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Pädophilie: Sex-Tourismus mit Sweetie Pädophilie

Autor:  halfJack
Lange, lange habe ich überlegt, ob ich wohl wirklich einen Eintrag über dieses Thema verfassen soll, weil ich weiß, wie viel Abwertung, Wut, Hass, Missverständnisse oder ähnliches man mit diesem Thema heraufbeschwören kann.
(Ich gehe allerdings davon aus, dass sowieso kaum jemand mein Weblog liest, darum ist es vermutlich doch nicht so problematisch. ^^)

Eine Meinung zu Pädophilie (genauso wie zu anderen, nicht nur sexuellen Neigungen) habe ich schon seit Jahren und man stößt manchmal auch in meinen Texten darauf. Neuerlich kam ich aufgrund zweier Themen wieder darauf. Erstens wegen der berechtigten Anschuldigungen gegen den Sänger der Lostprophets, zweitens lief vor einiger Zeit in den Nachrichten ein Beitrag über Sweetie, das von einer niederländischen Menschenrechtsorganisation animierte Computermädchen, welches zahlreiche Pädophile im Internet entlarvte.

http://motherboard.vice.com/de/blog/ein-computergeneriertes-maedchen-entlarvt-tausende-paedophile

Mit meiner Meinung werde ich wohl kaum auf Zustimmung stoßen, weil ich persönlich bestimmte sexuelle Neigungen nicht grundsätzlich verurteile. Wenn (vornehmlich) Männer nicht erkennen, dass es kriminelle Ausbeutung und genauso schlimm wie sexuelle Belästigung ist, sich über eine Webcam mit Kindern zu vergnügen, steht das bezüglich der Schuldigkeit auf einem ganz anderen Blatt als die Orientierung an sich. Niemand kann etwas für seine sexuellen Neigungen. Man kann sie als krankhaft bezeichnen, aber schließlich wird selbst heute noch Homosexualität in einigen Ländern als pathologisch betrachtet oder sogar unter Strafe gestellt, obwohl hierbei niemand belästigt oder misshandelt wird. Die eigene Sexualität darf meines Erachtens nicht zu Strafhandlungen führen, ob an Kindern, an Tieren oder gar an Leichnamen und was es da nicht alles für Orientierungen gibt. Doch kann man so etwas wirklich als krank bezeichnen, wenn der Betroffene selbst es nicht als solches empfindet, solange er seine Neigung nicht zum Schaden seines "Lustobjekts" frei auslebt (also auch ohne Sex-Chats mit Minderjährigen)?

Durch Sweetie konnten Informationen über die Internettäter herausgefunden werden, die letztlich zu ihrer Überführung dienten. Natürlich dürfen Kinder nicht sexuell missbraucht werden, dazu gehören selbstredend auch anzügliche Fotos, die von ihnen gemacht und zu diesem Zweck ins Internet gestellt werden. Solche, die sich diese Bilder herunterladen, insbesondere sobald sie dafür bezahlen, sind meines Erachtens gerechtfertigt zu verurteilen. Allerdings - und hier ist mir klar, dass viele meine Ansicht verantwortungslos finden - halte ich computergenerierte oder gemalte Bilder für eine gute Alternative. Auf Animexx ist es verboten, Texte oder Bilder zu posten, in denen Sex mit Kindern dargestellt ist. Das ist völlig in Ordnung, immerhin vertritt jede Internetseite ein spezielles Image. Trotzdem kann ich diese Verurteilung, obwohl ich persönlich kein Interesse an Shota hege, nicht ganz nachvollziehen, weil keinem einzigen Kind damit geschadet wird.

In Buchform darf man beinahe alles schreiben, solange es erst mal gedruckt wurde und in den Regalen der Buchhandlungen steht. Wer zum Beispiel "Justine" von Marquis de Sade kennt, versteht, wovon ich spreche. Darin werden auf perverseste Weise junge Mädchen, sogar Kleinkinder vergewaltigt und verstümmelt. "Justine" gehört wohlgemerkt zu unserer Weltliteratur. Angesichts dieses Gegensatzes finde ich eine Internetzensur von Texten in der Tat fragwürdig.
Ich habe nichts gegen die jeweiligen Verbote, beispielsweise hier auf Animexx, und finde auch die Argumentation, dass solche Dinge nicht verharmlost werden dürfen, durchaus nachvollziehbar. Dennoch ist es schon merkwürdig, dass zahlreiche meinetwegen dreizehnjährige Mädchen Fanfictions über Vergewaltigungen schreiben, diese jedoch gar nicht oder erst ab 18 Jahren in Archiven freigeben dürfen. Demnach könnten sie mit ihrem Geschriebenen Leuten schaden, die in ihrem eigenen Alter sind. Irgendwoher muss diese sogenannte "Schädigung" aber doch schon vorher gekommen sein. Ich finde, solange es nur bei Fantasie bleibt, führt sich eine Zensur selbst ad absurdum. Das Gedankengut ist ohnehin schon vorhanden und konsumieren würde man derlei Sachen wahrscheinlich nicht, wenn man es nicht in irgendeinem Ansatz schon vorher gut fände. Zumindest kann ich mir das schlecht vorstellen.
Damals auf yaoi.de war es geradezu erstaunlich, welcher Beliebtheit sich rape erfreute. Da wurden auch zahlreiche Diskussionen dazu im Forum geführt. Dass man von diversen unrealistischen Fanfictionvorstellungen nicht auf die Realität schließen darf, muss jedem selbstverständlich klar sein, aber allein die Verbote tragen zu einer solchen Erkenntnis nicht viel bei.

