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Thread: Rettet die Kultur

Eröffnet am: 09.06.2011 16:19
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Von:    Caeldryn 09.06.2011 16:19
Betreff: Rettet die Kultur [Antworten]
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Die Stadt Hildesheim will die Mittel für Theater, Museum, Volkshochschule, Musikschule usw. drastisch kürzen, teilweise sogar ganz streichen. Dies hätte beispielsweise die Schließung des Theaters zur Folge. Helft bitte mit und unterschreibt die Online-Petition und leitet sie an eure Freunde, Familie und Bekannte weiter. Jede Stimme zählt, damit die Kultur in Zukunft nicht untergeht:

http://openpetition.de/petition/online/keine-stimme-fuer-diesen-hildesheimer-zukunftsvertrag



Von:   abgemeldet 11.06.2011 21:01
Betreff: Rettet die Kultur [Antworten]
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Kulturabbau findet leider schon seit Jahren statt, nicht nur in Hildesheim sondern so ziemlich überall in Deutschland. Petitionen haben dabei recht wenig bewirkt in der Vergangenheit - leider interessieren sich die Stadträte anscheinend nicht wirklich dafür, solange die Leute noch ins Theater gehen können is ja alles supi und es ist mehr Geld übrig was man der Wirtschaft in den Arsch blasen kann, die Leidtragenden sind ja nur die Arbeiter denen die Stellen gestrichen werden.
Ich denke man müsste einen Weg finden sich lauter und offensiver Gehör verschaffen. Mit ner Demo oder nem Streik vielleicht...
Visual Kei ist keine Subkultur.
"裸になって何が悪い"
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Von:    Koibito 13.06.2011 00:00
Betreff: Rettet die Kultur [Antworten]
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Es ist nur immer so kurios, wie alle für die Bildung sind und dafür, dass die Kinder "etwas Sinnvolles" tun, aber schlussendlich spart man genau da zuerst ein.



Von:    Tentakel 13.06.2011 01:01
Betreff: Rettet die Kultur [Antworten]
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Was habe ich mit Hildesheim zu tun? In jeder Stadt werden öffentliche Einrichtungen geschlossen.
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Von:   abgemeldet 13.06.2011 10:16
Betreff: Rettet die Kultur [Antworten]
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Tentakel:
> Was habe ich mit Hildesheim zu tun? In jeder Stadt werden öffentliche Einrichtungen geschlossen.

Und, macht's das besser?
Visual Kei ist keine Subkultur.
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Von:    Tentakel 17.06.2011 00:45
Betreff: Rettet die Kultur [Antworten]
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abgemeldet:
> Tentakel:
> > Was habe ich mit Hildesheim zu tun? In jeder Stadt werden öffentliche Einrichtungen geschlossen.
>
> Und, macht's das besser?

Nein, aber man sollte allgemein überlegen was man an Kultur will und was man retten sollte.

Nicht nur in Hildesheim.

Wie oft geht man solbst ins Theater? Oder in die Oper? Nutzt Bibliotheken?

Was mich vor allem davon abhält - vor allem in Punkto Oper - der "Dresscode" - in ein Musical kann ich gehen wie ich lustig bin - aber wenn ich mir den "Schicki-Micki" Auflauf vorm Frankfurter Schaupielhaus immer mal so ansehe dann habe ich keine Lust dorthin zu gehen. Dabei gabs da vor kurzem den "Futurologischen Kongress" von Lem - wäre ich echt gerne hingegangen aber wenn ich mir für sowas erst mal eine Garderobe zulegen muss in der ich mich nicht wohlfühle ...

Ich mag Oper. Aber da einfach mal so nach Feierabend aus Lust und Laune hingehen? In Jeans uns Pulli? No way.

Und Theater? Das meiste ist langweiler Murks oder bemüht anspruchsvoll - nach stundenlangen schleppenden Dialogen tut zumindest mir der Hintern weh.

Bibliotheken - für mich als Bücherwurm ein schwieriges Thema - Mühe / Aufwand gegen sinkende Ausleihzahlen UND den immer schlechteren Umgang der Leute mit Leihbüchern.
Dazu kommt das vieles, das ich früher in einer Biblithek recherchieren musste heute online verfügbar ist.

Wenn man "Kultur" retten will muss man sich wirklich ganz klar fragen: Was nutze ich selbst regelmässig von dem, gegen dessen Schließung ich bin?

