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Bittersweet Lovestory

>>BEENDET<<
von

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Heartache Every Moment

*~*~*~*~*~*~*
 

Sie setzten sich zu dritt an einen Tisch, Kay und Sara saßen sich gegenüber und Ian hatte sich vor Kopf an den Tisch gesetzt. Während Sara und Kay sich gegenseitig finstere Blicke zuwarfen, fragte sich Ian, warum Kay vorhin seine Hand einfach losgelassen hatte. Er wusste nicht wieso, aber er hätte lieber Kays Hand als Saras gehalten.
 

Die beiden anderen hatten inzwischen angefangen, sich gegenseitig anzugiften, Sara fauchte Kay an und der versuchte, möglichst gelassen zu bleiben und antwortete ihr kalt.
 

So ging das jetzt seit zehn Minuten und von Minute zu Minute wurde Ians Laune schlechter. Sara nervte und Kay machte ihn einfach nur sauer. Er hatte sich so auf diesen Tag und ihr Date gefreut und nun so was. Das konnte doch nicht wahr sein! Und die beiden merkten nicht mal, wie sch... er ihr Benehmen fand.
 

Nach weiteren fünf Minuten war es Ian dann zu viel. Wütend stand er auf und verließ das Cafe. Ziellos rannte er durch den Park, drehte sich nur einmal um, um zu sehen, ob jemand hinter ihm her kam, doch da war niemand, also ging er weiter und lief direkt in einen jungen Mann rein. Bill!
 

„Nanu, Kleiner, was machst du denn hier so ganz alleine?“, fragte er schelmisch. „Wo ist denn dein Schatzi?“
 

>Mist, warum muss ich denn ausgerechnet dem begegnen, wenn mir zum Heulen zumute ist?<
 

Ian versuchte, an Bill vorbeizugehen ohne ihn anzusehen, damit dieser ihm nicht in die Augen sah, doch der Versuch misslang.
 

„Lass mich in Ruhe!“
 

„Was soll das denn? Warum bist du so wütend? Und dann hast du auch noch diesen verletzten Blick. Hat Kay dir etwa wehgetan? Hat er dir dein kleines Herzchen gebrochen? Oh, das tut mir aber Leid.“
 

„Hör auf mit dem Blödsinn!“, fuhr Ian Bill an. „Wie könnte mir jemand das Herz brechen, den ich gar nicht lie...“
 

>Upps!<
 

Erschrocken hielt Ian sich die Hand vor den Mund.
 

„Ich dachte, ihr seid ein Paar. Stimmt das etwa nicht?“
 

Durchdringend sah Bill Ian an, der verzweifelt versuchte, sich eine Ausrede Auszudenken, damit Kays und sein Geheimnis jetzt nicht aufflog, doch Bill hatte schon verstanden.
 

„Ihr seid gar nicht zusammen. Ihr tut nur so, der Presse wegen. Hab ich recht?“
 

Ian nickte. Er hatte es aufgegeben, sich noch irgendetwas anderes auszudenken, denn Bill wusste es ja doch.
 

„Bitte, du darfst es niemandem sagen.“
 

„Ich bin beeindruckt. So wichtig ist dir Kay also, dass du bei so einer Sache mitspielst? Das hätte ich dir echt nicht zugetraut.

Und ich soll also keinem von eurem kleinen Geheimnis erzählen?“
 

„Ja, bitte, bitte tu’s nicht.“, bettelte Ian.
 

„Mal überlegen.“, sagte Bill, während er so tat, als würde er angestrengt nachdenken.
 

„Bitte.“, flehte er Bill an.
 

„Also gut, aber nur unter einer Bedingung: Du lässt die Finger von Kay!“
 

Geschockt blickte Ian ihn an: „Wa...?“
 

„Ja, genau. In der Öffentlichkeit darfst du gerne so tun, als wärst du sein Freund, aber geküsst wird nicht, sonst könnte mir versehentlich etwas rausrutschen.

Wenn ihr alleine seid, redest du nicht mit ihm über private Dinge, fasst ihn nicht an, küsst ihn nicht, usw., du weißt ja, was sonst passiert. Und glaub mir, ich werde es merken.

