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Thread: Beruf Schauspieler?!

Eröffnet am: 19.10.2010 21:57
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 K-A-Z-E Beruf Schauspieler?! 19.10.2010, 21:57
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Von:    K-A-Z-E 19.10.2010 21:57
Betreff: Beruf Schauspieler?! [Antworten]
Bald bin ich aus der Schule raus und habe immernoch keine Ahnung was ich danach machen soll. Ich habe mir überlegt was meine Stärken sind und was mich interessieren würde. Und eines dieser Berufe ist Schauspieler.
Wenn dann würde ich es bevorzugen Film Schauspielerin zu werden als Theater weil...ich habe schon so viele Theaterstücke gesehen und kaum eins hat mich je wirklich begeistern können. Die Storys der Filme sprechen mich mehr an. Und ich stelle es mir interessanter vor vor der Kamera zu arbeiten.

Kennt sich einer damit aus? Wenn ja dann hätte ich ein paar Fragen:

Ist es überhaupt realistisch an eine Karriere als Schauspielerin zu denken (wo man finanziell auch überleben würde) wenn man nicht schon als Kind von den Eltern dazu ermutigt wurde, Eltern keine Beziehung zu Leuten aus der Branche haben und man eine andere Schauspielschule besucht als die berühmten in NY und LA?

Ist der Bedarf an Schauspielern gross in Deutschland/Europa? Kommts mir nur so vor oder sind die ganzen Filme und Serien made in USA? XD

Wäre es also besser in Los Angeles eine Schauspielschule zu besuchen als z.B. in Düsseldorf?

Hat man als Asiatin da überhaupt eine Chance in Europa als Schauspielerin? Und in Amerika?
Mir fällt auf es gibt verdammt selten Filme mit Asiaten (ausser die ganzen asiatischen Filme made in Asia) und wenn dann sinds nur Statisten oder kleinere Rollen in China Restaurants...

Schon mal vielen Dank für die Antworten! ><

Zuletzt geändert: 19.10.2010 21:58:48



Von:   abgemeldet 19.10.2010 22:19
Betreff: Beruf Schauspieler?! [Antworten]
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Hm, also, ich bin keine Schauspielerin, wollte aber wie viele Mädchen mal eine werden - bis an meiner Schule die Serie "Nicht von schlechten Eltern" gedreht wurde. Im Film geht es noch viel weniger als im Theater darum, etwas richtig darzustellen, es geht eigentlich nur um Effekte, und das wird im Zeitalter der Animationen immer verrückter. Man selber wird also nicht in eine tolle stimmung am Set versetzt, man spielt nur, dass man in der Stimmung ist ;) Im Film hört man das Orchester einen Wiener Walzer spielen, in Wirklichkeit war es aber z.B. ein Stück von Telemann. Ich habe mich mal kaputt gelacht, als einige Komparsen sich auf einen Süßigkeitstand stürzen und sich vollfressen sollten. Die fanden das natürlich toll! Allerdings wurde die Szene dann sechs Mal gedreht. Da kam das Ballisto schon wieder aus den Ohren raus.
Als ich 12 war, habe ich mal vier runden Vorsprechen (heute heisst das Casting - ich war also dreimal eine Runde weiter und durfte mit Foto ins Finale XD) für "Bettkantengeschichten" mitgemacht. Das war damals spaßig, aber am Ende wurde es ein Mädchen, das so richtig schön übertrieben Gefühle darstellen konnte, viel viel besser als ich, und sowas braucht man im Film.
Ansonsten habe ich im Schultheater mitgespielt, das hat eigentlich auch viel Spaß gemacht, ist aber natürlich weitweit entfernt von jeglicher Professionalität.

Was mich ein wenig skeptisch stimmt, ist dass du mit Theater nichts anfangen kannst. Immerhin ist das die Wiege der Schauspielkunst, und ich glaube, auch wenn man beim Film arbeiten will, kommt man um Theater nicht drumrum. Vermutlich muss man eh alles nehmen, was man kriegen kann. Ich persönlich glaube, es ist ein sehr hartes Geschäft. In etwa so wie schaffender Künstler zu sein. Auch wenn man einen Uni-Abschluss hat, hat man sein Leben lang keine sicheren Jobs.

Den Bedarf an Schauspielern würde ich eher gering einschätzen, wobei der Markt sicher überflutet ist mit Leuten, die sich für Schauspieler halten (würde man Popstars als Bühnenstars anbieten kämen da auch tausende Blödfutzis).
Dabei spielt die Herkunft wohl eher weniger eine Rolle, außer bei sehr geschichtslastigen Themen (z.B. kann man sich spontan eine Inderin als Eva Braun nicht so gut vorstellen).
Und es kommt dir nicht nur so vor: es kommt bestimmt 75% der Scheisse im TV aus den USA^^

Edit: wenn du's mit der Schauspielerei ernst meisnt, empfehle ich dir, dich einer Laientheatergruppe anzuschliessen und das Darstellen dort auszuprobieren und zu üben. Da merkst du schnell, ob das was für dich ist oder nicht.
Verdammt cool, weil Hanseat.
† Falx Ferocis und "Drunken Master" der Inquisi†ion †
People say beware... but I don't care.
Zuletzt geändert: 19.10.2010 22:23:38



Von:   abgemeldet 19.10.2010 22:22
Betreff: Beruf Schauspieler?! [Antworten]
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Schauspieler ist definitiv kein einfacher Beruf. Viele wollen Schauspieler werden, viele wollen hoch hinaus, nur wenige schaffen es. Und selbst wenn man mal einen kleinen Erfolg hat, kann es auch gut sein, dass danach nie wieder etwas kommt. Glück gehört definitiv auch dazu, viel Glück.
Was Schauspielschulen angeht... Naja, das würde ich nicht vom Land abhängig machen, aber natürlich gibt es welche mit einem guten Ruf und welche, mit einem nicht so guten Ruf. Da müsste man sich eben informieren.

