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Licht und Schatten (Teil 1)

Sess/Kagome
von

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Die Welt ist nicht so wie sie scheint

Kapitel VI: Die Welt ist nicht so wie sie scheint
 

Und mit riesen Schritten nähren wir uns dem Ende von Teil 1!

Wir erinnern uns:

Sesshoumaru hat Kagome an einem einzigen Tag zweimal das Leben gerettet und sie hatte in seiner Gegenwart auch noch einen Nervenzusammenbruch!
 

°§^§^§°
 

»Kagome-sama, nicht schlafen!«

Die junge Miko öffnete schlagartig die Augen, als sie etwas kaltes, nasses ins Gesicht traf.

Irritiert sah sie zu Rin, die sie leicht entschuldigend ansah und schließlich den soeben gefangenen Fisch zu den anderen dreien legte.

Kagome hatte mit Erstaunen festgestellt, dass Rin ziemlich gut mit bloßen Händen Fische fing und war sich gleichzeitig sicher, dass sie das nie so hinbekommen würde.

Sie sah zum Himmel wo ein paar vereinzelte Wolken über das strahlende Blau zogen, aber ansonsten schien alles sehr ruhig.

Rin kletterte nun aus dem Fluss und fing an die Fische auf Stöcke zu spießen, damit sie diese dann über dem bereits entfachten Feuer grillen konnte.

Kagome indes hatte ihre Füße im Wasser und kühlte sich so ein bisschen, denn die Nachmittagshitze war heute fast unerträglich, obwohl sie bereits in den Bergen waren und es für gewöhnlich recht kühl war.

Doch Sesshoumaru hatte sie, Rin und Ahun zurückgelassen und nur Jaken wo auch immer hin mitgenommen, aber wenigstens auf Rins Drängen hin durchblicken lassen, dass er am nächsten Morgen zurück sein würde.

Kagome hätte ihn schließlich nicht gefragt, egal wie sehr es sie interessiert hätte.

Überhaupt war sie in der letzten Woche wieder sehr schweigsam gegenüber dem Youkai gewesen, doch nicht, weil er mal wieder auf ihren Gefühlen herumgetrampelt war, sondern eher, weil er genau das unterlassen hatte.

Er hatte kein Wort mehr über ihren Zusammenbruch vor einer Woche verloren.

Nicht mal eine spitze Bemerkung.

Kein spöttischer Kommentar, wie schwach Menschen doch waren.

Absolut nichts.

Sie verstand das einfach nicht.

Sonst hatte er das doch auch immer getan und jetzt nahm er plötzlich Rücksicht auf sie?

Kagome schüttelte den Kopf.

Das klang nicht nach dem arroganten, schweigsamen Sesshoumaru, den sie die letzten Wochen erleben durfte.

Und dennoch musste sie wohl ihr Weltbild über diesen Youkai korrigieren.

Vielleicht traf auf ihn nicht der Spruch zu:

Harte Schale, weicher Kern.

Nein, dies mit Sicherheit nicht.

Aber sie musste ihm zugestehen, dass er tatsächlich so was wie Mitgefühl besaß.

Ansonsten hätte er sie wohl kaum vor diesen Katzendämonen gerettet.

Schließlich hatte sie sich von der Gruppe abgesondert und er war ihr sogar freiwillig gefolgt.

Er hätte Rin gegenüber auch einfach erzählen können, dass sie, Kagome, ihren Weg allein fortsetzte, während sie das Problem mit den Katzen selber klärte.

Aber das hatte er nicht getan und irgendwie…

Kagome lächelte ganz leicht, als sie wieder ins Wasser des Flusses sah.

Doch.

Irgendwie fühlte es sich schon gut an, dass wieder jemand bei ihr war, der sie beschützte, freiwillig beschützte und nicht weil er jemand anderem damit einen Gefallen tat.

»Kagome-sama, an was denkst du?«, fragte da plötzlich Rin neben ihr und Kagome schreckte aus ihren Gedanken auf.

Dann musterte sie das Kind kurz und ihr fiel die passende Gegenfrage ein, die sie auch tatsächlich sehr gern beantwortet gehabt hätte.

»Rin, wie bist du denn eigentlich zu Sesshoumaru gekommen? Wo ist deine Familie?«, meinte sie und die Kleine schien kurz zu überlegen, bevor sie sich neben die Miko setzte.

Allerdings fuhren die beiden erschrocken herum, als sie hinter sich ein lautes Geräusch vernahmen und daraufhin der Boden leicht zu beben schien.

Es war jedoch nur Ahun gewesen, der sich zur Seite hatte fallen lassen und gerade genüsslich die Augen schloss.

