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Bittersweet Lovestory

>>BEENDET<<
von

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You Are The One That I Want

5. Kapitel – You Are The One That I Want
 

*~*~*~*~*~*~*
 

>Ich mag dich… ich mag dich… ich mag dich…<
 

Diese Worte schwirrten nur so in Kays Kopf herum. Lange hatte er so etwas nicht mehr gehört. Sie waren Balsam für seine Seele und er fühlte sich das erste mal seit langem wieder so richtig wohl.
 

„Aber sicher kannst du nachher noch mal zu mir kommen! Wann immer du willst!“
 

Ian schaute Kay ein bisschen skeptisch an, weil der aussah als ob er gleich vor Freude platzen würde, nickte dann aber nur fröhlich zurück und ging gut gelaunt.
 

Als Kay die Tür hinter Ian geschlossen hatte, wollte er sie am Liebsten sofort wieder aufmachen und ihn zurückrufen, so sehr fehlte er ihm schon. Aber er besann sich, holte ein Buch aus der Tasche und legte sich zum Lesen aufs Bett.
 

Während des ganzen weiteren Vormittags war nichts weiter Besonderes passiert, Fran war vorbeigekommen und hatte ihm eine Standpauke von wegen unvernünftig und so gehalten, die beiden Zwillinge Alex und Marc hatten ihn besucht und dabei Berge von süßem Zeug dagelassen für die „einsamen“ Stunden, wie sie es nannten, Jeff hatte ihm ein paar Kreuzworträtselhefte mitgebracht und Ryan einen riesigen Strauß Blumen, Criss und er hatten sich die meiste Zeit angeschwiegen, denn sie verstanden sich auch ohne große Worten (Ich sag nur Telepathie!^^), zu guter Letzt war auch noch Dr. Ripper aufgetaucht und hatte ihm seine Medikamente gebracht, dabei hatte er Kay noch einmal kritisch beäugt und sein Missfallen über Kays frühzeitige Entlassung kundgetan, dann war auch er gegangen und Kay hatte endlich mal wieder ein bisschen Zeit zum Nachdenken.

Schließlich hatte er noch ein Problem zu lösen und das hieß Jeanette. Ihm war zwar schon eine Idee gekommen, allerdings betraf die auch Ian und den wollte er erst fragen, bevor er irgendwann noch wirklich eine reingehauen bekam.
 

>Wenn man vom Teufel spricht …<
 

Ian war gerade zur Tür hereingekommen und hatte sich auf das Bett gesetzt, auf dem Kay lag.
 

„Und? Schönen Tag gehabt?“
 

Ian nickte nur, anscheinend war er sich nicht sicher, was er sagen sollte.
 

>Besser jetzt, als nie!<
 

Kay schluckte einmal und fing dann an, Ian von seinem Plan zu erzählen.
 

„Also, es geht darum, dass ich, wie du ja weißt, geschworen habe, mich um Jeanette zu kümmern. Jetzt schau mich nicht so entsetzt an? Ich will sie ja nicht umbringen, so wie mein Onkel das machen würde. Ich will sie nur ablenken, verstehst du? Sie darf keine Zeit für Nachforschungen mehr haben und dabei dachte ich eben an einen Skandal. Man müsste einen so großen Skandal erfinden, der sie erst einmal für eine Weile beschäftigt. Und dabei dachte ich eben an eine Lovestory. Natürlich nicht irgendeine Lovestory, sondern irgendwas Besonderes… na ja…“, nervös schaute Kay zum Fenster, fasste sich dann aber wieder und sah Ian fest in die Augen, als er sagte: „Würdest du mein Freund für die Zeit sein?“
 

*~*~*~*
 

„Was?!“
 

Völlig perplex starrte Ian Kay an, nicht glaubend, was er gerade gehört hatte. Er war wirklich froh, dass er auf dem Bett saß und nicht irgendwo stand, denn diese Frage hätte ihn glatt umgehauen.
 

