Ein Problem kommt selten allein
Sakura gähnte herzig und schaute ein weiteres Mal auf ihre Uhr.
Naruto und Sasuke ließen sich aber recht viel Zeit.
Ihre Miso-Suppe hatte sie bereits aufgegessen und sich schon zum zweiten Mal etwas zu trinken bestellt. Sie gähnte noch mal kurz, sie wollte ja irgendwie wissen, was die sich zu erzählen haben, aber ihre berühmte innere Stimme sagte ihr das Gegenteil. Immer wieder schaute sie über ihre Schulter, um zu sehen, ob Beide schon zurückkämen, aber in den ersten zehn Minuten tat sich nichts.
Erst als Narutos klagende Stimme vernahm, drehte sie sich nochmals um und sah ihre beiden Teamkameraden auf sie zulaufen. Merkwürdigerweise sah sie in Sasukes Gesicht so was wie Freude und Anspannung.
Sie runzelte die Stirn, so was bei Sasuke zu sehen war eher selten, außer, wenn er vor einem Kampf stand.
Endlich waren sie bei ihr angekommen und nahmen rechts und links neben ihr Platz. Noch immer schaute sie wie gebannt auf Sasuke, der sich rechts neben ihr gesetzt hatte.
Sie wandte doch ihren Blick wieder ab, sie wollte seine Aufmerksamkeit nicht auf sie richten, aber was die Gute nicht wusste, dass sie es schon längst getan hatte, als sie ihren ersten Gedanken frei ließ.
//Ach Gott, was haben die Beiden denn jetzt so lange getrieben... hoffentlich haben die nichts miteinander//, dachte sie quälend vor sich her.
Sasuke, der gerade sein Glas Wasser trank, katapultierte den gesamten Inhalt wieder zurück und schnappte nach Luft.
"WAAAAASSSSSSSSSSSSS????", schrie Sasuke sie an. Sakura zuckte zusammen.
"Was ist los, Sasuke-kun?", fragte sie ein wenig zittrig, da sie nicht erwartet hätte, dass er sie aus heiterem Himmel anschreit. Sasuke fasste sich zusammen, er hatte vergessen, dass das nur ihre Gedanken waren. "Äh nichts, habe nur laut gedacht", sagte er und drehte sich wieder weg.
Naruto beobachtete die Szene genau und stellte fest, dass Sasuke nun wohl wirklich nicht mehr alle Tassen im Schrank hatte.
Sakura legte ihre Schüssel Ramen zurück auf den Tresen mit der Angst, Sasuke könnte noch so einen Gedankenanfall bekommen.
//Männer, einer verrückter als der Andere//, dachte sie dabei.
Sasuke schielte zu ihr rüber, da lag sie doch nicht ganz so falsch. Er war wirklich verrückt geworden. Diese Erkenntnis brachte ihn zurück auf die Erde und nun musste er noch was fest stellen:
//Ich bin zwar verrückt, aber ein Verrückter, der diese unglaubliche Gabe besitzt//
Nun zierte ein Lächeln sein Gesicht. Oh, ja das war er, er war ein Gott.
Er lachte in sich hinein, er wusste schon immer, dass er mit dieser unglaublichen Intelligenz und Schönheit kein Mensch ist und diese zusätzliche Fähigkeit zeigte es ihm wohl entgültig.
"Sasuke-kun? Hey!? Hörst du mir überhaupt zu?", weckte Sakura ihn aus seinem Tagtraum und auch Sasuke realisierte, dass er von Wolke (was weiß ich) zurück war. "Ähm ja", sagte er erst und stand dann von seinem Stuhl auf. //Na klasse Sakura, er will gehen. Du hast ihn verscheucht. Jetzt halt dich ran!//, schrie ihre innere Stimme, die auch für Sasuke zu hören war. Das war ja irgendwie beängstigend sie zu hören, wenn man bedenkt, dass ihre innere Stimme einen eigenen Willen besaß.
"Warte, Sasuke-kun! Ich begleite dich ein Stück!", sagte sie schnell und sprang hastig vom Hocker. Naruto war jetzt vergessen, für Beide. Der war auch anderweitig beschäftigt, denn er war gerade dabei seine 12te Schüssel Ramen runter zu würgen. Selbst für ihn war das sehr erstaunlich, da er immer nach bei der Elften nicht mehr konnte.
Sasuke ging ein bisschen langsamer, damit Sakura ihn einholen konnte. Kaum hatte er in die Straßenseite eingebogen, da war schon Sakuras an seiner Seite.
"Du, Sasuke-kun? Könntest du dir vorstellen... morgen mit mir ins Kino zu gehen?", fragte sie einer etwas zittrigen Stimme.
