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Die Tage danach

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Teil 4

Teil 4
 

Oscar drehte sich zu ihm um und versuchte, ihn in der Dunkelheit zu erkennen. Sie legte ihm eine Hand in den Nacken und zog seinen Kopf zu sich herab. Dann küsste sie ihn zärtlich und innig. Andrè ließ sie einen Moment gewähren, bis er die Welt nicht mehr verstand und sie von ihm weg stieß. „Was… ist?“ Sie sah ihn mit sehnsuchtsvollen blauen Augen an und hätte in den seinen versinken können. „Wieso tust du das? Willst du meinen Schmerz noch größer machen als er ohnehin schon ist? Wenn du glaubst das ich deswegen zurück komme dann hast du dich getäuscht.“ Sie schenkte ihm nicht wirklich Gehör doch sie war von seinen Lippen noch immer fasziniert und hätte ihn am liebsten noch einmal geküsst. Sie sah ihn entsetzt an, glaubte er tatsächlich dass sie damit versuchen wollte ihn zurück nach Hause zu bewegen. „Bitte…halt mich fest…“ flehte sie nun unter Tränen. Andrè glaubte sich verhört zuhaben, sie stand vor ihm und flehte ihn nun unter Tränen an sie ihn in den Arm zunehmen. „Das bringt doch alles nichts.“ Andrè glaubte noch immer das Oscar diese Dinge nur auf sich nahm das er zurück kam, er hätte es ihr zugetraut, mehr als jemandem sonst. Sie war zu allem fähig gewesen wenn sie etwas erreichen wollte, aber das hier schien ihm selbst für Oscar zu viel zu sein. Doch sie tat es und das war entscheidend. „Dann mach doch was du willst!!!“ Oscar tastete nach ihrem Degen den sie bevor sie eingenickt war neben dem Tischbein abgestellt hatte. Sie erfasste ihn rasch und machte sich auf zum gehen. Ruckartig riss sie die Tür auf, sie wollte nur noch weg. Andrè beobachtete sie nur stumm. Bevor er noch etwas sagen konnte war sie bereits um die nächste Hausecke gerannt. Diese Situation zeigte ihm noch mehr das sie seine Gefühle die er ihr gegenüber hatte nur ausgenutzt hatte um ihn umzustimmen.
 

Als die Kirchenuhr in Versailles zwölfmal schlug stand Oscar vor dem Anwesen der Jarjayes, sie war also zurück, sie war wieder zu Hause. Sie hielt mit beiden Händen die Gitterstäbe des großen Tores fest. Hinter diesem Tor befand sich ihr zu Hause. Sie war nur einen Tag weg gewesen, ob ihr Vater wohl sauer auf sie war? Bestimmt! Doch was hatte sie noch zu verlieren, ihr war alles egal. Sie öffnete das Tor laut quietschend und ging langsamen Schrittes Richtung Stall. Erst jetzt viel ihr ein das sie ihren weißen Schimmel vor der Tür bei Bernard vergessen hatte, wie konnte sie nur ihr Pferd vergessen? Sie schien in den letzten Stunden mehr als genug in Gedanken gewesen zu sein, so dass sie alles andere vergessen hatte. Als sie die Stalltür öffnete, stand ihr weißer Schimmel in einer der Boxen. Er musste also nach Hause gerannt sein, dachte sie sich. Sanft strich sie ihm über die Mähne und lehnte ihren Kopf gegen den des Schimmels. Nicht nur diese Überraschung stand für Oscar bereit. General de Jarjayes hatte das quietschen des Tores gehört und stand nun hinter seiner Tochter. Hastig ergriff er Oscars Arm und zog sie nahe zu sich hin. „Das war das letzte Mal das du mich zum Narren gemacht hast Oscar!!“ „Vater…“ erschrak Oscar „…ich wollte nicht…“ „SCHWEIG!!!“ schrie er. Er drehte sich um und zog seine Tochter hinter sich her. Oscar setzte sich widerwillig in Bewegung. Immer wieder versuchte sie in die Gegenrichtung zu laufen, doch ihr Vater war viel stärker als sie. Wieder war sie in einem Käfig gefangen, wieder musste sie das tun was ihr Vater ihr befahl. Widersetzte sie sich ihm bekam sie seinen Zorn zu spüren. Als der General seine Tochter durch die Haustür gezerrt hatte, zog er noch einmal hastig an ihrem Arm und ließ diesen dann los. Oscar viel durch den Ruck zu Boden. Sie atmete schwer und tat dann etwas wirklich Dummes. Sie griff nach ihrem Degen und richtete diesen auf ihren Vater. Der General trat erschrocken einen Schritt zurück und weitete die Augen. „Oscar! Was hast du vor?“ „Ich lasse mich von euch nicht mehr herum kommandieren! Das muss ich mir nicht mehr bieten lassen! Ich habe ein Recht darauf über mein Leben selbst zu bestimmen.“ Ihre Augen waren einige Zeitlang starr auf ihn gerichtet. Kurze Zeit später zog auch der General den Degen und die beiden duellierten sich im Hause. Oscar konnte nicht lange mit ihrem Vater mithalten und verlor durch einen heftigen Schlag seines Degens ihre Waffe. Der Degen drehte sich in der Luft ein paar Mal um seine eigene Achse und viel dann klirrend zu Boden. Ihr Vater richtete die Klinge seines Degens auf ihre linke Brust. Oscar drehte ihren Kopf zur rechten Seite und kniff ihre Augen zusammen, noch spürte sie keinen Stich in ihrer Brust, doch gleich würde der Todesstoss kommen. Sie war zum sterben bereit. Noch immer spürte sie keinen Stich. „Worauf wartet ihr Vater? Tötet mich!“ Forderte Oscar ihn auf. „Nah macht schon, dann…. hab ich es hinter mir…!“ flehte sie ihn unter Tränen an. „Wie du willst Oscar!“ Der General setzte seinen Degen in Bewegung. „NEIIIIINNNN!! AUFHÖREN!!“ Andrè der durch die Tür kam versuchte den General von seinem Vorhaben abzubringen. Er stürzte sich auf den General. General de Jarjayes reagierte jedoch rasch und richtete den Degen in Andrès Richtung, dieser durchbohrte schmerzhaft Andrès rechte Schulter. Oscar starrte mit zusammengekniffenen Augen auf das Blut an Andrès Schulter, heißer Zorn breitete sich in ihr aus. Ihr Blick richtete sich nun auf ihren Vater, sie sah ihn mit vor Wut blitzenden Augen an. Die Knie des Generals zitterten. Er stützte sich auf den Degen wie auf einen Stock. Was hatte er bloß getan? Was war nur in ihn gefahren? Er sank auf die Knie und ließ seinen Degen fallen. Wer den Degen fallen ließ, war besiegt.