>Wie kann er mich denn nur so etwas fragen? Ich versteh ja seine Situation, aber das geht doch nicht? Oder doch?<
 

Irritiert blickte er auf den Boden. Er wusste nicht, was er tun sollte, was denn die richtige Entscheidung, wenn es überhaupt eine gab, war. Immerhin mochte er Kay ja, er mochte ihn sogar sehr gerne, und es wäre doch auch nur, um ihm zu helfen, aber konnte er wirklich so tun, als ob er mit jemanden zusammen sei, für den er gar… ein bisschen… vielleicht auch noch ein bisschen mehr empfand.
 

>Na ja, versuchen kann ich’s ja mal.<
 

Vorsichtig ergriff Ian Kays Hand und schaute ihn wieder in die Augen, aus denen er erwartungsvoll angesehen wurde.
 

„Also, okay, wenn ich dir damit helfen kann, mach ich’s, aber nur unter einen Bedingung: Wenn ich nicht mehr will, hören wir sofort auf, ja?“
 

Kay schien über Ians Antwort so erleichtert zu sein, dass er ihn voller Freude fest umarmte, woraufhin Ians Herz wie wild anfing zu schlagen und er ganz rot im Gesicht wurde. Minutenlang wurde er so von Kay im Arm gehalten, bis dieser dann langsam die Hände hob und damit Ians Kopf festhielt. Sein Gesicht kam Ians immer näher und als sich ihre Lippen gerade leicht berührten, wurde die nicht abgeschlossene Tür aufgerissen und Jeanette kam hereingestürmt.
 

„Kay, ich hatte eine…“, verwundert blickte er die beiden an. „Was tut ihr denn da? Wartet, sagt nichts, ich weiß es so wie so schon! Das ist ja genial!“
 

Das Lächeln, welches sie, während sie dies sagte, aufsetzte, wirkte irgendwie falsch und unehrlich.
 

>Kay hatte mit Sicherheit recht, als er sagte, dass man ihr nicht trauen dürfe.<
 

*~*~*~*
 

>Wie schafft es Jeanette eigentlich immer, in den völlig falschen Momenten aufzutauchen? Das ist doch nicht mehr normal! … Aber was ist an der auch schon normal?!<
 

Kay ließ Ians Gesicht los und schaute Jeanette total genervt an.
 

„Was willst du?“
 

„Aber, aber, sei doch nicht so unhöflich!“
 

„Du störst!“
 

„Oh ja, das hab ich gesehen!“
 

Mit blitzenden Augen zog sie sich einen Stuhl heran und setzte sich genau vors Bett. Mit gezücktem Kugelschreiber und Notizblock sah sie die beiden erwartungsvoll an.
 

„Na dann, erzählt mal!“
 

„Und worüber?“
 

„Och, Kay! Jetzt tu nicht so ahnungslos. Ich will natürlich alles über eure Beziehung wissen: Seit wann seit ihr schon zusammen? Wie habt ihr euch kennen gelernt? Und so was halt!“
 

Kay warf Ian einen kurzen Blick zu, den schien das Interview überhaupt nicht zu interessieren, denn er starrte die ganze Zeit mit größtem Interesse den Fußboden an.
 

>Es sieht aus, als ob er den Teppich hypnotisieren will.<
 

Lächelnd antwortete er: „Find’s doch heraus! Wir beide,“, er zog Ian ein Stückchen näher an sich heran, „haben etwas viel wichtigeres zu tun. Denn weißt du“, er streichelte Ian sanft über den Kopf, „wir sind noch in der Kennenlern-Phase.“
 

Erst schaute Jeanette ein bisschen sauer drein, aber dann lächelte sie hinterhältig.
 

„Okay, ich habe verstanden. Aber lasst euch nicht zu viel Zeit mit dem „kennen lernen“, schließlich hat die Öffentlichkeit ein Recht darauf, es zu erfahren. Also dann, bis später!“
 

Mit einem zuckersüßen Lächeln stand sie auf und stolzierte zur Tür hinaus. Als Kay sich vergewissert hatte, dass Jeanette nicht an der Tür lauschte, setzte er sich zu Ian zurück aufs Bett und sah ihn mit ernstem Blick an.
 