Komisches Vieh, dachte Kagome leicht belustigt, denn sie hatte noch nie erlebt, dass Ahun eine Gelegenheit zum Schlafen mal nicht genutzt hätte.

Dann jedoch wandte sie sich wieder Rin zu.

»Sesshoumaru-sama hat mich vor zwei Jahren mitgenommen. Ich war ganz alleine, weil Räuber meine Mama, meinen Papa und meinen Bruder getötet haben.«, erklärte die Kleine etwas traurig.

Kagome runzelte die Stirn.

»Aber hat sich denn niemand aus deinem Dorf um dich gekümmert?«, fragte sie und Rin schüttelte den Kopf.

»Nein. Wenn ich versucht habe etwas zu Essen von ihnen zu bekommen, haben sie mich angeschrieen und weggejagt. Als ich Sesshoumaru-sama das erste Mal traf, war er ganz schlimm verwundet und er konnte sich gar nicht bewegen. Deshalb habe ich ihm was zu essen bringen wollen, aber er hat immer gesagt, dass er kein menschliches Essen mag. Also hab ich versucht für ihn einen Fisch zu fangen, aber…«, erklärte Rin ohne Luft zu holen und verstummte dann.

Kagome jedoch überlegte nun stark, wann Sesshoumaru einmal so schwer verletzt wurde.

Es musste der Kampf gewesen sein, indem Inu Yasha die Windnarbe entdeckt und diese gegen seinen Halbbruder eingesetzt hatte.

Damals hatte den Youkai nur Tenseigas Bannkreis vor dem Tod bewahrt.

Aber nur weil Rin sich um diesen sturen Hund gekümmert hatte, würde er sie doch nicht aus Dankbarkeit mitnehmen, oder täuschte sie sich da?

»Na ja, jedenfalls hatte ich gerade einen Fisch erwischt, als mich ein paar Männer aus dem Dorf erwischten und mich als Diebin beschimpften.«, setzte Rin noch nach.

Kagome kräuselte leicht die Stirn.

Sie hatte da so eine Ahnung was noch passiert war.

»Sie haben dich verprügelt, oder?«, fragte sie und Rin nickte schließlich nach kurzem Zögern.

Dann jedoch lächelte sie leicht.

»Aber vielleicht hatte es das auch was Gutes. Schließlich hat Sesshoumaru-sama sich danach zum ersten Mal für mich interessiert.«, sagte die Achtjährige.

»Wieso?«

»Nun, er fragte was mit meinem Gesicht passiert sei.«, meinte Rin.

Kagome krauste leicht die Stirn.

Das war ja regelrecht ungewöhnlich.

Sesshoumaru hatte Rin gefragt, warum sie Schrammen hatte?

Wollte er einfach bloß reden oder war es echtes Mitgefühl gewesen, was der Youkai dort gezeigt hatte?

Die erste Variante schloss sie schon fast sofort aus, denn so schweigsam wie der Hundeyoukai meistens war, konnte er wohl wochenlang in ewigem Schweigen verharren.

»Und was ist dann passiert?«, fragte sie und Rin sah wieder zu Boden, als müsste sie angestrengt darüber nachdenken.

»Ich ging zurück ins Dorf. Aber da tauchten Wölfe auf. Und ein Junge mit langen schwarzen Haaren und ganz blauen Augen hat den Wölfen irgendwann gesagt, dass sie alle im Dorf fressen dürfen. Da bin ich weggelaufen. Aber die Wölfe haben mich verfolgt.«

Kagome schloss bloß kurz resigniert die Augen.

Das hörte sich nach Kogas Rudel an.

Hieß das, Sesshoumaru war damals ganz in der Nähe eines Dorfes, das sie durchquert hatten?

»Und dann? Hat Sesshoumaru dich gerettet?«

Rin schüttelte den Kopf.

»Nein, bis zu Sesshoumaru-sama hab ich es nicht mehr geschafft. Ich habe nur noch gespürt, dass ein Wolf mich gebissen hat. Dann bin ich wieder in Sesshoumaru-samas Armen aufgewacht.«

Rin lächelte die Ältere nun an.

»Dann bin ich ihm einfach gefolgt. Er hat mich nicht weggeschickt und ich glaube, dass er auch nie darüber nachgedacht hat.«, meinte sie.

Kagome seufzte leicht.

Für sie war nur eine Antwort schlüssig, auch wenn die nicht so recht in ihren Kopf wollte.

Sesshoumaru musste Rin mit Tenseiga wiederbelebt haben.

Aber warum sollte er das von ihm so ungeliebte Schwert bei einem kleinen Menschenmädchen ausprobieren?

