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Der Glasgarten

von

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Heißkalt

~ Heißkalt ~
 


 


 


 

Wo Schuldig fertig war, war Aya hinüber. Er lächelte müde und erschöpft und fing Schuldigs Lippen ein.

„Schleckermaul“, grollte er leise, undeutlich gar und blinzelte. Schon während ihres Spiels hatte er gemerkt, dass er es genoss, aber nicht mehr wirklich wach genug war um aktiv teilzunehmen. Also richtig aktiv.

Mit Schuldig noch in sich, räkelte er sich ein wenig und genoss das Gefühl des Fleisches in ihm. Etwas, das früher nicht möglich gewesen war, wie ihm in den Sinn kam. Schon gar nicht das gemütliche Kuscheln danach.

„Bist du müde?“ Eine gute Frage aus seinem Mund, befand er.
 

Ums genau zu sagen, Ran schlief schon halb, denn Schuldig hörte die genuschelte Frage nur mit sehr viel Fantasie und seinem guten Kombinationsvermögen.

„Ja, bin ich.“

Er log.

Aalglatt und völlig frei von einem schlechten Gewissen.

Er war nicht müde. Von was sollte er bitte müde sein? Vom täglichen Nichtstun? Der Monotonie in den Stunden, in denen er auf Ran wartete? Seine einzige Abwechslung, auf die er sich mit all seiner Selbstbeherrschung und Zurückhaltung stürzte, sobald die Tür aufging?

Er fieberte Rans Nachhausekommen entgegen, als gelte es einem Gefängnis zu entfliehen. In gewisser Weise war dies auch so.
 

Natürlich verstand er es, diese Freude zu tarnen. Er verzog sich meist in einen anderen Teil der Wohnung, wenn er sah, dass Ran den Hauseingang erreicht hatte. Er gab sich beschäftigt, ein wenig begeistert natürlich schon, aber nicht zuviel. Ran sollte nicht denken, dass es ihm schlecht damit ging, nichts zu tun.
 

Schließlich und endlich kannte er diese Phasen in seinem Leben: Die Phase des Untertauchens, des Stillhaltens. Sie hatten diese Phasen schon zwei-, dreimal über längere Zeiträume hinter sich gebracht. Hatten Gras über bestimmte Dinge wachsen lassen und diesem Gras beim Wachsen zuzusehen, konnte einen umbringen…
 

Sie wohnten ja erst seit wenigen, sehr wenigen Wochen hier. Waren es zwei gewesen? Ein paar Tage länger als zwei, vielleicht schon, sinnierte er und strich Ran über den Bauch und die Brust, als wollte er ihn in den Schlaf streicheln.

Was auch durchaus seine Absicht war.

Währenddessen schweiften seine Gedanken wieder um die ewig selben Themen wie die letzten Tage schon. Und sie machten ihn verrückt. Verrückter als er ohnehin schon war und das war das gefährliche an der Sache.
 

Da gab es das Thema Zukunft.
 

Schuldig zog die Decke an sie beide heran, deckte Ran zu und grinste unverschämt, sich selbst innerlich auf die Schulter klopfend, dass er Ran wieder einmal zur Strecke gebracht hatte, als er sah, wie dieser sich irgendetwas murmelnd zur Seite drehte.

Schuldig stahl sich aus dem Bett und betätigte den automatischen Rollladen, der geräuschlos hinabglitt und Ran am nächsten Tag einen längeren Schlaf ermöglichen würde. Er zog sich seinen Bademantel wieder über und verließ das Schlafzimmer, die Tür ließ er Handbreit offen, denn falls Ran aufwachte konnte es durchaus passieren, dass dieser sich im Halbschlaf auf die Suche nach ihm machte.
 

Was letzte Woche geschehen war.

Schuldig ging die Lichter löschend ins Wohnzimmer, griff sich eine der Decken und ging damit wieder auf den Balkon um sich sein Weinglas zu holen, welches immer noch vor dem Schlafzimmer auf den Liegestühlen auf ihn wartete. Es war kalt, dennoch setzte er sich und packte sich in die Decke ein.
 

Letzte Woche waren die Möbelpacker angerückt und hatten ihnen einige ihrer Möbelstücke geliefert. Es war ein anstrengender Vormittag gewesen und Ran hatte es sich nicht nehmen lassen die Hauptarbeit bei der Koordination zu übernehmen. Zudem waren sie noch unterwegs gewesen um noch einiges einzukaufen.

Es würde wohl trotzdem noch dauern, bis sie es hier so richtig gemütlich hatten. Ran war schon am Nachmittag müde gewesen hatte es sich aber nicht anmerken lassen, denn er hatte noch die Abendschicht im Laugh zu meistern. Um 1.30 hatte ihm Ran dann eine Nachricht geschickt, er glaube, dass die letzten Gäste bald gehen würden. Schuldig hatte sich auf dem Weg gemacht um ihn abzuholen und tatsächlich als er ankam waren die letzten Gäste weg nur noch zwei von Micheles Leuten waren mit Ran anwesend. Während diese noch aufräumten, durfte Ran gehen, er war am längsten in der Schicht gewesen.
 

Schuldig hatte sich keine allzugroßen Sorgen wegen der langen Schicht gemacht, denn solange Ran im Laugh war, waren die Chancen geringer, dass ihm diese - leider ihnen noch immer unbekannte - Gruppierung zusetzte.

Gefährlich wurde es, wenn er das Laugh verließ, vor allem um 2.00 nachts. Dann pflegte Schuldig ihn abzuholen, egal wie groß das Gemecker ausfiel. Aber darüber war Schuldig ohnehin erhaben.
 

War er schon immer gewesen, denn bis auf ein paar ernste Ausnahmen machte Schuldig Rans Gemecker eher an, als dass es ihn abschreckte.

Als Ran endlich ins Bett kam war es halb drei gewesen und Schuldig hatte sich noch die Nacht mit Wiederholungen der Motorradrennen um die Ohren geschlagen.

Um fünf Uhr morgens kam Ran ins Wohnzimmer geschlichen und suchte mit eulenhaften Augen nach ihm. Schuldig hatte ihn wieder ins Bett gebracht und ihm versichert, dass er gleich nachkommen würde und dass doch alles in Ordnung sei.
 

Sein Weinglas an die Lippen führend und einen Schluck trinkend musste Schuldig an ähnliche Situationen denken, die ihm zeigten, dass Ran noch lange nicht über seine Verlustängste hinweg war. Würde er vermutlich nie sein. Und dabei spielte seine Familie wohl eine größere Rolle als er selbst.
 

Schuldig seufzte und schloss die Augen, ließ den nächtlichen Wind über sein Gesicht streifen.

Die Gedanken an Brad versuchte er tunlichst zu vermeiden. Obwohl sie hervordrängten und nach einer Lösung schrieen.

Einer endgültigen Lösung.
 

Er hatte das Gefühl, die innere Verzweiflung über dieses Thema, über die Unlösbarkeit dieses Problems langsam in den Griff zu bekommen. Er sagte es sich jeden Tag: Alles läuft gut, alles ist in Ordnung.
 

Ein Teil von ihm klammerte sich an diesen Gedanken, ein anderer Teil puschte und förderte die Zweifel bis die Verzweiflung immer größer werden würde und er vielleicht… daran zerbrach?
 

Er hatte sich doch für Ran entschieden. Was sollte das alles mit Brad dann? War er es der in Richtung Brad strebte? War er die treibende Kraft?

Nein, er wollte Ran.
 

Warum war es nur so kompliziert geworden? Warum konnte er Brad nicht wie früher eine reinhauen und sich dafür im Gegenzug auch eine einfangen? Brad war früher auch schon ein Arschloch gewesen, nur warum tat es Schuldig plötzlich weh, wie er von diesem behandelt wurde?
 

Die Antwort auf diese Fragen schmeckte ihm nicht und er konnte sie auch nicht aussprechen, nicht einmal in Gedanken. Es war, als wäre er bereits Ran untreu. Dabei wollte er das gar nicht!
 

Innerlich aufgewühlt setzte er die Füße auf den kalten Boden, die Decke hatte sich um seine Beine gewickelt und er stützte einen Ellbogen auf die Knie, legte seine Stirn in seine Hand und kniff die Augen zusammen.

„Verdammt“, murmelte er niedergeschlagen.
 

o~
 

Schuldig begann den nächsten Morgen damit, erst einmal auszuschlafen. Trotzdem er später ins Bett gegangen war – er glaubte sich erinnern zu können, dass es ein Uhr war – stand er um halb zehn auf und stahl sich aus dem Schlafzimmer.

Das hereinfallende Licht des Flurs traf Ran und Schuldig warf einen Blick zurück zum Bett.

Rans Atem ging gleichmäßig und sein Gesicht war entspannt und erholt. Hell und ohne die grauen Schatten unter den Augen.
 

Diesen freien Tag konnten sie doch mit einer kleinen Aufmerksamkeit beginnen. Ran mochte keine Geschenke und zugegeben Schuldig hatte ihn in letzter Zeit sehr reich beschenkt, aber dieses Mal sollte es etwas Kleines werden. Eine neue Ära der kleinen Aufmerksamkeiten.
 

Er hatte es auch schon besorgt und nun saß er in der Küche und verpackte mit etwas Geschick die längliche schmale Schachtel aus edlem Papier mit edlem Papier. Die Verpackung war ja wichtig, wie er gelernt hatte.

Beim vierten Versuch und zwei Bögen des teuren Papiers welches er in den Papierkorb verschwinden ließ war die Schachtel samt Präsent darin wohl verpackt und genügte seinen Ansprüchen.
 

Soweit er sich entsann war es das erste Geschenk, welches er für Ran verpackt hatte.
 

Später – als er das Geschenk platziert hatte - machte sich Schuldig daran, das Frühstück vorzubereiten.

