Major: Der Weblog-Ring - Eine Teststrecke wie keine andere

Was passierte an der Connichi 09? Das kann ich nicht genau sagen. Aber ich kann darüber berichten, was aus meiner Sicht so alles passierte.

Zwei Wochen vor der Connichi:

Nachdem ich meine Bachelorarbeit abgab, wurde ich einen Tag später krank und musste für 2 Tage streng im Bett liegen, so schlecht ging es mir. Nach den zwei Tagen war der Himmel nachts so schön unbewölkt und ich ging mit einem Studienkollegen aufs Feld, um Sterne zu beobachten (siehe irgendein letzter Eintrag), was natürlich kalt und nass war. Wildlederschuhe ziehen sich mit Nässe voll. Die Woche darauf kränkelte ich so halb vor mir hin, Treppen steigen machte mir zu schaffen. Und generell alles, was anstrengt.

Freitag, 18.9.09

Aufstehen um 3:00 Uhr nachts, da um 4:09 Uhr der Regionalkackelzug nach Bremen fahren sollte. Ab da ging unser ICE nach Kassel. Und dann mit der 41 zur Anathalstraße, um mit der 18 zwei Stationen weiter zu fahren. Angekommen an Haltestelle Anathalstraße gab es keine 18 mehr, obwohl ich doch am Donnerstag noch die Pläne für die Busse auf deren eigener Website ausdruckte! WTF... Okay, keine 18 auf unserer Seite, dann auf der anderen schauen. Da gabs ne 18, aber die in Richtung Bahnhof zurück. Und dann gabs noch eine verlegte Haltestelle in einer Seitenstraße, wo auch keine 18 war. Aber plötzlich fuhr unsere 18 an uns vorbei. Und nahm uns natürlich NICHT mit. ARGH! Die Pläne darüber an den Haltestellen waren auch verwirrend und keineswegs durchschaubar. Wir gingen später noch mal zu deren Infozentrale, aber hatte da jemand ne Ahnung? Nein. Und ich dachte immer, die VWG hat keinen Plan, was sie tut, aber gegen die KVG sind die ja echt super organisiert.

Zitat aus einem Ausdruck der KVG: „Für die Linien 10 und 110 gilt: Die Haltestelle „Anathalstraße“ wird von der Wolfhagener Straße in die Anathalstraße verlegt“. Für mich klingt das, als ob alles beim alten bleibt. Absolut verwirrend.

Irgendwann haben wir durch das Durcheinander durchgeblickt und es ging halbwegs. Koffer schleppen direkt zum Hotel war nicht so mein Ding, die Erkältung sitzt immer noch in meinen Knochen.

Auf der Connichi selbst ging alles etwas glatter am Freitag. Nur irgendwie hab ich das Sailor Moon Treffen nicht so wirklich gefunden. Nur die Reste, wenn sie das waren.

Mein persönliches Highlight an dem Tag war die Babylon 5 Cosplaygruppe, die ich gesehen und fotografiert habe. Ich liebe diese Serie! Und sie scheint mir unter den SciFi-Serien auch nicht sooo populär zu sein wie z.B. Star Trek oder Star Wars.

Auf dem Vorplatz wollte ich ein Foto von einer Sailor Moon Cosplayerin machen, eilte mit Kamera im normalen Laufschritt los, als es plötzlich KLOSCH SCHRRRRRRRR machte. Und mein Hals nicht mehr so auf Zug war. Äääh... warum liegt da hinten mein Milleniumsring? Neeein! Eine Schraube war ausgesprungen und hatte den großen vom kleinen Ring getrennt. Verdammt! Ich hab die Schraube wiedergefunden und den Ring von einem netten Helfer am Animexx-Stand wieder zusammenschrauben lassen. Das Foto war damit natürlich vergessen, aber der Ring zum Glück wieder heil.

Leider gab es dieses Jahr kein Erste Hilfe-Zentrum für kaputte Cosplays.

Am Abend nahmen wir dann an der Vorstellung eines Fanfilms zu Zelda teil. Hero of Time oder so hieß der. Es wurde aufgepasst, dass niemand den Film abfilmte, damit er nicht im Youtube landete, denn er soll ausschließlich auf Conventions gezeigt werden.