„So, der erste Teil unseres Planes ist aufgegangen. Jeanette hat den Köder geschluckt. Nur wie gehen wir jetzt weiter vor? Eine gute Gelegenheit uns zu outen wäre vielleicht nächstes Wochenende auf der Music Awards Verleihung. Wir würden da einfach als Paar auftauchen und auf die Fragen der Reporter mit Schulterzucken antworten. Nur ein Problem gäb es da noch …“
 

Kay schaute Ian tief in die Augen, als er fragte: „Wie machen wir das mit dem Küssen in der Öffentlichkeit? Ich kann ja verstehen, wenn du das nicht willst, aber es wäre natürlich um einiges glaubwürdiger. Was meinst du?“
 

*~*~*~*
 

„Die Frage fällt dir ja echt früh ein. Der Gedanke, dass ich das vorher nicht wollte, kam dir ja neulich nicht, ne?“, antwortete Ian prompt. „Ich meine, es war dir doch eigentlich egal. Du machst doch so wie so was du willst und ich kann dich eh nicht davon abhalten, oder?“
 

Erwartungsvoll sah er Kay an und wartete auf dessen Antwort. Der sagte nur leicht gereizt, dass es ihn ja wohl interessiere, was Ian dachte, denn sonst hätte er gar nicht erst gefragt und die Sache einfach durchgezogen.
 

>Ist ja süß, wie er sich aufregt, dass ich so etwas sage. Wie niedlich!<
 

„Also gut, wenn es dir so wichtig ist, darfst du mich küssen. Aber auch nur, wenn du mich wirklich NUR küsst. Und jetzt guck nicht so belustigt, dir trau eine ganze Menge zu.“
 

Ian stand auf und drehte sich wieder zu Kay um.
 

„Weißt du, eigentlich lasse ich mich sogar fast gerne von dir küssen, aber ich muss jetzt gehen, tschüss!“
 

Er wollte gerade gehen, als Kay von hinten seine Hand ergriff und Ian zu sich auf das Bett zog, ihn auf die Matratze drückte und ihn leidenschaftlich küsste. Ian blieb gar nichts anderes übrig, als diesen Kuss zu erwidern und wenn er ehrlich war, war das auch gar nicht so schlimm.
 

Als Kay Ian nach kurzer Zeit wieder los ließ, flüsterte er ihm noch ins Ohr, dass er das noch gut gehabt hätte, da Jeanette sie ja gestört hätte. So schnell wie möglich verschwand Ian nun aus dem Zimmer.
 

>Mann, warum macht der das immer?! Ich hab ihm zwar gesagt, dass er mich küssen darf, aber das heißt doch nicht, dass er gleich über mich herfallen soll! Und das immer dann, wenn man sich sicher fühlt! Ich sollte den Sicherheitsabstand doch mal einführen!<
 

Die Woche verging und das Wochenende rückte immer näher. Während dieser Zeit war Ian noch mehrmals bei Kay gewesen und dem schien es von Mal zu Mal besser zu gehen. Sie unterhielten sich dann über die Awardverleihung und über deren genauen Ablauf.
 

Das Wochenende kam.
 

Bevor sie losfuhren, ging Ian nervös in seinem Hotelzimmer auf und ab, denn er wusste ja, was er gleich zu tun hatte.
 

>Hilfe, Mama, ich hab Angst! Ich muss mich gleich zu etwas outen, von dem ich gar nicht weiß, ob ich es überhaupt will. Hoffentlich sehen meine Eltern das nicht. Ich glaube, die bringen mich um. Meine Freunde können das sehen, seit dem Foto in der Zeitung glauben die mir so wie so nichts mehr. Und Sara… hoffe ich mal, dass sie das nicht sieht!<
 

Die Tür ging auf und Fran stand da, um ihm zu sagen, dass sie jetzt fahren müssten. Während der Fahrt schwieg Ian zwar die ganze Zeit, schaffte es aber trotzdem, sich etwas zu entspannen. Als sie dann ankamen, war er fast wieder ganz ruhig und die Show konnte losgehen.
 

*~*~*~*
 

Ians ruhige Art färbte auf Kay ab. In sich gekehrt schaute er aus dem Fenster der schwarzen Limousine. Die Dämmerung setzte langsam ein und als sie dem Veranstaltungsort näher kamen, hörten sie schon die Schreie der Fans.
 

