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Bildungswüste Deutschland Ernste Themen, Kommentar

Autor:  Menolly
Bildung in Deutschland ist ein Thema über das ich mich oft aufregen könnte... Ich komme aus einer Pädagogenfamilie und darum ist dieses Thema bei uns oft aktuell. Und jedes Mal, wenn die deutschen Politiker dieses Thema anschlagen, könnte ich die Wände hochgehen! Es ist einfach zu traurig...

Pisa und so mal außen vor gelassen, was mich am meisten stört am deutschen Bildungssystem ist diese "Dreifaltigkeit"! Hauptschule, Realschule und Gymnasium. Ich verstehe nicht, wofür diese Unterteilung gut sein soll! Gerade diese Aufteilung ist es, die unser Bildungssystem so unausgereift macht, finde ich. Warum so viele Leute ohne Arbeit und teilweise ohne Abschluss herumlaufen, geht schon darauf zurück.

Allein die Hauptschule sollte man komplett abschaffen! Diese Schule ist zu gar nichts gut. Sie sperrt die Schüler ein, lässt sie verdummen und grenzt sie sozial aus. Ein Hauptschulabschluss ist in der heutigen Zeit, wo man eine Berufsausbildung schon teilweise mit Abitur beginnt, kaum noch etwas wert. Da ist es in der Tat kein Wunder, dass gerade in der Hauptschule die sozialen Problemfälle gehäuft auftreten (um es mal milde auszudrücken). Klar, die Jugendlichen haben kaum eine Perspektive. Mit dem Abschluss haben sie auf dem hart umkämpften Ausbildungsmarkt kaum eine Chance. Darum ist es für sie gleich, ob sie diesen Abschluss schaffen, oder nicht. Bevor sie unmengen an Zeit in diese aussichslose und ziellose Beschäftigungstherapie investieren, treffen sie lieber Freunde und besaufen sich am Ufer irgendeines Flusses. Denn das ist immer noch leichter, als sich tagtäglich hilflos dem Leben stellen zu müssen. Und ich kann es ihnen auch nicht verübeln, denn ich würde in der Situation vermutlich das selbe tun.

Mal ehrlich, in der Hauptschule lernt man doch nicht! Meine Schwester wurde mal auf eine gesteckt, als wir hier hergezogen sind. In unserem Heimatland hat sie bereits Logarythmentabellen erstellt und mit Pi gerechnet, hier durfte sie in der neunten Klasse Schmetterlinge ausmalen. Schmetterlinge! Hallo? Und das nur, weil sie Migrantin ist und Migranten IMMER erst in eine Hauptschule gesteckt werden, wo sie dann erstmal festsitzen und sobald sie realisiert haben, wo sie sind, ist es schon zu spät. Meine Mutter hat damals schnell realisiert, was das bedeutet. Vielleicht, weil wir hier bereits Bekannte hatten, die uns von dem System hier erzählt haben. Jedenfalls hat meine Mutter alles in Bewegung gesetzt, hat Berge versetzt, um meine Schwester dort wieder rauszuholen und in ein Gymnasium zu versetzen, wo sie hingehört. Sie musste sich mit Direktoren und Politikern herumschlagen und auch an die Öffentlichkeit gehen, bis sie es schließlich geschafft hat. Und heute hat meine Schwester ein abgeschlossenes Lehramtsstudium und hofft, selber Teil dieses Bildungssystems zu werden, dass sie so sehr verabscheut und am liebsten ebenfalls ändern würde. Doch das ist als Migrant alles andere als leicht. (Habt ihr schon mal einen Migrantenlehrer gehabt? Bitte melden, wenn ja!)

Und so werden jedes Jahr aufs Neue kleine Kinder ins Abseits verfrachtet. Wer gibt der Politik das Recht, seinen Nachwuchs zu "sortieren"? Mit 12 Jahren kann man auf keinen Fall sagen, was man für einen Menschen vor sich hat und wie seine Zukunft aussehen soll. Dieses Kind ist doch nocht viel zu sehr von seinen Eltern geprägt! Und wenn die Eltern einen Hauptschulabschluss haben, wird das Kind auch nichts anderes wissen. Manche Eltern wollen gar nicht, dass ihre Kinder es besser haben! Viele Eltern sind auch gar nicht engagiert. Ein Kind allein kann in dieser Welt nichts erreichen. Hätte sich meine Mutter damals nicht so für meine Schwester eingesetzt, wäre sie nie dort, wo sie jetzt ist. Und mich graut's vor dieser Vorstellung...

Aber auch auf dem Gymnasium tummeln sich nicht nur "gute und vorbildliche" Menschen. Keineswegs. Es gibt auch dort Snobs, die sich für was Besseres halten, weil sie ja "an der Spitze der Bildungskette" stehen. Ungeachtet der Tatsache, dass sie sich vermutlich auch nur dank ihrer intelektuellen und engagierten Eltern in dieser Position befinden. In Deutschland ist es immer noch ausschlaggebend, wie du geboren bist. So wirst du dann auch enden. Es sei denn, man selbst ist bereit alles zu geben und hat Menschen um sich herum, die ebenfalls alles für einen tun. Nur dann kann man diese Grenzen überspringen. Es ist möglich, aber furchtbar schwer!

Ich finde es traurig, dass Hans Peter als reiches Einzelkind mehr Chancen hat, später ein erfolgreicher und angesehener Geschäftsmann zu werden, als Hassan, der als ältester von sechs Kindern und mit Eltern, die kein Deutsch können, sich durch das Leben schlägt...

Mein Vorschlag: All diese Schulformen abschaffen und nur eine Schule lassen. Klasse 1-10 (oder wahlweise mit Grundschule 1-6) mit Oberstufe 11-13 für jene, die später studieren wollen. Da gehen dann alle rauf und haben gleiche Chancen. Denn die, die heute in der Hauptschule stecken, sind keinesfalls dumm. Sie könnten mit den Realschülern mithalten, wenn sie sie als Mitschüler hätten und auch die Lehrer sich mehr um sie kümmern würden, aber wie soll man Lernen, ohne Förderung und ohne Ziel? Das muss man ihnen geben! Diese Menschen haben es keinesfalls verdient, abgestellt zu werden!

Danke fürs Lesen. Vermutlich interessiert es euch gar nicht, aber ich schreib mir sowas gerne von der Seele. ^^

Menolly
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Datum: 04.11.2008 13:54
Mich interessiert es sehr wohl, vor allem, weil wir selbst zu Hause darüber ständig diskutieren und so einen netten Fall als Nachbarn haben. Dieser Fall gehört allerdings zu folgender Gruppe: Tochter wiederholt gerade die dritte Klasse, kann nicht multiplizieren (oder wie die Mutter sagt: "Sie hat Problem mit dem MALEN!" Hallo?), kann nicht richtig schreiben und woher kommt es? Mutter ist in der achten oder neunten Klasse runter von der Schule, hat keinen Abschluss, lebt mit Tochter alleine, da sie von ihrem Mann geschieden ist - Sie sitzt den ganzen Tag zu Hause auf ihren Allerwertesten, beschäftigt sich aber nicht mit dem Kind!! Nein, stattdessen wird sie noch in den Hort gesteckt und in den Ferien zu Papa abgeschoben (was letztn Endes besser für die Tochter ist...">>)- und das nur weil Mutter keine Lust hat. Dazu kommt noch das Schöne: Warum sollte ich meinem Kind etwas LEHRREICHES zum Spielen kaufen? Nein, lieber Barbiepuppen und anderes sinnloses Zeug! Und dann schicken wir sie noch schön aufgebrezelt in die Kinderdisko, damit sie mit 13 Jahren ja schon selbst ein Kind an der Backe hat.... aber das sieht ja soooo süß aus.
So.. und woher kommt dieser Bildungsrückstand der Mutter? Von deren Eltern... ">>
Ein mehr als lebhaftes Beispiel. Am liebsten würde ich mir die Tochter greifen und der mal alles nach und nach beibringen, was sie in der dritten Klasse schon können müsste. Kein Kind ist dumm - es wird nur dumm gelassen.
Da es bei diesem Mädchen allerdings immer so weiter gehen wird, wissen wir, wo es landet: Hauptschule.

Thema: Schulenzusammenlegung.
Jaja... die Hauptschule. Die erlebe ich jeden Morgen vor meiner Haustür. Und ja, sie lernen nichts! Oder minimale Sachen. Sie gehen um 9 in die Schule, gehen um 12 schon wieder. Sie besitzen teilweise nicht einmal Lehrbücher und wiederholen immer nur das gleiche (besonders in Mathe halt sehr auffällig) - zum Beispiel: es wird immer wieder dasselbe Diktat geschrieben!! IMMER - ein ganzes Schuljahr lang!!
Oder aber wir unterrichten die Schüler in "Wie kehre ich Laub ordentlich zusammen?" Das sind dann die zukunftsbetreffenden Maßnahmen der Schule, damit die Schüler später einmal beim Deppen-Begrünungsamt arbeiten können. Wunderbar. ">>
--> Dies nun also zu der Hauptschule, die mir gegenüber liegt.