Es gibt auch viele deutsche Serien und deutsche Produktionen, wobei man damit natürlich eher weniger berühmt wird, als wenn man in einem Hollywood-Schinken mitspielt, aber wir wollen mal realistisch sein ^^
Was an Serien in Deutschland eher nicht produziert wird, ist Science-fiction, weil es ziemlich viel kostet, aber sonst gibt es viele Telenovelas, Soaps, Krimis u.s.w.

Ich würde Theater aber nicht einfach so ausschließen, denn ich glaube, dass es gerade am Anfang das ist, was man vor allem machen wird, außer wenn man großes Glück hat.
Und auch über Statistenrollen sollte man nicht zu schlecht denken. Kaum einer hat direkt mit der super Hauptrolle angefangen. Wenn man sich die großen Stars anguckt, haben ganz viele von denen ihren ersten „Erfolg“ in kleinen Horrorfilmen gehabt.
Als unbekannter Schauspieler sollte man für jede winzige Rolle dankbar sein. Denn dadurch bekommt man Kontakte, man bekommt Publikum, man kann sich beweisen und man wird bezahlt. Das ist doch was :-)
~sleep all day, party all night,
never grow old, never die,
it`s fun to be a vampire(69)~



Von:   abgemeldet 19.10.2010 23:07
Betreff: Beruf Schauspieler?! [Antworten]
>Wäre es also besser in Los Angeles eine Schauspielschule zu besuchen als z.B. in Düsseldorf?
Such dir 'nen richtigen Job.
Whatever the mind of a man can conceive, it can achieve.
Clement Stone



Von:   abgemeldet 20.10.2010 10:40
Betreff: Beruf Schauspieler?! [Antworten]
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> Such dir 'nen richtigen Job.

Banker z.B.? :>
"裸になって何が悪い"
:D



Von:   abgemeldet 21.10.2010 13:19
Betreff: Beruf Schauspieler?! [Antworten]
>Banker z.B.? :>
Solangs nicht retail ist: Ja.
Whatever the mind of a man can conceive, it can achieve.
Clement Stone



Von:    Gurkenlimo 20.10.2010 00:17
Betreff: Beruf Schauspieler?! [Antworten]
Also, ich interessiere mich ja dafür in Richtung Regisseurin zu gehen. Momentan bin ich grad so eine Art Assistentin von einem Regisseur für einen Theaterverein. Damit kenne ich dann natürlich auch einige Jugendliche die das selbe Ziel verfolgen wie du.

Dazu möchte ich erstmal sagen, dass du die Theatersache nicht unbedingt ausschließen solltest. Und du solltest dich darauf einstellen, dass es passieren könnte, dass du sehr lange als Praktikant arbeitest bis dich eine Schauspielschule annimmt.

Eine Schauspielerin aus meinem Theater hat knapp 4 Jahre gebraucht bis sie endlich ein Platz an einer Schule bekommen hat. Sie hat in einem Theaterverein angefangen, wurde durch diesen Verein dann auch für verschiedene Auftritte (auch im Staatstheater) gecastet. Sie hat sich wirklich in halb Deutschland beworben, alle Jahre wieder. Dazu hat sie auch immer wieder den Verein gewechselt. In jeden dieser Vereine waren ja auch unterschiedliche Regisseure aktiv, die die Leute dann auch an andere weiterschicken, empfehlen etc. Dazu brauchen deine Eltern auch keine Kontakte, DU musst dann halt einen Kontakt knüpfen der auch Kontakte hat! In so einer Branche kennt immer irgendwer irgendwen, die finden dann schon Addressen für dich wenn du dich da auch bemühst!

Also meinen Tipp an dich: Fang in einem kleinen Theater an und arbeite dich hoch. Wenn du es auf diese Weise machst, brauchst du auch nebenjobs, wenn deine Eltern nicht bereit wären dir ewig Geld hinterher zu schmeißen. In einem Theaterverein sind die Leiter oft daran interessiert ihre Sprösslinge zu fördern, wenn du geübt bist und nachfragst können die dir sogar Termine für Castings geben, wenn du Glück hast ist da auch ein Film/Seriencasting dabei. Und versuch nach dann nach einem Jahr in ein anderes Theater rüber zu wechseln. Mach dich als Praktikantin und lass dich weiterschicken, damit du auch viele verschiedene Regisseure und Darstellungsarten kennen lernst. Erweitere deinen Horizont ;)
Denn jeder Regisseur erwartet etwas anderes von seinen Schauspielern, will was anderes sehen. Und wenn du dann genug Erfahrungen gesammelt hast, versuch dich bei Schauspielschulen, frag auch dann die Leiter im Theaterverein nach welches sie dir besonders empfehlen würden. Sag dann auch ruhig, dass du in Richtung Film gehen willst, auch wenn du im Theater bist. Theaterschauspieler arbeiten ja schon anders als die vom Film. Aber du musst ja auch irgendwie anfangen ;)

Tja... hab geduld, sei stark und mach nicht schlapp wenn du das wirklich willst. Es ist machbar, aber du musst dich auf vieles einstellen. Es ist keine Ausbildung wie sie manch andere machen würden, mit Gehalt, einem festen Platz und festen Arbeitsstunden. Du musst da viel reininvestieren!^^



