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Einzelposting: BIO Produkte-Viel zu teuer oder sind wir zu geizig?


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Von:    sa-chan_ 02.12.2007 12:28
Betreff: BIO Produkte-Viel zu teuer oder sind wir... [Antworten]
Ich finde nicht das Bioprodukte zu teuer sind, ich glaube das Problem (bzw. die Tatsache das viele dass so empfinden) ist eher das konventionelle Produkte zu billig sind. Und das sind wir halt so gewöhnt, ich meine es wird sich ja schon tierisch drüber aufgeregt das die Butter jetzt 1,19 und kein 85ct mehr kostet, ok zugegeben das ist eine enorme Preissteigerung, aber immerhin sollte man auch bedenken wer alles was von den 85ct bzw. 1,19 € abhaben will (Bauer, Molkerei, Supermark). In anderen europäischen Ländern sind Lebensmittel sowieso generell teurer als im Deutschland (hab ich zuminderstens mal zu gehört)

Ein nicht grade unwichtiger Grund, weswegen Bio teure als konventionelle sind, ist die EU-Subvention. Hier ist es nämlich so das die Bauern mit der größten Fläche auch die meisten Subventionen bekommen, und Großbauern ist nun mal meist Konventionell, und das bisschen was Biobauern, gegenüber gleichgroßen konventionellen Bauern mehr bekommen, eben weil sie Bio sind, nicht wirklich viel. Zudem haben sie bei gleichem Preis viel weniger einnahmen, weil sie eben z.B. wegen der Größe nur weniger Kühe halten dürfen.

Leider lässt es der Geldbeutel von den meisten nicht zu nur „teure“ Bio-Produkte zukaufen, meiner auch nicht. Allerdings versuche ich es soweit es geht. Beim Thema Gemüse, hab ich den Vorteil eigentlich alles im Garten zu haben und gekauft wird eigentlich nur im Winter mal welches, und da sowohl Bio als auch Konventionell. Ich finde man sollte auch immer etwas auf das Anbaugebiet achten, und doch eher Regionaleprodukte nehmen, obwohl das im Supermarkt schon recht schwer ist.
Wo ich besonders auf BIO achte sind tierische Produkte. Eier gibt es bei mir nur Bio oder Freilandhaltung (eben weil Bio teure ist, zudem geht es mir hier nicht unbedingt darum das es BIO ist, sondern um die Haltungsart der Hühner, die bei BIO und FREILAND gleich sind)

Kleine Zwischeninfo
Weil es dir ziemliche Unklarheiten bezüglich Boden-, Freiland- und Biohaltung gibt

Käfighaltung: wie der Name schon sagt sind die Hühner in Kräftigen, sog. Legebatterien

Bodenhaltung: größer Raum, meist ohne natürliches Tageslicht, wo auf den qm noch mehr Tiere gehalten werden dürfen als bei der Käfighaltung. Zudem ist dir der psychische Stress für die Hühner noch größer, da sie sich auch gegenseitig haken und verletzten können. Daher ist es schon fraglich ob Bodenhaltung wirklich besser ist als Käfighaltung, aus den oben genannten Gründen gibt es sogar auch die gegenteilige Meinung

Freiland: Pro Huhn müssen min. 4 qm Freifläche zur Verfügung stehn, und es müssen ausreichende Scharr- und Sandbadmöglichkeiten gegeben sein

BIO: genau wie Freiland, nur das hier nur biologisch Abgebautes Futter verfüttert werden darf, bei der Freilandhaltung handelt es sich um konventionell erzeugtes Futter.

Milchprodukte kauf ich wenn’s geht auch Bio, obwohl es hier auch darauf ankommt wie viel ich brauche. Sachen die ich nicht so oft esse (z.B. Milch, Naturyoghurt) kauf ich dann schon eher als Bio, als z.B. Käse wo bei mir ein Stück Gauda höchstens ne Woche hält. Zum Thema Milch, ich bin auch der Meinung dass nicht jede Milch gleich schmeckt. Und ich bin auch der Meinung das DEMETER-Milch besser schmeckt, ob das jetzt daranliegt, dass die Kühe noch Hörner haben und die Milch deshalb besser ist (die Hörn-bessere Milch- These wurde in einem anderen Beitrag ja schon angesprochen), oder ob der Fettgehalt etwas höher als bei „normaler“ Milch liegt, kann ich nicht sagen. Das Beste ist natürlich Milch frisch von der Kuh (sofern diese nicht nur mit Silasche gefüttert wurde, das schmeckt man in der Milch). Da ich selbst mal auf einem Demeter-Hof gearbeitet hab, kenn ich den Unterschied zwischen frisch gemolkener Demeter-milch, gekaufter und andere Milch eigentlich ganz gut.

Das einzige wo ich Bio ablehne ist bei Schokolade, aber nicht erst seit diese Krebserregende Zeug entdeckt wurde, bis jetzt hab ich keine Bioschokolade gefunden die wirklich gut schmeckt. Und da ich bei Schokolade sowieso eine bestimmt Marke bevorzuge, die eigentlich noch teure als Biomarken ist, zählt ihr das Argument das Bio zu teuer ist, jedenfalls bei mir nicht.

Zu der mittlerweile nicht mehr zu überblickenden Vielfalt an Biosiegeln. Natürlich ist es schwer noch zu unterscheiden was den Jetzt Bio ist und was nicht, aber wahrscheinlich liegt das daran dass das gar nicht so wirklich fest gelegt ist. Zwar gibt es das EU-Biosiegel, dessen Anforderungen aber so gering sind, das Produkte das Siegel bekommen, die nach den Anforderungen andere Biosiegel (z.B. Demeter, Bioland) keines hätten, und dann kommt noch hinzu das jedes Siegel andere Anforderungen hat. Deshalb sollte sich jeder wenn er mit dieser Vielfalt Probleme hat, sich einfach selbst Gedanken machen, welche Kriterien er an Bioprodukte stellt und mit welchem Siegel diese am besten übereinstimmten, Infos zu den einzelnen findet man ja zu genügend.

Und zum Schluss zum Thema Genverändertes Essen.
Erstmal fand ich ja die Aussage „nein ich esse keine Gene“ zum totlachen … dabei sind Gene doch so lecker *g* … ok, werden wir wieder ernst. Ich persönlich bin total gegen Genverändertes Gemüse ect., und bis jetzt hat mich auch noch kein Argument der Befürworter überzeugt, besonders seltsam find ich ja dass „mit genveränderten Pflanzen können wir den Hunger auf der Welt beseitigen“, die Tatsache das es nicht an dem wenigen Nahrungsmitteln liegt (es wird vermutet, das man mit dem was heutzutage angebaut wird, das 5-fache der Weltbevölkerung ernähren könnte) sondern an der Verteilung.




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