Ich werde mich übrigens um Kay kümmern. Er wird sicher ganz verwirrt sein, dass du nichts mehr von ihm willst. Ich tröste ihn dann.“
 

Mit diesen Worten drehte Bill sich um, um wieder zu gehen, er sagte nur noch kurz: „Ach ja, kein Wort von allem zu Kay, verstanden?“, dann verschwand er.
 

Fassungslos schaute Ian ihm hinterher. Er konnte einfach nicht glauben, was gerade passiert war. Wie konnte ein Mensch nur so etwas gemeines von ihm verlangen.
 

>Und das ausgerechnet jetzt, wo ich angefangen habe, Kay zu mögen.<
 

Langsam liefen ihm die ersten Tränen die Wangen runter, doch es war ihm egal, denn durch den einsetzenden Regen waren sie ja doch nicht zu sehen und so ließ er ihnen freien Lauf.
 

Irgendwann ging er dann weiter, ohne zu wissen, wo er eigentlich hin wollte, er wollte einfach nur gehen, um sich abzulenken. Schließlich kam er dann an eine Parkbank und setzte sich, vom Regen durchnässt, auf diese.
 

>Wo bin ich eigentlich? Ich glaub, ich hab mich total verlaufen...na ja, ist ja auch egal, bekomm ich halt ’ne Erkältung.<
 

*~*~*~*
 

>Wo steckt der Kleine nur?<
 

Kay suchte jetzt schon seit einer geschlagenen Stunde nach Ian. Er und Sara hatten sich aufgeteilt, um besser nach Ian suchen zu können, natürlich mit dem Versprechen, den jeweils anderen anzurufen, wenn er ihn gefunden hatte. Aber bis jetzt war das noch nicht der Fall gewesen.
 

Langsam machte sich Kay wirklich Sorgen um Ian. Denn er hatte schon mehrmals im Hotel angerufen, ob Ian vielleicht dort aufgetaucht war, aber vergeblich. Außerdem hatte er das unerklärliche Gefühl, dass Ian hier irgendwo im Park sein musste. Der Regen hatte schon seine ganze Kleidung durchnässt und wenn er Ian nicht bald fand, würde er bestimmt noch krank werden und das konnte er nun wirklich nicht gebrauchen.
 

>Wo zum Teufel bist du, Ian?!<
 

Immer weiter suchend wich er von den Hauptwegen ab und kam auf einen der Schleichwege.
 

Gerade als er schon wieder umdrehen wollte, erblickte er ihn: Ian saß auf einer der vielen Holzbänke, den Kopf im Nacken.
 

>Weint er? Oder kommt das vom Regen?<
 

„Hey, Ian!“
 

Dieser zuckte zusammen, wischte sich dem Ärmel über’s Gesicht und drehte sich um.
 

„Wo hast du gesteckt?! Sara und ich haben uns große Sorgen um dich gemacht! Warum bist du so plötzlich abgehauen?“
 

Ian gab keine Antwort, sondern zuckte nur mit der Schulter und wich Kays Blicken aus.
 

„Sag mal, ist irgendwas passiert?“
 

Ian schüttelte nur den Kopf und schaute ihm wieder nicht in die Augen.
 

„Na ja, ist ja auch egal! Darüber können später immer noch reden. Jetzt sollten wir erst mal zum Hotel zurück. Eine heiße Dusche haben wir beide bitter nötig!“
 

Nach diesen Worten klopfte er Ian aufmunternd auf den Rücken und kramte auch schon sein Handy hervor, um Sara Bescheid zu geben. Sie verabredeten, dass sie sich am westlichen Eingang des Parks treffen würden.
 

Glücklich, dass er Ian wohlbehalten wiedergefunden hatte, zog Kay ihn hinter sich her und so waren sie in 15 Minuten am Treffpunkt angekommen. Kurze Zeit später traf auch Sara ein.
 

Erst sah sie genau so besorgt drein, wie auch Kay erst, aber als sie sah, dass alles in Ordnung war, war auch sie wieder froh. Beim Abschied bemerkte Kay, das Ian Sara in seiner gewohnten Art anlächelte, ihn aber gänzlich ignorierte.
 

