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Glühwürmchen

Autor:  hekari
Am Samstag Abend haben Koryu und ich das inzwischen trockene Wetter genutzt, um bei einen Waldspaziergang Entspannung zu finden, die wir nach fast ganztägigen Pappmascheekneten dringend nötig hatten.

Wir bekamen mehr als wir erwartet hatten, im dunklen Wald wurden wir zum Plätschern eines quirligen Bergbaches von Glühwürmchenschwärmen umschwirrt.

Auf der Hälfte der wunderbaren Spazierstrecke ließen wir uns auf einer Bank nieder und genossen den Anblick der schwebenden, leuchtenden Punkte um uns her.
Leider war es nicht ganz so ruhig, denn meine Hundis füllten den dunklen Wald mit Geräuschen ihrer Spiele und Kämpfe.
Gerade waren sie zur Ruhe gekommen. Kira stand hinter mir, ich drehte mich um und sah ihren Umriss. Diesen Moment wählte ein kleiner Glühkäfer um direkt auf Kiras Nase zuzufliegen. Wenige Zentimeter vor der Schnauze der Hündin schien der Käfer zu verharren und sein Leuchten erhellte auch das Gesicht meiner Kleinen als wäre die Begegnung magisch.
Bei einem solchen Anblick kann man nicht anders, man denkt: Oh, wie niedlich und so romantisch. In diesem Moment machte es Happs und der Lichtpunkt war verschwunden. Zufall dachte ich noch, aber Kira bestätigte mit einem Schmatzen in der Dunkelheit meine böse Ahnung.

Kira hat die Romantik aufgefressen.

Vergeigt den Scheiß

Autor:  hekari
So, wenn sich keiner um mich kümmert, klebt hier bald mein Gehirn an der Wand, oder ich am Strick, oder ich lieg im Giftrausch darnieder, oder ich stürz mich von der Brücke, oder leg mich vor den Zug, oder vergase mich im Auto...

Ich hab die Klausur in den Sand gesetzt und kann im Herbst immer noch nicht weiter studieren.

Dadurch tritt ein, was ich unbedingt vermeiden wollte, ich zieh erst mal wieder zu den Eltern.
Es wär jedoch doof, das nicht zu tun, denn ausziehen muss ich sowieso und wo lebt es sich billiger als bei Muttern.


ich such mir nen Baum...

Kira heute

Autor:  hekari
Mein geliebter kleiner Hund hat sich gelangweilt, da geht sie runter ín die Küche drückt das linke Fenster auf(Riegel ist kaputt) klettert raus, hüpft übern Zaun ins nachbarliche Hühnergehege und spielt.

Das läuft bei ihr ab wie Billiardspielen.
Als erstes springt sie mitten in den Haufen und alle Federviecher stoben auseinander. dann sucht sie sich immer eins aus und treibt es in irgend eine Ecke, ins Häuschen oder unter die Paletten.

So, der Tisch ist clear. Dann stellt sie sich in die Mitte und wartet, dass eine der empörten Hennen ihr unbequemes Versteck verlässt oder von den anderen verpickt wird und jagt dem Opfer dann hinterher, bis sie sie wieder versenkt.

Noch ein Bild, das das allgemeines Interesse unserer Tiere an Hühnern beweist:


Wenn ich mit der Nachbarin nicht gut befreundet wäre und die Hühner mir nicht so leid täten, hätt ich ewiglich dem Schauspiel zusehen können.