Das Radio lief und Schuldig tippte mit dem Fuß mit, während er Früchte klein schnitt und sie nach und nach in den Mixer gab.
 

Eben jene Geräusche fanden ihren Weg in Ayas Traumwelt, der sie dort doch recht kreativ einbaute und sich fragte, warum er ausgerechnet einen Propeller auf dem Kopf benötigte um Arbeiten zu gehen und warum Schuldig plötzlich eine Möwe war, die über ihrer Wohnung schwebte und kreischte, weil es ihr so gut ging.

Sehr seltsam das alles.
 

Aya runzelte die Stirn und öffnete ein Auge. Hell und verschwommen war es.

Zu hell. Die Verschwommenheit würde sich legen.

Er schloss es wieder und fasste den Entschluss, dass er noch nicht wirklich wach genug war um sich einer solch impertinenten Lichtquelle hinzugeben. Doch die Geräusche im Hintergrund waren immer noch nicht verschwunden, die ihn in seinen Traum gefolgt waren.

Ganz im Gegenteil, so lauschte er seiner Umgebung, auch den menschlichen Geräuschen in ihrer Wohnung wie auch dem Schnurren, dass vom Fuße des Bettes zu ihm hinaufdrang. Banshee wartete auf ihn… wie immer. Wobei sie sich wenig zwischen sie legte, sondern immer schön am Rande des Bettes blieb.

Es sei denn, sie hatten Sex, da konnte es schon einmal mal vorkommen, dass sie gewisse, sich bewegende Teile der männlichen Anatomie zum Jagen fand.
 

Was waren diese kleinen Krallen scharf gewesen!
 

Aya drehte sich zur Seite und stieß auf etwas hartes, Kleines, wie er mit erneut geöffneten Augen feststellte. Eine Hand erhob sich und umfasste die Verpackung, hob sie ins Licht, damit er sie besser sehen konnte.

Sie war verpackt.

Wie ein Geschenk.

Und sie lag auf Schuldig leerer Seite.

Schenkte Schuldig ihm schon wieder etwas?

Aber hübsch verpackt war sie, das musste Aya dem anderen Mann lassen.
 

Aya erwog, diese Schachtel dazu zu benutzen, Schuldig ordentlich den Marsch zu blasen, aber neugierig war er schon…

Langsam, Lage für Lage entblätterte er das Geschenk, stellte fest, dass er mit seiner Vermutung, eine Schachtel vor sich zu haben, gar nicht mal so falsch gelegen hatte.

Länglich war sie, ungefähr 15 Zentimeter lang. Sie hatten sich noch kein Spielzeug zugelegt… das Einzige, was sie behalten hatten, waren die Edelstahlfesseln gewesen und die rührte Aya nicht an. Dazu hatte er viel zu viel Angst, auch wenn er sich geschworen hatte, dass er lernen würde, eben diese Angst zu besiegen. Genau aus dem Grund hatte er sich auch dafür ausgesprochen, dass sie sie mitnahmen aus der alten Wohnung.
 

Also war das hier?
 

Er hob den Deckel und fand… nicht das, was er zu finden gedacht hatte, irgendwie.

Ein schmaler Metallzylinder streckte sich ihm hier entgegen, beim ersten Hochheben hatte er den Anschein von Leichtmetall. Schön, aber schlicht gearbeitet.

Was Aya aber nicht wirklich weiterbrachte.

Er setzte sich auf und nutzte seine freie Hand um Banshee hinter den ihm schamlos hingestreckten Ohren zu kraulen, während er den Zylinder drehte und feststellte, dass es eine Röhre war, die man aufklappen konnte.

Aber für seinen Schwanz war das ganze Gebilde zu schmal.

Aya klappte es auf und entdeckte die Zacken innen drin.

Garantiert NICHT für seinen Schwanz.
 

Aber…
 

Aya nahm das Büschel an Haaren nach vorne und versuchte hier sein Glück… sie hielt.
 

Eine Haarspange?
 

Er musste lächeln und erhob sich unter Banshees Protest von seinem warmen, gemütlichen Lager, streunte so, wie er war, nämlich nackt, durch die Wohnung auf der Suche nach Schuldig und fand ihn schließlich in der Küche.

„Guten Morgen!“, krächzte er rau und räusperte sich.
 

Schuldig hatte die tapsenden Füße auf dem Boden sich Nähern gehört, blickte auf den Boden und bemerkte eben diese Füße. Seine Augen glitten an den Beinen entlang nach oben, blieben einen gönnerhaft langen Blick im Schritt und glitten dann nach oben. „Guten Morgen“, er hatte seine Rechte auf dem Deckel des Mixers und füllte gerade die Erdbeeren ein.

„Seit wann läufst du nackt durch die Gegend? Verkehrte Welt? Ist das nicht meine Rolle?“
 

„Hmmm“, brummte es Schuldig entgegen und Aya schlich sich an den Telepathen heran, stahl ihm einen kleinen Kuss.

„Du hast mir schon wieder etwas geschenkt!“ Seine Finger fanden eine Strähne feurigen Haares und zogen daran. Die Spange trug sich gut, soweit er es bis jetzt beurteilen konnte. Sehr gut sogar und sie gefiel ihm.
 

Der Mixer war jetzt nicht mehr ganz so interessant und Schuldig wandte sich Ran zu, zog ihn an sich und schmiegte sein Gesicht an dessen Halsbeuge. „Hab ich. Damit du im Laugh eine gute Figur machst und deine Haare dich beim Arbeiten nicht stören. Sie steht dir ausgezeichnet.“ Er fasste mit einer Hand an Rans unteren Hinterkopf. Die roten Haare wurden dort von der Spange gehalten.

Schuldig schnuffelte an Rans bettwarmer Haut. „Du riechst gut. Hast du gut geschlafen?
 

„Lang und gut“, schnurrte Aya beinahe und drängte sich an Schuldig. Ihm tat zwar alles weh, aber er fühlte sich pudelwohl… mit seiner neuen Haarspange, die wirklich individuell war. Für ihn gemacht schier.

„Du bist unverbesserlich!“, sagte er ohne die vorherige Schärfe und befühlte das kühle Metall. Ähnlich dem der Fesseln… aber nur im Entferntesten. „Danke dir!“
 

„Gern geschehen. Warst du schon im Bad?“, fragte er mit einem kleinen Lächeln und hob sein Gesicht aus seinem Lieblingsplätzchen.

Schuldig hatte das große Schiebetablett mit allerlei Köstlichkeiten fürs Frühstück bestückt und dieses auf dem Badewannenrand angebracht. Ein ausgedehntes Bad samt Frühstück wäre doch ein schöner Start in den Tag, hatte er sich gedacht.
 

„Noch nicht, du gehst vor!“, erwiderte Aya und warf einen Blick hinter Schuldig. Sein Magen knurrte, als wenn er dem Blick der Augen beipflichten wollte.

„Erwartet mich da die nächste Überraschung?“, fragte er und biss leicht in Schuldigs weiche Haut. Zwickend, spielerisch, aber dennoch leicht drohend, doch nicht wirklich ernst gemeint.
 

„Könnte durchaus sein…“ spielte Schuldig den geheimnisvollen Überrascher und enthielt sich sonstiger verräterischer Worte.

„…ich dachte, du würdest den ersten freien Tag nach deinen Arbeitsmarathon gemütlich mit einem Bad beginnen wollen.“ Er drehte Ran herum, klatschte mit kühler Hand – weil diese zuvor noch die frischen Früchte bearbeitet hatten und ständig mit Wasser in Kontakt waren – auf den noch bettwarmen Hintern und griff herzhaft zu. „Ab mit dir ins Bad, ich komme nach. Versprochen! Hab hier noch was zu erledigen. Lass dir doch schon einmal Wasser ein, hmm?“
 

„Mistkerl“, grollte Aya doch recht indigniert, da sein Augenmerk gerade auf seinem lädierten Hinterteil lag. Zumindest einer Hälfte seines lädierten Hinterteiles, denn die andere war noch unversehrt… wenn man davon absah, dass er sowieso leicht schmerzte. Nicht stark, eher ein Ziehen, trotzdem!

Schuldigs Werk, wie immer!

Seine Hand griff nach hinten und ebenso herzhaft in Schuldigs Gemächt, bevor er sich von dessen Grabschern löste und sich wieder umdrehte.

„Wehe, du kommst nicht in angemessener Zeit nach, dann überlege ich mir was!“

Teuflisch lächelnd zog er sich zurück und streunte in Richtung Bad.
 

„Bin gleich da, mein Unbarmherziger!“, gelobte Schuldig. Seine Stimme drückte aber aus, wie wenig beeindruckt er von Rans Drohung war. Er würde zwar nachkommen, aber Ran nicht während seines Bades stören oder sich in selbiges gesellen.

Jetzt da Ran wach war konnte er seine Lieblingsmusik wieder anstellen. Momentan stand er auf eine Mischung aus Lounge und Trance.

Schuldig widmete sich wieder dem Sammelsurium, welches er Frühstück nannte. Er hatte einige kleine Köstlichkeiten vorbereitet, die von Miso, über Rühreiern, bis hin zu frischen, warmen Vollkornbrötchen, die er aus einem deutschen Spezialitäten- und Delikatessenladen geholt hatte. Aber auch einen Fruchtsalat, zwei selbst angerührte Dips und die dazugehörigen Gemüsesticks als Fingerfood gehörten zu der kleinen Auswahl.
 

Währenddessen hatte sich Aya ins Bad begeben und war mit einem Tablett an kleinen Köstlichkeiten konfrontiert, das seinem Magen auf den ersten Blick gefiel. Schuldig hatte alles in Kleinarbeit arrangiert und sich kreativ betätigt, was die Butter anging. Es zauberte ein Lächeln auf Ayas Lippen und vorsichtig umschiffte er das Tablett.