Ergab das denn wirklich einen Sinn?

Andererseits…

Es gab da einige Dinge, die in Kagomes Augen keinerlei Sinn ergaben und so vollkommen von dem Weltbild abwichen, das sie bereits von dem arroganten und eiskalten Youkai hatte.

Würde sie diesen Kerl denn jemals verstehen?

Bei Inu Yasha war das einfacher gewesen.

Der Hanyou hatte zwar immer viel zu meckern gehabt und vielen die kalte Schulter gezeigt, aber innerlich war er sehr warmherzig gewesen und hatte immer alles beschützen wollen.

Sesshoumaru hingegen schien sich wenig für die Belange anderer zu interessieren und wer ihm in die Quere kam, der hatte seine Fahrkarte ins Jenseits schon gebucht.

Andererseits hatte er offenbar einen ausgeprägten Beschützerinstinkt gegenüber denjenigen, die mit ihm reisten.

Kagome sah seufzend zum Himmel, während Rin in dem Feuer herumstocherte über dem der Fisch brutzelte.
 

XXXV
 

Kagome sah auf, als sie spürte, dass jemand neben ihr stand.

Rin sah sie leicht verlegen an, während sie mit dem Saum ihres Kimonos spielte.

»Darf ich heute Nacht bei dir schlafen, Kagome-sama?«, fragte sie schließlich und Kagome nickte.

Dann jedoch sah sie irritiert zu Ahun, der sich ebenfalls auf sie zu bewegte und schließlich so fallen ließ, dass er den beiden Menschen ein gutes Kopfkissen bot.

Offenbar war der Drache es gewohnt immer da zu schlafen, wo Rin sich niederlegte, um ihr zusätzlich Schutz und Wärme zu bieten.

Kagome legte einen Arm um Rin und deckte das Mädchen so noch mit dem Ärmel ihres Haoris zu.

Es dauerte auch nicht lange, bis sie die gleichmäßigen Atemzüge Rins vernahm.

Sie selbst jedoch konnte kein Auge zu tun.

Es war schon eine Weile her, dass jemand bei ihr geschlafen hatte.

Shippou hatte immer in ihrer Nähe gelegen, genauso wie Sango.

Miroku und Inu Yasha hatten abwechselnd Wache gehalten.

Kagome schluckte leicht, als sie ein Brennen in der Kehle spürte.

Der Gedanke an ihre Freunde schmerzte sie.

Sie hatte Shippou zwar versprochen, dass sie sich irgendwann wieder sehen würden, aber wirklich sicher, ob diese Situation auch eintreten würde, war sie sich nicht.

Die Reise nach Ise war schon nicht ohne, doch der Rückweg in Kaedes Dorf würde wahrscheinlich um einiges härter werden, da sie ja dann allein reisen musste.

Das war noch ein Punkt, der sie schmerzte.

Irgendwie schien sie langsam gar nicht mehr gehen zu wollen.

Und wenn sie einfach bei der Gruppe blieb?

Doch dann schüttelte sie energisch den Kopf.

Nein, sie würde nach Ise gehen und sie würde auch wieder zu Kaede gehen.

Keine Zweifel mehr an ihren Entschlüssen.

Genau diese Zweifel hatten dafür gesorgt, dass sie Inu Yasha am Ende doch verloren hatte.

Weil sie damals immer nachgegeben hatte, wenn es um Kikyo ging und sie immer alles in sich rein gefressen hatte, sich nie mit dem Hanyou ausgesprochen hatte, war damals alles schließlich gänzlich in die Brüche gegangen.

Sie spürte wie die Tränen sich ihren Weg über ihre Wangen bahnten und setzte sich auf.

Leise ging sie zum Fluss hinüber und tauchte ihre Hände in die dunklen Fluten.

Es war nicht gut, wenn sie schon wieder weinte.

Irgendwann musste sie doch wirklich mal damit aufhören.

Doch der Schmerz saß einfach zu tief.

Sie wollte sich gerade das Gesicht waschen, als sie plötzlich hinter sich Youki spürte.

Erschrocken fuhr sie hoch, prallte jedoch gegen etwas Hartes und taumelte einen Schritt zurück.

Dummerweise war hinter ihr der Fluss und so verlor sie auf der Kante das Gleichgewicht.

Doch sie fiel nicht, sondern wurde fast sanft auf ihre Füße gestellt.

Sie rieb sich leicht die Stirn und sah dann nach oben, wo sie in zwei bernsteinfarbene Augen sah.

»Schon mal was davon gehört, dass man sich nicht mitten in der Nacht anschleicht?«, fragte Kagome nun leicht genervt.

