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Shanis Liscar

In Zusammenarbeit mit Anducar und DemonLady
von

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Die Magierin

Kapitel drei

Die Magierin
 

KOMENTARE HABEN WOLLEN! !)
 


 

Staunend sah sich Rhisha um. Sie spazierte über Straßen, die mit Kopfstein gepflastert waren. Links und rechts von ihr befanden sich hohe Fachwerkhäuser, deren Dächer aus Stroh bestanden. Auf den Straßen liefen Fabelwesen, Menschen und solche, die ihnen ähnlich sahen. Die Tracht der Leute war eher bäuerlich und so wirkte die ganze Ortschaft wie ein Städtchen aus dem Mittelalter.

Je näher sie der Stadtmitte kam, desto mehr Leute kamen ihr entgegen, die Körbe, Kisten oder dergleichen trugen. Interessiert musterte sie diese, wurde aber selbst kaum wahrgenommen. Lediglich einige Kinder sahen von ihrem Spiel zu ihr auf.

Plötzlich ergab sich vor ihr ein großer, offener Platz mit einem großen Springbrunnen. Dieser zeigte die Statue eines Zentauren, der in ein Horn blies. Die Hufe hingen in der Luft, da er leicht stieg und das Wasser floss aus seinem Horn.

Um den Brunnen herum waren viele, bunte Stände aufgebaut, die allerlei Ware anboten.

Erstaunt betrat Rhisha die Szenerie und besah sich das Angebot, welches aus farbigen Tüchern, fremdartigem Obst, Plunder, Schmuckgegenständen und gefährlichen Waffen bestand. Fasziniert blieb sie an einem Stand stehen, als Rufus hinter ihr her flog und sie ermahnte: „Wir sind nicht zum Einkaufen hier!“

Eingeschnappt drehte sie sich herum: „OK und wo liegt jetzt diese Akademie?“

Die Nebelkrähe sah sie gleichgültig an und antwortete: „Woher soll ich das wissen? Ich war noch nie in Tremo!“

„Das ist nicht dein Ernst.“

„Warum?“ Rufus wirkte ernsthaft überrascht.

Mürrisch wandte sich die Blonde wieder weg: „Nutzloses Federvieh. Lebt hier schon jahrelang und war noch nie in Tremo.“ Aufseufzend wandte sie sich dann an einen Stand und setzte ihr freundlichstes Lächeln auf: „Ähm – Entschuldigung! Könnten Sie mir bitte sagen, wo es hier zur Akademie geht?“

Der Berg aus Kleidern drehte sich mit einem Schnaufen zu ihr herum und sie hörte Hufe auf dem Boden. Als sich das Wesen erhob, erstarrte die junge Frau vor Schreck. Vor ihr stand ein Minotaurus, doch anscheinend war er weiblich. Die Gesichtszüge wirkten viel zierlicher und sanfter und außerdem – seit wann trugen Männer Kleider?

Pompös trat das Wesen an den Tisch heran und fragte mit einer tiefen, milden und gutmütigen Stimme: „Wie kann ich dir helfen, mein Kind?“

Rhisha war so starr vor Überraschung, dass sie gar nichts erwidern konnte. Erst Rufus’ Stimme riss sie wieder in die Realität zurück: „Starr sie nicht so an! Das ist unfreundlich.“

Mit einem leichten Kopfschütteln vertrieb Rhisha ihre Gedanken und lächelte entschuldigend zu dem Minotaurus. Oder nannte man sie dann Minotaurin? „Ähm – ich möchte gern zur Akademie des Smaragdtraumes. Können Sie mir den Weg beschreiben?“

Das fremdartige Wesen nickte und gab ihr eine umfassende Wegbeschreibung. Artig bedankte Rhisha sich und folgte dann den Anweisungen.

Eine ganze Weile liefen sie durch bevölkerte Straßen und enge Gassen, doch ein unvorhergesehenes Ereignis hinderte sie an ihrem Weg. In einiger Entfernung hörten sie lautes Rufen und ängstliche Schreie. Mit ungutem Gefühl stoppte die junge Frau und sah hinüber: „Rufus, was passiert da?“

Die Krähe flog zur Quelle des Tumults und kehrte kurz darauf panisch zurück: „Rhisha, du musst hier weg! Schnell!“ Panisch flog er über ihren Kopf hinweg in eine Seitengasse, woraufhin ihm die Angesprochene folgte.