Wenn wir mal von der Schulteilung absehen, finden wir auch schon den nächsten Punkt, die nächste Lücke im System - der Lehrplan an sich. Wie kann es bitte sein, dass von Jahrgang zu Jahrgang andere Lektüren in Deutsch gelesen werden? Dass man sogar von Klasse zu Klasse unterschiedliche Lehrbücher hat?
Wie sieht das dann bitte bundesweit aus?
Die können sich Prüfungen wie Zentralabitur einfach mal sonst wo hinschieben, wenn sie nicht einmal bei den Grundlagen anfangen!
Der Rahmenplan ist sehr... offen. So dass jeder Lehrer sich bestimmte Früchte herauspicken kann.
Zum Schluss kommt dann so was raus wie: "Das haben wir nie behandelt!" Toll, danach fragt aber niemand, wenn es in die Prüfung geht. (Auch schöne Sache: Der Informatikunterricht an verschiedenen Schulen. Wie kann es sein, dass eine Schule mit C++ arbeitet und wir mit TURBO PASCAL(!) ?... )

Die Herren überlegen ja, ob man tatsächlich eine Art Einheitsschule machen sollte. Dabei vergessen sie nur wieder den wichtigen Teil: Wie man nämlich ALLEN Schülern hilft.
Momentan ist es ja wieder besonders im Vordergrund, dass die starken Schüler die schwächeren mitziehen sollen.
Ooooh... das kenn ich noch aus der Grundschule und da sag ich - nein danke! Das ist nicht meine Aufgabe als Schüler!
(Und nebenbei gesagt auch nicht immer die der Schule... ">>)
Eine Einheitsschule sollte für alle die gleichen Chancen schaffen und die Schüler auf ein halbwegs gleiches Level bringen.
Keine Aussonderung nach Niveau - der Schüler bleibt nur solange doof, wie er auch als solcher behandelt wird (Natürlich ist auch wieder die Eigeninitiative so eine Sache, die auch mal gerne am Elternhaus hängt). Und das ist wichtig...
Die Schüler verdummen! Und daran wird auch keine Einheitsschule etwas ändern, solange man an dem Bildungsplan selbst nicht feilt...
Sicher ist das ein Schritt auf dem Weg dorthin - allerdings: Warum fangen die hier (egal in welchem Gebiet) immer von hinten nach vorne an?! xDDDD"

Die Sache mit deiner Schwester finde ich schon echt hart. O__O"
Was ist denn das bitte für ein Blödsinn? ">>
Nur weil ich nicht aus Deutschland komme, bin ich nicht fähig ein Gymnasium zu besuchen?! ">>
Das ist wieder etwas, was mich aufregt - wenn sich immer alle so darüber beschweren, dass Migranten kein Deutsch können: dann sollen sie ihnen doch bitte Aufbau- bzw. Förderkurse zur Verfügung stellen! Bei den Schülern eben z.B. direkt an der Schule, auf welche sie gehen...
die Kinder dann auf eine Hauptschule zu schicken, nur weil deren Deutsch nicht perfekt ist, ist doch absoluter Humbug!
<sark> ... aber Moment mal! Dann dürften die ganzen Inder, die bei uns im MDC arbeiten, ja auch nicht dort sein, sondern müssten z.B. Laubkehren! Die können ja teilweise auch nur Englisch! Oh mein Gott!! </sark>
... Der Staat verbaut sich seine eigenen Fachkräfte! ">>

(Und das kommt dabei raus, wenn dieses Thema bei mir mal wieder angeschnitten wurde... ^^")


"Well 'x' means a kiss... It's a feminine expression of affection. But it could also be an evil stamp of hatred. Sure. It's where a fatal silver arrow hits! X marks the target spot..."
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Datum: 04.11.2008 14:17
Da geb ich dir vollkommen recht!

Wenn ich mich an meine Mittelschulzeit erinnere, fällt mir das auch auf, dass die Hauptschulklassen reichhaltig mit ausländischen Mitbürgern bevölkert waren...
Ich hätte es mir persönlich nich vorstellen können, in so einer Klasse zu sein (vor allem, wenn man bedenkt, dass ich es durch meine Faulheit fast geschafft hätte). Ich hab mich ja so schon immer im Unterricht gelangweil, aber in der Hauptschulklasse wäre ich gestorben vor Langeweile... Und die Einstellung der meisten Hauptschüler reißt einen echt mit runter...
Wenn ich da von meinem damaligen Freund gehört hab, was die da so gemacht ham... Kam ich mir vor, als wäre ich auf´m Gymi und der nur Realschule!
Und vor allem, wenn ich da an die Abschlussprüfung denke... Die Aufgaben, die der hatte, waren voll für´n Arsch! Arbeitsblatt wo man die S-Laute richtig einsetzen musste... Um hier nur ma eines zu nennen!

Ich würde die Art der Schule, wie sie in Japan is, auch bevorzugen.

Was ich allerdings etwas ungerecht finde:
Ich mache momentan eine Ausbilung zur Hauswirtschafterin. Wenn man die 3 Jahre beendet hat und einen Notendurchschnitt von 3,0 hat(vorher war´s 2,4 aber nun ham se das runtergesetzt) bekommt man als Hauptschüler seinen Realschulabschluss anerkannt.
Da ich diesen nun besitze, war ich ma so dreist und hab gefragt, ob ich mein Abitur bekomme, wenn ich einen Durchschnitt von 1,0 hab. "Das können wir nicht machen."
Ich hab mich da ganz ehrlich gefragt, wem noch ein Schulabschluss interessiert, wenn man seine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hat??? ES INTERESSIERT KEIN SCHWEIN MEHR!

Ich muss aber ma ganz ehrlich sagen, dass ich es nicht verstehe, dass man keine Ausbildung machen kann, wenn man keinen Schulabschluss hat. Denn immerhin muss man mindestens 9 Jahre die Schule besucht haben. Das müsste doch auch reichen, wenn man durch einen guten Durchschnitt am Ausbildungsende ´n Realschulabschluss anerkannt bekommt... o_O
Datum: 04.11.2008 14:29
Ich bin begeistert ^^
Endlich mal jemand, der die Probleme auf den Tisch wirft und die anderen gucken lässt, wie es in der Realität aussieht!
Ich bin vollkommen deiner Meinung! Besser hätte ich es selbst nicht ausdrücken können!
Eine Freundin von mir stammt aus einer sozial benachteiligten Gegend und ihr Berufswunsch ist Erzieherin (sie ist momentan mit mir in der Oberstufe und somit im 2. Jahr der Ausbildung).
Bereits bei der Berufsberatung in der Hauptschule wurde ihr gesagt, dass sie diesen Berufswunsch in die Tonne kloppen kann, weil sie aus einer sozial benachteiligten Schicht kommt!
Nur allein DAS zählt! Die bedenken noch nichtmal dabei, dass meine Freundin eine der BESTEN aus der Klasse ist!
Moah das regt mich wieder auf -.-
Und ja - ich hatte bisher nur einen Migrantenlehrer.. Herr Milliz... und den konnte man in die Tonne kloppen -.-
Schreibt das französische "Adieu" "Adjö" -.-
Oder sonst irgend nen Schwachsinn..
Gott sei Dank unterrichtet er nicht mehr...
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Datum: 04.11.2008 14:32
migrantenlehrer? wohl kaum. höchstens mal native speaker als lehrer, die in auslandssemester eingelegt haben. ich hatte zum beispiel einen spanischlehrer aus spanien.
das war's aber auch schon.
ich will mich hier gar nicht lange über irgendwelche bildungssysteme aufregen,das nähme nämlich wieder mal kein ende.
ich hab abitur und trotzdem keine aussicht auf einen studienplatz, den ich will. wie soll denn da jemand mit hauptschulabschluss auch nur annähernd in der lage sein, sich seine lebensträume zu erfüllen??
Capitalism stole my Virginity
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Datum: 04.11.2008 15:03
Ich habe und hatte Migrantenlehrer, sowohl auf dem Gymnasium als jetzt auf der Berufsschule.
Meine Englischlehrerin ist Russin, meine frühere Musiklehrerin Polin und ich hab da noch mehr Beispiele... Hey, und das, obwohl ich aus dem Osten komme B)

Dennoch weiß ich, dass es eher die Ausnahme ist.