»Ihr Menschen seid einfach zu schreckhaft.«, meinte Sesshoumaru und warf einen kurzen Blick zu Rin, die jedoch immer noch tief und fest zu schlafen schien.

Jaken gähnte ebenfalls und legte sich neben Ahun.

Der Youkai wandte seine Aufmerksamkeit wieder Kagome zu, die sich nun über das Gesicht wischte.

Als ob er die Tränen nicht gerochen hätte!

Ansonsten schien sie sich etwas unwohl zu fühlen, allerdings konnte er nicht sagen warum, er roch es halt nur.

So wie den üblichen Duft nach Blüten, der ihr immer anzuhaften schien.

Kagome fühlte sich tatsächlich etwas unwohl so nah bei dem Youkai zu stehen, da sie nicht wusste, was er eigentlich von ihr wollte.

Ohne Grund wäre er wohl kaum so nah an sie herangetreten.

»Wie weit ist es eigentlich nach Ise?«, fragte sie schließlich.

»Einige Wochen solltest du einplanen. Oder möchtest du uns zeitiger verlassen?«

Sesshoumaru hatte diese Frage kaum gestellt, als er auch schon die Ohren spitzte.

Hatte er da nicht gehört, wie Rin scharf die Luft einzog?

Schlief das Mädchen etwa nicht?

»Nein. Ich gehe so weit mit euch, wie mein Weg mich führt.«, meinte Kagome schließlich.

Sesshoumaru nickte nur und ging dann zurück zum heruntergebrannten Lagerfeuer.

Kagome hätte ihn zu gern gefragt, was er die ganze Zeit gemacht hatte, aber abgesehen davon, dass er ihr wahrscheinlich sowieso nicht geantwortet hätte, ging es sie ja auch überhaupt nichts an.
 

XXXVI
 

Sesshoumaru sah zum Himmel hinauf und hob kurz die Nase in die Luft.

Es hingen zwar eine Menge Wolken am Himmel, aber Regen würden es nicht geben, was schon mal gut war, das er keine große Lust hatte, irgendeine Höhle zu suchen oder etwas anderes wo sie sich alle unterstellen konnten.

Zumal sie hier ja auch schon im Gebirge waren.

Er sah einen Abhang hinauf und sprang schließlich empor.

Ein paar Bäume standen hier oben, doch die Felswand bot einen guten Schutz und außerdem führte kein Weg auf die Terrasse, womit sie einen Überfall von menschlichen Banditen ausschließen konnten.

Kagome und die anderen waren derweil stehen geblieben und warteten geduldig, bis Sesshoumaru wieder hinunter kam.

»Jaken.«, sagte er nur, doch der kleine Krötenyoukai verstand sofort und setzte sich auf Ahuns Rücken, während sich Sesshoumaru sowohl Rin, als auch Kagome schnappte.

Kagome sah sich etwas skeptisch auf der Erhöhung um.

Ein großer Felsen kam in ihr Blickfeld und sie musterte ihn etwas irritiert.

»Eine heiße Quelle.«, rief Rin, die schon dahinter abgetaucht war.

Sesshoumaru nickte nur leicht.

Diese Quellen gab es in den Bergen oft, doch Rin war jedes Mal ganz aus dem Häuschen, wenn sie so was entdeckte.

Auch Kagome schien regelrecht begeistert davon, wenn sie ein heißes Bad in Aussicht hatte.

Sesshoumaru sprang auf den nächsten Baum und ließ sich dort auf einem Ast nieder.

Menschen waren schon eigenartige Wesen.

Sicher, ein heißes Bad war angenehm, aber notfalls konnte man doch auch mit dem Fluss vorlieb nehmen und musste nicht jedes Mal ausflippen, wenn man eine heiße Quelle entdeckte.

Rin jedoch sprang mit einem lauten Platschen bereits ins Wasser.

Kagome sammelte währenddessen Feuerholz und half Jaken dieses aufzuschichten.

Sie würde später, in Ruhe, baden.
 

XXXVII
 

Rin trocknete ihre Haare ab und schien dabei ziemlich nachdenklich Kagome zu mustern, die gerade ihr Badetuch aus der Tasche zog.

»Was hast du, Rin-chan?«, fragte die Miko schließlich, als die Kleine einen Schmollmund zog.

»Gehst du wirklich weg? Nach Ise?«, fragte sie schließlich.

Kagome blinzelte etwas verwirrt, während Sesshoumaru nur eine Augenbraue hob.

War Rin gestern also tatsächlich noch wach gewesen.

»Was meinst du?«, fragte Kagome derweil und Rin legte nun leicht den Kopf schief.