Mit letzter Kraft richtete sich Oscar auf und sah nach Andrè. Langsam bog sie sich über ihn und sah ihn ängstlich an, Sorge breitete sich in ihren Augen aus. Oscar half ihm langsam vom Boden auf, alleine stehen konnte er nicht, er stützte sich mühsam auf Oscars Schulter ab. Während er mit ihr die Treppen hinauf in sein Zimmer ging schaute er ihr nicht ein einziges Mal in die Augen, er konnte sie jetzt nicht ansehen. In seinem Zimmer angekommen half Oscar ihm auf einen Stuhl und holte Verbandsmaterial aus dem Badezimmer. „Tut es sehr weh?“ fragte sie ihn besorgt.

Andrè wollte sich auf ihre Frage äußern doch sie ließ ihn nicht dazu kommen. „Könntest du dein Hemd ausziehen…“ sprach sie ihm ins Wort bevor er überhaupt eines über seine Lippen brachte. Wie konnte sie ihn nur fragen ob er sein Hemd auszog? Hatte sie überhaupt das Recht ihn das zu fragen? Ihre Gedanken kreisten sich nicht mehr um diese Fragen als sie seinen muskulösen Oberkörper erblickte. Er hatte die Knöpfe des Hemdes bereits geöffnet. Während sie seine Schulter verband konnte sich ihr Blick nicht von seinem Körper abwenden, zu gerne hätte sie sich in seine Arme geworfen, noch lieber wär’s ihr gewesen wenn er sie einfach in den Arm genommen hätte. Doch er umarmte sie nicht, er wandte seinen Blick von ihr ab und sah aus dem Fenster. Vielleicht war ihm die ganze Sache peinlich, dachte sie. Nachdem sie ihn verbunden hatte gab sie Sophie in der Küche bescheid das sie einen Arzt kommen lassen soll, der Andrè noch genau untersuchte. Nachdem der Arzt Andrè ordnungsgemäß behandelt hatte und feststellte, dass die Wunde nicht lebensbedrohlich für ihn war, atmete Oscar erleichtert auf.

