Shinji170981: Katze hier, Katze da.

Naja, was soll ich sagen, ich bin mittlerweile seit 2001 im Anime Fandom aktiv und es ist irgendwie nicht mehr das Gleiche.

Grüppchen Bildung, Elite Cosplayer und Anime Fans die nur noch einen Anime kennen und alles andere als Mist bezeichnen, sind leider mittlerweile sehr verbreitet im Fandom,was ich sehr schade finde. Mir fehlt irgendwie dieser Zusammmenhalt, der mir vor 15 Jahren den EInstieg ins Fandom so gefallen hat.

Klar, es gibt immer noch genug Leute, die das auch nach wie vor so praktizieren, aber je älter man wird, desto schwieriger ist es irgendwie bei den jungen Leuten rein zu passen. Immerhin werde ich mittlerweile 35 und im Vergleich zum Altersdurchschnitt des Fandoms bin ich mittlerweile schon 10 Jahre drüber.

Ich bin auch weiterhin noch aktiv und gehe auf Cons, welche mir gefallen, aber ich bin auch im Gegenzug immer mehr und mehr über die Jahre etwas abgedriftet und hab letztes Jahr den Schritt ins Furry Fandom vollzogen.

Persönlcih war ich mir etwas unsicher, aber nach mittlerweile fast einem Jahr muss ich sagen, das die Bedenken unbegründet waren.

Ich habe dort sehr viele tolerante Menschen gefunden und auch mit dem Suiten meine große Leidenschaft entdeckt.

Nach meinem Nervenzusammenbruch vor 3 Jahren war ich doch etwas am Boden zerstört und hatte so ziemlcih an fast allem die Lust verloren und Fan Aktivitäten doch stark zurück gefahren. Das lag damals nicht nur an den Medikamenten, sondern auch in gewisser Weise an mir selbst, weil ich irgendwie ein Ziel im Leben vermisst habe.

Vorher war es die Arbeit und Freunde, aber nachdem die Arbeit mir damals einen fiesen Schlag verpasst hat, habe ich auch ein wenig an allem gezweifelt.

Klar, ich hab mich nach wie vor mit Freunden getroffen, einen neuen Job gefunden für den ich auch wieder umgezogen bin, aber irgendwie war es nicht das Gleiche.

Die Arbeit hat mich einfah nicht mehr so erfüllt,wie sie es die ganzen Jahre getan hat und in meinem Privatleben hat mir auch einfach was gefehlt.

Diese unbekannte Leere habe ich fast 2 Jahre mit mir herumgetragen und ich wollte niemanden damit belästigen.

Dann, letztes Jahr auf der Frankfurter Buchmesse ist mir eine Fursuiterin begegnet und ich weiß nicht was es war, aber diese Bereitschaft zur kompromisslosen Umarmung ohne große Worte war irgendwie so ein Gewitter in einem großen dunklen Raum und alles war auf einmal hell erleuchtet.

Jeder der mich kennt, weiß das ich auf den Conventions immer meine Katzenöhrchen dabei hab und daher war da schon immer eine gewisse Affinität vorhanden, aber das war wirklich der Moment, wo ich mir irgendwo selber die Frage gestellt habe, "Warum erst jetzt?"

Relativ simpel und irgendwie doch erdrückend zugleich. Als ich 2006 das erste mal Deutschland verlassen habe und dann 2007 nach Irland gezogen bin, habe ich dort im Anime Fandom sehr schnell Freunde gefunden. Das war für mich eine unheimliche Freude, aber auf Grund der vielen Vorurteile gegenüber dem Furry Fandom waren die Leute in Irland nicht sehr offen für meine Katzenöhrchen. Da kamen Kommentare wie "Ew, fuckin furry." oder "Yiff in hell."

Da ich relativ froh war, überhaupt Freunde außerhalb der Arbeit zu haben, habe ich das Ganze hinten angestellt. Die Öhrchen waren mit der Zeit toleriert, aber es hat trotzdem irgendwas zu der Zeit gefehlt und ich habe es eben nie weiter verfolgt.

Mittlerweile stehe ich offen dazu, das ich das gefunden habe, was mir die ganzen Jahre gefehlt hat, ohne das ich mir dessen wirklich bewusst war.

Lange Rede, kurzer Sinn. Ich bin ein Furry und darauf bin ich mittlerweile sehr stolz.

Das wird mich auch nicht wirklich verändern. Ich bin immer noch der gleiche Chaot wie vorher, ich schaue immer noch Animes, ich mag immer noch Katzen und ich gehe immer noch auf Conventions wenn ich Zeit/Geld dafür habe.

Wer jetzt nicht weiß was er davon halten soll, fragt mich einfach. Der Großteil der Infos im Netz über Furries ist Bullshit und kommt von irgendwelchen Hatern, also bevor ihr mich nach diesem Posting verurteilen wollt, fragt mich einfach.;)

In diesem Sinne,

Shinji

Nach einem kurzen Zwischenstop von gerade einmal 8 Monaten, bin ich ab dem 19.Oktober wieder in Deutschland.

Leider hat sich die Arbeitsstelle hier als Griff ins Klo erwiesen und keinerlei Verbesserungen mit sich gebracht.

Somit bleibt nur ein taktischer Rückzug nach Deutschland.

Für mich geht es dann erst mal wieder im Taunus. Um genauer zu sein, Limbach in der Nähe von Koblenz.

Kleines Update: Seit Anfang April wohne ich näher an Frankfurt. In Rüsselsheim.