Familie Teil2

Autor:  hekari
Das Geschwisterchen

Also, ich liebe meine Eltern und kann das heute auch von meiner Sis sagen.
Ja, ich habe sie mit Absicht ausgelassen, denn als Kind habe ich oft geglaubt sie zu hassen und das so richtig aus tiefster Seele.
Ich war eine Art Unfall, also auf keinen Fall geplant. Es muss ein super niedliches Bild gewesen sein, wie mein einundzwanzig Jahre junger Vater allein mit einem kleinen Baby dastand, denn meine Mutter musste im Krankenhaus bleiben, stillen durfte sie auch nicht. Da ist es kein Wunder, dass ich mich zum Papikind entwickelt habe. Meine Eltern wollten dann gerne ein zweites Kind haben, am besten gleich. Natürlich klappt das selten so wie geplant.
Dreieinhalb Jahre später war es dann soweit Mami erklärte mir mit dicken Bauch: Da ist dein Geschwisterchen drin. Freust du dich schon?
Meine Gefühle waren eher gespalten, eigentlich wollte ich meine Eltern lieber für mich behalten, aber sie haben sich so gefreut, da dachte ich halt: dann kommt bestimmt was Gutes dabei heraus.
Die lieben jungen Eltern haben dazumal oft Sprüche gehört, wie: Das Baby ist ja so ruhig; Sie ist ja so lieb und unkompliziert. Sie dachten das seien halt nur so Sprüche, die alle Eltern zu hören bekommen.
Hach, ich war ja auch so ein kleines Süßes, mit großen braunen strahlenden Augen, und superdrolligen Ringellöckchen. Bisher war ich eben der Mittelpunkt der kleinen Familie gewesen. Dann kam meine Schwester. Ich stand in der Ecke des Wohnzimmers, sie lag in einem wunderschönem Körbchen mit rosa Rüschenhimmel. Dann schrie sie, das tat sie sehr oft, und beide Elternteile rannten wie aufgescheuchte Hühner an mir vorbei zum Körbchen, in die Küche, ins Kinderzimmer, immer rundum(wir wohnten in einem kleinem Häuschen, im Erdgeschoss gab es Flur, Küche, kleines Zimmer, Wohnzimmer und man konnte durch alle Räume im Kreis laufen), Ich fühlte mich total ignoriert, so als wäre ich halt nicht mehr wichtig, so wie der kleine Bart Simpson, der verzweifelt das Teekesselchen singt und keinen Applaus mehr bekommt(bei ihm war's Geld, ich weiß)
Eigentlich kam alles auf einen Schlag. Für mich das Schlimmste war, dass mein Vati zur Armee musste. Ich war damals ein super gesundes Kind, doch in den Monaten als mein Vater bei der Volksarmee war, hab ich alle Kinderkrankheiten gehabt, die es gibt, so quer Beet: Mumps, Masern, Pocken, irgendsolche Sachen, die Röteln ließ ich glaube ich aus.
Dann war meine Schwester da, meine Papa weg und ich lag mit Scharlach im Krankenhaus. Ich habe mich jedes mal so tierisch aufgeregt, wenn meine Mutter das Krankenhaus wieder verließ, dass das Fieber hochging. Daraufhin wurden meiner Mutter weitere Besuche untersagt. Außerdem war da noch eine feiste Krankenschwester mit einer Spritze, die mir mindestens so groß vorkam wie eine Weinflasche. Ich habe mich gewehrt und gestrampelt, da hat mich die Schwester geschnappt und mich übers Knie gelegt um mich mit dieser Gigaspritze zu quälen.
Ich dachte ernsthaft: Jetzt wollen Mama und Papa mich nicht mehr. Das war’s!

Schon krass, die Krankenhäuser von damals. Heute würde man der Mutter doch die Möglichkeit geben sich dort irgendwo einzurichten um beim Kindchen zu bleiben.