>Später werd ich ihn mal darauf ansprechen müssen!<
 

Es dämmerte schon leicht, als Kay und Ian am Hotel ankamen. Die anderen Bandmitglieder, inklusive Fran, waren grad beim Abendessen und so setzten sich Kay und Ian dazu. Während der Mahlzeit textete Fran ihre Schützlinge mit den Terminen für die nächste Woche zu und wenn das alles wirklich so hinhauen sollte, wie sie sich das vorgestellt hatte, dann würde das die stressigste Woche ihrer aller Leben werden.
 

Kay sah immer mal wieder zu Ian herüber, der aber blickte nur stumm auf seinen Teller und stocherte lustlos in seinem Essen herum.
 

*~*~*~*
 

Depressiv starrte Ian auf seinen Teller, er merkte zwar, dass Kay ihn ansah, konnte ihm aber einfach nicht in die Augen sehen. Er hatte Angst, dass Kay bemerkte, was er gerade dachte oder fühlte. Der Appetit war ihm auch vergangen, er fühlte sich einfach mies.
 

„Ich hab keinen Hunger.“, sagte Ian und stand auf. Kays Anwesenheit konnte er nicht ertragen, außerdem war ihm, von den durch den Regen durchnässten Sachen noch ganz kalt.

Gerade als er den Raum verlassen hatte, hörte er das Rücken eines Stuhls hinter sich und sah, dass Kay aufgestanden war und ihm hinterher ging.
 

>Hilfe, geh weg, lass mich in Ruhe!<
 

Schnell, damit Kay ihn nicht einholte, tat Ian so, als würde er die Treppe hochgehen, nahm dann aber doch einen Aufzug. Dadurch kam er kurz vor ihm in sein Zimmer und schloss sich erst einmal ein.

Sofort war Kays Geklopfe gegen die Tür zu hören, doch Ian hatte nicht vor, ihm zu öffnen.
 

„Geh weg, bitte!“, flehte Ian leise und scheinbar wirkte es, denn auf einmal war zu hören, dass Kay aufstand und wegging.
 

>Was?! Warum geht der denn jetzt...äh, vielleicht weil ich ihn weggeschickt habe.<
 

Leise öffnete er die Tür wieder einen Spalt und sah gerade noch, wie Kay in seinem Zimmer verschwand und wie ihm jemand, der verdammt nach Bill aussah, hinterherging.

Bei diesem Anblick wäre Ian fast das Herz stehen geblieben und das Blut in seinen Adern gefror.
 

>Wo kommt der denn her? Und was macht er hier?<
 

Minutenlang beobachtete Ian noch Kays Zimmertür, doch es kam niemand mehr heraus.
 

>Was tun die da?...na was wohl...<
 

Bei diesem Gedanken wurde Ian so schlecht, dass er sich erst einmal auf sein Bett legen musste, von dem er sich den ganzen restlichen Abend nicht mehr wegbewegte, bis er dann endlich unter Tränen einschlief.
 

Als er am nächsten Morgen aufwachte, ging es ihm richtig schlecht. Ihm war schwindelig und er hatte Kopfschmerzen. Deswegen ging er ins Bad und nahm eine heiße Dusche. Diese tat ihm richtig gut, doch er wurde mittendrin durch ein Klopfen an der Tür gestört. Kurzerhand stellte er das Wasser ab und zog sich einen viel zu großen Bademantel des Hotels an, durch den man fast seinen ganzen Oberkörper sehen konnte.
 

Schnell ging er zur Tür, tropfte dabei das ganze Zimmer voll, öffnete diese und hätte sie am Liebsten gleich wieder zugeschlagen.
 

>Warum muss der denn hier auftauchen, wenn ich gerade nichts anhabe?<
 

Direkt vor ihm stand Kay.
 

*~*~*~*
 

>Mir ist schlecht!<
 

Mit diesem Gedanken war Kay heute Morgen aufgewacht und hatte sich kurz danach im Badezimmer mehrmals übergeben.
 

>Na toll, jetzt hab ich auch noch Kopfschmerzen! Dieses verdammte Arschloch!!<
 

Er dachte dabei an Bill, der gestern Abend, als er versuchte mit Ian zu reden, plötzlich aufgetaucht war. Angeblich wollte er ja nur mit ihm reden und als Ian ihm immer noch nicht öffnete, war er eben mit Bill auf sein Zimmer, um zu reden.
 