Er ließ sich Wasser in die Wanne ein, fügte ein wenig Schaumbad hinzu und setzte sich auf eine der Holzbänke nieder. Es war wärmer geworden und so hatte er die Chance genutzt, sich nackt aus den Federn zu erheben, ein Luxus, den er sich nicht oft gönnte.

Aya wollte es nicht, zumindest die meiste Zeit nicht, weil er Kleidung am Körper als angenehmer empfand. Kleidung war Distanz, für wen auch immer. Für Schuldig sicherlich nicht.

Doch heute hatte er selbst diese Distanz nicht gewollt, eigentlich ein Zeichen dafür, dass es ihm sehr gut ging.

Trotz der Unsicherheit der unbekannten Gruppierung fühlte er sich wirklich gut, er arbeitete, Schuldig lebte, soweit war alles in Ordnung.

Wenn sie alles beiseite ließen, das sie sonst noch belastete - so auch Crawford.

Doch Aya wollte sich mit dem Amerikaner nicht belasten, wirklich nicht. Es würde nur dann zu seiner eigenen Sache werden, wenn es Schuldig zu sehr belastete.
 

Das stetige Plätschern des Wassers stoppte schließlich, als Aya den Wasserhahn abwürgte. Die Wanne war nun genug gefüllt, Temperatur war angenehm und so ließ er sich in das mit Badeschaum versetzte Wasser gleiten. Sein Kopf fiel müßig zurück und er schloss die Augen.
 

Alles war fertig.

Schuldig begann nun damit auf einem weiteren Tablett einen Teller, die bereits belegten Brötchen, Besteck, den frischen Tee, die Misosuppe in einer kleinen Schale und den Cocktail anzurichten. Die Gemüsedips samt Gemüse natürlich nicht zu vergessen.

Ein Tablett stand ja bereits im Badezimmer und das zweite folgte nun durch ihn. Mit stolz geschwellter Brust trug er das Tablett vor sich her und bereits im Flur roch er den Badezusatz, den Ran so gern mochte. Irgendetwas mit Alge und Meeresbrise.

Mit einem Fuß stieß er die angelehnte Badezimmertür auf und kam zur halb in den Boden eingelassenen Badewanne in der Ran schon – sichtlich das warme Nass genießend – lag.

„Na du Koi, schon eine Runde geschwommen? Ist wärmer als im Teich, nicht?“

Schuldig stellte das Tablett neben das bereits vorhandene und grinste Ran verschlagen an.
 

„Blubb“, erwiderte Aya mit Würde und sein Kopf fiel zur Seite, während seine Augen Schuldigs Gestalt hinaufglitten. Ein zweites Tablett?

Schuldig wollte ihn mästen.

Nicht, dass Ayas Magen seit Neuestem etwas dagegen hätte. Seitdem er arbeitete und sich hier alles eingependelt hatte, war er voller Tatendrang, was das Essen anging… er hatte das Gefühl, noch nie in seinem Leben soviel gegessen zu haben wie in letzter Zeit. Oder noch nie soviel Energie besessen zu haben wie in dieser Zeit.

„Pass auf, dass aus dem Koi kein Piranha wird!“
 

„Dann hol ich Banshee, die zieht dir die Zähnchen, kleiner Fisch!“

Schuldig stellte beide Tabletts auf die verschiebbare Ablage, die quer über die Badewanne angebracht war und schob diese dann in die Mitte der Wanne.

Erst vor ein paar Tagen hatten sie beide so gefrühstückt, im Wasser, im Schneidersitz, ganz bequem über das Tablett und dessen Köstlichkeiten gebeugt.

Schuldig selbst setzte sich auf den Boden neben den niedrigen Wannenrand und griff sich einen der Gemüsesticks, lehnte sich am Wannenrand an und knabberte an seiner Beute.

„Aber Banshee turnt gerade auf dem Geländer herum, wenn sie nicht runterfällt, habe ich gute Chancen im Beistand gegen fiese kleine Fische“, sinnierte er.
 

„Deine Chancen sind nicht zu verachten“, stimmte Aya dem anderen zu und hob zweifelnd eine Augenbraue. Nein, das waren sie in der Tat nicht, denn Banshee ließ es sich mittlerweile nicht mehr nehmen, frei über dem Abgrund auf dem Geländer zu balancieren. Aya konnte es ihr zwar gleich tun, hatte es in der Vergangenheit auch so manches Mal getan, doch momentan verspürte er weniger das Bedürfnis dazu.

„Aber ich werde mich heldenhaft verteidigen, bis zum bitteren Ende!“

Jetzt aber würde er erst einmal eine Stärkung zu sich nehmen.

Seine Nase schnupperte sich ihren Weg bis zum Fruchtsalat und nahm dort mit der kleinen Gabel ein paar Fruchtstücke auf. Es schmeckte hervorragend, hatte Schuldig den Salat doch mit etwas… Zimt gewürzt.
 

„Du würdest mir also“, Schuldig stand auf, den Rest einer Karotte noch zwischen den Lippen und krempelte sich die Hosenbeine bis zu den Oberschenkeln hoch. „…als flutschiger, kleiner, fieser Fisch durch die schlanken Finger flutschen?“ Gut, dieser Satz beinhaltete nicht nur eine schlüpfrige Bemerkung im Subtext….

Er ging zu der kleinen Musikanlage in der Ecke und schaltete sie an, stellte die Lautstärke soweit herab, dass sie sich gut unterhalten konnten. Danach kramte er auf ihrem noch spärlich besetzten Regal nach einem Kopfmassageöl, Shampoo und einem Körpermassageöl. Mit seiner Beute bewaffnet kam er zu Ran, stellte alles am Rand der Badewanne ab und kletterte hinter Ran in die Wanne, allerdings stellte er nur seine Füße in die Wanne und setzte sich auf den Wannenrand an die Kopfseite, sodass seine Schienbeine an Rans Rücken lagen.

Es war ein schönes Gefühl, Ran im warmen seifigen Wasser an sich zu spüren, vor allem, wenn er ihn nebenzu etwas ärgern konnte, jetzt zum Beispiel mit seinen vorwitzigen Zehen, die Ran in den Hintern pieksten.
 

„Wenn du das klein und fies streichen würdest, hätte deine Aussage Wahrheitsgehalt“, antwortete Aya schließlich und hielt mit seinen Fingern Schuldigs impertinente Zehen fest, grub sich seinen Weg zu dessen Fußsohlen um sie zu kitzeln.

Wenngleich… Schuldig war der Mann mit dem Massageöl… er musste vorsichtig sein, sonst würde ihm dieser Spaß entgehen… sehr schnell sogar.
 

„Das liegt ja wohl…“ Schuldig brachte seine Zehen in Sicherheit und sein rechter Fuß stahl sich um Ran herum zu dessen Forderseite um die Innenseite der Schenkel zu massieren. „…im Auge des Betrachters. Iss, mein Fischchen, sonst wird sowohl die Suppe als auch die Eier… kalt.“
 

Aya räkelte sich unter Schuldigs Administrationen und nahm sich in der Tat ein wenig von dem Rührei. Er legte den Kopf in den Schoß, sodass Schuldig seinen ungeschützten Kehlkopf vor sich hatte. Die Gabel fand ihren Weg zu seinen Lippen und Aya leckte sie lächelnd sauber.

„Natürlich, die Eier sollen nicht kalt werden.“
 

„Du sprichst mit gespaltener Zunge mein listiger Freund“, meinte Schuldig in bester Wild Wild West Manier. „Oder sollte ich sagen mit doppeldeutiger?“

Schuldig begann damit Rans Haare zu nässen, jedoch sehr langsam, er wollte Ran in Ruhe essen lassen. So feuchtete er seine Hände nur an und zog sie durch die Haare, doch nicht zu sehr, es war eher eine beruhigende Maßnahme, als würde man eine Katze streicheln. „Ich wasch dir die Haare, wenn du fertig bist. Was hältst du davon wenn wir später raus gehen und uns am Nachmittag ein Eis genehmigen? Das Wetter soll so schön bleiben.“ Schuldigs Hand strich über Rans Hals und Kehlkopf und wieder zurück. Er ließ Ran die Freiheit sich zu bewegen, denn er sollte ja Essen und hier nicht herumlümmeln.
 

Aya murrte nicht wirklich unfreundlich und beugte sich wieder leicht nach vorne, nahm sich die kleine Schüssel Misosuppe, die sich ihm hier so frei darbot. Die linke Hand hielt die Suppe, während die rechte mit den Stäbchen in ihr fischte.

„Eis essen klingt gut“, kam er zu Schuldig zurück, dessen Hand ihn immer noch umsorgte. „Allerdings kommt es mir langsam komisch vor, wie du mich verwöhnst… da kommt doch noch etwas, habe ich Recht?“ Leichtes Misstrauen schwang zusammen mit vollkommener Zufriedenheit in Ayas Stimme.
 

„Natürlich.“ Schuldigs Stimme strotzte nur so vor Selbstverständlichkeit.

„Aber erst wenn du gänzlich erholt bist, wohl genährt, gesättigt, sauber, ordentlich und so… erst dann schleife ich dich auf die Galerie und tue dir lauter erniedrigende, schmutzige, sexuelle Dinge an und zeichne alles auf Video auf um dich danach zu erpressen und dich als Sexsklaven zu halten.“ Ein Märchen nach seinem Geschmack, wobei… es doch viel Realitätsgehalt beinhaltete.
 

Ein wirklich zweifelnder Blick traf Schuldig, als Aya den Rest des Tintenfischs zwischen seinen Lippen verschwinden ließ.

„Du hast zuviel Fantasie oder zu wenig Ausgleich“, grübelte er scheinbar nachdenklich. Doch er ließ sich von Schuldigs Worten nicht wirklich verunsichern. Vielleicht hatte es eine Zeit gegeben, ja, da hätte es Schuldig mit seiner Aussage durchaus geschafft, aber jetzt nicht mehr.