Um zum eigentlichen Thema zurückzukommen, nachdem ich abgeschweift bin:
Pädophilie kann man als Krankheit sehen, sobald der Betroffene darunter leidet oder Gefahr läuft, anderen damit zu schaden. Aber an sich ist es nur eine sexuelle Ausrichtung wie jede andere auch. In der Tat, eine sexuelle Neigung, die man niemals in der Realität ausleben darf oder können dürfen sollte, aber meiner Meinung nach trotzdem eine, die man mit Gedanken, Bildern oder Texten befriedigen kann, ohne dass jemandem dabei geschadet wird.
Die computergenerierte "Sweetie" war zwar zu einem anderen Zweck gedacht, doch warum stellt man solchen Leuten nicht ein derartiges Programm legal zur Verfügung? Die Erklärung, Pädophilen würde damit Stoff zur Enthemmung gegeben werden, ist genauso logisch oder nachvollziehbar wie die, dass sie durch ständige Unterdrückung ihrer Triebe irgendwann die Kontrolle verlieren und dann aus Verzweiflung ein Kind anfallen, obwohl sie das eigentlich nicht wollen. Einige leiden unter ihren Neigungen und man sollte ihre Ausrichtung nicht per se verurteilen, diese Menschen gar als abartig abstempeln.
Ähnliche Debatten kann man sicher auch über brutale Videospiele führen, die jemanden angeblich enthemmen sollen, sodass man irgendwann Amok läuft. Genauso gut könnte man die Frage in den Raum stellen, ob die Liebhaber von Ego-Shootern nicht gerade deshalb niemanden in der Realität abknallen, weil sie in ihrer Frustration auf virtuelle Köpfe ballern können.
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Datum: 09.12.2013 17:55
Jein. Es gibt sowohl Studien, die belegen, als auch welche die verneinen, dass "Ersatzhandlungen" (wie gezeichnete Pornos) den Trieb diese Handlung in der Realität auszuüben steigern/vermindern. Kurz: Man weiß schlicht genau, was gezeichnete Kinderpornos bei den Menschen tatsächlich anrichten. Es demzufolge zunächst erstmal zu verbieten, halte ich deswegen nicht unbedingt für verkehrt.

Anders verhält es sich da schon mit Texten - da da eine höhere Abstraktion gegeben ist, sind diese in der Tat "offener" und bieten mehr Möglichkeiten - irgendwann hatte ich auch mal darüber gebloggt, dass das Beschreiben von Sex mit Kindern in der Tat nicht sanktioniert wird. Ähnliches gilt dann für Justine, wobei ich mich wirklich Frage, welcher Mensch, der nicht ernsthaft an Literatur interessiert ist, das jemals in die Hand nehmen würde - doch bloß höchstens Leute, die mal kichernd gucken wollen, ob es wirklich so schlimm ist (und es dann angeekelt wieder weglegen. Ich bin ja sehr hart im Nehmen, aber selbst ich finde manches darin doch reichlich geschmacklos. Falls sie soweit überhaupt kommen, die Sprache dürfte bereits sehr viele abschrecken).

Ich stimme aber durchaus zu, dass Pädophilie per sé keine Krankheit ist. Aber ich begebe mich in der Regel schon auf dünnes Eis, wenn ich für die Abschaffung des Intestparagraphen bin...
Der Doctor über den Umgang mit Jack Harkness: "Don't! Just... don't!"
Datum: 10.12.2013 17:46
Ich bin da irgendwie deiner Meinung, allerdings ist es ein schwieriges Thema. Jedem Menschen werden gewisse Moralvorstellungen anerzogen. Mein Großvater beispielsweise findet Homosexuelle "krank", da ihm dies als Kind beigebracht wurde. Jedoch hat er sich der heutigen Zeit ein wenig anpassen können und toleriert Homosexualität zumindest.
Im Unterricht haben wir erst vor kurzem "Der Vorleser" durchgenommen und sind dabei ebenfalls auf das Thema ~Pädophilie~ gekommen und haben infolge dessen mit unserer Psychologieprofessorin darüber gesprochen. Letztendlich kam eine Diskussion zustande und ich war die einzige die meinte, dass eine sexuelle Neigung an sich nichts Schlechtes sei, man muss nur abwägen können inwiefern man sie ausleben darf. Viele Menschen sind leider viel engstirniger, als unserer Gesellschaft gut tut.

Kurz um ein lesenswerter Eintrag. Ein schwieriges Thema, welches mit großer Vorsicht behandelt werden muss - besonders was die Gesetzte betrifft.
Datum: 11.12.2013 03:25
Nein, ich bin nicht der Meinung, daß man dieser Neigung einen Markt geben sollte. Mir ist bewußt, daß die Menschen genetisch nicht aus ihrer Haut können und es bis auf triebunterdrückende Medikamente wohl kaum die Möglichkeit gibt soetwas auszutherapieren (funktioniert bösartig gesagt auch nicht bei Homosexualität, warum sollte es da denn bitte erfolgreicher sein?), also ist jemand damit automatisch gezwungen dreißig, vierzig... siebzig Jahre gegen die Auslebung seiner Präferenz anzukämpfen.

