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Der lange Weg zu dir

von

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7. Kapitel
 

Es verging Tag um Tag, André bemerkte durch die Arbeit nicht einmal wie viele Tage und Wochen bereits vergangen waren, wenn man es genau gezählt hätte, waren bereits sechs Monate vergangen. Eines Abends im Dezember hatte Andrè seinen Traum von einer Farm tatsächlich vollendet, er hat sein letztes gegeben und war mit seinen Kräften beinahe am Ende. Erschöpft von den Strapazen strich er sich mit der rechten Hand den Schweiß von der Stirn und betrachtete das Werk nochmals ganz genau von oben bis unten und von links nach rechts. Zufrieden kennzeichnete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht, das aber sogleich wieder verflogen war, mit einem Mal wurde ihm bewusst das bereits Winter geworden war und er von Oscar immer noch nichts gehört hatte, auch seine Großmutter die ihn für völlig verrückt hielt und sich fragte was in André gefahren war, konnte ihm nichts neues von Oscar berichten, wenn diese ihn auf der Farm besuchen kam. Der Mond stand bereits hell leuchtend am Himmel, es war eine klare Vollmondnacht. Die Nacht war kalt und klar, der Schnee glitzerte im Mondschein und knirschte bei jedem Schritt. Die Sterne funkelten wie Diamantenstaub, es herrschte große Ruhe.

Ein getrübtes Gesicht wanderte über die Schneebedeckte Landschaft. ‚Oscar, wo bist du nur??’ André spürte plötzlich eine starke Hand auf seiner rechten Schulter. „Du denkst an sie, hab ich recht?“ Ein kurzes nicken seinerseits bestätigte Alain was er die ganze Zeit über befürchtet hatte, er hatte während der ganzen Arbeit die sie gemeinsam vollbracht hatten, gehofft das sein Freund nicht wieder in sein altes Muster zurückfällt, das er noch vor sechs Monaten hatte. Alain verstand sowieso nie, wieso er gerade Oscar ausgesucht hatte, wie oft hatte er seinen Freund schon vor ihr gewarnt, herzlos und kalt hatte er sie in der Gegenwart von André eingestuft. Sie war eben nur eine adlige, die mit den Menschen spielte, nach Lust und Laune. Alain empfand in dem Moment Wut und Hass auf Oscar, wieso war sie so kalt? Sie zeigte nie irgendwelche Gefühle, noch nie hatte er sie völlig am Boden zerstört gesehen. André konnte er die Gefühle die er gegenüber Oscar empfand nicht gestehen, er hatte dies schon einmal versucht und André hatte ihm gehörig den Kopf gewaschen. ‚Oscar ist der gütigste und liebenswerteste Mensch den ich je kennen gelernt habe.’ Diese Worte hatte er ihm ins Gesicht geschrieen. Es brachte absolut nichts André von dieser Liebe abzubringen, er konnte nur zusehen wie schlecht es ihm manchmal ging oder ihn versuchen aufzumuntern. Umso mehr Tage vergingen, in denen Oscar nicht auftauchte, desto mehr begann Alain Oscar zu verabscheuen. Mit der Zeit war er sogar der Ansicht, dass sie nie wieder auftauchen würde, doch diese Gedanken behielt er lieber für sich. „Hey André, lass uns reingehen und auf deine Farm anstossen. “ Versuchte Alain seinen Freund aufzuheitern.

André stimmte Alain zu und die beiden gingen ins Warme.
 

Nicht weit entfernt, tobte General de Jarjayes vor Zorn.

„Sechs Monate!!! Ganze sechs Monate….“ der General schlug beide Hände auf den Tisch, dabei viel eine Blumenvase zu Boden und zerbrach in tausend Stücke. Die restlichen Gegenstände auf seinem Arbeitstisch machten einen leichten Sprung oder vielen um. „Wo ist dieses Kind? Sooophiiiieeeee???“ In einem normalen Tonfall sprach der General längst nicht mehr, alles was er aus seinem Mund heraus brachte, war so laut, das alle Dienstmädchen des Hauses bei jedem seiner Schreie zusammenzuckten. „Ihr habt mich gerufen General de Jarjayes?“ Die alte Dame betrat mit erschrockenem Gesicht das Arbeitszimmer des Generals. Der General sass mit ernstzunehmendem Gesicht an seinem Arbeitsplatz, daneben die zerbrochene Vase, das Wasser das sich in der Vase befand hatte sich bereits auf dem Marmorboden ausgebreitet. „Sophie, ich möchte, dass du diesen Brief zu Graf Girodel bringst.“ Er stand von seinem Sitzplatz auf und drückte dem Kindermädchen einen versiegelten Brief in die Hand. „Was ist nur in dieses Kind gefahren, für wie lange will sie mich eigentlich zum Narren halten. Ihre ganzen Pflichten am Königlichenhofe hat sie wohl völlig vergessen. Ich möchte reisen, andere Länder sehen, hat sie gesagt, für wie lange? Für den Rest ihres Lebens oder was hat sie sich dabei gedacht?“