//Himmel, Arsch und Zwirn, warum fragst du ihn denn noch du dumme Kuh?! Er sagt nein, so wie die anderen zweihundert Male. Und dann sitzt du zu Hause und heulst dir die Augen aus, Mädel. Dabei wirst du dir wünschen ihn nie gefragt zu haben und dich nie mehr auf Männern ein lassen können, bis er dir wieder so einzigartig in die Augen schaut und du denkst... soll ich ihn noch mal fragen? Man, wieso denke ich denn jetzt so viel? Als ob er meine Gedanken lesen könnte, so ein Quatsch!!//, bemängelte sie sich selbst.
Sasuke hörte ihren Gedanken schweigsam zu und musste feststellen, dass sie gar nicht mal so falsch mit ihrer Vermutung war. Ja, er würde ihr auch diesmal absagen und ihr erneut das Herz brechen und...
Er stoppte kurz seine Reihe von Gedanken. Das war doch eine einzigartige Möglichkeit für ihn seine neue Fähigkeit ein wenig zu testen. Immerhin war es doch nur ein Ausgang zum Kino, also würde sie ihn ja wohl nicht vorher betäuben und in Ketten legen, damit er dann ihr Liebessklave wird. Schon wieder huschte ein Lächeln über sein Gesicht, der Gedanke war doch gar nicht so übel. Überrascht von dieser Erkenntnis schaute er kurz zu ihr rüber. Oh. Er hatte sie wohl ganz vergessen, sie wartete ja immer noch auf eine Antwort von ihm. Er räusperte sich kurz, bevor er seine Antwort vermittelte. Dabei schielte er in eine andere Richtung, um ihr nicht direkt in die Augen zu sehen.
"Ähm... von mir aus", sagte er dennoch kühl und abwesend zugleich. Sakura dachte sich verhört zu haben. Sie runzelte kurz die Stirn, das konnte doch nicht von ihm gekommen sein.
//Das hat er doch gerade nicht wirklich gesagt? Das kann er nicht gesagt haben, nicht Sasuke! Das ist wahrscheinlich gar nicht Sasuke. Genau! Das muss ein feindlicher Ninja sein, der sich als Sasuke getarnt hat und versucht Information von mir zu bekommen...//
Sasuke lauschte ihren Gedanken und musste innerlich lachen. Da lag sie nicht so falsch (Ich mein nicht jetzt, dass er ein feindlicher Ninja ist.^^° ). Er verschränkte seine Arme vor seinen Körper und schloss die Augen, während er weiter ging. Sie folgte ihm schweigsam, ohne nur ein vernünftiges Wort raus zu bekommen. "Und? Was ist nun?", fragte er und öffnete kurz seine Augen. Sie war wie weggefegt, nicht mehr zu retten könnte man sagen. Sie blieb dann schlagartig stehen, wie dann Sasuke auch, der dann fragend zu ihr blickte.
Wie lange hatte sie ihn gefragt? Wie viele Jahre? Und nun auf einmal aus heiterem Himmel sagt er einfach..."Ja"? Sakura konnte keinen einzigen klaren Gedanken mehr fassen. Er hatte ihr zugesagt. ER! Sasuke Uchiha! Der Mädchenschwarm Konohas! Der Eisblock in menschlicher Gestalt! Erst jetzt bemerkte sie, wie Sasuke mit einer Hand vor ihrem Gesicht wedelte. Wieder hatte er ihren Gedanken gefolgt und wusste, dass sie nicht mehr ganz bei der Sache war. "Hey!", rief er dann ungeduldig und Sakura schreckte auf. "Äh... was?" "Ich habe dir geantwortet. Ja, ich komme mit ins Kino!" "..." "Mensch, sag doch was!"
Sasuke hörte für einen Augenblick ihre Gedanken nicht mehr. Was war denn jetzt los? "Ähmmm... Sakura????!", hackte er dann nochmals nach. Kurz, nachdem er diese Worte aussprach, kippte sie nach vorne über. Sasuke konnte sie gerade noch auffangen, bevor sie den Boden berührte. "H... HEY!! Warum fällst du jetzt in Ohnmacht?!", schrie er panisch.
Sakura hatte doch tatsächlich vor Schock oder was auch immer das Bewusstsein verloren. Das war ja doch voraus zu sehen. Was dachte sich Sasuke eigentlich, ihr einen solchen Schrecken ein zu jagen?! Er kann doch nicht ein Date mit ihr zustimmen! Es war doch klar, dass dann so was in der Art passieren würde.