Kay drehte sich zu Ian um.
 

„Also Ian, bleib ganz locker. Wenn gleich das Blitzgewitter losgeht, lächelst du einfach und wenn dich einer fragt, lächelst du einfach weiter, ich werd dann schon antworten, falls ich es für nötig halte. Okay?“
 

Ian nickte und schaute dann voller Vorfreude aus dem Fenster. Kay indes betrachtete gedankenverloren seine Bandkollegen.
 

>Alle wissen Bescheid. Jeff, Alex und Marc, Criss, Ryan und natürlich Fran, die bestimmt schon in unseren Garderoben auf uns wartet. Keiner war so richtig begeistert von dieser Idee, aber nun ist es zu spät, um sich noch einen neuen Plan auszudenken. Allerdings hat dieser Plan durchaus seine Vorzüge, wie ich finde.<
 

Sein Blick wanderte zu Ian, da hielt der Wagen und die Tür wurde aufgerissen. Wie auf Kommando fingen die Fans ohrenbetäubend an zu Kreischen. Kay lächelte ihnen zu, worauf einige beinahe ohnmächtig wurden.
 

>So sind sie nun mal!<
 

Dann verteilte die Band erst ein paar Autogramme, bevor Kay sich Ian schnappte und den roten Teppich entlang zum Eingang ging. Sofort flogen ihnen von allen Seiten Fragen wie „Seid ihr ein Paar?“, „Ist das nicht der junge Mann von dem Foto?“ oder „Dürfte ich ein Foto von euch zwei machen?“ entgegen. Kay allerdings grinste die hungrige Meute nur breit an und schritt dann ohne zu Zögern auf den Eingang zu, nur einmal blieb er kurz stehen und rief den Reportern zu: „Findet’s doch selber heraus!“

Daraufhin fingen die Reporter sofort an sich Notizen zu machen und zu telefonieren.
 

„Ich würde an deiner Stelle morgen in keine Zeitung gucken“, flüsterte er Ian ins Ohr.
 

Als der ihn darauf fragend ansah, erklärte Kay: „Da ich den Hyänen da draußen nichts zu fressen gegeben habe, werden sie sich jetzt selber etwas holen müssen. Und glaub mir, dabei sind die echt erfinderisch!“
 

Da Ian unsicher lächelte, klopfte Kay ihm aufmunternd auf die Schulter.
 

„So schlimm wird’s schon nicht werden!“
 

>Hoffe ich!<
 

Einige Stunden später war die Awardverleihung zu Ende. Black Moon war in neun Kategorien nominiert gewesen und hat auch alle Preise erhalten. Die Verleihung selber war ganz lustig gewesen, da Kay den Moderator nach dem vierten gewonnen Award fragte, ob sie nicht gleich oben stehen bleiben sollten. Dieser hatte ihm daraufhin abschätzig geantwortet, dass Kay doch noch gar nicht wissen könne, ob er auch wirklich gewinne. Darauf hatte Kay ihn nur gespielt verwundert angesehen und sich mit seinen Bandkollegen wieder hingesetzt. Als sie dann wirklich wieder auf die Bühne gerufen wurde, hatte sich die ganze Halle schlappgelacht.

Jetzt standen Kay und Ian mitten im Getümmel der Aftershowparty und suchten nach Sitzplätzen. Die anderen hatten sich schon irgendwo hin verzogen. Als Kay sich so umblickt entdeckte er etwas entfernt eine Gestalt, die ihm verdammt bekannt vorkam.
 

>Ist das nicht Ken? Aber was zum Teufel macht der hier?!<
 

Die Gestalt schien Kays Blicke gespürt zu haben und drehte sich um. Kens und Kays Blicke trafen sich – dann wandte Ken den Blick ab und verschwand in der Menge.

Kay wollte ihm folgen, doch da wurde er plötzlich herumgerissen und ein fremder Mund presste sich besitzergreifend auf den seinen. Geschockt wie er war, konnte sich auch die Zunge des Angreifers ungehindert den Weg in Kays Mundhöhle bahnen.
 