Dennoch: Bilder, Zeichenserien oder Filme, die diese sexuelle Ausrichtung ansprechen, sind - künstlich gezeichnet oder real abgelichtet - nach einer realen Vorlage entstanden. Da bereits die meisten Erwachsenen ein Problem damit haben, wenn jemand sie als Gegenstand seiner (wie auch immer gearteten) Fantasie mißbraucht, oder von ihnen auf Papier abstrahiertes bzw. original angefertigtes Material aufbewahrt, verkauft oder in einem derartigen Zusammenhang veröffentlicht, sehe ich keinen Grund warum das bei Kindern (0-15?) auf einmal in Ordnung sein soll.
Nur, damit eine erwachsene Person sich erleichtern kann? Nein.
Das Wichtigste ist einen unterlegenen, heranwachsenden Menschen zu schützen, das heißt für mich auch, daß er sich nicht x-Jahre später darüber klar werden muß, wofür er da Modell stand oder - noch schlimmer - was ihm angetan wurde. Mich widert die Vorstellung tatsächlich an, daß sich irgendjemand an meinem Umfeld vergreift: was die Person im Geist tut, kann ich nicht kontrollieren, Bild- und Filmmaterial sehr wohl und ich kann die Hemmschwelle die Fantasie ins Wirkliche zu übertragen durch Gesetze so hoch wie irgendmöglich halten.

Manche Gesinnungen werden nicht akzeptabler für mich, nur weil der Ausführende sie vor sich selbst rechtfertigen kann ("Papier tut keinem weh") und behauptet, es käme niemand direkt zu schaden. Genügt indirekt nicht schon?
Und kann man es wirklich gutheißen sich vorzustellen, irgendjemand oder man selbst wäre im entsprechenden Alter und würde für die verschiedensten Auslebungsversionen dieser Neigung herhalten wollen?

Sind Bilder erst legalisiert, kommt innerhalb einer bestimmten Zeitspanne auch der Rest des tabuisierten Gesellschaftsthemas hinzu.
Im Alter haben Erinnerungen denselben Stellenwert wie in der Jugend die Träume.
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Datum: 11.12.2013 12:40
Oh, erstaunlich, dass doch einige Reaktionen kommen. Vermutlich ist das Thema viel zu heikel, um dafür einen Konsens zu finden. Ich bin daher besonders froh, dass sich hier alle so gesittet verhalten. :)


@ TonaradossTharayn

Nur ganz kurz zu "Justine":
Zum Glück besteht das Buch nicht nur daraus. Die philosophischen Aussagen zu Religion und Moral finde ich nämlich sehr spannend, wenn man über die ganzen blutigen Orgien mal hinwegsieht.

Man weiß schlicht genau, was gezeichnete Kinderpornos bei den Menschen tatsächlich anrichten.
Aus dem Kontext schließe ich, dass du meinst, man würde es NICHT genau wissen, was das bei Menschen anrichtet. Studien und Statistiken sind wichtig und hilfreich, tragen aber mitunter dazu bei, eine verkehrte Anschauung zu verallgemeinern, weil sie so leicht zu manipulieren sind. Gerade Statistiker können davon ein Lied singen.
Ob man etwas erlaubt oder nicht, kann man schon in der Realität in seinen Auswirkungen beobachten. Das ist in diesem Zusammenhang vielleicht ein blödes Beispiel, aber in Portugal wurde der Konsum von Drogen vor einigen Jahren legalisiert. Studien belegen, dass der Drogenkonsum dadurch weder zurückging noch anstieg. Meines Erachtens ist es individuell, wie jemand mit seinem "Problem" umgeht.
Ich kann verstehen, dass man in unserer Gesellschaft immer lieber auf Nummer sicher geht. Allerdings zeigen zum Beispiel die Übervorsichtigkeit der Justiz bei verminderter Schuldfähigkeit (Stichwort: Gustl Mollath) oder schlichtweg eine voreingenommene Verurteilung (Stichwort: Ulvi Kulac), wie schnell Stigmatisierungen zum Nachteil des sogenannten Täters gereichen.
Und hier bin ich gleich beim nächsten Thema: die Stigmatisierung einer menschlichen Prägung, ob nun krank oder nicht.


@ Archimedes

Deine letzte, nachträglich hinzugefügte Anmerkung finde ich in der Tat gerechtfertigt. Wieso werden "Pädophile entlarvt", wenn an Pädophilie selbst nichts straffällig ist? Ich halte nichts davon, Täter unnötig in Schutz zu nehmen, aber allein die Neigung ist keine Straftat. Wenn es nach einigen Eltern geht, müssten die alle verbrannt werden. Es kommt mir so vor, als würden sich manche gar kein Bild davon machen, wie man sich in einer solchen Situation fühlt.
Damit meine ich selbstverständlich nicht diese Kerle, die sich lasziv vor ihrem PC räkeln und mit einem zehnjährigen Kind feilschen, ob es sich nun für 10 oder 15 Dollar vor der Kamera ausziehen soll.