>Pah, reden, der und reden! Ich lach mich tot … Sex wollte der und nichts anderes. Und was mach ich Idiot? - Geh auch noch drauf ein. Argh, ich könnte mich vierteilen! Na ja, weit gekommen sind wir ja nicht, denn plötzlich erschien mir, wie von Geisterhand, das Gesicht dieses kleinen Dummkopfes und ich fühlte mich dermaßen schlecht, dass ich Bill einfach vor die Tür gesetzt habe. Ich glaub, so ein verdutztes Gesicht hab ich noch nie gesehen! Oh ja, das wird ein Nachspiel geben. Als ich die Tür zugeschlagen habe, sah er ganz schön wütend aus! Aber was will der schon machen?<
 

Kay kam es so vor, als ob er seinen Mund mit 10 Liter Wasser ausspülen müsste, bevor er den Geschmack seines Erbrochenen halbwegs loswürde. Er kannte dieses Gefühl, nein, er war nicht krank oder so was, nein, er hatte einfach ein schlechtes Gewissen und zwar wegen Ian. Denn trotz, dass sie nur spielten ein Paar zu sein, fühlte er sich mies, weil er Ian fast betrogen hätte.
 

>Tja, dann werd ich meinem Geliebten mal meinen fast Seitensprung beichten gehen, natürlich nur, um Ian thematisch auf Bills Sprüche vorzubereiten, die garantiert kommen werden. Aber vorher muss ich duschen und was Neues anziehen …< Er blickte in den Spiegel über’m Waschbecken. >Ich seh ja aus wie eine Leiche!<
 

Gesagt getan. Fünfzehn Minuten später stand er vor Ians Tür und klopfte. Als Ian daraufhin die Tür öffnete, musste er sich ernsthaft zusammenreißen, um nicht sofort über ihn herzufallen.
 

>ReißdichzusammenReißdichzusammenReißdichzusammen!!<
 

Ian allerdings starrte ihn nur überrascht und ein bisschen verlegen an, bevor er einfach wieder in sein Zimmer ging und somit Kay hereinbat.

Schweigend saßen sie sich beide gegenüber, Ian auf der Couch und Kay in einem der Sessel. Er sah, dass sich Ian merklich immer unwohler fühlte, was höchstwahrscheinlich an seinen Blicken lag, die ihn ohne Unterbrechung die ganze Zeit aufs intensivste anstarrten.
 

Endlich brach Kay das Schweigen: „Weiß du eigentlich, dass so eine Aufmachung absolut tödlich für so einen wie mich ist.“ Er stand auf und ging auf Ian zu. „Jeder andere wäre schon längst über dich hergefallen.“
 

Seine azurblauen Augen nahmen Ians Tiefgrüne gefangen und ließen ihn nicht bemerken, wie er auf die Couch zurückgelegt wurde und Kay sich auf ihn legte. Langsam, fast sogar zögerlich, legten sich Kays Lippen auf Ians und neckten diese. Geschickte öffnete er Ians Mund mit seinen Lippen und verwickelte den Kleinen in ein leidenschaftliches Zungenspiel.

Derweil bahnten sich Kays Hände einen Weg über Ians weichen Oberkörper und ließen überall eine Gänsehaut zurück. Als er den Kuss löste, spürte er, wie Ian vor Erregung schon merklich flacher atmete und sein Herz schneller schlug. Immer wenn seine Hände zielsicher über besonders empfindliche Punkte auf Ians Oberkörper streichelten, vernahm er ein unterdrücktes Keuchen, was er nicht oft genug hören konnte. Doch spürte er auch, wie Ian langsam zur Gegenwehr ansetzte und, um den Kleinen nicht zu zerbrechen, würde er das „Spiel“ gleich beenden müssen, obwohl ihm das sichtlich schwer fiel. Schließlich ging das Ganze auch nicht spurlos an ihm vorbei …

Verlangend küsste er Ian noch ein Mal, bevor sich seine Zunge in Richtung Hals bewegte. In Höhe der Halsschlagader saugte er sich immer wieder an der erhitzten Haut fest und ließ, nachdem er sein Werk begutachtet hatte, versöhnlich die Zunge drüber gleiten. Dann kehrte er zu Ians Mund zurück, küsste ihn sanft und zog Ian in seine Arme, um ihm beruhigend über die Haare zu streichen. Kay hatte fast erwartet, dass Ian ihn, sobald er von ihm abgelassen hätte, weggestoßen hätte, aber nichts dergleichen geschah.
 