»Gestern Nacht hast du Sesshoumaru-sama gesagt, dass du nach Ise gehen willst. Musst du da wirklich hin?«

Kagome lächelte leicht gequält.

Was sollte sie denn darauf antworten?

»Nun, weißt du, Rin-chan…«

Kagome pausierte und suchte nach den richtigen Worten.

»Solange ich eine Miko bin, sollte ich wenigstens einmal in Ise gewesen sein.«, sagte sie schließlich.

Rin sah sie kurz an und blinzelte leicht.

»Das heißt wenn du keine Miko mehr bist, musst du da auch nicht hin.«, stellte sie sachlich fest.

Kagome sah sie sprachlos an.

Rin ließ ihr auch gar keine Zeit für eine Erwiderung.

»Wann ist man denn keine Miko mehr? Jaken-sama?«, fragte sie und der Krötendämon sah sie leicht verwirrt an.

Ebenso wie Kagome hatte er keine Ahnung worauf Rin nun schon wieder hinaus wollte.

»Zum Beispiel wenn sie jemanden heiraten würde.«, entgegnete er deshalb auch leicht genervt.

Rin begann nun übers ganze Gesicht zu strahlen.

»Wenn du also verheiratet wärst, musst du nicht nach Ise?«, fragte sie.

Kagome runzelte leicht die Stirn.

»Nun ja…«, meinte sie, doch Rin lächelte sie bereits an.

»Dann heirate einfach Sesshoumaru-sama und du kannst für immer bei mir bleiben.«, sagte das Mädchen.

Stille legte sich auf den Felsvorsprung.

Dann lief Kagome rot an und Jaken starrte fast ungläubig zu Rin, während Ahun einen Kopf hob.

Dadurch beachtete aber auch niemand Sesshoumaru, der mit aller Kraft seiner Krallen den Baumstamm hinter sich geschlagen hatte, um nicht vom Ast, auf dem er saß, zu fallen.

Woher zum Geier nahm Rin bloß immer ihre Ideen?

Kagome fand als erstes ihre Sprache wieder.

»Rin-chan, normalerweise ist man in denjenigen verliebt, den man heiraten möchte.«, erklärte sie vorsichtig.

»Na dann verlieb dich halt in Sesshoumaru-sama.«, meinte die Achtjährige verständnislos.

Kagome schlug die Hand vor die Augen und murmelte Unverständliches.

Währenddessen riskierte Jaken einen Blick zu seinem Herrn, der zwar unbeteiligt zum Himmel sah, aber Jaken wusste nur zu gut, das der Hundeyoukai jedes Wort verstanden hatte.

Rin hingegen verstand nicht, was an ihrem Vorschlag schlecht war.

Für sie war das die einzige logische Schlussfolgerung, wie Kagome bei ihr bleiben konnte.

Kagome warf einen kurzen Blick zu Sesshoumaru und lief erneut Tomatenrot an, bevor sie sich ihr Handtuch schnappte und zur heißen Quelle ging.

Angespannt ließ sie sich in das warme Wasser gleiten, bis sie fast vollständig darin versunken war.

Auf was für Ideen kam Rin da eigentlich ständig?

Das war ja...

Dafür fand Kagome einfach keine Erklärung.

Sie?

Und Sesshoumaru?

Kagome spürte wie sie schon wieder rot anlief.

Rin schaffte es wohl jeden irgendwann in Verlegenheit zu bringen, da war sich die junge Frau jetzt ziemlich sicher.

Aber Kinder dachten wahrscheinlich immer, dass man die Probleme der Welt einfach so lösen konnte und da sich Rin weder von Sesshoumaru noch von Kagome trennen wollte, blieb als einzige Schlussfolgerung übrig, dass die beiden zusammenbleiben mussten.

Kagome seufzte sehr leise.

Als ob sich dieser sture Hund überhaupt jemals für sie interessieren könnte.

Schließlich hasste er Menschen, da sie in seinen Augen gleich nach den Insekten kamen.

Schwach und eigentlich gänzlich überflüssig.

Kagome sah zum Himmel, an dem jetzt die Sterne schon fast geheimnisvoll funkelten.

Es war ja nicht so, dass Sesshoumaru sie gar nicht leiden konnte.

Sonst hätte sie die letzten sechs Wochen wohl kaum überlebt.

Und schlecht sah er schließlich nicht aus.

Wenn Kagome genau darüber nachdachte, war der Youkai weit entfernt davon schlecht auszusehen.

Wahrscheinlich lag ihm ein großer Teil der Frauenwelt zu Füßen.

Aber weiter konnte und wollte sie nicht denken.