„Was ist denn los?“ Obwohl sie nicht wusste, warum, folgte sie ihm. „Rufus, wer sind die?“ Der Vogel achtete kaum auf sie und suchte nach einem Fluchtweg: „Das sind Hetzer aus dem Schattenland, eine Dämonenart, die speziell dafür gezüchtet wurde, Opfer aufzuspüren und je nach Auftrag zu erledigen oder lebendig zurückzubringen. Meistens jedoch sollen sie ihre Opfer töten.“

Das genügte ihr als Antwort und sie nahm die Beine in die Hand, doch eine Sackgasse ließ sie innehalten. Rufus hätte darüber hinweg fliegen können, doch für Rhisha war die Mauer zu hoch. Ängstlich schaute sie zurück. Der Lärm war näher gekommen.

„Rufus, was wollen die eigentlich hier?“

„Die wollen dich! Also solltest du schleunigst hier weg!“

Hektisch schaute sie sich um: „Und wohin? Es gibt keinen Ausweg!“

„Doch! Schau mal auf den Boden!“

Rhisha folgte seiner Anweisung und blickte zu Boden, als sie ein Gitter am Boden sah, aus dem ein unangenehmer Duft nach oben drang. „Uäh, da soll ich runter?“

„Sollen dich lieber die Hetzer kriegen?“

Wortlos öffnete sie das Gitter und stieg hinab, wobei Rufus ihr nach unten folgte. Unten angekommen war der Geruch so stark, dass sie beinahe nicht atmen konnte und die Hand vors Gesicht schlug.

Der Tunnel, in den sie gelangten, war rund und in der Mitte floss ein kleiner Bach entlang. Erhellt wurde die Umgebung von einem hellgrünen Schimmer, dessen Richtung undefinierbar war.

Nervös sah sich Rhisha um, doch Rufus schlug bereits eine neue Richtung ein, woraufhin sie ihm folgte. Nach einer ganzen Weile des Laufens durch muffige Gänge, tat sich bei Rhisha eine entscheidende Frage auf: „Sag mal Rufus, weißt du eigentlich, wo es lang geht?“

Die Krähe blieb gerade an einem Abzweig stehen, flatterte auf einer Stelle in der Luft und sah zwischen dem rechten und linken Gang hin und her. Dann drehte er sich zu der Blonden herum: „Nicht wirklich.“

„WAS? Und dann führst du mich hier unten durch die Irrgänge?“

„Hattest du eine bessere Idee?“

Aufseufzend gab sich die Blonde geschlagen und schaute in eine andere Richtung, als beide ein leises Räuspern hörten. Sich wundernd schauten sich beide um, doch sie erblickten niemanden.

„Hier unten!“

Wie auf Kommando schauten beide herab und sahen zu Rhishas Füßen eine kleine Maus stehen, welche sich auf einen Gehstock stützte.

Die Nebelkrähe flog weiter herab und sah sich den kleinen Besucher genauer an: „Wer bist du denn?“

„Ich bin Mister Chu,“ antwortete die Maus mit einem italienischen Mafiaslang, wobei sie das R rollte und das I besonders betonte. „Und wer seid ihr?“

„Ich bin Rufus und das hier ist Rhisha. Sag mal, kannst du uns einen Gefallen tun?“

Die Maus breitete plötzlich die Arme aus und schien zu lächeln: „Aaah, meine Freunde, wie kann ich euch helfen?“

Rhisha hockte sich hinab: „Wir suchen die Akademie zum Smaragdtraum. Weißt du, wo sie liegt? Wir haben uns nämlich etwas verlaufen.“

Mr. Chu drehte sich herum und nickte: „Natürlich weiß ich wo sie liegt. Mr. Chu kennt alle Gänge hier unten. Folgt mir!“

Damit marschierte er voraus und legte eine Geschwindigkeit an den Tag, die jede Schnecke hätte übertreffen können. So würden sie niemals zur Akademie gelangen.