Von:    SAlbert 20.10.2010 06:22
Betreff: Beruf Schauspieler?! [Antworten]
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Hallo,
Schauspieler ist ein finanziell sehr riskanter Beruf. Als Filmschauspieler wirst du nur an Drehtagen bezahlt und du bist auch nur an Drehtagen sozialversichert. Für den Rest der Zeit musst du selbst für deine Sozialversicherungen aufkommen. Wenn Filme oder Fernsehproduktionen wiederaufgeführt werden gibt es nur eine lächerlich kleine Vergütung für dich.
Bei einem Engagement an einem Theater hast du zwar ein einigermaßen festes Gehalt und auch deine Sozialversicherungen aber solche Engagements laufen in der Regel nur eine Spielzeit, so etwa ein 3/4 Jahr.
Mit freundlichen Gruessen
Sascha Albert

Rämmelken, Rämmelken rüssele di! Biste von Gott kumm tau mi! Biste owwer von'n Düwel goah von mi! (Lokale Legende)



Von:    Murtagh 20.10.2010 11:38
Betreff: Beruf Schauspieler?! [Antworten]
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Theater ist auf jeden Fall ein Einstieg. Schon alleine um Referenzen zu sammeln.

Und du kannst nicht einfach an eine Schauspielschule gehen. Da gibt es harte Auswahlverfahren durch die du erstmal durch musst. Und wenn du dann nicht mal das Einmaleins der Schauspielerei beherrschst brauchst du da gar nicht erst hinzugehen. Und man muss Jahre üben um gut genug zu sein.

Deswegen solltest du dir wirklich eine kleine Theatergruppe suchen und dir das mal anschauen. Und vielleicht merkst du dann ja auch schnell, dass das gar nichts für dich ist. Schauspielerei ist harte Arbeit. Das was man hinterher im Film oder auf der Bühne sieht ist ja nur das Ergebnis eines langen Prozesses.

Und wenn du nach ein paar Jahren denkst, dass du gut genug bist, solltest du dir einen Schauspieltrainer suchen, der dich auf die Aufnahmeprüfungen vorbereitet. Und wenn du dann gut genug bist und Glück hast kann das was werden.

Eine Freundin von mir spielt auch seit Jahren in kleinen Gruppen. Teilweise treten die nur in Kneipen auf, aber es macht ihr Spass und es ist Schauspielerei.
Eine andere Bekannte von mir bereitet sich nun schon seit 4 Jahren auf die Aufnahmeprüfung an einer Schule vor wo sie Opernsängerin werden kann. Das ist wirklich harte Arbeit, egal was du im Kunstbereich machen willst.

Und auf jeden Fall musst du nebenher arbeiten. Gerade Schauspieltrainer und Schauspielschulen nehmen viel Geld.

ich habe schon so viele Theaterstücke gesehen und kaum eins hat mich je wirklich begeistern können. Die Storys der Filme sprechen mich mehr an. Und ich stelle es mir interessanter vor vor der Kamera zu arbeiten.

Ich denke du machst es dir zu einfach. Man kann nicht alle Theaterstücke über einen Kamm scheren, genauso wenig wie alle Filme. Schau dir mehr Stücke an, vielleicht auch mal in großen Theatern.
Und wenn das immer noch nichts für dich ist, ist vielleicht der ganze Beruf nichts für dich. Denn die Arbeit vor der Kamera ist auch nicht viel anders. Der größte Unterschied is wohl, dass du da nicht alles auf einmal spielst, sondern in Szenen. Und das da eben irgendwo ein kleiner Kasten steht der das aufnimmt. Mehr nicht.

Ist es überhaupt realistisch an eine Karriere als Schauspielerin zu denken

Es ist schon realistisch. Für jemanden, der es wirklich will und sich da wirklich was erarbeitet.

wenn man nicht schon als Kind von den Eltern dazu ermutigt wurde, Eltern keine Beziehung zu Leuten aus der Branche haben

Irgendwann kommt die Zeit wo du dir selbst was erarbeiten musst. Und außerdem: welche Eltern haben denn schon groß Bezug zu dem was die Kinder dann lernen?

und man eine andere Schauspielschule besucht als die berühmten in NY und LA?

Wenn du dich da wirklich mal einarbeitest wirst du feststellen dass es auch andere gute Schulen gibt. ;)

Ist der Bedarf an Schauspielern gross in Deutschland/Europa? Kommts mir nur so vor oder sind die ganzen Filme und Serien made in USA? XD

Tut mir leid, aber bei dem Satz musste ich grinsen. Mir scheint wirklich, dass du dich noch gar nicht ernsthaft mit dem Thema beschäftigt hast. Mir scheint, dass du nur RTL, ProSieben und MTV schaust und daraus ableitest was es gibt und was nicht.
Schau dich mal wirklich aufmerksam um und schalte auch mal auf andere Sender. Da wirst du Unmengen an erfolgreichen deutschen Serien und Filmen finden und genauso viele Schauspieler. Es gibt nämlich mehr als bloss Franka Potente, Til Schweiger oder Diane Kruger.
Ich will dir nichts vorwerfen, das ist nur der Eindruck den ich hier bekomme.

Hat man als Asiatin da überhaupt eine Chance in Europa als Schauspielerin? Und in Amerika?
Mir fällt auf es gibt verdammt selten Filme mit Asiaten (ausser die ganzen asiatischen Filme made in Asia) und wenn dann sinds nur Statisten oder kleinere Rollen in China Restaurants...

Gerade das könnte ja deine Eintrittskarte sein. =)

Fazit: es kann durchaus was werden, aber es bedeutet harte Arbeit und du brauchst sicher auch viel Glück.
Vorab solltest du dich davon verabschieden was du im Fernsehen siehst. Die Wahrscheinlichkeit, mal so berühmt wie Angelina Jolie zu werden ist verschwindend gering. Aber du kannst ein Schauspieler werden, der gut leben und eine Familie ernähren kann.