Jetzt war es eher so, dass Schuldigs Worte ihm einen heißen Schauer über das Rückenmark nach ganz unten trieben. Der andere machte ihn heiß… ohne jede Zweifel.

„Und was wären die schmutzigen, erniedrigenden Dinge, die du mir antust?“
 

Schuldig musste wirklich ein wenig überlegen, denn viele Dinge hatten sie schon hinter sich gebracht und wirkliche Neuerungen noch nicht in ihr Programm aufgenommen. Sicher gab es noch einige Dinge die offen standen, aber viele davon waren für sie Tabu und gehörten in eine Ecke die ihnen beiden nicht zusagte.

„Du darfst dich auf die Knie begeben und mir die nackten Füße lecken.“ Das fand Schuldig als ultraschlimm – im harmlosen Sinne – und er stellte es so dar, als wäre das der ultimative Schocker. Wobei es in ihrem Liebesspiel durchaus schon das eine oder andere Mal vorgekommen war, dass entweder er oder Ran beschriebenes Szeneraio aufgeführt hatten. Und es hatte Spaß gemacht, als er Ran die Füße geleckt hatte und dann immer weiter nach oben gekrochen war, ohne natürlich Rans Erlaubnis dafür zu haben, aber da war Schuldig eben ungehorsam gewesen… wieder einmal.
 

„Ich fürchte mich vor meinem schrecklichen Schicksal!“, kam es staubtrocken von Aya zurück und er nahm sich eine Brötchenhälfte, beträufelte sie mit Honig. Er schlemmte hier und Schuldig bekam nichts, wie er es sich gerade bewusst wurde und so hielt er Schuldig die schon angebissene Hälfte hin.

„Hier, zur Bärenbeschwichtigung. Honig zum Locken!“
 

Schuldig ließ sich nicht zweimal bitten, beugte sich vor und bis von dem dargebotenen Lockmittel ab.

„Wie geht’s eigentlich dem lästigen Playboy?“, fragte er kauend und hielt diesen Augenblick für gut genug um die Frage zu stellen. Die letzten Tage war ihm schon aufgefallen, dass Ran überhaupt kein einziges Wort über den Blonden verloren hatte. Zunächst hatte er es auf ihre Diskussion in den Bergen geschoben aber Ran hatte auch nie bemerkt, dass er kurz zu Weiß gegangen wäre, vor oder nach der Arbeit.
 

„Gut, schätze ich!“

Wenn Aya ehrlich war, hatte er Youji seit zwei Wochen nicht mehr gesehen, eben weil die Arbeit so anstrengend war.

Aber es ging dem anderen Mann gut, sonst hätte er sich schon gemeldet… das wusste Aya. Das war früher auch öfter so gewesen, dass sie wenig Kontakt hatten, obwohl sie unter einem Dach gewohnt hatten.

„Er ist ruhiger geworden, seitdem es passiert ist.“
 

„Hmmm“, meinte Schuldig wenig aufschlussreich. Dafür dass Ran so dringend zu dem Playboy gewollt hatte nach ihrem Aufenthalt in den Bergen war er nun bemerkenswert abstinent, was den Blonden anbelangte.

Schuldig hatte nichts dagegen, da er es ohnehin für mehr als hirnrissig von Ran fand, dass dieser nach wie vor ins Koneko fuhr. „Sind sie in der Zwischenzeit umgezogen?“
 

„Nein, sind sie nicht.“ Aya beugte sich vor und nahm sich ein Stück Toast, biss auf ihm herum. Er wollte nicht zu genau darüber nachdenken, was momentan mit Weiß war… nicht, weil sie ihm egal waren, ganz im Gegenteil, sondern weil er das Gefühl hatte, es jetzt nicht zu können.

„Du bist ein sehr guter Koch“, schmunzelte er nach oben und eine weitere Gabel Rührei fand ihren Weg zwischen seine Lippen.
 

Themenwechsel?

Ein Lob über seine Kochkünste?

Schuldig schwieg und er beobachtete Ran, wie dieser aß.

Hier stimmte etwas nicht. Ganz und gar nicht. Ran ging es nicht gut.

Die Diagnose war gestellt, aber die Behandlung noch sehr unklar, denn Schuldig hatte nicht den blassesten Schimmer, was noch auf ihn zukommen mochte. Ran wirkte auf ihn unecht.
 

„Hast du Lust, morgen Essen zu gehen? In ein kleines, unscheinbares, italienisches Restaurant in der Nähe? Habe ich letztens entdeckt.“
 

„Du willst mich mästen“, stellte Aya mit einem Stirnrunzeln fest und hielt sich nun, umschmeichelt von warmen, schaumigen Badewasser, an seiner Teetasse fest.

Der Tee, der ihm so gut schmeckte.

„Aber ja, habe ich. Es sei denn, du möchtest etwas anderes machen.“
 

„Würde ich sonst fragen, ob du mit mir Essen gehen willst?“ Schuldig sah Ran an, als wäre dieser nicht ganz bei Trost, aber gut, dass dieser ihn gerade nicht anblickte, sondern mit seinem Tee beschäftigt war.

Ran war nicht ganz bei ihnen. Das erkannte Schuldig gerade in diesem Augenblick. Warum hatte er es nicht vorher bemerkt?

Die Antwort lag klar auf der Hand: Weil Ran die meiste Zeit des Tages arbeitete.
 

Während er über Ran nachdachte, griff er zum Massageöl, träufelte sich ein wenig auf die Finger und begann damit Rans Kopfhaut zu massieren.

Das war doch nicht Ran hier. Warum war er so weich, so sanft? Natürlich freute Schuldig das und vielleicht lag es tatsächlich nur einzig und alleine daran, dass der frühere Ran momentan sehr zum Vorschein kam.

Und vielleicht… mochte Schuldig den früheren Ran gar nicht. Vielleicht hatte er ihn sich gewünscht und wollte das Gewünschte nach Erhalt nicht mehr.
 

Diesen Gedanken strich Schuldig sofort aus seinen Überlegungen.

Aber was würde noch auf sie zukommen, wenn Ran wieder einen derartigen Zusammenbruch wie auf dem Friedhof hatte? Schuldig hatte geglaubt, dass es damit vorbei sein würde.
 

„Wer weiß, ob du nicht lieber ganz andere Dinge mit mir machen willst als essen?“, fragte Aya und seine Stimme hatte einen definitiv verführerischen Klang inne. Er lehnte sich zurück und genoss… ja, er genoss wirklich, Schuldigs Berührungen, die Aufmerksamkeit, die dieser ihm entgegenbrachte.

Er genoss jeden einzelnen der kleinen Lustimpulse, die aus seinen Nervenzellen strömten.

„Ich war schließlich die letzten Tage arbeiten und du bist zu kurz gekommen!“ Sie beide waren zu kurz gekommen, musste es richtig heißen. Aya hatte auch Lust, sehr große sogar.

Mit Sehnsucht dachte er an den Kätzchentag zurück.
 

Schuldig hatte eine Idee, wie er herausfinden konnte, wie sehr Ran seinen inneren Stress vor ihm verbarg. Seine Hand fand ihren Weg zu dessen Hals und die Kehle.

„Das stimmt, aber gestern Abend haben wir das nachtgeholt und im Übrigen bist du auch zu kurz gekommen, es sei denn du hast dir deine Befriedigung anderorts geholt!“ Er überstreckte Rans Hals nach hinten und legte seine Hand über die schutzlose Kehle, strich großflächig darüber und lächelte drohend in das Violett hinab.
 

Ein Schauder durchrann Ayas Körper bei dieser Behandlung, bei diesen Worten und diesem Blick. Seine Augen gruben sich dunkel vor Lust in Schuldigs und er lächelte leicht.

„Wer weiß, vielleicht habe ich das… oder vielleicht auch nicht“, erwiderte er und bleckte die Zähne, die Teetasse still in seiner Hand. „Vielleicht müsstest du mir zeigen, dass du der bessere Liebhaber bist.“

Der Teufel ritt Aya und er räkelte sich unter der Hand, verschüttete damit Tee über seiner Hand. Warmen, fast noch heißen Tee.

Er zischte leise auf und wollte die Tasse wegstellen, doch Schuldig hinderte ihn, so griff er sich die Hand des Telepathen und zog sie rabiat weg. Die Lust war ihm vergangen für den Moment…

Er stellte seine Teetasse ab und besah sich seine Hand.
 

Schuldig sagte nichts dazu. Der Tee war nicht zu heiß gewesen. Er hatte nicht gekocht, als er ihn über Rans Tee gegossen hatte und sie waren nun doch schon ein Weilchen im Badezimmer. Auf Rans Hand war nichts zu sehen. Das Badewasser war sehr warm gewesen, Rans Körpertemperatur auf Hitze getrimmt…

Und Ran war sonst nicht so zimperlich. Vor allem nicht, wenn es darum ging sich devot zu geben oder ihn anzuheizen.
 

Wie aus einer Trance schreckte Aya wieder hoch und drehte sich leicht zu Schuldig herum. Er lächelte und strich sich den Schaum aus den Haaren, als wäre gerade nichts gewesen… das war es ja schließlich auch nicht.

„Wie wäre es… wenn du weiter machst?“, fragte er und ruckelte sich wieder zurecht, den Rücken zu Schuldig gewandt.
 

Schuldig blieb gar keine Gelegenheit etwas zu sagen und er nahm seine Arbeit des Kopfmassierens wieder auf, schwieg jedoch zu dem – für Ran offensichtlich – nicht stattgefundenen Vorfall. Was merkwürdig genug war, denn Ran achtete sonst auf Kleinigkeiten, die ihn betrafen.

