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Bittersweet Lovestory

>>BEENDET<<
von

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Shot

Hilflos saß Ian auf einem Stuhl, mit der linken Hand an die Lehne gefesselt, vor sich ein Tisch, auf dem ein Teller mit ziemlich ekligem Essen (also Bananen^^ [1]) stand.
 

„Damit du uns nicht verhungerst.“, hatte Ken gesagt und war lachend aus dem Raum verschwunden.
 

Theoretisch sollte Ian jetzt also mit der freien rechten Hand sein Essen essen, praktisch war ihm aber viel zu schlecht, um auch nur einen Bissen herunterzukriegen. Sein Körper tat ihm auch viel zu weh, als dass er ihn unnötig bewegen wollte.
 

>Warum macht dieser Mann das nur? Ich verstehe das nicht. Was hab ich ihm denn getan?<
 

Es war zum Verzweifeln. Ian wusste immer noch nicht, wie es nun mit ihm weitergehen sollte, aber eins wusste er, lange würde er das, was hier mit ihm gemachte wurde, nicht mehr aushalten.
 

>Kay, bitte, ich brauche deine Hilfe.<
 

Seit Ken sein Gespräch mit Kay am Telefon beendet hatte, hoffte, betete und flehte Ian die ganze Zeit, dass der endlich kommen und ihn hier raus holen würde. Doch er war sich auch bewusst, dass Kay eigentlich gar nicht wissen konnte, wo er sich gerade befand.

Und selbst wenn er ihn fand, wie sollte er es schaffen, ihn hier raus zu holen, wo doch alles bewacht oder verschlossen war.
 

>Was mache ich nur, wenn ich hier nie wieder weg komme. Und was ist mit meinen Eltern, die machen sich doch bestimmt riesige Sorgen… Ach nein, die denken ja, ich bin immer noch in Uruguay. Apropos Uruguay, woher wusste Ken nur, dass wir dort waren. Es sollte doch niemand mitbekommen? Seltsam.<
 

Plötzlich wurde Ian aus seinen Gedanken gerissen, als er von draußen eine Stimme hörte, die ihm wahnsinnig bekannt und vertraut vorkam.
 

>Das kann doch nicht… <
 

Mit seiner freien Hand machte er sich daran, die Fesseln an der Linken zu lösen. Die Aussicht auf Hilfe ließ ihn sämtliche Schmerzen vergessen und kurze Zeit später stand er bereits vor der Tür, die ihn von dieser Stimme trennte.

Er drückte die Klinke herunter und stellte erstaunt fest, dass Ken die Tür nicht abgeschlossen hatte. Kurz blickte Ian an sich runter.
 

>Eigentlich dürfte mich so, wie ich jetzt aussehe, niemand sehen, aber ändern kann ich es auch nicht.<
 

Langsam öffnete Ian die Tür…
 

*~*~*~*
 

„Ian!“, rief Kay sofort und quetschte sich neben Ken, der ihm partout nicht aus dem Weg gehen wollte, vorbei, um seinen Geliebten sanft zu umarmen. Eine stürmische Umarmung hätte zwar seiner Wiedersehensfreude gerechter Ausdruck verliehen, doch er glaubte kaum, dass Ian dieser lange standhalten würde.
 

Alles um sich herum vergessend, besah er sich Ians Wunden genauer und fragte besorgt: „Was hat er nur mit dir gemacht?!“
 

Doch bevor Ian antworten konnte, meldete sich Ken zu Wort: „Wen meinst du denn mit „er“?“
 

Genervt wandte sich Kay um.
 

„Na wen wohl?! Dich natürlich!“
 

„So? Dann muss ich dich leider enttäuschen, denn ich habe nichts mit den Verletzungen deines „Lovers“ zu tun. Keine Ahnung, woher die kommen, vielleicht hat er sie sich selber zugefügt?“
 

Eigentlich hatte Kay sich vorgenommen, nicht auf die Provozierungen Kens einzugehen, doch jetzt hielt ihn nur noch Ians zurückhaltende Hand an seinem Arm auf. Wütend funkelte er sein Gegenüber an.
 