Als sie wieder zurück in Andrès Zimmer war, stand dieser mitten im Zimmer und regte sich nicht ein bisschen. „Geht es dir nicht gut Andrè“ „Es geht schon, mir ist nur etwas schwindlig.“ Antwortete er ihr ohne sie eines Blickes zu würdigen. Oscar ging einige Schritte auf ihn zu und blieb dann stehen. Langsam hob sie ihren Blick und sah ihm direkt in die Augen. Andrè sah sie nur wie in Trance an. Ihr Kopf näherte sich seiner Wange und sie gab ihm einen Kuss. Die Tatsache, dass ihre Lippen einige Sekunden auf seiner Wange verharrten, machte die Situation für ihn unheimlich schön. Doch er wusste nicht ob Oscar diese Zuneigung die sie ihm gegenüber gezeigt hatte, ernst meinte. „Ich möchte etwas schlafen, gehst du bitte?“ Oscar dachte nicht daran zu gehen, sie liebte diesen Mann und sie wollte bei ihm bleiben, mehr als jemals zuvor. Sie schwieg und antwortete ihm nicht, sondern trat stumm noch näher an ihn heran. Ihre Hände fuhren jetzt durch sein Haar, ganz langsam, er stand immer noch wie angewurzelt auf der Stelle. Sie bewegte ihren Kopf an sein Ohr, ein warmes Kribbeln durchfuhr ihn. „Du kannst Dir nicht vorstellen, wie sehr ich Dich vermisst habe." hauchte sie in sein Ohr. Dann löste sie sich langsam von ihm und drehte sich um, um endlich zu gehen, wie er es sich gewünscht hatte, als er endlich aus dem Tranceähnlichen Zustand erwachte, griff er schnell nach ihrem Arm und drehte sie zu sich um. Ohne Nachzudenken, von seinen Gefühlen geleitet sagte er in einer ungewohnt ruhigen, samtigen und auch liebevollen aber bestimmten Stimme „Es tut mir leid Oscar.“ Erstaunt blickte sie ihn an. Er schien endlich begriffen zuhaben das sie es ernst meinte. Endlich umarmte er sie heftig und küsste sie. Er spürte die Wärme ihres Körpers, den sie an den seinen presste. Er zog sie nun mit sich, wobei er rückwärts ging um sie nicht aus den Augen zu verlieren. Kurz vor dem Bett blieb er stehen und trat näher an sie heran, soweit, bis der Abstand ihrer Gesichter nur noch wenige Zentimeter betrug. Sie spürte seinen warmen Atem. Er kam immer näher. In freudiger Erwartung schloss sie die Augen und spürte wenige Sekunden später seine Lippen auf ihren. Ganz vorsichtig küsste er sie. Seine Hände hielten ihr Gesicht. Seine Hände wanderten langsam ihren Rücken hinunter. Bald darauf öffnete er die Knöpfe ihres Hemdes und streifte dann langsam die beiden Ärmel über ihre Schultern, ihr Hemd viel zu Boden. Oscar verbrachte diese Nacht in Andrès Zimmer. Noch nie hatte sie sich so befreit und sicher gefühlt.
 


 

(Nach diesem Teil gibt es nur noch einen Teil 5, danach ist die Fanfic zu Ende.)



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Rotelle82
2022-12-02T16:35:03+00:00 02.12.2022 17:35
molto carina peccato che non è terminata
Von: abgemeldet
2008-04-14T16:27:08+00:00 14.04.2008 18:27
oh schreib bitte den letzten tei noch. bin so gespannt. deine ff´s gefallen mir sehr gut. freu mich imemr wieder neues oder auch altes von dir zu lesen;-)

lg
Von:  Gedankenchaotin
2007-07-07T07:25:14+00:00 07.07.2007 09:25
Hallöchen, nachdem ich dein Fanart bewertet habe, konnte ich es mir natürlich auch nicht verkneifen, und musste deine FF auch noch lesen und dazu fällt mir auch nur ein "Echt genial" ein.. dass hasst du super beschrieben und ich freue mich schon auf den nächsten und letzten Teil.. vielleicht sagst mir ja Bescheid, wenn er draussen ist..

Alles Liebe und LG

The_Emperor
Von: abgemeldet
2006-07-06T22:06:25+00:00 07.07.2006 00:06
Also ich finde die FF auch sehr schön... :-) Und es ist schön, das sie ein gutes Ende hat. :-)

aber es wird bestimmt bei diesem Ende bleiben, oder? Ich meine, bis auf die Tatsache, das man nicht weiß, was mit dem Vater geschieht und ob Oscar und André in dem Hause wohnen bleiben, ist ja eigentlich alles klar. :-)
Von: abgemeldet
2006-06-10T22:06:41+00:00 11.06.2006 00:06
André, wie konntest du nur glauben, dass Oscar das Alles nur macht damit du nach Hause kommst und dich weiter um die Pferde kümmerst? Wie töricht! Zweifle nicht an ihren wahren Gefühlen!
Mal im Ernst: schöne FF. Schreib bald weiter! Hat mir gut gefallen und ich hab echt mitgefiebert, aber nicht böse sein, aber damals hatten die bestimmt noch keinen Abfluss. Und Oscar lässt sich von ihrem Vater behandeln wie ne 12 Jährige...Als sie die rote Uniform trägt ist sie bestimmt schon Mitte/Ende 20, oder?
Trotzdem ist es ein guter Ansatz, finde ich, weil ich mich schon gefragt habe wie könnte sich André nach der "Sache" verahlten haben? Schreib also schnell weiter, interessiert mich brennend...
LG, Kirb


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