Schuldigs Gedanken kreisten um viele kleine Auffälligkeiten, die Ran ihm wie Brotkrumen hinwarf. Auf das Gesamtbild war Schuldig jedoch nicht gespannt, er fürchtete es.
 

Vor wenigen Augenblicken hatte Ran sehr devot gewirkt, hatte bedacht, dass „er“ Schuldig zu kurz gekommen sei und sich unter seiner Hand geräkelt und schon kurz darauf schlug er seine Hand aus einem merkwürdigen Grund weg.
 

In die Stille des Schweigens hinein genoss Aya Schuldigs Zuwendungen, sich gänzlich dessen Gedankengängen unbewusst. Er lehnte an dem anderen Mann und hatte die Augen geschlossen, ließ seine Hand durch das Wasser gleiten.

Was konnte es besseres an einem freien Tag geben?
 

o~
 

Am nächsten Tag waren sie tatsächlich beim Italiener gewesen. Ran hatte es geschmeckt und Schuldig hatte beschlossen, Rans Launenhaftigkeit was Sex und Nichtsex betraf hinzunehmen und sich zwar Gedanken zu machen, aber Ran nicht darauf anzusprechen.

Ran brauchte Zeit. Allerdings war zwischen ihnen auch nichts mehr seit Donnerstag gelaufen. Vielleicht war es gut so.

Vielleicht.

Jetzt lagen sie mit einem guten Glas Wein und Schlafanzug, Morgenmantel, Socken und Decken auf den Liegen vor dem Schlafzimmer und sahen in den Sonnenuntergang. Sie hatten sich die Nachspeise einpacken lassen und sie hier gegessen.

Morgen musste Ran für vier Tage wieder arbeiten und hatte dann wieder frei.
 

„Wie stellst du dir die Zukunft vor?“, fragte Aya aus heiterem Himmel nachdenklich. Er hatte die letzten paar Minuten in der Vorstellung geschwelgt, mit Schuldig alt zu werden. Wobei seine Vorstellung gerade da versagte. Vielleicht lag es an dem Lebenswandel, den er bisher geführt hatte, an dem ständigen Tod vor Augen.

An den Morden, die er begangen hatte.
 

„Diese Frage hatten wir schon einmal, erinnerst du dich? Und wenn ich mich richtig erinnere sagte ich damals etwas Ähnliches, wie ich es jetzt sage: Ich stelle sie mir gar nicht vor. Und bisher war das gut so, denn was soll es mir bringen, wenn ich sie mir vorstelle und sie doch ganz anders wird als zuvor gedacht? Das wäre doch reichlich sinnlos.“
 

Schlau gesprochen, Herr Schuldig, bemerkte er für sich in sarkastischem Tonfall.

Über die Zukunft nachzudenken war für ihn Luxus. Auch jetzt war es nichts anderes, denn auch wenn er wusste, oder die Wahrscheinlichkeit sehr hoch dafür war, dass Ran auf eine psychische Katastrophe zusteuerte, konnte er nichts anderes tun als warten.
 

Die Anzeichen dafür, dass der Overkill bald anstand hatte er sowohl im Haus, auf dem Friedhof als auch gestern und heute wieder erhalten. Rans Stimmungsschwankungen konnte er nicht voraussehen, nur wissen, und akzeptieren, dass es so war und sie hinnehmen.
 

Nicht provozieren, lautete das Motto. Schuldig belauerte Ran, denn er wusste um die Symptome. Er hatte nicht umsonst jahrelang in Psychiatrien und anderen Anstalten verbracht und Hirnstudien mit den Insassen betrieben. Nicht nur um sich selbst zu analysieren und sich vor dem völligen Austillen zu bewahren, sondern auch weil es ihn interessierte.

Dumm war nur, dass er bei Ran nicht ins Oberstübchen kam, wenn er es wollte. Er musste abwarten und auf das reagieren, was Ran ihm bot.

Es war nicht bloß eine harmlose Überlastung, denn Ran bemerkte gar nicht mehr, wenn er überreagierte, oder… gar nicht mehr reagierte. Er spulte einfach eine neue Schleife ab, als würde sein Gehirn das korrigieren, was zuvor falsch gesagt worden war. Korrektur, anhalten, löschen, neue Version.

Rans Geist war überlastet und er bemerkte es nicht.
 

Schuldig hatte Angst, dass Ran der Overkill – wie er den großen nervlichen Zusammenbruch nannte – dort ereilte, wo Schuldig nicht zugegen war. Im Auto, in der Stadt, auf der Arbeit.
 

Und Schuldig rauchte. Wie ein kaputter Ofen. Er hatte den ganzen Tag reichlich Zeit dazu nervös zu sein und Ran mittels Observation von Rans Kollegen zu überwachen. Und er hatte reichlich Zeit dazu diese Nervosität mittels Zigarettenkonsum einzudämmen.
 

Aya hatte schon längst einen Blick auf den Aschenbecher geworfen, das Stilleben jedoch unkommentiert gelassen.

Seine Gedanken waren eher bei anderen Themen, so auch der Zukunft. Er machte sich so seine Gedanken, Schuldig mied sie… das war schon immer so.

„Stell dir doch mal vor, hier würden Kinder durch die Wohnung springen“, gab Aya seine Vorstellung von der Zukunft preis. Zwei Kinder, Junge und Mädchen, das wäre schon schön, das hatte er sich immer vorgestellt, bevor ihm seine Tätigkeit als Killer dazwischen gekommen war… und ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte.
 

Oh man.

Das Kinderthema.

Schuldig überlegte für einen Augenblick, ob es einen Zusammenhang zwischen Rans Stimmungen und dessen Gedanken um Kinder gab.

„Dafür braucht man eine Frau, Ran. Du weißt schon, glückliche Familie, Kinder machen, Kinder kriegen und so.“
 

„Ja, du hast wohl Recht. Deswegen ist es auch nur ein Hirngespinst… aber manchmal könnte man meinen, wir würden uns redlich bemühen, Kinder zu bekommen, so wie wir es miteinander treiben!“ Aya legte den Kopf zur Seite und sah Schuldig aus ruhigen, beinahe schon emotionslosen Augen an, die aber eines genau widerspiegelten… Lust. Nur Lust, nichts anderes, die so plötzlich entstanden war, dass es selbst Aya schwach verwunderte. Doch seine Verwunderung war so minimal, dass er sie abtat.
 

Doch Schuldig bekam von dieser Lust wenig mit, da er eher in den nun leicht bewölkten Nachthimmel blickte. „Ich denke eher daran, dass wir deshalb gerade so viel poppen, gerade weil wir nicht auf Verhütung achten müssen. Und dafür bin ich dankbar“, murmelte er hinzufügend.

Auf der einen Seite stellte er sich eine Frau viel komplizierter als Ran vor allerdings… auch wieder nicht.

Nein… wenn er es genau bedachte war Ran wesentlich komplizierter als eine Frau… irgendeine Frau auf diesem Erdball es je sein könnte.

Nicht einmal in ihren kühnsten Träumen nicht. Wobei diese Komplexität sich eigentlich nur daraus erschloss, dass er Ran nicht lesen konnte.
 

„Oder so…“, schnurrte Aya und erhob sich langsam von seinem deckenbewehrten Lager. Schuldig schenkte ihm zu wenig Aufmerksamkeit, aber wie der andere Mann gerade festgestellt hatte, brauchten sie nicht wirklich auf Verhütung achten. Von ihnen beiden wurde niemand schwanger, niemand lief Gefahr, ein nicht gewolltes Kind zu bekommen.

Wenngleich nicht gewollt einfach nicht stimmte.

„Allerdings finde ich, dass wir deine Theorie noch überprüfen und wissenschaftlich belegen müssen.“ Seine Stimme war tief und dunkel, bevor er sich auf Schuldigs Liege niederließ, sich rechts und links der Beine des Telepathen niederkniete.
 

„So müssen wir das?“, sprang nun endlich auch Schuldig auf Ran an und dessen sexlastigen Themenwechsel. „Und wie willst du das anstellen? Willst du eine Studie beginnen?“ Schuldigs Hände legten sich auf Rans Oberschenkel, strichen um sie herum zu dessen Hintern.

Ran thronte vor dem Himmel der Stadt. Die Wolken reflektierten das Licht der Stadt, sodass Ran sich vor dem nächtlichen Wolkenhimmel dunkel abhob.
 

„Ja, die Fujimiyastudie“, grimmte Aya und er griff sich Schuldigs Hände, verschraubte seine Finger mit denen des Telepathen, presste sie neben dessen Kopf auf die Liege. Er räkelte sich auf Schuldig und lächelte.

„Eine sehr zuverlässige Studie…“

Er beugte sich zu Schuldig hinab und strich mit seinen Lippen über die des anderen Mannes.
 

„Eine Doppelblindstudie, Herr Fujimiya“, wisperte Schuldig an die Lippen, die ihn hier überfielen. Ran schien es heute auf ihn abgesehen zu haben. Plötzlich und unerwartet. Schuldig hatte nicht mehr damit gerechnet, dass er heute das Opfer des großen Abyssinian werden würde… aber noch war nicht aller Tage Abend.
 

Die Lippen des anderen nun einnehmend, ließ sich Aya einen Moment Zeit, nur um dann wie verbrannt zurück zu zucken. So als hätte sich alle Lust mit einem Mal verflüchtigt und das nur aus einem einzigen Grund… einem schnellen Grund, der schnell gefunden gewesen war.

Er setzte sich zurück, die Stirn gerunzelt.

„Du schmeckst nach Zigaretten“, sagte er und seine Stimme troff nur so vor Abneigung gegen den Geschmack.
 

Ähm.

Sendepause.

Keiner da.

„Kann sein…“, fing Schuldig zögernd an, wusste aber nicht, was er so abrupt antworten sollte. Oder ob er etwas antworten sollte, doch Ran schien, als wolle er eine Antwort.