Ich finde das Bildungssystem AN SICH nicht so schlecht, die Idee zumindest. Dennoch finde ich, dass die Umsetzung mangelhaft ist, auch weil die Politiker viel zu wenig Geld in die Bildung investieren.

Es gibt ja auch die Gesamtschule, die man wählen kann.

Die Politiker haben andererseits auch keinen Einfluss darauf, dass die Eltern sich nicht um ihre Kinder kümmern. Meine Schwägerin kümmert sich auch einen scheiß darum... Mein Neffe bspw. hat einen Sonderschulabschluss gemacht und will unbedingt einen Haupt-, noch lieber einen Realschulabschluss machen, aber weil er noch keine 18 ist, kann er sich nicht anmelden und meine Schwägerin macht es nicht...
Manche Eltern sind einfach nur bescheuert.
Love is hard and beautiful
Love is fun and sad
If you´ll find the real love
You´ll lose it - I know...

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Datum: 04.11.2008 15:38
Ich finde es gut das sich mal jemand anders mit dem Thema auseinandersetzt ausser den Politikern die schon seit Anno Tufzig keinen Fuß mehr in eine Schule oder eine andere Bildungeinrichtung gesetzt haben.

Was ich an der ganzen Sache aber besonders schlimm finde ist das sich soviele Verantwortliche immer noch gegen "neue" (bzw. alte - oder "Ostdeutsche") Innovationen sperren.
Bestes Beispiel ist hier wohl "Ganztagsschule" oder "Schulspeisung".

Ich wohne und lebe mittlerweile ja in München und war ganz schockiert als ich erfahren habe wie komplizert das ganze System hier ist. Als ich damals noch zur Schule gegangen bin (in Sachsen-Anhalt - das ist im Osten) war es ganz normal das ich einmal am Tag was warmes zu essen bekommen habe, wenn ich wollte, und das ich den ganzen Tag - und damit meine ich den ganzen Tag (8 - 16 Uhr) - in der Schule war. Ich bin nämlich auf eine "Ganztagsschule" gegangen.
Vormittags der generelle Unterricht, Mittagspause, Nachmittags Hausaufgabenstunden oder Extrakurse.
Bei uns gab es sowas wie "Hauptschule" nicht. Wir waren eine Schule und den Unterricht hatten alle zusammen. Ausser die Kernfächer. Da wurden wir in A- und B-Kurse unterteilt. A-Kurse für die Leistungsstärkeren (bis Notendurchschnitt 3,0), B-Kurse für die Leistungsschwächeren (alles ab Notendurchschnitt 3,1).

Aber deswegen war der Stoff in den B-Kursen nicht etwa anspruchslos. Die wurden genauso rangenommen wie die A-Kurs-Schüler. Einige haben sich sogar in die A-Kurse gearbeitet.
Aber ich denke immer noch das vieles auch von den Lehrern ausgeht. Wenn du vor dir jemanden stehen hast dem die Unlust aus allen Poren stöhmt, hast du selber keine Lust mehr was zu machen. Unsere Lehrer waren sehr motiviert gewesen. ich denke das war schon ne ganze Menge wert.

So, das war mein Statemant zu dem Thema.
Mit einem Loch im Brett vorm Kopf, sieht die Welt gleich ganz anders aus.

Guckt doch auch mal hier vorbei ^^
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Datum: 04.11.2008 16:38
Ich schreib mir auch gern derartiges von der Seele, versteh dich da voll und ganz!

Mich nervt dieses Schulsystem auch maßlos könnte ich mich aufregen.
Ich arbeite im Heim und soll ner 3. Klässlerin bei den Hausaufgaben helfen! Ich geh die WÄNDE hoch, ich sags dir! Das gibt es nicht! Wie die versuchen Kindern Mathe beizubringen is ne Schande! Und das man in der 3. Klasse noch mit Bleistift schreibt, sowieso!
Aber gut... Ich jedenfalls würde mein Kind NIE freiwillig in eine derartige Schule schicken, deren System von hinten bis vorne FALSCH ist!
Vater Staat finanziert lieber Düsenflieger statt Schulbücher, Lehrkräfte, Ausbildung und sonstige Schulutensilien. Lieber schließen wir n paar mehr Schulen...
Und ich muss bei der Gelegenheit nicht noch sagen, was ich von der Ausbildung der Leerkräfte halte?
Ach, der "Schreibfehler" im letzten Satz ist keiner, den die meisten sind Leer...
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Datum: 04.11.2008 16:49
Ich finde es zusätzlich aber auch richtig schlimm, dass (wie ich gehört habe) Lehrer auf Hauptschulen mehr als zwei Fächer unterrichten. Das ist dann so wie in der Grundschule, wo einem der Klassenlehrer sowohl Deutsch, als auch Bio, Kunst, Erdkunde und Mathe beibringt. So war das bei mir wirklich auf der Grundschule. Und letztens sehe ich dann einen Hauptschullehrer im Fernsehen, der tatsächlich mehrere Fächer unterricht. Da geht dann doch auch die Qualität verloren! An meinem Gymnasium (und ich denke, an fast allen anderen auch) hat ein Lehrer zwei Fächer, damit er in beiden gut unterrichten kann. Wenn man allerdings einmal quer durch die Unterrichtsfächer lehrt, geht meiner Meinung die Qualität flöten.
Deswegen stimme ich dir zu. Lieber eine einheitliche Oberschule. Oder meinetwegen auch das System Grundschule - Mittelschule - Oberschule bzw. Stufe. Wenn man dann qualifizierte Lehrer auch noch einstellen würde, müsste es doch endlich mal klappen!
A-Chan (`w´)v
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Datum: 04.11.2008 17:43
Ich finde es ja schon manchma schlimm, dass man nur, weil man in bestimmten Gegenden wohnt, nich irgendeinen Job bekommt... Wohnst ´de im Getto, weil de Geld lieber für andere Dinge ausgibst als für die Miete, dann biste auch gleich Getto und die Leute ham schon ´nen schlechten Eindruck von dir obwohl die dich noch gar nich richtig kennen und das halt nur, weil ´se deine Adresse in der Bewerbung gesehn ham... >.>
Da könnt ich ausrasten bei sowas!
Aber die werten Herrn und Damen von der Politik interessiert sowas überhaupt nich. Hauptsache die ham ihre Arbeit und bekomm immer ihr Geld...
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Datum: 04.11.2008 18:00
Ich komme von der Hauptschule... nur so vorweg.

Das Schulsystem in Deutschland ist seltsam. Und für die Kinder, speziell die, die Haupt und inzwischen ja auch Realschule besuchen, sind Zukunftsaussichten vermindert.

Aber es ist doch nicht nur das, auch die Bundesländer unterscheiden sich in der Art der Schulart. Wärend anderswo nach der 6. Grundschulklasse entschieden wird, auf welche neue Schulart man geht, so findet die Entscheidung hier z.B. schon nach dem 4. Schuljahr statt.

Es ist nunmal so, dass gewisse Menschen langsamer lernen, als andere. Und genauso gibt es andere, die schnell lernen und begreifen. Aber das ist nicht immer eine Grundsatzfrage, sondern auch eine Frage des Faches... jemand der in Deutsch vielleicht nicht so gut ist, ist aber gut in Mathe. Er müsste in Deutsch besonders gefördert werden, in Mathe gefordert. Aber Deutschland macht es sich einfach. Dumm oder Intellegent? Hauptschule oder Gymnasium? Und diese Schulreformen sind letzten endes auch mehr schein als sein, denn sie setzen sich (mal wieder) nicht wirklich mit den Fakten und der Realität auseinander... oberflächliche Arbeit die wieder niemandem was bringt.

Und was ich noch sagen wollte... ich war auf der Hauptschule, aber Schmetterlinge ausmalen oder sowas mussten wir nie. Wir haben Mathematik gemacht. Es gab natürlich immer jemanden, der auch nach dem 15ten mal den Dreisatz nicht kapiert hat, aber wir hatten auch gute Lehrer, die es dennoch immer wieder erklärt haben... und darunter leiden dann die, die es schon begriffen haben. Aber genau da sollte man ansetzen.

