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Der Stalker und der Ungesehene Genitalimexx Hodulenztittlender 2016

Autor:  SmilingMana
Für abgemeldets heutige Adventskalenderaufgabe möchte ich ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern, was meine "Kontakte" mit Geistern angeht. Leider kann ich nur ziemlich "klassisches" Zeug anbieten, da mir wirklich außergewöhnliche Vorkomnisse bisher erspart geblieben sind. Aber wer weiß, vielleicht findet ihr meine zwei kleinen Geisterstories ja schon außergewöhnlich genug.

Eines vorweg: Ich habe keine richtige Meinung zu der Frage, ob es Geister wirklich gibt oder nicht. Und, um ehrlich zu sein: Es ist mir gleich. WENN es welche gibt, so halte ich sie nicht für gefährlich, sondern für ganz arme Schweine, die sich vermutlich nicht besonders wohl in ihrer nicht-stofflichen Haut fühlen.

Aus Dramagründen werde ich in diesem Blogeintrag so tun, als seien die von mir beschriebenen Phänomene ganz eindeutig Geister, auch wenn mir jeder Beweis dafür oder dagegen fehlt und ich kaum Nachforschungen angestellt habe, weils mir eigentlich egal ist. Abgesehen davon, dass ich vielleicht etwas überspitzt schreiben werde, sind die Geschichten aber zu 100 % wahr.

Die Aufgabenstellung wird von mir allerdings ein bisschen verfehlt, weil es eigentlich etwas sein soll, das in dem Moment, als es geschah, wirklich gruselig war. Vielleicht fehlt mir eine Windung im Gehirn, aber Angst empfinde ich bei solchen Vorfällen eigentlich nie - es sei denn, ich halte einen Menschen aus Fleisch und Blut für den Auslöser der Absonderlichkeiten. Geister fallen bei mir irgendwie in die Harmlos-Schublade und beunruhigen mich nicht weiter.

Der Hauptgrund dafür dürfte sein, dass ich faktisch mit einem Geist "aufgewachsen" bin.

Meine Mutter wird ihr ganzes Leben lang schon von einem Geist verfolgt, wenn man es so nennen will. Sie sieht ihn seit ihrer frühesten Kindheit und wann auch immer sie umgezogen ist, zog er mit ihr mit (bzw. er zog ihr nach; meistens dauert es so ein, zwei Wochen, bis er in der neuen Wohnung auftaucht). Wo auch immer meine Mutter lebt, "lebt" auch dieser Geist. Er sucht sich dann immer einen Lieblingsort, wo er dauerhaft herumsteht, obwohl er ganz, ganz selten auch in anderen Räumlichkeiten gesichtet wird.

Für meine Mutter ist der so selbstverständlich, dass sie normalerweise gar nicht über ihn redet.
Interessanterweise kann ich ihn auch sehen, mein Vater hingegen nicht. Die älteste Begegnung mit ihm, an die ich ich erinnern kann, fand in der ganz alten Wohnung (wo ich meine Baby- und Kleinkindzeit verbracht habe) statt. Ich wollte in der Nacht aufs Töpfchen und sah dieses leuchtende Etwas mitten in der Stube herumstehen, das mir seltsam vorkam. Da erfuhr ich auch zum ersten Mal, dass meine Mutter dieses Wesen schon länger kennt und der die ganze Zeit schon da gewesen sein soll; ich hatte ihn nur nie zuvor gesehen.

Der "Geist" ist eine durchsichtige, farblose, aber irgendwie auch schwach bläulich leuchtende Erscheinung in der Form eines schlanken Mannes, der einen Hut trägt. Als mein Vater anfing, sich vermehrt für Paranormales zu interessieren, befragte er meine Mutter und mich getrennt zu seinem Äußeren und wir beschrieben ihn beide gleich, obwohl wir nie darüber geredet hatten, wie er aussieht.
Er steht, wie gesagt, meistens mitten in einem Raum und kann dort auch tagsüber gesehen werden (nachts sieht man ihn aber besser). Obwohl ich sein Gesicht nicht sehe, weiß ich immer, in welche Richtung er blickt - um genau zu sein, er starrt meistens irgendeine Person im Raum an. Außerdem "spürt" man ihn auch, wenn man in seine Nähe kommt (ist so ein ziehendes Gefühl im Unterbauch) und wenn man sich in ihn hineinstellt, wird es kalt.