@ -BloodyCross-

Eben diese Intoleranz finde ich traurig. Pädophilie wird einfach grundsätzlich als abartig, krank und kriminell bezeichnet. Hierbei geht es mir weniger darum, ob man erlauben sollte, dass Pädophile ihre Neigungen eingeschränkt ausleben dürfen oder nicht. Zuerst einmal geht es mir um den abwertenden Blick der Gesellschaft. Das gilt auch für Inzest, noch so ein schwieriges Thema. Abgesehen davon, dass auch hier keine Schutzbefohlenen gefährdet werden dürfen, finde ich das nämlich gleichfalls in Ordnung. Zwar ist die Fortpflanzung in Hinblick auf die genetische Fehlbarkeit etwas, das ich durchaus in Frage stellen würde, andererseits dürfen sich viele andere, meinetwegen durch genetische Krankheit vorbelastete Paare ebenfalls ihren Kinderwunsch erfüllen.
Ich will damit nur sagen, dass die meisten Leute sich damit begnügen, mit dem Finger auf andere zu zeigen, in deren Schuhen sie nicht stecken, und sich dann selbst dafür zu rühmen, wie moralisch gut und sozial sie doch sind. Das sind oft diejenigen, die nur zu Weihnachten spenden und das in ihrem gesamten Freundeskreis rumerzählen.


@ abgemeldet

Meinst du, dass gezeichnete Bilder automatisch ein Vorbild haben? Ich meine damit ein explizites Vorbild in einer real existierenden Person. Falls du das wirklich meinst, dann bin ich mir auch nicht sicher, wie ich das finden soll, wenn meinetwegen ein junger Schauspieler auf erkennbare Weise in sexueller Handlung gezeichnet oder in einem Text beschrieben wurde. Davon ging ich jedoch selbst nicht aus. Meine Aussage bezog sich auf abstrakte, nicht reale Abbilder, die nicht nach einem Vorbild entstanden sind. Sonst könnte man schließlich genauso fragen, ob es nicht gegen die Frauenrechte verstößt, wenn man sie derart abwertend in Hentais etc. darstellt.
Ich muss gestehen, dass ich da nicht eindeutig verstanden habe, wie genau du das meinst. Aber es bringt mich auf jeden Fall zu einigen gedanklichen Möglichkeitsfällen:
Wenn sich ein Pädophiler ein/e Gummipuppe/Sexspielzeug anfertigen lassen würde, das eindeutig ein Kind (ohne reales Vorbild) zeigt, wäre das dann zu verurteilen? Oder wenn er sich Shotabilder auf den PC heruntergeladen hat? Mit welcher Begründung sollte man ihn deshalb an den Pranger stellen?
Die Dinge, die wir zum Leben zwangen, schlagen zurück. Haben wir sie überreden können, Wirkung auszuüben, dann können wir sie nicht überreden, auf uns selbst keinen Einfluss zu haben.
Datum: 16.12.2013 17:35
Richtig. Ich habe in den Raum gestellt, daß "abstrakte Bilder" eine Inspirationsquelle, also ein reales, menschliches Vorbild besitzen. Gerade, wenn ich den Auftrag erteile, man möge mir so etwas wie eine Puppe anfertigen, habe ich doch eine sehr genaue Vorstellung vom Ergebnis. Vielleicht geht das Produkt auf ein Kind zurück, vielleicht hat man als Besteller seine favorisierten Eigenschaften von vielen Kindern verknüpft - das kann ich dir nicht beantworten.
Aber ich behaupte, kein Künstler kann etwas ohne Inspiration erschaffen, und die beruht auf Beschreibungen, Bildern, Erlebnissen etc., wodurch man bei Puppen heutzutage erschreckend "realitätsgetreu" arbeiten kann.

Bilder indes sind abstrakt, man braucht Fantasie, um sie mit einem real existierenden Kind in Verbindung zu bringen. Der Grundstein ist allerdings der gleiche, irgendwo existiert eine Vorlage, die kompromittiert wird.

Und darum geht es mir: der physische und psychische Schutz von Minderjährigen geht über das Ausleben einer sexuellen Neigung. Immer. Für einen Pädophilen mag es eine annehmbare Ersatzbefriedigung sein (wie lange?), für mich ist das nur der Anfang dazu sich etwas aus Fleisch und Blut zu suchen (kindliche Prostituierte, richtiges Kind etc.), daher bin ich gegen die Erlaubnis solchen Materials.

Störst du dich nicht daran, dir vorzustellen du (als Kind), Geschwister, Nachbarskinder oder irgendein x-beliebiges Kind würden auch nur für ein Modell genutzt werden, das einem Pädophilen Erleichterung verschafft?

Remik
P.s. Ich bin zuversichtlich, daß mindestens Alice Schwarzer, Emma und Femen ein Problem mit HentaiDarstellungen haben.
Im Alter haben Erinnerungen denselben Stellenwert wie in der Jugend die Träume.
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Datum: 16.12.2013 19:44
Danke für die Erklärung. Dass man ein bestimmtes abstraktes Vorbild verwendet, dem stimme ich zu. Ich persönlich finde jedoch, solange man nicht zweifelsfrei und explizit eine einzelne Person darstellt, ist es für mich kein Angriff auf jenes Vorbild. Auch kein Angriff auf Kinder im Allgemeinen, wenn solche als Vorbild dienten.