In Schuldigs Kopf war gähnende Leere. Für den Moment.

Er lag da, die Hände noch immer dort liegend wo Ran sie zuvor festgepinnt hatte und starrte in die schattenhafte Gestalt über sich.
 

„Nicht gut“, murmelte Aya über den Verlust seiner Libido hinweg und löste sich von Schuldigs Händen wie auch von dessen Gestalt, als er aufstand.

„Ich gehe ins Bett, ich bin müde.“ Und er wollte Schuldigs Zigaretten nicht schmecken, deswegen hatte er einen Rückzug gemacht, nicht wahr? Das war zumindest der einzig logische Grund.
 

„Ja“, sagte Schuldig bedächtig. „Klar, mach das.“ Ein wenig tonlos erschien ihm seine Stimme, als er seine Arme dazu benutzte sich auf die Unterarme zu stützen und Ran hinterherzublicken. Als dieser in der Wohnung verschwand, ließ sich Schuldig genervt stöhnend auf die Liege fallen und starrte in den Himmel.

„Wie lange soll das noch so gehen?“, fragte er sich leise selbst. Ein paar Minuten blieb er noch so liegen bevor er seine Zigaretten von unter der Liege hervorkramte und sich prompt erneut eine ansteckte. Ein kleiner Trost.

Ran wusste doch, dass er rauchte. Sie hatten sich kennen… näher kennen gelernt und Schuldig hatte ab und an eine geraucht. Selbst Ran pflegte von Zeit zu Zeit eine Zigarette zu rauchen.
 

Momentan war Schuldigs Zigarettenkonsum sehr gestiegen, vom Gelegenheitsraucher zum richtigen Raucher, zumindest solange Ran nicht in seiner Nähe oder zuhause war, rauchte er häufig.
 

Aya wiederum machte sich währenddessen für das Bett fertig und legte sich schließlich im Schlafanzug zwischen die Federn. Ihn wunderte seine wechselnde Libido auch etwas, doch nicht so sehr, dass er sich ernsthafte Gedanken über dieses Thema machen würde.
 

Dass sein Verhalten jedoch seltsam war, bemerkte er selbst nicht… auch nicht, dass er immer tiefer in einen Teufelskreis hineingeriet.

Banshee sprang zu ihm auf das Bett und er kraulte sie gedankenverloren.
 

o~
 

Die nächsten Tage beschäftigte sich Schuldig damit, Nagi gute Tipps zu geben wie er Brad observieren konnte, ohne dass dieser es mitbekam.

Ein sehr schwieriges Unterfangen.
 

Nagi hatte Angst um ihren Anführer und dessen Führungsqualitäten ließen tatsächlich zu Wünschen übrig, doch genau genommen war Schuldig froh darüber. Aber… für ihr Team war es nicht gut, wenn Brad die Zügel schleifen ließ. Er wiederum war froh, dass er Ran und ihn in Ruhe ließ.

Ein Dilemma, in dem sie steckten.

Ansonsten gab es für Schuldig nicht viel zu tun. Ohne Rans Wissen – da dieser in der Spätschicht war, hielt sich Schuldig an zwei Abenden im Blind Kiss in der unmittelbaren Nähe von Kim auf. Er brauchte ihre Ruhe, ihre ehrliche Ruhe, damit er auf Rans Launen mit der gleichen entsprechenden Ruhe reagieren konnte und nicht plötzlich dazu überging dem Japaner den hübschen Hals umzudrehen.
 

Die Male, in denen Ran einen Aussetzer gehabt hatte, hatte er ihn nicht mehr erkannt und war völlig apathisch gewesen. Würde sich Ran wieder einkriegen? Oder artete Rans zunehmende Instabilität in etwas Kritischem aus?
 

Diese Frage konnten zur Zeit weder Schuldig noch Aya beantworten. Aya noch weniger als Schuldig, war er sich dieser extremen Schwankungen nicht wirklich bewusst. Er bemerkte nur, dass er momentan schnell wütend wurde, oder vielmehr just in diesem Augenblick, in dem er seinen Autoschlüssel nicht fand und eine Wut in sich spürte, die er zuletzt einem Opfer gegenüber gespürt hatte.

Takatori zum Beispiel.

Mit Wut im Bauch fuhr er nach Hause, Wut, die auf einer eigenen Art und Weise heilsam war, überdeckte sie doch etwas, wovon er nicht wusste, dass es überdeckt werden wollte.

Sich durch den Verkehr kämpfend, ließ er den Wagen schließlich auf ihren Parkplatz rollen und stieg aus. Es war halb zwölf nachts und er war erschöpft, dennoch auch aufgekratzt.

Den Wohnungsschlüssel ins Schloss fummelnd, betrat er die stille, jedoch beleuchtete Wohnung

„Bin wieder da!“
 

Schuldig war auf der Terrasse, Banshee auf seinem Schoß haschte nach ihrem Glöckchen welches er gemeinerweise immer fast in Reichweite der halbwüchsigen Katze hielt, aber leider nur fast.

„Terrasse!“, rief Schuldig nach hinten. Er hatte auf dem Monitor des Laptops, welcher neben ihm zugeklappt lag, gesehen wie Ran im Treppenhaus heraufgekommen war und die Wohnung betreten hatte.

Mit der Rechten nahm er seine Zigarette auf und einen tiefen Zug, während er mit der Linken gerade Banshee ärgerte, die just seinen Finger zwischen den Zähnen hatte und bearbeitete. Vermutlich aus purer Frustration.

Warum sollte nur er frustriert sein?

Er hörte es nämlich schon an den ersten Worten, wie gut drauf Ran war. Zu gut. Künstlich gut. Vermutlich darum bemüht, dieses völlig überdrehte Gefühlskonstrukt aufrecht zu erhalten.
 

Aya folgte der Stimme und legte währenddessen seine Jacke und seine Schuhe auf dem Weg zur Terrasse ab, ebenso wie seinen Schlüssel. Er trat hinaus in die Nacht, aus der er gekommen war und entdeckte seine beiden Lieben. Banshee, wie sie erfreut zu ihm gesprungen kam, Schuldig, wie er ihn aus seinen blau-grünen Augen ansah.

Er nahm Banshee hoch und beugte sich zu Schuldig hinab, gab ihm einen Kuss. Ein kurzes Lächeln erschien auf seinen Lippen, als er die kleine Rote wieder auf dem großen Roten absetzte.

„Na ihr beiden? Wie geht es euch?“

Sein Blick fiel auf den Aschenbecher neben Schuldig und er runzelte die Stirn. Er war schon wieder randvoll.
 

„Bestens, siehst du ja, ich ärgere den Teenie und sie knabbert an mir herum“, lächelte Schuldig und überlegte es sich, wie er seine nächste Frage abwechslungsreich gestalten könnte.

„Ging’s heute besser im Laugh?“ Ran hatte gestern gesagt, dass es nicht so toll gewesen wäre, aber als er näheres wissen wollte, hatte er abgeblockt.
 

„Ja, es ging. Stressig war es“, wich Aya wie gestern schon aus und spürte, wie dieser Aschenbecher sich zu einem Dorn in seinem Auge entwickelte.

„Hast du Langeweile?“, fragte er völlig aus dem Kontext gegriffen und deutete auf den Aschenbecher, ein willkommenes Objekt um daran seine Wut auszulassen.
 

Schuldig war Rans Blick gefolgt und fühlte sich nicht nur ein wenig im Abseits, da Ran stand und er saß und dieser wie ein drohender Schatten über ihm aufragte.

„Nein, was hat Langeweile mit dem Aschenbecher zu tun?“ Seine Frage war nicht vorsichtig formuliert, eher amüsiert und er schubste Banshee mit einem kleinen liebevollen Wurf auf dem Boden, da diese schon zu quängeln anfing und weg wollte.
 

„Weil du wie ein Schlot rauchst!“, kam es schärfer als geplant über Ayas Lippen, doch der Teil in ihm, der sich nach Ruhe sehnte, wurde im gleichen Moment von dem, der seine Wut herauslassen wollte, überschwemmt.

Er runzelte über sich selbst die Stirn.
 

„Ah, stimmt. Ich wird’s bald wieder einstellen, ist nur so ne Phase, du kennst sowas ja… solche Phasen hat jeder mal“, tat Schuldig seinen Zigarettenkonsum ab. Ran übertrieb ein wenig, so viel war es nun auch wieder nicht. Eine halbe Schachtel am Tag, vielleicht.
 

„Eine ungesunde Phase, noch dazu sieht es widerlich aus“, kam es schon gereizter aus Aya heraus und er verschränkte seine Arme. Die bisher nur unterschwellig in ihm schwelende Wut kochte ein erstes Mal hoch.
 

Schuldig sah Ran ruhig an, maß das verärgerte Gesicht, die wütenden Augen und Rans Haltung im Allgemeinen. „Es ist meine Phase“, erwiderte er dann ruhig, sehr ruhig und sein Gesicht verlor den amüsanten Ausdruck. „Nehme ich in irgendeiner Form nicht Rücksicht auf dich? Ich rauche nicht drinnen, ich rauche nicht in deiner Gegenwart.“
 

„Du schmeckst aber nach Rauch! Nennst du das Rücksicht?“, kam die Wut in Aya nun offen zum Vorschein, als sein Ton lauter wurde und er das betreffende Behältnis hochnahm, angewidert daran roch.
 

Schuldig erhob sich, rollte leicht mit den Augen und ging an Ran vorbei.

„Findest du nicht, dass du etwas überzogen reagierst?“, wagte er endlich die Frage aller Fragen, die ihn schon seit Tagen auf der Seele brannte, obwohl er ahnte, dass es in die Hose gehen würde. Solche Fragen brachten Leute in Wut und Rage nur noch mehr auf. Vor allem seine Provokation mit den Augen würde wohl hoch zu Buche schlagen.
 