Zu Hause war da dieses kleine Bündel, das den ganzen Tag quäkte und schrie. Meinen Eltern erfuhren schmerzhaft, dass die Sprüche der Leute damals schon irgendwie der Wahrheit entsprachen, dieses Baby war doch um einiges anstrengender als ihre vorherigen Erfahrungen sie ahnen ließen.
Als die Kleine dann im Laufställchen saß, wollte ich dann doch Kontakt mit meiner Schwester aufnehmen und bin kurzer Hand zu ihr geklettert. Das hat mir ein-, zweimal auch Spaß gemacht, doch dann fing unsere Beziehung so an, wie sie fast während unserer gesamten Kindheit blieb. Sie begann mich zu hauen, an den Haaren zu ziehen, sie trat nach mir und schaffte es, obwohl sie ja im Laufstall war, mir mein Spielzeug wegzunehmen.
Wir haben als Kinder zwar zusammen gespielt und auch viel Freude gehabt, doch wesentlich häufiger haben wir gezankt und uns geprügelt. Es waren die typischen Geschwisterstreitpunkte, jeder wollte das haben, was der andere hatte. Spielte ich mit einem Spielzeug, versuchte sie es mir wegzunehmen, gab ich dann mit kühler Überlegenheit nach, um mir einfach ein anderes Spielzeug zu holen, wollte sie das dann natürlich auch sofort. Sie zerstörte die Sachen die ich liebevoll aufgebaut hatte.
Das Problem bestand darin, dass ich ein echte Memme und dazu die Petze schlechthin war. Das heißt, mehrmals täglich rannte ich flennend zu den Eltern und beschwerte mich. Dann kamen so vernünftige Sprüche: Du bist doch die Ältere, du kannst dich doch wehren.
Leider ist mir jede Form von Gewalt - auch heute noch - zuwider, trotzdem arteten unsere Zankereien in zünftige Gerangel mit Kratzen, Beißen, Treten und Schlagen aus. Allerdings mochte ich es eben nicht wenn mich jemand schlug und ich hatte schon nach einem kurzen Schlagabtausch die Nase voll von diesen Kämpfen. Nun lief das bei uns folgender Maßen: Nach einem mündlichen Geplänkel, in dem sie sowieso immer das letzte Wort hatte, knuffte sie mich, worauf hin ich zurückknuffte, dann schlug sie stärker, ich auch, dann kamen Tritte und Haken, die schon blaue Flecken verursachten, die ich leider nie bekam, sie dafür schon, dann gingen wir meist zum Kratz- und Haare-Zieh-Stadium über. Ab dem Zeitpunkt war dann das Geschrei und Getöse meist so groß, dass ein Erwachsener uns trennte.
Diese Kämpfe gingen nicht selten so weit, dass wir und gegenseitig würgten, bis das einer blau anlief. Ich soll sogar mal fast schwarz im Gesicht gewesen sein, als unsere Eltern ins Kinderzimmer stürzten.
Ich konnte noch so sehr Heulen, immer kam der Spruch; Du bist die Größere und die Vernünftigere, lass dir das doch nicht gefallen.
Dann kam der Tag an dem ich mich so richtig wehrte. Im Bad vorm Waschbecken fing der Streit an, sie knuffte, der Kampf begann und ich setzte mein Größe ein, um sie von mir zu stoßen, unglücklicherweise fiel sie mit der Stirn voran gegen den Heizkörper(war ein sehr, sehr kleines Bad) und bekam ein riesiges buntschillerndes Horn, so kurz vor der Gehirnerschütterung eben. Bei dem Schock meiner Eltern kann man sich vorstellen, was ich für eine Standpauke bekam: Du bist doch die Größere wie kannst du die Kleine so verletzen?
Man versetze sich in mich damals hinein. Was sollte ich denn tun?
Meine Schwester nutzte das voll aus. Sie fing jeden Tag Streit an und ich musste leiden, während es ihr Spass machte.(das klingt melodramatisch, doch so hab ich es damals gesehen)
Sie war ein echter Wildfang, fast wie ein Junge. Sie tobte den ganzen Tag umher, während ich lieber ruhig in der Ecke spielte. Als ich lesen konnte, habe ich mich fast nur mit Büchern beschäftigt, das hat sie sehr geärgert, denn Bücher konnte sie mir nicht mit Begründung wegnehmen.
Während ich weinte, weil ein kleiner Fleck auf mein Kleidchen gelangt war, saß sie in der Gosse und schaufelte sich den Dreck in den Mund. (Gerade diesen Umstand finde ich seltsam, ich war damals wirklich sehr auf Sauberkeit bedacht und sie war der Klassiker, bei dem man nie erkennen konnte wann sie frische Sachen anhatte, weil die sofort eingesaut waren. Heute würde sie nie mit ungeputzten Schuhen das Haus verlassen, wohingegen ich mich doch eher als schlampig bezeichnen würde)

Familie Teil1

Autor:  hekari
Neben meinen Tieren gibt es da noch eine menschliche Familie, naja, so ein Papa und eine Mama, als Zusatz die kleine Schwester, die ich alle mindestens genauso liebe wie meine Vierbeiner, wahrscheinlich so gar noch viel mehr.

Ja das stimmt, ich liebe meine Familie aus ganzen Herzen. Ganz weit in der Vergangenheit dachte ich noch, dass sei vollkommen normal, diese tiefe Verbundenheit mit den Eltern. Doch habe ich leider die Erfahrung gemacht, dass in viel mehr Haushalten, als ich vermutete hätte, der Haussegen mehr als schief hängt, dass es tatsächlich Kinder und Eltern gibt, die sich wohl nicht so sehr lieben, das häufig sowieso nur noch ein Elternteil da ist und der Kontakt zum anderen fehlt oder schwach ist. Ganz ehrlich, als kleines Kind konnte ich mir nicht vorstellen, das es so was gibt.

Aber zum Glück muss man doch insgesamt betrachtet das Resumé ziehen, das die meisten Eltern ihre Kinder lieben, und andersrum es sich genauso verhält, es sei denn die Pubertät steht an, wo einen sowieso so gut wie alle Erwachsenen zu hassen scheinen.

Ich war in der Grundschule da haben meine Schwester und ich unsere Eltern gefragt: Sind wir wirklich beide eure Kinder? Ihr könnt es zugeben, wenn einer adoptiert oder vertauscht ist oder wir fremde Eltern haben.
Das war damals eine Zeit in der wir mitbekamen, das viele unserer Freunde geschiedene Eltern haben und mit Stief- und Adoptivkindern zusammenleben.
„Normale“ Familien kannten wir kaum. Dadurch erschien uns unsere Situation irgendwie „unnormal“.
Ihr hättet mal die Gesichter unserer Eltern nach dieser Frage sehen sollen, beide total entgleist.
Innerhalb unserer weiteren Familie sind wir auch die einzig „normalen“. Mein Vater ist adoptiert, meine Mutter das siebente Kind, dabei das dritte ihrer Mutter und das vierte ihres Vaters und das zweite beider zusammen.
Meine Cousinen und Cousins sind teilweise adoptiert haben innerhalb der Familie unterschiedlich Väter oder Mütter, es gibt geistige Behinderung, Kindesvergewaltigung, absolute Sozialfälle, Drogenabhängigkeit und Kriminelle.(kein Mörder glaube ich, obwohl Selbstmörder) Ich will nicht irgend wie auffallen, ich will nur erklären wie wir damals zu der Frage kamen.

