Einzelposting: Neue Leute kennenlernen ^^

Ich bin psychisch krank und habe schizoaffketive Störung. Das ist ein Krankheitsbild zusammengefasst und eigentlich in drei Krankheitsbildern zu gliedern. Schizoaffektive sind manisch (übertriebene Hochstimmung, was ungesunde, lebensgefährliche oder zu maßlosem Verbrauch von Geld führt, aber auch der Sexualtrieb kann gesteigert sein...), dann kommt nach der Manie, die Depression. Wer von Manie und Depression schonmal gehört hat, der würde denken oder besser gesagt wissen, dass man das Bipolar nennt aber das ist hier in dem Fall aus dem Grund nicht relevant weil meine Krankheit nicht aus zwei Komponenten besteht sondern aus drei. Depression ist eine krankhaft verminderter Antrieb, evtl nimmt man nichts mehr wahr und naja... es hat eigentlich nicht besonders viel mit dem klassischen Bild von Depressionen, es würde sich hierbei um lediglich kreisende Gedanken handeln, zu tun. Depression kann verminderung der Gefühlswelt, immense Abstumpfung, Empathielosigkeit und was aber doch trifftig ist: es führt zu vermindertem bis zu garkeinem Antrieb. Ein richtiger Leidensdruck kann bei einer Schweren Depressoin entstehen. Und nun die letzte Komponente: Schizophräne Symptome. Man bezieht alles auf sich, ist also quasi sehr überempfindlich und macht in schwerwiegenden Fällen eine sachliche und respektvolle Kommunikation beinahe unmöglich. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie ansträngend meine damaligen Mitbewohner das interagieren mit mir fanden. Zu den Schizophränen Symptomen kann zudem auch Stimmenhören dazu gehören, wie in meinem Fall oder das entwickeln von optischen Halluzinationen. Man hat auch plötzlich das Gefühl die Leute um dich herum reden nicht miteinander sondern singen im Chor wenn sie was sagen wollen... die Wahrnehmung kann sehr verzerrt speziell unter Stress sein, muss aber nicht. Zur Zeit geht es mir wieder richtig gut und dafür bin ich dankbar. Warum ich das jetzt so detailliert aufgeschrieben habe? Die Krankheit ist ein Teil von mir und ich will sie akzeptieren und das beste daraus machen. Das ist der eine Punkt. Der andere ist ich finde die Gesellschaft hat zu wenig ihr Augenmerk auf solche Leute gerichtet darum halte ich Aufklärung für eine gute Möglichkeit um dem entgegenzusteuern. Das war jetzt nur ein kleiner Teil meiner Krankheit, es fehlt das Fehlen vom eigenen Selbstbild und ein anderer Schizoaffektiver könnte noch gaaanz andere Manien, Depressionen oder schizophräne Symptome haben. Was ich noch gesagt haben wollte: Es gibt den depressiven Pol in der Schizoaffektiven Störung und den manischen Pol darin. Was ich damit meine? Nicht das oben genannte: Im Depressiven Pol ist jemand der überwiegend während seines Lebens in der Depression steckt und selten manisch wird. Die Prognose ist hierbei schlecht, wie eigentlich in meinem Fall auch zumal Suizidalität in dem Fall eine Komponente darstellt, die grade im depressiven Pol sehr verbreitet ist. Wie in meinem Fall, allerdings geht es mir mittlerweile schon Weeesentlich besser und ich verspüre keine Gleichgültigkeit vor dem Leben, so wie früher. Der manische Pol hat eine gute Prognose zur Heilung, kann aber lebenstechnisch mehr Schwierigkeiten machen als der depressive Pol... naja... beides ist zwar im Grunde genommen scheiße aber dann wäre es ja auch keine Krankheit und Krankheit ist nicht gleich krankheit. Es gibt auch schöne Aspekte in dieser Krankheit. In der Manie nimmt man gerade so schöne Emotionen sehr intensiviert wahr wie Freude, Liebe... und in der Depression kann man vieles nüchtern betrachten. Manche Leute, die sich ausgiebig mit der Krankheit auseinander gesetzt haben behaupten sogar, trotz dass man ab einem gewissen Grad in der Depression gehandycapt ist (wo es dann auf die medikamentöse Behandlung ankommt): es soll die einzig richtige Reaktion sein, die der Mensch eigentlich braucht und Depression wird dann lediglich als Zustand wahrgenommen und nicht als mit Problemen einhergehende Krankheit. Der Theorie zu Folge soll man seinen Körper und seine Seele besser kennenlernen können in der Depression und das kann man im nüchternen Zustand auswerten WAS GENAU einen in die Depression geworfen hat um dies nicht nochmal passieren zu lassen. Grundsätzlich habe ich da nichts dagegen das so zu sehen allerdings habe ich dieses Buch auch noch nicht zu Ende gelesen. Ich habs auch nicht daheim, müsste mal in der Stadtbücherei stöbern.

Wie man sehen kann spielt meine Krankheit eine große Rolle für mich, das muss auch sein, denn wenn es das nicht täte, weiß ich nicht was evtl. passieren könnte.