Auch wenn sie nie gedacht hätte, dass Sesshoumaru überhaupt für irgendein Wesen so was wie Gefühle entwickeln konnte.

Nun, zumindest Rin schien er zu lieben, auch wenn er eine merkwürdige Art hatte dies zu zeigen.

Sie blickte auf, als sie jemand an der Schulter antippte.

Rin hatte sich neben die Quelle gekniet und sah sie nun aus großen braunen Augen an.

»Magst du Sesshoumaru-sama denn gar nicht?«, fragte die Kleine schließlich und Kagome blinzelte leicht.

Was sollte sie darauf denn antworten?

»Hasst du ihn?«, fragte das Mädchen weiter und Kagome schüttelte sofort energisch den Kopf.

»Nein, Rin-chan. Natürlich nicht. Es ist nur...«, sagte sie und Rin sah sie erwartungsvoll an.

Kagome wusste warum sie in ihren Überlegungen innehielt.

Allein über dieses Thema nachzudenken, kam ihr wie ein Verrat an Inu Yasha vor.

Überhaupt darüber nachzudenken sich einem anderen Mann zu zuwenden.

Sie konnte einfach nicht.

»Wir sind sehr verschieden, Rin-chan.«, sagte sie schließlich leicht lächelnd.

»Aber du magst ihn?«, bohrte Rin nach und Kagome blinzelte nun, schwieg eine Weile.

Tat sie das?

Hatte sie irgendwelche Gefühle in Bezug auf Sesshoumaru?

Nun, sie war wirklich glücklich und erleichtert gewesen, als er sie vor dieser Katzenyoukai gerettet hatte.

Und bei den Räubern hatte sie darauf vertraut, dass er rechtzeitig kommen würde, um sie zu retten.

Aber außer einem Gefühl der Dankbarkeit...

Kagome wusste das es so nicht stimmte, aber sie wollte es nicht eingestehen.

Sie mochte Sesshoumaru in ihrer Nähe.

Aber weiter wollte sie es nicht kommen lassen.

Zu mal er dem ganzen sowieso einen Riegel vorschieben würde, dachte sie schließlich leicht resigniert.

»Manche Dinge können eben nicht funktionieren, Rin-chan.«, sagte sie schließlich.
 

XXXVIII
 

»An was denkt Ihr, Sesshoumaru-sama?«, fragte Jaken, doch der andere Youkai beachtete ihn nicht.

An was er dachte?

Zum Beispiel an Rins eigenartige Vorstellungen?

Das Menschenkind?

Und er?

Sesshoumaru schüttelte innerlich den Kopf.

Das konnte nie im Leben gut gehen.

Dazu waren sie zu verschieden und außerdem...

Es mochte in dieser Zeit nicht unüblich sein, reine Zweckehen einzugehen, aber er war immer noch der Meinung, dass er so was wohl kaum nötig hatte.

Zumal Kagome, wie er bereits richtig festgestellt hatte, ein Mensch war.

Dämonen und Menschen lebten in verschiedenen Welten, prinzipiell gehörten sie nicht zusammen.

Solche Beziehungen hatten bisher nur Unglück gebracht und waren für alle Beteiligten nur schmerzhaft gewesen.

In jeder Weise.

Kagome mochte mutig, stolz und magisch sehr begabt sein, schön noch obendrein und außerdem intelligent, doch sie war sterblich.

Irgendwann würde sie sterben müssen und das in einem absehbaren Zeitraum.

Ebenso würde es Rin ergehen.

Sie würde langsam verdorren, wie eine schöne Blume in der Wüste.

Außerdem hatte Sesshoumaru bei seinem Vater gesehen, wie sehr eine solche Beziehung geächtet wurde.

Wenn man mal davon absah, dass er, Sesshoumaru, sich aus der Meinung anderer Leute noch nie viel gemacht hatte.

Und mal ganz davon abgesehen, dass er gar nicht wusste, warum er sich darüber überhaupt Gedanken machte...

Kagome würde nach Ise gehen und damit würde sich die Ganze Sache erledigt haben.

Es war schon verwirrend genug sie ständig in seiner Nähe zu haben, auch wenn er ihre Anwesenheit als angenehm empfand.

Aber mehr dann auch nicht, dachte er und schob weiteren Gedanken zu diesem Thema einen festen Riegel vor.

Er würde es gar nicht so weit kommen lassen, dass er sein Herz an dieses Menschenkind hing.

Er sah zu dem Feuer an dem Kagome sich nun niedergelassen hatte.

Wenn sie kein Mensch wäre...