>Das reicht! Ich hasse es, ungefragt geküsst zu werden!<
 

Plötzlich schrie sein Gegenüber auf und trat ein paar Schritte zurück. Ein dünner Blutfaden lief ihm aus dem Mund – Kay hatte ihm eiskalt auf die Zunge gebissen.
 

„Ah, immer noch der alte, was Kay?“
 

Kay ließ sich zu keiner Antwort herab und begnügte sich damit, seinen Angreifer mit Blicken zu erdolchen.
 

„Och, komm schon, du willst doch nicht etwa behaupten, dass du mich nicht kennst, oder? Wir hatten doch so eine schöne Zeit damals!“
 

Kay verdrehte darauf nur genervt die Augen.
 

„Zu meinem Leidwesen: Ja, ich kenne dich. Du heißt Bill, bist 25, mehr oder weniger gutaussehend und ein Möchtegern-Musiker. Die Zeit, in der ich mit dir so eine Art Beziehung geführt habe, war die schlimmste meines Lebens. So, nun zufrieden?“
 

Bill grinste ihn an.
 

„Charmant wie eh und je! Du hast dich echt nicht verändert. Nur die Personen an deiner Seite wechseln ständig, nicht wahr? Du konntest es noch nie lange bei jemandem aushalten und es auch keiner mit dir. Wer ist es denn diesmal?“
 

Suchend blickte er sich um. Als er Ian erblickte, zog er überrascht die Augenbrauen hoch.
 

„Was? Der Pimpf da?! Kay, bist du dir sicher, dass du nicht doch was mit den Augen hast?“
 

Kays Blick verfinsterte sich.
 

„Wieso?“
 

„Na ja…“, Bill stellte sich vor Ian, „sieh ihn dir doch an. Er sieht zwar ganz niedlich aus, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er es dir richtig besorgen kann. Irgendwie sieht er einfach zu naiv aus. Aber ich kann’s ja mal selber testen!“
 

Kurzerhand beugte sich Bill zu Ian herunter und wollte diesen küssen. Ian war viel zu überrascht als dass er hätte reagieren können. Kay allerdings hatte so was schon erwartet und zog Ian blitzschnell in seine Arme, sodass kein Kuss zustand kam. [1]
 

„Wag es ja nicht, Ian auch nur einmal anzufassen! Ansonsten bist du tot!“
 

Kays Augen und Stimme waren so voller Wut und Hass, dass es Bill eiskalt den Rücken herunter lief.
 

*~*~*~*
 

Gerade als es so aussah, als ob Bill unter Kays Blick zugrunde gehen würde, kam Fran in einem irren Tempo auf sie zugestürmt. Bei ihnen angekommen, guckte sie erst von Kay zu Bill und wieder zurück, dann verstand sie.
 

„Ah, ihr kennt euch schon, das ist ja schön, dann brauch ich euch gar nicht einander vorstellen. Ja Kay, du brauchst gar nicht so verwirrt zu gucken, denn hier steht der Sänger von der Band, die auf eurer weiteren Tour als Vorgruppe auftreten wird.“
 

Entsetzt und voller Zorn schaute er Fran an und wenn Blicke töten könnten, wäre sie auf der Stelle tot umgefallen. Tat sie aber nicht, sondern guckte nun etwas irritiert, sprach dann aber einfach weiter: „Na ja, ihr könnt euch dann ja noch ein bisschen näher kennen lernen, während ich den anderen bescheid sage.“

Fran drehte sich um, um zu gehen, als sie noch einmal sagte: „Ach ja, Kay, wegen deines Unfalls wurden die Tourkonzerte jeweils um zwei Wochen verschoben, aber wir müssen uns trotzdem mit den Auftrittsvorbereitungen beeilen.“
 

Nach diesen Worten ging sie dann und ließ die drei alleine zurück.
 

Nun wandte sich Bill wieder an Kay, der Ian immer noch in den Armen hielt.
 

