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Einzelposting: Die mormonischen Lehren im Buch


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Von:    Medialuna 18.08.2009 19:30
Betreff: Die mormonischen Lehren im Buch [Antworten]
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> *medialuna auslacht*

*mitlach*

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> ja, ich vergleiche mit Taliban, und ich finde das passt sehr gut.
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> die Taliban vertreten eine strenge, moralisch stark fixierte Version des Islam.
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> Ich war noch keine 4 Wochen in Afghanistan, aber der ISLAM ist eine Religion, die GASTFREUNDSCHAFT als Pflicht eines Gläubigen ansieht. Hab da schon ein paar lustige Sachen gelesen, ein deutscher Journalist hat einen Taliban-Führer interviewt, als der gerade eben erst aus Guantanamo rausgekommen war. Der Mann hat den westlichen Gast, der weder Moslem war noch politisch auf gleicher Seite stand, freundlich empfangen, bewirtet und freundlich mit ihm geredet, gescherzt.
>
> In manchen muslimischen Ländern werden sogar Entführungsopfer freundlich bewirtet und behandelt, bis dann das Lösegeld kommt, dann werden sie schön verabschiedet und heim geschickt.... <.<


Ja schön, das glaube ich dir auch. Ich meine Karl May hat das auch öfters erwähnt. Mein Onkel war auch schon in Afgahnistan, da kann ich ihn ja mal dazu befragen. Zudem es wohl wirklich sehr schwierig wäre für einen Menschen immer unfreundlich und grimmig zu schauen.
Das Problem bei den Muslimen liegt aber viel tiefer, die Regierungen sind radikal, die Menschrechte eingeschränkt, etc.

Die Mormonen sind eine Religionsgemeinschaft in den USA die nach den dortigen Gesetzen leben. Sei unterdrücken niemanden, geben Frauen nicht irgendwelche Peitschenhiebe, weil sie nicht angemessen angezogen sind, und sonstiges.
Sie sind schlicht und einfach eine Glaubensgemeinschaft, eine Religion.

Und denk mal in den USA ist es was den Religionsunterricht betrifft sogar besser als bei uns, er findet nicht in der Schule statt. Die Schule ist also ein schön neutraler Ort. Wir hatten dort Chemie und Computer unterricht, englisch, Mathe...

Genug, was zur freien Meinungsbildung von Nöten ist.

>
> Gastfreundschaft sagt überhaupt nichts über die religiösen Ansichten aus. und bei dir haben die Mormonen übrigens allerbeste Arbeit geleistet - sie haben dich eingewickelt und von ihrer absoluten harmlosigkeit überzeugt. Missionierung findet doch nicht mehr statt wie vor 1000 Jahren, wo so lange die Apokalypse gepredigt wurde, bis alle in die Kirchen gerannt sind und sich Ablassbriefe gekauft haben. Sowohl Zeugen als auch die anderen christlichen Sekten (Evangelikale Gruppierungen wies sie in Amerika ja dutzendfach gibt) ziehen die Leute durch das freundliche Gemeinschaftsgefühl an. "Schaut her, wir gehen lieb miteinander um, Jesus liebt uns, liebt dich, und wir lieben uns alle! Wir sind für dich da, in dieser einsamen modernen Welt voller Sünde!" Wenn du dann einmal drin bist beginnt die Gehirnwäsche. Dass du da bist, ist schonmal gut, für dein Seelenheil, aber um dein Seelenheil im Jenseits zu SICHERN musst du entsagen. Nach den Regeln der Kirche leben. fällst du vom Weg ab, folgst du den regeln nicht mehr, kann deine Seele verloren gehen, du wirst im jenseits nicht ins Paradies kommen!


Nenn es wie du willst, die Leute waren normal, sie waren nett und basta.
Ich denke immernoch was ich will. Ich glaube nicht an Gott, was für die Leute dort kein Problem war, obwohl sie das natürlich nicht verstanden haben.



>
> Dann noch aus diesem Geflecht auszubrechen ist VERDAMMT schwer - die gesamte Bekanntschaft baut sich um die Kirche auf. alte Freunde haben einen "nicht verstanden", sie wollten nicht begreifen "wie toll" die Kirche und der Glaube ist. Wenn einem der Druck irgendwann doch zuviel wird, hat man außerhalb der Kirche selten noch ein netz aus Freunden.

Du redest von SEKTEN, ich rede von einer KIRCHE.

>
> genau so arbeiten Sekten. anlocken mit erstrebensweten Zielen (die längst nicht mehr so plump vermittelt werden wie früher), dann an die Sekte binden. Aussteigen fast unmöglich.
>
> Was nach einer lebenslangen Gehirnwäsche noch dem tatsächlichen freien Willen entspricht ist mir schleierhaft. gewisse Dinge sind auch bei uns in der Gesellschaft Gehirnwäsche - aber wir haben in der Regeln kein vollständig durch die Kirche bestimmtes Leben, in Deutschland sind sehr viel mehr Familien sehr viel unterschiedlicher interessiert.

Ja, aber auch hier, gerade z.B. bei mir im Schwabenländle gibt es einige extrem christliche Familien. Und sind das jetzt auch Sekten? Eine Freundin meiner Schwester ist so. Hat erst geheiratet, dann Kinder, macht wunderbaren Haushalt...ganz typisch eben. Nebenher geht sie Sonntags in die Kirche, Frauenfrühstück, und engagiert sich auch.

Andere Leute sehen sich mehr von der Politik angezogen und engeagieren sich in den Ortsverbänden.