€dit: Noch ein kleiner 'Praxisbericht': vor Jahren war ich mal auf einem Casting für eine dieser Gerichtsshows. Ich hatte keine Ahnung, nur bunte Vorstellungen und dachte mir eben auch, dass ich das schon hinkriege, schließlich sind die da alle immer so mies. Aber falsch gedacht. Selbst da gabs ein mehrstufiges Casting, wo man Sprechübungen hatte und spontan eine Szene improvisieren musste und so weiter.
Bin entsprechend nicht weit gekommen.

Später war ich dann nochmal Statist bei einer deutschen Serie. Diesmal ohne Casting, weil wir nur durchs Bild laufen sollten.
Das sah dann so aus dass wir mehrere Stunden in einem Bus auf einem abgeranzten Parkplatz in Köln gehockt haben und dann einmal über eine Kreuzung gelaufen sind, und das im Dunkeln und bei Eiseskälte.
Glamour oder sowas gabs da nicht und die Darsteller hast du auch nicht zu sehen bekommen. Am Ende haben wir noch ein Foto mit der Hauptdarstellerin bekommen, aber nur weil wir gefragt hatten und zufällig eine 'besondere' Statistengruppe (Cosplayer) waren.
"Protect yourself and what you cherish, no matter what the cost."

~ Murtagh (Eragon pg. 352)
Zuletzt geändert: 20.10.2010 11:56:30



Von:    Tsukikage 20.10.2010 12:59
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ein bekannter von mir ist auch schauspieler. er kommt mit diversen jobs irgendwie über die runden.
er hatte ab und zu kleine auftritte in einer fernsehserie, arbeitete den sommer über als moderator/stuntman in einem freizeitpark und hatte irgendwie noch einen kleinen kopierladen oder so.
und soweit ich das verstanden habe, muß er zwischendurch auch immer mal wieder das sozialamt besuchen.

ich denke, damit muß man rechnen, daß man nicht ausschließlich von fernsehrollen leben kann.
ist eben was anderes als ein sicheres angestelltenverhältnis und wenn man damit leben kann, daß man nicht weiß, wie es in ein paar wochen finanziell aussieht, kann man das gerne machen.
~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*
Mein Verkaufsthread: jap.Doujinshis, Games, DVDs
neu: www.frauke-weinholz.com | alt: www.tsukikage.de | Blog mit Journal-Comic: http://frauke-weinholz.blogspot.com/



Von:   abgemeldet 20.10.2010 13:25
Betreff: Beruf Schauspieler?! [Antworten]
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Wenn du nicht viel Glück und/oder Connections hast, ist das doch wie mit allen mehr oder weniger kreativen Künsten, sei es Zeichnen, Singen, Schreiben, Modeln oder eben Schauspielen.
Viel, viel Arbeit, eine hohe Frustrationstoleranz, einen unerschütterlichen Glauben in sich selbst und vor allem: einen soliden, sicheren Plan B, was das finanzielle angeht, sollte man mindestens haben.
Ich hatte als Teenie eine ziemlich verklärte Hollywood-Sicht auf das Schauspielen und wollte unbedingt einer werden - heute bin ich davon "kuriert" und beneide (und bemitleide) alljene, die nach wie vor dickköpfig und mit sehr langem Atem an diesem Traum festhalten.
(Avatar by www.masseffect.bioware.com)

Der Hilfe-Zirkel für recherchierwütige Hobbyautoren:
http://animexx.onlinewelten.com/zirkel/recherche/



Von:    JRF 20.10.2010 21:50
Betreff: Beruf Schauspieler?! [Antworten]
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Bald bin ich aus der Schule raus und habe immernoch keine Ahnung was ich danach machen soll. Ich habe mir überlegt was meine Stärken sind und was mich interessieren würde. Und eines dieser Berufe ist Schauspieler.

Für die Schauspielerei interessieren sich Tausende. Aber das reicht nicht, neben einigen anderen wichtigen Eigenschaften gehört auch Leidenschaft zu. Hast du die?

Wenn dann würde ich es bevorzugen Film Schauspielerin zu werden als Theater weil...ich habe schon so viele Theaterstücke gesehen und kaum eins hat mich je wirklich begeistern können. Die Storys der Filme sprechen mich mehr an. Und ich stelle es mir interessanter vor vor der Kamera zu arbeiten.

Wieso interessiert dich Theater nicht gleichermassen? Die Erzählmöglichkeiten einer Geschichte? Es gibt tausende von Theaterstücken und verfilmt werden kann beinahe alles. Als Schauspieler sollte dir die Darstellung zuerst wichtig sein und dann kommt der Inhalt. Ich kann dir zu Beginn gleich zahlen geben, die sind aus Grossbritannien, mit weltberühmten und renommierten Schauspielschulen und durch Shakespeare, London, Pinewood und Leavesden Studios auch auch eine gute Schauspielindustrie.

Bei den besten Schauspielschulen bewerben sich zwischen 5'000 und 10’000+ Anwärter für im Durchschnitt 13 bis 48 Plätze. Von den Absolventen bekommen im Abschluss etwa 65% einen Agenten. Über 80% der Schauspieler haben eine professionelle Ausbildung. Und ein Schauspieler arbeitet durchschnittlich 6 Wochen im Jahr. Das kann ein grösseres, oder wenige, kleine Engagements sein.

Kennt sich einer damit aus? Wenn ja dann hätte ich ein paar Fragen:

Ich gehe auf eine der besten Schauspielschulen in Grossbritannien, besser gesagt, in London. Allerdings arbeite ich im technischen Theater, weil mich keine zehn Pferde auf die Bühne bekommen. Ich kann versuchen dir deine Frage mit diesem Hintergrund zu beantworten.

