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Bonnie & Clyde

Die Story über Bonnie und Clyde
von

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The Barrow-Gang

The Barrow-Gang
 

„Wer bist du, und woher weißt du, wer wir sind?“, zischte Bonnie gefährlich. Clyde fuhr sofort in eine Nebengasse. Es sollte niemand merken, was jetzt mit dem Jungen geschehen soll. Später würde man ihn einfach nur als vermisst melden und dann seinen Leichnam finden. In den hintersten Winkel von Topeka in einer Mülltonne.

„Ey! Jetzt mal ganz locker!“, lachte der Junge nervös. „Man nennt mich in den Straßen von Topeka W. D. Jones! Geiler Name zu einen geilen Typen!“

Bonnie und Clyde sahen sich an. Beide seufzten. Sie wurden tatsächlich von einen Frischling von Dieb enttarnt. Bonnie fing an zu grinsen und flüsterte: „Du hältst dich für einen ganz tollen, was?“

„JA sicher! Ich bin icecool!“, grinste Jones. Clyde fügte nur hinzu: „Gassenkalt reicht auch schon! Mach ihn platt Bonnie!“ Er hielt den Wagen in einer Sackgasse an und stieg aus dem Auto. Er öffnete den Kofferraum und nahm eine kleine Reisetasche heraus, während Bonnie den Revolver entsicherte.

Bei den kleinen leisen Klicken im Auto, das sich wie ein Knall anhörte, geriet der Junge in Panik und schrie auf. Er stürzte auf die Türen des Autos, aber die waren verschlossen. „Hey! Ich kann euch nützlich werden! Wirklich! Bitte... nicht schießen!“, schrie er aus.

Clyde runzelte die Stirn. Er wartete geduldig neben einer Feuerleiter und lehnte sich an die kühle Wand. Eigentlich wartete er auf den Schuss des Revolvers, aber nichts dergleichen drang in sein Ohr. Stattdessen hörte er zwei Autotüren zuschlagen. Verwirrt sah Clyde auf. Neben Bonnie stand dieser kleine vorlaute Junge. Fragend blickte er Bonnie an.

„Der Junge kann uns Waffen besorgen, Clyde!“, bemerkte Bonnie.

„Wir haben Waffen, Bonnie!“

„Nein haben wir nicht! Wo denn? In dieser Reisetruhe sind nur dreckige Kleider! Das einzige was wir haben, ist dieser Revolver mit drei Schuss! Mehr nicht!“

„Aber bei den alten Paar...“, begann Clyde.

„Den Koffer haben sie mitgenommen! Glaubst du wirklich, die lassen einfach den Koffer voller Waffen dort rumliegen, so das Mister Clyde Barrow seine Sachen abholen kann? Sei doch nicht so naiv, Clyde!“

„Dann holen wir den Koffer aus dem Polizeigebäude!“, bemerkte Clyde.

„Ach sicher, du, als gesuchter Schwerverbrecher, kannst da so einfach reinspazieren und dir alles nehmen, was dir gefällt? Aus einem Polizeipräsidium? Hör auf zu träumen, Clyde!“, schrie Bonnie erzürnt auf.

„Aber...“, begann Clyde. Er vertraute dem unschuldigen Gesicht des Siebzehnjährigen. „Also gut... wenn er jedoch nur einen Fehlschritt macht...“

„Dann werde ich ihn höchstpersönlich umlegen!“, beendete Bonnie den Satz lächelnd. Sie ging zu Clyde und küsste ihn zärtlich. Taktvoll sah W. D. Jones zur Seite und ließ den beiden ihre Privatsphäre.
 

Nach einen halben Tag hatten Bonnie und Clyde eine ganze Sammlung von Waffen. Sie versteckten die vielen Koffer in einer kleinen Fabrikhalle. Doch zu Clydes Bedauern war keine Schrotflinte dabei. Die mussten sie auf jeden Fall noch besorgen. Bonnie lud ihren Revolver nach und polierte das Schießeisen auf Hochglanz. Sie war sehr stolz auf die Waffe, die man einfach mal im Ärmel verschwinden lassen konnte.

W. D. Jones plauderte ununterbrochen, wie toll er doch war und was für eine hohe Qualität die Waffen hätten und was für tolle Beziehungen er hätte und dass er doch eine reine Bereicherung für die Gruppe war.

Clyde, der ruhigste von allen dreien, sah aus dem Fenster und betrachtete den Nachthimmel. Er war so unglaublich müde. Es kam ihm vor, dass er bei dem Jungen, der wie eine Quasselstrippe war, niemals schlafen könnte. Bonnie jedoch schien ihm angeregt zuzuhören. Clyde spürte einen kleinen Stich im Herzen. Sie schienen viel gemeinsam zu haben.

Irgendwann hielt es Clyde nicht mehr aus, er stand auf und nahm Bonnie in den Arm. Er führte sie in einen kleinen Nebenraum und zog seinen Mantel aus und lüftete den Hut vom Kopf. Alles hing er auf den alten, hölzernen Mantelständer.

Bonnie war verwirrt und betrachtete ihren Clyde. Sie konnte nicht anders und strich ihm über die Wange. Ihr blick verfing sich jedoch in Clyde tiefen Augen. Sie konnte einfach nicht von ihm ab und ließ es zu, dass er sie auf das lederne Sofa legte.
 

