Zitate: Zarte Künstlerseelen
Manche Dinge sind überflüssig zu erwähnen, gerade als Leser meines Blogs bemerkt man das allenthalben.
So ist es überflüssig zu betonen, dass ich die deutsche Übersetzung von Barks-Comics dem Original vorziehe. Natürlich hat die Übersetzerin das Original manchmal schon arg geändert (so schimpfen die Drillinge Dagobert im Deutschen wegen seiner Bosheit, während sie ihm im Original bewundern), aber dafür bekamen die Comics einen heimatlichen Charme und gelegentlich einen gewissen gebildeten Biss.
Beispiel gefällig? In einem Duck-Comic werden Schneeskulpturen gebaut, um einen Geldpreis zu gewinnen. Die Jury dabei ist der Bürgermeister, welcher überraschenderweise diesmal kein Schwein ist (politische Botschaft?). Im Original von Carl Barks lautet sein Kommentar zu einem abstrakten Werke wie folgt:
Das Gebilde aus Schnee hat keinen Namen, weshalb der Bürgermeister sich hinter vorgehaltener Hand wundert, was es überhaupt darstellen soll. Seine pseudointellektuellen Phrasen waren so allgemein gehalten, dass er alles damit hätte meinen können.
Übersetzerin Dr. Erika Fuchs hingegen versucht alles genau beim Namen zu nennen. Der Künstler hat einen Namen und eine Herkunft und sein Werk einen Titel: Spähender Faun.
Hier betont der Bürgermeister seine Farce noch. Das künsterlische Geplänkel wird zu einer Kunstform: Nur, wenn keiner versteht, was der Kritiker sagen möchte, ist seine Meinung angebracht. Es ist wie bei "Des Kaisers neue Kleider": Sobald jemand erwähnt, dass sein Text keinen Sinn ergibt, fällt seine wortgewandte Rede in sich zusammen wie ein Kartenhaus. Er hätte ebenso "die farbigen Tonarten, die vielen verschiedenen Stimmungen" loben können, und keiner hätte ihn Lügen schimpfen können. Solange ihn keiner versteht, hat er recht.
Hier die Rahmenhandlung:
Spoiler
Blöd nur: Donald hat parallel zu den Dreien denselben Plan und sabotiert so die Figur der Drei. Ein kleiner Kampf entsteht, an dessen Ende beide nicht gewinnen, dafür aber die Geschwister Brösel.
Ich habe bei der Duckumenta-Ausstellung in Hildesheim es mir nicht nehmen lassen, den letzten Dialog der Szene ins Gästebuch zu schreiben.