*~*~*~*
 

Verwirrt lag Ian in Kays Armen und versuchte, sich langsam wieder zu beruhigen, denn obwohl sie bestimmt schon fünf Minuten bewegungslos hier herumlagen, schlug im sein Herz immer noch bis zum Hals.
 

>Warum hat Kay das getan? Und warum hat es sich so verdammt gut angefühlt?<
 

Vorsichtig blickte er nach oben, schaffte es aber nicht, Kay in die Augen zu sehen. Er befürchtete, sofort wieder das eben Geschehene vor Augen zu haben und das wiederum war ihm ziemlich peinlich. Allein bei dem Gedanken merkte er, wie er rot im Gesicht wurde.
 

„Lass mich bitte aufstehen.“, flüsterte Ian fast und wollte zurück ins Bad gehen, doch Kay hielt ihn an den Hüften fest. „Lass los, oder willst du mich jetzt noch ganz ausziehen?“
 

Kay meinte daraufhin nur, dass er das sicher gerne täte nur dass Ian sich das wohl nicht gefallen lassen würde.
 

„Stimmt.“, sagte er und ging ins Bad. Dort angekommen, fiel sein erster Blick in den Spiegel, woraufhin er vor Schreck beinahe geschrieen hätte. Auf seinem Hals befand sich der wahrscheinlich größte Knutschfleck seines Lebens. Langsam hob er eine Hand an seinen Hals und fuhr sich, nicht glaubend was er da sah, über den Fleck.
 

>Oh Gott, was mach ich denn, wenn das jemand sieht? Die werden sich dann wohl ihren Teil denken.<
 

Von draußen war zu hören, wie Fran das Zimmer betrat und sagte: „Kay, hier bist du also. Ich hab dich schon überall gesucht. Du solltest mal langsam anfangen, deine Sachen einzupacken, wir fahren heute Nachmittag zu eurem nächsten Auftrittsort weiter, also beeil dich.“
 

Mit diesen Worten ging sie wieder und Kay folgte ihr kurze Zeit später aus dem Zimmer.
 

Um zwei Uhr trafen sie sich alle am Tourbus. Ian hatte sich dafür entschieden, sich einfach einen Schal um den Hals zu binden, um den Fleck zu verdecken. Sollte jemand fragen, warum er mitten im Sommer einen Schal trug, würde er einfach sagen, dass er sich erkältet hatte und das stimmte im Großen und Ganzen sogar, denn seit heute morgen fühlte er sich echt ziemlich schlecht.
 

Nachdem sie endlich alles eingepackt hatten, fuhren sie los. Während der Fahrt bemühte sich Ian, Kays Blicken möglichst aus dem Weg zu gehen, denn ihm war wieder eingefallen, dass Bill ja gesagt hatte, er solle die Finger von Kay lasse. Das Problem war nur, was sollte er machen, wenn Bill den Knutschfleck sah?

Schnell verdrängte Ian diesen Gedanken wieder, an so etwas wollte er jetzt echt nicht denken.
 

Um acht Uhr abends kamen sie dann endlich an ihrem neuen Hotel an. Die Fahrt hatte so lange gedauert, weil sie zwischendurch in mehrere Staus geraten waren und bestimmt an jedem dritten Rastplatz gehalten hatten, weil Ryans Hund eine Blasenentzündung hatte und deswegen dauernd raus musste.

Je länger sie fuhren, desto schlechter fühlte Ian sich. Er hatte Kopfschmerzen, ihm war schlecht und furchtbar schwindelig.
 

>Na toll, ich hab mir wohl gestern im Regen tatsächlich eine Grippe eingefangen.<
 

Am Hotel angekommen, wollte er so schnell wie möglich auf sein Zimmer, was gar nicht so leicht war, wenn man das Gefühl hatte, dass sich alles um einen herum drehte.

Das war auch der Grund, weswegen er beinahe wieder in Bill hineingelaufen wäre.
 

„Huch, was machst du denn hier? Bist du etwa nicht bei Kay? Ach, ich vergaß, das darfst du ja gar nicht mehr. Dann kann ich ja zu ihm gehen und wir können da weiter machen, wo wir gestern aufgehört haben.“
 

Gemein grinsend sah Bill Ian an.
 

