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Ich wusste, dass es nicht lange dauern würde, der Aufenthalt an diesem sterilen, weißen Ort. Woran es gelegen haben könnte?

Vielleicht die vielen Besucher, das dauernde öffnen der Tür, auf, zu, auf, zu, auf, zu…einige seiner Nachbarn wurden abgeholt und kehrten nicht zurück. Jedenfalls wurde er immer weniger, baute mehr und mehr ab, kaum noch ein Schatten seiner selbst. Ein klägliches Abbild.

Doch immerhin musste er nicht allzu lange leiden – kaum drei Tage. Ein schwacher Trost, aber besser als keiner. Ich glaube, ich weiß nun, woran es gelegen hat…der schwache Wille der Menschen. Sie brachten Gabeln mit. Gabeln! Mit diesem essentiellen Wort möchte ich nun überleiten zu der eigentlichen Überschrift dieses Textes:

Das Phänomen KiK.                        

Nein, damit meine ich keinesfalls den „Textil-Diskont“ KiK, der sich stets mit einem mit Helium gefüllten T-Shirt präsentiert und anpreist, dass man dort clever Cleidung caufen kann. KiK bedeutet in diesem Fall:

Kuchen im Kühlschrank.

Jawohl. Vielleicht kennt diese Situation ja der ein oder andere: Man hatte Besuch, doch trotzdem waren nicht genug Mägen anwesend, um den Kuchen oder auch die Torte komplett aufzunehmen, so lecker sie auch sein mochte. Also stellt man den Rest in den Kühlschrank, mit dem Vorhaben, ihn für einen anderen Tag aufzuheben. Doch dazu kommt es nie.

Ich schaue in den Kühlschrank und sehe dort vier Stücke Torte. Eine halbe Stunde später sind es nur noch dreieinhalb. Eine Stunde später drei. Allerdings hat man niemanden bei dieser Schandtat gesehen! Merkwürdig. Schaut man am Abend noch einmal, sind es nur noch Zwei. Niemand verliert ein Wort darüber.

Am darauffolgenden Tag ist zu beobachten, wie auch die zwei verbliebenen Stücke stetig schrumpfen. Noch immer hat man niemanden am Kühlschrank gesehen, auch niemanden, der mit einem Teller und besagtem Kuchen irgendwo gesessen hätte. Abends verweilt noch ein Anstandsrest auf dem Teller, nicht mehr als ein Bissen. Und am nächsten Morgen? Krümel! Der einzige Beweis, dass jemals etwas auf diesem Teller verwahrt wurde.

Merkwürdigerweise sind alle Kuchengabeln im Spüler – doch wenn man fragt, wer den Kuchen gegessen hat, kommt exakt diese Antwort: „Ich nicht.“ Merkwürdig. (schon wieder) Niemand hat den Kuchen gegessen – offiziell. Stibitzt man sich ab und zu beim vorbeigehen ein kleines Stück – oder auch ein großes – schmeckt die Sünde in Dreiecksform auch gleich viel besser. Das weiß ich so genau, weil auch ich ein oder zwei Mal nicht wiederstehen konnte, zugegeben…

Jedenfalls tritt dieses Phänomen immer wieder auf. Nie sagt jemand: „So, wir haben hier noch vier Stücke Torte, Kaffee dazu, und wir gönnen uns alle eins.“ Die Existenz des Kuchens wird heimlich, still und leise mit den drei Zinken des Sünders ausgemerzt. Vielleicht kennt ja noch jemand das Phänomen KiK und kann darüber berichten. Ich für meinen Teil jedenfalls habe dieses Mal den Vorgang dokumentiert und möchte ihn natürlich nun auch präsentieren:

Achja: Danke für all den Zuspruch vom vorherigen Eintrag...:3  Darüber freu ich mich sehr.

Und dass ihr mich wegen meiner Langsamkeit nicht anmosert! XD