„Komm Ian! Ich glaube, es ist besser, wenn wir jetzt gehen.“
 

Damit nahm er Ians Hand und wollte an Ken vorbeigehen, als dieser sich ihm in den Weg stellte.
 

„Wo hin so eilig? Du bist doch gerade erst gekommen, Kay.“, spöttisch sah er in die Runde. „Nur des Interesses wegen: Wieso hast du eigentlich so lange gebraucht?“
 

Als er nur einen verständnislosen Blick kassierte, schlug er sich, wie als ob ihm plötzlich ein Licht aufgegangen war, vor den Kopf.
 

„Ach ja richtig! Du hattest dich ja auf den hier verlassen!“ Demonstrativ zeigte er auf Criss. „Tja, nur leider hast du damit genau so gehandelt, wie ich es vorhergesehen habe.“
 

Er lächelte Kay fast mitleidig an.
 

„Das hab’ ich dann wohl. Aber nun muss ich uns leider entschuldigen.“, sagte Kay. „Ian, Criss kommt!“
 

Entschlossen drängte er sich mit den anderen beiden im Schlepptau an Ken vorbei und ihn Richtung Ausgang, als sie hinter sich ein verräterisches Klicken hörten.
 

„Weißt du Kay? Ich hatte für heute noch eine Voraussage getroffen, nämlich dass hier KEINER wieder lebend rauskommt, außer mir natürlich.“, sagte Ken lächelnd und richtete seine Pistole auf die drei.
 

*~*~*~*
 

Es herrschte eine beängstigende Ruhe, in der jeder auf eine Bewegung des anderen wartete und das kleinste Zucken bemerkt wurde. Man konnte die Spannung, die in der Luft lag, förmlich sehen.
 

Minutenlang standen sie sich schweigend gegenüber, bis Kay die Stille endlich brach, indem er Ken fragte, was dieser ganze Blödsinn denn sollte.
 

„Was soll das wohl?“, fragte Ken spöttisch zurück. „Ich versuche endlich, dich loszuwerden und deine Freunde gleich mit.“
 

Nervös schaute Ian von Kay zu Ken und es war unmissverständlich, dass dieser es verdammt ernst meinte.
 

>Womit habe ich eigentlich soviel Pech verdient? Erst werde ich entführt und jetzt soll ich auch noch erschossen werden.<
 

Criss stand wie versteinert da, während Kay Ken immer noch nicht zu glauben schien und sich schnell wieder Ians und Criss’ Hand schnappte, um zu gehen.
 

Ian wollte ihn gerade noch zurückhalten, da fiel schon der erste Schuss und traf Kay direkt ins Bein und hinderte sie somit auch an der Flucht.
 

Sofort sank Kay unter Schmerzen auf den Boden und drückte seine rechte Hand auf die Wunde, aus der unentwegt Blut strömte. Schnell nahm Ian seine Jacke und versuchte, die Wunde zu verbinden und die Blutung zu stoppen. Auch Criss löste sich jetzt aus seiner Erstarrung und kniete sich zu ihnen, während Ken nur da stand und wahnsinnig lachte.
 

„Glaubst du ernsthaft, ich lasse dich gehen? Aber keine Sorge, du wirst noch eine Weile weiterleben, denn du sollst ja mit ansehen, wie dein ehemaliger bester Freund und dein Geliebter von mir getötet werden.“ Er blickte von Criss zu Ian und wieder zurück. „Mit wem von euch beiden fange ich denn am Besten an?“
 

Erst langsam wurde Ian bewusst, dass das hier wahrscheinlich die letzten Minuten seines Lebens seinen würden und ihm kreisten nur noch die Gedanken im Kopf herum, was er noch alles hätte tun sollen.
 

„Ja, ich glaube, ich weiß, wer von euch als erstes dran ist.“, sagte Ken und hob die Pistole erneut.
 

*~*~*~*
 

„NEIN!“; schrie Kay, doch dann ertönte auch schon der Schuss und ein Körper prallte dumpf auf dem Boden auf.
 

Aber es war nicht Ian, der sich da vor Schmerzen wand, sondern Criss, obwohl Ken auf Ian gezielt hatte.
 

„So, so! Glaubst du, du könntest mit dieser Heldennummer deinen Verrat ausbügeln, Criss?“, fragte Ken spöttisch.
 

