Zum Inhalt der Seite




AnimagiC - Bekehrung eines Zivilisten AnimagiC 2012, Animagic, Cosplay

Autor:  Nichirin
Irgendwie hat mein Mitteilungsdrang gesiegt und mich dazu genötig, hier was zu schreiben :-D
 
Also zuerst einmal grösster Kritikpunkt: Wieso bitteschön demonstrieren Square Enix Quantum Conundrum auf dem PC? Ich meine, eine so geile Erfindung wie die Zeitlupendimension gehört sofort auf den Real-Markt! Die Zeit verging in meinen 5 Tagen Bonn einfach viel zu schnell...
 
Aber der Reihe nach...
 


Da wir (NatsuKita, Jellywish und ich) eine lange Anreise aus der Schweiz hatten, machten wir uns bereits am Donnerstag auf die Socken. Die DB hielt sich auch schön brav an den Fahrplan und so konnten wir die kurze Umsteigezeit in Köln noch dazu benutzen, kurz den Dom zu besuchen. Das muss sich recht komisch angesehen haben: drei Touris mit grossen Rollkoffern - und eine davon mit einem 1.60m langes Gewehr bewaffnet – bahnen sich den Weg zum Kölner Dom xD Na zum Glück hat uns niemand aufgehalten. Immerhin sind wir mit dem Material nicht ins Interieur, sondern haben’s schön brav deponiert.
Als die S-Bahn ankam, stiegen wir dann am Ende bei der 1. Klasse ein, weil so viele bei der 2. anstanden. Der Plan war, danach zur 2. Klasse zu laufen... es blieb beim Plan. Wir waren in der Mitte des 1. Klasse Waggons, da kam uns der Zugbegleiter entgegen und hat uns in ein Abteil der 1. Klasse verwiesen – es sei in der 2. Klasse total überfüllt und es gebe keine Chance, wie wir da reinkämen. Dankbar nahmen wir das Angebot an und fuhren den Rest bis Bonn mit der 1. Klasse... Danke DB! :-D



Angekommen in Bonn gesellte sich dann unser vierte im Bunde, -Ichi-, zu uns.
In der Unterkunft mussten wir der Managerin noch zeigen, wie sie das WLAN aktiviert und für uns freigibt :-D



Am Freitag Morgen ging’s dann zum Gelände der AnimagiC, wo wir uns dann wie viele andere mal an der falschen Schlange anstellten. Glücklicherweise wiesen uns dann einige darauf hin, dass jene mit einem Abholschein an der kleineren der Schlangen anstehen.


360° View der Schlange by SpirosK (spirosk-photography.deviantart.com)
 
Wenn die Veranstalter die Kassen das nächste Mal wieder so platzieren wollen, sollte definitiv an eine Beschilderung der Warteschlangen gedacht werden.
Waren alle drei Seiten des Kassenzelts bedient? Wenn es nur die Front und die rechte Seite war, könnte man darüber nachdenken, das Zelt um 45° abzudrehen, dann sind den Schlangen die zwei Seiten etwa gleich zugewandt.
Da meine Begleiter sich bereits in ein Cosplay geworfen hatten, genossen wir die Sonnenstrahlen, die sich uns boten, auf dem Congelände und drehten ein paar Runden.
Ich muss sagen, dass mich der Zaun nicht sonderlich gestört hat. Ich weiss halt auch nicht, wie es früher war, weil es meine erste Magic war.
Nur soviel dazu: Bei unser Hauscon, der JapAniManga Night in Winterthur hatten wir vor zwei Jahren ein neues Gelände bezogen und den Eintritt zuerst beim Eingang ins Gebäude gelegt. Schlechter Plan! Zu keiner Zeit konnte man, ohne die Ellbogen zu benutzen, rein oder raus. Ständig war eine Warteschlange. Dieses Jahr haben wir den Aussenbereich auch eingezäunt und die Kassen (auch mehr, weil mehr Platz vorhanden) ebenfalls aussen angesiedelt. Resultat: kürzere Wartezeiten bei Ersteintritt, Leute mit einem Ticket kommen gut rein und raus. Beim Eingang ins Gebäude musste man seltenst warten.



Nach einem kurzen Abstecher rein in den Rhein mit Fotoshooting war es dann bald soweit, dass das Gebäude offen stand und wir einen Blick in die Beethovenhalle warfen. Unsere Cosplayer waren aber zu Fotohungrig, um lange drin zu bleiben. Rasch den Überblick gewinnen und wieder raus xD
 

Leider wurde das Wetter mit der Zeit unbeständig und trieb uns immer wieder ins Trockene. So war das wichtigste Gadget des Wochenends das hier:
 

 
Am Abend gingen wir die Eröffnungsveranstaltung schauen, um uns rechtzeitig für’s Kalafina-Konzert einen Platz zu ergattern. Ich glaub, ich sollte mir einmal Angel Beats! zu Gemüte führen. Wenn die AnimaniA Awards ein aussagekräftiger Indikator für den Unterhaltungswert eines Anime sind, muss die Serie es seeehr wert sein :-)
 