Sonntagsnachmittags

Autor:  hekari
Mal etwas aus vergangenen Tagen:



Es war der 17. Juni im Jahre 2001. Ein warmer Tag, an dem man lange geschlafen hatte und einen guten Roman ausgelesen hatte.
Schon die Woche davor abgemacht, zogen wir aus zum Sonntagsnachmittagsspaziergang.
Anke auf ihrem edlen Friesenhengst und ich auf meinen treuen Drahtesel, im Schlepptau ihr Golden Retriever und mein Dackelmix, Marke: Original-Dokö.
Angesagtes Wetter: 20 – 25°, durchwachsen. Anke wollte mir einen schönen Weg zeigen, den man wunderbar zusammen zurücklegen kann. Im Nachhinein musste ich ihr durchaus recht geben, obwohl ich am Anfang sehr skeptisch war. Sie galoppierte nämlich gleich über einen Grasweg, mit einem Tempo bei dem ich mir in Hinsicht auf den Zustand der Grasnarbe durchaus hätte das Genick brechen können. Doch was soll’s, schließlich habe ich mit dem Fahrrad schon ganz andere Wege bewältigt. Nur eben nicht so rasant. Es gibt nichts Schöneres als todesmutig hinter einen galoppierende Friesen herzuradeln, und jedes Mal, wenn man wagt den Blick vom Vorderreifen zu heben Erdklumpen zu schlucken.
Nach etwa 5 – 6 km im flotten aber inzwischen angenehmen Tempo trafen wir auf einen Sportplatz, mutmaßliche Lage: direkt hinter Landringhausen. Während wir noch darüber debattieren ob schon zurückkehren oder mal was Neues, und wenn neu, links oder geradeaus, fallen die ersten Tropfen. Das waren wir gewohnt und stellen uns unter ein paar Buchen.
Bäume sind durchaus gut um kurze Schauer abzuwarten. Doch um einen solchen handelte es sich in diesen Fall anscheinend nicht, denn langsam aber sicher wurde es doch unangenehm nass auf der Haut.
Wie das halt so ist, da stand man und schimpfte auf das Wetter und sehnte sich nach trockenen Orten. Anke äußerte wohl solche Gedanken, denn ich erwiderte ganz in Gedanken, wir könnten ja in eines der Zelte gucken und uns vielleicht dort unterstellen.
Beim Sportplatz standen etwa 10 große Zelte quer hinter einander, Müllsäcke gefüllt davor und ein benutzter Grill, mehrere Sportmannschaften hatten wohl ein Fest gefeiert. All das führte mich zur Annahme, dass die bierzeltähnlichen Gebilde momentan wohl unbewohnt waren. Ehrlich gesagt, dachte ich nicht im Traum daran, in eines der Zelte zu gehen. Doch Anke fand die Idee grandios, ritt schnurstracks zum ersten Zelt, schaute hinein, fand es leer und ohne Zögern und Zaudern zu akzeptieren wurde ihr Hengst hineinbugsiert. Um nicht der gleichen, rigorosen Behandlung ausgesetzt zu werde, folgte ich ihr samt Rad und Hunde.
Dann kam die Sintflut und mit ihr Blitz und Donner. Da standen wir nun. Eise, der Friesenhengst, verwandelte das Zelt durch seine Transpiration in ein Dampfbad. Meine Geduld war nicht weit her, weil ich befürchtete jeden Moment kommt irgendein stinksaurer Platzwart und droht uns mit der Polizei. Ich tat das Unlogischste. Alle paar Minuten rannte ich raus, um Himmel und Umgebung zu kontrollieren. Immer aufgeregter registrierte ich, dass draußen jedes mal mehr Menschen standen. Erst ein Jogger, der sich trotz Regen hingebungsvoll seinem Stretching hingab, dann ein Radfahrer, zwei Wanderer und fünf weitere Jogger, die alle fein artig unter den Buchen Schutz suchten. Ich wollte Anke zum Weitergehen bewegen, als der Regen schwächer wurde. Doch sie wollte erst raus kommen, wenn kein kühles Nass mehr vom Himmel fällt.
Diese Sturheit erwies sich als gut, denn kurz darauf ging es noch mal richtig los. Der Himmel öffnete seine Schleusen. Wieder einmal galt meine Bewunderung dem Hengst, denn die Geräuschkulisse der niederprasselnden Regetropfen auf das muffige Zelt war selbst mir unheimlich, trotzdem zeigte er kaum Anzeichen von Nervosität. Im Gegensatz zu mir.
Habe ich schon erwähnt das die Situation mich nervös machte? Pro Minute trat ich mindestens zweimal vor das Zelt, und es waren viele Minuten. Das war nicht nur sinnlos, auch die Aktion wurde verspottet, denn ich wurde dadurch klitschnass. Die Sonntagsspaziergänger unter der Buche waren an meinen Anblick gewöhnt. Vermutlich nahmen sie auch an, dass sich noch jemand im Zelt befindet oder ich schizophren bin und mit mir selbst rede. Petrus erwies sich als gnädig. Es erschien mir zwar als eine Ewigkeit, doch ich schätze, dass weniger als eine Viertelstunde verging, da brachen die ersten Sonnestrahlen durch die Wolkendecke.
Die Wanderer draußen genossen das wärmende Scheinen. Ich hatte keine Lust länger zu warten und dirigierte uns aus dem Zelt.
Die Plane teilte sich und hervor schritt ein herrlicher schwarzer Hengst. Heilfroh aus diesem beklemmenden Gebilde herauszukommen, tat er was er immer tut, wenn er sich seines Pferdeslebens freut. Er schmetterte eine ohrenzerreißende Fanfare in die Welt. Rechts von uns purzelte eine Frau rückwärts von ihrem Sitzplatz. Alle anderen starrten mit offenen Mündern zu uns. Ich peinlich berührt, Anke kaltschnäuzig wie immer, rafften wir Pferd, Fahrrad, großen Hund, kleinen Hund und unsere Unverfrorenheit zusammen und zogen von dannen. Mit allem hatten die Leute gerechnet, aber bestimmt nicht mit einem stolzen, laut wiehernden Hengst. Selber Schuld, hätten ja auch ins Zelt kommen können, dachte ich noch, inzwischen wieder zufrieden mit der Welt.
Der Rest des Nachmittags gestaltete sich sonnig und sehr angenehm. Die Gesichter der Leute vor dem Zelt werde ich wohl nie vergessen.

