnose Depression aufstellt? Dem Arzt, dem Psychologen, dem Kranken ("Kranken") selbst?
"Du bist so lange gesund bis man mir das Gegenteil BEWEISEN kann", hm? Das ist keine sonderlich gute Einstellung, denn diese erhöht die Chance, dass tatsächlich erkrankte Leute auch als gesund eingestuft werden könnten.. und dann wären sie in dem äußerst unvorteilhaften Teufelskreis gefangen, den man mit "der/die stellt sich doch nur an!" zusammenfassen könnte.

Allgemein geht es bei Depressionen nicht darum wem du hier vertraust oder nicht, sondern darum wie es dem Betroffenen geht. Der Betroffene, der hat im Fokus zu stehen, nicht sein Umfeld und was das denn glauben oder nicht glauben will. Wenn man solch eine Diagnose akzeptiert, dann ist man auf jeden Fall davor sicher, später eine böse Überraschung zu erleben. Gedankengänge wie "hätte ich dir doch bloß geglaubt" sind nämlich keine, die man irgendwann gerne haben möchte :)
Not my fault, someone put a wall in my way.



Von:    SoryuAleksi 17.04.2011 12:08
Betreff: "Die will doch nur Aufmerksamkeit!"
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Kann ein Psychologe oder Arzt da sagen: "Ich glaube Ihnen nicht, Sie haben keine echte Depression"?

Das ist tatsächlich sein Job. Natürlich muss er vorher umfangreiche Untersuchungen anstellen, aber wenn der Patient keine Depression hat, dann hat er keine. Der nächste Schritt wäre dann, die wirkliche Ursache der Symptome zu finden und sie zu behandeln. Nur weil jemand keine echte Depression hat, muss es ihm ja nicht zwingend gut gehen. Da würde dann zum Beispiel ein Psychologe und/oder Psychiater ansetzen (Psychiater sind Ärzte und dürfen Medikamente verschreiben, "Nur-Psychologen" nicht). Es gibt ja auch Krankheiten, die sich durch einzelne Symptome der Depression auszeichnen, aber KEINE Depressionen sind (Boderline Personality Disorder, zum Beispiel).

Ich würde übrigens sagen, dass die Leute, die mit ihrem oberflächlichen "Ritznarben" hausieren gehen, den wirklich Kranken genauso auf den Sack gehen, wie den Gesunden. Da hat man doch schon mal einen gemeinsamen Feind, warum das nicht als Grundlage weiteren Verständnisses nutzen? XD Natürlich benutzen manche Leute Krankheiten, die sie nicht haben, als Ausrede für absolut alles - aber ich denke, dass man die ernsthaft Kranken von diesen zumindest bei näherem Hinsehen unterscheiden kann. Dass man dieses nähere Hinsehen aber nicht von allen jedem gegenüber erwarten kann, ist auch klar - an dieser Stelle sollte aber auch der allgemeine, zwischenmenschliche Respekt greifen. So lange niemand meine Grenzen mit seinem Verhalten überschreitet, sollte ich seine auch nicht überschreiten. Übrigens, wobei ich hier natürlich nur für mich und meine Bekannten sprechen kann, erwarten die wirklich Kranken, die sich ihrer Krankheit bewusst sind (und sich in der Regel auch darum kümmern), gar nicht, dass das weitere Umfeld ihnen hilft und sich um sie kümmert. Das tut schon das nähere Umfeld - und das konnte wahrscheinlich auch schon den "zweiten Blick" auf die Symptome werfen und feststellen, wie es dem Menschen wirklich geht (Depression, andere Krankheit oder einfach entsprechendes Verhalten, das von etwas Anderem ausgelöst wird). Was nicht heißt, dass man jeden wegschicken muss, den man vielleicht nicht so gut kennt, der einen aber um Hilfe bittet. Das ist dann ja auch etwas Anderes.

Ich glaube, ein echtes Problem vieler Kranker ist einfach, dass man auch in der heutigen Gesellschaft Angst haben muss, sein Recht auf Respekt von seinen Mitmenschen verwirkt zu haben, sobald man sich zu seiner Krankheit bekennt. Sei es, weil nicht-depressive (oder sagen wir nicht-kranke, da ich mich ja nicht ausschließlich auf Depressionen beziehe) die Krankheiten instrumentalisieren, oder weil im Allgemeinen der Anspruch herrrscht, absolut gesund und wenn krank, dann höchstens mit einer Erkältung zu sein. Das spielt auch eigentlich keine Rolle, diese Befürchtung ist bei vielen Kranken (und NICHT nur psychisch Kranken) einfach präsent. Und... nun ja... Ich glaube, sie ist nicht unberechtigt. Und das fühlt sich oft ziemlich scheiße an.

...

Eigentlich wollte ich gar nicht in diesen Thread schreiben.