„Ihr seid also wirklich ein Paar? Ich glaub es nicht, Kay, was ist mit dir passiert. Der Kleine ist doch noch ein Kind! Aber wenn du meinst…“ Dann sagte er zu Ian: „Du glaubst doch nicht, dass dieser Mann etwas ernsthaftes von dir will oder dass er gar etwas für dich empfindet. Glaub mir, der kann nicht lieben. Vielleicht ist er im Moment lieb und zärtlich zu dir, aber glaub mir, sobald du ihm zu langweilig wirst, und ich bin davon überzeugt, dass das sehr schnell der Fall sein wird, wird er dich durch einen anderen ersetzen. So macht er das nämlich immer und für dich wird er da keine Ausnahme machen. Außerdem kennst du ihn doch gar nicht richtig.“
 

>Was will der eigentlich von mir? Hab ich ihm irgendwas getan? Soweit ich weiß nicht! Ich weiß doch, dass Kay nichts für mich fühlt. Das tu ich doch… fast… auch nicht.<
 

Betrübt schaute Ian zu Kay hoch. Er wusste, dass ihre ganze Beziehung gespielt war, trotzdem tat es weh, direkt ins Gesicht gesagt zu bekommen, dass der andere nichts von einem wollte, denn eigentlich mochte er Kay mehr, als er sich selbst eingestehen wollte. Er war sogar ein bisschen neidisch auf Bill, dass dieser Kays Exfreund war, denn das hieß ja, dass er einmal mit ihm zusammen gewesen sein musste.
 

>Bin ich etwa eifersüchtig auf Bill, nur weil er Kay näher stand als ich und weil er vielleicht von ihm geliebt wurde? Ich glaub das nicht!<
 

Plötzlich wurde Bill von seinen Bandkollegen gerufen und musste gehen. Um Abschied sagte er noch zu Kay: „Ach, und sollte es dir in den nächsten Nächten zu langweilig werden, ich bin immer für dich da! Ruf mich an!“
 

Mit diesen Worten drückte er Kay einen Zettel mit seiner Handynummer drauf in die Hand und verschwand.

Minutenlang standen Kay und Ian schweigend im Raum. Kay starrte Bill mit einer Eiseskälte hinterher, dass man sich am liebsten einen Schneeanzug geholt hätte, während Ian noch mal über das nachdachte, was Bill gesagt hatte. Es stimmte, eigentlich wusste er nichts über Kay, er kannte zwar seine Vergangenheit, trotzdem kannte er ihn nicht wirklich, er wusste nichts, was er z.B. gerne machte oder aß oder sonst noch tat. Er war ein völlig fremder Mensch für ihn.
 

Ian fasste einen Entschluss: er wollte Kay besser kennen lernen, auch wenn der das vielleicht nicht wollte. Er wollte Kay näher stehen, als Bill es getan hatte und er wusste auch, was er jetzt wollte, um zu fühlen, dass Kay ihm doch nicht total fremd war.
 

„Kay, darf ich dich küssen?“
 

*~*~*~*
 

Kay starrte Ian verwundert an, aber als er Ians ernstes Gesicht sah, dämmerte ihm doch langsam, dass das kein Scherz sein sollte.
 

„Ja… klar darfst du das!“
 

Kaum hatte er das gesagt, hatten ihn Ians Hände auch schon ein Stückchen heruntergezogen und ihre Lippen trafen aufeinander. Erst schüchtern und dann immer intensiver und leidenschaftlicher wurde der Kuss. Kay hätte nie gedacht, dass Ian so gut küssen konnte.
 

>Du hast ein verborgenes Talent, Kleiner. Aber keine Sorge, ich wird dir helfen, das weiter zu fördern!<
 

Kay und Ian hatten bei dem Kuss die Augen geschlossen, sodass sie nicht sehen konnten, wie sich eine Gestalt näherte. Erst als sie beide das Klicken eines Fotoapparates vernahmen, öffneten sie die Augen und lösten den Kuss.
 

„Perfekt! Den ganzen Tag beobachte ich euch schon und ihr habt nichts gemacht außer Händchen gehalten. Argh, ich wär beinahe wahnsinnig geworden, aber jetzt, jetzt hab ich es: Das ultimative Foto, welches morgen jede Titelseite in ganz Deutschland schmücken wird. Ich seh schon die Schlagzeile vor mir: Kay, der Sänger von Black Moon, erobert nicht nur die Charts im Sturm, sondern auch die Männerherzen oder besser gesagt, ein Herz. Hach, wie romantisch!“
 

Jeanette sah gespielt verträumt aus. Kay schaute sie erst ein bisschen ärgerlich an, aber nur weil sie Ian und ihn bei ihrem Kuss gestört hatte, und dann schlich sich ein triumphierendes Lächeln auf sein Gesicht.
 