hekari und das liebe Vieh

Autor:  hekari
Was wäre ein Hekari-Weblog ohne Geschichten über ihre Tiere.

Momentan schießt Kira einen Vogel nach dem anderen ab.

Kira ist das knudellige, supersüße Wesen in meinem Steckbrieffoto. Das war vor einen halben Jahr. Jetzt ist sie kaum noch zu ertragen.Von "supersüß" blieb kaum noch eine Spur.
Versteht mich nicht falsch, ich liebe das Biest von ganzen Herzen, zugegebener Maßen rangiert sie in meiner Herzensskala noch unter meinen anderen tierischen Mitbewohnern, trotzdem freut es mich doch manche Stunde, sie in meinem Leben zu haben.
Leider sind diese Stunden zur Zeit rar geworden.

Ein paar ausgesuchte Beispiele aus dem Leben und Handeln der Hündin Kira:



Im Grundprinzip habe ich nichts dagegen, wenn meine Hunde im Bett schlafen(manche Leute denken da immer IGITT, ich kann sie verstehen, doch ich lebe nun mal mit den Tieren, wenn es den Geschmack nicht beeinflussen würde, täte ich vielleicht sogar mit ihnen von einem Teller essen, mal davon abgesehen, dass bei uns streng zwischen Hundefressen und Menschenessen getrennt wird) - wo waren wir- ahja - sonst schlaf ich im Hochbett und das tue ich allein, doch durch widrige Umstände(siehe Stromausfall) musste ich auf Sofa und Zimmerboden ausweichen, auf Höhe der Hunde sozusagen. Damit der Hündin die Rangverhältnisse klarbleiben, habe ich ihr von Anfang an verboten auf mein "Bett" zu kommen. Nach kurzer Übung geht das ganz gut. Ich und Rex eingemummelt im "Bett", sie im Körbchen, immer bis ich einschlafe, jedes Mal wenn man nachts oder morgens aufwacht liegt die Hündin auf einen drauf, die inzwischen achtzehn Kilo wiegt, unangenehm für jemanden mit Angst vor beengenden Situationen. Sie wird wieder raus geschmissen, bis zum nächsten Tiefschlaf, das Spiel von vorne, das nervt. Bis jetzt hat jeder meiner Hunde verstanden, dass für die Anwesenheit auf Sofa oder Bett Frauchens Einladung nötig ist, nur dieser noch nicht. *gr*

Die Dame glaubt ausgesperrt, eingesperrt, durch irgendwelche Barrikaden vom Rudel getrennt zu sein, ist ein sofortiger Freibrief überall hin scheißen und pissen zu dürfen.Wenn es nur dann wäre, könnte ich es im Notfall ja noch akzeptieren, doch ist ihre Definition von "vom Rudel getrennt sein" sehr vage, es reicht eigentlich schon mangelnde Aufmerksamkeit.