Und es hört ja nicht auf, wenn man den Hauptschulabschluss gemacht hat, Leute.
Es gibt Schulen, wo man danach Real- und dann auch Gymnasium nachmachen kann. Und dann hat man sogar schon fachspezifischen Unterricht. Zu meiner Zeit gab es Wirtschaft, Sozial und Technik....
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Datum: 04.11.2008 18:58
Ein wirklich wichtiges Thema über das sonst wohl doch zu wenig diskutiert wird?
Ich hab jetzt auch alle Kommentare gelesen, deswegen kann es sein, dass ich mich nicht auf alles und etwas durcheinander auf Aussagen und Themen beziehe, aber trotzdem… ich denke auch sehr oft über dieses Thema nach und wollte deswegen jetzt auch was beitragen XDD“

Allgemein bin ich auch der Meinung das Hauptschule, so wie sie jetzt ist, nicht sonderlich viel bringt, weil einerseits der Abschluss keine richtigen Chancen bietet und weil andererseits die Kinder meistens ja nicht wegen ihrer Fähigkeiten hingeschickt werden, sondern wie schon erwähnt auch aus sozialen Gründen ~_~
Ansonsten denk ich auch, dass wenn man die Kinder in der Hauptschule quasi einsperrt und mit teilweise zu einfachen Aufgaben beschäftigt, es auch kein Wunder ist, dass sie nicht so motiviert sind oder nicht so viel können @_@ Ich denke es kommt dabei nicht auf die Fähigkeiten des Kindes an, denn wenn das gleiche Kind zB im Gymnasium etwas anspruchsvolles lernen müsste und sehen würde, wie andere Kinder das auch lernen, dann würde es sich vielleicht eher motiviert fühlen nach immer neuem Wissen zu streben… Deswegen fände ich eine einheitliche Schule auch besser, weil sich die Kinder eher mischen würden und man nicht in so einem engen Kreis gefangen wäre aus dem man nicht einfach so rauskommt @_@

Das Zweite, zu dem ich etwas schreiben wollte waren Migrantenkinder… Bei mir in der Grundschule gab es viele ausländische Kinder und bei den Meisten stand es von Seite der Schule fest (und der Eltern, weil sie ja keine Ahnung hatten und sich mit dem Problem nie befasst hatten), dass die Kinder auf die Hauptschule kommen würden D: Punkt aus~ (Und die Kinder selbst verstehen das in dem Alter ja auch noch nicht X_x)
Auch bei mir hatte die Lehrerin so ihre Bedenken, obwohl wir alle einen Einstufungstest gemacht hatten und meiner eindeutig zeigte, dass ich aufs Gymnasium soll, meinte sie immer: „Jaa, aber das Kind kann doch nicht gut Deutsch und blah…“, größtenteils auch einfach sinnlose Argumente die ihren Ursprung in „Ausländerkinder gehen nicht aufs Gymnasium“ hatten >_> Ich hatte wirklich Glück, dass meiner Familie Bildung sehr wichtig war und mein Daddy sich da bereits sehr gut informiert hatte… Letztendlich hat er sich auch ziemlich mit der Lehrerin streiten müssen, wonach sie erst ziemlich verbittert nachgegeben hat und ich meine schriftliche Empfehlung fürs Gymnasium bekommen hab >_>“
Gleichzeitig finde ich dadurch das Argument so scheiße „das Kind kann nicht gut Deutsch, das muss jetzt auf die Hauptschule.“
Natürlich kann ein Kind, dass zB erst seit wenigen Jahren in Deutschland wohnt nicht so gut Deutsch, aber was in 3 Jahren so aussieht kann in 10 Jahren schon ganz anders sein und es ist kein Grund jemandem deswegen die Zukunft zu verbauen D: Denn Deutsch kann man lernen!
Allerdings gibt’s hier auch wieder Eltern, die gar nicht wollen, dass ihre Kinder schnell Deutsch lernen… das ist dann auch ne doofe Sache …
Nach der Grundschule hatte ich das nächste Mal erst wieder mit Migrantenkindern zutun, als ich Nachhilfe gegeben hab und dabei hab ich auch einiges von ihrem sozialen Umfeld mitbekommen… Die Kinder an sich waren teilweise wirklich intelligent und haben alles gut verstanden, wenn man ihnen einige Sachen ein Bisschen genauer erklärt hat, aber das Umfeld daheim hat alles praktisch wieder zu Nichte gemacht ._. Die Eltern wollten z.B. nicht, dass das Kind daheim zusätzliche Hausaufgaben macht, die ihm aber geholfen hätten besser zu sein, es hatte kein eigenes Zimmer in dem es lernen konnte und nen Haufen Geschwister, die wild durch die Gegend gerannt sind X_x Es war das einzige Kind in der Familie, dass es aufs Gymnasium geschafft hatte und ich musste leider feststellen, dass der Junge es einfach nicht schaffen wird, obwohl er klug ist, aber er bekommt keine Unterstützung seiner Eltern und auch keine Werte vermittelt, die einen dazu motivieren sich für Wissen anzustrengen ;_;

Das heißt Eltern und Schule können gleichermaßen Schuld sein X_x
Ein neues Schulsystem wäre eine feine Sache, aber ich weiß nicht wie erfolgreich es wäre, wenn viele Eltern so bleiben wie sie sind ._.

(Ah, jetzt hab ich so viel geschrieben… Aber es ist einfach so ein wichtiges Thema für mich ;_;)
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Datum: 04.11.2008 19:53
Wow! Ich hab wohl einen wunden Punkt getroffen! So viele Reaktionen! Hätte nicht gedacht, dass das Thema wirklich so aktuell ist... Danke euch! ^O^

@mia_asai: Ich wollte sicher nicht deine Schule nieder machen, oder so. Mir ist bewusst, dass es unterschiedliche Hauptschulen gibt, aber dort, wo meine Schwester hingesteckt wurde, musste sie wirklich Schmetterlinge ausmalen. Das weiß ich noch, wir haben es uns gemerkt, weil es so absurd war.

Ein Mensch mit Hauptschulabschluss (wenn er denn einen erwirbt) hat sehr wohl noch Chancen. Aber die sind wirklich gering, verschwindend gering in der heutigen Zeit... Aber es unterscheidet sich auch nach Bundesländern. In einem ist Hauptschule mit Sonderschule gleichzusetzen, in anderem ist sie immer noch eine einigermaßen angesehene Institution.
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Datum: 04.11.2008 22:20
> @mia_asai: Ich wollte sicher nicht deine Schule nieder machen, oder so. Mir ist bewusst, dass es unterschiedliche Hauptschulen gibt, aber dort, wo meine Schwester hingesteckt wurde, musste sie wirklich Schmetterlinge ausmalen. Das weiß ich noch, wir haben es uns gemerkt, weil es so absurd war.

Davon bin ich auch nicht ausgegangen ^_^
Ich wollte nur auch die andere Seite erzählen, dass es auch andere Schulen gibt. Aber es kommt sicherlich auf die Schule, die Lehrer und auch die Schüler an...

Bei uns gab es irgendwann z.B. auch mal die Aussage, dass die Lehrer der Gyms und Realschulen Schüler auf die Hauptschule abschieben, weil sie als "schwierig" sind... Hauptschule, das Abstellgleis für scheinbar "hoffnungslose Fälle"...

Aber bei uns haben die Lehrer zum Glück nie aufgegeben... traurig, dass das nicht überall so ist...
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Datum: 05.11.2008 00:10
Ich habe jetzt nicht alle Kommentare gelesen (zu spät :D" ), aber dein Post bietet ja auch schon genug Ansatzmöglichkeiten:

Ich stimme die vollkommen zu, Hauptschulen sind überflüssig und sogar eher schädlich als nützlich. Sie sind oft ein Sammelpunkt für Kinder aus sozial schwachem Umfeld und können dadurch auch negative Auswirkungen auf alle anderen Schüler haben. Drogenhandel, Gewaltprobleme und vieles mehr gibt es ja inzwischen auch auf allen anderen Schultypen, wenn sie nur "günstig" genug platziert sind (Stichwort "Problembezirke").
Allerdings gibt es in Deutschland noch wesentlich mehr Schwächen als nur das gegliederte Schulsystem. Das mitunter größte Problem ist wohl, dass immer noch jedes Bundesland selbst über das eigene Bildungssystem entscheiden darf und von oben lediglich Richtlinien vorgegeben werden. Warum teilen wir uns nicht gleich in 16 Einzelstaaten auf? (ist ja nicht nur bei der Bildung so) Man hat von vornherein weniger Chancen, auch mit Abitur, wenn man aus bestimmten Bundesländern kommt. Umziehen während der Schulzeit ist ebenfalls mit einigen Problemen verbunden.
Ein weiteres Problem ist, dass die Leute, die über Bildung entscheiden, keinen Plan von der realen Situation und den Auswirkungen ihrer Entscheidungen haben. Beispiel Zentralabitur. Es ist an sich keine verkehrte Idee, jeden den gleichen Abschluss machen zu lassen. Ab im Vergleich zu dem vorherigen Niveau liegen wir hiermit mindestens zwei Ebenen darunter. Der erste Jahrgang mit Zentralabitur hatte so viele Einserdurchschnitte wie nie zuvor, was schon Bände spricht...
Zu dem altbekannten Problem mit den Stundenausfällen kommt hinzu, dass viele "unwichtige" Fächer wie Kunst, Musik und Ethik von Lehrkräften unterrichtet werden, die dafür gar nicht qualifiziert sind. Schülermangel in einigen Gegenden ist auch was Schönes. An einem Gymnasium in Potsdam befindet sich eine der siebten Klassen auf nicht einmal mehr Realschulniveau, da die Schule ihre Ansprüche zurückschrauben musste, um ihre Schülerquoten erfüllen zu können.