EDIT: Awww, ich war zu langsam. Dann sage ich an dieser Stelle, dass ich Hawkes Post sehr unterschreibensert finde.
Zuletzt geändert: 17.04.2011 12:13:29



Von:    Ladeniel 17.04.2011 13:26
Betreff: "Die will doch nur Aufmerksamkeit!"
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> >Und wenn zehn Leute dir "unauffällig" ihre Narben unter die Nase halten, dann wirst du beim elften vielleicht unfreundlich.
>
> Genaue Definition? Wenn man trotz Sommerhitze es wagt, kurze Ärmel, oder Hosen zu tragen, oder wie meinst du das jetzt genau?

Wieso "trotz" der Sommerhitze? Ich weiß ja nicht, wie du es hältst, aber ich ziehe mich gerade WEGEN der Hitze kurzärmlig an ;)

Nein, ernsthaft. Ich sehe oft Menschen mit Narben, die aussehen, als kämen sie vom Ritzen. Ich ignoriere das, weil ich denke, dass sie nicht darauf angesprochen werden wollen. Wenn ich das bei einem Bekannten sehen würde, würde ich ihn wahrscheinlich auch nicht sofort darauf ansprechen - wenn er darüber reden will, dann kann er zu mir kommen, dieses Gefühl möchte ich ihm geben.

Aber ich finde es unpassend, wenn jemand, den ich seit drei Minuten oder auch meinetwegen drei Tagen kenne, mir ständig demonstrativ und in einer penetranten Art und Weise seine Ritzergebnisse unter die Nase hält. Und zwar immer so dramatisch "Haaaach und ich hab ja auch soviel durchgemacht!" und "Haaaach und niemand bemerkt, wie ich innerlich leide."

Das mag vielleicht herzlos klingen, aber ich bezweifle, dass jemand, der mich kaum kennt, meine Hilfe braucht. Und selbst wenn er das tut, dann möchte ich, dass er es mir sagt. Ich bin nett, ich bin freundlich. Und ich kümmere mich auch gern um meine Freunde. Und ich bin auch bereit dazu, einem mehr oder weniger Fremden dahingehend behilflich zu sein, dass ich ihm die Adressen zweier guter Psychiater nenne. Aber man soll bitte nicht von mir erwarten, dass ich meine Umwelt nach psychischen Störungen scanne und jedem sofort zur Seite eile, nachdem ich seine Depression quasi GEROCHEN habe. Ich werde bestimmt keinem sagen "Hau ab, deine Depression interessiert mich nicht!". Aber ich muss mich nicht so abnorm mit den Problemen anderer Leute auseinander setzen, dass ich sie ab jetzt sogar selbst erkennen und interpretieren muss und die entsprechende Person nur mal kurz mit dem vernarbten Arm winken muss.
Mortal Instruments als Shonen-AI-Manga?! Fail.



Von:   abgemeldet 17.04.2011 14:12
Betreff: "Die will doch nur Aufmerksamkeit!"
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>> Wem kann man vertrauen, wenn er die Diagnose Depression aufstellt? Dem Arzt, dem Psychologen, dem Kranken ("Kranken") selbst?
> "Du bist so lange gesund bis man mir das Gegenteil BEWEISEN kann", hm? Das ist keine sonderlich gute Einstellung, denn diese erhöht die Chance, dass tatsächlich erkrankte Leute auch als gesund eingestuft werden könnten.. und dann wären sie in dem äußerst unvorteilhaften Teufelskreis gefangen, den man mit "der/die stellt sich doch nur an!" zusammenfassen könnte.

Habe ich so nicht gesagt. Aber du weißt selbst, dass es gute und schlechte Ärzte und Psychologen gibt, und nicht selten gehen die Leute, die sich für depressiv halten, so lange zu Ärzten, bis einer von ihnen ihre Befürchtungen bestätigt - was sein oder ihr gutes Recht ist, wie ich betonen möchte.
Wenn Arzt A, B und C sagen, dass der Patient nicht depressiv ist, Arzt D aber die Depression bestätigt - wem würdest du da glauben?
Vielleicht sind A, B und C nicht so gut oder erfahren wie D.
Oder vielleicht will D nur Geld machen und erzählt dem Patienten, was er/sie hören will?
Oder vielleicht interpretiert D die Symptome nach bestem Wissen und Gewissen als Depression, irrt sich aber dennoch?
Oder vielleicht interpretieren A, B und C die Symptome nach bestem Wissen und Gewissen NICHT als Depression, irren sich aber dennoch?

Allgemein sollte jeder Arzt, Psychiater und Psychologe (und Angehörige) den Patienten ernst nehmen und keine vorgefassten Meinungen à la "Der/Die stellt sich doch nur an" haben - nicht nur bei psychologischen oder psychosomatischen Erkrankungen, sondern auch bei scheinbar eindeutigen Sachen wie Rückenschmerzen - das ist halt nicht immer ein verspannter Nacken.