Fräuleinchen zerfrisst alles. Sie hat einen riesigen Garten zum Spielen, mit vielen Stöckchen drin, sie hat vier eigene Plüschtiere, zwei Gummispielzeuge und fünf eigene Decken.
Was muss sie zerfressen?: Card Captor Sakura Band 6, mein Lieblingsmanga; Elfquest Verborgene Jahre 2, bibliothekseigen; Immunologie kurzgefasst(der Witz 1200 Seiten), ebenfalls Bibliothekseigentum; Yami no Matsuei Band 2, von einer Freundin, Detektiv Conan Band 3, ebenfalls von der Freundin, ein Kühlschrank Netzsteckerkabel(die überlebt alles), ein 20-Meter-LAN-Kabel(/nix Internet heut Abend/), um nur ein paar Sachen aufzuzählen.(Das kostete mich im letzten Monat knapp 100 Euro, die ich nicht habe)
Sie zerpflückt Gelbe Säcke, hat ihren Kopf ständig im Mülleimer, wobei sie so richtig verschimmelte Pizza bevorzugt, die sie vor meinen Füßen beim Fernsehen fressen wollte, und holt altes gammliges Fleisch, mit dem der Nachbar die Katzen füttert, ins Haus.
Die meiste Zeit ist es einfach nur widerlich und kostspielig, schließlich ersetze ich die Sachen Fremder sofort.

Apropos Nachbar und Katzen füttern. Bei uns vegetieren so etwa zehn wilde Katzen vor sich hin, sie werden ausgerechnet vom alten Herrn neben uns gefüttert, auf dessen Grundstück meine Hunde mit Leichtigkeit gelangen Die Katzen werden mit rohem Schweinefleischresten vom Fleischer gefüttert, das ist besonders billig.
Für alle die es nicht wissen, rohes Schweinefleisch ist gefährlich für Hunde, es überträgt schaurige Krankheiten. Ich habe den dauerbesoffenen, alten Typen mehrfach gesagt, er soll es lassen, meine Hunde mit diesen Delikatessen anzulocken, doch mit dem kann man nicht reden.
Dazu muss ich anmerken, dass meine Hunde Ausbrecherkönige sind, nichts hält sie zurück.
Rex gräbt sich überall drunter durch. Kira springt über alles drüber. Der große Garten hat viel Zaun drum herum und den kriegt man auf keinen Fall ausbruchssicher. Kira hüpft also mit einem Lächeln auf der Schnauze über das einmeterfünfzig Hindernis und Rex kraucht durch die Lücken im Jägerzaun. Dann kommen sie zehn Minuten später mit vollen Bäuchen zurück(geldgünstig für mich).
Mit Rexi geht das, der verschwindet eigentlich nur, wenn ich das Grundstück verlasse und kommt dann etwa eine halbe Stunde später wieder, auch ist er fast straßensicher. Anders verhält es sich bei Kira, die Straßen und die große böse Welt nicht kennt, ständig rüber hüpft und jeden Scheiß in sich hineinstopft. (im Sinne des Wortes)
Sie frisst alles.
Habt ihr schon mal künstlerisch euer Herzblut in eine Sache gesteckt? Ich tue das oft. Dank einer Bekannten, die meine Leidenschaft zum Basteln und Tüfteln entdeckte, hing ich letzte Woche all meine Energie in die Erschaffung eines Dolches aus einem Computerspiel. Nach drei Tagen Feilen, Raspeln, Kleben und Formen, war es soweit, über Nacht noch trocknen lassen, den Raum gut schließen, damit Kira nicht rein kann. Morgens halte ich überglücklich das Ergebnis meiner Mühen in den Händen: Genialer Dolch, jetzt die Scheide. Mein Magen knurrt, /Gut, erst Frühstück/, Wasser hinsetzen, Brote schmieren, Spiegelei braten, Tee ziehen lassen, mampfen. Ich setze mich gesättigt in meinen Fernsehsessel, vor mir auf den Boden liegen Schnipsel und Holzsplitter /Komisch sieht aus wie mein Dolch/, denke ich noch, da schießt mir die Erkenntnis durchs Hirn.
Ich hetze in das Trockenzimmer, da liegt er, mein Dolch, oder um die Wahrheit zu treffen, seine letzten Reste, Griff, Heft, ein bisschen Klinge, daneben eine Haufen Scheiße und ein Pfütze mit Harngeruch, die gerade in den Teppich einzieht.
Selten, sehr selten, habe ich so einen Hass auf eines meiner Tiere, wie in diesem Moment, wäre ich ein zu Gewalt neigender Mensch, ich glaub ich hätte sie umgebracht.
Das war viel schlimmer als die ganzen kostspieligen Sachen.

