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Einzelposting: Ist Heterosexismus eine Krankheit?


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Von:    ChuckNorris 12.01.2009 13:19
Betreff: Ist Heterosexismus eine Krankheit? [Antworten]
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Ich antworte nur kurz und nciht auf alles, ich mache
später einen größeren post, wenn ich mehr Zeit habe.

@arculard

> Hitler hat böse Dinge getan, aber das machen Millionen von Menschen tagtäglich auch.

Wie schlimm Mord und Totschlag ist, ist das KEIN Vergleich zu den Verbrechen des Nationalsozialismus mit Hitler an dessen Spitze oder anderer ähnlicher Diktaturen, die ebenso viele Opfer zu beklagen hatte. Die meistne Morde geschehen im Affekt und das hat nichts mit industrieller Massenvernichtung zu tun. Nebebnbei hast du Godwins Gesetz mal wieder bestätigt. Danke sehr.

> Warum sollte ein Mensch vor natürlichen, nicht schädlichen Dingen wie z.B. Spinnen, offene Räume

Ja warum sollte ein Mensch Angst vor Spinnen, Schlangen, großen Höhen etc. haben? Weil sie schädlich sind. Nicht jede Spinne ist tötlich, aber allein ihre Fremdartigkeit schafft Angst. Dass unnötige Angst schädlich ist und somit krankhaft, ist klar und sollte wenn möglich auch behandelt werden. Bei dir kommt es jedoch so vor, Angst sei völlig unnatürlich und das ist schlichtweg falsch. Wenn du keine Angst vor nem Krokodil hast, dass dich zum Frühstück verspeisen will, bist du eher krank als umgekehrt.
Viele Phobien stammen jedoch aus der Urzeit, wo heute ähnliche Situationen zwar auftauchen können, aber deren Gefahrenpotential gleich null ist. Dann ist ebenso diese Phobie schädlich.
Angst vor Homosexuellen ist auch vor allem aufgrund mangelnder Bildung schädlich, aber hier hat keiner gesagt, er hätte eine Homophobie. Das sind zwei verschiedene paar Schuhe.

> Nur leider übersehen wir dabei, dass durchaus auch Tiere vernünftig und intelligent sein können

Hier wird jetzt wieder mal zu schnell mit zu vielen komplizierten Worten rumgeschmissen. Kompliziert von dessen Definition, Bedeutung und Tragweite und nicht von seiner Schreibweise, wie manch kurzsichtiger Trottel das meinen mag. Tiere haben keinerlei Vernunft. Ich bin sicher, dass einige Tiere eine gewisse Intelligenz und Lernfähigkeit haben, wobei die meisten Tiere, das auch nur lernen, weil der Mensch es ihnen beibringt. Der Mensch hat es sich selbst beigebracht, was schon der erste Unterschied ist. Viele sagen, es sei schon intelligent, wenn ein Tier sein eigenes Spiegelbild erkennen könne. Wer hat aber den Spiegel hingestellt? Zwischen tierischer und menschlicher Intelligenz sind einfach Welten.

Vernunft hingegen ist aber der noch wichtigere und markantere Unterschied zwischen Mensch und Tier. Viele setzen Verstand und Vernunft gleich, verwechseln es oder sagen es habe keinen Unterschied. Das ist aber nicht richtig. Einige Tiere haben auch Verstand. Verstand ist die Fähigkeit den Weg zum Ziel festzumachen, oder ein Problem zu lösen. Vernunft jedoch ist das Erkennen des Problems.
Oder kurz: Verstand ist die Antwort auf das "Wie". Vernunft hingegen ist die antwort auf das "Warum". Philosophie, Theologie, Naturwissenschaften allgemein, sogar Politik sind Ableger der Vernunft im weitesten Sinne. Man versucht das Ziel festzumachen. Solche Fragen auch nur annähernd zu beantworten oder überhaupt zu fragen ist ein Tier nicht in der Lage. Das ist der Unterschied. Nebenbei schweifen wir ab.