Für einen Pädophilen mag es eine annehmbare Ersatzbefriedigung sein (wie lange?), für mich ist das nur der Anfang dazu sich etwas aus Fleisch und Blut zu suchen (kindliche Prostituierte, richtiges Kind etc.), daher bin ich gegen die Erlaubnis solchen Materials.
Darum brachte ich das Beispiel mit den Ego-Shootern an. Nur weil ich die gern spiele, heißt das nicht, dass ich mir irgendwann einen fleischlichen Ersatz suche und unbedingt in der Realität Leute abknallen will.
Manch Asexuellen - da gibt es schließlich auch verschiedene Ausprägungen - reicht es, sich Sex mit Menschen zu ihrer Befriedigung nur vorzustellen, ohne dass sie jemals Sex mit jemandem haben wollen würden. Wenn ein Pädophiler irgendwann ein real existierendes Kind angreift, vergewaltigt oder sich eines zur Prostitution sucht, dann war diese Gefahr oder Skrupellosigkeit meiner Meinung nach schon vorher im Charakter gegeben. Dass diese Gefahr irgendwann tatsächlich in die Tat umgesetzt wird, bestärkt durch eine vorher bloß in der Phantasie ausgelebte Befriedigung (im Medium von Bildern, Sexspielzeug etc.), das halte ich für genauso logisch oder wahrscheinlich wie die Gefahr eines "Ausbruchs" durch eine zuvor ausgeübte vollständige Unterdrückung seiner Neigung.

Störst du dich nicht daran, dir vorzustellen du (als Kind), Geschwister, Nachbarskinder oder irgendein x-beliebiges Kind würden auch nur für ein Modell genutzt werden, das einem Pädophilen Erleichterung verschafft?
Nein. Tut mir leid, das kann ich wirklich nicht nachvollziehen. Gesetzt den Fall, ein Pädophiler würde sich mit einem Kinderfoto von mir einen runterholen, obwohl daran rein gar nichts Abstraktes mehr wäre, selbst das würde mich nicht stören. Anders wäre es vielleicht bei einem Foto von meinem Neffen. Solange man mich oder die betreffende Person in Ruhe lässt, fände ich es nicht schlimm, aber ich würde mir trotzdem Sorgen um meinen Neffen machen, weil Menschen nun einmal unberechenbar handeln können. Diese Einschränkung bei realen Vorbildern sprach ich ja bereits an. Sobald es jedoch tatsächlich nur ein abstraktes, sogar gemaltes Bild ist, stört es mich gar nicht mehr.

Ich bin zuversichtlich, daß mindestens Alice Schwarzer, Emma und Femen ein Problem mit HentaiDarstellungen haben.
Genau das denke ich auch, darum brachte ich das Beispiel der Frauenfeindlichkeit an. Solche Filme sind trotzdem nicht verboten. Vermutlich auch deshalb, weil die Frauen schon erwachsen sind, oder? Trotzdem könnte man die These aufstellen, dass die Darstellung von Vergewaltigungen in Hentais einen Zuschauer enthemmen, sodass er irgendwann Dasselbe tut. Gleiche Argumentation, oder nicht? Wäre das dann nicht ebenfalls Grund genug für ein Verbot?
Ich will nicht behaupten, es gäbe keinen gehörigen Unterschied zu Schutzbefohlenen; ich meine lediglich, dass das Argumentationsmuster gleich ist und deshalb zu etlichen weiteren Verboten führen müsste.
Wenn ich Feminist wäre, würde ich die meisten Darstellungen von Frauen (beispielsweise in Hentais) auch entwürdigend finden. Ich bin zwar für Gleichberechtigung, aber das in einem anderen Sinne als viele Feministinnen. Für mich ist es kein Zeichen von Anerkennung, wenn überall ein "-innen" drangehängt wird ("sehr geehrte StudentInnen" oder "liebe Zuhörer und Zuhörerinnen"). Das finde ich eher nervig. Dieses "-innen" stellt für mich viel stärker eine Abgrenzung dar als die selbstverständliche Einbeziehung von Frauen im generischen Maskulinum. Wenn Frauen sich davon nicht angesprochen fühlen, grenzen sie sich meines Erachtens selbst aus. Da gibt es andere Dinge, die ich im Kampf um die Frauenrechte wichtiger finde.
So absurd es klingen mag, aber das gehört für mich gleichfalls dazu, eine Stimme für Randgruppen zu finden. Kein Verbot, sondern überhaupt erst einmal Diskussion, vielleicht Konsens. Wie Voltaire meinte: "Ich verabscheue, was Sie sagen, doch ich werde Ihr Recht, es zu sagen, bis zum Tode verteidigen."
Damit meine ich, dass man an einem frauenverachtenden Denken nichts ändern kann, indem man frauenverachtende Medien wie Hentais verbietet.
Die Dinge, die wir zum Leben zwangen, schlagen zurück. Haben wir sie überreden können, Wirkung auszuüben, dann können wir sie nicht überreden, auf uns selbst keinen Einfluss zu haben.
Datum: 17.12.2013 04:00
Ich bin nicht sicher, ob Ego-Shooter ein gleichwertiges Beispiel darstellen: das ist ein auswechselbares, virtuelles Hobby, um Langeweile zu überbrücken, Geschicklichkeit oder Teamgeist auszuleben. Eine sexuelle Neigung ist mehr als das, immerhin geht es hier um einen Trieb und (so man sagen will) niederen Instinkt, der je nach Pädophilieform sogar fortpflanzungstauglich ist.