Er ging mit immer noch erhobener Waffe auf den am Boden liegenden Criss zu und drehte ihn durch einen Tritt mit dem Fuß um.

Ian und Kay konnten nun genau sehen, wo die Kugel Criss getroffen hatte, nämlich im unteren rechten Bauchraum. Kay vergaß seine eigenen Schmerzen, als er sah, dass Criss’ Hände, die auf die Wunde gepresst waren, schon total blutig waren und sich auch die Kleidung und der Boden rot färbten.

Nachdem der erste Schock überwunden war, reagierte Kay instinktiv. Er robbte sich zu Criss hin, zog dabei seine Jacke aus, verschaffte sich Zugang zur Wunde und drückte ohne Ken zu beachten seine Jacke fest auf die Wunde, um die Blutung zu stoppen.

Ian hatte sich derweil Criss’ Kopf auf den Schoss gebettet und versuchte diesen wach zu halten, denn so langsam wich alle Farbe aus seinem Gesicht und kalter Schweiß bildete sich auf seiner Stirn.
 

Ken war ein paar Schritte zurück getreten und schaute sich das Ganze aus ein paar Meter Entfernung an.
 

„Da sieht man mal wieder, was für leichtfertige Geschöpfe wir doch sind. Kaum bricht der Verräter geschlagen zu Boden, kommt der Verratene angelaufen, um ihn zu erretten. Ach, wie tragisch!“, sagte Ken voller Ironie. „Und das, obwohl es logischer gewesen wäre, ihn aus Rache sterben zu lassen.“
 

„Logischer für wen? Für dich vielleicht?!“, fragte Kay aufgebracht. „Hätte ich nur der Rache wegen meinen besten Freund sterben lassen sollen?“
 

„Ja warum denn nicht? Ich hätte es so gemacht!“
 

„Gut, dass du nicht ich bist! Von wem hast du eigentlich deine Gene, mein BRUDER?“
 

„Hauptsächlich von mir, wie es scheint!“, ertönte plötzlich eine Stimme am Eingang. „Was ist eigentlich hier los, Ken?!“
 

*~*~*~*
 

Vier Augenpaare richteten sich gleichzeitig auf den Mann, der in der Tür stand und die Situation mit Missfallen begutachtete. Es war Kays Onkel und er hatte scheinbar nicht die beste Laune.
 

Finster sah Ken ihn an.
 

„Tja, Kay kam wohl auf die Idee, seinen Freund retten zu woll…“, antwortete Ken kalt, wurde aber mitten im Satz von Kay unterbrochen, der seinen Onkel, nachdem er sich vom ersten Schock erholt hatte, anschrie, was das zu bedeuten hätte.
 

„Das bedeutet, dass Ken mein Sohn ist. Und jetzt guck mich nicht so entgeistert an, auch ich kann Vater werden.“, war die kurze Antwort seines Onkels.
 

Ian sah, dass Kay wie gelähmt auf dem Boden saß und dass er völlig vergessen hatte, dass Criss neben ihm am Verbluten war.
 

>Aber das heißt ja, dass Kays Mutter und Onkel die beiden Eltern von Ken sind. Nur wie…?<
 

„Da du ja scheinbar auch weißt, wer Kens Mutter ist, fragst du dich jetzt sicher, wie das passiert ist. Und ich bin wahrscheinlich der Einzige, der dir das noch erzählen kann. Nur soll ich es dir auch sagen?“, fragte Kays Onkel gehässig.
 

>Was soll das Ganze überhaupt? Bis eben sollten wir noch erschossen werden. Kay blutete, Criss blutete noch viel mehr und ich will eigentlich nur hier weg! Und jetzt sollen wir uns auf einmal auch noch die Vergangenheit von diesem anhören.<
 

Ian sah noch einmal Kay an, der seit der Ankunft seines Onkels immer nervöser und unsicherer geworden war.
 

*~*~*~*
 

>Was will der denn hier?! Verdammt, das hatte uns gerade noch gefehlt! Zwei Verrückte an einem Ort – das kann einfach nicht gut gehen! Ich bete zu Gott, wenn wir hier wieder raus kommen!<
 

Gehässig starrte sein Onkel ihn an und Kay starrte zurück. Noch lange nicht so arrogant und eiskalt wie sein Gegenüber, aber doch mit all dem Selbstbewusstsein, welches er in dieser Situation aufbringen konnte.
 