Ist es überhaupt realistisch an eine Karriere als Schauspielerin zu denken (wo man finanziell auch überleben würde) wenn man nicht schon als Kind von den Eltern dazu ermutigt wurde, Eltern keine Beziehung zu Leuten aus der Branche haben und man eine andere Schauspielschule besucht als die berühmten in NY und LA?

Es ist möglich eine Karriere zu machen – finanziell damit über die Runden zu kommen wird schon schwer, aber nicht unmöglich. Generell musst du damit rechnen dich mit Nebenarbeiten über Wasser zu halten, das kann aber auch im Theater sein, zum Beispiel Box Office oder Front of House – so bleibst du in Kontakt mit der Industrie, auch wenn du momentan nicht auf der Bühne stehst.
Kontakte sind sehr, sehr, sehr hilfreich, das stimmt. Neben einer soliden und guten Ausbildung sind Kontakte eben auch das, was manche Schauspielschulen eben besser machen – sie helfen dir während des Studiums in der Industrie Fuss zu fassen und ein Portfolio an Kontakten mit Regisseuren, Designern und anderen Professionellen aufzubauen. Ausserdem lernt man dann ja die Klassenkameraden kennen und kommt über diese an weitere Bekannte.
Eine gute Schauspielschule ist wichtig – es muss nicht New York City oder Los Angeles sein, bei diesen Städten wächst auch die Konkurrenz. Es gibt gute in Deutschland, aber ich würde mich auch über die Landesgrenzen hinaus orientieren.
In Deutschland weiss ich von einer Bekannten, welche ein Schauspielstudium macht und deren Ex-Freund sich beworben hat von der Ernst-Busch in Berlin, Universität der Künste Berlin, Otto-Falkenberg in München, HFMT Hamburg, dann gibt es welche in Essen/ Bochum, Hannover und Mendelssohn-Bartoldy in Leipzig.
In England musst du nach Schauspielschulen (drama schools) suchen, die vom CDT akzeptiert sind, es bestätigt die Qualität der meisten Kurse, auch wenn dort auch Abstufungen sind. Schulen im CDT und NCDT (?) Kreis sind definitiv sehr gut!

Ist der Bedarf an Schauspielern gross in Deutschland/Europa? Kommts mir nur so vor oder sind die ganzen Filme und Serien made in USA? XD

Es gibt viele nationale, internationale Produktion, die sich in Europa beschränken. Dass der Sitz der Produktionsfirma in den USA ist oder von einem US-Oberhaupt verwaltet wird, sagt nichts zwingend über die Schauspielbesetzung aus. Auch der Regisseur, die direkten Produzenten, der Ort, spielen auch eine Rolle. Es gibt immer Theater- und Filmproduktionen oder auch Fernsehserien, allerdings ist die Nachfrage auch sehr gross und dies macht es schwierig.

Wäre es also besser in Los Angeles eine Schauspielschule zu besuchen als z.B. in Düsseldorf?

Das kommt darauf an, wo du die später etablieren willst. Es ist schwierig, pauschal eine Aussage zu treffen. Natürlich gibt dir eine renommierte (!) Schule in Los Angeles durch die Lokation eine gute Chance, aber du hast dort auch sehr viele Konkurrenten – mehr als in Düsseldorf und musst dich mit den US-amerikanischen Aufenthaltsgenehmigungen und Arbeitslimiten beschäftigen, während du in Europa sehr viel freier mit dem Annehmen von Arbeit ist, was es wiederum einfacher macht. Ausserdem spielen deine Sprachkenntnisse eine Rolle. Und ein Auslandsstudium ist nicht für jeden geeignet, vor allem nicht bei solch’ zeitaufwendigen Studiengängen.

Hat man als Asiatin da überhaupt eine Chance in Europa als Schauspielerin? Und in Amerika?
Mir fällt auf es gibt verdammt selten Filme mit Asiaten (ausser die ganzen asiatischen Filme made in Asia) und wenn dann sinds nur Statisten oder kleinere Rollen in China Restaurants...

Das ist schwierig... Filme ist sicher limitiert, Theater sind offener, aber auch da habe ich nicht viele Asiaten gesehen, vielleicht auch, weil die Bewerbungen nicht sehr häufig sind, weiss ich nicht.








Von:   abgemeldet 20.10.2010 22:49
Betreff: Beruf Schauspieler?! [Antworten]
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Ich würde es einfach versuchen. Wenn du es wirklich willst, dann ruf bei sämtlichen Schulen an oder schreibe Mails etc - auch im Ausland. Informiere dich, lass dich beraten und lass dich nicht mit "kommen sie doch einfach zum Tag der offenen Tür" abspeisen, wenn du am Telefon ein paar Auskünfte haben willst, denn am Tag der offenen Tür ist natürlich alles ganz ganz toll und das blendet oft die Meinung, die man entwickelt, wenn man nur die Fakten vor sich sieht. In New York, L.A. oder so zu lernen eröffnet natürlich ganz andere Möglichkeiten als hier in Deutschland, aber es ist natürlich etwas ganz anderes als hier in Deutschland...