Als erstes fiel mir an dem Film auf: Alle sahen natürlich aus, außer diese supergrausige Faschingeperücke von Link! Bah, das ging ja wohl GAR nicht! Stilbruch. Ganondorf sah auch mehr nach dem Spiel aus, so richtig Cosplay. Das passte einfach nicht. Links Haare und Ganondorf waren Cosplaymäßig und der ganze andere Rest war Real-natürlich. Endweder oder. Aber so nicht. Nach einer Stunde, als Rippi fast zum 4ten Mal eingeschlagen wäre, haben wir den Raum verlassen. Und mit uns eine ganze Traube anderer Leute. Warum? Weil der Film unnötig trödelt. Der ziiiiieht sich sooo laaaang. In einem Film muss etwas passieren und nicht die ganze Zeit trödelnd durch die Gegend geschaut werden. Ich BIN ein riesiger Zeldafan. Aber das war zu Viel des Guten. Außerdem hatte Zelda dunkelbraune gewellte Haare, das ging auch mal so gar nicht. Ich habe mich einfach so tierisch gelangweilt und es war so vieles lächerlich. Auf Youtube hätte ich dafür diese typischen Kommentare bekommen von Leuten, die nur da sind um beleidigend zu sein. Und das leider zu Recht. Abfilmen lohnt nicht!

Shinji Schneider haben wir dann durch Trotteligkeit verpasst. Aber bei dem gabs eh Technikprobleme.

Samstag, 19.9.09

Schon wieder begann es damit, dass ich Treffen verpasste. Tentakelmonster hab ich leider nicht gefunden. Und ich hatte meinen gesamten Terminplan zu Hause vergessen. Ebenso habe ich um kurz nach 12 Misanthrop und ihren Käsekuchen gesucht, aber am angegebenen Ort hatte niemand einen Käsekuchen. Aber mein Treffen um 15 Uhr mit den Sailor Moon Bösewichtern, das habe ich dann doch gefunden. Und wir haben rechtzeitig zur Verlosung von Comic Stars, wo es ein Notebook geben sollte, gefunden. Nur leider nix gewonnen. Das Notebook hätte ich gut für mein Studium gebrauchen können.

Zu Cosplay gehört Fotografie. Aber der Park am Ramadahotel ist öffentlich und daher kann so ziemlich jeder dort hin latschen und Fotos machen. Nun saß dort auf einer Bank ein älterer Mann mit Digitalkamera der Marke Muten Roshi und hat lauter junge wenig bekleidete Mädchen fotografiert, die er „süß“ fand. Ich saß total geplättet daneben und hatte mir das kurz mit angesehen. Irritierend. Und widerlich. Kann man in so einem Fall auf sein Persönlichkeitsrecht bestehen, sodass der ein Foto löscht? Mich hatte der auch fotografiert. Ich kanns jetzt zwar nicht rückgängig machen, aber ich überlege mir, was ich machen soll, wenn so was wieder passiert.

Am Sonntag ging mein Milleniumsring dann noch irreparabel kaputt und 4 oder 5 Spitzen brachen ab. Wundervoll, den werde ich jetzt generelüberholend reparieren müssen. Aber möglich ist die Reparatur, das ist schonmal gut.

Direkt gegenüber der Stadthalle hatte sich ein Stand der Piratenpartei anlässlich der Bundestagswahl in der nächsten Woche aufgebaut. Das war der einzige politische Stand an der Connichi. Und genau dem besten potentiellen Wähler entsprechend. Sie liefen zusätzlich übers Gelände mit einer ihrer Flaggen. Ich muss sagen, das war WIRKLICH gute und direkt angebrachte Werbung. Leider hatten sie keine Gratis-Kulis. Die Grünen schulden mir ja auch immer noch einen, die haben auch keine dabei gehabt, als ich fragte.

Nach dem Umbau des Gamesroom für ab 18 um 22 Uhr wurden die richtig harten Spiele eingelegt. Super Mario für den NES. Ja, das Spiel ist tatsächlich ab 18, auch wenn viele es fälschlicherweise Kinder spielen lassen. Ich habe früher auch dieses Spiel gespielt. Warum ist dieses Spiel ab 18? Es ist gewalt- und grogenverherrlichend! Mario isst halogenoide Pilze und wird dadurch schneller, größer und besser. Glaubt er. Und sein Bruder ist nicht besser, der ist ebenso drogenabhängig. Weiterhin hüpfen die beiden brutal auf anderen Lebewesen herum und stampfen sie so lange briefmarkenplatt, bis sie sterben UND rauben sie danach noch aus! Ja, wenn man auf so einen stampft, bekommt man Geld. Absolut verwerflich, ich finde es richtig, dass dieses Spiel erst ab 18 im Gamesroom angeboten wird.