Würde sie.

Hatte sie just in dem Moment, in dem der Aschenbecher vorbei an Schuldig gegen das Mauerwerk flog und dort mit einem lauten Splittern zerschellte.

„Das tue ich NICHT!“, schrie Aya außer sich vor heilsamer, ihn überschwemmender Wut, die sich allesamt auf Schuldig entlud in diesem Moment. „WAG ES NICHT, DICH VON MIR ABZUWENDEN!“
 

Schuldig starrte Ran an. Sein Körper war angespannt.

Er überlegte, kalkulierte das Risiko ein. Spott wollte er nicht, Zynismus wäre mehr Provokation, Amüsement wäre ebenfalls nicht das was Ran brauchte. Was Ran brauchte war Wut. Kontrollierte Wut.

Schuldig packte Ran im Nacken, wirbelte ihn an eben diese Mauer, an die der Aschenbecher in Einzelteile zerbrochen war und presse Ran seine Hand auf den Mund. Sein Gesicht kam ganz nah an Rans. „Wir haben Nachbarn. Nachbarn mit Ohren. Normale Nachbarn. Wir können darüber reden. In normaler Lautstärke, oder in nicht normaler Lautstärke – drinnen.

Du tickst aus wegen Zigaretten? Kann ich froh sein, dass ich diesen Aschenbecher nicht an den Kopf bekommen habe? Du machst Banshee Angst. Und du machst mir Angst.“
 

Geweitete, violette Augen starrten Schuldig an, während Aya nach einem zweiten Überlegen noch nicht einmal den Versuch unternahm, sich gegen den Griff oder gegen die auf seinen Mund gepresste Hand zu wehren. Er starrte in die grünen Augen, überrascht, wütend, entsetzt, verständnislos über sein eigenes Verhalten. Seine Hände gerade noch zu Fäusten geballt, lösten sich sehr langsam aus dieser Position.

Was machte er hier?

Schuldig Angst… Banshee Angst… das tat er.

Und warum? Weil es gut tat… weil es ihm für den Moment gut tat, es ihm Befriedigung verschaffte, die er so sehnlichst vermisst hatte.
 

Was Schuldig jedoch auch sah… war Genugtuung in diesem so erschrockenen Violett. Er sah vieles darin aber auch jene Befriedigung, nur in einer verschwindend geringen Spur enthalten, aber er verstand es. Er verstand, dass Ran es brauchte herumzuschreien, zu toben, weil er vermutlich keinen blassen Schimmer hatte warum er es brauchte.

„Was brauchst du, Ran? Ich gebe es dir.“ Schuldig hielt seine Hand immer noch über Rans Mund, lockerte jedoch die Intensität mit der er es tat. Mit der anderen hob er Rans Hand an seine eigene Wange. „Willst du… mir eine reinhauen?“, fragte er ruhig.

„Machs einfach. Es hilft dir vielleicht. Oder… Sex? Harten Sex? Ich bin hier, Ran. Du kannst es haben. Sag mir was los ist und ich helfe dir, egal wie.“
 

Was Aya im Moment brauchte, war die Hand über seinem Mund, die ihm genau zeigte, was er zu tun hatte, dass er seinen Mund zu halten hatte.

Er blinzelte zum ersten Mal nach seinem Ausbruch und schüttelte leicht den Kopf.

Nicht schlagen… er wollte Schuldig nicht schlagen. Das war das Letzte, was er wollte. Er wollte ihn auch nicht verletzen, selbst nicht mit dem Aschenbecher. Was wollte er? Wieso hatte er das getan? Er wusste es nicht…
 

Die Augen des Telepathen waren geschärft auf dieses Nichtwissen.

Schuldig spürte die weichen Lippen unter seiner Haut, das minimale Zittern darin und er nahm die Hand weg, zog Ran an der Hand, die er immer noch hielt mit sich in die Wohnung. Von dort ging es weiter zum Badezimmer.

Er würde mit ihm duschen und dann würden sie ins Bett gehen. Ran war verwirrt und brauchte klare Linien, eine führende Hand.
 

Aya ließ sich ziehen, leistete zunächst noch Widerstand, doch mit dem ersten Stolpern erlahmte eben dieser. Er keimte erst wieder auf, als er in der Dusche stand und Schuldig ihn auszog, als er unkoordiniert versuchte, dessen Hände einzufangen.

„Nicht“, murmelte er, die Stimme erschöpft. Er räusperte sich. „Ich hätte ihn nicht werfen sollen.“
 

Schuldig hielt inne, ließ den zweitletzten Knopf von Rans schwarzem Hemd fahren und seine Hand fuhr das Hemd nach oben zu Rans Wange. Seine Finger strichen darüber.

„Doch das hättest du. Du müsstest mehr werfen. Viel mehr. Irgendwohin, alles rauswerfen. Aber es klappt nicht, oder?“, fragte Schuldig leise und er lehnte fast an Ran, intim, als ginge es darum Ran zu verstecken, niemand anderen Ran sehen zu lassen, niemand anderer an ihrem Gespräch teilzuhaben. Ein Geheimnis.
 

„Es geht mir gut…“ Aya seufzte niedergeschlagen für einen Moment. „Die Arbeit läuft gut, uns geht es gut… ich sollte nicht wütend sein, Schuldig. Ich sollte dich nicht anschreien.“

Nein, Schuldig trug daran keine Schuld… er auf keinen Fall.

Er lehnte seinen Kopf an Schuldigs Schläfe und schloss die Augen. Die Nähe des anderen war ihm in diesem Moment wichtiger als alle Distanz der Welt, die ihm half, das Gefühl des Fliehens zu unterdrücken.
 

„Es geht dir nicht gut, das wissen wir beide“, sagte Schuldig und seine Stimme streifte so leise Rans Haut, dass er beinahe meinte es nur gedacht zu haben.

Schuldigs Linke hatte sich um Ran geschlungen und lag auf dessen Schulterblatt, seine Rechte fuhr in langsamen Strichen über die Flanke und Brust.

„Zum ersten Mal seit so vielen Jahren hast du Gelegenheit um zu trauern, um dich gehen zu lassen und genau das tust du jetzt. Lass es zu, Ran. Unterdrücke nichts, das… ist nicht gut.“ Er wollte es vorsichtig ausdrücken, denn lieber wäre ihm gewesen, wenn er gesagt hätte, dass es Ran fertig machen würde. Ran kämpfte dagegen an, dass die Verarbeitung der letzten Jahre über ihn hereinbrach.

„Was hältst du davon, wenn du duschst und wir uns danach hinlegen. Oder… bist du zu aufgekratzt?“ Noch immer dieser leise, intime Tonfall, kaum ein Flüstern, als würde er sie ihrer Nähe durch ein lautes Wort entreißen.
 

„Nein, ich bin müde…“

War er das wirklich? Aya vermutete es, doch gleichzeitig fühlte er eine Rastlosigkeit in sich, die ihm sowohl den Schlaf verneinen würde, als auch alleinig durch Schlaf ausgelöscht werden konnte.

Es war verrückt.

Er würde sich nicht gehen lassen, nicht trauern, er brauchte nichts zu unterdrücken. Er war immer mit allem fertig geworden und jetzt, gerade jetzt, wo sich sein Leben zum besseren wandte, würde er mitnichten aufgeben!

Aya konnte es sich nicht vorstellen, wie er den anderen noch vor ein paar Minuten hatte so anfahren können… er wollte es doch gar nicht.

„Lass uns duschen und dann schlafen gehen.“ Er griff zum Duschgel und schraubte es auf.
 

Wie sehr Ran durch den Wind war bezeugte schon allein diese absurde Geste. Ran hatte das Duschgel in der Hand, öffnete es sogar, war aber immer noch angezogen. Bis auf die paar Knöpfe die Schuldig geöffnet hatte.

„Zieh dich vorher aus“, sagte Schuldig in die Stille hinein und küsste Ran auf die Schläfe, bevor er sich löste. „Ich sehe zu, dass Banshee herein kommt und schalte das System ein. Fang schon einmal an, ich bin gleich da.“
 

Schuldig verließ das Badezimmer, durchquerte Flur, Wohnraum und ging auf die Terrasse hinaus. Er fand ihren Katzenteenie und pflückte die junge Dame vom Geländer.

„Komm mit Kleine, Ran geht’s nicht gut, wie wäre es wenn du heute Nacht ausnahmsweise bei uns schläfst, hmm? Das ist doch mal eine Maßnahme, die dir sicher gefällt, hmm?“ Er schmuste mit seinem Gesicht über ihren Kopf und genoss das sanfte Schnurren, welches sie ihm entgegenbrachte. Er schloss die Terrassentür und betätigte die Rolladen, aktivierte das Sicherheitssystem und ließ Banshee wieder hinab. Sogleich wetzte sie davon.
 

Das Schlafzimmer war der Ort, in den Banshee nicht immer durfte und sobald dort die Tür offen war, gab es nur einen Ort, an dem man sie suchen musste: das Schlafzimmer.

Momentan war sie aber eher Richtung ihrer eigenen kleinen Ecke in der Küche unterwegs um ihren Durst zu löschen.
 

Schuldig löschte die einzelnen Lichter und ging ins Schlafzimmer, knipste dort die indirekte Beleuchtung an. Er ließ die Tür offen und schwenkte in Richtung Badezimmer.
 

Für einen Moment lang starrte Aya das Duschgel an, bevor er es zur Seite stellte und sich auszog, langsam auszog.

Seine Kleidung fand ihren unordentlichen Weg auf den Boden vor der Dusche und Aya schloss die Glastür.

Das warme Wasser über seinen Körper prasseln lassend schloss er die Augen und schaltete zumindest zum Teil ab. Ganz konnte er es nicht, dazu ließen ihn einige Dinge einfach nicht in Ruhe. Dinge, die er für sich selbst nicht veräußern konnte.
 