„Aber General de Jarjayes, ihr habt es ihr doch erlaubt.“ Für diesen Satz brauchte Andrès Grossmutter eine Menge Mut, man wusste nie wann der General wieder mit irgendwelchen Gegenständen um sich schlug. „Erlaubt??? Es war nie die Rede von sechs Monaten und sie lässt nicht einmal etwas von sich hören, ich frage mich an manchen Tagen ob sie überhaupt noch lebt!!!“ Wild erzürnt schrie er umher, so das Sophie schnurr stracks das Weite suchte. ‚Diese Laune ist ja unerträglich, wenn das so weiter geht halte ich es hier nicht mehr aus, jeden Tag das Gebrüll des Generals.’ Sophie eilte durch den Flur, Richtung Haustür. Rasch stülpte sie dort die Schuhe über ihre Füsse, die Handschuhe über ihre Hände und steckte wütend den Brief den ihr Oscars Vater gegeben hatte, in ihre linken Manteltasche, danach begab sie sich hinaus in die Kälte. Es war schon zehn Uhr abends, um diese Zeit verlangte der General tatsächlich noch von ihr Graf Girodel diesen Brief auszuhändigen. Mit verärgerter Miene verliess Madame Glacé an diesem Abend das Haus der Familie Jarjayes und begab sich in einer Kutsche zum Anwesen des Grafen. Auf dem gut zwanzigminütigen Weg, musste Andrès Grossmutter an die Tage zurück denken an denen Oscar und Andrè noch bei den Jarjayes lebten. Nicht einmal ihr Enkel war noch dort zu Hause, er hatte sich so stark verändert, und sich total in sich zurückgezogen, kaum wechselte er noch Worte mit ihr. Ohne mit ihrem Enkel darüber zusprechen ahnte sie längst wieso alles so gekommen war, zwar wusste sie nicht das André die Farm wegen Oscar gebaut hatte, aber sie wusste das er wegen ihr nicht mehr dort lebte. Sie ahnte zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass André für Oscar längst viel mehr als nur Freundschaft empfand.
 

Das Arbeiten war für Madame Glacé wie eine Qual, dauernd musste sie darüber nachdenken wie es Lady Oscar ging. Aber vor allem fragte sie sich, warum sie fort gegangen war, das alles musste doch einen Grund gehabt haben. Die Kutsche hielt an und der Kutscher war der alten Dame beim Aussteigen behilflich. Madame Glacé stampfte schwerfällig durch den hohen Schnee, völlig ausser Atem hatte sie in kurzer Zeit die Treppe die zur Eingangstür führte erreicht. Nachdem Sophie den Brief bei Graf Girodel abgegeben hatte, machte sie sich auf zu André, sie musste einfach mit ihm reden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2007-01-02T21:58:57+00:00 02.01.2007 22:58
hi!
wie schön, du hast endlich ein neues kapitel eingestellt! hab schon sehnsuchtsvoll drauf gewartet :) soll ich mal sagen, dass ich auch mal so ne idee hatte, andré oder oscar für viele jahre ins ausland zu schicken? um so gerne lese ich deine FF um zu sehen, wie du dir das ganze so vorstellst :) und du machst das wirklich klasse! ich finde es gut, dass sich andré vom charakter her verändert seit oscar fort ist... bin natürlich sehr neugierig, ob es oscar genauso ergeht. ich hoffe sehr, dass das nächste kapitel schnell kommt! mach weiter so :)
viele grüße,
dkrisi
Von: abgemeldet
2007-01-02T20:08:28+00:00 02.01.2007 21:08
Ohh nur soo kurz - das ist ja fast so als hätte man eine ganze Tafel Marzipanschokolade vor sich liegen und man dürfte nur einen Bissen machen *seufz*
Das Kapitel ist wieder sehr gut zu lesen und hält die Spannung aufrecht!!!
Bitte ganz schnell weiter schreiben!!!!!!!!!!!!


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