Zum Thema: Dass wir Menschen jedoch frei von Instinkten sind, ist ein Irrglauben mit dem man schon vor 100 Jahren aufgeräumt hat angefangen mit Sigmund Freud. Es ist seltsam, dass du einerseits mit Phobien argumentierst, hier aber behaupten willst, wir seien nicht von Instinkten gesteuert. Das sehe ich an der Uni tagtäglich, wie einige reden, worüber viele reden und wie ich mich slebst zum Teil gebe. Ich nutze auch gewisse Instinkte klar aus. Oder anders:
"Wieso nutze ich die Frauen aus?" -"Weil sie es mit sich machen lassen."

> Es ist ungewohnt, unnormal (im Bezug zu 'nicht durchschnittlich'), aber es rechtfertigt keine psychische und physische Gewalt gegen jene, die anders sind als der 'Durchschnitt'.

Stimmt, es ist keine Rechtfertigung für Gewalt, es gibt nicht mal eine handvoll Rechtfertigungen für Gewalt und die gelten auch nicht für jeden. Aber Ekel führt ja auch nicht zwangsläufig zur Gewalt. Das wäre eine sehr gewagte Aussage. Nebenbei ist Ekel auch nicht abnormal oder ungesund. Ich ekel mich vor verschimmelten Lebensmitteln. Wer sich nicht davor ekelt, der ist eher abnormal und ungesund als ich. Nebenbei hat man auch gesundheitliche Probleme, wenn man den Mist frisst.

Wieso der Ekel vor Homosexualität nicht sofort eine krankhafte Phobie ist, hat Snake recht gut klargestellt. Inwieweit sich der Ekel symptomatisiert, ist wieder eine andere Sache. Wenn der Gedanke an Sex zwischen zwei Männern einen schüttelt, ist das noch relativ normal und harmlos, wenn jedoch die Berührung oder nur die räumliche Nähe zu einem Homosexuellen ausreicht um die angst zu aktivieren, wird es kritisch.

> Warum, wenn ich fragen darf, kommst du persönlich zu dieser Annahme?

Weil die Kirche zunächst nichts mit Hitler zu tun hat. Godwin... Ich frage mich überhaupt, wie es zu diesem weit verbreiteten Irrglauben in Deutschland (vielleicht auch nur animexx) kommt, dass Hitler mit der Kirche konspiriert hätte. Im Gegenteil war die Kirche einer seiner Gegner vor allem mit der starken Partei "die Mitte". Seine ganzen Symbole etc. kommen ja auch mehr aus dem altgermanischen Heidentum oder Naturreligionen. Politisch und moralisch war er ja auch stark auf Konfrontation mit der Kirche, aber musste sie wie die Reichswehr auch umwerben, damit er zur Macht kommen konnte. Es waren alles Zweckbeziehungen. Nebenbei weicht das alles wieder viel zu weit vom Thema ab. Wieso antworte ich überhaupt auf solche Absätze, statt einfach zu sagen "bulshit!"? ... Ach ja, Diskussionforum...

> Das überrascht mich jetzt irgendwie nicht... "^^°

Ich ekel mich auch vor dem Gedanken an homosexuellen Verkehr, aber ich laufe nicht herum und sage "Igitt, ein Homo!". Ich mache dich ja auch nciht blöd an, weil du keinen Kartoffelbrei magst, obwohl ich Kartoffelbrei echt geil finde. Ist doch Jacke wie Hose.

> Ich bin fast allem gegenüber Tolerant.

Was in einer Gesellschaft, in der es wünschenswert wäre, wenn diese vernünftig über gewisse Problematiken, Ereignisse oder Meinungen reflektieren und im Anschluss darauf auch die daraus gebildete Position beziehen und somit vielleicht auch intolerant gegenüber bestimmte Dinge sein würde, auch sehr schädlich ist.

> wird getuschelt, gekichert, gelästert, gespottet, gepöbelt und was weiß ich nicht alles.