A propos Unterhaltungswert… Das Kalafina-Konzert im Anschluss hat für mich definitiv zu einem der Höhepunkte gezählt. Wir waren dabei auf der linken Empore ziemlich weit vorne. Ich habe in den Foren einiges Negatives zum Sound im Hauptsaal während dem Konzert gelesen, kann es aber von jenem Standpunkt nicht nachvollziehen. Es ist gut möglich, dass wir nicht mehr ganz im Hauptbeschallungsbereich des Line-Arrays waren, bei uns war die Lautstärke jedenfalls recht angemessen. Wäre ich nicht Tontechniker und würde jeder Form von lauter Musik aus dem Weg gehen, hätte ich nicht einmal meine Gehörschütze montiert.
Dazu übrigens ein bisschen Werbung für diese Kleinen hier. Für mich lässt sich der Nutzen, auch wenn ich nicht allzu oft lauten Beschallungen ausgesetzt bin, nicht in Gold aufwiegen. Ist die Musik zu laut, keine Lust auf den dumpfen und zu leisen Klang gelber Standard-Ohropax? Ich empfehle Elacin absolut jedem, dem sich obige Frage ab und zu stellt. Es wird alles nur ein bisschen leiser, aber Klangänderungen gibt es nur minimalst.
Was das Musikalische von Kalafina angeht, finde ich ihre Musik sehr spannend und sie haben mit ihrem einmaligen Stil definitiv ein Markenzeichen, das ihnen so schnell niemand kopiert. Auf die Dauer stellt sich aber bei mir die Frage, wie sie ihre Musik interessant halten können. Wenn sie schon gut singen können (mein Respekt jedem, der auf einer lauten Bühne zu 90% die Intonation halten kann), wäre ich auch auf ein paar Abstecher abseits der Quint- und Quartparallelen gespannt.
 
Das Gewitter bei der Rückfahrt hätte nicht sein müssen… Trotz Regenschirm blieben auch die Unterhosen nicht trocken. Shit happens, immerhin ist uns der Himmel nicht auf den Kopf gefallen.
 

Für den Samstag hatten wir uns vorgenommen, etwas auszuschlafen. Ich kann deshalb immer noch nicht verstehen, weshalb der Wecker von NatsuKita bereits um 9 Uhr geklingelt hat. oO Was kann man an ausschlafen falsch verstehen? xD Nachdem mich meine Mitbewohner aus dem Bett gequält haben, gings dann wieder vorwärts nach Bonn – unsere Unterkunft war übrigens in Alfter (richtig geschrieben? Check! ^^).
 
Ein kurzes Wort zu den Ticketautomaten der Bonner Verkehrsbetriebe. Wessen Idee war es, diesen eckigen Geldfressern in den S-Bahnen keinen Notenleser zu verpassen?! Der Verantwortliche ging wohl davon aus, dass man ständig mehr als 5 Euro Münz mit sich trägt -.- Also echt… So passierte es nicht nur einmal, dass wir von Alfter aus schwarz fahren mussten – in Bonn am Bahnhof nehmen die Automaten ja Noten. Und dass man an der Station sich raussuchen muss, welches Ticket man in der Bahn lösen muss, ist auch nicht gerade schlau gelöst. In der Bahn selbst gibt’s keine Möglichkeit mehr, dies nachzuschauen, nur zu beten, dass man das richtige Ticket gelöst hat oder kein Kontrolleur kommt. Nicht sehr Auswärtigen-Freundlich.

 

Der Tag war geprägt von rumhängen mit unseren Cosplayern. Als ich dann genug vom Rumstehen hatte, verabschiedete ich mich und tobte mich am Square Enix Stand bei einer ausgedehnten Runde Quantum Conundrum aus. Das Spiel ist sehr kurzweilig und der Schwierigkeitsgrad steigt genau richtig an. Die Entwickler haben sich Mühe gegeben, dass der Spieler bei jedem Rätsel nur einen neuen Trick auf einmal lernen muss. So bin ich bis jetzt selten in einem Level hängen geblieben. Von mir auf jeden Fall eine Empfehlung!
 
Den Spruch des Tages lieferte uns jemand, der uns auf dem Weg zu einem Shooting begegnete: „Kann ich n’Cosplay von euch haben?“ ^^‘ Ein was? Wohl eher ein Foto, was die Kamera in der Hand des anderen schliessen liess.



Beim Shooting mit -Ichi- entstand dann unter anderem dieses Bild:


Der Abend fand mit einem Besuch beim Pizza-Hut seinen Abschluss. Schade, dass die Kette bei uns in der Schweiz Konkurs gegangen ist. Danke NatsuKita, -Ichi-, Jellywish, Yumee und Yamane für die coole Fressete ;-).
 