Das merkte natürlich auch sein Onkel und wartete erst gar nicht auf eine Antwort Kays.
 

„Deine nicht vorhandene Antwort nehme ich mal als „Ja“. Also, das ganze Drama fing an, als ich zusammen mit meinem Bruder und Josefine, eurer beider Mutter,“, er blickte Kay und Ken an. „studierte. Ich verliebte mich sofort in Josefine. Nur leider blieben all meine Versuche, sie für mich zu gewinnen, umsonst und als sie dann meinen verhassten Bruder kennen lernte, verliebte sie sich sofort in ihn und er auch ihn sie. Damals hab’ ich nach Gründen gesucht, warum sie gerade ihn ausgewählt hatte und kam zu dem Schluss, dass es an seinem Geld gelegen haben muss. Ich weiß nicht, wie er es gemacht hat, aber er war damals schon in allem was er anpackte ziemlich erfolgreich und hatte daher auch, für einen Studenten, viel Geld.“ Er schnaubte leise.

„Ich hab’ ja sein Geld nie gewollt, aber Josefine gefiel es anscheinend. Deswegen hab’ ich, nachdem wir das Studium beendet hatten, erst mit legalen und dann mit illegalen Mitteln versucht an, Geld zu kommen und zwar an mehr als mein lieber Bruder hatte. Wie du siehst ist mir das auch vortrefflich gelungen.“ Er zeigte auf seinen teuren Designeranzug und ließ seine goldene Uhr aufblitzen.

„Ich konnte die beiden leicht ausfindig machen, da mein Bruder alle Kontakte zu mir abgebrochen hatte, als ich versuchte, ihm seine Freundin wegzunehmen. Tja, und da ich vermeiden wollte, dass sie mir gleich wieder die Tür vor der Nase zuschlägt oder ich mit meinem Bruder zusammentreffe, habe ich sie, wie auch dich immer, Kay, holen lassen. Gefallen hat es ihr zwar ganz und gar nicht, aber sie beruhigte sich schnell wieder und ich konnte ihr mein Anliegen vortragen.“ Sein Blick versteinerte sich.

„Sie lehnte ab. Sie lehnte einfach ab meine Frau und damit eine der mächtigsten Frauen der Unterwelt zu werden. Sie sagte, sie wolle keine Macht oder Reichtum, sondern Liebe und die könnte ich ihr nicht geben. In meiner Wut hab’ ich sie mir einfach genommen.“
 

Wenn Kay in dem Moment nicht so viel Hass auf seinen Onkel verspürt hätte, wäre ihm vielleicht aufgefallen, dass für einen Augenblick ein trauriger Unterton in dessen Stimme mitschwang.
 

„Ich hab’ sie danach nach Hause bringen lassen. Ihren hasserfüllten Blick werde ich wohl nie vergessen. Neun Monate später rief sie an, dass sie ein Kind bekommen hatte und dass ich es gefälligst abholen sollte, denn ich sollte es zur „Strafe“ aufziehen. Dieses Kind, mein Sohn, war Ken.“ Ein kurzer, aber kalter Blick streifte diesen.
 

„Was hat denn mein Vater zu dem ganzen gesagt? Ich mein’, meine Mutter konnte die Schwangerschaft doch nicht vor ihm verbergen?!“, brach es plötzlich aus Kay hervor.
 

„Oh, er wusste es. Sie hatte ihm alles erzählt. Und er war mit ihrer Entscheidung, mir das Kind zu geben, nicht einverstanden, doch er fügte sich ihrem Willen. Sie wollte einfach nicht immer in sein Gesicht sehen müssen und dann an mich erinnert werden. Sie wollte mich vergessen.“ Wehmut schwang jetzt in seiner Stimme.