Es wird auch getuschelt, wenn ein Kerl zwei Weiber in einer Nacht hatte. Ich schmunzel über die neueste Frisur einer Kommilitonin und sage, sie könne als Klobürste bei mir anfangen. Es wird längst nicht so heiss gegessen, wie es gekocht wird. Bedenke das. Viele zeigen Fraundschaft und Zugehörigkeit, in dem man seinen Gegenüber durch den Kakao zieht oder auf Schwächen hinweist und dennoch hängst man mit dieser Person herum. Da muss man aufpassen. Nicht alles ist Mobbing, weswegen es wiederum so schwer ist ein echtes Mobbingopfer zu erkennen, aber das ist offtopic.

> Tut mir leid, aus dem Stand kann ich mehrfach dagegen argumentieren.

Dann konkretisiere ich das für Snake und für dich. Viele Homosexuelle und Bisexuelle oder Transsexuelle packe ich gerne auch noch rein aus Animexx und sonst noch so oberlinke Personen, sehen anscheinend mehr Feinde als da sind. Vielleicht sind die handvoll an seltsamen Vögeln in den Foren, ja auch die Einzigen, die in jedem Hetero, der nicht unbedingt auf deren Sexualpraktiken steht und dies nebenbei erwähnen muss, sofort einen Feind sehen. Ich bezweifel das jedoch. Erfahrungsberichte sagen, dass auch im Alltag man so etwas finden kann.

> Logischer wäre es aber, auf den Mann sauer zu sein, oder?

Ganz ehrlich? Nee! XD Kennst du das Lied Logik von Bodo Wartke. Logik und Liebe/Beziehungen etc. sind so zwei grundverschiedene Dinge. Nebenbei wieso sollte sie auf den Mann, den sie begehrt, wütend sein? Höchstens dann, wenn er sie fallen lässt. Aber bis dahin will sie doch um ihn kämpfen und sieht seine (Noch)-Ehefrau als Kontrahentin um seine Aufmerksamkeit/Liebe an. Warum also auf ihn sauer sein? Da kann man eher sauer auf sich sein, weil man so blöd ist auf ihn reinzufallen. Wie gesagt, es gibt einfach zu viele, die es mit sich machen lassen.

> anstatt Vorurteile allen gegenüber zu haben, die zufällig homosexuell sind oder die diesen 'Mainstream' im allgemeinen vergöttern, persönlich mit dir aber nie etwas zu tun hatten.

Vorurteile? Ich habe nur gelesen, dass er homosexuelle Praktiken ekelig findet, nicht dass er Homosexuelle exorzieren will oder dergleichen. Das sind zwei paar Schuhe.

@kanashimi

> aber du wirst kaum jemand sein, der in einem gespräch sofort "IEHHH" schreien würde, falls rauskommt, dass das gegenüber schwul oder lesbisch ist.
> es ist nur ein gewisses unbehagen bei dem thema und man möchte nicht ewig damit konfrontiert werden.

Herrlich verstanden und schon wiedergegeben. 1+ mit Sternchen ^^

> und dass einen jemand anderes irgendwo als eklig empfindet ist sicher eine beschissene gewissheit

Es ist nicht, dass man sich vor der Person ekelt, sondern vor dessen Sexualität in diesem Spezialfall. Man kann sich sicher normal über Philosophie, Wetter, Sport oder sonstwas, worin beide sich ihr Interesse überschneidet unterhalten, doch bei der Sexualität scheiden sich die Geister und lange auf einem Thema herumzureiten, führt immer egal worum es geht zu Konflikten.
Beispiel: "Boah sieht die mit den roten Haaren scharf aus."
-"Kann ich nichts zu sagen. Ich bin schwul"
"Oh naja... Kennst du Douglas Adams?"
So oder so ähnlich ;)
Aber du sagtest schliesslich selbst, dass man sich dennoch normal unterhalten kann weiter oben. Also wat solls?
Chuck Norris weiß, wieso Stroh rum liegt...
http://www.chilloutzone.de/files/05012104.html

Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass diese ein allgemeines Gesetz werde.
-Immanuel Kant
Zuletzt geändert: 12.01.2009 18:15:29

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