Ich gehe mittlerweile lieber in ein Musical und verbinde das mit einer Stadtbesichtigung als mich in eine Oper zu quälen - die kann ich mir geschmeidger zuhause anhören - oder als DVD Aufnahme sogar mit Bild und Ton genießen - in Jeans und Pulli auf der Couch.

Und wenn Theater dann nicht das Laientheater hier am Ort.




********

Ach ja wer Kultur will:

Der "Freischütz" in Zwingenberg am Neckar ist Erlebnis:
http://www.schlossfestspiele-zwingenberg.de/pages/stuecke-besetzung-2010/der-freischuetz.php

Leider dieses Jahr nicht - aber da gibt es andere Aufführungen - da live in der Schloss- / Burgruine das ist wirklich toll.

Aber sowas hat halt nicht jeder Ort...





EDIT: Was ja auch schon angesprochen wurde - diese hyper-modernen Aufführungen - wenn da auf einmal in einem klassischen Theaterstück irgendwelche nackten über die Bühne hüpfen oder das Ganze sonstwie wirkt als ätte der Intendant ein paar ganz schlechte Pillen eingeworfen - dann bekomme ich eh das Flüchten.
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Zuletzt geändert: 17.06.2011 00:47:57



Von:   abgemeldet 13.06.2011 18:45
Betreff: Rettet die Kultur [Antworten]
Mal eine Verständnisfrage, gilt der Kulturabbau auch für Bibliotheken?
Und ist das nicht gegen die UN-Menschenrechtscarta?
Und klar das man Theater heutzutage schließt, Bohlen und Heidi ersetzen Goethe und Herder.
"Der, deinen Köperteilresten, ein Syntax gebende Verstand ist voll effektiv."

Der Hurensohnologe



Von:    Caeldryn 13.06.2011 18:47
Betreff: Rettet die Kultur [Antworten]
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Für alle, die meinen, dass sowas nichts bringt: Doch tut es.

Als Teilsieg wurde inzwischen erreicht, dass dem Theater kein Geld gestrichen wird und es damit erhalten bleibt.

Trotzdem weiter unterschreiben bitte. Vielleicht kann da noch mehr getan werden.

Und für die Bibliotheken, ich glaube nicht, aber sicher kann ichs nicht sagen.
Zuletzt geändert: 13.06.2011 18:48:25



Von:   abgemeldet 13.06.2011 19:02
Betreff: Rettet die Kultur [Antworten]
Die Frage zu den Bibliotheken war auch allgemein gestellt, wird egal in welcher Stadt oder Gemeinde, die Kulturetarkürzungen durchführt, sind da auch die Bibliotheken betroffen? Würde ich gerne mal wissen.

Zu den Theater und Kultureinrichtungen,Der Staat scheint zu glauben er müsse nur genug Leute aus der Wirtschaft finden die diese ausgabe übernehmen. Das ist erstmal nichts schlechtes per se, wenn das Unternehmen dadurch eine Imageaufwertung bekommt solls mir recht sein,
schließlich will ein Unternehmen sich und sein Produkt verkaufen.
aber wenn ein Staat meint er wäre eine Firma dann hat er seine Aufgabe nicht verstanden.
Ausserdem kann ein Sponsor immer Einfluss auf das Projekt nehmen, er bezahlt es schließlich.
"Der, deinen Köperteilresten, ein Syntax gebende Verstand ist voll effektiv."

Der Hurensohnologe



Von:    Azamir 14.06.2011 15:04
Betreff: Rettet die Kultur [Antworten]
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ich geb mal allen einen Tipp: rettet die Kultur, indem ihr sie NUTZT.

Es gibt so gut wie kein Theater, Opernhaus, oder eine ähnliche kulturelle Einrichtung in Deutschland, die rentabel funktioniert. Die Bayerische Staatsoper in München ist eine der wenigen Opern in Deutschland, die eine Auslastung von 95-98% erreicht - und dabei bleibt sie weiterhin ein Verlustgeschäft. Rechnet das jetzt mal um auf kleinere lokale Kulturstätten, die eine Auslastung von vielleicht 70-80% erreichen, da muss der Träger (Stadt oder Land) vergleichsweise noch viel mehr hinlegen. Bei chronisch klammen Kassen, weil die Stadt halt auch Straßen bauen, Sozialhilfe bezahlen und Lehrer entlohnen muss, muss halt IRGENDWO der Schlussstrich gezogen werden. Über mehr Steuern freut sich bekanntlich ja auch keiner.