Ich an deiner Stelle würde auch erstmal "was anständiges" lernen, denn Schauspielschulen sind teuer, so hast du die Möglichkeit erstmal auch etwas Geld anzusparen und wenn es mit der Schauspielerei nicht klappt hast du noch ein zweites Standbein. Nutze die Zeit, um neben der Ausbildung beim Stadttheater etc mitzuwirken (auch wenn Theater vielleicht nicht so dein Ding ist), denn wenn du keinerlei Bühnenerfahrung hast, kommst du oft nicht in solche Schulen rein. Das gibt dir außerdem die Chance, schonmal ein bisschen von anderen Schauspielern zu lernen, die das schon länger machen als die Kollegen in der Schulschauspielgruppe. Vielleicht gehst du auch mal zu Castings für Werbespots, selbst wenn du nicht genommen wirst, nehm die Erfahrung vor der Kamera mit.
Falls du es nicht schon tust, dann fang an Sport zu treiben und dich wirklich fit zu halten, selbst wenn du es vielleicht nicht nötig hast. Bei Agenturen, die dich evtl fest unter Vertrag nehmen würden kommt es immer gut, wenn sie sehen, dass du dich um deinen Körper kümmerst, er ist beim Schauspielern schließlich dein Kapital und grade bei Filmproduktionen herrscht mehr "Perfektionsdruck" als beim Theater.

Ich hab mir mal deine Confotos angesehen, für eine Asiatin hast du ja eine beachtliche Körpergröße, dein Gesicht ist auch sehr interessant. Ich denke, mit den Voraussetzungen könntest du es durchaus zu was bringen in dem Beruf.
Lucy Liu ist ja zb eine berühmte Asiatin in Hollywood, man kann da also durchaus erfolgreich sein



Von:    JRF 20.10.2010 23:53
Betreff: Beruf Schauspieler?! [Antworten]
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Was mich ein wenig skeptisch stimmt, ist dass du mit Theater nichts anfangen kannst. Immerhin ist das die Wiege der Schauspielkunst, und ich glaube, auch wenn man beim Film arbeiten will, kommt man um Theater nicht drumrum. Vermutlich muss man eh alles nehmen, was man kriegen kann. Ich persönlich glaube, es ist ein sehr hartes Geschäft. In etwa so wie schaffender Künstler zu sein. Auch wenn man einen Uni-Abschluss hat, hat man sein Leben lang keine sicheren Jobs.

Absolut. Theater ist die Grundlage und die meisten Schauspielschulen bringen Techniken im Bezug auf das Theater bei, die man dann für den Film verfeinern, adaptieren kann. Aber es ist ein essentielles Element.

Wenn man sich die großen Stars anguckt, haben ganz viele von denen ihren ersten „Erfolg“ in kleinen Horrorfilmen gehabt.

Vergleiche mit grossen Stars sind in meinen Augen nicht gut. Jeder Werdegang ist anders. Viele der grossen Stars, gerade die britischen, kehren immer und immer wieder an die Theaterbühne zurück – oftmals haben sie auch eine solide Ausbildung hinter sich und haben sich dementsprechend hochgearbeitet.

Eine Schauspielerin aus meinem Theater hat knapp 4 Jahre gebraucht bis sie endlich ein Platz an einer Schule bekommen hat. Sie hat in einem Theaterverein angefangen, wurde durch diesen Verein dann auch für verschiedene Auftritte (auch im Staatstheater) gecastet. Sie hat sich wirklich in halb Deutschland beworben, alle Jahre wieder.

Wenn man sich in Deutschland beschränkt, kann man sich auf 8 bis 10 Vorsprechen an Schauspielschulen einstellen, zwischen 1 und 6 Jahre (dann setzt, so hart es auch tönt, für einige Universitäten langsam das Verfallsdatum ein...) in ganz Deutschland. Mit ausserhalb Europas kann die Anzahl Vorsprechen auf über 20 steigen – das geht in Geld und Zeit, vor allem, wenn man sich keine Auszeit nimmt und noch nebenbei Arbeit muss. Aber sind leider normale Regelwerte.

Natürlich ist es wichtig auch zuerst Erfahrungen zu sammeln, ob das Fach einem überhaupt zusagt oder man eine Möglichkeit hat zu sehen, ob man sich weiterentwickeln kann. Allerdings wollen Schauspielschulen eine Basis, auf der man formen kann – wenn da eine grosse Erfahrung und dementsprechend auch (festgefahrene) Technik bereits vorhanden ist, ist dies schwieriger. Auch dann zu sagen, dass man in Richtung Film gehen will, ist ungeschickt – Schauspielschulen wissen, dass ein gewisser Prozentsatz der Studenten sich zum Film und TV orientiert und man kann sich durch Nebenarbeiten neben dem Studium oder in den Ferien diese Techniken auch erarbeiten.

Und du kannst nicht einfach an eine Schauspielschule gehen. Da gibt es harte Auswahlverfahren durch die du erstmal durch musst. Und wenn du dann nicht mal das Einmaleins der Schauspielerei beherrschst brauchst du da gar nicht erst hinzugehen. Und man muss Jahre üben um gut genug zu sein.

Eigentlich geht man in eine Schauspielschule, um zu lernen... Mit mehr Erfahrung, versteift man sich automatisch auf die eigene Technik und Entlernung ist ein langer Prozess, für den oftmals keine Zeit auf der Schule ist. Grunderfahrung, ja und Übung für Vorsprechen sind auch sehr wichtig, damit man über diese in die Schule kommt. Aber die Schulen sind gut die Eignung zu erkennen und dann zu fördern.


Wenn du es wirklich willst, dann ruf bei sämtlichen Schulen an oder schreibe Mails etc - auch im Ausland. Informiere dich, lass dich beraten und lass dich nicht mit "kommen sie doch einfach zum Tag der offenen Tür" abspeisen, wenn du am Telefon ein paar Auskünfte haben willst, denn am Tag der offenen Tür ist natürlich alles ganz ganz toll und das blendet oft die Meinung, die man entwickelt, wenn man nur die Fakten vor sich sieht.

