Ja, und jetzt
Autor: shitzon
Wenn eine Einheit zerbricht, sorgt das immer für Verwirrung.
Was ist jetzt zu tun?
Eine Lösung wird nicht im Alkohol, in deiner Fantasiewelt oder Schmerzen zu finden sein, doch wohin kann man sonst noch gehen?
Es ist wohl Zeit, neue Wege zu beschreiten.
Der Mensch hat von Natur aus Angst davor, vor dem Unbekannten. Einerseits ins Dunkle zu gehen, andererseits daraus hinauszutreten.
Wohin auch?
Ist die Liebe der neue Weg?
Das klingt wohl nach Kitsch. Überaus fragilen Kitsch.
Und wenn der Boden unter deinen Füßen bricht, gibt es keinen Haltegriff mehr.
Egal, welches der neue Weg ist und wohin er führt, man sehnt sich immer zurück.
Warum vermisst man die bittere Geborgenheit von Schmerz und Trauer, in Drogen erstickt und mit Masken kaschiert? Die Paläste, die man der Fantasie erbaute und dessen Tropfen, die in der Realität bejubelt wurden? War das schön?
Ich erinner mich gern an diese Zeit. Bittersüß durchzieht es meine Venen und Messer lächeln mir zu.
Ist das alles vorbei? Ist das nun der Ausbruch, das Ende, der Neuanfang?
Ich kann keine klare Entscheidung fällen oder nach vorn sehen, da bleibt nur die Überraschung zu erwarten. Und die Arbeit.
Die Arbeit an dem, was ich mir vorgenommen habe. Seit langem ist es nun das erste Mal, dass ich wieder etwas tun muss. Wie schwer es ist, aus Lethargie zu erwachen. Vielleicht ist es erst wieder Zeit dafür, meine geliebten Resümees zu ziehen, wenn ich auf beiden Beinen fest an der nächsten Lebensstation stehe.
Und wenn ich dort stehe, so hoffe ich, stehe ich dort mit mir selbst vereint als vollständiges Ganzes, denn die Ausgeglichenheit soll mir in meinem Glück niemals von der Seite weichen. Sie ist es im Endeffekt immer, die einem Fähigkeiten und Kraft verleiht, die ich niemals missen will.
Seit Monaten bin ich nun auf der Suche nach einem Lied, denn die Musik ist noch immer die Energie. Doch kein Lied sagt zu mir: "Beruhige dich, es wird alles gut."
Immerhin brachte sie eine Träne über meine Wange. Das heißt, ich will nicht bleiben. Der Boden, wohin sie fiel, kennzeichnet das Ziel. Der Wille hat seine Strecke gewählt, kann man sich da widersetzen, ohne zu brechen?
Ich bin gut im Brechen, allerdings nur mit Äußeren, niemals mit mir selbst. Mir blieb ich immer treu, so bleibt man glücklich. Das ist mein Ernst.
Und im Endeffekt ist das doch das Ziel, an das ich gelangen will. Also, wo bleiben die klugen Ratschläge? Ihr seid doch alle am Ende von eurem Latein, wenn ich von dem erzähle, was ich habe.
Ich bin nicht undankbar, im Gegenteil. Ich weiß um meine Situation und ich weiß, dass vieles geschehen wird. Ja, und wo werde ich landen?
Immer auf den Füßen.
Doch an welchem Ort?
Ich bin nicht dumm, ich bin nicht faul. Ich werde überleben.
Die einzigen Fragen, die bleiben, sind die, die für immer und jeden bleiben:
Was bringt die Vergangenheit der Zukunft?
Wann ist Vergangenes vergangen?
Wie kann man verarbeiten?
Was wird geschehen?
Zukunft?
Vielleicht ist mein letzter Sommer am Seddingsee bereits vorbei, ohne dass ich es wusste. Ich weiß nicht, wann ich jemals wieder einen mit euch und "Auf gute Freunde" trinken kann. Wieso muss sich alles ändern?
Ich will das nicht.
Zeig mir den Weg dahin, wo die schönen Zeiten niemals enden.
Dort kann dich die Vergangenheit niemals einholen, denn sie blieb nie zurück.
Doch die Zeit der Illusionen soll vorbei sein!
Die blanke Realität steht vor einem, einzig und allein bekleidet mit dem Schleier der Ungewissheit. Man kann nicht fliehen, denn die Zeit bleibt niemals stehen, sie ruht sich nicht aus, egal wie schön es ist.
Denn nun ist es an der Zeit, aus dem Alten in das Neue zu treten, quasi der Schritt in das Erwachsensein. Das ist der Schritt, den ich niemals tun wollte. Das ist der Schritt, den ich nun wohl vor meinem um Jahre älteren Bruder tun werde. Vor fast allen, die mir etwas bedeuten.
Wo stehe ich danach?
Ich werde niemals der Realist unter Träumern sein.
Bin ich das Kind oder der Erwachsene?
Und wer weiß, vielleicht sind Antworten auf Zweifel gar nicht nötig, denn die Zeit läuft immer weiter. Vielleicht heilt sie nicht alle Wunden und zaubern kann sie auch nicht, aber sie rennt weiter und weiter, weiter und weiter...
Vielleicht zeigt sie mir unaufgefordert, wo ich war, bin und sein werde, ohne dass ich darüber nachdenken müsste. Doch laufen wird sie immer, und darauf kann man sich verlassen.
Die 80 Facetten des Schicksals scheinen auf uns herab... Immer!
"Wenn der Boden unter deinen Füßen bricht,
gibt es keinen Haltegriff.
Ob du loslässt oder ob du kämpfst,
es reißt dich einfach mit."
Die Toten Hosen - Alles wird vorüber gehen
"Ich erinner mich gern an diese Zeit,
eine Zeit, die man nie vergisst!
Doch ich muss mein Leben leben,
meinen Weg allein gehen!
Mach's gut, du schöne Zeit,
auf Wiedersehen!"
Die Böhsen Onkelz - Erinnerung
"Alkohol macht Kinder froh
und Erwachsene ebenso!"
Die Toten Hosen - Alkohol
"Und jetzt liegst du hier und starrst die Decke an.
Deine Frau liegt neben dir und die Kinder nebenan.
Und du fragst dich, ob es so nun immer bleibt,
wird es nichts mehr anderes geben, als die Schleife in der Zeit?"
Dritte Wahl - Und jetzt?
"Zeig mir den Weg,
wenn du wirklich alles weißt,
zeig mir den Weg!"
Böhse Onkelz - Zeig mir den Weg
"Liebe gute alte Zeit, bleib ein bisschen stehn!
Ruh' dich aus für eine Weile, denn es ist grad so schön!
Lass uns hier und heute bleiben, halt die Uhren alle an!
Diesen Augenblick woll'n wir die nächsten hundert Jahre lang!"
Dritte Wahl - Liebe, gute alte Zeit
"Ich trinke auf:
Auf gute Freunde, verlorene Liebe!
Auf alte Götter und auf neue Ziele!
Auf den ganz normalen Wahnsinn,
auf das was einmal war.
Darauf, dass alles endet!
Und auf ein neues Jahr..."
Böhse Onkelz - Auf gute Freunde
Bin ich danach wirklich so weit von euch entfernt?
Ich liebe euch.
MfG das das-Leben-ist-nunmal-niemals-einfach shitzon