Ich finde es besser, wenn ein Theater dicht gemacht wird, als eine Bibliothek oder eine Schule. Wo man schlicht nicht alles bezahlen kann und sich für eine Schließung entscheiden MUSS, ist das Theater der geringste Verlust. Ein Theater bietet sehr wenig Bildung, für einen ziemlich horrenden Preis. Wie viele Leute passen schon Abends in eine Vorstellung? Und wie viel kostet es in Relation dazu, alle Schauspieler, Techniker, etc. pp. das ganze Jahr über zu bezahlen?

Ja, es ist eine Verarmung der Kultur, aber leiber eine Verarmung an Theaterkultur als dass man in der eigenen Stadt keine Bibliothek mehr hat oder die Kinder sich zu 40 in ein Klassenzimmer quetschen dürfen, weil so Lehrkräfte, Platz und Verwaltungskosten gespart werden.

Wem es wirklich WICHTIG ist, dass das alles funktioniert, der muss auch bereit sein, den Beteiligten Geld zu geben - wenn eine Theaterschließung bevorsteht, kann man sich ja auch schlicht bei der Stadt erkundigen, wie hoch die Verluste sind und schauen, ob nicht eine Bürgerinitiative zumindest einen Teil der Fehlbeträge für das Theater aufbringen kann. Was bei renovierungsbedürftigen Kirchen klappt, kann auch hier der Schlüssel zum Erfolg sein. Und wenn das Geld dauerhaft für das Theater (zweckgebunden) da ist, wird das Theater so schnell nicht geschlossen werden können - und man hat die Diskussion um das unrentable Theater nicht jedes Jahr aufs neue.

Aza.
"Sheep can make rules for themselves, but they can't expect wolves to follow them."
-Blade of Tyshalle by Matthew Stover



Von:   abgemeldet 14.06.2011 21:46
Betreff: Rettet die Kultur [Antworten]
Zu Azamir:
Gibt nicht mehr zu sagen zu dem Kommentar, es stimmt wirtschaftlich ist fast jede Kultureinrichtung, (ich schreibe fast weil ich nicht weiß wie rentabel eine Bibliotheke ist), ein Verlustgeschäft.
Zu der Bemerkung mit dem Theater als Bildungsstätte, das würden Leute wie Aristoteles, Schiller, und Lessing aber anders sehen, ich möchte dazu anmerken, ein Theaterstück gut gespielt und nicht übergekünstelt hat wohl oft schon mehr Erziehungs-, Bildungs- und Aufklärungswert, als so mancher mit billigen Schlagworten zugekleisterter Essay.

Und wie auch mit dem ersten Kommentar, wenn euch eine Sache wichtig ist mischt euch ein, Bürgerinitiativen sind seit S21 wieder ernst zu nehmen, was ich begrüsse. Leute sollen ruhig mitreden dürfen wenn mal wieder was gebaut wird, oder abgerissen in ihrer Umgebung.

Übringens Witz des Tages: Griechenland hat eine schlechtere Bewertung als Parkistan von einer Ratingagentur bekommen.
Ich frage mich gerade wieso solche Leute was zu sagen haben.
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Der Hurensohnologe
Zuletzt geändert: 14.06.2011 21:51:07



Von:    Caeldryn 14.06.2011 21:52
Betreff: Rettet die Kultur [Antworten]
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Wenn Theater schwarze Zahlen schreiben sollen ohne vom Staat unterstützt zu werden, geht das nur mit extremen Preiserhöhungen für die Karten.

Warum kosten denn die Karten für die großen Musicals mal locker 100€ pro Person (oder sogar mehr)? Weil diese Karten nicht subventioniert werden. Aber Theater soll ein Gemeingut und damit für alle zugänglich sein. Und sie haben einen Bildungsauftrag und deswegen müssen auch Stücke gespielt werden, die vielleicht nicht so gut ankommen, oftmals besonders bei der Jugend. Schiller, Goethe und Co. sind ein wichtiges Kulturgut. Man kann ja nicht nur moderne Musicals spielen, sondern muss ein abwechslungsreiches Programm bieten.