„Wirklich auf jeder Titelseite? Super! Dann hab ich ja einen neuen Rekord aufgestellt. Jetzt guck nicht so entsetzt, ich freu mich halt darüber!“
 

Nach diesen Worten nahm er den genauso verwirrten Ian an die Hand und ging mit einem breiten Grinsen im Gesicht an Jeanette vorbei in Richtung Ausgang.
 

„Wir sehn uns dann morgen, Jeanette. Und vergiss das Foto nicht!“
 

Draußen nahmen sich Ian und er ein Taxi und fuhren zum Hotel zurück. Mit den anderen hatten sie vereinbart, dass sie getrennt nach Hause fuhren.

Nach einer dreiviertel Stunde Fahrt waren sie angekommen und standen kurze Zeit später vor ihren Zimmertüren.
 

„Ach, was ich dich noch fragen wollte. Hast du Lust mit mir morgen im Park spazieren zu gehen? Im Park soll es auch ein schönes Café geben, da könnten wir auch was trinken gehen. Wie sieht’s aus?“
 

Erst schaute Ian ihn überrascht an, aber dann strahlte er und sagte begeistert zu.
 

„Okay, also dann bis morgen!“, er gab Ian einen Gute-Nacht-Kuss und ging dann voller Vorfreude in sein Zimmer.
 

*~*~*~*
 

Nachdem Kay verschwunden war, ging auch Ian in sein Zimmer und legte sich auf sein Bett, um nachzudenken. Es war schon wieder passiert. Kay und er hatten sich schon wieder geküsst und diesmal war es sogar von ihm selber ausgegangen. Trotzdem fühlte er sich nicht schlecht deswegen, dafür war der Kuss einfach zu schön gewesen.
 

>Na toll, jetzt freu ich mich schon, wenn ich Kay küssen darf… ob morgen…<
 

Bei dem Gedanken an morgen fing Inas Herz heftig an zu schlagen. Er hatte morgen ein Date mit Kay. Ein richtiges Date, so wie er es sonst mit Sara hatte.
 

>Sara… was sie wohl macht, wenn sie die Zeitung liest und wieder ein Foto von Kay und mir sieht. Sie kriegt bestimmt einen Tobsuchtsanfall.<
 

Als er noch ein paar Minuten darüber nachgedacht hatte, warum er seine Beziehung zu ihr für Kay auf’s Spiel setzte, schlief er auf dem Bett ein.
 

Am nächsten Morgen wurde Ian durch einen Sonnenstrahl, der durch das offene Fenster schien, geweckt und war sofort hellwach. Der Gedanke an das heutige Date machte ihn jetzt schon nervös. Also ging er schnell ins Bad und zog sich neue Sachen an und wartete dann auf Kay. Als der dann endlich vor der Tür stand, war Ian so aufgeregt, dass er diese fast aus den Angeln riss. Durch den Schwung mit dem er die Tür öffnete geriet er ins Stolpern und fiel Kay direkt in die Arme.
 

„Äh, guten Morgen Kay.“, stammelte Ian verlegen, als Kay ihn sanft umarmte.
 

Danach gingen beide in den Park, um in dem Cafe zu frühstücken. Auf dem Weg dorthin hörten sie auf einmal Schritte von jemandem der lief hinter sich. Gerade als sie sich umdrehen wollten, wurde Kay herumgerissen und bekam eine Ohrfeige.
 

„Du!! Du blöder Idiot!! Was fällt dir eigentlich ein, dauernd Ian zu küssen?! Falls du es noch nicht weißt, er ist MEIN Freund und du hast gefälligst die Finger von ihm zu lassen!! Verstanden?!“
 

Verwirrt blickte Ian von der völlig wütenden Sara zu einem ziemlich irritierten Kay.
 

>Verdammt, genau die sollte jetzt nicht auftauchen. Mist!<
 

*~*~*~*
 

>Wow! Wo hat sie denn so zuschlagen gelernt.<
 

Kay befühlte vorsichtig seine glühend rote Wange.
 