Eine neue Diskussionsfrage wäre nun: ist es ein Persönlichkeitsrecht seine Neigung ausleben zu dürfen, oder wiegt der Schutz Minderjähriger höher? (Für mich glasklar Letzteres)

> reales, abstraktes Bild

Da unterscheiden wir uns, wie vermutet, drastisch. Ich habe ein großes Problem damit, wenn man Menschen/Kinder zu einem Lustobjekt degradiert, ohne daß diese
a) um ihre Erlaubnis gefragt wurden
b) die Langzeitfolgen abschätzen können (untersch. Horizonte als 10j. bzw. 30j.)
c) Handhabe darüber besitzen wer die Bilder in welchem Kontext weiterverbreitet
d) die Möglichkeit haben derlei zu untersagen, zu löschen etc.
Wie ich bereits in einem Vorkommentar erwähnte, mögen daß die meisten Erwachsenen schon nicht und bei wehrlosen Schutzbefohlenen sieht die Angelegenheit nicht besser aus.
Abstraktes Bildmaterial ist für mich nur getarntes Zeug, aber ich respektiere, daß hier die Meinungen auseinandergehen.


> Femen, Feminismus

Womöglich liegt die Vernachläßigung des Hentai schlicht am winzigen Kulturkreis, dem er bekannt ist bzw. wird stiefmütterlich behandelt, da man in der Pornographie bereits genug auszusetzen hat.
Pädophilie ist schon deshalb ein größeres Thema, weil die Mehrheit der Menschen Kinder bekommt, für die man jahrzehntelang 24/7 sorgt. Du hast mit deinem Neffen exakt das korrekte Beispiel angebracht: diesen Menschen willst du vor einer Ausübung der Neigung sowie sämtlicher Konsequenzen schützen, oder?

Feminismus hingegen hat soviele Richtungen, daß es schwer ist ihn generell als sinnig oder übertrieben einzustufen. Dinge wie Lohnunterschiede, Frauenwahlrecht und Schwangerschaftsabbrüche halte ich für hervorragende Themen, wo ich bei z.B. Frauenquoten nur den Kopf schüttele und sie als ungerechte Übervorteilung ansehe.

Insofern, um deinen letzten Satz aufzugreifen: ich kann an Gedanken und der Genetik kaum etwas ändern; aber wenn ich Handlungen zulaße, die Dritten schaden, läuft etwas falsch.
Müßte man sonst nicht auch jenen eine Stimme geben, die in Folter, Sadismus u.Ä. ihre Erfüllung finden? (Wobei diese wohl bereits einen größeren legal-medialen Markt besitzen als andere Randgruppen)
Im Alter haben Erinnerungen denselben Stellenwert wie in der Jugend die Träume.
Datum: 17.12.2013 14:53
> Das Problem ist aber, dass die Männerquote momentan eine ganz reale ungerechte Übervorteilung darstellt.

Hier muß man allerdings eine weitere Unterscheidung treffen: wie viele Frauen wollen in der Praxis wirklich eine Führungsposition bekleiden? Sind für die Frauenquote überhaupt genug Interessentinnen da?
Zu sagen, 30% werden benötigt und deshalb wirst du statt des Mannes bei gleicher oder sogar niederer Qualifikation eingestellt, sprengt nicht das Rollendenken sondern schafft den Zwang für einen Mann erfolgreicher und skrupelloser zu sein. Der Gesellschaftsdruck wächst: wer nimmt auch eine Frau ernst, die ihre Position derart geschenkt bekommt? Und wie wohl fühlt sie sich mit diesem Geschenk, selbst wenn sie doppelt bis dreifach viel leistete?

Ich bin der Auffaßung, daß man ein Umdenken mit Quote nicht erzwingen kann. Warum gelingt es Unternehmen ohne trotzdem zunehmend Frauen in den höheren Positionen zu beschäftigen? Weil sie sich bewiesen haben, weil es ihnen nicht am Ehrgeiz mangelt und, macht man sich nichts vor ob mit oder ohne Quote, weil sie das Familienleben in die ü35 Ecke schieben.

Daher halte ich es für sinnvoller niedere Positionen besser zu entlohnen, und die Schere zwischen Spitzen- und Assistenzpositionen (in denen viele Frauen steckenbleiben) geringer werden zu laßen.

Cheers.