„Am Anfang hat es mir auch noch Spaß gemacht, mich um den Kleinen zu kümmern, doch nach einer Weile musste ich leider feststellen, dass er rein gar nichts von ihr besaß, sondern nur über meine verhassten Eigenschaften verfügte. Da hab’ ich es aufgeben und die Erziehung meinen Leuten überlassen. Wenigstens war er nicht total nutzlos.“ Er sprach dies mit einer Gleichgültigkeit aus, als ob Ken gar nicht im Raum stand.
 

Kay verspürte ein wenig Mitleid mit Ken. Er wusste nun, warum der ihn immer so gequält hatte. Ken hatte nicht ihn gehasst, sondern viel mehr seine Fähigkeit zu lieben und geliebt zu werden. Er kannte so etwas wie „Liebe“ nicht. Seine Mutter hatte ihn verstoßen und sein Vater nur benutzt. Kay langsam zu zerstören war sein Ventil, um seiner Wut, Angst und Verzweiflung Luft zu machen.
 

„Da … hast du … ja ne tolle … Familie …“, ertönte es schwach von unten.
 

Criss lächelte ihn matt an. Sein Gesicht war aschfahl und merkwürdig eingefallen. Wäre das hier eine Halloweenparty, wäre er sicher als Zombie durchgegangen.
 

„Du solltest nicht sprechen!“, flüsterte Kay ihm zu.
 

Criss nickte nur. Er sah auch nicht so aus, als ob er noch viel mehr hätte sagen können. Die Wunde blutete zwar nicht mehr so stark, aber er hatte einfach schon zuviel Blut verloren, als dass er ohne ärztliche Hilfe noch lange überleben könnte. Die Zeit lief gegen sie.
 

„Ach Ken, was soll denn das?“, fragte der Onkel gespielt ernsthaft.
 

Kay blickte überrascht auf und sah, dass Ken die Waffe auf seinen Vater gerichtet hatte.
 

„Gerade, als ich dich so reden hörte, fiel es mir wie Schuppen von den Augen.“ Ein irres Blitzen stahl sich nun in Kens Augen. „Wenn ich dich umbringe, der du mir das alles angetan hast, bin ich alle meine Sorgen los. Ich wäre endlich frei.“
 

„Ha, als ob du mich töten könntest, gerade DU. Du bist doch viel zu feige dazu, mein ach so geliebter Sohn.“
 

Kens Finger schlossen sich um den Abzug.
 

*~*~*~*
 

Es dauerte keine drei Sekunden, da wurde Ken auch schon von zwei der Bodyguards gepackt, die zusammen mit seinem Vater hereingekommen waren und sich während des Gesprächs im Hintergrund gehalten hatten. Sie nahmen Ken schnell die Pistole aus der Hand und drückte ihn gewaltsam zu Boden, sodass er nicht einmal den Hauch einer Chance besaß, sich zu wehren.

Kurz darauf bekam er noch einen heftigen Tritt ins Gesicht und es ertönte das hinterhältige Lachen des Onkels.
 

„Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich ohne irgendeinen Schutz hierhin kommen würde, wo ich doch weiß, dass du eine Waffe bei dir hast. Das wäre ja fast so, als ob ich dir vertrauen würde.“
 

Es folgte ein weiterer Tritt für Ken, ehe sein Vater weiter sprach.
 

„Leider endet unsere gemeinsame Zeit hier, denn jemanden, der mich töten will, kann ich natürlich nicht mehr gebrauchen. Du hast deine Sache zwar gut gemacht, bist aber für mich nicht unersetzbar, schließlich habe ich dich ja nur ausgenutzt. Obwohl, es war schon sehr lustig, mitanzusehen, wie du deinen Bruder gequält hast und das nur, für ein kleines bisschen Aufmerksamkeit. Schade, das es nicht funktioniert hat.“ Mit einem kurzen Blick zu den beiden Riesen, die bei Ken standen, sagte er: „Macht ihn fertig.“
 

Ian konnte nicht glauben, was er gerade gehört hatte. Wie konnte man so etwas nur zu seinem eigenen Kind sagen. Es war grausamst mitanzusehen, wie Ken von den Bodyguards zusammengeschlagen wurde, sodass man am Liebsten gar nicht hinsehehen wollte. Selbst wenn sie es alle im Moment nicht wollten, man konnte gar nicht anders, als Mitleid mit Ken zu haben und dass, obwohl man ihm vor ein paar Minuten noch so gerne den Kopf abgerissen hätte.
 

