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Einzelposting: Ausbildung oder Studium


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Von:   abgemeldet 15.10.2011 21:51
Betreff: Ausbildung oder Studium [Antworten]
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>Okay, wenn das bei dir so war, war ist das ehrlich traurig. Ich kann wie gesagt nur von meiner Schulzeit sprechen und wir haben die ganze 12. Klasse nur Abiturvorbereitungen getroffen (habe Abi in Thüringen gemacht). Zudem kommen bei der Schule oft noch die Eltern dazu, die einfach noch ein Auge darauf haben.

Ja, der komplette LK fands auch irgendwie traurig oder vielmehr frustrierend.
Aber ich muss zugeben, bei mir hatten die Eltern so circa ab der 8. - 9. Klasse kein Auge mehr drauf. Ganz einfach, weil ich das nicht wollte und ich mich eben selbst gekümmert habe und sie es deshalb auch nicht nötig hatten. Aber gut, ist vermutlich wirklich von Mensch zu Mensch verschieden.


>Unterschied zwischen Schule in Berufsschule fängt schonmal mit der Leistungsabfrage an. Wenn man wie in der Schule regelmässige Tests zwischen den Klausuren schreibt, wird man zu einem ganz anderen Lernverhalten gezwungen, sofern einem die Noten nicht scheiß egal sind, als wenn man nur im Halbjahr eine, höööchstens 2 Klausuren schreibt.

Ich verstehe was du meinst. Und ja, dass es dann leicht passieren kann dass manche Leute es dann mit dem Lernen nicht mehr so wichtig nehmen, nachvollziehbar.

>Verstehe das nun bitte nicht abwertend, aber doch, es ist larifari. Mein Abi ist zwar ein paar Jahre her, aber auch ich hatte mal 8 oder 9 Stunden und für das Abi "nur" 12 Jahre Zeit. Zudem war ich noch in Arbeitsgruppen, auf der Volkshochschule und als Schülersprecherin auf Seminaren und Versammlungen. Aber das hat nichts mit einem Arbeitstag gemein, absolut nichts da die Belastung eine ganz andere ist

Hmm, ich sehe es mit meinen Erfahrungen als ehemaliger Schüler und jetziger Student etwas anders. Aber gut, es ist vermutlich auch von Mensch zu Mensch verschieden bzw. von Situation zu Situation verschieden.

>Das habe ich unglücklich formuliert, die Pläne zusammenstellen ist logo kein Problem :) Aber ich studiere zum Beispiel nun etwas ziemlich "lernintensives" und bin ein klassischer Fall von "Ich lerne garnicht". Fürs Abitur habe ich zu Hause vier Wochen gelernt und vor Klausuren in der Regel im Bus auf dem Weg zur Schule. Aber je nach dem, was sie studieren mag, muss sie das ändern. Für mich ist das zu Hause lernen im Studium was total anderes als zu Schulzeiten - und mit der Umstellung konnte ich in der Ausbildung anfangen, weil es da einfach mehr gefordert war. Jeder ist da anders, aber mir hat es geholfen.

Hmm, so ein Fall bin ich auch. Nur gehts bei mir immer ausnahmslos auf, egal ob Uni oder Abi. Ohne nun angeben zu wollen habe ich für mein Bio-LK-Abi in Bayern nur 3 Tage gelernt und war Jahrgangsbester. Ohne dass ich allerdings sonst jeden Tag gelernt hätte, nur vor den Stunden mal eben die Unterlagen nochmal durchgelesen. Und in der Uni hats bisher damit auch immer ganz gut geklappt =/
Und ich studiere Chemie, was ja nun auch recht zeitaufwendig ist mit Zeiten von 8-18:30 an der Uni. Und lernen darf man da an sich auch einiges. Aber trotzdem habe ich eben ne andere Meinung davon.
Aber gut, ich fürchte das ist ebenfalls dadurch begründet, da das Lernverhalten von Mensch zu Mensch verschieden ist.

>Gebe ich dir recht, aber jetzt im Studium komme ich mit der Zeit auch viel besser zu recht. Es klingt nach Klischee, aber bei mir passt es zu 100%: Studenten haben einfach mehr Zeit. In der Ausbildung bin ich morgens um 7 aus dem Haus gegangen und dank Überstunden und Pendelei selten vor 19 Uhr wieder in der Wohnung gewesen - und das definitiv erschöpfter als nach der Schule oder einem Tag Uni. Das heisst alles für die Berufschule, der Waschsalon, Einkaufen. Putzen und und und lagen in den Abendstunden und am Wochenende. So Sachen wie zum Waschsalon dackeln muss kaum ein Schüler und eingekauft ist auch wenn er im spätesten Fall um 17 Uhr mal daheim ist - und egal wie voll der Stundenplan ist, ist 17 Uhr für einen Schüler wirklich spät!