Alles in allem hat mir der Samstag gut gefallen. Der Freitag auch. Nur der Sonntag nicht.

Sonntag, 20.9.09

Jetzt ging gar nichts mehr. Die letzten zwei Tage waren zu anstrengend und die Erkältung saß mir immer noch in den Knochen. Außer Go spielen konnte man mit mir nicht mehr viel Sinnvolles anstellen. Vielleicht noch auf der Wiese sitzen und ab und an Leute fotografieren, die man so sah.

Unser Elfentodtreffen war leider nur spärlich besucht, irgendwie wird das jedes Mal weniger. Aber es war trotzdem nett. Ich hab endlich mal einen Flyer gelesen, der damals in Berlin ausgeteilt wurde.

Und dann hab ich noch die Hidan aus unserer Nicon-Aka-Gruppe gefunden, erkannt und mit ihr geredet. Es ist immer wieder interessant, wie sich Schriftbild im Netz und die Person in der Realität dann doch unterscheiden. Ich bin positiv überrascht und freue mich jetzt noch mehr auf Nicon.

Dieses Jahr musste ich nicht zum Sanitätszelt, das war gut. Die letzten Jahre musste ich das ja immer.

Kommen wir jetzt zur Rückfahrt.

Rückfahrtwitze sind witzig. Ja... vielleicht.

Verspätung ist sone Sache. Aber dieser erfundene Bahnwitz kann nicht mit der Realität mithalten.

Unser Zug, der ICE X wurde gestrichen und durch einen IC Y ausgetauscht. Der ICE X verkehrt auf dieser Strecke seit einigen Wochen nicht mehr. Wir haben im Juni gebucht, wo der ICE X noch fuhr und dafür auch unsere Reservierungen erhalten. Nun wurde der IC Y aber neu mit Reservierungen bestückt, obwohl er die identische Wagennummerabfolge hat! Man hätte die Reservierungen einfach übertragen können, aber neeeein... Aber das mit den Reservierungen war jetzt nicht das Schlimmste.

Schlimm war, dass man uns nicht einwandfrei sagen konnte, was wie wo. Wo ist unser Zug? Warum fahren an unseren Gleisen 3 Züge zur selben Zeit in dieselbe Richtung, aber keiner ist unser? Was äh hää? Ich stand kurz vor einem Wutanfall, vor allem, weil unser IC Y dann auch noch immens Verspätung von 15 Minuten hatte und sowieso lahmer als der ICE ist. In Hannover sollten wir mit dem ICE 30 Minuten zum Umsteigen haben. Mit dem IC + Verspätung hatten wir nun eine Minute. EINE Minute! Vor allem, wenn man ganz hinten am Gleis aussteigt, weil alle anderen Wagons voll waren und man ja keine Reservierung mehr hatte. Wir sind also in Windeseile über den Bahnhof zu unserem Gleis gerannt mit dem Ziel: Der Schnellste hält die Tür offen. Aber wenn der Schnellste nun auch noch dadurch gebremst wird, dass er dem zweitschnellsten die Tasche hochtragen muss, weil dieser zu duli, zu erkältet und zu kaputt ist, steigt die Gefahr des Verpassens natürlich noch.

Wir sind dann doch noch angekommen, aber ich werde morgen zum Reisecenter gehen müssen und mir mein Geld zurückholen für Reservierung und die Differenz zwischen ICE und IC. Echt nicht zu fassen. Deutsche Bahn!

Achja, und diese besoffenen Arschlöcher im IC Y hätt ich auch während der Fahrt aus dem Fenster werfen können. Ich hatte den Bauch voller Wut und das dringende Bedürfnis, einen Mitarbeiter des Zuges zur Schnecke zu machen wegen unserer Reservierung, die nun nicht mehr gültig war, fragte diese Idioten, ob sie Bahnpersonal gesehen hätten und die sagten „Ja, ich bin Bahnpersonal!“ statt zu sagen nein, hab ich nicht gesehen oder geh mal da hinten suchen. Nein, sie labern totale Scheiße! Und sollen noch nach Alkohol gestunken haben, so wie der ganze Wagon, aber das konnte ich nicht wahrnehmen.