Zum Glück gibt es auch ein paar positive Ansätze. In Brandenburg z.B. gibt es parallel zu den alten drei Schultypen die Oberschule, welche alle Schüler aufnimmt und derzeit besser funktioniert als viele Gesamtschulen (die es ja auch noch gibt).
Zum anderen hätten wir noch Schulen mit jahrgangsübergreifendem Unterricht. Die Idee, das Kinder unterschiedlichen Alters miteinander Unterricht haben, finde ich gar nicht so schlecht und wo es richtig gemacht wird, funktioniert es auch. Es gibt richtig tolle Schulversuche, wo (fast nur) fächerübergreifender Unterricht stattfindet, den Schülern Eigenverantwortung und viele Schlüsselqualifikationen beigebracht werden.
Mit dem ganzen Thema Bildung, inklusive Probleme und Verbesserungsmaßnahmen, ließen sich ganze Bibliotheken füllen...

Btw.: Merkt man, dass ich Lehramt studiere? Ich könnte jetzt den Inhalt von ganzen zwei Semestern aufzählen. :D"
Aber es ist schön zu sehen, dass sich auch hier welche darüber Gedanken machen.
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Datum: 05.11.2008 14:45
Oh, Lao! Du studierst Lehramt? Das wusste ich noch gar nicht! ^^ Da bin ich gespannt, was du mir vielleicht in ein paar Jahren noch erzählen kannst. °__^

Bei meiner Schwester war es damals auch so, dass der Direktor der Hauptschule sie gar nicht gehen lassen wollte. Nicht, weil das vielleicht nicht gegangen wäre. Er selbst meinte, dass ein Wechsel zum Gymnasium theoretisch möglich ist. Quer gestellt hat er sich damals, weil er den Notendurchschnitt seiner Schule, der dank meiner Schwester hochgegangen war (XD) oben behalten wollte. Die Zukunft und die Gefühle meiner Schwester waren ihm vollkommen egal...
Avatar
Datum: 07.11.2008 19:41
<>
Dieses Kind ist doch nocht viel zu sehr von seinen Eltern geprägt! Und wenn die Eltern einen Hauptschulabschluss haben, wird das Kind auch nichts anderes wissen.

Also in diesem Punkt muss ich dir widersprechen!!
Meine Mum hat nämlich einen Hauptschulabschluss und ich gehe seit diesem Jahr sogar aufs Gymnasium. Ich hab mich also überhaupt nicht von meinen Eltern prägen lassen, wie du es nennst und kenne auch viele andere, denen es genau so geht! (Und in meiner Klasse sind auch ein paar Migranten ^^) In Sachen Bildung kann ich sehr gut mit meinen Mitschülern mithalten- obwohl meine Mutter einen Hauptschulabschluss hat! Ich weiß also schon was anderes -.-

Außerdem hat meine Mutter sehr viel erreicht in ihrem Leben! Sie hat für einen besseren Beruf gekämpft, auch wenn sie nur einen Hauptschulabschluss hat und setzt sich auch weiterhin dafür ein. Nebenbei hat sie mich auch noch als alleinerziehende Mutter aufgezogen und ich kann mich überhaupt nicht beklagen.

Ach ja und du hast ja von der Abschaffung der drei Schulen geredet... Also ich finde da gibt es keine optimale Lösung... Ich meine schau dir mal die Schulen in Amerika an- alles Gesamtschulen und bei Prüfungen haben sie die schlechtesten Ergebnisse...

The Little Dreamer
Juri/Arina
アリナ

Akirameru no ga nigate da!
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Datum: 07.11.2008 20:48
So hab ich das auch nicht gemeint, Juri_chan. ^^ Eher so, dass ein 12 jähriges Kind, wenn es unengagierte Eltern mit Hauptschulabschluss hat, selbst auch vermutlich nicht aus eigenem Antrieb dafür kämpfen wird, mehr zu erreichen. Es ist erst 12! Es spielt lieber mit seinen Freunden, statt an die Zukunft zu denken. Und in welche Schule es eingeteilt wird, ist ihm darum auch erstmal egal. Wenn es ne Hauptschulempfehlung kriegt, weiß es nicht, was es wirklich bedeutet. Und wenn es keine Eltern hat, die ihn in dem Moment in eine höhere Schule retten, dann wird es auch auf die Hauptschule gehen und nicht mehr erreichen.

Dass du auf einem Gymnasium gelandet bist, liegt an dir und deiner Mutter, die ihr beide für deine Zukunft mehr erreichen wolltet. Doch nicht alle sind so vernünftig...

Kann sein, dass auch eine einheitliche Schule nicht das A und O ist, aber immer noch besser, als ganze Gesellschaftsschichten sozial auszugrenzen und denen Chancen zu nehmen. Wenn man alle gleich stellt, liegt es an jedem selbst, wie weit er kommt. Aber jeder hat die Möglichkeit, etwas zu erreichen. Das ist eine Perspektive, die heutzutage vielen fehlt.
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Datum: 08.11.2008 15:59
ich war selber auf einer hauptschule und weiß genau wie das ist ^^;
damals wars anders mit dem hauptschulabschluss :/ da hatte man mehr chancen was zu bekommen als einer der keinen hat und jetzt bekommt man mit hauptschulabschluss gar nichts mehr...
jetzt braucht man real für die berufe, wofür man früher nur haupt benötigt hat ^^;
und woran liegt das? Nämlich daran das man heutzutage den hauptabschluss hinterher geschmissen bekommt ==; jetzt braucht man nichteinmal mehr englisch zu lernen XD wie dumm ist das denn?
Ich weiß ehrlich gesagt nicht wieso das jetzt so ist, aber nunja.....
es sind nicht gleich alle hauptschühler dumm oder gleich säufer bla :/
vielleicht sind es schon 70% von denen aber es gibt viele gute unter denen, die allerdings falsch gefördert wurden °XD ach ka, ich kenne das problem zumindest o_o;
und bin froh, da raus zu sein
ich bin auch der meinung das sowas abgeschaft werden soll XD
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ZUSCHLAGEN LOHNT SICH!!!! (aber bitte nicht ins gesicht oder sonst wo TT XDDDDD)
nehme auch Auftragszeichnungen an :3
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Datum: 08.11.2008 16:12
ich finde es nicht gut, rein alles auf die polarisierenden Werte "Hautpschulabschluss" vs. "abi" zu schieben. Um da zu greifen, wo Veränderungen nötig sind, sollte man sich zuerst die Grundschulen vorknöpfen, denn Fakt ist, dass der Sprung von der Grundschule zum Gymnasium in meiner Zeit schon für viele nicht schaffbar war.
Ich hatte in der Grunschule NIE vieren, fünfen usw. Ich hab schon einen Heulkrampf bekommen, wenn ich mal in irgendeinem Fach keine Eins hatte. Dann kam das Gymnasium und alles wurde anders. Plötzlich musste man LERNEN. omg...
Ich gehöre noch zu den Leute, die tatsächlich ein richtiges echtes und mit Noten bestücktes Zeugnis der ersten Klasse besitzen. Wann werden heute angefangen Noten zu vergeben? Viel zu spät!
Plötzlich stehen die Kids mit ihren Zeugnissen und realen Noten da und plötzlich sehen alle: Oh, in der vierten muss komme ich mit meinem bisherigen Lernprozess nicht weiter. Denn dann steht aus heiterem Himmel nicht nur das Notenproblem zur Debatte, sondern auch das Problem mit dem Übertrittzeugnis.

Ehrlich... Hauptschulen sind nach wie vor ein selbstgebackenes Problem.
Wobei... wo bleiben die Realschulen? Kein Problem damit, oder sollten die auch weg, damit die Schüler nicht in ein Zweiklassen-System gesteckt werden anstatt in ein Dreiklassensystem?