Am nächsten Morgen wachte Bonnie neben Clyde auf. Sie lag auf den Boden, aber in Clydes Armen. Gemütlich schmiegte sie sich wieder an ihren Lebensgefährten. W. D. Jones hatte sie vollkommen vergessen. Doch er rief sich selbständig wieder in ihre Erinnerungen, als er in das ehemalige Firmenleiterbüro platzte und rumschrie, dass die Polizei in Anmarsch war.

Clyde schreckte auf und zog sich an. Dabei versuchte er den Blick von Jones auf die nackte Bonnie zu verdecken. Doch sie rannte im ganzen Raum rum und sammelte alles ein, was auf sie deuten könnte. Zu dritt rannten sie aus dem Hinterausgang des Gebäudes und knackten ein Auto. Dort warfen sie sämtliche Waffenkoffer auf den Rücksitzt. Clyde kletterte zum Fahrer durch und zündete den Motor. Bonnie stieg hinten in den Wagen ein und W. D. Jones beim Beifahrer. Dieser ignorierte auch den betröbelten Blick von Clyde, der sofort losfuhr.

Als die Sirenen leiser wurden und dann ganz im Berufsverkehr von Topeka, lachten alle drei auf und lehnten sich zurück.

Clyde sah im Rückspiegel, wie Bonnie ihre Kleider neu sortierte und richtete. Dann verstaute sie die Koffer so, dass sie kaum auffielen. W. D. Jones plauderte unbeschwert über sein größtes Abenteuer überhaupt, erzählte, wie er die Sirenen erkannt hat und sie dann gewarnt hat. Später erzählte Jones dem Pärchen, wie er darauf gekommen war, dass er im Auto von Bonnie und Clyde saß.

„Ich hab eine Idee!“, strahlte W. D. Jones.

„Wir haben keine Interesse!“, blockte Clyde sofort ab. Eigentlich wollte er den Jungen augenblicklich wieder loswerden. Wahrscheinlich war die Polizei auf das Gebäude gestoßen, weil der neue Gefährte von ihnen zu ungeschickt war.

„Clyde!“, warf Bonnie ein. Doch sie hatte eigentlich auch keine Lust sich irgendwelche waghalsigen Geschichten anzuhören. Am liebsten wär sie noch in den Armen von Clyde und würde auf den kalten Teppichboden schlafen. Vielleicht sogar noch mal mit ihm. Ihr größer Traum, den teilte sie mit Clyde, war, dass sie eine Familie gründen konnten, irgendwo abgeschirmt von dem Rest der Welt.

„Aber die Idee ist voll genial! Okay.. Es ist alles genial, was von mir kommt, aber das ist hammer!“, rief W. D. Jones euphorisch.

„Ich habe NEIN gesagt!“, brummte Clyde. „Wahrscheinlich waren die Bullen hinter uns, heute morgen, weil du Trottel so kurzsichtig bist!“

„Hey!“, murmelte der Junge. Er drehte sich zu Bonnie um, um Unterstützung zu bekommen, doch Bonnie saß hinter Clyde und umarmte ihn. Ihr Gesicht war nach außen gewand und betrachtete die Gebäude, die immer schlichter wurden. Endlich waren sie wieder auf der Flucht. Das war die einzigste Zeit, in der sich Bonnie richtig frei fühlte.

„Was ich dir noch sagen muss, Bonnie...“, begann Clyde. Er bedachte absichtlich Bonnie in dem Satz, da er mit diesen Jungen an seiner Seite nicht warm wurde.

„Was denn?“, murmelte Bonnie verschlafen. Sie hatte ihre Augen geschlossen und tastete nach Clydes Herzschlag.

„Mein Bruder, Marvin, wird in wenigen Monaten aus dem Knast entlassen. Er soll sich schon mit Sophie in Kontakt gesetzt haben. Blanche, seine Frau, würde sich zu Tode langweilen, wenn er ein geruhsames Leben anstreben würde. Darum fragt er, ob er bei uns einsteigen kann.“, berichtete Clyde lächelnd. Irgendwie wünschte er sich, dass Bonnie zustimmen würde.

„Kenn ich ihn?“, fragte Bonnie.

„Nein. Aber er ist ein total netter Kerl. Als Kinder haben wir ihn immer Buck genannt! Seine zweite Frau, Blanche, wirst du lieben! Sie ist absolut genial! Vertrau mir.“, lachte Clyde erfreut.

„Okay... Wo holen wir die beiden ab?“, fragte Bonnie.

„Nun... Buck hat ein kleines Haus gebaut. Dort können wir uns auch eine zeitlang verstecken!“, meinte Clyde zärtlich. Er stich über die kleinen, zierlichen Finger von Bonnie.

„Das ist doch prima! Das würde sogar ncoh viel besser zu meinen Konzept passen! Ihr müsstet nur noch heiraten und mich adoptieren!“, strahlte W. D. Jones.

Bonnie und Clyde mussten sich nicht ansehen, um zu wissen, was sie von dem Vorschlag hielten. Beide riefen gleichzeitig: „NEIN!“

„Aber... mein Konzept... Die Barrow-Gang?“, hauchte W. D. Jones unsterblich traurig.

Bonnie und Clyde sahen sich verwirrt an, und hakten nach: „Die Barrow-Gang??“



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