Von:   abgemeldet 14.06.2011 22:03
Betreff: Rettet die Kultur [Antworten]
Ich frage mich gerade warum ich über 100€ für eine Musicalkarte zahlen sollte, und warum findet das so viele gut? Das ist wie Oper nur mit noch schlechterem Text und noch belangloseren Geschichtskonstruktionen, und übrigens ja Oper wird von manchen Musikliebhabern als bessere Zerstreungsunterhaltung gesehen, sprich gehört nicht zur Klassischen Musik, wurde mir berichtet.
Kein Wunder das Bernard Shaw nicht wollte, dass "Pygmalion" als Musical addaptiert werden soll.
"Der, deinen Köperteilresten, ein Syntax gebende Verstand ist voll effektiv."

Der Hurensohnologe
Zuletzt geändert: 14.06.2011 22:04:45



Von:    Azamir 15.06.2011 18:21
Betreff: Rettet die Kultur [Antworten]
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Leute finden Musicals gut, weil die Musik eingängig ist, die Texte verständlich und die Handlung nachvollziehbar (siehe verständliche Texte). Opern auf Italienisch versteht man halt so bverdammt schlecht, erst recht wenn die Solistin in Tonhöhen singt, in denen somwieso keine Worte mehr auszumachen sind.

Ganz ehrlich, es krähen sooo viele Leute der tollen Kultur hinterher, die sie selber nicht nutzen. Hätten alle Theater eine Auslastung von 95%, würde das Streichen in dem Bereich nicht so schnell in Betracht kommen, weil der Bedarf so offensichtlich ist.

Zudem: Bildungsauftrag ist das eine, leider sehen sich viele Theater viel zu sehr mit einem verqueren Kunstauftrag versehen - und ich als Publikum hab inzwischen einfach garkein Interesse mehr daran, mir Woyzeck auf Müllsäcken, Iphigenie als halbnackten Mann und ähnlichen Quatsch anzusehen. Im deutschen Theater wird kein deutsches Kulturgut mehr vermittelt, sondern irgendwelche spinnerten Regisseure leben ihre LSD-Fantasien auf der Bühne aus, unter Malträtierung der Originalwerke. Ich habe in der Schule sicher ein dutzend Theaterstücke gesehen, alles Adaptionen klassischer Werke, und ich habe nicht EINE komplette Textzeile des Originals im Theater gehört. Immer nur Moderne, Moderne, Moderne, Moderne. Da wurde wirklich SONSTIGER Käse aus den Stücken gemacht, unter vollständiger Missachtung des ursprünglichen Themas. Oft Themen, die noch immer zumindest eine gewisse Aktualität aufweisen.

Und was kulturell wertvoll ist und was nicht, darüber kann man sowieso trefflich streiten. Mir sagt Heinrich Heine sehr viel mehr als ein selbstherrlicher Goethe jemals, aber allegemin gilt Goethe als wichtiger als Heine.

Genau weil sowas aber absolut Ansichtssache ist, finde ich die einseitige Kulturförderung bedenklich und die einteilung in "anspruchsvoll" und "nicht anspruchsvoll" sehr fraglich. Nur weil etwas 300 Jahre alt ist, ist es nicht zwingend besser. Bach hat seine Stücke schlimmer am Fließband geschrieben, als ein jeder heutiger Songwriter für Popmusik. Wertet das jetzt die eine oder andere Musik pauschal ab?

Ich unterstütze jene Kultur, die ich für mich wichtig finde - ich kaufe Bücher, unterstütze damit Autoren und Verlage, und beweise wunderbar, wie sich Kultur ohne staatliche Steuerung und Gelder trotzdem halten kann. Was man sich vielleicht auch fragen sollte, ist ob es wirklich notwendig ist, Dinge künstlich am Leben zu erhalten, die eigentlich keinen mehr interessieren. Denn immer nur die ewig-gleichen drei Klassiker der Literatuuuurgeschiiichteee zu spielen... weil sie ja so kulturell wertvoll sind... Wenn das keiner mehr anschauen will, verfehlt es sienen Bildungsauftrag ja wohl komplett. Und Leute zwingen, ins Theater zu gehen, ist sowieso Blödsinn.

Aza.
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Von:    Average 16.06.2011 18:59
Betreff: Rettet die Kultur [Antworten]
Ihr dürft euch gerne an den zuständigen Stadtrat / die Bezirks- und Landesregierung wenden und eure Spenden einreichen. Egal bei welchem Projekt.