>Was meint er? Ach so, dass …<
 

Weiter kam er nicht mehr, denn in diesem Moment wurde ihm schwarz vor Augen …
 

*~*~*~*
 

Bill versuchte nur halbherzig Ian aufzufangen, als dieser in sich zusammensackte. Dabei erwischte er Ians Schal und hätte ihn wahrscheinlich erwürgt, hätte er nicht gleichzeitig Ians Arm gepackt, um so einen schmerzhaften Aufprall von Ians Seite zu vermeiden. Er legte Ian mehr oder weniger sanft auf den Boden und bemerkte den Fleck auf dessen Hals.
 

>Das ist doch nicht etwa …?<
 

Gerade wollte er ihn näher betrachten, als plötzlich Kay um die Ecke kam.
 

„Was ist denn hier los?!“
 

„Nach was sieht’s denn aus?,“, Bill stand auf und schaute Kay erwartungsvoll an. „Dein Pimpf ist plötzlich zusammengebrochen und ich wollt gerade nachsehen, ob er noch lebt.“ Ein gehässiges Grinsen umspielte seine Lippen.
 

Kay hingegen ließ sich nicht weiter beirren und besah sich Ian. Dieser atmete sehr schnell, schwitzte zwar, fror aber trotzdem und seine Stirn glühte. Kay atmete erleichtert durch.
 

>Er hat nur eine Grippe! Gott sei Dank und ich dachte schon, es wäre was ernstes!<
 

Bill sah Kay schweigend zu, wie dieser Ian sanft über’s Haar streichelte und ihn dann langsam hochhob.
 

>Was zum Teufel findet der nur an diesem Winzling?!<
 

„Er lebt also noch? Dann bin ich ja beruhigt.“
 

Kay hatte für Bills Ironie nur einen eiskalten Blick übrig und wollte sich in Richtung Aufzug bewegen, als Bill ihn dann doch wieder ansprach: „Sag mal, was ist das denn für ein Fleck da?“, er zeigt auf Ians Hals.
 

Kays Augenbraue zog sich spöttisch nach oben und auch in seiner Stimme troff es nur so vor Hohn.
 

„Hast du noch nie einen Knutschfleck gesehen? Oh du Armer, solche Liebesbeweise scheinen dir gänzlich fern, nicht wahr? Du wirst von niemanden geliebt und du hast noch niemanden geliebt! Du kannst einem wirklich Leid tun!“
 

Er hatte mit seinen Worten einen wunden Punkt bei Bill getroffen, der nun entsprechend wütend darauf reagierte.
 

„Aber du ja! Geliebt wurdest du doch auch noch nie! Du und Liebe, das passt doch überhaupt nicht zusammen!“
 

„Oh ja, das stimmt! Aber im Gegensatz zu dir, gesteh ich mir das ein und versuche das zu ändern. Außerdem ist mir das Wort „Liebe“ garantiert nicht mehr so fremd, wie es damals war!“
 

Kay konnte nicht vermeiden, dass er bei seine letzten Worten Ian fast zärtlich ansah. Bill folgte seinem Blick und startete einen letzten Angriff.
 

„Ach so ist das! Du bist in ihn verliebt. Na, das kann ja was werden!“
 

„So?“
 

Er starrte Bill ausdruckslos an.
 

„Na, dann hast du ihm bestimmt diesen „Knutschfleck“ verpasst, oder?“
 

„Ja, na und?“
 

Diese Antwort machte Bill nun doch etwas sprachlos, da Kay, solange er ihn kannte, nie jemand anderen einen dieser kleinen Liebesbeweise verpasst hatte. Keinem!
 

>Und wenn er doch ver… Nein, dass kann nicht sein, das würde er …<
 

Kay nutzte das Schweigen zwischen ihnen, um zu verschwinden. Oben angekommen, betrat er sein Zimmer und legte Ian erst mal auf sein Bett. Dann bestellte er beim Zimmerservice eine Wärmflasche und eine große Kanne Kamillentee plus ein paar Äpfel. Danach zog er Ian seine verschwitzten Sache aus und kleidete ihn in einen seiner Schlafanzüge, die Ian natürlich viel zu groß waren. Zwischendurch bemerkte er wie Ian die Augen aufschlug und ihn verschleiert ansah, aber dann doch wieder einnickte.
 