Aus diesen Gründen habe ich mich entschieden, dass Kira ab sofort, sowie ich das Haus verlasse, in den Zwinger wandert, Schließlich ist der Vorteil dieses in sich zusammenfallenden Gemäuers der Stall mit seinen Kammern.Also die ehemalige Sattelkammer wird ausgeräumt und kira-ausbruchsicher gemacht, zur Probe wird der Hund immer mal wieder darin eingesperrt.
Hauptsächlich wurden die Kammern des Stalles früher als Hühnerstall genutzt, sie sind alle mit Luken verbunden und halbhohen Türen versehen. Auch die Fächer des Fachwerkes sind an einigen Stellen der Mauern rausgefallen. Alles wird von mir verrammelt. Es lebe der Akkuschrauber.
Kira wird am Nachmittag eingesperrt und ich fahre in die Stadt, einkaufen. Als ich nach vier Stunden wiederkomme ist die Sattelkammer leer, kein Hund.
Das überraschte mich nicht wirklich, es gab noch eine Lücke oben an einer etwa einmetersechzig hohen Tür, war noch ein vierzig Zentimeter Spalt, der zwar mit schweren Ketten verhangen war, doch das hielt meine Hündin nicht auf.Sorge bereitete mir nur, dass ich das Fräulein nicht finden konnte, sie verlässt unsere Umgebung sonst nie und das Haus war ja zu.
Nach einer viertel Stunde vergeblichen Suchens, schließe ich auf und gehe durch das verwinkelte Häuschen hoch zum Fernsehzimmer.
Ratet wer im Fernsehsessel liegt.
Sie ist durch die Lücke zwischen den Ketten durchgekraxelt und ins Kaninchengehege gelangt, durch eine Drahtabsperrung ist sie herausgesprungen, das Drahtgitter lag im Stall, aus den Stall kam sie ohne Hindernisse, dann sprang sie auf einen Campingtisch an der Hauswand, hat das angelehnte Fenster aufgedrückt, ist auf die Fensterbank gehüpft, über einen Stapel Fachbücher geklettert, hat eine Schiebetür aufgeschoben, dann hat sie eine klemmende Tür, die nach innen öffnet aufgeklingt, nun brauchte sie nur noch die Treppe hoch, durch das Pilzzimmer(fragt nie warum das so heißt) und schon hatte sie ihr Ziel erreicht.Wenn ich den erwische, der ihr das alles beigebracht hat... *gr*

Inzwischen habe ich alle Lücken im Kiragefängnis zugeschraubt, doch das Fräulein ist dazu übergegangen, die hundert Jahre alte Tür zu zernagen, als ich es feststellte war das Loch schon so groß wie ihr Kopf. Schwupps mache ich Drahtzaun davor, den hat sie heute durchgebissen. Braucht jemand einen lebenden Seitenschneider?

Oben wurde schon mal Kiras Angewohnheit, den Kopf in den Mülleimer zu stecken, erwähnt. Das tut sie zu gern und das sehr tief. Der Mülleimer ist ein typischer Single Müllbehälter in grau mit einem Schwingdeckel.
Ich hatte auch erwähnt, dass ich letzte Woche dem Cosplay-bastel-wahn verfiel. Da saßen wir nun beim Waffentüfteln, Haru und Houjun und meine Wenigkeit. Es muss so um Mitternacht gewesen sein, als aus dem Flur(großer, hoher Flur) ein markerschütternder Hundeschrei erklang, der anschwoll, kreischend ins Jaulen überging, dem ein weiteres Kreischen folgte. Ich kann dieses Jaulen kaum beschreiben, es war eines von der Sorte, wo mir immer fast das Herz stehen bleibt, weil es sich um den Todesschrei eines Welpen handelt.
Man hätte meinen könne unten im Flur wird ein Wolfswelpen von ein Grizzlybären zerrissen. Noch während ich aufsprang, hörte ich, wie Klein-Kira jaulend in den Garten rannte. Im dunklen Garten suchte ich voller Sorge nach der vermutlich schwerverletzten Kira.
Houjum und Haru waren zögerlich erst im Flur angelangt, wo sie mit Grausen das Chaos vom Kampf betrachteten, alles umgeschmissen, Hundefuttertonnen umgeworfen, die Pellets im ganzen Flur verteilt. Inzwischen hatte ich mit beruhigenden Worten Kira zu mir gelockt und konnte ihrem Gang erkennen, dass etwas im Kopf-Hals-Bereich nicht stimmte. Behutsam lockte ich sie in die Waschküche, von wo aus es einen langen schmalen Gang zum Flur gibt.
Im Licht konnte ich Kiras Misere erkennen. Wäre der Schock nicht noch so tief gewesen, ich hätte am Boden gelegen vor Lachen. So hielt es auch Haru, die auf mein mehrfaches Rufen am Flurende des Ganges erschien, nicht auf den Beinen. Das Bild war für die Götter. Kira, ein Häufchen Elend, saß, wenn sie das könnte, schluchzend, in der Waschküche als Kragen zierte sie der Mülleimerschwingdeckel. Sie hatte den Kopf nicht aus der Plastiklade bekommen und war wohl im Flur durch die Panik verstärkt mehrfach damit hängegeblieben. Wenn man sich das bei sich selbst vorstellt, muss durch die Hebelwirkung, das Gefühl entstanden sein, dass einem jeden Moment das Genick gebrochen wird, vom Würgegriff mal ganz abgesehen.
Fotos werden nachgereicht.

