Skurril...
Autor: Plan-B
Manchmal fällt es mir schwer zu glauben, dass die Personen denen ich im Traum begegne, nur ein Produkt meines Vorstellungsvermögen sind.
Dabei ist es ganz normal für unseren Verstand, mehrere Persönlichkeiten zu entwickeln um dadurch fremde Menschen zu "virtualisieren"...
Ist nur seltsam, wenn man dann plötzlich mit diesen fiktiven Personen interagieren kann und sie einen Antworten geben die man nicht erwartet hätte. Das ist wohl so nicht gedacht gewesen....
Da ich mittlerweile nicht mehr an die Existenz einer Seele glaube (zumindest nicht im spirituellem Sinne) stellt sich mir zudem die Frage: Ist Unser Vorstellungsvermögen Teil unseres Selbst, oder ist unsere eigene Persönlichkeit nur Teil unseres Vorstellungsvermögen? Also nur eine Dieser Vielen fiktiven Personen.
Dann wäre sie theoretisch austauschbar und in der Tat gibt es ja Menschen mit multiplen Persönlichkeiten.
Im Prinzip wird unser Körper ja bereits von zwei Personen Beherrscht. Dem Bewusstsein (dem Ich) und dem Unterbewwusstsein.
Das Unterbewusstsein ist so ein bisschen wie Gott. Es antwortet uns nicht wenn wir ihm Fragen stellen und es verrät uns auch nicht viel, warum wir hier sind und was wir machen sollen. Aber wir wissen, dass es da ist und uns beeinflusst.
Das ist zumindest nur die Logische Konsequenz daraus, dass wir im Grunde rein gar nichts über uns Selbst wissen. Wir wissen nicht, wie wir funktionieren, woraus wir gemacht sind und was aus uns wird, wenn wir mal nicht mehr sind. Wir sind wie der Pilot einer Maschine, der keine Ahnung hat, wie das Ding sich bewegt. Wir geben nur die Richtung an. und dahin bewegt es sich dann...
Ansprechender finde ich die Theorie mit der Persönlichkeit. Wenn meine Persönlichkeit Produkt meines Vorstellungsvermögens ist, dann finde ich folgende Situation interessant:
Ich verhalte mich in einer Situation anders, als ich es von mir erwarten würde, und zwar absichtlich (z.B. lache ich jemanden nicht aus, der gerade hingefallen ist, obwohl ich eigentlich gerne so etwas mache). Dann verändere ich doch die fiktive Persönlichkeit, die mein Vorstellungsvermögen mir als "ich" vorgaukelt, zu einer anderen Persönlichkeit, die dem Vorstellungsvermögen der ersten Persönlichkeit entspringen müsste. Immerhin halte ich die erste Persönlichkeit ja zu jedem Zeitpunkt für die "echte". Verrückt. War das halbverständlich?
Den, dass du nicht sicher sein kannst, wer die "Echte" Persönlichkeit ist? Oder dass eine Persönlichkeit aus einer Anderen Entspringt? Falls ich das überhaupt so richtig verstanden habe...
Ich verhalte mich nun in einer gegebenen Situation wissentlich anders, als ich es sonst von mir selbst erwarten würde: Ich generiere also eine "falsche", abgewandelte Persönlichkeit.
Da wir aber vorausgesetzt haben, dass auch meine primäre Persönlichkeit nur ein Konstrukt ist, konstruiert das Konstrukt also ein weiteres.
Das finde ich interessant. Könnte durchaus etwas dran sein.
Aber an deiner Stelle würde ich mir sehr Sorgen machen, wenn meine Persönlichkeit derart flüchtig wäre.
Mein Ansatz ist eher, das die eigene "echte" Persönlichkeit nie auf gar keinen Fall wechselt, außer ebend bei Jemandem, der eine krankhafte Persönlichkeitsstörung hat. Denn Das wäre ja fatal.
Vielmehr besteht der Zeck des Anlegens dieser fiktiven Personen (Schubladen-Denken) darin, sich mehrere Ansichten anzueignen um im Ernstfall die bestmögliche Entscheidung zu treffen. "Was würde Batman jetzt an meiner Stelle tun?"
oder Einfach um sich in die Situation eines Anderen Menschen besser hinein zu fühlen.