Ihr setzt alle zu hoch an... schaut nach ganz unten, die sozialen Brennpunkte bilden sich schon in der Grundschule und das was rauskommt ist ein gelinde formuliert schwächelndes System für Oberschüler. Die Integration ist schon in der Grunschule kacke (ich weiß das, denn ich hab einem indischen Mädchen nachhilfe in Lesen gegeben und sie hatte ADS, worauf NIEMAND in dieser Schule eingehen wollte und konnte). Klar, dass da dann weiterführend keine Möglichkeiten bestehen. Wie auch?
trenchmaker.deviantart.com
Datum: 14.11.2008 19:17
Ich stimme zu und schlage als Ergänzung zur "Einheitsschule" eine Förderung begabter Schüler FÄCHERABHÄNGIG vor. Das heißt, ähnlich wie bei der Gesamtschule sollte es zwar auch Unterricht gemeinsam im Klassenverband geben, es sollten aber Leistungskurse gewählt werden können, damit kein Frust durch Unterforderung aufkommt. Ebenso muss Förderunterricht für schwächere Schüler ebenfalls themaabhängig angeboten werden, Nachhilfe sollte keine Kostenfrage sein.

Übrigens habe ich (am Gymnasium in Berlin) eine Menge Migranten als Lehrer, oft auch verbeamtet. Da wir aber eine spanisch ausgerichtete Schule sind, die auch bilingualen bzw. fremdsprachlichen Unterricht anbietet, sind dies vor Allem Spanier und Lateinamerikaner (die ja in der Regel auch nicht nur zum Spaß nach Europa inmigrieren) und die dann ihre Spanischkenntnisse gewinnbringend einsetzen können.
Beispielsweise war aber einer meiner früheren Physiklehrer Perser und viele unserer Lehrer sprechen nicht einmal fließend und fehlerfrei deutsch, vom Akzent ganz zu schweigen. Trotzdem sind auch diese Lehrer vollends akzeptiert und integriert, sogar (wegen ihrer spannenden Geschichten und oft lustigen Sprachmissverständnisse) von den Schüern überaus geschätzt.

Schöner Text jedenfalls und ich kann deinen Ärger durchaus verstehen. Zwar habe ich sehr viele Mitschüler, die erst in den letzten Jahren nach Deutschland kamen, aber sind diese auch oft Diplomatenkinder und diese haben es somit in der Regel leicht, sich einzuleben, werden von Amtsseite ohne Murren in die richtigen Schulen geschickt und haben nur wenig Probleme mit ihrem Migrationshintergrund.

Bis dahin liebe Grüße und fleißiges weiteres Philosophieren.
Diver
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Meine Galerie, bitte vorbeischaun XD
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Datum: 01.12.2008 22:16
So dann äußere ich mich auch mal^^
vorne weg
ich gehe in die neunte klasse eines gymnasiums und bin in dem ersten jahrgang der g8 machen muss (also 8 statt 9 jahre gymi)

es ist vieles falsch gelaufen.es kann nicht sein das man die schulzeit verkürzt und den lehrplan weiter so voll hat. wieso kürzt man es überhaupt? um schneller arbeitskräfte auf den markt schmeißen zu können? was bringt uns das wenn die kinder dabei überlastet werden und an ihre grenzen gehen? wo bleibt die zeit für hobbys und persöhnlichkeitsbildung?
gerade bei alten lehrern bleibt viel stoff auf der strecke, da sie immernoch nach dem alten lehrplan unterrichten wollen (wie sie es nunmal gewohnt sind) und wer ist am schluss der doofe? genau der schüler.

was ich auch noch gern erzählen würde ist ne geschichte die ich von ner ehemaligen lehrerin gehört hab.sie sollte eine klasse in musik und mathe übernehmen obwohl sie 20 jahre nichtmehr in ihrem beruf war. als sie sagte sie wüsste nicht wie sie z.b. das fach musik unterrichten solle weil sie nie musik unterrichtet hat sagte der schulministeriumsangestellte sie solle doch des müllers wanderlust mit den kindern singen und das würde schon gehen. - wie wird mit den kindern umgegangen? wie sollen junge gebildete leute die schule abschließen wenn man so an die sache rangeht?

zum thema hauptschulue un migranten. ich bin deiner meinung.auch gerade was ich von hauptschülern mitbekomm.sie lernen nicht viel. ich hatte auch mal ne abschlussprüfung (englisch) von der hauptschule in der hand... das war 5. klasse stoff im gymnasium!
gleichberechtung schreien alle....wieso fangen sie nicht bei den erwachsenen von morgen damit an?

sp genug geschrieben xD
sind nur ein paar teilpunkte...aber das wichtigste ist denk ich erkennbar
lg
-> who thinks, to be something, stopped, to become anything
-> http://kellerkinderkunst.myblog.de
-> Paint it colorful!
-> Magicartschool
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Datum: 04.12.2008 22:12
Nur so nebenbei @letzter Kommentar:
In Österreich geht man 4 Jahre in die Grundschule und ein normales Gymnasium dauert dann 8 Jahre :3
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Datum: 11.12.2008 19:42
hi ^^

finds erstmal super, dass du solche themen ansprichst und deine meinung offen aufschreibst.
bin ja auch migrantin und meine eltern sind auch beide voll gebildet und haben studiert und so. die situation ist mir also gar nicht so unfern.
aber ich meine, dass jeder für sich selbst verantwortlich ist und was er aus seinem leben macht. ich kenne hauptschüler, die es durchaus geschafft haben die mittlere reife zu machen und realschüler gibt es, die haben sich einfach nicht um ihr ausbildungsplatz gekümmert.

ach, und du wolltest ja wissen, ob es lehrer- migranten gibt. ja, auf meiner schule gibt es einen. er kommt aus der selben ecke land wie du und ich ^^

das bildungssystem, das du vorschlägst ist so ähnlich wie in japan.
da haben sie 5 jahre grundschule, 3 jahre mittelschule und 3 jahre oberschule. das system würd ich auch lieber haben. mit schönen uniformen ^^ für die gleichberechtigung.

was mich aufregt, ist, dass es heutzutage nur noch auf die noten und ein ordentliches zeugnis ankommt. die geistliche entwicklung wird dabei total vernachlässigt. jeder mensch hat unterschiedliche stärken und wenn er z.b. kein mathematik kann oder in sport nicht klar kommt, verschlechtert das sofort den schnitt. aber vielleicht hat dieser mensch ja talente, die man in der schule gar nicht messen kann. dann wird das einfach übersehen oder belächelt und die chancen, sein talent auszufeilen, versiegen. man müsste viel mehr auf den einzelnen eingehen und seine reccourcen richtig nutzen.

*knuddel*_________________* frohe weihnachten!
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Datum: 11.12.2008 22:36
Also ich finde auch, dass es ein wirklich wichtiges Thema ist!
Ich selbst habe bzw. hatte zwei Außnahmen in meiner Klasse.
Einmal ein Mädchen deren Eltern beide keinen richtigen Abschluss hatten und auch kein Interesse daran hatten, dass sie eine bessere Ausbildung bekommt. Anstatt nachmittags Hausaufgaben machen zu können musste sie sich alleine um ihren 5-jährigen Bruder kümmer und sie sollte wegen ihren Eltern nach der 10.Klasse abgehen und anfangen eine Ausbildung zu machen damit sie möglichst schnell arbeiten kann. Anstatt dem zu zustimmen hat sie sich jedoch auch dagegen gewehrt. Sie ist vor ein paar MOnaten zu einer Verwandten gezogen die vom Jugendamt das Sorgerecht beantragt hat. Sie geht jetzt fast auf der anderen Seite von Deutschland zur Schule- undes geht ihr besser. Ihre Eltern haben nicht mal versucht sie hier zu halten. Aber sie wird ihre Chance nutzen!
Der zweite Fall ist ein Mitschüler der als er in der ersten Klasse auf unsere Grundschule kein Wort Deutsch sprach. Und wie du ja so schön sagtest- wer Immigrant ist wird auf die Hauptschule abgeschoben. Aber er hat schnell erkannt dass er etwas anderes will und hat sich innerhalb von drei Jahren in unsere Klasse aufs Gymnasium hoch garbeitet!
Daran sollte man doch sehen dass es geschafft werden kann wenn man sich anstrengt! Aber dafür müssen sie auch gefördert werden!

Es ist wirklich eine Kratastrophe, dass in einem ach so 'gut' durchdachtem Bildungssystem menschen mit Potenzial einfach ihrer Chancen beraubt werden!

Es ist die Einmaligkeit, die dem, was man liebt, Bedeutung verleiht.
Weil das, was man liebt, einmalig ist.

Falle ich,so falle ich ganz
Steige ich,so steig ich hoch
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Datum: 18.12.2008 01:03
Hm~ ich stimmt dir zum Teil zu, zum Teil aber auch nicht....

Was ich noch hinzufügen will ist, die Arbeit der Lehrer.. in meiner Schullaufbahn hab ich so oft unengagierte Lehrer gesehn, die ihre Schüler total runtergemacht haben und niemals versucht haben diese zu verstehen! Lob hat auch gefehlt. Wobei Lob, vorallem für "schwere" Fälle sehr wichtig ist!