Nach einer halben Stunde war Ian rundum versorgt. Er atmete jetzt auch ruhiger und nicht mehr so unregelmäßig. So beruhigt, machte Kay sich daran, Sachen für die Proben am Abend auszusuchen. Nachdem er sie gefunden hatte, blickte er noch einmal nach Ian, küsste ihn sanft auf die, schon weniger heiße, Stirn und ging dann duschen.
 

*~*~*~*
 

Verschlafen blickte Ian sich in dem dunklen Zimmer, in dem er lag, um. Ihm tat der Kopf immer noch weh, doch es war schon besser geworden. Wo war er und wie spät war es? Ein Wecker, der neben dem Bett, auf dem er lag, stand, zeigte kurz nach Mitternacht, aber wo er sich befand, merkte er erst, als er sich nach links 8umdrehte. Neben ihm lag Kay.
 

>Bin ich bei ihm im Zimmer? Wie bin ich denn hierher gekommen? Hat er mich getragen?<
 

Zärtlich schaute Ian Kay ins Gesicht und streichelte ihm über die Wange.
 

„Warum bist du eigentlich so lieb zu mir?“, flüsterte er leise. „Du solltest mich nicht hier bei die im Bett liegen haben, du steckst dich nur bei mir an und ich glaube nicht, dass das für dich als Sänger so gut wäre.“
 

Ian setzte sich hin und wollte aufstehen, als sich plötzlich Kays Arme um ihn schlangen und ihn wieder zu sich zogen. Ian merkte, als er so in Kays Armen lag, wie sein Herz deutlich schneller schlug.
 

Vorsichtig fragte er: „Kay, bist du wach?“, doch der zeigte keine Reaktion.
 

>Er schläft wohl doch. Aber ich komm hier jetzt gar nicht mehr weg.<
 

Also blieb er so wie er war liegen und schaute eine Weile einfach nur Kay an. Er musste lächeln, denn der sah mit den, vom schlafen zerwuschelten Haaren richtig niedlich aus.
 

>Wie süß! Warum kann er tagsüber nicht sooo niedlich aussehen? Er sieht zwar gut aus, aber nicht so, dass man ihm am Liebsten sofort in den Arm nehmen möchte!<
 

Langsam kroch Ian noch näher an Kay ran und fing an, Kay sanft am Hals zu küssen. Vom dort wanderte er hoch zu Kays Gesicht, küsste ihn auf die Wange und wandte sich dann seinem Mund zu, doch kurz vorher zögerte er.
 

>Halt, das geht nicht! Ich kann ihn doch nicht mitten in der Nacht küssen! Erstens stecke ich ihn an und, was viel wichtiger ist, kann ich das einfach nicht machen!<
 

Ian legte sich wieder zurück und schlief kurze Zeit später ein.
 

Am nächsten morgen war Kay schon im Bad, als Ian wach wurde. Ihm war warm und schwindelig, aber der Kopf tat ihm nicht mehr so weh wie am Abend zuvor. Langsam stand er auf und ging zum Fenster. Im Spiegelbild der Scheibe konnte er sehen, dass er Kays Schlafanzug trug.
 

>Das ist mir heut Nacht gar nicht aufgefallen.<
 

Nachdem er noch einige Minuten aus dem Fenster gesehen hatte, ging er zurück und setzte sich auf das Bett, als Kay aus dem Bad kam.
 

*~*~*~*
 

Kay kam nur mit einem Handtuch um den Hüften bekleidet aus dem Bad und sah Ian auf dem Bett sitzen.
 

„Na, wie geht’s uns denn heute?“, fragte er ihn.
 

Er bekam ein gepresstes „Schon besser!“ als Antwort, was ihm aber nicht genügte, da Ian ihn überhaupt nicht ansah, sondern stattdessen seine Hände mit dem größtem Interesse betrachtete.
 

Also überbrückte er die Distanz zwischen ihnen mit ein paar großen Schritten und befühlte dann Ians Stirn.
 