Die junge Frau lächelte verlegen: „Ähm, soll ich dich vielleicht tragen?“

Gut gelaunt lehnte die Maus ab: „Danke, es geht schon.“

„Sei mir nicht böse, aber denkst du nicht auch, dass es dann schneller gehen würde?“

Wie angewurzelt blieb das kleine Wesen stehen, drehte sich dann herum und kratzte sich ertappt am Hinterkopf: „Stimmt, ich vergaß, wir Mäuse sind etwas langsamer. Entschuldigt bitte, Mr. Chu wird eben alt.“ Damit kletterte er auf ihre dargebotene Hand und ließ sich darauf nieder. Rhisha lächelte zufrieden: „Gut, und jetzt nichts wie raus hier, der Gestank bringt mich sonst um!“

Mr. Chu drehte sich verwundert zu ihr: „Welcher Gestank?“

Der Krähenvogel setzte sich wieder auf Rhishas Schulter: „Vergiss es!“
 

Kurze Zeit später schaute ein kleiner Mäusekopf zwischen ein paar Eisenstangen an der Oberfläche hindurch und prüfte, ob jemand in der Nähe war. Dann sah hinab und flüsterte: „Die Luft ist rein.“ Schnell schlüpfte er durch das Gitter hindurch, das bereits angehoben wurde. Hustend kam Rhisha zum Vorschein und sog die frische Luft ein: „Ah, ich kann wieder atmen. Frischluft zu mir!“

Krächzend kam auch Rufus aus dem Loch: „Stell dich nicht so an! So schlimm war es auch nicht.“

„Sagt mir ein muffiger, müffelnder Staubwedel.“

„Wie bitte?“

Ohne weiterhin auf ihren Begleiter zu achten, schaute sie an einer riesigen Mauer hinauf. Mr. Chu meldete sich daraufhin wieder zu Wort: „So meine Freunde, ich muss nun gehen. Dies hier ist die Außenmauer. Wenn ihr dieser nach rechts folgt, werdet ihr in wenigen Minuten an dem Haupttor sein.“ Damit kletterte er flink an Rhisha Kleidung herab und verbeugte formvollendet vor ihnen: „Gehabt euch wohl… und tut mir doch noch einen Gefallen.“ Damit schnüffelte er kurz in ihre Richtung: „Ihr solltet mal wieder baden.“

Perplex schauten beide der kleinen Maus nach, die wieder in den Untergrund verschwand. Rufus lächelte nun: „Nun denn, my Lady vom miefigen Moor, darf ich bitten?“

„Pass bloß auf! Staubwedel!“

Beide setzten sich in Bewegung und liefen an der Mauer vorbei, die aus großen, braunen Gesteinsquadern bestand. Wenig späte prangte vor ihnen ein prächtiges Eichentor. Dieses war mit feinen Schnitzereien überzogen, welche Blätter, Ranken und Blüten darstellten. Das Tor selbst war in etwa sechs Meter hoch und wirkte dementsprechend beeindruckend.

Für einen Moment fragte sich die junge Frau, wie sie die Tür allein aufkriegen sollten und legte ihre Hand fasziniert auf das fein gearbeitete Holz. Wie durch einen Zauber wich die Tür automatisch zurück und öffnete sich, wobei deren Scharniere bedrohlich knarrten.

Die beiden Türen schwangen nur so weit auf, dass sie gerade bequem hindurchgehen konnte. Rufus lachte und flog voraus: „Worauf wartest du noch?“ Damit weckte er die beeindruckte Rhisha aus ihren Träumen und diese folgte ihm neugierig auf das, was hinter den Toren verborgen lag.

Kaum war sie hindurch flogen die schweren Türen mit einem lauten Knall zu. Erschrocken schaute sie noch einmal zurück und atmete einmal tief durch, ehe sie den Blick wieder nach vorn richtete und sich in ihrer neuen Umgebung umsah.

Nun stand sie in der Empfangshalle der Akademie.