Viel Spaß bei der Rettung.



Von:   abgemeldet 16.06.2011 23:42
Betreff: Rettet die Kultur [Antworten]
Zu Azamir:

Ich verstehe deine Begründung voll und ganz, ich meinte auch nur, dass ich persönlich die Begeisterung für Musicals nicht nachvollziehen kann, allerdings auch nicht die Qual, die die Oper dastelllt und die sich welche älteren menschen freiwillig antuen.

Den zweiten Abschnitt unterschreibe ich auch vorbehaltslos.

Auch dem dritten Abschnitt kann ich wiedersprechen, habe eine dermassen dämliche Aufführung eines Shakespears Stückes (Was ihr wollt oder Wie es euch gefällt, eins von beiden, das wo die im Wald rumlaufen) gesehen, ständig sind die auf einer Half-Pipe (die auf der Bühne stand (wir saßen drum herum) rauf und runter gelaufen.
kein Wunder das sich immer mehr Menschen von Theater abwenden, wenn so gekünztelte Produktionen ihnen vorgesetzt wird.

Du redest mit einem der in der Geburtsstadt von Heine ebenfalls geboren wurde, also gehe ich da mit dir konform und wer wichtig ist in der Kultur ist immer Geschmacksfrage, ich halte Dante Aligehri aber auch für wichtiger als die beiden, und Homer für wichtiger als Dante.

Naja bei Bach vs. Popmusik kommt es durchaus neben dem persönlichen Geschmack durchaus auf die Musikästhetik an. Trotzdem würde Bach gegen so manches heutige Popsternchen verlieren.

Na dann unterstützen wir beide die selbe Kultur, allerdings würde ich gerne so einige Dramen gerne mal auf der Bühne sehen, in einer möglichst "biederen" Aufführung
"Der, deinen Köperteilresten, ein Syntax gebende Verstand ist voll effektiv."

Der Hurensohnologe



Von:    Ladeniel 18.06.2011 12:59
Betreff: Rettet die Kultur [Antworten]
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Ich muss Tentakel da zustimmen.

Theater hat einfach dieses "Elitäre", da können sich die Theaterleute noch so sehr anstrengen, zu versuchen, das Theater auch für junge Leute interessant und "cool" zu machen (und sie strengen sich mMn nicht besonders an, momentan, jedenfalls nicht in meiner Region).

Ich würde mich selber nicht als Kulturtrampel bezeichnen, aber die Male, die ich dieses Jahr schon im Theater gewesen bin, kann ich auch an einer Hand abzählen.

Ich mag modern inszenierte moderne Stücke und klassisch inszenierte klassische Stücke. Mich stört im Theater einfach ein Woyzeck, der fünf Minuten lang auf der Bühne hin- und herrennt, ohne ein Wort zu sagen und das in einer absolut lächerlichen Trainingsanzuggarderobe. Und mich stört auch ein Romeo, der fünf Minuten lang Stuhlreihen umschmeißt während Julia in goldenen Glitzerleggings daneben steht.
Und wenn man es nicht versteht ist man unkulturell oder wie?

Mich stören aber vor allem eingebildete Theatergänger, die dann manchmal sogar noch während des Stücks ihre Kritik loswerden müssen. Ich kann mich an eine Aufführung von "Leonce und Lena" erinnern. Wer es kennt, weiß, dass auch im Originaltext einige "unflätige" Sachen gesagt werden. In der Pause haben sich dann einige Theatergänger darüber echauffiert bzw. belächelt, wie "modern" das Stück doch wieder gemacht wurde. Die haben dann gedacht, das ist zotig, das muss modern sein.

Wenn Theater etwas zwangloser wäre, weniger formell und weniger "Ach, Sie sind gar nicht mit den Schauspielern bekannt? Also, ich bin ja seit dem "Sommernachtstraum" mit dem Herrn Glöckel auf DU und DU." - dann könnte es vielleicht auch von der breiteren Masse frequentiert werden. Aber bislang ist Theater eben noch etwas eher Exklusives und bei manchen Leuten hab ich auch den Eindruck, dass ins-Theater-gehen eher etwas mit Prestige zu tun hat, für sie.
Mortal Instruments als Shonen-AI-Manga?! Fail.