Meine Mutter hält ihn für einen Verwandten, der sie beschützen will und deshalb immer in ihrer Nähe bleibt. Mein Vater hält ihn für irgendeine Echsenseele aus der vierten Dimension (fragt mich nicht @.@) oder etwas vergleichbar Abgefahrenes.
Mein Vater hat mal versucht, mit mir als "Medium" Kontakt zu diesem Ding aufzunehmen, was aber nicht funktioniert hat. Was auch immer das sein mag, es kann oder will nicht mit uns kommunizieren - ist mir nur Recht, denn dann hätte ich vermutlich schon etwas Angst davor. Aber solang er nur herumsteht... who gives a shit.

So viel zu dem einzigen Geist, den ich je gesehen habe. Es gibt zwar noch ein paar Schatten, die ich aus den Augenwinkeln oder im Spiegel sehe, aber die schiebe ich eher auf Müdigkeit, mein merkwürdiges Gehirn und so. Für den leuchtenden Stalker meiner Mutter fehlt mir hingegen jede Erklärung.

Kommen wir nun zu einem Phänomen, das ich regelmäßig höre. Auch hier fehlt mir bislang jede natürliche Erklärung, wobei abgemeldet mir aber schon eine Menge Möglichkeiten genannt hat, die es eventuell erklären könnten.

Ich wohne in einem Haus, in dem es manchmal spukt. Es fing alles an, als ich noch nicht so lange hier wohnte. Ich glaube, es war ein warmer Herbstabend, meine Möbel rochen noch neu und die Kisten waren längst nicht alle ausgepackt, da hörte ich es zum ersten Mal.

Schritte. Vom Dachboden.

Das kam mir etwas seltsam vor, denn eigentlich sollte niemand außer mir im Haus sein. Doch bevor ich mir darüber Sorgen machen konnte, hörten sie auf, und schon wenige Minuten später wusste ich nicht einmal mehr so genau, ob ich überhaupt etwas gehört oder meine übermüdeten Sinne mir nicht einen Streich gespielt hatten.

Doch es blieb nicht bei dem einen Mal. Die Schritte treten in sehr unregelmäßigen Abständen auf, manchmal mehrmals an einem Tag, manchmal monatelang gar nicht. Sie haben keine bestimmte Uhrzeit, kommen also sowohl tagsüber als auch nachts vor, hängen meiner oberflächlichen Beobachtung nach weder mit dem Wetter, noch den Temperaturen oder der Luftfeuchte zusammen und erklingen unterschiedlich lang; mal wenige Sekunden, mal mehrere Minuten.
Es sind gleichmäßige Schritte, ein regelmäßiges Tapp Tapp Tapp, wie von jemandem, der gemächlich im Kreis schlendert. Wenn man sie für einen längeren Zeitraum hören kann, bewegen sie sich sogar in einer ovalförmigen Bahn, die quer über den gesamten Dachboden verläuft. Sie beginnen abrupt und hören genauso plötzlich wieder auf.

Tiere halte ich eigentlich für ausgeschlossen, denn der Dachboden ist schwer zugänglich und ich habe dort nie die Hinterlassenschaften von irgendwelchen Tieren gefunden; außerdem habe ich durch Tests mit verschieden schweren Menschen herausgefunden, dass es schon ein ganz schönes Gewicht braucht, um dieses Geräusch überhaupt zu verursachen.
Natürlich könnte es sein, dass das Haus irgendwie "arbeitet", aber warum ist das Geräusch dann ein gleichmäßiges Tapp Tapp Tapp, das sich im Kreis bewegt, und kein Knarz, Knack oder Polter? All diese Geräusche habe ich in meiner uralten Ruine ja auch, aber die sind NIE so gleichmäßig wie diese "Schritte".