Sesshoumaru schüttelte innerlich den Kopf, während ein Satz sich in seinen Gedanken festsetzte und auch nicht mehr weichen wollte.

Es war etwas, was sein Vater gesagt hatte, als er ihn gefragt hatte, warum es ausgerechnet ein Mensch sein musste.

‚Man kann sich nicht aussuchen wen man liebt.’

Sesshoumaru schloss resigniert die Augen.

Hatte er denn über gar nichts mehr irgendwelche Entscheidungsgewalt?

Erst dieses verdammte Tenseiga, dann Rin und schließlich...

Kagome sah zu dem Youaki hinauf und lächelte ihm warmherzig zu.

Sesshoumaru behielt seine übliche versteinerte Miene bei.

Oh nein, er würde keine weiteren Gefühle für Kagome hegen als schlichte platonische Symphatie.
 

°§^§^§°
 

Gloomy: Schlichte platonische Symphatie?! *skeptisch die Augenbraue heb*
 

Chanti: Muhahaha!!! *irre lach*
 

Morwie: *kopfschüttel*
 

Gloomy: Die haben beide ein echtes Gefühlschaos! Und Rin hat komische Vorstellungen!
 

Morwie: *nick nick*
 

Chanti: Tja, irgendwann muss ihnen ja mal jemand einen Wink mit dem Zaunpfahl geben!
 

Morwie: Du meinst mit dem Betonpfeiler!
 

Gloomy: Wohl eher mit dem Bettpfosten!
 

Chanti/Morwie: *geschockt* GLOOMY!!!
 

Gloomy: Was denn?! Stimmt doch!
 

Chanti: *übergeht das* Auf alle Fälle kommen sie sich näher!
 

Morwie: Rin und Jaken sind doch aber noch irgendwie im Weg!
 

Gloomy: Genau! Zeit die Störenfriede zu beseitigen, damit die beiden endlich ihre Ruhe haben!
 

Chanti: (...) Ruhe?
 

Gloomy: *hentaigrins* In bestimmten Situationen will man keine Zuschauer haben!
 

Morwie: -.- Perverse!
 

Chanti: *haut Gloomy ein runter* Behalte deine dreckigen Gedanken endlich mal für dich!
 

Gloomy: Wieso dreckige Gedanken? Das ist eine logische Konsequenz! Lange kann es nicht mehr dauern!
 

Chanti: *fauch* Ich entscheide wann die beiden was machen!
 

Gloomy: *murmel* Aber mich als pervers bezeichnen!
 

Chanti: Einen treffenderen Begriff gibt es für dich nicht!
 

Gloomy: *böse grins* Wenn du möchtest schreib ich dir eine Szene mit Sess und Kagome! Gib mir doch mal die Tastatur!
 

Chanti: *Tastatur an sich reiße* NEIN!!!!
 

Morwie: *ignoriert die beiden* Also im nächsten Kapitel ist Sesshi direkt mal nett zu Kagome! (...) Obwohl, ist er doch schon die ganze Zeit!
 

Gloomy: *klebt sich ein Pflaster auf ihre riesen Beule* Wann?
 

Chanti: *böse zisch*
 

Gloomy: *still ist*
 

Morwie: Und außerdem machen sie eine erneute Bekanntschaft mit….
 

Gloomy: Was schnurrendem!!!!
 

Chanti: Außerdem bekommt Kagome mal wieder vor Augen geführt, wie grausam das Mittelalter ist!
 

Morwie: Tja, die Leute da ticken halt ein bisschen anders!
 

Gloomy: Und es heißt „Versteckspiel“
 

Chanti: Also wie immer! Ich bekomme einen Kommi von euch und ihr erhaltet eine ENS, wenn ich sehe, dass Kapitel sieben hochgeladen wurde!



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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Von:  desertdevil6
2007-02-16T21:54:05+00:00 16.02.2007 22:54
*lächelt* So, mein Herz, da hast du jetzt aber die kleine Rin wieder angestiftet. Ihre Gedankengänge sind ja auch sehr logisch, wenngleich sie naiv durch ihr Alter wirken.
Ich bin aber fasziniert davon, wie die beiden damit umgehen - zugegeben, es wundert mich, dass sie schon so schnell ins Grübeln kommen, immerhin gab es ja "erst" einige Wochen Reise, Lebenretten und etliche Gespräche. Ich hätte aber vermutet, dass die geistige Trennung von Inu Yasha noch länger braucht.
Wobei ja auch noch nichts passiert ist, außer der Entschluss alles rein platonisch zu belassen. HM, aber wie gesagt der Zweifel ist interessant umgesetzt, von Jaken bin ich noch erstaunt, dass er sich traut den Youkai anzusprechen.
Achja, ich hoffe der kleine Drache stellt noch was an ;)