Der Raum selbst war hoch, schmal und streckte sich in die Länge, ähnlich dem Kirchenschiff einer gotischen Kathedrale. Die hohen, lang gezogenen Fenster hatten viele, kleine, bunte Scheiben, die wie ein Mosaik wirkten und nur wenig Licht durchließen. Das, und die meterhohen Säulen, welche die gewölbte Decke stützten, verliehen der Halle eine recht düstere Atmosphäre.

Des Weiteren war die Empfangshalle allerdings leer, was sie noch einsamer wirken ließ. Auf einmal trat eine hoch gewachsene Gestalt aus dem Schatten einer Säule und kam auf Rhisha zu. Es war ein älterer Mann mit einem langen weißen Bart und schulterlangen, ebenfalls weißen Haaren. Er trug ein traditionelles, mitternachtsblaues Magiergewand, das über und über mit goldenen, magischen Symbolen bestickt war. Freundlich lächelnd blieb er vor ihr stehen: „Ich bin Meister Endras. Wie kann ich Euch helfen, junges Fräulein?“

Die Angesprochene erwiderte das Lächeln und antwortete: „Ich grüße Euch, mein Name ist Rhisha. Ich bin auf der Suche nach der Magierin Chiana Sharian. Sie soll sich zurzeit hier aufhalten.“

Bei dem Klang des Namens erlosch der freundliche Gesichtsausdruck des alten Magiers. „Ich werde jemanden schicken, der Euch zu ihr bringt,“ sagte Endras und verschwand genauso schnell, wie er aufgetaucht war.

Noch bevor sie etwas sagen konnte, war Rhisha wieder allein in der riesigen Halle. ‚Sonderbar, wieso war plötzlich so unfreundlich?’ überlegte sie und wartete darauf, dass jemand kam.

‚Vielleicht ist diese Magierin hier nicht gern gesehen… Aber warum? Hat sie sich hier Feinde gemacht? Wenn Ja, warum ist sie dann überhaupt hier?’ ging es ihr durch den Kopf und sie dachte darüber nach, was diese Magierin wohl für eine Person war.

Bestimmt war sie eine ältere, weise und mächtige Frau, sonst hätte der Geist sie nicht zu ihr geschickt.

„Über was denkst du nach?“ wollte Rufus von ihr wissen.

„Über Magier,“ gab sie leise zurück.

Die Nebelkrähe begann ihre Federn zu putzen. Dabei sprach er weiter: „Oh weißt du, Magier sind gar nicht so übel. Sie wirken manchmal etwas abgedreht, weil sie nur auf das antworten, was man sie auch direkt fragt. Niemals würde ein Magier dir mehr erzählen oder freiwillig etwas über sich preisgeben, als nötig.“ Damit schien sein Gespräch beendet und Rhisha seufzte erneut gelangweilt auf.
 

Es war bereits eine geraume Weile vergangen, in der Rhisha unruhig durch die Halle gewandert war. Dass der Teppich noch keine Verschleißspuren aufwies, war ein echtes Wunder. Jetzt wurde es ihr langsam zu bunt. ‚Haben die mich etwa vergessen? Oder behandeln die alle Gäste so?’ fragte sie sich.

Dann kam ihr eine Idee. Sie machte sich allein auf die Suche nach der Magierin. Es würde zwar schwer werden sich in der Akademie zurechtzufinden, aber es musste sein, wenn man ihr hier nicht helfen wollte.

Also verließ sie die große Halle durch ein etwas kleineres Portal, das sich gegenüber dem großen Eingangstor befand.

Rhisha betrat einen langen Gang, der sich zu beiden Seiten erstreckte und im Kreis zu verlaufen schien. Ihr gegenüber befand sich eine weitere Flügeltür, die bei Weitem nicht so imposant wie die beiden vorherigen Pforten war, aber dennoch recht groß wirkte.

Neugierig öffnete sie den rechten Türflügel und schaute durch den Spalt. Vor ihr dehnte sich ein weitläufiger Wandelgarten aus, in dem es alle nur erdenklichen Pflanzen und Bäume gab.

Einige davon kamen Rhisha bekannt vor, weil es sie auch auf der Erde gab, doch andere sahen so fremd aus, dass sie sogar bezweifelte, dass es sich dabei überhaupt um Pflanzen handelte.