„Trotz deiner Röte im Gesicht scheinst du wieder eine einigermaßen normale Temperatur zu haben. Na, dann haben wir ja noch mal Glück gehabt, dass meine Hausmittelchen so gut gewirkt haben. Allerdings solltest du dich heute noch weiter ausruhen bis du wieder vollständig gesund bist! Schließlich will ich dich ja nicht zu lange missen!“
 

Ungeachtet des puterroten Gesichts von Ian, küsste er ihn sanft auf den Mund.
 

>Ach, wenn ich das doch immer könnte …<
 

Seine Gedanken wurden von dem Klingeln seines Handys unterbrochen und als er abnahm, meldete sich Fran.
 

„Ah, du bist schon wach, na dann ist ja gut. Ich wollte nur Bescheid sagen, dass wir schon um neun mit den Proben beginnen. Es sind nämlich noch einige Probleme aufgetreten, die wir noch klären müssen.“
 

„Okay, ich bin dann Punkt neun in der Halle! Sonst noch was?“
 

„Nein, eigentlich nicht. Aber wie geht es eigentlich Ian?“
 

„Woher weißt du davon?“
 

„Oh, Bill hat’s mir erzählt. Er hat gesagt, dass Ian im Flur zusammengebrochen sei und du dich um ihn gekümmert hast. Stimmt das?“
 

„Ja, das stimmt. Ian hat aber nichts ernstes, nur eine kleine Grippe. Wenn er sich heute und vielleicht auch noch morgen hinlegt, dann dürfte er wieder so gut wie neu sein!“
 

„Dann ist ja gut! Wünsch ihm Gute Besserung! Dir geht’s aber noch gut, oder?“
 

„Jap, mir geht’s wunderbar, ich hab mich noch nie besser gefühlt! Du brauchst dir keine Sorgen zu machen!“
 

„Okay, wir sehn uns dann um neun Uhr. Bis dann!“
 

„Tschüss!“
 

Kay legte auf und als er Ians fragendes Gesicht sah, sagt er: „Das war Fran. Die Proben fangen heute doch früher an, weil irgendwelche Probleme aufgetreten sind. Außerdem soll ich dir auch noch Gute Besserung wünschen! Sie hat alles von Bill erfahren.“
 

Ian nickte dankend.
 

„Ach ja, ich hab mir die Freiheit genommen, dir dein Frühstück hier auf’s Zimmer zu bestellen, damit du nicht runter musst. So kannst du dich weiter in Ruhe ausruhen!“ Mit einem Blick auf die Uhr, fügte er noch hinzu: „Oh, schon so spät! Na, dann muss ich jetzt los, sonst kann ich mein Frühstück auch vergessen. Apropos deins kommt so um 9.30 Uhr, also kannst du dir noch Zeit lassen.“
 

Schnell warf Kay sein Handtuch auf irgendeinen Stuhl und schlüpfte dann in seine Sachen. Nach ca. 15 Minuten verabschiedete er sich mit einem Kuss auf die Wange von Ian und stürmte runter zum Frühstück.
 

*~*~*~*~*~*~*
 

Schon wieder Ende, na so was …^^ Also meine Freundin und ich sind übereinstimmend der Meinung das Bill auf eine sehr, sehr grausame Weise sterben muss (Nein, wir sind kein bisschen sadistisch^^) und denken uns jetzt schon die brutalsten Foltermethoden aus … Tja Bill, ich würd schon mal dein Testament aufsetzen^^.

Na, ich will ja nicht zuviel verraten, aber wenn ihr Bill jetzt schon töten könntet, dann wartet erst mal Kapitel 7 ab … aber wie gesagt, ich will ja nicht zu viel verraten^^
 

Hier ist noch die Vorschau:
 

„Was ist denn hier los?“
 

Erschrocken drehte sich Kay um und sah, wie Criss mit entsetzt aufgerissenen Augen in der Tür stand.
 

„Criss, du kommst genau im richtigen Moment. Ruf bitte einen Krankenwagen und die Polizei!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Wolkenfee
2006-05-14T17:43:31+00:00 14.05.2006 19:43
Hallo!
So, wie gesagt, ich hab's heute gelesen.
Find's natürlich wie immer gut.
Hey, im Foltermethoden ausdenken bin ich gut. ^^
Was in Kapitel sieben passiert, weiß ich, glaub ich. =) Bin mal gespannt, ob's stimmt.
Bye, Isy
PS: Bin wegen des tollen Spaziergangs gestern jetzt erkältet. Na danke!


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