Von:   abgemeldet 18.06.2011 14:38
Betreff: Rettet die Kultur [Antworten]
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Ladeniel:

Man muss nicht unbedingt in herkömmliche Theater gehen, die von "Innovationsdrang", "Minimalismus" etc. gepackt sind bzw. einfach sparen wollen.
Viele Theateraufführungen sind einfach eine Farce, wenn z.B. "die Ratten" von Hauptmann ohne Bühnenbild aufgeführt wird, obwohl es Teil des Naturalismus ist und eine Relevanz, die das Bühnenbild entschädigt, für die heutige Zeit nicht vorhanden ist.

Ich unterstütze lieber kleinere Veranstaltungen, wie Improtheatergruppen.
Zwar gibt es auch hier unterschiede der Güte, aber wenn man eine Gruppe gefunden hat, kann man viel Spaß haben. Reaktion, Affektion, Assoziation, Charakter lassen sich kaum irgendwo besser beobachten und können dann auch sowohl für den Darstellenden, als auch für den Zuschauenden eine besondere Erfahrung haben.
Und wenn man diese fördert, tut man mehr zur Kultur als festgefahrene Institutionen zu beweinen und sich durch dortige Programme zu quälen.



Von:    liddleSister 23.07.2011 11:38
Betreff: Rettet die Kultur [Antworten]
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Ich bin bestimmt nicht elitär und abgehoben ;) Trotzdem hab ich seit 2 Jahren (gemeinsam mit meinem Vater) ein Burgtheaterabo und wurde von den Produktionen noch nie enttäuscht. Ich hab mir auch Hamlet in Nö angesehen (super) oder beim letzten ImpulsTanz Xavier LeRoy.. für Theater muss man sich eben interessieren, ich mag Shakespeare oder Thomas Bernhard... wens nicht interessiert, der sieht sichs eben nicht an.. Allerdings glaube ich, dass man ein bestimmtes Alter erreicht haben muss, um sich für Theater zu interessieren - mit 16 hätt mich da keiner freiwillig reingebracht.
Oper kann auch ganz nett sein, ist aber nicht so sehr meins.. mein Vater schleppte mich in den "Evangelimann" (ächz).

Was das Aufbrezeln betrifft - erstens störts mich nicht, mich mal ein bissl rauszuputzen zweitesn rennen da genug in Jeans un T Shirt rum (und dürfen trotzdem rein).
Erzittert ihr Sterblichen! Ich bin Lehrerin!
Muahaha.. XD

*werbefähnchen* Eine neue YGO FF wartet auf eure Zuneigung.



Von:   abgemeldet 25.06.2011 18:32
Betreff: Rettet die Kultur [Antworten]
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hahaha :(



>Diese heutige Jugend ist von Grund aus verdorben, sie ist böse, gottlos und faul. Sie wird nie mehr so werden wie die Jugend vorher, und es wird ihr niemals gelingen, unsere Kultur zu erhalten.


der Vorwurf das die Kultur verloren geht ist so alt wie die Kultur selbst und omfg, wir haben immer noch welche

sie ändert sich, lebt damit :(
JS Bach und Rembrandt waren auch mal neumodischer kram der die Kultur bedrohte :D
I live the way I type; fast, with a lot of mistakes.



Von:    Kamikaye 27.06.2011 17:32
Betreff: Rettet die Kultur [Antworten]
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Kultur wird es auch ohne Förderung der Obrigkeit geben. Extremes Beispiel ist da doch aktuell China. Da werden Künstler sogar als Feinde des Regimes verfolgt und sie machen trotzdem weiter.



Von:    Studl 28.06.2011 18:44
Betreff: Rettet die Kultur [Antworten]
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Die Frage ist, ob bloßes "Existieren" langt - ohne
Förderung fristet Kunst/Kultur halt meist ein belangloses
Nieschendasein ohne Möglichkeit mit der eigentlich
notwendigen Tragweite auf die Gesellschaft einzuwirken...
---
Wer einmal etwas wirklich gutes und hochstehendes
lesen möchte (^_^): Allvaters Wege

http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/14916/136116/334795/html/



Von:   abgemeldet 29.06.2011 15:01
Betreff: Rettet die Kultur [Antworten]
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Viele der großen Künstler konnten gerade und eben nur existieren, einige waren sogar gehasst worden in ihrer Zeit. Dem wahren Künstler aber geht es um das, was er ausdrücken will abseits von wirtschaftlichen Erfolg. Der Künstler hat dann nur das Problem, dass er zur falschen Zeit lebte, kann aber sein Werk für erkennende übrig lassen.