Staunend betrat Rhisha den Garten und sah sich um. Die Anlage wurde kreisrund von einer hohen Mauer umgeben, die zu dem Gebäude gehörte. Anscheinend verlief der Gang, in dem sie vor wenigen Augenblicken gestanden hatte tatsächlich im Kreis und das über drei Stockwerke hinweg. Ein breiter Weg, der mit großen Marmorplatten gepflastert war, führte geradeaus auf die gegenüberliegende Seite des Gartens. In der Mitte wurde der erste Weg von einem zweiten gekreuzt, sodass sich von oben gesehen das Planetenzeichen der Erde ergab; ein Kreis mit einem Kreuz im Mittelpunkt. Kleinere Wege waren in einem verschlungenen Muster zwischen den Beeten und Grünflächen angelegt, sodass die Magier in aller Ruhe zwischen den Pflanzen wandeln konnten.

Als Rhisha durch den Garten schritt, entdeckte sie mehrere Mitglieder der Akademie. Einige kümmerten sich um die Pflanzen, andere gingen einfach nur spazieren oder entspannten sich in eigens dafür eingerichteten Ruheoasen und wieder andere gingen in sich selbst versunken oder vor sich hinmurmelnd umher, als würden sie meditiere oder angestrengt über eine schwierige Formel nachdenken.

Auf einer kleinen, grünen Wiese sah sie sogar einen Zentaur, der sich auf allen Vieren niedergelassen hatte und mit dem Rücken an den Stamm einer alten, knorrigen Trauerweide gelehnt schlief. Sein rostbraunes Fell und seine gleichfarbigen Haare glänzten in der Sonne, die mittlerweile im Zenit stand und auf den weitläufigen Garten herab schien. ‚Also gibt es nicht nur menschliche Magier in den Akademien,’ stellte fest und fragte sich, was sie noch alles in dieser neuen, unbekannten Welt erwarten würde.

Nachdem Rhisha den Garten durchquert hatte, fand sie sich in dem kreisrunden Gang wieder. Vor ihr befand sich ein ähnliches Portal wie jenes, durch das sie die Halle verlassen hatte. Neugierig wie sie war, wollte sie die Tür öffnen und hinein schauen, doch bevor sie den Türgriff berühren konnte, wurde der rechte Flügel aufgestoßen.

Eine Gestalt die den Arm voller schwerer Folianten hatte, eilte heraus und stieß so heftig mit Rhisha zusammen, dass die Bücher zu Boden fielen. „Au!“, machte Rhisha und rieb sich ihre schmerzende Schulter.

„Verzeiht bitte! Ich habe Euch nicht gesehen,“ entschuldigte sich die Gestalt, während sie ihre Folianten aufsammelte.

Jetzt hatte Rhisha zum ersten Mal Gelegenheit, sie zu mustern.

Es war eine junge Magierin. Ihre polangen, rotbraunen Haare flossen in dichten Wellen über ihren Rücken und ein silbernes Diadem mit goldenen Verzierungen hielt die widerspenstigen Ponysträhnen davon ab, ihr ins Gesicht zu fallen. Die sanften Augen der Magierin leuchteten in einem hellen Türkis. Ihre Kleidung bestand aus einer petrolfarbenen Seidenbluse mit langen, weiten Ärmeln, deren Kragen hochgestellt war. Der Ausschnitt war eckig und verriet nicht allzu viel von ihren weiblichen Formen. Den Bauch der Magierin bedeckte der Seidenstoff jedoch absichtlich nicht. Denn in ihrem Bauchnabel glänzte ein Opal, der von einem silbernen Rahmen eingefasst war, von dem wiederum drei etwa 3cm Pfeile abzweigten die sich schlangenartig auf ihrer leicht gebräunten Haut wanden. Dazu trug sie eine gleichfarbige, lockere Hüfthose aus festerem Leinenstoff, deren Enden ihre halbhohen, schwarzen Wildlederstiefel bis zu den Knöcheln verdeckte.