Die Dessi!
Von:  aurelia
2006-08-26T11:28:06+00:00 26.08.2006 13:28
Muss mich doch noch mal melden^^
Das Kapitel war einfach genial^^
"Dadurch beachtete aber auch niemand Sesshoumaru, der mit aller Kraft seiner Krallen den Baumstamm hinter sich geschlagen hatte, um nicht vom Ast, auf dem er saß, zu fallen."
Sowas hab ich schon gedacht^^ Hab gehofft da ständ dann irgendwo: "Im hintergrund hörte man einen lauten knall." oder sowas in der art...also, dass sesshomaru runtergefallen wär^^
Nya egal.
DAs mit dem "Wink mit dem zaunpfahl" mein ich aber auch xD
So, ab zum nächsten kap
Von: abgemeldet
2006-05-06T20:58:07+00:00 06.05.2006 22:58
War wiedermal ein spitzenmäßige kapi!!
bin schon wahnsinnig gespannt wie es weitergehen wird!!!
lg enell
Von:  Ayana
2006-05-06T12:31:52+00:00 06.05.2006 14:31
Rin ist ja so Kawaii. Mit ihrer kindlichen Naivität hat sie die beiden ziehmlich ins grübeln gerbracht. Ich bin echt schon gespannt wie es weiter geht.
Ayana
Von:  Kagome-Chan17
2006-05-05T13:59:01+00:00 05.05.2006 15:59
auf was für ideen die kleine da kommt ^^ einfach zu knuffig =) aba jetzt mal ernstahft wieso hast du daaaaaaa aufgehört *heul*

LG
Von: abgemeldet
2006-05-04T20:49:39+00:00 04.05.2006 22:49
HI!
Echt super! Aber Rin hat Vorstellungen... Aber sie ist ja noch ein Kind. Wenn ich heutzutage mit der gleichen naivität an Probleme herangehen würde...
Die Gedanken der Zwei hast du echt gut getroffen. So könnte es tatsächlich auch im Manga passieren! Wird es aber wahrscheinlich eher nicht!^^ Egal! Du machst das dafür ja!^^

Also schnell weiter machen und freue mich schon auf die Fortsetzung!^^
CU!!! Chris ^.~
Von: abgemeldet
2006-05-04T18:38:14+00:00 04.05.2006 20:38
Ja ja wenn Kinder anfangen ihre Luftschlösser zu bauen wird ihre Welt plötzlich rosarot. Kann selbst meistens nur über die Ideen oder Vorstellungen meiner Tochter lächeln. Das Kinder auch immer so schön naiv sind. Wenn immer alles so einfach zu lösen wäre hätte fast kein Mensch mehr Probleme auf der Welt.
Die Gedankengänge von Kagome und Sesshoumaru hast du wirklich gut beschrieben und sich jetzt noch einreden zu wollen das es nie soweit kommen wird ist eh vergebens. Wie sagt man doch so schön "sag niemals nie".
Nun bin ich aber wirklich gespannt was passiert wenn Ise in sicht kommt. Wie wird Rin Kagome versuchen aufzuhalten? Ich denke doch nicht das Ise von heute auf morgen einfach so den erdboden gleich gemacht wird und so lange es noch steht wird Kagome dort wohl auch hingehen. Es sei denn ein triftiger Grund tritt ein der sie zwingt bei der Gruppe zu bleiben.
Das Kapitel hat mir wieder sehr gut gefallen.
Danke für die ENS

Gruß Himmelhund
Von: abgemeldet
2006-05-04T18:08:57+00:00 04.05.2006 20:08
Oh Mann, wieder ein voll cooles Kappi!
Also, Rin, und ihre Ideen^^
Ich hoffe es geht bald weiter, oda? *dackelblickaufsetz*
cu, deine sweety
PS: thx für die ENS^^
Von:  Leolaila
2006-05-04T15:49:28+00:00 04.05.2006 17:49
Boahh wie immer ein tolles pitellchen!!!
Ich find Rins idee garnet so schlecht!^^ **devlishsmile**
Die Idee ist eigentlich GENIAL!!!


Mach bitte schnell weiter!!! Und danke für die Benachrichtigung!!
Freu mich schon so sehr auf dein nächstes Pittelchen!!
HDL!! *kiss*^^
Von:  Lionness
2006-05-04T13:18:08+00:00 04.05.2006 15:18
Ich wünsche Sesshoumaru viel glück bei dem versuch.*lach*
Klasse kap mach weiter so.Schickst du mir dann ne ENS?
bye Lionness


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