Hmmm, ich hab als Student wenig Zeit. Ich gehe zwischen 7:00 und 7:30 aus dem Haus und komme zwischen 19:30 und 20:00 wieder nach Hause. Und dann darf ich auch noch Übungsaufgaben machen, wenn ich die nicht schon in der Mittagspause oder in Ubahn/Buss gemacht hab. Von daher kommts argh auf das an, was du studierst. Und trotz der Tatsache, dass ich soviel Zeit unibedingt nicht zu Hause bin, siehts bei mir nicht dreckig aus bzw. ist es auch nicht der Fall, dass ich nur Fastfood esse. Man muss dann eben nen wenig planen, so koch ich am Sonntag 2 Gerichte. Eines für Montag + Dienstag und das andere frier ich ein und machs mir dann am Donnerstag + Freitag wieder warm. Nur so als Beispiel. Von daher kommts einfach auf ne richtige Planung an.


>Dem kommt noch hinzu, dass eine Ausbildung den Charakter auf eine Art formt, wie es Schule und Studium nicht tun. Man erfährt, was es heisst 8 Stunden in einem Geschäft zu stehen und egal was für einen scheiß Tag man hat, freundlich zu den Kunden zu sein. Oder was es heisst wenn der Chef 10min vor Feierabend kommt und eine Aufgabe hinlegt, die noch erledigt werden muss. Jede Ausbildung und jedes Studium ist anders - und jeder reagiert anders darauf - aber meine Erfahrung ist, dass eine Ausbildung dich sehr viel Bodenständiger macht, als es die Schule oder das Studium tun. Man lernt hier Sachen für das Leben die man auch nach dem Studium braucht. Und ich war lieber ein "Anfänger" mit 18 der den Einstieg erst finden muss, als es mit 28 zu sein - erwachsen und vom wahren Leben außerhalb des Lernens und ein paar Praktika total Ahnungslos.

Also ich wäre mit 28 lieber jemand, der dafür schon seinen Master bzw. sein Diplom in der Tasche hat und dann gleich einen relativ besseren Job bekommt. Aber okay, mit 28 werde ich sowieso als Doktorand an der Uni arbeiten, von daher stellt sich mir die Frage auf die Art und Weiße nicht.
Dennoch, um so eine Erfahrung zu machen kann auch ein Ferienjob genügen. Und was bringt einem die Erfahrung, wenn man nach dem Studium sowieso einen qualitativ ganz anderen Job hat, der dann in vielen Dingen sowieso ganz andere Ansprüche hat? Die Erfahrungen vom Azubi-Job kann man daher dann nicht mehr brauchen.
Als ganz grobes Beispiel: Ich habe bereits 6 Wochen in einer Molkerei im 3-Schicht-System am Fließband gearbeitet. Die 'Erfahrungen' die ich da gewonnen habe, werde ich nie wieder brauchen. Und so _kann_ es dir auch mit ner Ausbildung gehen.

>Und als Hinweis am Rande: Man wird auch ganz anders aufgenommen. In meiner Bürozeit waren wir in der Abteilung Azubis und Duale Studenten. Und JEDER Chef und Kollege, egal welchen Alters, traute bei Aufgaben die schnell gehen mussten und viel Verantwortung trugen, den Azubis mehr zu als den Studenten. Das waren kluge und fleissige Köpfe, aber während sie Konzepte zur Verbesserung des Arbeitsklimas erstellten, habe ich ein Management Kick-off für 300 Leute organisiert und vor Ort durchgeführt. Klar hätten unsere Studenten das sicher auch geschafft, aber im wirklichen Arbeitsmarkt wird man mit Erfahrung einfach ganz anders wahrgenommen und bewertet - auch wenn es teilweise ungerechtfertigt ist.

Nunja, aber unterm Strich kommt es darauf auch nicht an. Denn irgendwann ist man kein Azubi mehr, der mit Studenten verglichen wird. Dann hat der Azubi seinen Job und der Student seinen Abschluss. Danach wird zu Gunsten des Studenten gewertet ;)
»Don't you think it is odd that everybody wants to lose 10 pounds but nobody wants to gain 10 IQ points?« Jessicka


Mein neuer FA-Wettbewerb: Furrys ohne Fell aber mit viel Chitin:
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