Als die Magierin ihre Bücher wieder aufgesammelt hatte, betrachtete sie das blonde Mädchen eingehend. „Kann ich dir helfen?“, fragte sie dann, als sie feststellte, dass es sich bei Rhisha nicht um ein anderes Mitglied der Akademie handelte.

„Ja, ich bin auf der Suche nach der Magierin Chiana Sharian. Weißt du, wo sie ist?“ erwiderte Rhisha mit einer Gegenfrage.

„Ja! … Und was willst du von ihr?“ lautete die abwartende Antwort.

„Ich muss mit ihr reden. Ein Geist hat mich hergeschickt. Kannst du mich zu ihr führen?“

Die Magierin zog kurz die Stirn kraus, als Rhisha den Geist erwähnte, doch dann nickte sie: „Folge mir!“

Damit setzte sie sich in Bewegung und ging den Gang nach rechts weiter. Rhisha folgte ihr schweigend, bis sie zu einer großen Platte aus Flistra kamen. Die Magierin betrat die zirkelförmige Steinplatte, die einen Durchmesser von 5m hatte, und bedeutete der jungen Frau mit einer Handbewegung, dasselbe zu tun. Als auch Rhisha auf der Platte stand, murmelte ihre Führerin ein unverständliches Wort und die Flistra-Platte setzte sich langsam wie ein Aufzug in Bewegung.

Es dauerte eine Weile, bis sie die 3. Etage der Akademie erreicht hatten. Dort hielt die Platte mit einem sanften Ruck und die junge Magierin ging wieder voraus. Sie folgte dem Gang, der exakt seinem Gegenstück im Erdgeschoss entsprach, in die linke Richtung und nach wenigen Minuten erreichten sie einen Raum, der genau über der Empfangshalle liegen musste. Die Braunhaarige blieb vor der Tür zu diesem Raum stehen und mit einem weiteren gemurmelten Wort öffnete sie die Tür.

Der Raum dahinter war nicht einmal halb so groß wie die Eingangshalle und maß höchstens 20m im Quadrat. Er in drei verschiedene Bereiche unterteil: Die Schlafstatt befand sich rechts direkt neben der Tür. Geradeaus an der Wand befand sich von links nach rechts ein Schrank für die Garderobe, ein Regal mit Büchern und daneben ein schwerer Schreibtisch aus Eichenholz. Davor stand ein schwerer Stuhl aus demselben Material. Links an der Wand neben der Tür stand eine alte Kommode, über der ein ovaler Spiegel hing, und darauf befand sich eine Schale, gefüllt mit klarem Wasser. An der Längswand daneben waren ebenfalls Regale angebracht, auf denen zur einen Hälfte Bücher standen und zur anderen mit Zauberzutaten gefüllt waren.

Die junge Magierin ließ Rhisha kurz Zeit, sich umzusehen. Dann deutete sie auf das Bett und meinte: „Mach es dir bequem!“

Rhisha setzte sich auf das Bett und beobachtete die junge Frau dabei, wie sie den Stapel Bücher auf den Schreibtisch knallte. Danach schob sie ihren Stuhl so zu recht, dass sie Rhisha ansehen konnte und setzte sich.

Die Blonde wurde langsam ungeduldig: „Wo ist denn jetzt diese Magierin?“

„Sie sitzt vor dir!“
 


 

Das wars ^^ Hier noch unsere
 

OUTTAKES (Langsam werden wir leicht dämlich! /Luz) :
 

Langsam werden wir leicht männlich! ( Luz )
 

Kurze Zeit später schaute ein kleiner Mäusekopf zwischen ein paar Eisenstangen an der Oberfläche hindurch und prüfte, ob jemand in der Nähe war. Dann sah hinab und flüsterte: „Die Lust ist rein.“ ( Statt Luft. No comment, an was ich da gedacht habe. ^^ ( Demon ) )
 

Kurze Zeit später schaute ein kleiner Gemüsekopf zwischen ein paar Eisenstangen an der Oberfläche hindurch und prüfte, ob jemand in der Nähe war. ( Luz )
 

Die Nebelkrähe begann ihre Fäden zu putzen. ( Schreibfehler ) – Wah er wird zur Spinne!



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