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Einzelposting: Mehr Frauen in Männerberufen - könnt ihr euch das vorstellen?


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Von:    FreitagDerDreizehnte 08.03.2013 15:06
Betreff: Mehr Frauen in Männerberufen - könnt ihr... [Antworten]
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Ich denke bei diesem Thema sollte man nicht zu sehr in Mann und Frau unterteilen. Natürlich stimmt es, dass Männer in der Regel körperlich kräftiger sind bzw. definitiv kräftiger werden können als Frauen. Dafür sind sie von der Natur einfach ausgestattet worden, während Frauen dafür andere Fähigkeiten haben. Unser Körper ist auf die Fähigkeit ausgelegt, Kinder zur Welt bringen und diese versorgen zu können. Eine sehr wichtige Aufgabe, die in unserer Gesellschaft nur leider nicht viel wert ist und daher als etwas negatives dargestellt wird. Während körperliche Kraft als etwas positives begriffen wird. Da liegt für mich schon das erste große Problem. Alles was eher "weiblich" ist, wird erstmal als negativ(er) begriffen. Das liegt an der Einstellung unserer Gesellschaft und hat wenig mit Tatsachen zu tun.
Zu der konkreten Frage: Da muss ich erstmal sagen, dass es ja auch Männer gibt, die körperlich nicht so stark sind. Ein Mann, der vielleicht 1,60 groß ist und vom Körperbau auch eher dünn, wird wohl auch eher vor so einem Beruf zurückschrecken bzw. irgendwann einsehen, dass er sich mehr anstrengen muss als andere Männer oder dass er den Job auf Dauer gar nicht leisten kann. Gerade solche Arbeiten, die in so einem Maß körperlich anstrengend sind, können ja auch nicht ohne Grund auch von Männern nicht ewig betrieben werden. So ist es durchaus möglich, dass eine große, eher kräftig gebaute Frau mehr Kraft aufbringen kann, als der genannte Mann. Es ist ja nicht so, dass ALLE Männer stärker sind als JEDE Frau. Nur wird das oft vergessen. Wenn Mann und Frau beide trainieren, wird der Mann in der Regel schneller Muskeln aufbauen und auf Dauer mehr Kraft aus sich herausholen können als die Frau. Aber ein untrainierter Mann kann einer trainierten Frau trotzdem nicht das Wasser reichen. In meiner damaligen Klasse z.B. war die beste in Sport ein Mädchen. Und sie hat die Jungs nicht nur was schnelligkeit u.ä. angeht übertroffen, sie war auch richtig stark. Sia hatte dann allerdings auch das gleiche Problem wie du und wurde von den Jungs als "Mannweib" o.ä. betitelt. Allerdings waren wir da auch mitten in der Pubertät und da ist es für Jungs wohl leider relativ "normal" sich so zu verhalten.
Was Naturwissenschaften angeht, kann ich das Getue eh nicht verstehen. Natürlich stimmt es, dass sich im Durchschnitt mehr Jungs für diese Themen interessieren und Mädchen eher für den sprachlichen/musischen Bereich. Aber große Unterschiede habe ich persönlich(!) da nie festgestellt. Mag ja sein, dass es für Männer in der Regel einfacher ist, diese Sachverhalte nachzuvollziehen, aber das heißt ja im Umkehrschluss nicht, dass es für Frauen schwer sein muss. Ich zum Beispiel war immer sehr gut in Bio und auch in Mathe. Eine Freundin von mir, die heute auch etwas naturwissenschaftliches studiert und in die Forschung möchte, war gut in ALLEN diesen Bereichen. bzw. sie war nicht nur gut, sie war mit Abstand die beste in diesen Kursen. Das beste Abi unserer Stufe hat ebenfalls ein Mädchen gemacht und auch die war super in allen Naturwissenschaften. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Unterschied da so groß sein soll. Genausowenig kann ich mir das bei Jungs und dem Thema Sprache/musische Bereiche vorstellen. Das sind einfach die üblichen Vorurteile und Klischees, weil es leichte Abweichungen geben mag. Von daher habe ich absolut kein Problem damit, mir mehr Frauen in der Forschung o.ä. Bereichen vorzustellen. Ich würde das sogar sehr begrüßen, da ich davon überzeugt bin, dass das viele Vorteile mit sich bringen würde. Hier halten uns einfach nur die alten Rollenbilder auf und die Tatsache, dass viele Männer ihre Vorrangstellung nicht verlieren wollen.