Minutenlang konnten Kay und Ian nut tatenlos zusehen, bis Ian es nicht mehr aushielt, denn Kens Anblick war einfach nur schrecklich.
 

„Hören Sie doch endlich auf! Sehen Sie nicht, dass er schon fast tot ist?! Er sit doch Ihr Sohn!“, entfuhr es ihm, ehe er überhaupt darüber nachgedacht hatte, was er gerade tat.
 

Sofort hob Kays Onkel die Hand und die beiden Männer ließen Ken in Ruhe.
 

„Du meinst also, ich soll damit aufhören? Dich fragt aber keiner. Ich weiß, dass er mein Sohn ist, aber er ist mit egal, ich brauche und will ihn nicht. Die einzige Person, die ich je gebraucht habe, ist tot. Aber immerhin hatte ich das Glück sie vor ihrem Tod noch einmal zu sehen.“
 

*~*~*~*
 

„Was soll das heißen?“, fragte Kay aufgebracht.
 

Sein Onkel drehte sich um und lächelte ihn gespielt gutmütig an.
 

„Das soll heißen, dass sie mich, bevor sie ihrem Leben ein Ende setzte, anrief und mich bat, mich um ihre Kinder zu kümmern.“
 

„Warum sollte sie gerade dich anrufen?“
 

„Tja, das weiß ich auch nicht. Vielleicht fiel ihr kein andrer mehr ein, der die Mittel hatte für euch zu sorgen.“
 

„Was du ja dann auch prima getan hast…“, Kays Stimme troff vor Ironie.
 

„Warum beschwerst du dich eigentlich? Du hast doch immer das bekommen, was du dir gewünscht hast!“
 

„Ja und dafür musste ich auch teuer bezahlen!“, erwiderte Kay bitter.
 

Er dachte an Ethan und seine anderen „Kunden“, denen er all ihre perversen Wünsche hatte erfüllen müssen.
 

„Oh und ich dachte immer, es würde dir gefallen, weil du nie wirklich protestiert hast.“
 

„Wie sollte ich auch! Schließlich hast du mir immer mit dem Tod meiner kleinen Schwester gedroht.“
 

„Ach das! Ich dachte, du hättest durchschaut, dass das nur ein Bluff war. Nie hätte ich Vicki ein Haar krümmen können, dafür sieht sie ihrer Mutter viel zu ähnlich. Ganz im Gegensatz zu dir. Nur deine Augen sind wirklich von ihr. Alles andere ist von meinem verhassten Bruder!“
 

„Willst du damit etwa sagen, dass ich selbst Schuld daran habe?“
 

„Ja, so könnte man es ausdrücken.“
 

Kay wäre jetzt am Liebsten aufgesprungen und hätte seinem Onkel einen Faustschlag verpasst, doch sein verletztes Bein und die Tatsache, das Criss’ Kopf auf seinem anderen Bein lag, hielten ihn davon ab. So konnte er nichts anderes tun, als seinen Onkel mit Blicken zu durchlöchern. Der sah ihn allerdings nur berechnend an.
 

Dann seufzte er plötzlich auf und sagte: „So, aber jetzt haben wir genug geplaudert. Ich glaube, es ist an der Zeit unser hübsches Kaffeekränzchen aufzulösen.“ Er ließ sich von einem der Bodyguards Kens Pistole geben. „Wer möchte anfangen?“
 

„Womit?“, fragte Kay, auch wenn er die Antwort schon wusste.
 

„Na, mit dem Sterben natürlich! Also, wer möchte der Erste sein?“
 

„Warum willst du uns umbringen? Lass uns doch einfach gehen, wir halten schon unsere Klappen!“, versuchte Kay einen Rettungsversuch.
 

„Dafür ist es jetzt zu spät. Mit eurem Wissen könnt ihr mir früher oder später sehr viel Ärger bereiten und das will ich einfach nicht riskieren. Aber weil du die Augen meiner geliebten Josefine hast, werde ich dich als Ersten sterben lassen, dann musst du nicht mit ansehen, wie ich die andern beiden töte.“
 

Kay sah, wie die Pistolenmündung auf seinen Kopf zielte.
 