Mein Freund zum Beispiel war in Physik eine Niete. Er hat aber für die letzte Arbeit sooo sehr gebüffelt, er hat sich nichtmal mehr mit mir getroffen und siehe da, wirklich eine 1- geschrieben....
Aber anstatt dass er gelobt wird sagte sein Lehrer nur "Das wollen wir jetzt nicht überbewerten!" HALLO??? Was soll das?? Ich verstehe sowas nicht!!

Ich muss zugeben früher hatte ich ein paar Vorurteile was Hauptschüler angeht.. ich mein.. versteh mich jetzt nicht falsch.. aber ich bin ein Mensch, der es HASST wenn Menschen von vorne rein aufgeben.. Anstatt das sie es veruschen, sich lieber vollaufen und Mist bauen.... ich mein klar, mit nem Hauptschulabschluss bekommt man nicht sehr viele bis garkeine Chancen... aber wenn man es wirklich will und sich anstrengt wird man so gut, dass man seinen Realschulabschluss nachmachen kann! Aber nein, die versuchen es garnicht erst. Sie wissen ja von vorne rein, dass es nichts bringt...
Und genau aus diesem Grund wollte ich Lehrer werden! Um meinen Schülern Mut zu machen, egal wie schlecht es um sie steht, sie verstehen, ein neues System mit meiner Klasse aufbauen etc...

Ausschlaggebend war ein Bericht auf Arte oder so, wo es um Hauptschulen ging. Die Hauptschüler machten gerade ihren Abschluss. Was sagte der Lehrer? "Macht euch schonmal daruf gefasst, dass ihr es zu nichts bringen werdet... ihr bekommt wahrscheinlich 1 € Jobs..." und Ali (ein Schüler) meinte dann "Boah..sind sie fies sie nehmen uns ja voll die Hoffnung" er lachte zwar während er das sagte.. aber man hat seine Verzweiflung rausgehört..
Ich meine als Lehrer hat man sooo eine Riesige Verantwortung!! Man bestimmt das ganze weitere Leben des Kindes!! Zum großen Teil...
Und als Lehrer sollte man seinen Schülern IMMER aber auch wirklich IMMER Hoffnung machen!! Selbst wenn es nur die Hauptschule ist!

Was das System angeht bin ich dafür, dass es so bleibt oder alle zusammengelegt werden. Ich bin gegen Realschule/hautptschule zusammenlegen und dann noch Gymnasium. Das würde nämlich meiner Meinung nach nichts bringen..

Wenn euch langweilig ist, zeichnet mir doch etwas Schönes:3
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Datum: 24.12.2008 13:58
Also, ich gebe auch mal meinen Senf zu xD.

Ich selber gehe auf eine Gesamtschule und bin in der 10. Klasse.
Hier wird man im laufe der 6 Jahre irgendwann in Deutsch, Englisch, Mathe und Chemie in Grund- und Erweiterungskurse eingeteilt wo man aber auch noch umgestuft werden kann wenn man möchte bzw. zu schwach/zu stark für den jetzigen Kurs ist.

Bei mir in der Klasse gibt es manche die Eingangsprognose Hauptschule hatten und jetzt die Chance haben, Abitur machen zu können!
Jedoch gibt es dazu sicher auch Leute, die Eingangsprognose Gymnasium hatten und jetzt nur den Hauptschulabschluss als voraussichtliche Prognose haben.

Ich bin einfach mal so dreist und kopiere den Zentralabi-text von der hp meiner Schule rein:
Mit einem Abiturdurchschnitt von 2,63 haben die Abiturientinnen und Abiturienten an der Kurt-Tucholsky-Gesamtschule Minden im Schuljahr 2007/2008 erfolgreich das Zentralabitur bestanden. Damit entsprach der Schnitt von 2,63 genau dem Landesdurchschnitt aller gymnasialen Oberstufen des Landes Nordrhein-Westfalen und lag nur um 0,04 (!) Punkte unter dem landesweiten Durchschnitt aller Gymnasien in Nordrhein-Westfalen.
Die besondere Leistung wird auch dadurch deutlich, dass von den Abiturientinnen und Abiturienten ursprünglich 31% beim Eintritt in die Kurt-Tucholsky-Gesamtschule Minden eine gymnasiale Eingangsprognose hatten, 42% die Eingangsprognose Realschule und 27% die Eingangsprognose Hauptschule. Dabei leistet die Kurt-Tucholsky-Gesamtschule Minden auch einen großen Beitrag zur Integration aller Menschen in unserem Land: 27% aller Abiturientinnen und Abiturienten des Jahrganges 2008 hatten einen sogenannten Migrationshintergrund. An den Gymnasien des Landes liegt dieser Anteil bei rund 5%.

Wobei auch erwähnt werden muss, dass unser Oberstufe nicht sonderlich groß ist und das auch vielleicht nur 5-7 Migrantenkinder waren ^^".

Was mich aber an dem Bildungssystem in Deutschland stört ist, dass jedes Bundesland sein eigenes System hat! Da können sich richtige Abgründe auftun! Angenommen ihr wärt Beispiel ein Personaldingens (name vergessen ^^") und habt einen Bewerber aus Bayern und einen aus NRW mit den gleichen Noten.
Rein kapitalistisch gesehen würdet ihr den Bayer nehmen. Warum? Weil die das "bessere" Bildungssystem haben!
Da sollten die Politiker endlich mal was tun anstatt nur zu labern.
Jemand hat mal gesagt, dass zuviel Sex
schlecht für das Gedächnis ist.
Aber wer das war, habe ich vergessen.
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Datum: 24.12.2008 15:33
Du hast es auf den Punkt gebracht. Ich denke genauso wie du.
Klasse Weblog-Eintrag!
"What the Dead Wish for is Not Revenge, But Happiness for those Left Alive."

~Himura Kenshin~
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Datum: 05.01.2009 20:46
Hallo Allerseits...;P
Also..ich finde das Thema sehr wichtig und es liegt mir sehr am Herzen...deswegen würd ich auch gerne mal meine Meinung dazu sagen...
Thema 1 "Zusammenfassung aller Schulen"
Also ich finde auch mehr als empörend, wenn Hauptschüler (oder zum Teil auch Realschüler) von Anfang an in die Kategorie "Strohdoof" reingepackt werden. Und am schlimmsten ist noch, dass die Immigranten direkt in die Hauptschule reingestopft werden unter dem Argument "Sie können doch nicht richtig Deutsch".
Ich hab eine Freundin aus Thailand, die hierhergeholt wurde. Sie ist auch nicht strohdoof. Es ist klar, dass sie schon einige Zeit braucht bis sie Deutsch kann, um an eine Schule zu gehen. Und ihr wird auch keinen Chance gegeben, wenigstens einen Aufstieg auf die Realschule zu schaffen. Ich hab ihr geraten so schnell wie nur möglich wieder nach Thailand zurückzukehren damit sie einen anständigen Abschluss kriegt und so mit einen anständigen Job. Nur das Problem bei ihr liegt halt darin, dass ihre Mutter es nicht finanzieren kann, da ihr neuer Vater nur die Kohle schöpfen geht und der Depp nur auf´s Kindergeld von ihr heiß ist.
Naja und jetzt lebt sie in einer stark benachteilligten Gesellschaft. Und sogar Realschüler werden mittlerweile auch benachteilligt. Ich zum Beispiel bin jetzt von der 10. Klasse-Realschule auf die 11. Klasse-Gymnasium gesprungen. Klar der Anfang ist natürlich nicht einfach. Es hat auch (ja ich geb´s zu) ein paar schlechte Noten geregnet, weil wir Realschüler halt den Lernrhytmus und die Lehrer noch nicht gewohnt sind. Und ich höre ständig von einigen Lehrern solche Kommentare wie z.B. "Ja dass ihr Realschüler noch nicht so fit mit dem Stoff seid wie die gymnasiasten ist klar, deswegen schlage ich vor, dass ihr euch in zweiergruppen "Realschüler+Gymnasiast" zusammentut und euer Englisch verbessert." Ja wenn ich von einem Gymnasiasten solche Sätze höre wie z.B. (soll jetzt nicht heißen dass ich Gymnasiasten dämlich finde..XD nicht falschverstehn..XDDD)"I put the dog into the ecke"..und dass solche Sätze auch noch gelobt werden..und wir Realschüler für jeden noch so winzigen Fehler né Breitseite vom Lehrer kriegen das ist mehr als assozial.
Klar Vorurteile kann man nahezu unmöglich komplett von der Welt schaffen, aber man sollte schon versuchn sie zu vermeiden. Aba daran tut ja keine Sau was.
Alle in einen Pott zu packen ist keine schlechte Idee. Es wäre zwar möglich, dass der Notendurchschnitt anfänglich komplett in den Keller geht. Aber mal ganz ehrlich: Wen um alles in der Welt kümmerts, wenn eine Schule einen miesen Schnitt hat? Ich meine es kommt doch darauf an, dass die Schüler einen wenigstens mittelmäßigen Schnitt bei sich selbst haben und nicht als ganzes Land. Und immer wieder gibt es Heinis, die gar keinen Bock auf´s Lernen haben und deswegen auch nichts tun. Also ich stehe auch für die 3-Stufen-Schulform wie in Japan (allerdings leicht abgeändert).
Meiner Ansicht nach wäre es auf diese Art ungefähr relativ gut:
1. Grundschule
Da sollten die Kinder alle notwendigen Dinge lernen, die man für´s Leben braucht (Rechnen, lesen, schreiben, etwas Allgemeinwissen wie z.B. dass Hühner Eier legen und ggf so Kleinkram wie Verhalten wenn jemand einen Unfall hatte (so né Art Erste-Hilfe-Kurs XD) etc.)
Dann machen die kleinen ihren Grundschulabschluss in dem sie gute-normale Noten in den Fächern vorweisen. (müssen natürlich nicht perfekt sein..kein Mensch ist perfekt auch ich nicht)
Wer´s nicht packt (was ich bezweifel)..der widerholt einfach. So hart es auch ist.