Im Alter haben Erinnerungen denselben Stellenwert wie in der Jugend die Träume.
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Datum: 18.12.2013 15:21
@ TonaradossTharayn
Sicher mache ich es mir nicht einfach, sonst hätte ich mit diesem Thema gar nicht erst angefangen, wenn es so leicht wäre, kein Diskussionsbedarf bestünde oder eine Ergänzung durch verschiedene Positionen interessant wäre. Es fällt mir nach wie vor schwer, eine Position zu beziehen, mit der ich eindeutig sagen könnte, man solle es so und nicht anders machen. Ganz am Anfang meinte ich, dass die Auslebung durch Ersatzmedien jemanden genauso dazu treiben kann, die Kontrolle zu verlieren, wie die vollständige Unterdrückung seiner Neigung. Gerade deine Beispiele unterstützen die These, dass es vielleicht doch nicht so gut ist, all diese Neigungen zu unterbinden, wenn sie irgendwann zu einem solchen Ausbruch führen. Wäre das nicht ein guter Grund, einen Ersatz zuzulassen? Vielleicht unter der Einschränkung, dass man diejenigen, die darum bitten, stärker kontrolliert?
Die Dinge, die wir zum Leben zwangen, schlagen zurück. Haben wir sie überreden können, Wirkung auszuüben, dann können wir sie nicht überreden, auf uns selbst keinen Einfluss zu haben.
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Datum: 18.12.2013 15:25
Ich meinte das, weil du sagtest

>"Ich kann mir einfach schlecht vorstellen, dass eine sexuelle Neigung einen so sehr unter Druck setzt, dass man irgendwann jemanden anfällt. Sonst müssten reihenweise Männer nach langer Abstinenz wildfremde Frauen anspringen, nur weil sie heterosexuell sind."

Doch eben schon. Es passiert eben. Natürlich nicht bei allen (es wird nie alle treffen), aber es gibt es.
Das sind aber gesellschaftlich hervorgebrachte Probleme. Da müssen ganz andere Dinge geändert werden, als ihnen "Ersatzbefriedigung" zu verschaffen (und was diese angeht, siehe oben: Solange nicht geklärt ist, ob diese zum Schaden gereicht oder nicht, sollte man es nicht machen.)
Der Doctor über den Umgang mit Jack Harkness: "Don't! Just... don't!"
Datum: 18.12.2013 18:32
Da eine Vergewaltigung eine Straftat darstellt, werden die Filme verboten sein.

Im Übrigen ist eine allgemeine Regelung treffs Bild- oder Puppenmaterial wohl auch schwer zu treffen, weil es nicht nur schwarz-weiß-Pädophile gibt. Also welche, die es nie ausleben würden und welche, bei denen es nur eine Frage der Gelegenheit ist.
Die Grauzone ist das, was es unberechenbar macht: man kann nicht zuverlässig vorhersagen, in welche Richtung sich die "Betroffenen" entwickeln. Wie du sagtest, das Material könnte helfen, aber ebenso auslösen, daß jemand seine Neigung überhaupt erst beginnt auszuleben und sie dann bald nicht mehr kontrollieren kann.

Das wie und warum experimentell herauszufinden, auch mit einer Kontrollinstanz, wäre unverantwortlich gegenüber den Kindern, die am Ende der Kausalkette stehen. Irgendjemand wird nach einem, zehn oder fünfzig Jahren die Einschätzung geben, es wäre bei Proband X beherrschbar, dann fällt die Kontrolle weg und... dann?



Im Alter haben Erinnerungen denselben Stellenwert wie in der Jugend die Träume.
Datum: 05.01.2014 18:42
Hallo,

ich muss leider deine FF "Dreimal Gay- Die Geilheit gewaltverherrlichenden Gruppensexes" löschen, da diese Shota beinhaltet. Mokuba ist noch ein Kind und in sexuelle Handlungen involviert; dies ist auf Animexx jedoch nicht erlaubt. Der Freischalter muss das entweder übersehen haben, oder er kannte die Serie nicht gut genug, weswegen die FF erst im nachhinein beanstandet wird.

--
Schöne Grüße

Och, meine Stellungnahme zu dem Thema wurde jetzt wegrationalisiert^^
Für alle die es noch nicht gelesen haben, zu spät : D
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Datum: 07.01.2014 12:19
@ Blaetterklingen
Ich habe mich sowieso gewundert, warum das freigeschaltet wurde. Dir war doch bewusst, dass das den Richtlinien widersprach, oder?

Mal davon abgesehen:
Eine Salami ist doch langweilig. Du hättest gleich einen Rettich nehmen sollen.
Die Dinge, die wir zum Leben zwangen, schlagen zurück. Haben wir sie überreden können, Wirkung auszuüben, dann können wir sie nicht überreden, auf uns selbst keinen Einfluss zu haben.
Datum: 08.01.2014 07:19
@Heiljacke:

Es ging doch irgendwie absurd schnell O.o Einerseits dachte ich zwar, dass es den Richtlinien widerspricht. Andererseits ging es ja in der Kritik genau daraum, einerseits zu zeigen, wie Worte auch heute noch wirken können und dass es zweitens sowieso niemanden interessiert, was man schreibt. Zweiteres stimmt anscheinend nur bedingt. Auch wenn die Argumentation etwas arg fadenscheinlich war, da sprachlich eindeutig ein kleines Kind generiert wurde. Gerade durch diese Fadenscheinlichkeit werde ich wohl weiter experimentieren. Ist es beispielsweise ok, wenn das Balg nur knognetiv ein Kind ist aber in dem Körper eines heranwachsenden Erwachsenden? Oder wenn da soetwas steht wie: *hier deinen nicht minderjährigen Lieblingscharackter einfügen* oder so...
Schade ist es allgemein, seit dem das Rebsrebs verstummt ist, bekamm ich für keine Fanfick(!) solche AUfmerksamkeit ; )

Reich mir mal den Rettich rüber. Ich muss dann aber mal bei Rainald Grebes Marketingabteilung nach harken, ob die Verwendung für eine über alle maßen unappetitlichen Fanfiktionparodie auf untersten Niveau ok für sie ist.