>Das wird so einen richtig tollen Bluterguss geben… Fran wird mich umbringen!<
 

Aus diesem Grunde starrte er Sara leicht gereizt an und die starrte genauso zurück. Es hätte nicht viel gefehlt und man hätte die Blitze, die zwischen den beiden hin und her geschleudert wurden, sehen können.
 

„Sag mal Ian, willst du uns nicht mal vorstellen?“
 

Doch bevor dieser auch nur einen Ton von sich geben konnte, antwortete Sara schon für ihn.
 

„Ich bin Sara. Seine,“, sie deutete demonstrativ auf Ian. „Freundin!“
 

„Aha. Ich wusste gar nicht, dass du auch bi bist, Ian!“
 

Grinsend sah Kay, wie Ian puterrot anlief.
 

>Er anscheinend auch nicht!<
 

„Okay, dann wollen wir auch mal weiter. War schön dich kennen zu lernen, Sara. Bis demnächst mal!“
 

Er schnappte sich Ians Hand und zog ihn hinter sich her. Sara war für einen Moment sprachlos, bevor sie den beiden hinterher lief.
 

>Oh nein, so leicht kommt ihr mir nicht davon!<
 

Als sie die beiden erreicht hatte, schnappte sie sich Ians andere Hand. Kay verdrehte darauf nur genervt die Augen.
 

>Gibt die denn nie auf!<
 

„Was willst du?“, fragte er mit gereizter Stimme.
 

„Ich werde mitkommen und verhindern, dass mir Ian weiter fremdgeht!“
 

Kay und Ian sahen sie völlig entgeistert an.
 

>Wie bitte?!<
 

Doch Sara ignorierte die beiden gekonnt.
 

„Seht mal, da vorne ist ein hübsches kleines Café. Lasst uns dort frühstücken. Wisst ihr, ich hab nämlich noch nichts gegessen.“
 

Ohne eine Antwort abzuwarten, steuerte sie zielstrebig das Café an. Kay hatte es aufgegeben, Sara noch irgendwie loszuwerden und hatte deshalb auch Ians Hand losgelassen. Ganz gemächlich trottete er hinter den beiden ins Café.
 

*~*~*~*~*~*~*
 

[1] fehlt nur noch ein Schild mit "MEINS!!!" drauf, das Ian um den Hals hängt^^
 

Hat doch eher geklappt mit dem fünften Kapitel als gedacht^^ Na, ihr werdet euch ja wohl kaum beschweren, oder??^^ Apropos wollten wir uns noch mal bei euch für die süßen Kommis bedanken!! Wir hoffen, dass ihr uns auch weiterhin treu bleibt!!^^ *alledurchknuddel*
 

^^Bis dann!^^
 

Vorschau:
 

Langsam machte sich Kay wirklich Sorgen um Ian. Denn er hatte schon mehrmals im Hotel angerufen, ob Ian vielleicht dort aufgetaucht war, aber vergeblich. Außerdem hatte er das unerklärliche Gefühl, dass Ian hier irgendwo sein musste.
 

>Wo zum Teufel bist du, Ian?!<



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Wolkenfee
2006-04-26T18:20:09+00:00 26.04.2006 20:20
Hi!
Ach wie süß!!
Sorry, find heut irgendwie alles "süß"! Nee, stimmt aber, isses wirklich.
Bill???? *immer noch drüber lach* Is das etwa ne Anspielung?? *g*
However, find's natürlich immernoch super!
Bis dann, Wölkchen
PS: *herbert-fähnchen schwenk* Hab gestern "Tanz der Vampire" gesehen (Hach, is das toll!) und Herbert kommt viel zu wenig vor!
Von:  LindenRathan
2006-04-22T14:13:53+00:00 22.04.2006 16:13
Wieder ein super Kapitel.
Dein Schreibstil gefällt mir.
Durch regelmäßige Absätze ist deine FF gut zu lesen.
Was will man mehr,
ich bin jedenfalls rundum zufrieden.
Freue mich auf das nächste Kapi!!!!!!!!!!!!


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