>Das ist tatsächlich sein Job. Natürlich muss er vorher umfangreiche Untersuchungen anstellen, aber wenn der Patient keine Depression hat, dann hat er keine.

Siehe oben. Nicht jeder Arzt, Psychiater oder Psychologe stellt immer dieselben Diagnosen. Aber wer hat Recht?

>@Redhead:
> Der Prozentsatz von einem Auftreten neuer Depressionsfälle ist in Entwicklungsländern und in Ländern, die von Krieg und Naturkatastrophen betroffen sind etwa gleich wie in den Industriestaaten (etwa 10-12%). Es ergibt sich aber eine höhere Anzahl an Fällen, weil die Depressionen nicht behandelt werden. Daher ist der Prozentsatz in der Summe (neue Fälle + unbehandelte Fälle) deutlich höher

Danke für die Info. Weißt du auch, woher man den Prozentsatz an unbehandelten Fällen hat?
Wie wird aufgenommen, dass jemand wegen Depession nicht behandelt wird? Auf welche Weise kommen die in die Statistik? Per Umfrage?
("Sind Sie depressiv und werden Sie behandelt - Ja/ Nein"?)
Ich kann mir das in einem Kriegsgebiet nicht so recht vorstellen, aber es interessiert mich schon.
____________________________________________________
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Der Hilfe-Zirkel für recherchierwütige Hobbyautoren:
http://animexx.onlinewelten.com/zirkel/recherche/
Zuletzt geändert: 17.04.2011 14:23:49



Von:    Karura 17.04.2011 18:04
Betreff: "Die will doch nur Aufmerksamkeit!"
Habe ich so nicht gesagt. Aber du weißt selbst, dass es gute und schlechte Ärzte und Psychologen gibt, und nicht selten gehen die Leute, die sich für depressiv halten, so lange zu Ärzten, bis einer von ihnen ihre Befürchtungen bestätigt - was sein oder ihr gutes Recht ist, wie ich betonen möchte.
Wenn Arzt A, B und C sagen, dass der Patient nicht depressiv ist, Arzt D aber die Depression bestätigt - wem würdest du da glauben?
Vielleicht sind A, B und C nicht so gut oder erfahren wie D.
Oder vielleicht will D nur Geld machen und erzählt dem Patienten, was er/sie hören will?
Oder vielleicht interpretiert D die Symptome nach bestem Wissen und Gewissen als Depression, irrt sich aber dennoch?
Oder vielleicht interpretieren A, B und C die Symptome nach bestem Wissen und Gewissen NICHT als Depression, irren sich aber dennoch?


Eigentlich gibt es für so etwas sogenannten Manuale, die klappert man ab und hat am Ende eine Krankheit oder nicht. Wichtig ist also richtige DIAGNOSTIK, das ist aber trotz Manuale nicht so einfach. Grund: Symptome lassen sich nicht immer eindeutig einer Krankheit zuordnen, und oft braucht man mehrere Symptome, um eine Krankheit festzustellen. Als Patient, der man keine Ahnung hat, steht man schon doof da, ABER man kann ja zu mehreren Ärzten (lieber Psychologen- sorry, aber ich finde das bisschen kritisch, wenn man mal zum Hausarzt geht und sich von dem eine Diagnose verpassen lässt, der sollte einen schon an einen Spezialisten verweisen) gehen und auch seine Akte bzw. Diagnose einsehen. Wenn ich jetzt beispielsweise denke, ich habe eine Depression, aber jemand diagnostiziert mir eine Anpassungsstörung, na, dann würde ich mich das eventuell etwas stutzig machen....

Siehe oben. Nicht jeder Arzt, Psychiater oder Psychologe stellt immer dieselben Diagnosen. Aber wer hat Recht?


Geht es ums Recht? Ich denke eher, es geht darum, jemanden zu helfen. Therapie ist normalerweise darauf angelegt, am Verhalten zu arbeiten, und das ist trotz etwaiger falscher Diagnose gleich.

Danke für die Info. Weißt du auch, woher man den Prozentsatz an unbehandelten Fällen hat?
Wie wird aufgenommen, dass jemand wegen Depression nicht behandelt wird? Auf welche Weise kommen die in die Statistik? Per Umfrage?
("Sind Sie depressiv und werden Sie behandelt - Ja/ Nein"?)
Ich kann mir das in einem Kriegsgebiet nicht so recht vorstellen, aber es interessiert mich schon.

Unbehandelte Fälle: Schätzungen. So wie mit allem. Müssen deshalb nicht richtig sein.... das sieht man schon, wenn man sich die Prävalenz der Krankheiten anschaut, alles Schätzungen.
Ich denke, in so einem Gebiet wird so etwas eher retrospektiv erfasst, also wenn es mehr oder weniger vorbei ist- Depressionen verschwinden ja nicht einfach nach dem Krieg.


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