„Bye bye, Kay!“
 

*~*~*~*
 

„Boss, wir haben ein Problem.“, hörten sie plötzlich hinter sich eine Stimme, kurz bevor Kays Onkel abdrücken konnte.
 

Eine Sekunde später und Kay wäre tot gewesen, was dem Onkel wohl auch klar war und dementsprechend finster und genervt schaute.
 

„Hast du keine Augen im Kopf. Du siehst doch, dass ich beschäftigt bin?“, fragte er ernst. „Du störst!“
 

„Aber… draußen…“, stotterte der verunsicherte Wachmann.
 

„Es ist mir egal, was draußen ist, ich bin gerade dabei, meinen Neffen loszuwerden.“
 

„Die Polizei ist draußen!“
 

In diesem Moment war deutlich zusehen, wie vor Schreck sämtliche Farbe aus dem Gesicht des Onkels verschwand, denn er hatte mit allem gerechnet, nur nicht mit der Polizei.

Panisch werdend sah er sich um und überlegte schnell, was zu tun sei. Er entschied sich, eine Geisel zu nehmen und der Einzige, der noch im Stande war zu laufen, war Ian.

Hastig zog er den Kleinen zu sich, hielt ihm die Pistole an die Stirn und schleifte ihn schmerzhaft nach draußen.
 

„Aua, Sie tun mir weh!“, fauchte Ian, woraufhin er nur noch fester gehalten wurde.
 

„Halt deinen Mund, oder du bist schneller tot, als du „Die Bullen sind da.“ sagen kannst!“
 

Es dauerte keine Minute, da standen sie am der Eingangstür, vor der eine ganze Horde Polizeiwagen stand.

Langsam gingen sie nach draußen, wobei sich Kays Onkel alles genau ansah und seinen Blick glich dabei dem eines Wahnsinnigen.
 

„Hört gut zu!“, schrie er. „Ich will auf der Stelle einen Fluchtwagen haben, oder der Junge stirbt.“
 

Um seiner Drohung Ausdruck zu verleihen, drückte er die Pistole noch etwas fester am Ians Kopf.
 

„Lassen Sie die Geisel frei.“, forderte ihn ein Polizist, der bei den Autos stand, per Megaphon auf.
 

„Haben Sie mich nicht gehört, ich will ein Auto haben, sofort!“
 

Gewaltsam zog er Ian weiter und genau das war sein Fehler, denn in diesem Moment stolperte er, zog Ian mit sich und es fiel ein Schuss…
 

*~*~*~*~*~*~*
 

[1] Meine Freundin hasst Bananen.^^
 

Endlich! Nicht nur dieses, sondern unsere ganze Story ist jetzt fertig… naja zumindest bis auf den Titel des dreizehnten Kapitels (es werden insgesamt so viele). Deswegen lad ich jetzt auch erst mal das zwölfte Kapitel hoch^^

Aber ich versprech euch, sobald wir einen Titel gefunden haben, werd ich das Kapitel sofort hochladen. Und ich hoffe auch, dass es nicht so lange dauern wird…^^°

Übrings nur mal so ne Frage nebenbei: Wir haben doch nicht fies aufgehört, oder? *grins* War nämlich überhaupt nicht unsere Absicht! *breitgrins*
 

Aber bevor ihr jetzt anfangt mich mit Tomaten oder ähnlichen Mordwerkzeugen zu bewerfen, hier die Vorschau:
 

„Hören Sie mal, Sie müs-“, Kay wurde jäh unterbrochen, als vom Flur her plötzlich ein Geschrei ertönte und eine Stimme schrie: „Halt! Nehmen Sie ganz langsam die Hände hoch, drehen Sie sich um und legen Sie sich auf den Boden!“
 

>Ich sag doch! Ich bin im falschen Film!<
 

It’s perfect, isn’t?^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Wolkenfee
2007-11-11T12:50:25+00:00 11.11.2007 13:50
Hi!
Wow, nach ewig langer Zeit hab ich entdeckt, dass es weiterget. . .

Ekliges Essen! *g*

Also, ich sag jetzt mal nicht so viel und les das Ende.


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