2. Mittelschule
So.. nach ca. 3 Jahren Grundschule..geht´s los mit der Mittelschule. Und nein sie werden nicht in Realschule, Hauptschule oder Gymnasien eingeteilt..
Die würde ich auch so auf ca 5 Jahre anlegen
Im ersten Jahr werden alle möglichen Fächer zuerst mal durchgespielt (allerdings sollten da noch keine hohen Leistungen/Ansprüche gefordert werden) , damit jeder so seine Schwächen und Stärken findet.
Mitten im zweiten Jahr würde ich den Schülern die Chance geben die Fächer in denen sie kein Talent oder gar kein Interesse haben in ein "Schwächebereich" zu packen und dann in einen Kurs eingeteilt zu werden, wo die Leistungsansprüche in den Fächern leicht heruntergeschraubt sind. Natürlich ist die Wahl begrenzt.
Dies läuft dann bis zum Ende des dritten Jahres... Ab dem vierten Jahr würde ich dann Vorschlagen, dass man die Fächer wählt, die speziell für einen oder mehrere Berufe benötigt/von Vorteil wären.
Und diese behält man dann bis zum Ende der Mittelschule. Und nach der Mittelschule kann man aussuchen ob man schon in die Lehre/Ausbildung geht. Und wenn man Studieren möchte sollte man auf die Oberschule/Oberstufe gehen um die Zulassung dafür zu bekommen.
3. Oberschule/Oberstufe
Da büffelt man dann 2 Jahr die Fächer ab die speziell auf das/die geplanten Studien passen und wird da dementsprechend einfach auf das Uni-Leben vorbereitet.

Das fände ich jedenfalls gut. Dies ist aba allerdings eine Ansichtssache.
Und die Immigranten, die noch kein Deutsch können, kriegen dann halt nén Extra-Jahr Deutschunterricht damit sie auch direkt in die normale Schule einsteigen können.
Und die die nicht lernen wollen und nur schlechte Noten verzapfen... die werden es schon früher oder später bemerken, dass es ohne Abschluss nicht geht.
Kein anständiges Abschlusszeugniss keine Ausbildung..ganz einfach...

Nun zum nächsten Thema..Unterrichtsaufbau/-inhalte/-verhalten
Ich seh schon, dass massig unnützes Zeug unterrichtet wird.
In Deutsch kommt seit Jahren immer bei mir diesselbe Prozedur..wir lesen eine Lektüre und schreiben Analysen oder Charakterisierungen dazu. Ich meine, was bringt es wenn wir jedes Jahr immer denselben Mist machn. Ich will jetzt nicht sagen, dass sie abgeschafft werden sollen. Es gibt auch Menschen die interesse dafür finden. Also mittlerweile wird uns soviel Zeug eingepaukt den man zum Teil in den Müll hauen kann. Darum find ich das Wahlfächersystem auch gut.
Und es wird auch jedes Fach bis ins Detail gepaukt. Wie soll man das alles in den Kopf kriegen???XD
Die Lehrer meinen, dass wir jeden Tag in der Woche für ihr Fach lernen sollen. Und jeder Schüler hat massig Fächer. Das kriegt kein Mensch in eine Woche gepackt. Würde ich jeden Tag für alle Fächer pauken die am nächsten Tag kommen. Hätte ich nicht mal 15 minuten Freizeit...Und das ist ja auch nicht gerade gesund...Ich find das gnadenlos übertrieben.
Und dann heißt es auch noch an meiner Schule dass wir unsere Fächer nach unseren Bedürfnissen wähln sollen. Allerdings stand auf dem Wahlzettel, wie wir was zu wählen hatten.
Z.b. musste ich min eine Gesellschaftswissenschaft wählen. (und ich will Informatik studieren..da passt mal gar nichts) und nun muss ich mich mit Geschichte abquälen und es aufgrund einer Vorschrift auch noch als Klausurfach nehmen....und in der 13 muss ich noch Sozialwissenschaften als Nachmittagskurs machen, da ich es jetzt nicht gewählt hab...ich meine wie kann man eine Person zu dem Fach zwingen, da dies eine berufspezifisches Fach ist genau wie Informatik, Biologie, Physik etc...???
Und ich bin nicht die Einzigste, die sich darüber beschwert. Es gibt auch andere Leute, die dasselbe Problem mit anderen Fächer haben. (die auch nur gezwungenermaßen gewählt werden mussten)

Nya..das war so meine Meinung. Ich bin zwar zum Teil vom Thema abgeschweift..aba naja..es musste einfach mal heraus und ich dachte das passt hier..rein..^^
Für Gegenkommis/Smalltalk etc bin ich offen^^
LG
Chi-chan
A friend is like a shade tree
beside a summerway,
a friend is like the sunshine,
that makes a perfect day!
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Datum: 11.01.2009 20:06
(Ich erspare es mir jetzt die ganzen Kommentare zum Eintrag zu lesen, stattdessen antworte ich direkt auf den Post, deswegen entschuldige ich mich jetzt schon, wenn so etwas schon gesagt wurde):

In vielerlei Hinsicht gebe ich dir Recht mit deinen Ansichten.
Ich finde dieses gegliederte Schulsystem auch nicht in Ordnung, aber der Satz "Mal ehrlich, in der Hauptschule lernt man doch nicht!" regt mich auf.
Ich bin selber Hauptschülerin, ging aber bis zum Halbjahreszeugnis der 6. Klasse auf ein Gymnasium.
Mittlerweile bin ich in der 10. Klasse und gehe gerade auf den Fachoberschulreife mit Qualifikation zu, mit dem ich dann die Gymnasiale Oberstufe besuchen werde.
Ich habe schon oft gehört, dass aus Hauptschülern nichts werden kann, oder es zumindest meistens so aussieht.
Aber es ist halt so, dass es verschiedene Arten von Hauptschulen gibt. Man sollte die Schulen nicht alle in einen Topf werfen.
Es gibt sicher Schulen (die, wenn ich mir diesen Kommentar erlauben darf, meistens in größeren Städten liegen), auf dem es schwer ist, als lernwilliger Schüler durchzukommen.
Aber an Hauptschulen auf dem Land gibt es eine deutliche Chance, etwas aus seinem Leben zu machen (und etwas zu lernen).
In meiner Abschlussklasse gibt es auch einige Migranten, die auf das Gymnasium wollen.
Dementsprechend bitte ich, das ganze nicht so zu verallgemeinheitlichen.

Liebe Grüße, Douceur




How can I decide what's right
When you're clouding up my mind?
I can't win your losing fight
All the time. ♥
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Datum: 14.01.2009 14:20
Wie ich schon oft betont habe, möchte ich nicht alle Hauptschulen über einen Kamm scheren und bestimmt nicht bestimmte Hauptschulen nieder machen, die das vielleicht gar nicht verdient hätten. Aber ich bin der Meinung, dass eine Unterteilung von Haupt- und Realschule unnötig ist. Auch die Qualität dieser Schulen variiert je nach Bundesland und Standort. Eine gute Hauptschule in Bayern ist z.B. vielleicht sogar besser als eine mittelmäßge Realschule in - was weiß ich - Berlin. Und gerade darum verstehe ich dann nicht, warum diese Hauptschule dann keine Realschule ist. Und ich verstehe nicht, wieso es überhaupt eine solche Trennung gibt. Es ist unnötig. Das ist alles, was ich sagen will.
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