Welches Tier bei mir auch nicht schlecht rüberkommt, ist Moonie, das Kampfkaninchen.Sie greift alles an, was in ihr Gehegen kommt, das ist gut gegen Katzen und Wiesel, schlecht trifft es sich nur, wenn meine Hundesitterin denkt, sie will den kleinen, süßen Kaninchen was Gutes tun, ins Gehege klettert, und von hinten von einem schwarz-weißen Kaninchen angefallen wird.
Die ist gefährlich, ich schwör's!



Rangfolge im Herzen Hekaris: ganz weit oben Rexi(Evil), dann nur knapp dahinter Lord Silver, dann doch schon Kira, denn Madame Moonlight schlägt die Hündin doch um Längen im Beliebtseinsmodus.

FEUER TANZEN FEUER TANZEN DIE WELT VERGESSEN...

Autor:  hekari
Wer mich heute sucht, sollte dies im Harz tun, mein Körper hängt zwar hier im Hexenhaus fest, doch mein Geist ist bei all meinen Schwestern der Walpurgis.



kennt ihr das?
Schokojieper(auf Eintrag oben zeig)
dann greifst du zum Nutellaglas und denkst dir: Salzstangen wärn nicht schlecht.
Während du mit Salzstangen Nutella aus dem Glas löffelst, fragt der Kerl gegnüber mit panikerfüllten Augen: Bist du drüber??

Beruhigt ihr ihn oder holt ihr Erdbeermarmelade und Gewürzgurken hervor?

Hihihi...hahahahhhuahuahhuuuhuhuhuhuh!

Autor:  hekari
Ich gerate grade in nen total abgefahrenen Modus.

Morgen ist Walpurgis!!

Da wo ich herkomme sind wir da jedes Jahr ums Feuer getanzt. Voll ausgeflippt eben.
Die Hexentanznacht.

Haltet mich fest der Brocken ruft. Mein Besen, ich und meine anderen Ichs, alle wollen zum Blocksberg.

HALTET MICH FEST!

Schizo-einkauf

Autor:  hekari
Hekari im NP(Billigsupermarkt)

*plötzlichstehenbleib*

Gedanken: Wir haben Apfelmus, Eier, Putenfleisch.
Innere Hekari kommt hervor: Eigentlich, könnt mer noch ein bisschen Schokolade einkaufen.
Hekari: Geht`'s auch mal ohne?
Innere: Ne!

*dreh um zum Schokiregal* nach drei langen Schritten *stopp*
Innerste Hekari: Ne, jetzt reißt euch mal zusammen. Wenn ihr nachher den Schokjieper kriegt, ertränkt ihr ihn im Kakao.
Innere: So wird's gemacht!
*wieder ruckartig umdreh* *Zurückspurt*
Hekari, die das Hin und Her nervt: Schön wenn ihr euch einig seid.
*steht an kasse* Noch jemand nen Wunsch?
Innere und Innerste: Nö.

Drei Stunden später daheim. Schokojieper lässt grüßen.
Hekari springt auf, schüttet Kakao in die Tasse, noch etwas mehr, greift zur Milch und... *ploppploppplopp* Milch schlecht!!
Alle drei: *flenn*




Dazu sei gesagt, dass bei Hekari fast im ganzen Haus der Strom ausfiel, deshalb läuft kein Kühlschrqank(Computer ist wichtiger), kein Boiler, eben all diese nützlichen Sachen sin futsch.
Aber was an Strom fehlt, bekommt sie an Wasser, als Regen durch die Decke.

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