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Datum: 08.01.2014 09:13
Die FF Regeln lesen hilft:

"Verbote
Shota/Lolicon/
Alle Texte in denen ein sexuelles Interesse an Kindern (das heißt Protagonisten die jünger als 14 Jahre alt sind) besteht werden ohne Vorwarnung gelöscht. Es gibt viele Serien, in denen die Protagonisten ursprünglich jünger als 14 Jahre alt waren - gibt es keine Altersangabe, wird vom Originalalter ausgegangen und die FF als Shota/Lolicon eingestuft. Eine Altersangabe ist daher immer vom Vorteil, doch verhalten sich die Charaktere wie Kinder, obwohl ihr Alter als 16 angegeben wurde, wird die FF ebenfalls als Shota/Lolicon eingestuft. Beachtet also bitte nicht nur das Alter, sondern auch die Entwicklung von Charakteren."
Der Doctor über den Umgang mit Jack Harkness: "Don't! Just... don't!"
Datum: 08.01.2014 20:40
Nützliche Kommentare helfen auch : 3
Das ist es ja aber gerade, was mich irritiert hat, in der Realisierung war es den Freischalter ja egal wie sich der ihn unbekannte Charakter verhalten hat. Und er hat sich definitiv nicht wie ein erwachsender verhalten. Das meinte ich mit "ausprobieren". Am ende ist es ja lediglich eine Frage der Auslegung des jeweiligen Freischalters.
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Datum: 08.01.2014 20:47
Da Freischalter auch nur Menschen sind, machen diese auch Fehler. Diese "wirkt er schon reif genug für sein Alter" Debatte in Sexszenen ist einer der häufigeren in der Freischaltung.
Der Doctor über den Umgang mit Jack Harkness: "Don't! Just... don't!"
Avatar
Datum: 23.04.2014 16:14
@ Mystria

Auch wenn es etwas verspätet kommt, danke ich dir für deine ausführliche Stellungnahme zum Thema. Ich habe gehofft, dass sich vielleicht noch jemand anderes dazu äußern würde, da deine Meinung doch relativ stark mit meiner übereinstimmt und wir uns dann nur gegenseitig bestätigen könnten. Gegenpositionen sind gerade bei einem solchen Thema wichtig. Nach deinen Worten gleich zu Anfang kann ich nun allerdings doch noch etwas schreiben, was ich bisher nicht so behaupten oder in den Raum stellen wollte und ich mache es auch jetzt nur unter Vorbehalt: mir ist aufgefallen, dass oft diejenigen, die selbst betroffen sind, eine eher distanzierte und tolerierende Haltung einnehmen, obwohl sie allen Grund hätten, im Gegenteil sogar noch die Täter anzuprangern. Das entspricht nur dem, was ich bisher aus meinen Erfahrungen gewonnen habe, aber auch hier gibt es bereits fadenscheinige Gegenargumente, die den "Betroffenen" ihr Urteil absprechen und zum Beispiel auf ein Stockholm-Syndrom oder auf Opferrollen verweisen. "Betroffene" oder "Opfer" zu schreiben klingt in meinen Ohren abwertend, weil man meines Erachtens erst zum Opfer wird, sobald man sich selbst als solches betrachtet. Dabei passiert sexueller Missbrauch in unserer Gesellschaft viel häufiger, als man denkt, und es wird damit von Person zu Person unterschiedlich umgegangen. Es gibt nicht nur Stereotypen.
Kann man einfach ignorieren, dass es Fälle gibt, in denen ein "Opfer" selbst meint, es wäre vermutlich verschont geblieben, wenn der Täter eine Möglichkeit besessen hätte, seine Neigung anderweitig auszuleben?
Dabei muss es noch nicht einmal zu solchen extremen Beispielen kommen. Mädchen in jungen Jahren bedienen oftmals ihre heimlichen Vorstellungen, das macht erstaunlicherweise Fanfictions mit Vergewaltigungen für sie so attraktiv, ein psychologisches Phänomen. Das heißt aber nicht, dass sie es auch geil fänden, selbst vergewaltigt zu werden. Es ist Phantasie. Wie du schon meintest, nur weil man Hentai mag, gilt das noch lange nicht für die Realität, nicht einmal für reale Filme. Es gibt massig Leute, die gezeichnete Figuren oder Texte in dieser Richtung zwar konsumieren, die sich aber keinen Porno anschauen würden, weil sie es abartig finden, sobald es zur Realität wird.
Ich will damit nur sagen, dass ich deine Ausführungen schlüssig finde und ihnen von meiner Warte aus zustimme, bis zum letzten Punkt.
Die Dinge, die wir zum Leben zwangen, schlagen zurück. Haben wir sie überreden können, Wirkung auszuüben, dann können wir sie nicht überreden, auf uns selbst keinen Einfluss zu haben.


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