Minuten vergingen, bis er allen Schaum aus seinen Haaren und von seinem Körper gewaschen hatte und sich abtrocknete. Einen Bademantel überwerfend, kam er zu Schuldig und umarmte den anderen Mann von hinten… eben weil ihm danach war. Dabei fiel sein Blick auf Banshee, die sich schon mit unschuldig grünen Augen auf ihrer Matratze breit gemacht hatte.

„Ein Dreier?“, fragte Aya lächelnd.
 

„Ausnahmsweise…“, murmelte Schuldig verdrießlich und warf einen gespielt strengen Blick zu Banshee. Im Normalfall würde er sie jetzt hochnehmen und vor die Schlafzimmertür werfen und diese dann schließen. Aber heute… würde er eine Ausnahme machen.

Er hatte nicht daran gedacht, dass Ran heute Sex wollte, denn dann würde Banshee auf jeden Fall raus fliegen.

Nur… gab es da ein Problem. Schuldig hatte heute keine Lust. Er war zu angespannt, zu sehr auf Rans Seelenleben und dessen verworrene Instabilität fixiert, als dass er an Sex denken wollte oder konnte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  LintuAki
2008-11-16T02:11:37+00:00 16.11.2008 03:11
So, da bin ich wieder^^

Bin jetz irgendwo im 14. Kapitel, da, wo Aya wieder zu Hause ist und grade mit Kritiker konfrontiert wird. Ich hab an der Stelle einfach mal nen Schnitt gemacht, weil es schon verdammt spät (früh?) ist und ich euch aber unbedingt noch n Kommi dalassen wollte. (Ich versteh gar nich, warum‘s hier nur so wenige davon gibt im Vergleich zur Kapitelanzahl o.o )
Da ja so einiges bis hierhin passiert ist seit meiner letzten Meldung (ich stell grad fest, dass ich da gar nix zum Inhalt gesagt hab o.Ô), fang ich einfach mal mehr oder weniger (wahrscheinlich eher weniger) chronologisch an...

Grundsätzlich erstmal: Ich find eure Idee richtig super und noch besser umgesetzt!! Es macht richtig Spaß zu lesen, weil man immer wieder Stellen findet, an denen man vor sich hin grinsen oder sich das Lachen verkneifen muss *g* (Was äußerst ungünstig ist, wenn man grad im Unterricht sitzt und eigentlich die Charakteristika von versch. Verträgen raussuchen soll xD)

Das erste Mal so richtig gelacht hab ich an der Stelle, als Schuldig mit dem Vorschlag kam, dass nur er die Haare von Aya schneiden darf (es war grad Pause, also hat‘s keinen gestört xD)
Ich find Idee einfach herrlich!
Und bei Ayas Wunsch nach dem Bonsai!! Meine Reaktion war auch in etwa die von Schu, obwohl ich ja schon bei der Reizwäsche überlegt hab, ob‘s ihm nich doch irgendwie nich gut geht... xD

Wo ich auch jedes Mal anfange zu schmunzeln ist, wenn die beiden anfangen zu diskutieren, auch wenn‘s eigentlich sehr ernste Gespräche sind; oder wenn Schu sich in Gedanken mit Brad unterhält. Ich mag einfach Schu's Zynismus^^
Außerdem ist das alles so schön ... nachvollziehbar, also ich mein vom Lesen her. Ähm, wie erklär ich das jetz am besten?
Also mir gings/gehts oft (v.a. in der Schule) so, wenn ich selbst irgendwas schreiben muss und wo ich weiß, das liest nachher noch jemand, dann wähl ich meine Worte anders, als wenn ich mich mit wem unterhalte oder diskutiere. Das is mir auch hier schon oft beim Lesen aufgefallen, ich glaub, das is ne unbewusste Sache.
Aber bei euch is das irgendwie nich so. Bei euch wirkt das alles realistischer, authentischer - ich hoffe ihr wisst, was ich meine xD

Schu scheint ja ernstlich Probleme mit seiner Telepathie zu haben bzw. mit den Wirkungen auf ihn selbst. Und dass er Aya dadurch vergessen und fast verhungern lassen hat, find ich denn auch eher weniger schön... Ich hätt nie gedacht, dass ich das mal würde sagen könne, aber: Ein Hoch auf Brad! (Ich mag ihn trotzdem immer noch nich... -.-)

Maaaahhh, wie kommt Schu eigentlich dazu, Aya-chan zu beleidigen und Aya dadurch schon wieder zu verletzen? Nachdem‘s ihm nun doch augenscheinlich mal wieder besser ging *Tritt in Hintern*
Aber seine Spezialbällchen hätt ich schon mal gerne probiert^^ Gibt‘s da n Rezept für? *auch so ne Naschkatze sei*

>...und schlug den Buchdeckel auf. Wie primitiv... ein Alphabet. Buchstaben... und nur sechsundzwanzig davon. Wie wahrlich primitiv.< xD
Das is auch so ne Stelle, wo ich einfach nur lachen musste xD
Schon nur 26 Zeichen und es gibt augenscheinlich immer noch Leute, die trotz genossener Schulbildung und Rechtschreibprogramm nicht damit zurecht kommen... Ich weiß, grad in solchen Kommentaren nehm ich‘s damit auch nich so genau v.a. mit dem Ausschreiben von Wörtern, aber ich denk, grad in FF’s sollte man da schon noch ma drüber gucken bevor man‘s hochlädt. Aber das is ein anderes Thema, über das ich mich jetz NICHT aufregen werde... (auch, weil‘s euch zum Glück nicht betrifft^^)

Ihr hattet irgendwo am Ende von Kapitel 9 (?) erklärt, warum Aya bzw. sein Körper so schnell aufgegeben hat als er da im Badezimmer lag. Ich hab mich eigentlich eher gewundert, warum‘s ihm so schnell wieder besser ging...? hmmm...

Ich find‘s auch immer wieder schön, wenn sich die beiden einfach nur normal unterhalten, wenn beide so richtig schön gelöst sind und nicht mit ihren Gedanken woanders, sondern einfach nur im ‚Jetzt‘, wie man so schön sagt. Ich würd auch gerne mal so‘n richtig gelösten Schu vor mir sitzen haben, zusammen mit seinem Plüsch-Teddy^^ Ich find die Vorstellung unglaublich knuffig ^___^ (und wenn‘s geht, ohne den beinahe Aussetzer vorher... ;) )

>"Geh endlich", sagte er mit belegter Stimme...<
Waaaah, ich hätte an dieser Stelle heulen können. Ich weiß nich wieso, aber in dem Moment ging mir Schu's Gefühlswelt unglaublich nahe ;.;
Aber ich glaub, Aya ging‘s da auch nich viel besser...

Wisst ihr, dass ihr richtig fies seid, wenn ihr so ne schönen Sachen wie Kopfmassagen beschreibt – auch noch so ausführlich beschreibt?! Das is SOWAS von gemein!! *AUCH HABEN WILL*

*seufz*

Ich mach Sorgen darüber, was Kritiker Aya antun werden...

So...
*nach oben schiel*
...

O.O Ups, das is ja n ganzer Roman geworden... Sooo viel wollt ich doch jetz gar nich schreiben...
Naja, jetz hab ich wenigstens erstmal alles geschrieben, was ich bis hierhin schreiben wollte^^

...

*gähn*

Ouh man, gute Nacht Leute, das Aki geht jetz erstma schlafen *Augen reib*



Liebe Grüße und bis zum nächsten Mal

*wink und verschwind*

Von:  LintuAki
2008-11-12T11:12:16+00:00 12.11.2008 12:12
Ooooooooookay, dann meld ich mich auch mal^^

Ich bin so über fünf Ecken auf eure FF gestoßen und hab das erste Mal gestutzt, als ich gleich drei FF's mit dem selben Namen vorfand. Also hab ich mir gedacht, fängst du doch am besten mit der an, die das älteste Datum hat... Und kam zum zweiten Mal ins Grübeln, als es ungewöhnlich lange dauerte, bis die komplette FF aufgemacht wurde. Und dann hab ich auch gesehen warum und mir klappte der Kiefer auf die Tastatur...
ÜBER 600 SEITEN??? HAB IHR SIE NOCH ALLE?! Wann soll ich das denn alles lesen? Da komm ich ja nie auf nen aktuellen Stand *heul*
Aber ich werd mich anstrengen und AUF JEDEN FALL weiterlesen!! Und da ich ja jetzt erst angefangen habe, brauch ich (zumindest in der nächsten Zeit *gg*) nicht auf neue Kapitel zu warten... hat also seinen Vorteil, dass ihr schon so weit seid^^

Bin jetzt am Ende des 5.Kapitels und... eure FF ist einfach zu gut, um zwischendrin aufzuhören xD
Ich bin wirklich total begeistert^^

Die Gedanken der beiden kommen unglaublich real und nachvollziehbar rüber und man kann sich auch wunderbar in die Köpfe der beiden versetzen (sofern das bei diesen beiden Dickschädeln überhaupt möglich ist xD)
Aber ihr habt auch einen wunderbar ruhigen, gleichmäßigen und flüssigen Rhythmus drin, der sich sehr leicht lesen lässt und bei dem man nicht in Hektik verfällt. Und trotzdem habt ihr ein Talent dafür, die Spannung aufzubauen (zB. als Schu seinen Aussetzer hatte)

Ergo: Ich werd euch auf jeden Fall treu bleiben und mich ab und an nach weiteren Kapiteln melden^^

Liebe Grüße, schreibt fleißig weiter,
Aki


Achso, noch eine Frage: Die anderen beiden Glasgärten, sind das Fortsetzungen oder sowas wie Sidestorys? Ich wollte erstmal die lange FF lesen, bevor ich mich den kürzeren widme, bin aber trotzdem neugierig ;D



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