Sonntag – Cosplaytag
Okay, ich nehm alles zurück, wie ich das Cosplayerleben als langweilig dargestellt hab!
Das war der mit Abstand coolste Tag seit langem! Ich hatte ja seit langem den Wunsch, mich wieder einmal in ein Cosplay zu werfen und hatte nur diesen einen Charakter im Auge: Kamina aus Gurren Lagann. Dank JeanneChan, die mir das Cos genäht hat, wurde es nun endlich Wirklichkeit. JeanneChan cosste dabei die Yoko.



Gleich zu Beginn, als wir zur Magic kamen, trafen wir uns mit Atsusa, die meinen kleinen Bruder Simon cosste. Es war einfach eine awesome Cosplay-Gruppe, es hat mega Spass gemacht und weil Atsusa total in ihrem Play-Element war, konnte ich auch super den Kamina raushängen :-D
 
Beste Szene des Tages:
Gleich zu Beginn mussten wir noch rasch beim Sanitäts-Zelt vorbei, wo ich die Sanis lieb darum fragte, ob sie vielleicht meine Arme verbinden würden, denn da fehlten mir noch die Bandagen. Tja, was dann folgte, hätte ein Video verdient, wenn jemand auf die Idee gekommen wäre, es zu filmen :-)
Die Sanis schleppten mich kurzerhand ins Zelt, wo mich der Chef schelmisch anguckte und mich darum bat, unter Schmerzen zu schreien. Von Draussen hörte ich nur noch, wie Atsusa laut um sich schrie und um Kamina bangte.
 
  • „Skalpell! Tupfer! Los mach schon!“
  • „Das müssen wir amputieren…“
  • „Säge!“
  • „Hast du noch 3 Liter Blut auf Lager?“
Als die Operation dann durch war, bat mich ein Sani um meinen Mantel und brachte ihn meinem Brüderchen: „Er wollte, dass du das hier behältst“
Simons Klagen war glaub ich recht weit zu hören ^^
 
Spontanes Sani-CosPlay ftw!
 
Den Rest verbrachten wir wieder auf dem Aussengelände der AnimagiC und dem Rheinufer. Aber ganz allgemein ging es recht langsam vorwärts, weil wir manchmal keine fünf Meter weit kamen, bevor nicht jemand wieder ein Foto wollte.

Lieblingsfoto:


Jetzt kann ich sagen, dass ich Cosplayer etwas besser verstehe ;-)
Als mitgeschleppter Zivilist fand ich es die letzten paar Cons bisweilen recht langweilig, ständig hingen meine Cosplayer-Kollegen rum. Vielleicht nutzen wir als Cosplayer vielleicht einfach unbewusst eine Zeitrafferdimension, denn die Zeit vergeht einfach unglaublich schnell.
Und dass man immer und immer wieder seine Tour macht, hängt doch klar damit zusammen, dass man hofft, dadurch die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, abgelichtet und bewundert zu werden.
Und wieso tun wir Cosplayer uns eigentlich all den Stress, Frust und die Mühen an?
„Um uns an den Bildern zu ergötzen“, „und wegen dem tollen Gefühl, wenn man’s endlich wieder ausziehen kann“ -Ichi-, NatsuKita
 
Der einzige Programmpunkt, den wir an diesem Tag mitbekommen haben, war der DCM Vorentscheid. Ich habe dem bisher noch nicht viel Beachtung geschenkt und erst ein Video eines vorangegangenen Events gesehen. Es scheint mir aber doch, dass der Entscheid, die Veranstaltung auf der Aussenbühne zu platzieren, noch einmal überdacht werden sollte. Der Nebenlärm und das Umfeld allgemein ist nicht für Auftritte dieser Art geeignet. Ich fände es respektvoll, das Event in Zukunft in der Halle durchführen zu lassen.
Was die Auftritte angeht, hat es mich bis auf einen Auftritt nicht wirklich überzeugt. Für mich kommt es ab einer gewissen Qualität des Kostüms hauptsächlich auf die Performance auf der Bühne an.  Möglicherweise sehen das viele Leute anders, aber falls jemand eine Tanzshow macht oder singt, muss es aus meiner Sicht einfach perfekt sein. Ansonsten hat der Auftritt keine Chance gegen Comedy, vor allem wenn diese Cosplayer noch dafür sorgen, dass auch Leute, die den Anime / Manga nicht kennen, die Witze verstehen.
 
Für drei Tage regieren die Cosplayer in den Strassen Bonns, aber kaum ist die Con zu Ende, ist man wieder the stranger in the streets, schon erstaunlich!
 
Die Rückreise am Montag verlief ereignislos. Die DB hat mal wieder gute Arbeit geleistet.



Fazit:
Für mich war’s eine schöne, kurzweilige erste AnimagiC und vermutlich nicht die Letzte.
Und wenn man als Cosplayer eine tolle Gruppe hat, geht die Zeit SEHR schnell vorbei und für Spass ist auch gesorgt, wenn man sich In-Character verhalten kann :-D
 
Eine Con ist so spannend und unterhaltsam, wie man sie sich gestaltet!