Wie jemand sein Leben verbringen mag, ist ihm überlassen. Und meine Austauschschülerin hatte genug nicht-Mormonen Freunde um sich auch eine andere Meinung zu bilden.

Meine Mutter ist streng christlich erzogen worden, dennoch ist sie bei der ersten sich bietenden Gelegenheit ausgetreten.
Mag sein, dass man als Kind von den Eltern abhängig ist, aber in der Teenagerzeit, bildet sich jeder seine eigene Meinung und nicht wenige revoltieren gegen ihre Eltern.

Und die Chance haben Mormonen genauso wie wir auch.

>
> Ich habe Verwandtschaft in Amerika. Die Cousine meiner Grußmutter hat einen GI geheiratet und ist nach Vermont gezogen. sie hat mehrere Kinder bekommen, zu zwei Familien haben wir losen Kontakt. Meine eine Tante x-ten Grades ist dort in der Kirche engagiert. die Kinder gehen jeden Sommer auf Kirchenfahrt, unter der Woche dominiert neben der Schule der Kirchennachmittag, die Kirchengruppe, die Messdienergruppe, whatever. Am Wochenende natürlich auch. Das macht den Kindern ja auch Spaß - dort sind ANDERE kinder, es gibt was zu tun etc. pp.

Na und? Wenn die Ausflüge vom lokalen Bürgermeister organisiert wären, wären sie besser?
Ich versteh deinen Punkt nicht. Wenn die Kinder glücklich sind, was ist dann daran falsch?


>
> Aber es ist auch im Endeffekt das, was ich beschreibe: das ganze Leben wird auf die Kirche ausgerichtet. genauso ungesund auf Dauer, wie wenn man NUR Sport macht odr NUR lernt oder NUR Fernsehen guckt.

Nein, Kirche ist eine Einstellung. Kirche bedeutet ein Gefühl der Zugehörigkeit und das suchen viele Menschen. Wie ich schrieb, in Parteien, in Vereinen, in der Kirche,...es gibt viele Möglichkeiten seine Freizeit und den Drang nach Gemeinschaft geltend zu machen. Mehere Punkte lassen sich oft nur schwer vereinen aufgrund des Zeitfaktors.

Aber die Entscheidung liegt bei einem jedem selbst.


>
> Schule ist KEIN Ausgleich für die Kinder - wie viel beschäftigst du dich schon außerhalb der Schule mit den dort hingeworfenen Themen? in Staaten wie Utah ist dann eben auch die Schule weiterer Arm der Religion - dort wird das religiös begründete Verhalten als einzig akzeptabler Lebensstandard auch vom Staat vermittelt (Kleidung, Verhalten in der Gesellschaft, Sexualität, verschwiegene wissenschaftliche Inhalte).


Das die Amis allgemein einwenig borniert sind, ist bekannt. Auch diese neue Sichtweise der Natürwissenschaften ist beängstigend, aber dafür ist der Staat da, um die paar Fanatiker in ihre Schranken zu weisen.


> Und schon ist der Kokoon perfekt. Die Leute KENNEN nichts anderes, ihnen wird der andere, für uns NORMALE Lebensstil (freie Familienplanung, Genuss in Maßen, Freiheit des Denkens in der Wissenschaft) als falsch, irrig und nicht gottgefällig dargestellt - vielelciht nciht offen, aber niemand, der wichtig ist in ihrer Umgebung lebt so. Man imitiert immer seine Umgebung - und wenn die Umgebung aus Predigern, langberöckten Hausmütterchen und braven Familienvätern mit dutzenden Kindern besteht, erscheint einem das halt irgendwann als normal und erstrebenswert. Menschen sind Herdentierchen. immer schön der Gruppe hinterherlaufen!


Und Jugendliche sind Rebellen!

Mal ehrlich, in der Stadt wo ich war, gab es genau die eine mormonen Familie. Zu den Freunden sind wir immer eine halbe Stunde gefahren und zur Kirche sogar eine Stunde. Ich würde sagen, dass waren dort genug nicht mormonen um den Kindern in meinem Haushalt bei der Entscheidungsfindung zu helfen. Zudem gibt es heutzutage das Internet, da kann man sich auch jegliches Informationsmaterial besorgen, ob für oder wider.

>
> eine solche Abkapselung mag für MANCHE leute erfüllend sein - aber sie sollten eine ECHTE WAHL haben. wer in der "normalen" Welt nicht lebensfähig ist (krasses Beispiel: Amish People) hat diese Wahl kaum. wer die normale Welt als negatives, sündiges Leben vorgestellt bekommt, wird kaum offen gegenüber anderen leuten von außen sein können.

Seihst du, ich habe keine Abkapselung gespürt.


>
> Ich hab mal ein interessantes Buch über eine Sekte gelesen, afaik war es fiktiv, ich fand es aber sehr interessant. Eine ältere Frau, die freiwillig in die Sekte eingetreten ist, weil sie den Zusammenhalt der Gruppe brauchte, nachdem ihre Tochter an Drogen gestorben ist, hat mehreren in die Sekte geborenen jüngeren Mädchen und Jugen bei der Flucht geholfen, weil sie ihre Wahl getroffen hat, aber den jungen Leuten im Gegensatz zur Sektenchefin eine freie Wahl zugestanden hat. Aber so einfach wie in dem Buch ist es besonders bei einer nicht ganz so offen ersichtlich abgekapselten Gesellschaft nicht.
>
> Aza.


Du redest wirklich immer nur von Sekte. Ich habe auch schon viel von Sekten gehört, aber die Mormonen sind definitiv keine Sekte.



♥ And so the lion cat fall in love with the lamb ♥

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