Normalerweise ignoriere ich die Schritte einfach oder schalte Musik ein. Meistens verschwinden sie sowieso ganz schnell wieder.
Einmal konnte ich sie aber so lange hören, dass es mich schon dezent genervt hat. Und dann kam plötzlich die Panik: Was, wenn das ein Einbrecher ist, der aus irgendeinem bestimmt sehr interessanten Grund den total unlogischen Weg über den Dachboden gewählt hat und nun dort herumirrt?
Ich war in dem Wahn, jemandem im Haus zu haben, der hier nicht hingehört. Also griff ich mir etwas aus meiner umfangreichen Waffensammlung (entweder den Polizeiknüppel oder die Machete, die liegen beide echt gut in der Hand) und ging nachsehen. Ich war nicht wirklich verängstigt, sondern eher wütend - was erlaubt sich diese Person, hier einfach einzusteigen?!

Und nun kommt's:
In der Sekunde, in der ich die Hand an die Falltür legte und sie aufstieß, hörten die Schritte auf.
Ich betrat den Dachboden, blickte mich um, und es war niemand da. Alle Gegenstände lagen genau in den unaufgeräumten Ecken verstreut, wo ich sie beim letzten Mal zurückgelassen hatte. Der Boden war staubig, Fußabdrücke oder sonstige Spuren konnte ich nirgendwo entdecken. Und es war wieder still.

Verwirrt ging ich in meine Computerecke zurück und legte die Machete bzw. den Knüppel beiseite. Und kaum saß ich da und wollte mich entspannen - gingen da nicht die Schritte wieder los?!

Leute, so getrollt wie in diesem Moment hab ich mich sonst nie gefühlt. Weder davor, noch danach.

WENN der Auslöser dieser Schritte tatsächlich ein Geist ist, dann hat er entweder Langeweile, irgendwelche Zwangshandlungen, einen Clown gefrühstückt oder gar alles dreis zusammen.

Da ich ihn aber nicht sehe, er meinen Kram nicht anfässt und er manchmal monatelang gar nicht auffällt, ist er eigentlich ein ganz angenehmer Mitbewohner, mit dem ich keine größeren Probleme habe, auch wenn die Schritte ganz schön nerven können. Er ist halt... da. o.o
Und ich wüsste nicht, was ich gegen diese Geräusche unternehmen sollte, also kann er von mir aus gerne bleiben. xD

So viel zu meinen Geistergeschichten. Keine Ahnung, ob ihr sie gruselig fandet, aber hoffentlich waren sie wenigstens unterhaltsam. :)

SpookyMana
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Datum: 14.12.2016 23:22
Ich hab mal ne Weiße Lady gesehen. Einmal, danach ist auch niemand gestorben, und ich war auch mehr so "oookay, warum auch nicht?" anstatt gegruselt zu sein. Finds bis heute nicht gruselig, auch wenn ich nicht weiß, was da los war.
Mögen die Erdbeeren mit dir sein und die Brombeeren deinen Weg behüten!
[V] Buchverkauf!
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Datum: 14.12.2016 23:49
In unserer alten Wohnung hatte ich als ich jünger war einen Schreibtischstuhl, vor dem ich anfangs Angst hatte, doch irgendwann wurde er zu meinem Beschützer Mr. Stuhl. Leider glaube ich, dass er nach dem Umzug nicht mitgenommen wurde. :c
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Datum: 15.12.2016 01:06
Die erste Geschichte ist schon sehr gruselig! Vor allem dass sowohl du als auch deine Mutter den Geist sehen könnt!

> WENN der Auslöser dieser Schritte tatsächlich ein Geist ist, dann hat er entweder Langeweile, irgendwelche Zwangshandlungen, einen Clown gefrühstückt oder gar alles dreis zusammen.

Ich musste so lachen! XDD
Echt voll der Troll-Geist. Vielleicht kannst du ja mal eine Kamera da oben aufstellen, oder sowas wie ein Diktiergerät was Geräusche aufnimmt und die rückwärts abspielen oder so.

Die Geschichten waren auf jeden Fall sehr cool!
I quit. Everything.


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