Von:    Studl 30.06.2011 15:49
Betreff: Rettet die Kultur [Antworten]
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Ein sehr romantischer Blick auf die Kunst - aber,
wie beispielsweise ein Blick auf die Impressionisten
zeigt, nicht immer ein zutreffender...

Monet und viele andere konnten nur durch die großzügigen
Unterstützung über Wasser gehalten werden - wie etwa durch
Manet oder Durand-Ruel...

Die Vorstellung, dass ein Künstler NUR von seinem
Idealismus und seiner Liebe zur Kunst leben kann,
ist halt einfach leider so nicht richtig...
---
Wer einmal etwas wirklich gutes und hochstehendes
lesen möchte (^_^): Allvaters Wege

http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/14916/136116/334795/html/



Von:   abgemeldet 30.06.2011 17:20
Betreff: Rettet die Kultur [Antworten]
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Studl

Nur weils nicht oft vorkommt, ist es nicht falsch.
Das Ding dabei ist das großgeschriebene "nur", dieses "nur" ist deine Interpretation und für mich wertlos. Es gibt immer eine niedrigste Existenzbedingung, die erfüllt sein muss, damit der Mensch überhaupt den Luxus der Kultur sich zu eigen machen kann. Diese aber setze ich voraus, wobei ich aber nichts über sie hinweg setze. Diese Existenzbedingungen können übrigens auch durch Unterstützungen 3ter erfüllt werden.



Von:    Studl 04.07.2011 17:14
Betreff: Rettet die Kultur [Antworten]
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Seltsam - ich dachte, dieses NUR wäre gerade deine
(nutzlose?) Interpretation? Irgendwie macht mich dein
Existenzbedingungsgeschwurbel gerade nicht ganz
schlau - vielleicht sollten wir nocheinmal eine
Annäherung mithilfe anderer Worte versuchen?
---
Wer einmal etwas wirklich gutes und hochstehendes
lesen möchte (^_^): Allvaters Wege

http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/14916/136116/334795/html/



Von:   abgemeldet 05.07.2011 02:45
Betreff: Rettet die Kultur [Antworten]
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Okay, andere Worte, ich versuche für dich genauer zu schreiben und den unklaren Punkt klären:

Um Abseitig der Kulturindustrie überhaupt sich behaupten zu können, wird die Bedingung der Möglichkeit der Entfaltung des Potentials des Subjekts vorausgesetzt.
Ist diese gegeben, so hat das schaffende Subjekt, sofern es das Potential besitzt, welches aber nicht allen Subjekten inhärent ist, die Chance ein Leben künstlerisch größtenteils autonom zu führen, solange das Subjekt mit der bloßen höhe seiner Reproduktionskosten zu leben bereit ist.



Von:   abgemeldet 06.07.2011 23:45
Betreff: Rettet die Kultur [Antworten]
Ich stimme Studl da zu, die Künstler die später Unbezahlbar und Wertvoll sind, also die aus der Moderne, lebten durch Unterstützer und die haben garantiert mehr bekommen als nur ihre Reproduktionskosten (ich weiß, du meinst sie könnten in deinem Szenario nur, müssen nicht mehr als diesen Preis verlangen, solange Unterstützer sonstiges für sie zahlen, habe ich das richtig verstanden?), aber ich denke Die haben alle schon zum Teil sehr gut gelebt, durch die Hilfe anderer. Manchmal bin ich mir auch nicht sicher wie sehr diese Minimun an Existenzsicherheit überhaupt Kreativität und künstlerisches Schaffen begünstigen, bei manchen ja, andere werden wohl eher unproduktiv.
Allerdings bin ich mir grundsätzlich sicher, dass früher die Leute nicht so viel Ablenkung hatten, ich denken der Fernseher ist ein Staubsauger für Kreativität ob nun für kulturelles oder wissenschaftliches Interresse und Tätigkeiten.
"Der, deinen Köperteilresten, ein Syntax gebende Verstand ist voll effektiv."

Der Hurensohnologe
Zuletzt geändert: 06.07.2011 23:47:39





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