Als Representät meiner Universität, die ich auch Führungen mache, auch am „Tag der offenen Tür“, muss ich sagen, dass solche Events wichtig sind! Natürlich kann man auch mit Anmeldung die Schule ausserhalb dieser Zeitpunkte besuchen, aber dann hat man oft die Gelegenheit, alle Räume zu sehen und damit ein Gefühl für die Atmosphäre der Schule zu bekommen. Auch wenn viele hier sagen „Nimm’ was du kriegen kannst!“ – Nein. Wenn ein Student sich nicht auf der Schule wohlfühlt, wird er nie sein volles Potential ausschöpfen können. Die Schulen sind zu intensiv, als dass man da auch einfach die Zähne zusammenbeissen könnte, man darf also eigene Ansprüche haben. Also, definitiv besuchen, oftmals wird auch nicht der Betrieb eingestellt, für ein paar Besucher, zumindest bei uns gibt es ein ziemlich normales Bild ab. Weiterhin hat man dann die Möglichkeit, Studenten Fragen zu stellen und die können einem die ehrlichste und direkteste Antwort liefern.
Wichtig ist auch sich zu informieren über die Reputation in der Industrie, den Hintergrund der Lehrer – damit auch die Kontaktmöglichkeiten der Schule. Viele Schulen haben internationale Partnerschaften, auch die sind wichtig. Und die Erfolge oder Misserfolge der letzten Jahrgänge – eine Schule kann tolle Schauspieler hervorgebracht haben - vor 30 Jahren. Aber das ist nicht mehr gültig. Ausserdem das Programm, jede Schule hat andere Anforderungen und einen anderen Stundenplan.

Ich an deiner Stelle würde auch erstmal "was anständiges" lernen, denn Schauspielschulen sind teuer [...]

Auch hier widerspreche ich. Die guten Schauspielschulen – in die es aber auch schwieriger ist, reinzukommen, kosten soviel wie die normalen, staatlichen Universitäten im jeweiligen Bundesland oder Land. Die privaten sind teurer, aber nicht unbedingt empfehlenswert, wobei auch hier die Reputationen unterschiedlich sind. Das eine Schauspielschule generell teuer ist, ist falsch. Es gibt auch Schauspielschulen, vor allem grössere, die mit Ausbildungsprogrammen für Techniker verbunden sind. Das ist insofern gut, dass der Student im geschützten Umfeld auch den Rest des Produktionsteams kennenlernt und weitere Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme hat.
Zuerst ein Standbein aufbauen ist auch eine schwierige Idee, vor der jährlich einige Schauspielinteressierte stehen. Es ist ein Risiko, dass man ein Jahr lang aussetzt, wenn man nirgends angenommen wird, anstatt gleich ein „normales“ Fach zu studieren. Allerdings sind die Chancen einen Fuss ins Schauspielergeschäft zu kriegen mit dem Alter geringer. Was eben eine Schauspielschule auch ausmacht, kann ich dir anhand vom Stundenplan unserer Schauspielstudenten zeigen, der aber auch international ähnlich ist. Sie haben um 6.30 Uhr oder 7.00 Uhr morgens Yoga und verbringen den Tag mit verschiedenen Übungen, eine Stunde Mittagessen und das geht oft bis abends, 6.00 Uhr, 7.00 Uhr, 10.00 Uhr zu. Es ist wahnsinnig intensiv und damit kann kein Nebenprogramm oder ähnliches mithalten, ausserdem werden Schauspieler in interne Aufführungen eingebaut, wo sie auch Erfahrungen sammeln können und sie sammeln Kontakte und die meisten haben eine Abschlussaufführung, zu der Professionelle eingeladen werden und die Jüngsten somit der Industrie vorgestellt.

Da die meisten Schauspieler nicht 100% arbeiten, müssen sie regelmässig üben. Das können sporadische Übungsstunden mit einem Schauspiellehrer sein oder auch Laientheater, um einfach bereit zu bleiben. Tanz-, Singunterricht sind wichtig, weil dies Einfluss hat, aber man muss nicht jeden Tag zwei Stunden gehen, die Grundlagen reichen oftmals aus, für den Anfang. Ein Schauspieler sollte aktuelle und ältere Monologe beherrschen und diese aktualisieren, sowie zwei bis drei Lieder. Der Körper muss gesund sein und körperliche Leistungen aushalten. Duellunterricht können helfen, werden aber oftmals bei der konkrete Stelle eingeführt oder verlangt.





Zuletzt geändert: 20.10.2010 23:54:14



Von:    Murtagh 21.10.2010 10:06
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Ich hab mal einen langen Bericht über diese... ich glaube es war diese Schule in Hamburg sofern das die ist, die auch Musical macht (was sich in Hamburg ja anbieten würde). Und die hatten saftige Preise.

Eigentlich geht man in eine Schauspielschule, um zu lernen... Mit mehr Erfahrung, versteift man sich automatisch auf die eigene Technik und Entlernung ist ein langer Prozess, für den oftmals keine Zeit auf der Schule ist. Grunderfahrung, ja und Übung für Vorsprechen sind auch sehr wichtig, damit man über diese in die Schule kommt. Aber die Schulen sind gut die Eignung zu erkennen und dann zu fördern.


Naja... man muss ja auch Mappen vorzeigen wenn man an eine Kunstschule gehen will. Und meine Freundin muss auch jahrelang Unterricht nehmen um überhaupt die Chance zu kriegen an der Schule vorzusingen ohne sich zu blamieren.
Man sollte schon was können wenn man da anfängt. Ich meinte eben, dass man da nicht einfach hingehen kann und sagt: okay, wo kann ich mich eintragen? Dafür gibts eben zuviele Bewerber.
Und diese Erfahrungen, auch die Grunderfahrungen, kriegt man ja nur durch spielen. Wenn ich da hingehen würde und sagen würde: hier bin ich, bringt mir was bei, würden die mich auslachen...
"Protect yourself and what you cherish, no matter what the cost."