Nun stand er da. Auf der Straße. Sakura im Arm. Die Leute, die an ihnen vorbeigingen schauten ihn skeptisch an und tuschelten sich was zu. Sasuke mochte diese Situation irgendwie nicht. Was dachten die Leute bloß von ihm?
Eine Frau, die mit ihrem kleinen Kind unterwegs war sah ihn furchterregend an. //Oh nein! So ein Schakale! Er hat das Mädchen bestimmt K.O. geschlagen und will jetzt weiß Gott was mit ihr anstellen! Ich muss die Anbu rufen!//
Sasuke wurde, als er diesen Gedanken mit bekam, wurmig und er wusste, dass er jetzt ganz schnell die Flucht ergreifen musste. Aber er konnte Sakura ja wohl schlecht mitten auf der Straße liegen lassen. Also nahm sie auf die Schulter und rannte, wie er noch nie in seinem Leben gerannt war. Das war wohl einer der schlimmsten Tage seines Lebens! Erst wacht er auf und hört obskure Gedanken der Krankenschwester, dann bekommt er mit, dass er dazu verdammt ist die Gedanken der Frauen zu hören. Dann stimmt er einem Date mit Sakura zu, die darauf in Ohnmacht fällt und zu guter Letzt wird er wegen sexuellen Missbrauch von den Anbus gejagt. Kurz gesagt: Der Tag war im Eimer.
Er war nun endlich zu Hause angekommen, obwohl er sich nicht sonderlich freuen konnte. Schließlich hatte er noch ein bewusstlose Sakura im Schlepptau. Er legte sie sanft am Sofa ab und verschwand erst mal in der Küche. Dort verfluchte er drei Mal sein bescheuertes Leben und ging dann wieder ins Wohnzimmer. Er setzte sich neben sie. Im Moment konnte er ihre Gedanken nicht hören, da sie schlief. Sein Blick schweifte über ihren Körper. Sie war in den letzten Jahren reifer geworden, innerlich und auch äußerlich. Seine Gedanken ließen ihn zu denken geben ( komischer Satz. -.- ). Er musterte sie. Sie lag einfach da. Ein Arm auf der rechten Seite ausgestreckt und der Andere auf der rechten. Ihre Haare waren etwas zerstreut, dennoch sah sie in diesem Zustand süß aus. Sasuke beäugte sie noch eine Weile ohne sich zu bewegen, doch dann beugte er sich leicht über sie und stütze seine Arme neben Sakuras Kopf ab. Sie atmete ruhig, während seiner unregelmäßig schien. Er spürte etwas in seinem Unterleib, das ihn etwas erschaudern ließ und schon setzte er sich ruckartig zurück auf seinem Platz mit der Hand auf sein Herz gepresst. Er atmete noch schwerer als zu vor schon und nun wagte er einen kurzen Blick auf sich herab, schaute dann aber sofort wieder nach vorne.
//OH NEIN!!! NEIN! NEIN! NEIN! Wieso? Das ist doch gar nicht möglich und wieso bei ihr?//
Sasuke versuchte sich zu beruhigen, doch dann hörte er ein Murren und er wusste, dass sie kurz davor war auf zu wachen. Diese Erkenntnis brachte ihn in Schwierigkeiten, denn schon öffnete sie behutsam ihre Augen. Sofort, bevor sie sich aufrecht setzten konnte, nahm er ein Kissen und drückte es auf besagte Stelle, damit nichts zu sehen war (ich mein jetzt nicht Sakuras Augen.^^° xD ).
"Sas... Sasuke-kun? Was mache ich hier oder besser gesagt, wo bin ich?", fragte sie, als sie realisierte, dass sie sich nicht in ihrer eigenen Wohnung befand. Noch, bevor er überhaupt bemerkte, was er da sagte, hatte er es ausgesprochen. "Ich werde wegen sexuellen Missbrauchs gesucht", sagte er ruhig und schaute sie mit einem leichten roten Schimmer im Gesicht an. Sofort weiteten sich Sakuras Augen und wusste nicht genau, was sie davon halten sollte.
Sofort schaute sie an sich herab und drückte die Decke neben sich an ihren Körper. "Aber Sasuke, wieso?? Du hättest wenigsten fragen können!!!!", schrie sie und drückte die Decker noch fester an ihren Körper. Jetzt wusste Sasuke erst, was sie dachte und er schrak auf. SO hatte er es doch gar nicht gemeint, er hatte sie auf keinster Weise berührt. "Warte... Sakura, ich hab nichts dergleichen getan, das ist ein Missverständnis!!!", schrie er erbarmungslos, sodass Sakura vor Schreck nach hinten plumpste. Sasuke krabbelte nach vorne und sah Sakura unten auf den Boden liegen. "Sakura..", fing er an und erzählte ihr die ganze Sache so ausführlich wie es ging, aber nicht die Tatsache, dass er die Gedanken von Frauen hören konnte.