Und ich denke, dass es in körperlich anstrengenden Bereichen sehr ähnlich ist. Auch hier spielen viele Vorurteile mit rein und viele Frauen bekommen nichtmal die Chance zu zeigen, ob sie wirklich zu schwach sind. Trotzdem stimmt es hier natürlich viel eher, dass die körperlichen Gegebenheiten für solche Arbeiten beim Mann idealer sind. Wenn ich mir eine zierliche 1,50 Frau vorstelle, ist es natürlich logisch, dass diese es schwerer haben wird etwas schweres zu heben (und das den ganzen Tag, jahrzehntelang), als ein kräftiger zwei Meter Mann. Aber das sind dann eben wieder Extreme und ich denke, dass es genug kräftig gebaute, starke Frauen gibt, die so einen Beruf ausüben können und auch die Chance bekommen sollten, sich zu beweisen.
Gleiches gilt ja auch andersherum. Wir haben diese Aktionen ja nicht nur für Mädchen, sondern auch für Jungs. Und für diese gibt es ja sogar schon eine Männerquote. Dass sich über diese nie jemand aufregt, zeigt in meinen Augen nur noch stärker, dass das Problem dieser ganzen Thematik an einer ganz anderen Stelle liegt. Denn bei Männern sieht man komischerweise schon ein, dass es GUT für unsere Gesellschaft wäre, wenn mehr Männer soziale Tätigkeiten übernehmen würden.
Wichtig ist in meinen Augen aber vor allem, dass man diese körperlichen Gegebenheiten nicht mit Gleichberechtigung in Verbindung bringt. Unser Körper ist von der Natur ideal ausgestattet, sowohl der weibliche, als auch der männliche. Nur eben zum Teil für unterschiedliche Dinge. Daran können wir nichts ändern und darum geht es bei der Gleichberechtigung auch nicht. Viele scheinen zu denken, dass der gesunde, weiße, heterosexuelle Mann die "Norm" unserer Welt ist und alle anderen, die die gleichen Rechte haben wollen, sich erstmal an diesen anpassen müssen, um sich die Rechte zu verdienen. Aber das ist Schwachsinn. Es geht nicht darum, dass wir alle gleich werden, dass ein Schwarzer weiß, ein Homosexueller hetero wird oder dass einer Frau ein Penis wächst. Wir müssen erkennen, dass wir anders sind und trotzdem gleichWERTIG sind. Das, was im Moment betrieben wird, also einer Frau immer wieder vorzuwerfen: "Du bist aber auch nicht so stark! Wenn du Gleichberechtigung willst, dann schlepp erstmal so viel wie ein Mann!", das wäre genauso, wie wenn man einem Mann weniger Rechte zugesteht und dann sagt: "Du kannst ja auch keine Kinder zur Welt bringen. Bring erstmal eins zu Welt und dann gib ihm die Brust. Dann reden wir über mehr Rechte für dich!" Und da sollte jedem klar werden, dass das Schwachsinn ist. Gleiches gilt, wenn man über die Höflichkeit geht, also einer Frau nicht mehr die Tür aufhält, weil sie ja gleiche Rechte haben will oder ihr deswegen nicht mit dem Koffer hilft o.ä.. Das sind einfach Dinge der Höflichkeit und sollten IMMER und für JEDES Geschlecht selbstverständlich sein. Ich halte die Tür auch für jeden auf und schlage sie nicht zu, weil hinter mir ein Mann rein will. Und genauso helfe ich auch Männern mit ihren Koffern/Taschen, wenn ich sehe, dass sie Hilfe brauchen.
Momentan laufen in der Diskussion viel zu viele Dinge zusammen, die rein gar nichts mit Gleichberechtigung zu tun haben. Und das ist es, was ich am schlimmsten finde.
twins against twincest!
Zuletzt geändert: 08.03.2013 15:13:47

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