~ Murtagh (Eragon pg. 352)
Zuletzt geändert: 21.10.2010 10:07:30



Von:    WDCorp 21.10.2010 14:45
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http://graphjam.files.wordpress.com/2009/07/song-chart-memes-theatre-degree.jpg
Die Römische Regel:
Derjenige, der sagt: "Es geht nicht", soll den nicht stören, der's gerade tut.




Von:    ADHD-no-Jutsu 21.10.2010 22:07
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Ich arbeite ab und zu in kleineren Projekten mit. Aber sogar ein Film, der am Ende 3 Minuten lang ist, bedeutet früh aufstehen, dich rumkommandieren und angrabschen lassen (Micro, Maske, Kleidung,...), der Cast-Verantwortliche hat dich nicht ausreichend vorgewarnt über deine Rolle, ewiges Gemecker des nervigen Regisseurs oder des überforderten Regie-Assistenten und schlechtes Essen. Je nachdem, was du spielst, frierst oder schwitzt du wie Sau, wirst vollgeschmiert mit Kunstblut und hast keine Dusche am Drehort. Und danach werden die Szenen, für die du dir am meisten den Arsch ausgerissen hast, geschnitten.

Außer, du heißt Angelina Jolie oder so und die Filmbranche hat Respekt vor dir. Wenn/solange du aber nur ne Kleindarstellerin bist, bist du die Bitch vom Regisseur.

Schauspielschule? Überzeug die Jury von der Zugangsprüfung erstmal, indem du dich vor ein paar Poker-Faces zum Affen machst mit einer Rolle, die du darstellen sollst.

Los Angeles oder Düsseldorf, ist völlig egal. Schauspiel ist etwas, das eine Schule zwar in die richtigen Bahnen leiten und schleifen kannst, aber du musst dafür Talent haben und das kannst du überall perfektionieren oder versauen.

Was für Rollen hast du im Sinn, wenn du dir wegen deiner Rasse Sorgen machst? Soaps/Dailies? Klar, die sind für die breite Masse und die breite Masse außerhalb Asiens, im Westen, sind Weiße, die Weiße sehen und sich darin wiedererkennen wollen. Aber für solchen Hirnlos-Mist musst du nicht mal viel können, außer nicht ausrasten bei dem Druck, der da auf dir lastet.
Film und anspruchsvollere Dramaserien (House, Grey's Anatomy, Supernatural, sogar Tatort) ist was anderes. Da wird anspruchsvoller gecastet und oft "farbenblind", das heißt, ob du weiß, schwarz oder gelb bist, ist weniger wichtig, als die Frage, ob die Rolle zu dir passt.

Aber erwarte mal nicht zu viel - wenn du jetzt erst einsteigst, wirst du wohl oder übel als Statistin anfangen. Oder in Studentenfilmen. Aber träum nicht von einem Direktflug auf die große Leinwand, das kannst du vergessen und das hat nichts damit zu tun, dass du asiatisch bist.



Von:    CaptainCalvinCat 26.10.2010 14:04
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Auch von mir nochmal gesagt - wenn Du Talent hast, dann kannst Du da wirklich einiges reißen, da bin ich sicher.
Natürlich wäre es vorher nicht schlecht, einen "richtigen Job" zu erlernen, wie es PublicEnemy gesagt hat - er liegt nicht falsch. Man sollte sich schon ein zweites Standbein schaffen, auf das man dann, wenn die Schauspielkarriere - wider Erwarten - nicht klappen sollte - zurückgreifen kann.

Aber - ich drück dir die Daumen. ^^
"Leben und Sterben lassen. Das House-RPG von Jessika Snape: http://animexx.onlinewelten.com/rpg/?modus=postings&rpg=233863
Spiegelungen-RPG: http://animexx.onlinewelten.com/rpg/?modus=beschreibung&rpg=260348

Stolzes Mitglied der "Animexx Society against character bashing"




Von:    Meikyuu-no-Tobira 17.04.2011 00:39
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Ich gehe davon aus, dass alles schonmal gesagt wurde, aber ich gebe einfach mal meinen Senf dazu. ;D

Ich bin selbst keine Schauspielerin/Regisseurin, arbeite aber seit vier Jahren mit welchen zusammen.
Bei dem Beruf muss dir grundsätzlich eins klar sein: du bist arbeitslos.
Als Schauspieler musst du um jede Anstellung aufs neue kämpfen und dich gegen eine große Zahl von Konkurrenten durchsetzen. Selbst wenn du angestellt wirst, ist diese immer nur befristet.
Und dir muss auch klar sein, dass es zwar viele Möglichkeiten gibt, aber die meisten Schauspieler in kleinen Theatern in Deutschland landen. Im großen und ganzen ist es zwar ein interessanter, aber auch sehr anstrengender und - wie ich finde - oft auch undankbarer Beruf. Damit musst du klar kommen. Wenn man wirklich etwas erreichen will, muss man kontinuierlich arbeiten und auch bei vielen studentischen Projekten mitarbeiten (praktische Erfahrung, Kontakte,.....).
Die Chancen sind allgemein in den USA "besser". Dort ist das Studium zwar härter (und du hast ca. die gleichen Chancen nur in nem kleinen Theater zu landen!), aber die Art des Schauspiels ist sehr anders.
In Deutschland gibt es einfach noch sehr viele Einschränkungen und "Richtlinien".

Als Fazit: Wenn du das Schauspiel an sich liebst und es dich erfüllt einfach auf der Bühne zu stehen, dann mach es! Tu es aber nicht nur um "groß rauszukommen"
I above the moon
want to be the sun
so I play
stabbing a knife
into my chest





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