"Ähm... achso war das", sagte sie und war etwas gerötet, als sie erfahren hatte, dass sie vor ihn in Ohnmacht gefallen war.
Sasuke war noch unterwegs, nachdem er Sakura vor ihrer Wohnung abgesetzt hatte. Nun waren sie für morgen verabredet. Okay, ändern konnte er sein Schicksal nicht, obwohl es sehr interresant werden könnte mit ihr aus zu gehen. Doch im Moment brauchte er jemanden zum reden. Ja, auch wenn es komisch klang: Sasuke Uchiha musste reden. Und wo konnte er es besser, als bei einem Freund. Naruto kam nicht in Frage, da er spurlos verschwunden war. Er hatte bei ihm zu Hause, auf dem Trainingsplatz und in der Ramenbar nachgesehen, doch erfolglos. Kaum hatte er die ersten Schritte gemacht, war er auch schon vor der Haustür von den Naras gelandet. Es könnte gut sein, dass es Shikamaru viel zu mühsam wäre, sich über so was zu unterhalten, aber wenn er ja schon mal hier war konnte ein Versuch nicht Schaden. Noch bevor er klopfen konnte, hörte er von der anderen Seite des Hauses ein komisch Geräusch, was seiner Aufmerksamkeit erregte. Er ging rüber und fand etwas Unglaubliches vor. Etwas, was er nicht mal in seinen schrecklichsten Alpträumen gesehen hatte. Etwas, was ihm den Atem raubte. Er weitete seine Augen, das konnte nur eine Illusion sein, aber nicht real! Shikamaru war im Garten und mähte den Rasen. Von ganz allein, ohne Gestöhne oder irgendein Seufzen. ER, der größte Faulpelz überhaupt, dem sogar reden viel zu mühsam war, mähte doch tatsächlich den Rasen. In langsamen Schritten ging Sasuke zu ihm rüber. Erst dachte er, dass das gar nicht Shikamaru sein konnte, doch nachdem er sein Sharingan aktiviert hatte, stand er offiziell fest: Es war Shikamaru.
Sasuke blieb für einen Moment das Herz stehen. Er brauchte Zeit, um diesen Schock zu verarbeiten. "Hey, Shikamaru!", sagte er dann.
Shikamaru schreckte auf und zuckte zusammen. Dann drehte er sich um und musste erleichtert ausatmen, als er Sasuke erblickte. "Was hast du?", fragte Sasuke. "Ach du bist es nur... ", sagte er. "Wen hast du denn erwartet?", fragte Sasuke und gesellte sich zu ihm. "Naruto. Er hängt hier schon den ganzen Tag rum und meckert, obwohl das doch meine Rolle ist", jammerte er und verzog das Gesicht. "Und dauernd schickt er mich los, um etwas für ihn zu holen, wie Ramen oder Chips, das ist nicht zum aushalten, deshalb mähe ich den Rasen freiwillig, um sein Gejammer nicht an zu hören. Er hat mein Zimmer besetzt und hat um sich eine traurige Atmosphäre aufgebaut", beendete er seinen Satz und lehnte sich ein Stück zurück.
"Was ist denn los mit Dobe?", fragte dann Sasuke mit eifriger Überlegung, während sein Blick in das Zimmer von Shikamaru schweifte. "Er bläst Trübsal, da Hinata mit ihrem Team eine Mission hat und deshalb für eine Woche nicht da ist" "Das ist alles?" "Anscheinend"
Shikamaru und Sasuke gingen dann rüber in das Zimmer, wo Naruto erbärmlich auf den Boden lag und schmollte. Sofort sprang er auf, als er sah wie Sasuke und Shikamaru mit einer Tüte Chips das Zimmer betraten. Er schnappte sich die Tüte und war schon dabei sich voll zu stopfen. "Wie geht´s, Dobe?", fragte Sasuke dann, als er sich neben Shika setzte. Naruto gab etwas heraus, was sich wie "Frampfich" anhörte. Es könnte aber auch "Frag nicht" bedeutet haben. "Hör auf zu schmollen und unternehm was mit uns", brach Shikamaru dann raus, obwohl das für ihn hieße, dass er sich dann bewegen musste. Sasuke war dankbar, dass er die Gedanken von Männern nicht hören konnte, denn dann hätte er ein doppeltes Aspirin gebraucht.
"Pffff", machte Naruto nur und Shikamaru und Sasuke standen im Chipsprühregen...
to be continued
HiddenLeaf
